Baumeisterhaus - Sehenswertes - Rothenburg ob der Tauber ...
Baumeisterhaus - Sehenswertes - Rothenburg ob der Tauber ...
Baumeisterhaus - Sehenswertes - Rothenburg ob der Tauber ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Reiseführer<br />
<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Tauber</strong><br />
Burgtor
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> Inhalt<br />
<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, Premium-Stadt<br />
Käthe Wohlfahrt, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />
Kriminalmuseum, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />
Puppenmuseum, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />
Rathaus, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />
Marktplatz, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />
Deutsches Weihnachtsmuseum, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />
Meistertrunk, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />
Burgtor und Burg, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />
Ratsherrntrinkstube, Rotenburg <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />
<strong>Baumeisterhaus</strong>, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
www.beLocal.de<br />
3<br />
4<br />
5<br />
8<br />
10<br />
14<br />
16<br />
18<br />
20<br />
23<br />
25<br />
Entdecke:<br />
beLocal.de bietet Interessantes über Reiseziele in <strong>der</strong> direkten<br />
Umgebung und weit darüber hinaus. <strong>Sehenswertes</strong>, Veranstaltungen<br />
und mehr. Zahlreiche Reportagen und saisonale Themenspecials runden<br />
das breite Angebot ab.<br />
Plane:<br />
Wo liegt das ideale Hotel? Hotelsuche leicht gemacht! beLocal zeigt<br />
immer Hotels in <strong>der</strong> Umgebung. So können Sie ganz einfach das für Sie<br />
ideale Hotel in <strong>der</strong> Nähe einer Veranstaltung o<strong>der</strong> Sehenswürdigkeit<br />
buchen.<br />
Reise:<br />
Erstellen Sie ihren individuellen Reiseführer o<strong>der</strong> nutezn Sie die<br />
vorbereiteten Reiseführer unserer Premiumstädte. Sämtliche Reiseführer<br />
können als PDF auf den eigenen Computer heruntergeladen und<br />
ausgedruckt werden. Dies völlig kostenlos.<br />
Vor Ort können sämtlich Inhalte mit dem Handy (http://m.belocal.de) o<strong>der</strong><br />
via IPhone (http://i.belocal.de) genutzt werden.
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > Premium-Stadt 3<br />
<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Es dürfte keinen Amerikaner o<strong>der</strong> Japaner geben, <strong>der</strong> auf seiner<br />
Europareise neben Füssen nicht auch einen Abstecher nach<br />
Rotenburg o. d. <strong>Tauber</strong> unternommen hat.<br />
Stadtansicht<br />
© Michael Leyh<br />
Allein schon an den Speisekarten, die in <strong>der</strong> Regel mehrsprachig in<br />
Englisch und Japanisch ausliegen, sind ein Hinweis auf die Touristen<br />
aus Übersee.<br />
Schon immer war <strong>der</strong> Marktplatz <strong>der</strong> mittelalterlichen Stadt eine<br />
Stätte des Handels, <strong>der</strong> Begegnungen und<br />
Menschenansammlungen. Früher tummelten sich die Einheimischen<br />
zu den Marktzeiten auf dem zentralen Platz, heute sind es<br />
hauptsächlich Touristen, die die angrenzenden Prachtbauten<br />
bestaunen. Wichtigster und schönster Bau <strong>der</strong> Stadt <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> ist das Rathaus, in dem nach wie vor zu Rate gesessen<br />
und über die Geschicke <strong>der</strong> Stadt entschieden wird - genau wie<br />
schon vor über 700 Jahren. Die Beson<strong>der</strong>heit des Doppel-Rathauses<br />
sind die verschiedenen Baustile.<br />
Lebendig wird die Vergangenheit durch die Bürger <strong>Rothenburg</strong>s, die<br />
die Traditionen durch ihre Heimatverbundenheit und Volksstücke wie<br />
"Der Meistertrunk" pflegen und weitergeben. Bei Stadtführungen und<br />
in Gesprächen lassen die Einheimischen die Historie <strong>der</strong> Stadt<br />
aufleben und zeigen, wie unterhaltsam und anschaulich<br />
Geschichtsunterricht sein kann.<br />
<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutschland<br />
Telefon: 09861 / 404 800<br />
Telefax: 09861 / 404 529<br />
--> Link zur Homepage<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
4 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
Käthe Wohlfahrt<br />
Ein Muß für jeden <strong>Rothenburg</strong> Tourist, ist ein Besuch bei "Käthe<br />
Wohlfahrt".<br />
In diesen Laden sollte man unbedingt einen Blick werfen, schließlich<br />
handelt es sich dabei um Europas größtes, ganzjährig geöffnetes<br />
Weihnachtsfachgeschäft. Speziell die ausländischen Gäste haben<br />
eine Schwäche für typisch deutsches Christbaumgehänge.<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Käthe Wohlfahrt<br />
Herrngasse 1<br />
91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutschland<br />
Telefon: 0 98 61 / 40 90<br />
Telefax: 0 98 61 / 40 94 10<br />
--> Link zur Homepage<br />
In <strong>der</strong> Nähe<br />
3 m<br />
Herrngasse<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
41 m<br />
Deutsches<br />
Weihnachtsmuse<br />
um<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
89 m<br />
Puppenmuseum<br />
<strong>Sehenswertes</strong>
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 5<br />
Kriminalmuseum<br />
In <strong>Rothenburg</strong> gibt es ein Museum, das Aufschluss über die<br />
mittelalterliche Gesellschaft und <strong>der</strong>en kriminelle Energien gibt.<br />
Das bedeutendste Rechtskundemuseum <strong>der</strong> Bundesrepublik gibt<br />
umfassenden Einblick in das Rechtsgeschehen, die Gesetze und<br />
Strafen <strong>der</strong> vergangenen 1.000 Jahre.<br />
In <strong>der</strong> renovierten Johanniterscheune sind die Ausstellungsräume<br />
des Kriminalmuseums auf 2.500 Quadratmetern ganzjährig zu<br />
besuchen. Schon vor dem Gebäude stimmt das so genannte<br />
Tauchgestell auf das ein, was einen erwartet.<br />
Im hölzernen Käfig an dem kranartigen Gestell wurden unter<br />
an<strong>der</strong>em Bäcker unter Wasser getaucht, die ihren Kunden zu kleines<br />
Brot andrehen wollten. Diese Prozedur hieß damals "Bäckertaufe".<br />
Die Exponate<br />
Auf vier Etagen wird die Entwicklung <strong>der</strong> Rechtsgeschichte bis zum<br />
