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Baumeisterhaus - Sehenswertes - Rothenburg ob der Tauber ...

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Reiseführer<br />

<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Tauber</strong><br />

Burgtor


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> Inhalt<br />

<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, Premium-Stadt<br />

Käthe Wohlfahrt, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />

Kriminalmuseum, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />

Puppenmuseum, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />

Rathaus, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />

Marktplatz, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />

Deutsches Weihnachtsmuseum, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />

Meistertrunk, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />

Burgtor und Burg, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />

Ratsherrntrinkstube, Rotenburg <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />

<strong>Baumeisterhaus</strong>, <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, <strong>Sehenswertes</strong><br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

www.beLocal.de<br />

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Entdecke:<br />

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Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > Premium-Stadt 3<br />

<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Es dürfte keinen Amerikaner o<strong>der</strong> Japaner geben, <strong>der</strong> auf seiner<br />

Europareise neben Füssen nicht auch einen Abstecher nach<br />

Rotenburg o. d. <strong>Tauber</strong> unternommen hat.<br />

Stadtansicht<br />

© Michael Leyh<br />

Allein schon an den Speisekarten, die in <strong>der</strong> Regel mehrsprachig in<br />

Englisch und Japanisch ausliegen, sind ein Hinweis auf die Touristen<br />

aus Übersee.<br />

Schon immer war <strong>der</strong> Marktplatz <strong>der</strong> mittelalterlichen Stadt eine<br />

Stätte des Handels, <strong>der</strong> Begegnungen und<br />

Menschenansammlungen. Früher tummelten sich die Einheimischen<br />

zu den Marktzeiten auf dem zentralen Platz, heute sind es<br />

hauptsächlich Touristen, die die angrenzenden Prachtbauten<br />

bestaunen. Wichtigster und schönster Bau <strong>der</strong> Stadt <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> ist das Rathaus, in dem nach wie vor zu Rate gesessen<br />

und über die Geschicke <strong>der</strong> Stadt entschieden wird - genau wie<br />

schon vor über 700 Jahren. Die Beson<strong>der</strong>heit des Doppel-Rathauses<br />

sind die verschiedenen Baustile.<br />

Lebendig wird die Vergangenheit durch die Bürger <strong>Rothenburg</strong>s, die<br />

die Traditionen durch ihre Heimatverbundenheit und Volksstücke wie<br />

"Der Meistertrunk" pflegen und weitergeben. Bei Stadtführungen und<br />

in Gesprächen lassen die Einheimischen die Historie <strong>der</strong> Stadt<br />

aufleben und zeigen, wie unterhaltsam und anschaulich<br />

Geschichtsunterricht sein kann.<br />

<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutschland<br />

Telefon: 09861 / 404 800<br />

Telefax: 09861 / 404 529<br />

--> Link zur Homepage<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


4 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

Käthe Wohlfahrt<br />

Ein Muß für jeden <strong>Rothenburg</strong> Tourist, ist ein Besuch bei "Käthe<br />

Wohlfahrt".<br />

In diesen Laden sollte man unbedingt einen Blick werfen, schließlich<br />

handelt es sich dabei um Europas größtes, ganzjährig geöffnetes<br />

Weihnachtsfachgeschäft. Speziell die ausländischen Gäste haben<br />

eine Schwäche für typisch deutsches Christbaumgehänge.<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Käthe Wohlfahrt<br />

Herrngasse 1<br />

91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutschland<br />

Telefon: 0 98 61 / 40 90<br />

Telefax: 0 98 61 / 40 94 10<br />

--> Link zur Homepage<br />

In <strong>der</strong> Nähe<br />

3 m<br />

Herrngasse<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

41 m<br />

Deutsches<br />

Weihnachtsmuse<br />

um<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

89 m<br />

Puppenmuseum<br />

<strong>Sehenswertes</strong>


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 5<br />

Kriminalmuseum<br />

In <strong>Rothenburg</strong> gibt es ein Museum, das Aufschluss über die<br />

mittelalterliche Gesellschaft und <strong>der</strong>en kriminelle Energien gibt.<br />

Das bedeutendste Rechtskundemuseum <strong>der</strong> Bundesrepublik gibt<br />

umfassenden Einblick in das Rechtsgeschehen, die Gesetze und<br />

Strafen <strong>der</strong> vergangenen 1.000 Jahre.<br />

In <strong>der</strong> renovierten Johanniterscheune sind die Ausstellungsräume<br />

des Kriminalmuseums auf 2.500 Quadratmetern ganzjährig zu<br />

besuchen. Schon vor dem Gebäude stimmt das so genannte<br />

Tauchgestell auf das ein, was einen erwartet.<br />

Im hölzernen Käfig an dem kranartigen Gestell wurden unter<br />

an<strong>der</strong>em Bäcker unter Wasser getaucht, die ihren Kunden zu kleines<br />

Brot andrehen wollten. Diese Prozedur hieß damals "Bäckertaufe".<br />

Die Exponate<br />

Auf vier Etagen wird die Entwicklung <strong>der</strong> Rechtsgeschichte bis zum<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t dargestellt. Dazu gehören eine umfassende<br />

kriminalhistorische Büchersammlung, wertvolle Grafiken, <strong>der</strong> Ablauf<br />

eines mittelalterlichen Strafprozesses ebenso wie die<br />

Folterinstrumente und Masken zum Vollzug <strong>der</strong> Leibes- und<br />

Lebensstrafen sowie <strong>der</strong> Ehrenstrafen. Urkunden, Münzen,<br />

Medaillen, Kupfer- und Holzstiche belegen die Rechtssprechung und<br />

die Fälle, auf die sie angewendet wurde.<br />

Eine Führung durch das Museum haucht den Ausstellungsstücken<br />

Leben ein. Die Ausführungen <strong>der</strong> Museumsbegleitung sind<br />

informativ, vermitteln, was sich hinter den Fassaden des lieblichen<br />

Kriminalmuseum<br />

Burggasse 3-5<br />

91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutschland<br />

Telefon: 09861 / 5359<br />

Telefax: 09861 / 8258<br />

--> Link zur Homepage<br />

In <strong>der</strong> Nähe<br />

53 m<br />

Burgtor und Burg<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

53 m<br />

Burggarten<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

59 m<br />

Puppenmuseum<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


6 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

Mittelalter-Städtchens an dunkler Energie verbarg und treiben einem<br />

immer wie<strong>der</strong> Schauer über den Rücken. Viele <strong>der</strong> Geräte zum<br />

