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Erntetechnik zur Erhaltung unserer Streuobstwiesen

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Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Würzburg/Veitshöchheim, Abteilung Landespflege<br />

Bild 9: Der Obstigel® von House-Ware. Bild 10: Die Früchte werden aufgespießt.<br />

Gegenüber der vergleichbaren OB 100 ist die OB 80 R<br />

kleiner und damit wendiger Die Hemmschwelle zum<br />

Kauf eines Aufsitzgerätes ist folglich deutlich niedriger<br />

geworden.<br />

Bäuerle war auch nicht untätig und hat 2006 eine<br />

Obstauflesemaschine mit 125 cm Arbeitsbreite und<br />

400kg - Bunker auf den Markt gebracht. Ähnlich wie<br />

die vergleichbaren Obstauflesemaschinen von Krauß<br />

und Feucht hat die OW 300 einen Dreiradantrieb. Mit<br />

einem 17 PS - Dieselmotor kostet das Gerät rund<br />

19.000 $ + MWSt., mit einem 26 PS - Dieselmotor ist<br />

ein Aufpreis von 1.175 $ fällig. Die Aufsammelleistung<br />

wird mit 4-6 Tonnen pro Stunde angegeben.<br />

Bäuerle hat somit die Lücke geschlossen zwischen<br />

dem Obstwiesel OW 85 zum Nachlaufen und dem für<br />

typische Streuobstbestände fast schon zu großen SF II<br />

mit 150 cm Arbeitsbreite. Interessant sind zudem die<br />

Kombinationsmöglichkeiten: im Frontanbau können<br />

an einer Dreipunktaufhängung Mäher, Kehrbesen oder<br />

Räumschilder montiert und an die Hydraulik angeschlossen<br />

werden.<br />

Die Selbstfahrer erbringen eine Aufleseleistung von 2-6t<br />

pro Stunde, wenn es sich um relativ ebene, gleichmäßig<br />

aufgebaute Bestände handelt. Je größer das Gerät,<br />

desto günstiger müssen die Standortbedingungen<br />

sein, um noch wirtschaftlich arbeiten zu können.<br />

Noch größere Geräte als die genannten sind nur noch<br />

für Plantagen geeignet.<br />

Voraussetzungen für den Einsatz<br />

von Obstauflesegeräten<br />

Grundsätzlich sollte der letzte Schnitt vor der Ernte<br />

mehrere Wochen her sein, damit kein Gras am (häufig<br />

feuchten) Erntegut hängen bleibt. Ab August sollte<br />

keine Beweidung mehr stattfinden. Da die Erntema-<br />

schinen alles auflesen, was am Boden liegt, sollte vor<br />

dem Schütteln das Fallobst von der Fläche entfernt<br />

werden. Dies kann auch mit dem Auflesegerät maschinell<br />

erledigt werden. Ansonsten muss ungeeignetes<br />

Obst nachträglich aussortiert werden.<br />

Alle Auflesemaschinen sind mehr oder weniger geländegängig.<br />

Dennoch gilt: je hängiger und kleinstrukturierter<br />

die Fläche ist, desto kleiner sollte das eingesetzte<br />

Gerät sein.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Dass eine Ernte von Mostobst in Handarbeit bei den<br />

üblichen Abnahmepreisen unwirtschaftlich ist, ist<br />

jedem klar. Deshalb werden viele Streuobstbäume ja<br />

auch nicht mehr (ausreichend) geschnitten. An einer<br />

Rationalisierung führt deshalb kein Weg mehr vorbei.<br />

Anhand mehrerer Versuchsbeerntungen hat die LWG<br />

Vergleichsrechnungen von einerseits Seilschüttler<br />

(Harter) und handgeführter Auflesemaschine (Obstwiesel)<br />

sowie andererseits Hydraulikschüttler und<br />

selbstfahrende Obstauflesemaschine (Krauß SF 1000)<br />

durchgeführt (siehe Obst und Garten 9/01). Beide<br />

Varianten erzielten auch bei Berücksichtigung des<br />

Lohnansatzes und konventionellen Kelterobstpreisen<br />

Gewinn, lagen aber beide etwa auf gleichem Niveau.<br />

Die größeren Geräte sind zwar schneller und leistungsfähiger,<br />

aber auch wesentlich teurer. Einen entscheidenden<br />

Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben<br />

bei der Vielzahl an kleinen <strong>Streuobstwiesen</strong> jedoch<br />

Organisation und Logistik des Einsatzes. Für den Einsatz<br />

eines Schüttlers sind betriebswirtschaftliche<br />

Fragen aber eher zweitrangig, entscheidend ist die<br />

enorme Arbeitserleichterung. Bei den Auflesegeräten<br />

und der damit verbundenen größeren Investition<br />

wird dagegen eher danach gefragt, ob sich der Einsatz<br />

rechnet.<br />

Sonderdruck aus: Obst & Garten 9 (2007)<br />

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