19. Jahrhun<strong>der</strong>t dargestellt. Dazu gehören eine umfassende<br />
kriminalhistorische Büchersammlung, wertvolle Grafiken, <strong>der</strong> Ablauf<br />
eines mittelalterlichen Strafprozesses ebenso wie die<br />
Folterinstrumente und Masken zum Vollzug <strong>der</strong> Leibes- und<br />
Lebensstrafen sowie <strong>der</strong> Ehrenstrafen. Urkunden, Münzen,<br />
Medaillen, Kupfer- und Holzstiche belegen die Rechtssprechung und<br />
die Fälle, auf die sie angewendet wurde.<br />
Eine Führung durch das Museum haucht den Ausstellungsstücken<br />
Leben ein. Die Ausführungen <strong>der</strong> Museumsbegleitung sind<br />
informativ, vermitteln, was sich hinter den Fassaden des lieblichen<br />
Kriminalmuseum<br />
Burggasse 3-5<br />
91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutschland<br />
Telefon: 09861 / 5359<br />
Telefax: 09861 / 8258<br />
--> Link zur Homepage<br />
In <strong>der</strong> Nähe<br />
53 m<br />
Burgtor und Burg<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
53 m<br />
Burggarten<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
59 m<br />
Puppenmuseum<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
6 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
Mittelalter-Städtchens an dunkler Energie verbarg und treiben einem<br />
immer wie<strong>der</strong> Schauer über den Rücken. Viele <strong>der</strong> Geräte zum<br />
Vollzug von Ehrenstrafen tragen jedoch auch zur Belustigung bei.<br />
Folter im Strafprozess<br />
Während eines Strafprozesses durfte nur dann das Mittel <strong>der</strong> Folter<br />
zum Erzwingen eines Geständnisses eingesetzt werden, wenn die<br />
aufgenommene Beweislage gegen den Angeklagten durch ein<br />
Gutachten einer juristischen Fakultät anhand <strong>der</strong> Akten als<br />
ausreichend erachtet wurde. Die rechtliche Grundlage für die Folter<br />
versagte in den Hexenprozessen, denn <strong>der</strong> Tatbestand des<br />
Teufelspaktes war nicht beweisbar. Aufgrund dessen kam es im 18.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t zu einer Reform des Strafverfahrens. Folterinstrumente<br />
wie die Streckbank und Verhörtische o<strong>der</strong> Handeisen mit Finger- und<br />
Beinschrauben sind im Erdgeschoss des Museums zu besichtigen.<br />
Nach Abgabe eines Geständnisses und dem daraus resultierenden<br />
Urteilsspruch wurde die Strafe an dem Verurteilten öffentlich<br />
vollzogen. Todesstrafen wurden in <strong>der</strong> Regel außerhalb <strong>der</strong> Stadt<br />
ausgeführt, Prügel- und Verstümmelungsstrafen oft auch auf dem<br />
städtischen Marktplatz. Für die Vollstreckung <strong>der</strong> Schand- und<br />
Ehrenstrafen war die Mitwirkung <strong>der</strong> Öffentlichkeit sogar erfor<strong>der</strong>lich,<br />
denn die Strafe bestand in <strong>der</strong> Verspottung und dem Ehrverlust des<br />
Verurteilten.<br />
Ehrenstraf-Vollzug<br />
Das Strafmaß für Ehrenstrafen beschränkte sich meist darauf, dass<br />
die Schuldigen Masken o<strong>der</strong> bezeichnende Gegenstände für ihr<br />
Vergehen, wie zum Beispiel die Trinkertonnen öffentlich zur Schau<br />
stellen mussten. Eine Schandmaske mit langer Zunge und Ohren<br />
wurde schwatzsüchtigen Frauen aufgesetzt.<br />
Zänkische Weiber wurden gemeinsam in eine Doppelhalsgeige<br />
eingespannt und Männer, die sich wie Schweine benahmen,<br />
mussten eine Schandmaske in Schweinekopfform umhertragen. Das<br />
klingt recht amüsant, war es für die Zuschauer auch. Doch für die<br />
Verurteilten war <strong>der</strong> Verlust ihrer Ehre oft schwerer zu ertragen als<br />
körperlicher Schmerz.<br />
Die Maske des Henkers<br />
Eine an<strong>der</strong>e, le<strong>der</strong>ne Maske, die hier ausgestellt wird, trug <strong>der</strong><br />
Henker bei Vollstreckung <strong>der</strong> Todesstrafe. Der Grund dafür war<br />
nicht, dass er nicht erkannt werden wollte, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Aberglaube,<br />
<strong>der</strong> im Mittelalter weit verbreitet war. Mit <strong>der</strong> Maske wollte sich <strong>der</strong><br />
Vollstrecker vor dem bösen Blick des Verurteilten schützen. Der<br />
Scharfrichter vollzog seine Tätigkeit unter dem Friedensschutz des<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Museumsgebäude<br />
Hölzerner Käfig
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 7<br />
Richters. Trotzdem war <strong>der</strong> Beruf des Henkers, <strong>der</strong> auch gleichzeitig<br />
Folterknecht war, geächtet und wurde von Generation zu Generation<br />
weitergegeben. Keiner wollte das Folter- und Mordhandwerk freiwillig<br />
erlernen. Heiraten durfte <strong>der</strong> Henker nur eine Frau aus <strong>der</strong> unteren<br />
Schicht o<strong>der</strong> eine Verurteilte, die begnadigt wurde.<br />
Die eiserne Jungfrau<br />
Ein Exponat <strong>der</strong> Ausstellung ist beson<strong>der</strong>s rar und eindrucksvoll - die<br />
eiserne Jungfrau, ein Schand- und Strafmantel für Frauen und<br />
Mädchen aus dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t. Sie ist das einzige Original auf<br />
<strong>der</strong> Welt. Vor 28 Jahren hat das Museum den aus Holz geschnitzten,<br />
starren Zwangsmantel in London zurückersteigert, nachdem er vor<br />
dem ersten Weltkrieg nach Amerika gebracht worden war.<br />
Verurteilte Frauen und Mädchen wurden in <strong>der</strong> Enge und Dunkelheit<br />
des Mantels eingeschlossen, kamen darin aber nicht ums Leben. Die<br />
eisernen Stacheln, die man später in dem Holzrahmen fand, waren<br />
erst 300 Jahre später dort eingesetzt worden, um ihn als<br />
Folterwerkzeug erscheinen zu lassen. Untersuchungen ergaben,<br />
dass diese Stacheln niemals zum Einsatz kamen.<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
8 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
Puppenmuseum<br />
Im Puppenmuseum spiegelt sich in den Spielzeugen, Puppen und<br />
Stuben auch die Welt <strong>der</strong> Erwachsenen wi<strong>der</strong>.<br />
Puppen aus den letzten 200 Jahren dienen als Abbild <strong>der</strong><br />
Gesellschaft - Barbie ist heute, doch was war gestern?<br />
Die Ausstellungsstücke im Puppenmuseum spiegeln die<br />