Vollzug von Ehrenstrafen tragen jedoch auch zur Belustigung bei.<br />

Folter im Strafprozess<br />

Während eines Strafprozesses durfte nur dann das Mittel <strong>der</strong> Folter<br />

zum Erzwingen eines Geständnisses eingesetzt werden, wenn die<br />

aufgenommene Beweislage gegen den Angeklagten durch ein<br />

Gutachten einer juristischen Fakultät anhand <strong>der</strong> Akten als<br />

ausreichend erachtet wurde. Die rechtliche Grundlage für die Folter<br />

versagte in den Hexenprozessen, denn <strong>der</strong> Tatbestand des<br />

Teufelspaktes war nicht beweisbar. Aufgrund dessen kam es im 18.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t zu einer Reform des Strafverfahrens. Folterinstrumente<br />

wie die Streckbank und Verhörtische o<strong>der</strong> Handeisen mit Finger- und<br />

Beinschrauben sind im Erdgeschoss des Museums zu besichtigen.<br />

Nach Abgabe eines Geständnisses und dem daraus resultierenden<br />

Urteilsspruch wurde die Strafe an dem Verurteilten öffentlich<br />

vollzogen. Todesstrafen wurden in <strong>der</strong> Regel außerhalb <strong>der</strong> Stadt<br />

ausgeführt, Prügel- und Verstümmelungsstrafen oft auch auf dem<br />

städtischen Marktplatz. Für die Vollstreckung <strong>der</strong> Schand- und<br />

Ehrenstrafen war die Mitwirkung <strong>der</strong> Öffentlichkeit sogar erfor<strong>der</strong>lich,<br />

denn die Strafe bestand in <strong>der</strong> Verspottung und dem Ehrverlust des<br />

Verurteilten.<br />

Ehrenstraf-Vollzug<br />

Das Strafmaß für Ehrenstrafen beschränkte sich meist darauf, dass<br />

die Schuldigen Masken o<strong>der</strong> bezeichnende Gegenstände für ihr<br />

Vergehen, wie zum Beispiel die Trinkertonnen öffentlich zur Schau<br />

stellen mussten. Eine Schandmaske mit langer Zunge und Ohren<br />

wurde schwatzsüchtigen Frauen aufgesetzt.<br />

Zänkische Weiber wurden gemeinsam in eine Doppelhalsgeige<br />

eingespannt und Männer, die sich wie Schweine benahmen,<br />

mussten eine Schandmaske in Schweinekopfform umhertragen. Das<br />

klingt recht amüsant, war es für die Zuschauer auch. Doch für die<br />

Verurteilten war <strong>der</strong> Verlust ihrer Ehre oft schwerer zu ertragen als<br />

körperlicher Schmerz.<br />

Die Maske des Henkers<br />

Eine an<strong>der</strong>e, le<strong>der</strong>ne Maske, die hier ausgestellt wird, trug <strong>der</strong><br />

Henker bei Vollstreckung <strong>der</strong> Todesstrafe. Der Grund dafür war<br />

nicht, dass er nicht erkannt werden wollte, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Aberglaube,<br />

<strong>der</strong> im Mittelalter weit verbreitet war. Mit <strong>der</strong> Maske wollte sich <strong>der</strong><br />

Vollstrecker vor dem bösen Blick des Verurteilten schützen. Der<br />

Scharfrichter vollzog seine Tätigkeit unter dem Friedensschutz des<br />

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Museumsgebäude<br />

Hölzerner Käfig


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 7<br />

Richters. Trotzdem war <strong>der</strong> Beruf des Henkers, <strong>der</strong> auch gleichzeitig<br />

Folterknecht war, geächtet und wurde von Generation zu Generation<br />

weitergegeben. Keiner wollte das Folter- und Mordhandwerk freiwillig<br />

erlernen. Heiraten durfte <strong>der</strong> Henker nur eine Frau aus <strong>der</strong> unteren<br />

Schicht o<strong>der</strong> eine Verurteilte, die begnadigt wurde.<br />

Die eiserne Jungfrau<br />

Ein Exponat <strong>der</strong> Ausstellung ist beson<strong>der</strong>s rar und eindrucksvoll - die<br />

eiserne Jungfrau, ein Schand- und Strafmantel für Frauen und<br />

Mädchen aus dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t. Sie ist das einzige Original auf<br />

<strong>der</strong> Welt. Vor 28 Jahren hat das Museum den aus Holz geschnitzten,<br />

starren Zwangsmantel in London zurückersteigert, nachdem er vor<br />

dem ersten Weltkrieg nach Amerika gebracht worden war.<br />

Verurteilte Frauen und Mädchen wurden in <strong>der</strong> Enge und Dunkelheit<br />

des Mantels eingeschlossen, kamen darin aber nicht ums Leben. Die<br />

eisernen Stacheln, die man später in dem Holzrahmen fand, waren<br />

erst 300 Jahre später dort eingesetzt worden, um ihn als<br />

Folterwerkzeug erscheinen zu lassen. Untersuchungen ergaben,<br />

dass diese Stacheln niemals zum Einsatz kamen.<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


8 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

Puppenmuseum<br />

Im Puppenmuseum spiegelt sich in den Spielzeugen, Puppen und<br />

Stuben auch die Welt <strong>der</strong> Erwachsenen wi<strong>der</strong>.<br />

