Erntetechnik zur Erhaltung unserer Streuobstwiesen

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6 Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Würzburg/Veitshöchheim, Abteilung Landespflege Bild 7: Feucht OB 100 A mit Sammelbunker. Bild 8: Die selbstfahrende Obstauflesemaschine SF 1000 von Krauß. Tab. 1: Übersicht über für Streuobstbestände geeignete Erntemaschinen bzw. Geräte mit Angabe der gerundeten Listenpreise Arbeitsbreite Nettopreis Seilschüttler Feucht - 1.075 € Harter (Bäuerle) - 1.350 € Hydraulikschüttler LIPCO HSA 10 - 13.000 € Obstigel HWO-01 83 cm 1. 550 € HWO-02 57 cm Handgeführte Obstauflesemaschinen 1. 400 € Feucht OB 50 50 cm 3.400 € Feucht OB 80 80 cm 6.300 – 7.500 € Feucht OB 80 H mit Ladebunker 80 cm 9.200 € Bäuerle Obstwiesel OW 85 H 85 cm 7.350 € Feucht OB 80 R Selbstfahrende Obstauflesemaschinen 80 cm 11.550 € Feucht OB 100 A (Allrad) 100 cm 15.700 € Krauß SF 1000 mit 250 kg Bunker 100 cm 15.000 – 17.000 € Krauß SF 1000 A mit 400 kg Bunker 100 cm 17.000 – 20.000 € Bäuerle OW 300 125 cm 19.000 – 20.200 € Bäuerle SF II 150 cm 24.300 €
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Würzburg/Veitshöchheim, Abteilung Landespflege Bild 9: Der Obstigel® von House-Ware. Bild 10: Die Früchte werden aufgespießt. Gegenüber der vergleichbaren OB 100 ist die OB 80 R kleiner und damit wendiger Die Hemmschwelle zum Kauf eines Aufsitzgerätes ist folglich deutlich niedriger geworden. Bäuerle war auch nicht untätig und hat 2006 eine Obstauflesemaschine mit 125 cm Arbeitsbreite und 400kg - Bunker auf den Markt gebracht. Ähnlich wie die vergleichbaren Obstauflesemaschinen von Krauß und Feucht hat die OW 300 einen Dreiradantrieb. Mit einem 17 PS - Dieselmotor kostet das Gerät rund 19.000 $ + MWSt., mit einem 26 PS - Dieselmotor ist ein Aufpreis von 1.175 $ fällig. Die Aufsammelleistung wird mit 4-6 Tonnen pro Stunde angegeben. Bäuerle hat somit die Lücke geschlossen zwischen dem Obstwiesel OW 85 zum Nachlaufen und dem für typische Streuobstbestände fast schon zu großen SF II mit 150 cm Arbeitsbreite. Interessant sind zudem die Kombinationsmöglichkeiten: im Frontanbau können an einer Dreipunktaufhängung Mäher, Kehrbesen oder Räumschilder montiert und an die Hydraulik angeschlossen werden. Die Selbstfahrer erbringen eine Aufleseleistung von 2-6t pro Stunde, wenn es sich um relativ ebene, gleichmäßig aufgebaute Bestände handelt. Je größer das Gerät, desto günstiger müssen die Standortbedingungen sein, um noch wirtschaftlich arbeiten zu können. Noch größere Geräte als die genannten sind nur noch für Plantagen geeignet. Voraussetzungen für den Einsatz von Obstauflesegeräten Grundsätzlich sollte der letzte Schnitt vor der Ernte mehrere Wochen her sein, damit kein Gras am (häufig feuchten) Erntegut hängen bleibt. Ab August sollte keine Beweidung mehr stattfinden. Da die Erntema- schinen alles auflesen, was am Boden liegt, sollte vor dem Schütteln das Fallobst von der Fläche entfernt werden. Dies kann auch mit dem Auflesegerät maschinell erledigt werden. Ansonsten muss ungeeignetes Obst nachträglich aussortiert werden. Alle Auflesemaschinen sind mehr oder weniger geländegängig. Dennoch gilt: je hängiger und kleinstrukturierter die Fläche ist, desto kleiner sollte das eingesetzte Gerät sein. Wirtschaftlichkeit Dass eine Ernte von Mostobst in Handarbeit bei den üblichen Abnahmepreisen unwirtschaftlich ist, ist jedem klar. Deshalb werden viele Streuobstbäume ja auch nicht mehr (ausreichend) geschnitten. An einer Rationalisierung führt deshalb kein Weg mehr vorbei. Anhand mehrerer Versuchsbeerntungen hat die LWG Vergleichsrechnungen von einerseits Seilschüttler (Harter) und handgeführter Auflesemaschine (Obstwiesel) sowie andererseits Hydraulikschüttler und selbstfahrende Obstauflesemaschine (Krauß SF 1000) durchgeführt (siehe Obst und Garten 9/01). Beide Varianten erzielten auch bei Berücksichtigung des Lohnansatzes und konventionellen Kelterobstpreisen Gewinn, lagen aber beide etwa auf gleichem Niveau. Die größeren Geräte sind zwar schneller und leistungsfähiger, aber auch wesentlich teurer. Einen entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben bei der Vielzahl an kleinen <strong>Streuobstwiesen</strong> jedoch Organisation und Logistik des Einsatzes. Für den Einsatz eines Schüttlers sind betriebswirtschaftliche Fragen aber eher zweitrangig, entscheidend ist die enorme Arbeitserleichterung. Bei den Auflesegeräten und der damit verbundenen größeren Investition wird dagegen eher danach gefragt, ob sich der Einsatz rechnet. Sonderdruck aus: Obst & Garten 9 (2007) 7
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