unschuldige, spielerische und auch bie<strong>der</strong>e Seite <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
wi<strong>der</strong>. Hier wird ein Stück heimatliche Kultur- und Sozialgeschichte<br />
des Alltags lebendig. Das Haus <strong>der</strong> Puppen in <strong>der</strong> Hofbronnengasse<br />
13 nahe des Marktplatzes wurde 1478 erbaut. 1983/84 wurde es<br />
unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert und im Juni<br />
1984 als Spielzeugmuseum eröffnet. "Kindheit vergeht - Spielzeug<br />
besteht", das Zitat eines Museumsfreundes drückt eine Sehnsucht<br />
aus, die sich zum einen im Sammeln von alten Spielzeugen zeigt<br />
und zum an<strong>der</strong>en in <strong>der</strong>en Betrachtung neu erweckt wird.<br />
Speziell ältere Menschen geraten angesichts <strong>der</strong> 800 Puppen aus<br />
den vergangenen 200 Jahren, <strong>der</strong> Stuben, Kaufmannsläden und<br />
Zubehörteile in nostalgisches Schwelgen. Schließlich handelt es sich<br />
dabei zum Teil um die Spielzeuge ihrer Kin<strong>der</strong>tage, liebevoll<br />
zusammengetragen von <strong>der</strong> Sammlerin Katharina Engels. Aber auch<br />
die Kin<strong>der</strong> des Barbiezeitalters können anhand <strong>der</strong> Puppen aus zwei<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ten den Wandel <strong>der</strong> Zeit und Werte ablesen.<br />
Kindchenschema weckt Instinkte<br />
Die Puppenköpfe wurden aus Biskuitporzellan, unglasiert und<br />
zweimal gebrannt, gefertigt. Nach dem ersten Brand erhielten die<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Puppenmuseum<br />
Hofbronnengasse 13<br />
91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutschland<br />
Telefon: 09861 / 7330<br />
Telefax: 09861 / 86748<br />
--> Link zur Homepage<br />
In <strong>der</strong> Nähe<br />
60 m<br />
<strong>Baumeisterhaus</strong><br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
66 m<br />
Kriminalmuseum<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
66 m<br />
Deutsches<br />
Weihnachtsmuse<br />
um<br />
<strong>Sehenswertes</strong>
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 9<br />
Puppengesichter ihr "Make-up" - feine Augenbrauen, rot-orange<br />
Lippen und zartrote Apfelbäckchen. Gekennzeichnet ist das<br />
Puppenantlitz durch das Kindchenschema - große gläserne<br />
Kulleraugen, Stupsnase, Pausbacken und kleiner Mund.<br />
Knabenpuppen sind relativ selten, da es im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
hauptsächlich den Mädchen vorbehalten war, mit Puppen zu spielen.<br />
Für Jungen galt das als unmännlich. Neben <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>puppe hat<br />
sich auch die Babypuppe, die früher Charakterbaby genannt wurde,<br />
einen Platz in den Kin<strong>der</strong>zimmern und -herzen ergattert. Die ersten<br />
Charakterbabys wurden noch als geschmackliche Verfehlung<br />
eingestuft, doch bald waren sie fester Bestandteil <strong>der</strong> Puppenfamilie.<br />
Klei<strong>der</strong> machen Puppen<br />
So wie heute, haben die Puppenmütter ihre Lieblinge damals auch<br />
mit verschiedenen zeitgemäßen Outfits ausgestattet. Während<br />
Barbie tiefdekolletiert in Polyester, Tüll und Tuff daherkommt,<br />
wurden ihre Vorgängerinnen aus dem Spätbie<strong>der</strong>meier und <strong>der</strong><br />
Neuzeit mit hochgeschlossenen Klei<strong>der</strong>n aus feinsten Stoffen mit<br />
Spitze besetzt, kleinen pelzverbrämten Mäntelchen, Handmuff und<br />
Spitzenhütchen ausstaffiert.<br />
Viele <strong>der</strong> im Museum ausgestellten Puppen erhielten Kleidung, die<br />
aus alten Stoffen nachgearbeitet wurden. Während die<br />
Puppenkleidung die Mode wi<strong>der</strong>spiegelt, wird im M<strong>ob</strong>iliar <strong>der</strong><br />
Puppenstube <strong>der</strong> Einrichtungsstil <strong>der</strong> jeweiligen Epoche abgebildet.<br />
Ganz beson<strong>der</strong>s pompös ist die freie Nachbildung des Schlosses<br />
Petit Trianon und seine Ausstattung. Das Original steht im Park des<br />
Schlosses von Versailles und wurde naturgetreu im Maßstab 1:12<br />
nachgebaut.<br />
Multi-Kulti-Puppen aus Japan und China wurden dem Museum von<br />
begeisterten asiatischen Besuchern <strong>der</strong> Stadt gestiftet. Im ersten<br />
Stock ist ein vollständiges Jugendstilzimmer als Kin<strong>der</strong>zimmer<br />
eingerichtet. Der Raum wurde im Stil <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende erhalten<br />
und die Puppen darin sind aus <strong>der</strong> Zeit von 1910 bis 1945.<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
10 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
Rathaus<br />
In keinem an<strong>der</strong>en Gebäude <strong>der</strong> Stadt offenbart sich <strong>der</strong> Geist des<br />
Mittelalters entscheiden<strong>der</strong> als in dem prunkvollen Rathaus.<br />
Um den gewaltigen Doppelbau aus verschiedenen Stilepochen<br />
ranken sich Geschichte und Geschichten.<br />
Historischer Erlebnispark<br />
Lebendig wird die Vergangenheit durch die Bürger <strong>Rothenburg</strong>s, die<br />
die Traditionen durch ihre Heimatverbundenheit und Volksstücke wie<br />
"Der Meistertrunk" pflegen und weitergeben. Bei Stadtführungen und<br />
in Gesprächen lassen die Einheimischen die Historie <strong>der</strong> Stadt<br />
aufleben und zeigen, wie unterhaltsam und anschaulich<br />
Geschichtsunterricht sein kann.<br />
Stilvolles Rathaus<br />
Wichtigster und schönster Bau <strong>der</strong> Stadt <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
ist das Rathaus, in dem nach wie vor zu Rate gesessen und über die<br />
Geschicke <strong>der</strong> Stadt entschieden wird - genau wie schon vor über<br />
700 Jahren. Die Beson<strong>der</strong>heit des Doppel-Rathauses sind die<br />
verschiedenen Baustile.<br />
Gotisch errichtet und erhalten ist das hintere Ursprungsgebäude des<br />
heutigen Rathauses, dessen Bauarbeiten 1250 begonnen und Ende<br />
des 14. Jahrhun<strong>der</strong>ts fertig gestellt wurden. Der aufgesetzte 60<br />
Meter hohe Giebelturm kann von April bis Okt<strong>ob</strong>er täglich bestiegen<br />
werden. Von dort eröffnet sich eine herrliche Aussicht über die Stadt<br />