Puppen aus den letzten 200 Jahren dienen als Abbild <strong>der</strong><br />

Gesellschaft - Barbie ist heute, doch was war gestern?<br />

Die Ausstellungsstücke im Puppenmuseum spiegeln die<br />

unschuldige, spielerische und auch bie<strong>der</strong>e Seite <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

wi<strong>der</strong>. Hier wird ein Stück heimatliche Kultur- und Sozialgeschichte<br />

des Alltags lebendig. Das Haus <strong>der</strong> Puppen in <strong>der</strong> Hofbronnengasse<br />

13 nahe des Marktplatzes wurde 1478 erbaut. 1983/84 wurde es<br />

unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert und im Juni<br />

1984 als Spielzeugmuseum eröffnet. "Kindheit vergeht - Spielzeug<br />

besteht", das Zitat eines Museumsfreundes drückt eine Sehnsucht<br />

aus, die sich zum einen im Sammeln von alten Spielzeugen zeigt<br />

und zum an<strong>der</strong>en in <strong>der</strong>en Betrachtung neu erweckt wird.<br />

Speziell ältere Menschen geraten angesichts <strong>der</strong> 800 Puppen aus<br />

den vergangenen 200 Jahren, <strong>der</strong> Stuben, Kaufmannsläden und<br />

Zubehörteile in nostalgisches Schwelgen. Schließlich handelt es sich<br />

dabei zum Teil um die Spielzeuge ihrer Kin<strong>der</strong>tage, liebevoll<br />

zusammengetragen von <strong>der</strong> Sammlerin Katharina Engels. Aber auch<br />

die Kin<strong>der</strong> des Barbiezeitalters können anhand <strong>der</strong> Puppen aus zwei<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ten den Wandel <strong>der</strong> Zeit und Werte ablesen.<br />

Kindchenschema weckt Instinkte<br />

Die Puppenköpfe wurden aus Biskuitporzellan, unglasiert und<br />

zweimal gebrannt, gefertigt. Nach dem ersten Brand erhielten die<br />

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Puppenmuseum<br />

Hofbronnengasse 13<br />

91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutschland<br />

Telefon: 09861 / 7330<br />

Telefax: 09861 / 86748<br />

--> Link zur Homepage<br />

In <strong>der</strong> Nähe<br />

60 m<br />

<strong>Baumeisterhaus</strong><br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

66 m<br />

Kriminalmuseum<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

66 m<br />

Deutsches<br />

Weihnachtsmuse<br />

um<br />

<strong>Sehenswertes</strong>


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 9<br />

Puppengesichter ihr "Make-up" - feine Augenbrauen, rot-orange<br />

Lippen und zartrote Apfelbäckchen. Gekennzeichnet ist das<br />

Puppenantlitz durch das Kindchenschema - große gläserne<br />

Kulleraugen, Stupsnase, Pausbacken und kleiner Mund.<br />

Knabenpuppen sind relativ selten, da es im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

hauptsächlich den Mädchen vorbehalten war, mit Puppen zu spielen.<br />

Für Jungen galt das als unmännlich. Neben <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>puppe hat<br />

sich auch die Babypuppe, die früher Charakterbaby genannt wurde,<br />

einen Platz in den Kin<strong>der</strong>zimmern und -herzen ergattert. Die ersten<br />

Charakterbabys wurden noch als geschmackliche Verfehlung<br />

eingestuft, doch bald waren sie fester Bestandteil <strong>der</strong> Puppenfamilie.<br />

Klei<strong>der</strong> machen Puppen<br />

So wie heute, haben die Puppenmütter ihre Lieblinge damals auch<br />

mit verschiedenen zeitgemäßen Outfits ausgestattet. Während<br />

Barbie tiefdekolletiert in Polyester, Tüll und Tuff daherkommt,<br />

wurden ihre Vorgängerinnen aus dem Spätbie<strong>der</strong>meier und <strong>der</strong><br />

Neuzeit mit hochgeschlossenen Klei<strong>der</strong>n aus feinsten Stoffen mit<br />

Spitze besetzt, kleinen pelzverbrämten Mäntelchen, Handmuff und<br />

Spitzenhütchen ausstaffiert.<br />

Viele <strong>der</strong> im Museum ausgestellten Puppen erhielten Kleidung, die<br />

aus alten Stoffen nachgearbeitet wurden. Während die<br />

Puppenkleidung die Mode wi<strong>der</strong>spiegelt, wird im M<strong>ob</strong>iliar <strong>der</strong><br />

Puppenstube <strong>der</strong> Einrichtungsstil <strong>der</strong> jeweiligen Epoche abgebildet.<br />

Ganz beson<strong>der</strong>s pompös ist die freie Nachbildung des Schlosses<br />

Petit Trianon und seine Ausstattung. Das Original steht im Park des<br />

Schlosses von Versailles und wurde naturgetreu im Maßstab 1:12<br />

nachgebaut.<br />

Multi-Kulti-Puppen aus Japan und China wurden dem Museum von<br />

begeisterten asiatischen Besuchern <strong>der</strong> Stadt gestiftet. Im ersten<br />

Stock ist ein vollständiges Jugendstilzimmer als Kin<strong>der</strong>zimmer<br />

eingerichtet. Der Raum wurde im Stil <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende erhalten<br />

und die Puppen darin sind aus <strong>der</strong> Zeit von 1910 bis 1945.<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


10 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

Rathaus<br />

In keinem an<strong>der</strong>en Gebäude <strong>der</strong> Stadt offenbart sich <strong>der</strong> Geist des<br />

Mittelalters entscheiden<strong>der</strong> als in dem prunkvollen Rathaus.<br />

Um den gewaltigen Doppelbau aus verschiedenen Stilepochen<br />

ranken sich Geschichte und Geschichten.<br />

Historischer Erlebnispark<br />

Lebendig wird die Vergangenheit durch die Bürger <strong>Rothenburg</strong>s, die<br />

die Traditionen durch ihre Heimatverbundenheit und Volksstücke wie<br />

"Der Meistertrunk" pflegen und weitergeben. Bei Stadtführungen und<br />

in Gesprächen lassen die Einheimischen die Historie <strong>der</strong> Stadt<br />

aufleben und zeigen, wie unterhaltsam und anschaulich<br />

Geschichtsunterricht sein kann.<br />

Stilvolles Rathaus<br />

Wichtigster und schönster Bau <strong>der</strong> Stadt <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

ist das Rathaus, in dem nach wie vor zu Rate gesessen und über die<br />

Geschicke <strong>der</strong> Stadt entschieden wird - genau wie schon vor über<br />

700 Jahren. Die Beson<strong>der</strong>heit des Doppel-Rathauses sind die<br />

verschiedenen Baustile.<br />

Gotisch errichtet und erhalten ist das hintere Ursprungsgebäude des<br />

heutigen Rathauses, dessen Bauarbeiten 1250 begonnen und Ende<br />

des 14. Jahrhun<strong>der</strong>ts fertig gestellt wurden. Der aufgesetzte 60<br />

Meter hohe Giebelturm kann von April bis Okt<strong>ob</strong>er täglich bestiegen<br />

werden. Von dort eröffnet sich eine herrliche Aussicht über die Stadt<br />

und auf den Marktplatz.<br />

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Rathaus<br />

Marktplatz<br />

91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutschland<br />

--> Link zur Homepage<br />

In <strong>der</strong> Nähe<br />

5 m<br />

<strong>Rothenburg</strong><br />

Tourismus<br />

Service<br />

Touristenbüro<br />

5 m<br />

Marktplatz<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

5 m<br />

Ratsherrntrinkstu<br />

be<br />

<strong>Sehenswertes</strong>


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 11<br />

Auch <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>e Gebäudeteil des Rathauses wurde ursprünglich im<br />

gotischen Stil erbaut und durch einen Stadtbrand vor 500 Jahren<br />

zerstört. Diesen Schicksals-Schlag wollten die standesbewussten<br />

<strong>Rothenburg</strong>er nicht auf sich beruhen lassen und fügten 1572 den<br />

vor<strong>der</strong>en Prachtbau im Renaissancestil an das gotische<br />

Turmgebäude an. Entworfen wurde <strong>der</strong> Renaissanceflügel vom<br />

Baumeister Nikolaus Hofmann aus Halle. Für die Ausführung war<br />

<strong>der</strong> Steinmetz Leonhard Weidmann verantwortlich. Zur<br />

Vervollkommnung wurde 1601 an <strong>der</strong> Flanke des Gebäudes <strong>der</strong><br />

Arkadenkorridor namens Laubengang im Barockstil von<br />

Stadtbaumeister Kaspar Fürlein angebaut. Unverwüstlich und<br />

glanzvoll thront das Prestige<strong>ob</strong>jekt über dem Marktplatz.<br />

Emporkömmling Heinrich Toppler<br />

Dass sich <strong>Rothenburg</strong> als ehemalig mittlere Großstadt mit<br />

durchschnittlich 5.000 Einwohnern ein solches Rathaus leisten<br />

konnte, ist Ausdruck für den damaligen Wohlstand <strong>der</strong> Stadt. Als<br />

freie Reichsstadt, direkt dem König o<strong>der</strong> Kaiser unterstellt, hatte<br />

<strong>Rothenburg</strong> mit ausgedehntem Landbesitz und bedeutendem<br />

wirtschaftlichem Einfluss Vorbildcharakter. Diese Blütezeit hatte die<br />

Stadt hauptsächlich einem Mann, dem Bürgermeister Heinrich<br />

Toppler, zu verdanken.<br />

Dank geschicktem Geschäftgebaren vergrößerte Toppler das<br />

Reichsstadtgebiet durch Landkäufe um 400 Quadratkilometer.<br />

Während seiner Regierungszeit zwischen 1384 und 1408 wurde <strong>der</strong><br />

Jak<strong>ob</strong>skirchenbau voran getrieben und <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Stadtmauer<br />

vollendet. Dass sich <strong>der</strong> geschäftstüchtige Bürgermeister in den<br />

Jahren seines erfolgreichen Wirkens auch ordentlich in die eigene<br />

Tasche gewirtschaftet hat, haben die Bürger ihm nachgesehen.<br />

Denn auch seinem Volk ging es finanziell gut und es herrschte<br />

Vollbeschäftigung.<br />

Doch schließlich blieb er nicht ungestraft. Seine guten Kontakte zum<br />

abgesetzten König Wenzel und eine Nie<strong>der</strong>lage im Kampf gegen<br />

den Burggrafen von Nürnberg kosteten Toppler den Kopf. Er wurde<br />

1408 im Kellerverlies des Rathauses hingerichtet.<br />

Gotischer Kaisersaal<br />

Topplers Wirkungsstätte zu Lebzeiten war das Rathaus und in<br />

diesem <strong>der</strong> gotische Ratssaal, <strong>der</strong> "Kaisersaal", einer <strong>der</strong><br />

eindrucksvollsten heute noch erhaltenen Sitzungssäle aus dem 13.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t. Der Kaisersaal im ersten Stock des Rathauses ist<br />

durch das mittlere Portal an <strong>der</strong> Ostfront, über eine kunstvolle<br />

Wendeltreppe und einen Verbindungsgang ins alte Gebäude<br />

erreichbar. Statisch meisterhaft für diese Zeit ist die gewaltige, 40<br />

Meter lange Holzbalkendecke, die über dem Saal zu schweben<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


12 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

scheint. Besichtigungen sind nur im Rahmen einer Stadtführung auf<br />

Anfrage möglich.<br />

Rats- und Gerichtssaal<br />

Der gewaltige Raum diente Ratsversammlungen, die je nach Bedarf,<br />

in <strong>der</strong> Regel ein- bis zweimal wöchentlich, abgehalten wurden. Nach<br />

Beendigung <strong>der</strong> Ratswahl mussten sich die <strong>Rothenburg</strong>er Bürger in<br />

<strong>der</strong> Walpurgisnacht auf den ersten Mai hier einfinden und auf die<br />