und auf den Marktplatz.<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Rathaus<br />
Marktplatz<br />
91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutschland<br />
--> Link zur Homepage<br />
In <strong>der</strong> Nähe<br />
5 m<br />
<strong>Rothenburg</strong><br />
Tourismus<br />
Service<br />
Touristenbüro<br />
5 m<br />
Marktplatz<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
5 m<br />
Ratsherrntrinkstu<br />
be<br />
<strong>Sehenswertes</strong>
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 11<br />
Auch <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>e Gebäudeteil des Rathauses wurde ursprünglich im<br />
gotischen Stil erbaut und durch einen Stadtbrand vor 500 Jahren<br />
zerstört. Diesen Schicksals-Schlag wollten die standesbewussten<br />
<strong>Rothenburg</strong>er nicht auf sich beruhen lassen und fügten 1572 den<br />
vor<strong>der</strong>en Prachtbau im Renaissancestil an das gotische<br />
Turmgebäude an. Entworfen wurde <strong>der</strong> Renaissanceflügel vom<br />
Baumeister Nikolaus Hofmann aus Halle. Für die Ausführung war<br />
<strong>der</strong> Steinmetz Leonhard Weidmann verantwortlich. Zur<br />
Vervollkommnung wurde 1601 an <strong>der</strong> Flanke des Gebäudes <strong>der</strong><br />
Arkadenkorridor namens Laubengang im Barockstil von<br />
Stadtbaumeister Kaspar Fürlein angebaut. Unverwüstlich und<br />
glanzvoll thront das Prestige<strong>ob</strong>jekt über dem Marktplatz.<br />
Emporkömmling Heinrich Toppler<br />
Dass sich <strong>Rothenburg</strong> als ehemalig mittlere Großstadt mit<br />
durchschnittlich 5.000 Einwohnern ein solches Rathaus leisten<br />
konnte, ist Ausdruck für den damaligen Wohlstand <strong>der</strong> Stadt. Als<br />
freie Reichsstadt, direkt dem König o<strong>der</strong> Kaiser unterstellt, hatte<br />
<strong>Rothenburg</strong> mit ausgedehntem Landbesitz und bedeutendem<br />
wirtschaftlichem Einfluss Vorbildcharakter. Diese Blütezeit hatte die<br />
Stadt hauptsächlich einem Mann, dem Bürgermeister Heinrich<br />
Toppler, zu verdanken.<br />
Dank geschicktem Geschäftgebaren vergrößerte Toppler das<br />
Reichsstadtgebiet durch Landkäufe um 400 Quadratkilometer.<br />
Während seiner Regierungszeit zwischen 1384 und 1408 wurde <strong>der</strong><br />
Jak<strong>ob</strong>skirchenbau voran getrieben und <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Stadtmauer<br />
vollendet. Dass sich <strong>der</strong> geschäftstüchtige Bürgermeister in den<br />
Jahren seines erfolgreichen Wirkens auch ordentlich in die eigene<br />
Tasche gewirtschaftet hat, haben die Bürger ihm nachgesehen.<br />
Denn auch seinem Volk ging es finanziell gut und es herrschte<br />
Vollbeschäftigung.<br />
Doch schließlich blieb er nicht ungestraft. Seine guten Kontakte zum<br />
abgesetzten König Wenzel und eine Nie<strong>der</strong>lage im Kampf gegen<br />
den Burggrafen von Nürnberg kosteten Toppler den Kopf. Er wurde<br />
1408 im Kellerverlies des Rathauses hingerichtet.<br />
Gotischer Kaisersaal<br />
Topplers Wirkungsstätte zu Lebzeiten war das Rathaus und in<br />
diesem <strong>der</strong> gotische Ratssaal, <strong>der</strong> "Kaisersaal", einer <strong>der</strong><br />
eindrucksvollsten heute noch erhaltenen Sitzungssäle aus dem 13.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t. Der Kaisersaal im ersten Stock des Rathauses ist<br />
durch das mittlere Portal an <strong>der</strong> Ostfront, über eine kunstvolle<br />
Wendeltreppe und einen Verbindungsgang ins alte Gebäude<br />
erreichbar. Statisch meisterhaft für diese Zeit ist die gewaltige, 40<br />
Meter lange Holzbalkendecke, die über dem Saal zu schweben<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
12 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
scheint. Besichtigungen sind nur im Rahmen einer Stadtführung auf<br />
Anfrage möglich.<br />
Rats- und Gerichtssaal<br />
Der gewaltige Raum diente Ratsversammlungen, die je nach Bedarf,<br />
in <strong>der</strong> Regel ein- bis zweimal wöchentlich, abgehalten wurden. Nach<br />
Beendigung <strong>der</strong> Ratswahl mussten sich die <strong>Rothenburg</strong>er Bürger in<br />
<strong>der</strong> Walpurgisnacht auf den ersten Mai hier einfinden und auf die<br />
Verfassung ihren Treueeid leisten. Daraus ergaben sich<br />
Bürgerpflichten wie die Steuer- und Wehrpflicht, an<strong>der</strong>erseits waren<br />
die Einwohner einer Reichsstadt aber auch freie Bürger und keine<br />
Leibeigenen wie die einfache Landbevölkerung vor den Toren <strong>der</strong><br />
Stadt.<br />
Nachdem <strong>Rothenburg</strong> den Unabhängigkeitsstatus als Freie<br />
Reichsstadt 1274 erhalten hatte, wurde im Ratssaal auch zu Gericht<br />
gesessen. Die Ratsherren hatten gleichzeitig das Amt <strong>der</strong><br />
Stadtrichter inne und waren verpflichtet, über jedes ihnen<br />
angetragene Delikt zu urteilen. Die Beschuldigten mussten an einem<br />
Relief des Jüngsten Gerichts ihren Eid ableisten, bevor sie vor den<br />
Richterstuhl traten. Das wertvolle Relief aus dem 14. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
hängt heute noch an <strong>der</strong>selben Stelle. Der Kaisersaal wird als<br />
Veranstaltungsort unter an<strong>der</strong>em für das vergnügliche Festspiel "Der<br />
Meistertrunk" genutzt. Mit 270 hauptsächlich ehrenamtlichen<br />
Mitwirkenden ist das Volksstück <strong>der</strong> Veranstaltungshöhepunkt <strong>der</strong><br />
Stadt.<br />
Mittelalterliches Shopping<br />
<strong>Rothenburg</strong>s Rathaus war ein Mehrzweckbau. Im vor<strong>der</strong>en Bau,<br />
dem Zeug- und Stückhaus, waren Waffen eingelagert, <strong>der</strong> hintere<br />
Kaisersaal diente dem Rats- und Gerichtswesen und darunter, im<br />
alten gotischen Teil, befand sich das "Kaufhaus des Mittelalters".<br />
Dem Besucher eröffnet sich unterhalb des Rathausturms und des<br />
Ratssaals ein Gang, <strong>der</strong> Lichthof, <strong>der</strong> gesäumt wird von<br />
verschlossenen Toren auf beiden Seiten. Dahinter verbergen sich 14<br />
gotische Gewölbe, die im Mittelalter an Händler vermietet wurden.<br />
Feilgeboten wurden Haushaltswaren, aber auch Luxuswaren wie<br />
Salz, orientalische Gewürze und feine Stoffe.<br />
Am Anfang <strong>der</strong> ehemaligen Einkaufspassage fällt ein frisch<br />
restauriertes, schmuckreiches Renaissanceportal ins Auge. Noch<br />
heute erinnern zwei kleine Medaillons mit eingeschnitzten<br />
Ratsherren-Figuren in Amtsr<strong>ob</strong>e daran, dass die wichtigsten Männer<br />
<strong>der</strong> Stadt an dieser Stelle das Rathaus betreten haben.<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 13<br />
Klei<strong>der</strong> machen Leute<br />
Während die Frauen unten im Lichthof einkauften, waren die<br />
Ratsherren im Ratssaal auch damit betraut, Klei<strong>der</strong>verordnungen zu<br />
erlassen - unter an<strong>der</strong>em welche Frau welche Kleidung aus welchem<br />
Stoff tragen durfte. Frauen mussten standesgemäß gekleidet sein.<br />
Handwerkerfrauen durften hochgeschlossen in einfacher Bluse, mit<br />
Kopftuch und gr<strong>ob</strong>em Leinenrock umherspazieren. Den<br />
Patrizierinnen waren Samt, Seide und Brüsseler Spitze vorbehalten.<br />
Die Ratsherren waren in ihren Entscheidungen wohl nicht immer<br />
ganz uneigennützig, denn ihren, den feinen Damen, war ein tiefes<br />
Dekolleté erlaubt. Für Männer gab es vorgeschriebene Berufs- und<br />
Zunftkleidung.<br />
Glück im Unglück<br />
Mitte des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts, nach Beendigung des Dreißigjährigen<br />
Krieges, war es durch die Kriegslasten mit <strong>der</strong> finanziellen und<br />
politischen Blütezeit <strong>Rothenburg</strong>s vorüber. Zudem verlor die Stadt<br />
1803, nachdem sie bereits ein Jahr zuvor militärisch von Bayern<br />
besetzt worden war, den Status einer Freien Reichsstadt und wurde<br />
Bayern angeglie<strong>der</strong>t. Im Pariser Vertrag von 1810 wurde <strong>Rothenburg</strong><br />
ein Teil seines bäuerlichen Umlandes aberkannt und dem damaligen<br />
Königreich Württemberg übertragen.<br />
Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t fanden daraufhin kaum städtebauliche<br />
Verän<strong>der</strong>ungen statt, wodurch die mittelalterliche Stadt in ihrer<br />
Ursprünglichkeit erhalten blieb. Der Tourismus ist heute eine <strong>der</strong><br />
wichtigsten Einnahmequellen <strong>der</strong> Stadt. Für Besucher aus aller Welt,<br />
speziell aus Japan und den USA, ist <strong>Rothenburg</strong> ein mittelalterliches<br />
Bil<strong>der</strong>buchstädtchen. Gästen aus einem an<strong>der</strong>en Kulturkreis wie<br />
Asien o<strong>der</strong> einem Land mit einer jungen städtebaulichen<br />
Entstehungsgeschichte wie den USA erscheint <strong>Rothenburg</strong><br />
beson<strong>der</strong>s unwirklich - wie die Kulisse aus einem Historienfilm<br />
Hollywoods.<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
14 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
Marktplatz<br />
Schon immer war <strong>der</strong> Marktplatz <strong>der</strong> mittelalterlichen Stadt eine<br />
Stätte des Handels, <strong>der</strong> Begegnungen und<br />
Menschenansammlungen.<br />
Früher tummelten sich die Einheimischen zu den Marktzeiten auf<br />
dem zentralen Platz, heute sind es hauptsächlich Touristen, die die<br />
angrenzenden Prachtbauten bestaunen.<br />
Alle Wege führen zum Markt<br />
Nach <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> Hohenstaufenburg <strong>Rothenburg</strong> (1141) auf<br />
einer Bergzunge am Steilhang über <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> hat sich in <strong>der</strong>en<br />
Nähe ein Marktflecken entwickelt. Um den Marktplatz sind sämtliche<br />
Baudenkmäler und wichtigen Zweckbauten des Mittelalters<br />
konzentriert, weil die nahe gelegene Schlucht im Westen Schutz vor<br />
Angriffen bot. Der Ostteil, das war die ungeschütztere Landseite zur<br />
Ebene, war städtebaulich unbedeuten<strong>der</strong>.<br />
Von den Stadttoren kommend, laufen verschiedene Straßen<br />
kreuzförmig auf den Platz zu. Nach einem Stadtbummel durch das<br />
mittelalterliche Gassengewirr mit den eng aneinan<strong>der</strong> geschmiegten<br />
Giebelhäusern eröffnet sich ein imposanter Blick auf den<br />
großräumigen, kopfsteingepflasterten Marktplatz.<br />
Markttreiben gestern und heute<br />
Im Mittelalter wurden auf <strong>der</strong> Marktfläche Wochenmärkte<br />
abgehalten, auf denen die Bauern aus <strong>der</strong> Umgebung ihre<br />
landwirtschaftlichen Produkte für das tägliche Leben anboten.<br />
Einmal im Jahr fanden auf dem bunten Jahrmarkt auch fremde<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Marktplatz<br />
Marktplatz<br />
91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutschland<br />
--> Link zur Homepage<br />
In <strong>der</strong> Nähe<br />
5 m<br />
<strong>Rothenburg</strong><br />
Tourismus<br />
Service<br />
Touristenbüro<br />
5 m<br />
Ratsherrntrinkstu<br />
be<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
5 m<br />
Meistertrunk<br />
<strong>Sehenswertes</strong>
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 15<br />
Händler und Gaukler Zugang. Ein Spektakel, das die Bevölkerung<br />
alljährlich herbeisehnte. Auch heute noch wird jeden Samstag <strong>der</strong><br />
Bauernmarkt an <strong>der</strong> gleichen Stelle abgehalten. Der<br />
Weihnachtsmarkt hat den Stellenwert des Jahrmarktes<br />
übernommen.<br />
Täglich treffen sich hier Besucher aus aller Welt, um sich die<br />
umliegenden Baudenkmäler anzuschauen. Unübersehbar ist das<br />
prächtige Rathaus an <strong>der</strong> Westseite des viereckigen Platzes. Doch<br />
auch die umliegenden, kleineren Gebäude faszinieren durch ihre<br />
architektonische Vielfalt und die Geschichten, die über sie erzählt<br />
werden.<br />
Ratsherrntrinkstube<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
16 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
Deutsches Weihnachtsmuseum<br />
Weihnachtsmuseum<br />
Entdecken Sie die Geschichte des traditionsreichsten Familienfestes<br />
auf über 250 qm.<br />
Weihnachtsschmuck aus verschiedenen Epochen, eine einzigartige<br />
Son<strong>der</strong>ausstellung historischer Nussknacker und Weihnachtsbäume<br />
<strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende lassen die Freude an Weihnachten auch im<br />
Sommer aufkommen.<br />
Begeben Sie sich mitten im Herzen <strong>der</strong> malerischen Stadt<br />