Verfassung ihren Treueeid leisten. Daraus ergaben sich<br />

Bürgerpflichten wie die Steuer- und Wehrpflicht, an<strong>der</strong>erseits waren<br />

die Einwohner einer Reichsstadt aber auch freie Bürger und keine<br />

Leibeigenen wie die einfache Landbevölkerung vor den Toren <strong>der</strong><br />

Stadt.<br />

Nachdem <strong>Rothenburg</strong> den Unabhängigkeitsstatus als Freie<br />

Reichsstadt 1274 erhalten hatte, wurde im Ratssaal auch zu Gericht<br />

gesessen. Die Ratsherren hatten gleichzeitig das Amt <strong>der</strong><br />

Stadtrichter inne und waren verpflichtet, über jedes ihnen<br />

angetragene Delikt zu urteilen. Die Beschuldigten mussten an einem<br />

Relief des Jüngsten Gerichts ihren Eid ableisten, bevor sie vor den<br />

Richterstuhl traten. Das wertvolle Relief aus dem 14. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

hängt heute noch an <strong>der</strong>selben Stelle. Der Kaisersaal wird als<br />

Veranstaltungsort unter an<strong>der</strong>em für das vergnügliche Festspiel "Der<br />

Meistertrunk" genutzt. Mit 270 hauptsächlich ehrenamtlichen<br />

Mitwirkenden ist das Volksstück <strong>der</strong> Veranstaltungshöhepunkt <strong>der</strong><br />

Stadt.<br />

Mittelalterliches Shopping<br />

<strong>Rothenburg</strong>s Rathaus war ein Mehrzweckbau. Im vor<strong>der</strong>en Bau,<br />

dem Zeug- und Stückhaus, waren Waffen eingelagert, <strong>der</strong> hintere<br />

Kaisersaal diente dem Rats- und Gerichtswesen und darunter, im<br />

alten gotischen Teil, befand sich das "Kaufhaus des Mittelalters".<br />

Dem Besucher eröffnet sich unterhalb des Rathausturms und des<br />

Ratssaals ein Gang, <strong>der</strong> Lichthof, <strong>der</strong> gesäumt wird von<br />

verschlossenen Toren auf beiden Seiten. Dahinter verbergen sich 14<br />

gotische Gewölbe, die im Mittelalter an Händler vermietet wurden.<br />

Feilgeboten wurden Haushaltswaren, aber auch Luxuswaren wie<br />

Salz, orientalische Gewürze und feine Stoffe.<br />

Am Anfang <strong>der</strong> ehemaligen Einkaufspassage fällt ein frisch<br />

restauriertes, schmuckreiches Renaissanceportal ins Auge. Noch<br />

heute erinnern zwei kleine Medaillons mit eingeschnitzten<br />

Ratsherren-Figuren in Amtsr<strong>ob</strong>e daran, dass die wichtigsten Männer<br />

<strong>der</strong> Stadt an dieser Stelle das Rathaus betreten haben.<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 13<br />

Klei<strong>der</strong> machen Leute<br />

Während die Frauen unten im Lichthof einkauften, waren die<br />

Ratsherren im Ratssaal auch damit betraut, Klei<strong>der</strong>verordnungen zu<br />

erlassen - unter an<strong>der</strong>em welche Frau welche Kleidung aus welchem<br />

Stoff tragen durfte. Frauen mussten standesgemäß gekleidet sein.<br />

Handwerkerfrauen durften hochgeschlossen in einfacher Bluse, mit<br />

Kopftuch und gr<strong>ob</strong>em Leinenrock umherspazieren. Den<br />

Patrizierinnen waren Samt, Seide und Brüsseler Spitze vorbehalten.<br />

Die Ratsherren waren in ihren Entscheidungen wohl nicht immer<br />

ganz uneigennützig, denn ihren, den feinen Damen, war ein tiefes<br />

Dekolleté erlaubt. Für Männer gab es vorgeschriebene Berufs- und<br />

Zunftkleidung.<br />

Glück im Unglück<br />

Mitte des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts, nach Beendigung des Dreißigjährigen<br />

Krieges, war es durch die Kriegslasten mit <strong>der</strong> finanziellen und<br />

politischen Blütezeit <strong>Rothenburg</strong>s vorüber. Zudem verlor die Stadt<br />

1803, nachdem sie bereits ein Jahr zuvor militärisch von Bayern<br />

besetzt worden war, den Status einer Freien Reichsstadt und wurde<br />

Bayern angeglie<strong>der</strong>t. Im Pariser Vertrag von 1810 wurde <strong>Rothenburg</strong><br />

ein Teil seines bäuerlichen Umlandes aberkannt und dem damaligen<br />

Königreich Württemberg übertragen.<br />

Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t fanden daraufhin kaum städtebauliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen statt, wodurch die mittelalterliche Stadt in ihrer<br />

Ursprünglichkeit erhalten blieb. Der Tourismus ist heute eine <strong>der</strong><br />

wichtigsten Einnahmequellen <strong>der</strong> Stadt. Für Besucher aus aller Welt,<br />

speziell aus Japan und den USA, ist <strong>Rothenburg</strong> ein mittelalterliches<br />

Bil<strong>der</strong>buchstädtchen. Gästen aus einem an<strong>der</strong>en Kulturkreis wie<br />

Asien o<strong>der</strong> einem Land mit einer jungen städtebaulichen<br />

Entstehungsgeschichte wie den USA erscheint <strong>Rothenburg</strong><br />

beson<strong>der</strong>s unwirklich - wie die Kulisse aus einem Historienfilm<br />

Hollywoods.<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


14 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

Marktplatz<br />

Schon immer war <strong>der</strong> Marktplatz <strong>der</strong> mittelalterlichen Stadt eine<br />