<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> im schönen Frankenland auf eine Reise<br />
in die Vergangenheit. Lassen Sie sich Schritt für Schritt von <strong>der</strong><br />
Romantik längst vergangener Weihnachtsfeste in ihren Bann ziehen.<br />
Genießen Sie einen wahren Augen- und Ohrenschmaus in unserer<br />
<strong>der</strong> Tradition verpflichteten Ausstellung u.a. mit funkelnden<br />
Christbaumkugeln, grimmigen und fröhlichen Weihnachtsmännern,<br />
unzähligen Nussknackern und mannshohen Pyramiden.<br />
Wie alles begann<br />
Die Entstehung des Deutschen Weihnachtsmuseums in <strong>Rothenburg</strong><br />
<strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Es war einmal ... So märchenhaft möchte man die<br />
Entstehungsgeschichte des Deutschen Weihnachtsmuseums<br />
beginnen. Bereits kurz nach <strong>der</strong> Eröffnung des heute weltbekannten<br />
"Weihnachtsdorfes" von Käthe Wohlfahrt in <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Tauber</strong> im Jahr 1981, beschäftigte sich Harald Wohlfahrt erstmals<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutsches Weihnachtsmuseum<br />
Herrngasse 1<br />
91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutschland<br />
Telefon: 09861 / 409365<br />
--> Link zur Homepage<br />
In <strong>der</strong> Nähe<br />
38 m<br />
Herrngasse<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
38 m<br />
Käthe Wohlfahrt<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
56 m<br />
<strong>Baumeisterhaus</strong><br />
<strong>Sehenswertes</strong>
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 17<br />
mit dem Gedanken <strong>der</strong> traditionellen Weihnacht "zu Urgroßmutters<br />
Zeiten".<br />
Aus <strong>der</strong> Erkenntnis, dass die vielen Facetten dieses traditionellen<br />
Festes in ihrer geschichtlichen Entwicklung dokumentierenswert sind<br />
wurde dann <strong>der</strong> Wunsch geboren, ein Weihnachtsmuseum zu<br />
schaffen. Dort sollte nicht nur <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schöne alte<br />
Christbaumschmuck aus deutschen Landen präsentiert, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Geschichte des Festes und seine weltlichen Brauchformen<br />
erforscht und dem interessierten Besucher vermittelt werden.<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
18 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
Meistertrunk<br />
Im linken Fenster <strong>der</strong> Ratsherrntrinkstube lässt sich <strong>der</strong> Feldherr<br />
Tserclaes Graf von Tilly und rechts <strong>der</strong> trinkfeste Bürgermeister<br />
Nusch blicken.<br />
Ratsherrntrinkstube<br />
Im Dreißigjährigen Krieg kam es 1631 zu einer Begegnung zwischen<br />
diesen beiden Personen.<br />
Der Krieg t<strong>ob</strong>te bereits 13 Jahre, die Kampfeslust war abgeebbt und<br />
die Stimmung gedrückt. Feldherr Tilly lagerte übermächtig mit einer<br />
Truppe von 60.000 Soldaten vor den Toren <strong>der</strong> Stadt. Hinter den<br />
Toren gab es laut Geschichtsschreibung gerade mal 850 wehrfähige<br />
Männer, die erbittert Gegenwehr leisteten. Die Lage war quasi<br />
aussichtslos. Tilly nahm nach drei Tagen die Stadt <strong>Rothenburg</strong> ein<br />
und drohte den Bewohnern damit, die ganze Stadt dem Erdboden<br />
gleich zu machen und die 40 Ratsherren zu enthaupten.<br />
Unverdrossen reichte <strong>der</strong> Kellermeister <strong>Rothenburg</strong>s den Belagerern<br />
den damals üblichen Willkommenstrunk im Kurfürstenhumpen. Das<br />
Behältnis fasste dreieinviertel Liter Wein und machte unter den<br />
Eindringlingen die Runde. Durch den Willkommenstrunk beschwingt<br />
und beschwichtigt kam Tilly auf die kühne Idee, dass die Stadt<br />
verschont bliebe, wenn einer <strong>der</strong> Ratsherren einen ganzen Humpen<br />
in einem Zug leeren könnte.<br />
Bürgermeister Nusch, <strong>der</strong> in einem Wirtshaus aufgewachsen war,<br />
hat daraufhin den vielzitierten Meistertrunk vollführt und seine Stadt<br />
gerettet. Anschließend soll er drei Tage lang bewusstlos gewesen<br />
sein - so erzählt es die Legende. Doch dieser gewaltige Trunk hatte<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Meistertrunk<br />
Marktplatz<br />
91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutschland<br />
--> Link zur Homepage<br />
In <strong>der</strong> Nähe<br />
5 m<br />
<strong>Rothenburg</strong><br />
Tourismus<br />
Service<br />
Touristenbüro<br />
5 m<br />
Marktplatz<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
5 m<br />
Ratsherrntrinkstu<br />
be<br />
<strong>Sehenswertes</strong>
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 19<br />
keine Langzeitfolgen, schließlich lebte Bürgermeister Nusch<br />
anschließend noch 37 Jahre und wurde 80 Jahre alt.<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
20 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
Burgtor und Burg<br />
Die Burg als Keimzelle <strong>der</strong> Stadt blieb <strong>der</strong> Nachwelt zwar nicht<br />
erhalten, dafür aber das Burgtor mit dem alles überragenden Turm<br />
und <strong>der</strong> romantische Burggarten.<br />
Burgtor<br />
Von <strong>der</strong> Bergzunge eröffnet sich ein fantastischer Blick über das<br />
<strong>Tauber</strong>tal und auf die Stadt, die bis an die Hänge gebaut wurde.<br />
Stadtgeschichte<br />
Der Bergzipfel, von drei Seiten von <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> umflossen und vom<br />
<strong>Tauber</strong>tal umgeben, eignete sich optimal für die Errichtung einer<br />
Festung. Zuerst wurde von den Grafen <strong>Rothenburg</strong>s um 970 die alte<br />
fränkische Burg erbaut. Das Grafengeschlecht starb aus, die Burg<br />
und die Siedlung gingen 1116 in den Besitz <strong>der</strong> Hohenstaufen über.<br />
Herzog Konrad von Schwaben, ein Neffe Kaiser Heinrich V., wurde<br />
<strong>der</strong> neue Schlossherr. 1142 erweiterte Konrad III., <strong>der</strong> mittlerweile<br />
deutscher König geworden war, die Grafenburg durch die so<br />
genannte "vor<strong>der</strong>e Burg" und ernannte sie zu einer Reichsburg.<br />
Östlich des Burgtores nahm die Reichsstadt (seit 1274) langsam<br />
Formen an. Den Verlauf <strong>der</strong> Besiedelung kann man auf dem Weg<br />