Stätte des Handels, <strong>der</strong> Begegnungen und<br />

Menschenansammlungen.<br />

Früher tummelten sich die Einheimischen zu den Marktzeiten auf<br />

dem zentralen Platz, heute sind es hauptsächlich Touristen, die die<br />

angrenzenden Prachtbauten bestaunen.<br />

Alle Wege führen zum Markt<br />

Nach <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> Hohenstaufenburg <strong>Rothenburg</strong> (1141) auf<br />

einer Bergzunge am Steilhang über <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> hat sich in <strong>der</strong>en<br />

Nähe ein Marktflecken entwickelt. Um den Marktplatz sind sämtliche<br />

Baudenkmäler und wichtigen Zweckbauten des Mittelalters<br />

konzentriert, weil die nahe gelegene Schlucht im Westen Schutz vor<br />

Angriffen bot. Der Ostteil, das war die ungeschütztere Landseite zur<br />

Ebene, war städtebaulich unbedeuten<strong>der</strong>.<br />

Von den Stadttoren kommend, laufen verschiedene Straßen<br />

kreuzförmig auf den Platz zu. Nach einem Stadtbummel durch das<br />

mittelalterliche Gassengewirr mit den eng aneinan<strong>der</strong> geschmiegten<br />

Giebelhäusern eröffnet sich ein imposanter Blick auf den<br />

großräumigen, kopfsteingepflasterten Marktplatz.<br />

Markttreiben gestern und heute<br />

Im Mittelalter wurden auf <strong>der</strong> Marktfläche Wochenmärkte<br />

abgehalten, auf denen die Bauern aus <strong>der</strong> Umgebung ihre<br />

landwirtschaftlichen Produkte für das tägliche Leben anboten.<br />

Einmal im Jahr fanden auf dem bunten Jahrmarkt auch fremde<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Marktplatz<br />

Marktplatz<br />

91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutschland<br />

--> Link zur Homepage<br />

In <strong>der</strong> Nähe<br />

5 m<br />

<strong>Rothenburg</strong><br />

Tourismus<br />

Service<br />

Touristenbüro<br />

5 m<br />

Ratsherrntrinkstu<br />

be<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

5 m<br />

Meistertrunk<br />

<strong>Sehenswertes</strong>


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 15<br />

Händler und Gaukler Zugang. Ein Spektakel, das die Bevölkerung<br />

alljährlich herbeisehnte. Auch heute noch wird jeden Samstag <strong>der</strong><br />

Bauernmarkt an <strong>der</strong> gleichen Stelle abgehalten. Der<br />

Weihnachtsmarkt hat den Stellenwert des Jahrmarktes<br />

übernommen.<br />

Täglich treffen sich hier Besucher aus aller Welt, um sich die<br />

umliegenden Baudenkmäler anzuschauen. Unübersehbar ist das<br />

prächtige Rathaus an <strong>der</strong> Westseite des viereckigen Platzes. Doch<br />

auch die umliegenden, kleineren Gebäude faszinieren durch ihre<br />

architektonische Vielfalt und die Geschichten, die über sie erzählt<br />

werden.<br />

Ratsherrntrinkstube<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


16 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

Deutsches Weihnachtsmuseum<br />

Weihnachtsmuseum<br />

Entdecken Sie die Geschichte des traditionsreichsten Familienfestes<br />

auf über 250 qm.<br />

Weihnachtsschmuck aus verschiedenen Epochen, eine einzigartige<br />

Son<strong>der</strong>ausstellung historischer Nussknacker und Weihnachtsbäume<br />

<strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende lassen die Freude an Weihnachten auch im<br />

Sommer aufkommen.<br />

Begeben Sie sich mitten im Herzen <strong>der</strong> malerischen Stadt<br />

<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> im schönen Frankenland auf eine Reise<br />

in die Vergangenheit. Lassen Sie sich Schritt für Schritt von <strong>der</strong><br />

Romantik längst vergangener Weihnachtsfeste in ihren Bann ziehen.<br />

Genießen Sie einen wahren Augen- und Ohrenschmaus in unserer<br />

<strong>der</strong> Tradition verpflichteten Ausstellung u.a. mit funkelnden<br />

Christbaumkugeln, grimmigen und fröhlichen Weihnachtsmännern,<br />

unzähligen Nussknackern und mannshohen Pyramiden.<br />

Wie alles begann<br />

Die Entstehung des Deutschen Weihnachtsmuseums in <strong>Rothenburg</strong><br />

<strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Es war einmal ... So märchenhaft möchte man die<br />

Entstehungsgeschichte des Deutschen Weihnachtsmuseums<br />

beginnen. Bereits kurz nach <strong>der</strong> Eröffnung des heute weltbekannten<br />

"Weihnachtsdorfes" von Käthe Wohlfahrt in <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Tauber</strong> im Jahr 1981, beschäftigte sich Harald Wohlfahrt erstmals<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutsches Weihnachtsmuseum<br />

Herrngasse 1<br />

91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutschland<br />

Telefon: 09861 / 409365<br />

--> Link zur Homepage<br />

In <strong>der</strong> Nähe<br />

38 m<br />

Herrngasse<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

38 m<br />

Käthe Wohlfahrt<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

56 m<br />

<strong>Baumeisterhaus</strong><br />

<strong>Sehenswertes</strong>


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 17<br />

mit dem Gedanken <strong>der</strong> traditionellen Weihnacht "zu Urgroßmutters<br />

Zeiten".<br />

Aus <strong>der</strong> Erkenntnis, dass die vielen Facetten dieses traditionellen<br />

Festes in ihrer geschichtlichen Entwicklung dokumentierenswert sind<br />

wurde dann <strong>der</strong> Wunsch geboren, ein Weihnachtsmuseum zu<br />

schaffen. Dort sollte nicht nur <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schöne alte<br />

Christbaumschmuck aus deutschen Landen präsentiert, son<strong>der</strong>n<br />

auch die Geschichte des Festes und seine weltlichen Brauchformen<br />

erforscht und dem interessierten Besucher vermittelt werden.<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


18 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

Meistertrunk<br />

Im linken Fenster <strong>der</strong> Ratsherrntrinkstube lässt sich <strong>der</strong> Feldherr<br />