vom Burgtor durch die Herrngasse zum Marktplatz nachvollziehen.<br />
Die strategisch günstige Hochlage <strong>der</strong> Stadt brachte ihr den Namen<br />
"<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> (<strong>ob</strong>erhalb) <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>" ein.<br />
Der natürliche Fall <strong>der</strong> Burg<br />
Vor Feinden war die Burg gut geschützt, jedoch nicht vor<br />
Naturgewalten. Das Erdbeben von 1356 zerstörte die Burggebäude<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Burgtor und Burg<br />
Burggasse<br />
91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutschland<br />
--> Link zur Homepage<br />
In <strong>der</strong> Nähe<br />
1 m<br />
Burggarten<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
53 m<br />
Kriminalmuseum<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
69 m<br />
Puppenmuseum<br />
<strong>Sehenswertes</strong>
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 21<br />
und die talseitige Mauer weitestgehend. Bis heute weiß niemand,<br />
wie das Areal genau ausgesehen hat. Dazu wären aufwendige<br />
Ausgrabungsarbeiten nötig. Geblieben ist das Burgtor aus dem 12.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t mit dem höchsten und ältesten Torturm <strong>Rothenburg</strong>s<br />
und <strong>der</strong> angrenzenden massiven Burgmauer.<br />
Als natürlicher Schutz zum Landesinneren verlief vor dem Tor früher<br />
ein Graben, und das Burggelände konnte nur über eine Zugbrücke<br />
betreten werden. An dem Turm sind die Laufrillen <strong>der</strong> Brücke noch<br />
erkennbar. Nachdem klar war, dass die eingestürzte Burg nicht mehr<br />
zu retten ist, erhielten die Bürger von Kaiser Karl IV. die Erlaubnis,<br />
die Steine zum Bau städtischer Gebäude zu nutzen.<br />
Aus alt mach neu<br />
Auf dem ehemaligen Burggelände, im heutigen Burggarten, wurde<br />
die Blasiuskapelle zwischen 1383 und 1390 wie<strong>der</strong> aufgebaut. An<br />
<strong>der</strong> Talseite des kleinen Gotteshauses stehen die Buckelqua<strong>der</strong> des<br />
Burggemäuers deutlich sichtbar hervor und erinnern an den<br />
Ursprung <strong>der</strong> Stadt - die Burg. Heute dient die Burgkapelle, die auch<br />
das "Hohe Haus <strong>der</strong> Herzöge" genannt wurde, als Gedächtnisstätte<br />
<strong>der</strong> Gefallenen bei<strong>der</strong> Weltkriege.<br />
Das in Richtung Burggarten dem Burgturm vorgelagerte Tor und die<br />
beiden seitlichen Zollhäuschen wurden erst im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
angefügt. Diese Erweiterung ist ein schönes Beispiel dafür, dass in<br />
<strong>der</strong> Renaissance Rechteckbauten mit Rundbauten kombiniert<br />
wurden.<br />
Stadtentwicklung<br />
Das Stadtwappen am Torbogen zeigt den Reichsadler, allgemein<br />
das Zeichen <strong>der</strong> freien Reichsstädte, die autonom und direkt dem<br />
König o<strong>der</strong> Kaiser unterstellt waren. Das Symbol für die Festung<br />
erinnert daran, dass <strong>Rothenburg</strong> seine Gründung <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong><br />
Burg zu verdanken hat.<br />
Erst ließen sich die Bediensteten <strong>der</strong> Burg und einige Handwerker im<br />
Umkreis nie<strong>der</strong>. Ab diesem Zeitpunkt stieg im 12. bis 14.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t die Zahl <strong>der</strong> Einwohner stetig an, und schon im 15.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t hatte <strong>Rothenburg</strong> 6.000 Bürger. Sämtliche Kriege und<br />
Belagerungen hat die Stadt schadlos überstanden, erst die<br />
Fliegerbomben im 2. Weltkrieg hätten ihr beinahe den Garaus<br />
gemacht. Dadurch, dass <strong>Rothenburg</strong> in seinem mittelalterlichen<br />
Erscheinungsbild so vollständig erscheint, glauben viele, dass es im<br />
Krieg unangetastet geblieben wäre. Dabei wurden 40 Prozent <strong>der</strong><br />
Stadt, hauptsächlich <strong>der</strong> unbedeuten<strong>der</strong>e Ostteil, 1945 beim Abwurf<br />
von Brand- und Sprengbomben zerstört. Allein dem amerikanischen<br />
General Mac Cloy war es zu verdanken, dass die Stadt und die<br />
<strong>Tauber</strong>tal<br />
<strong>Rothenburg</strong> "<strong>ob</strong>erhalb" <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
22 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
Reste <strong>der</strong> ehemaligen Burg vor weiteren Bomben verschont blieben.<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Teil <strong>der</strong> Stadtmauer<br />
Burggarten
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 23<br />
Ratsherrntrinkstube<br />
Die Menschenaufläufe vor <strong>der</strong> 1446 erbauten Ratsherrntrinkstube an<br />
<strong>der</strong> Nordseite des Marktes bekunden, dass dieses eines <strong>der</strong><br />
bemerkenswertesten Häuser neben dem Rathaus ist.<br />
Im unteren Stockwerk des Gebäudes, in dem heute die<br />
Touristeninformation angesiedelt ist, befand sich damals die<br />
offizielle, geeichte Ratswaage.<br />
Oben im ersten Stockwerk, in <strong>der</strong> Trinkstube, war es den Ratsherren<br />
vorbehalten, sich zum geselligen Miteinan<strong>der</strong> einzufinden. Bei<br />
diesen Zusammenkünften wurde nicht nur über das Leben<br />
philosophiert, son<strong>der</strong>n auch die ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e politische<br />
Entscheidung inoffiziell vorverabschiedet.<br />
Handwerkern war <strong>der</strong> Zutritt zur Ratstrinkstube nicht gewährt. Für sie<br />
standen die Türen <strong>der</strong> öffentlichen Wirtshäuser, <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Innungs- o<strong>der</strong> Zunftstuben, in denen die einzelnen Berufsgruppen<br />
einkehrten, offen.<br />
Patrizier-Wirtshaus<br />
Der steile Barockgiebel des Patrizier-Wirtshauses birgt eine <strong>der</strong><br />
größten touristischen Attraktionen <strong>der</strong> Stadt: die Kunstuhr, gestiftet<br />
von den Nürnberger Freunden Alt-<strong>Rothenburg</strong>s. Sie wurde als<br />
Andenken an die beiden Hauptpersonen <strong>der</strong> Legende "Der<br />
Meistertrunk" errichtet und ist ein beliebtes Motiv für<br />
Erinnerungsfotos <strong>der</strong> Besucher <strong>Rothenburg</strong>s.<br />