Tserclaes Graf von Tilly und rechts <strong>der</strong> trinkfeste Bürgermeister<br />

Nusch blicken.<br />

Ratsherrntrinkstube<br />

Im Dreißigjährigen Krieg kam es 1631 zu einer Begegnung zwischen<br />

diesen beiden Personen.<br />

Der Krieg t<strong>ob</strong>te bereits 13 Jahre, die Kampfeslust war abgeebbt und<br />

die Stimmung gedrückt. Feldherr Tilly lagerte übermächtig mit einer<br />

Truppe von 60.000 Soldaten vor den Toren <strong>der</strong> Stadt. Hinter den<br />

Toren gab es laut Geschichtsschreibung gerade mal 850 wehrfähige<br />

Männer, die erbittert Gegenwehr leisteten. Die Lage war quasi<br />

aussichtslos. Tilly nahm nach drei Tagen die Stadt <strong>Rothenburg</strong> ein<br />

und drohte den Bewohnern damit, die ganze Stadt dem Erdboden<br />

gleich zu machen und die 40 Ratsherren zu enthaupten.<br />

Unverdrossen reichte <strong>der</strong> Kellermeister <strong>Rothenburg</strong>s den Belagerern<br />

den damals üblichen Willkommenstrunk im Kurfürstenhumpen. Das<br />

Behältnis fasste dreieinviertel Liter Wein und machte unter den<br />

Eindringlingen die Runde. Durch den Willkommenstrunk beschwingt<br />

und beschwichtigt kam Tilly auf die kühne Idee, dass die Stadt<br />

verschont bliebe, wenn einer <strong>der</strong> Ratsherren einen ganzen Humpen<br />

in einem Zug leeren könnte.<br />

Bürgermeister Nusch, <strong>der</strong> in einem Wirtshaus aufgewachsen war,<br />

hat daraufhin den vielzitierten Meistertrunk vollführt und seine Stadt<br />

gerettet. Anschließend soll er drei Tage lang bewusstlos gewesen<br />

sein - so erzählt es die Legende. Doch dieser gewaltige Trunk hatte<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Meistertrunk<br />

Marktplatz<br />

91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutschland<br />

--> Link zur Homepage<br />

In <strong>der</strong> Nähe<br />

5 m<br />

<strong>Rothenburg</strong><br />

Tourismus<br />

Service<br />

Touristenbüro<br />

5 m<br />

Marktplatz<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

5 m<br />

Ratsherrntrinkstu<br />

be<br />

<strong>Sehenswertes</strong>


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 19<br />

keine Langzeitfolgen, schließlich lebte Bürgermeister Nusch<br />

anschließend noch 37 Jahre und wurde 80 Jahre alt.<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


20 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

Burgtor und Burg<br />

Die Burg als Keimzelle <strong>der</strong> Stadt blieb <strong>der</strong> Nachwelt zwar nicht<br />

erhalten, dafür aber das Burgtor mit dem alles überragenden Turm<br />

und <strong>der</strong> romantische Burggarten.<br />

Burgtor<br />

Von <strong>der</strong> Bergzunge eröffnet sich ein fantastischer Blick über das<br />

<strong>Tauber</strong>tal und auf die Stadt, die bis an die Hänge gebaut wurde.<br />

Stadtgeschichte<br />

Der Bergzipfel, von drei Seiten von <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> umflossen und vom<br />

<strong>Tauber</strong>tal umgeben, eignete sich optimal für die Errichtung einer<br />

Festung. Zuerst wurde von den Grafen <strong>Rothenburg</strong>s um 970 die alte<br />

fränkische Burg erbaut. Das Grafengeschlecht starb aus, die Burg<br />

und die Siedlung gingen 1116 in den Besitz <strong>der</strong> Hohenstaufen über.<br />

Herzog Konrad von Schwaben, ein Neffe Kaiser Heinrich V., wurde<br />

<strong>der</strong> neue Schlossherr. 1142 erweiterte Konrad III., <strong>der</strong> mittlerweile<br />

deutscher König geworden war, die Grafenburg durch die so<br />

genannte "vor<strong>der</strong>e Burg" und ernannte sie zu einer Reichsburg.<br />

Östlich des Burgtores nahm die Reichsstadt (seit 1274) langsam<br />

Formen an. Den Verlauf <strong>der</strong> Besiedelung kann man auf dem Weg<br />

vom Burgtor durch die Herrngasse zum Marktplatz nachvollziehen.<br />

Die strategisch günstige Hochlage <strong>der</strong> Stadt brachte ihr den Namen<br />

"<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> (<strong>ob</strong>erhalb) <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>" ein.<br />

Der natürliche Fall <strong>der</strong> Burg<br />

Vor Feinden war die Burg gut geschützt, jedoch nicht vor<br />

Naturgewalten. Das Erdbeben von 1356 zerstörte die Burggebäude<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Burgtor und Burg<br />

Burggasse<br />

91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutschland<br />

--> Link zur Homepage<br />

In <strong>der</strong> Nähe<br />

1 m<br />

Burggarten<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

53 m<br />

Kriminalmuseum<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

69 m<br />

Puppenmuseum<br />

<strong>Sehenswertes</strong>


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 21<br />

und die talseitige Mauer weitestgehend. Bis heute weiß niemand,<br />

wie das Areal genau ausgesehen hat. Dazu wären aufwendige<br />

Ausgrabungsarbeiten nötig. Geblieben ist das Burgtor aus dem 12.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t mit dem höchsten und ältesten Torturm <strong>Rothenburg</strong>s<br />

und <strong>der</strong> angrenzenden massiven Burgmauer.<br />

Als natürlicher Schutz zum Landesinneren verlief vor dem Tor früher<br />

ein Graben, und das Burggelände konnte nur über eine Zugbrücke<br />

betreten werden. An dem Turm sind die Laufrillen <strong>der</strong> Brücke noch<br />

erkennbar. Nachdem klar war, dass die eingestürzte Burg nicht mehr<br />

zu retten ist, erhielten die Bürger von Kaiser Karl IV. die Erlaubnis,<br />

die Steine zum Bau städtischer Gebäude zu nutzen.<br />

Aus alt mach neu<br />

Auf dem ehemaligen Burggelände, im heutigen Burggarten, wurde<br />

die Blasiuskapelle zwischen 1383 und 1390 wie<strong>der</strong> aufgebaut. An<br />