Über <strong>der</strong> Hauptstadtuhr vervollständigen eine Kalen<strong>der</strong>- und eine<br />
Sonnenuhr den Giebelschmuck. Die seitlichen Fenster mit den<br />
Ratsherrntrinkstube<br />
Marktplatz<br />
91541 Rotenburg <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutschland<br />
--> Link zur Homepage<br />
In <strong>der</strong> Nähe<br />
5 m<br />
<strong>Rothenburg</strong><br />
Tourismus<br />
Service<br />
Touristenbüro<br />
5 m<br />
Marktplatz<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
5 m<br />
Meistertrunk<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
24 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
Butzenscheiben öffnen sich zu je<strong>der</strong> vollen Stunde zwischen 11.00<br />
und 15.00 Uhr sowie zwischen 20.00 und 22.00 Uhr. Es erscheinen<br />
zwei aus Holz geschnitzte Figuren und erinnern an eine legendäre<br />
Szene, die angeblich dazu beigetragen hat, dass die Stadt<br />
<strong>Rothenburg</strong> in ihrem jetzigen Zustand für die Nachwelt erhalten<br />
geblieben ist.<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Butzenscheibe mit Holzfigur
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 25<br />
<strong>Baumeisterhaus</strong><br />
Als vorletztes Haus in <strong>der</strong> Oberen Schmiedgasse ist das<br />
<strong>Baumeisterhaus</strong> mit seiner reich verzierten Fassade bereits vom<br />
Marktplatz aus zu sehen.<br />
Renaissance-Stil (L. Weidmann, 1596)<br />
Leonhard Weidmann schuf das prächtigste Bürgerhaus <strong>der</strong> Stadt<br />
1596 im Renaissance-Stil. Bemerkenswert sind die mit Voluten<br />
(spiralförmigen Bauornamenten) verzierten Stufen des Giebels.<br />
Auffälligste Beson<strong>der</strong>heit an <strong>der</strong> Fassade stellen die Fensterstützen<br />
in Form von Männer- und Frauen-Statuen, die abwechselnd sieben<br />
Tugenden und sieben Laster des Alltags verkörpern. Der fettleibige<br />
Mann steht für Völlerei, die Frau mit den Kin<strong>der</strong>n für Mütterlichkeit<br />
und <strong>der</strong> Mann mit einer abgehackten Hand für Betrug. Anhand <strong>der</strong><br />
aufwendigen Fassadengestaltung ließ sich <strong>der</strong> Wohlstand des<br />
Auftraggebers ablesen, und sie diente dazu, seine Machtstellung zu<br />
demonstrieren.<br />
<strong>Baumeisterhaus</strong><br />
Obere Schmiedgasse 3<br />
91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />
Deutschland<br />
--> Link zur Homepage<br />
In <strong>der</strong> Nähe<br />
48 m<br />
Deutsches<br />
Weihnachtsmuse<br />
um<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
61 m<br />
<strong>Rothenburg</strong><br />
Tourismus<br />
Service<br />
Touristenbüro<br />
61 m<br />
Marktplatz<br />
<strong>Sehenswertes</strong><br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > Stadtplan 26<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
Bild- und Quellennachweis<br />
Artikel '<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>'<br />
Textquelle: k.A.<br />
Fotos:<br />
Seite 3: Titel: Stadtansicht, Copyright: Michael Leyh;<br />
Artikel 'Käthe Wohlfahrt'<br />
Textquelle: k.A.<br />
Fotos:<br />
Seite 4: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Artikel 'Kriminalmuseum'<br />
Textquelle: k.A.<br />
Fotos:<br />
Seite 5: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Seite 6: Titel: Museumsgebäude, Copyright: k.A.; Titel: Hölzerner Käfig, Copyright: k.A.;<br />
Seite 7: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Artikel 'Puppenmuseum'<br />
Textquelle: k.A.<br />
Fotos:<br />
Seite 8: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Seite 9: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Artikel 'Rathaus'<br />
Textquelle: k.A.<br />
Fotos:<br />
Seite 10: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Seite 11: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Seite 12: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Seite 13: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Artikel 'Marktplatz'<br />
Textquelle: k.A.<br />
Fotos:<br />
Seite 14: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Seite 15: Titel: Ratsherrntrinkstube, Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Artikel 'Deutsches Weihnachtsmuseum'<br />
Textquelle: k.A.<br />
Fotos:<br />
Seite 16: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Artikel 'Meistertrunk'<br />
Textquelle: k.A.<br />
Fotos:<br />
Seite 18: Titel: Ratsherrntrinkstube, Copyright: k.A.;<br />
Artikel 'Burgtor und Burg'<br />
Textquelle: k.A.<br />
Fotos:<br />
Seite 20: Titel: Burgtor, Copyright: k.A.;<br />
Seite 21: Titel: <strong>Tauber</strong>tal, Copyright: k.A.; Titel: <strong>Rothenburg</strong> "<strong>ob</strong>erhalb" <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, Copyright: k.A.;<br />
Seite 22: Titel: Teil <strong>der</strong> Stadtmauer, Copyright: k.A.; Titel: Burggarten, Copyright: k.A.;<br />
Artikel 'Ratsherrntrinkstube'<br />
Textquelle: k.A.<br />
Fotos:<br />
Seite 23: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />
Seite 24: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: Butzenscheibe mit Holzfigur, Copyright: k.A.;<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>
28 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />
Artikel '<strong>Baumeisterhaus</strong>'<br />
Textquelle: k.A.<br />
Fotos:<br />
Seite 25: Titel: Renaissance-Stil (L. Weidmann, 1596), Copyright: k.A.;<br />
beLocal.de ist für Städte, Regionen und Unternehmen kostenlos!<br />
Das Erstellen eigener Artikel in beLocal ist völlig kostenlos.<br />
Sie können hier einen eigenen Artikel erstellen: http://www.belocal.de/eintragen<br />
Die beLocal GmbH ist führend bei <strong>der</strong> Vermarktung von touristischen Zielen und Angeboten über das<br />
Internet.<br />
Bereits weit über 5.000 Partner aus <strong>der</strong> Touristik wie Fremdenverkehrsämter, Touristenbüros, Hotels,<br />
Veranstalter, Anbieter von kulturellen Veranstaltungen und Freizeitparks veröffentlichen ihr Angebot über<br />
beLocal.de. Inzwischen hat die beLocal GmbH das größte touristische Content-Netzwerk im<br />
deutschsprachigen Internet geschaffen.<br />
Mehr Informationen über beLocal finden Sie unter: http://corporate.belocal.de/<br />
© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>