<strong>der</strong> Talseite des kleinen Gotteshauses stehen die Buckelqua<strong>der</strong> des<br />

Burggemäuers deutlich sichtbar hervor und erinnern an den<br />

Ursprung <strong>der</strong> Stadt - die Burg. Heute dient die Burgkapelle, die auch<br />

das "Hohe Haus <strong>der</strong> Herzöge" genannt wurde, als Gedächtnisstätte<br />

<strong>der</strong> Gefallenen bei<strong>der</strong> Weltkriege.<br />

Das in Richtung Burggarten dem Burgturm vorgelagerte Tor und die<br />

beiden seitlichen Zollhäuschen wurden erst im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

angefügt. Diese Erweiterung ist ein schönes Beispiel dafür, dass in<br />

<strong>der</strong> Renaissance Rechteckbauten mit Rundbauten kombiniert<br />

wurden.<br />

Stadtentwicklung<br />

Das Stadtwappen am Torbogen zeigt den Reichsadler, allgemein<br />

das Zeichen <strong>der</strong> freien Reichsstädte, die autonom und direkt dem<br />

König o<strong>der</strong> Kaiser unterstellt waren. Das Symbol für die Festung<br />

erinnert daran, dass <strong>Rothenburg</strong> seine Gründung <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong><br />

Burg zu verdanken hat.<br />

Erst ließen sich die Bediensteten <strong>der</strong> Burg und einige Handwerker im<br />

Umkreis nie<strong>der</strong>. Ab diesem Zeitpunkt stieg im 12. bis 14.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t die Zahl <strong>der</strong> Einwohner stetig an, und schon im 15.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t hatte <strong>Rothenburg</strong> 6.000 Bürger. Sämtliche Kriege und<br />

Belagerungen hat die Stadt schadlos überstanden, erst die<br />

Fliegerbomben im 2. Weltkrieg hätten ihr beinahe den Garaus<br />

gemacht. Dadurch, dass <strong>Rothenburg</strong> in seinem mittelalterlichen<br />

Erscheinungsbild so vollständig erscheint, glauben viele, dass es im<br />

Krieg unangetastet geblieben wäre. Dabei wurden 40 Prozent <strong>der</strong><br />

Stadt, hauptsächlich <strong>der</strong> unbedeuten<strong>der</strong>e Ostteil, 1945 beim Abwurf<br />

von Brand- und Sprengbomben zerstört. Allein dem amerikanischen<br />

General Mac Cloy war es zu verdanken, dass die Stadt und die<br />

<strong>Tauber</strong>tal<br />

<strong>Rothenburg</strong> "<strong>ob</strong>erhalb" <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


22 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

Reste <strong>der</strong> ehemaligen Burg vor weiteren Bomben verschont blieben.<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Teil <strong>der</strong> Stadtmauer<br />

Burggarten


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 23<br />

Ratsherrntrinkstube<br />

Die Menschenaufläufe vor <strong>der</strong> 1446 erbauten Ratsherrntrinkstube an<br />

<strong>der</strong> Nordseite des Marktes bekunden, dass dieses eines <strong>der</strong><br />

bemerkenswertesten Häuser neben dem Rathaus ist.<br />

Im unteren Stockwerk des Gebäudes, in dem heute die<br />

Touristeninformation angesiedelt ist, befand sich damals die<br />

offizielle, geeichte Ratswaage.<br />

Oben im ersten Stockwerk, in <strong>der</strong> Trinkstube, war es den Ratsherren<br />

vorbehalten, sich zum geselligen Miteinan<strong>der</strong> einzufinden. Bei<br />

diesen Zusammenkünften wurde nicht nur über das Leben<br />

philosophiert, son<strong>der</strong>n auch die ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e politische<br />

Entscheidung inoffiziell vorverabschiedet.<br />

Handwerkern war <strong>der</strong> Zutritt zur Ratstrinkstube nicht gewährt. Für sie<br />

standen die Türen <strong>der</strong> öffentlichen Wirtshäuser, <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Innungs- o<strong>der</strong> Zunftstuben, in denen die einzelnen Berufsgruppen<br />

einkehrten, offen.<br />

Patrizier-Wirtshaus<br />

Der steile Barockgiebel des Patrizier-Wirtshauses birgt eine <strong>der</strong><br />

größten touristischen Attraktionen <strong>der</strong> Stadt: die Kunstuhr, gestiftet<br />

von den Nürnberger Freunden Alt-<strong>Rothenburg</strong>s. Sie wurde als<br />

Andenken an die beiden Hauptpersonen <strong>der</strong> Legende "Der<br />

Meistertrunk" errichtet und ist ein beliebtes Motiv für<br />

Erinnerungsfotos <strong>der</strong> Besucher <strong>Rothenburg</strong>s.<br />

Über <strong>der</strong> Hauptstadtuhr vervollständigen eine Kalen<strong>der</strong>- und eine<br />

Sonnenuhr den Giebelschmuck. Die seitlichen Fenster mit den<br />

Ratsherrntrinkstube<br />

Marktplatz<br />

91541 Rotenburg <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutschland<br />

--> Link zur Homepage<br />

In <strong>der</strong> Nähe<br />

5 m<br />

<strong>Rothenburg</strong><br />

Tourismus<br />

Service<br />

Touristenbüro<br />

5 m<br />

Marktplatz<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

5 m<br />

Meistertrunk<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


24 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

Butzenscheiben öffnen sich zu je<strong>der</strong> vollen Stunde zwischen 11.00<br />

und 15.00 Uhr sowie zwischen 20.00 und 22.00 Uhr. Es erscheinen<br />

zwei aus Holz geschnitzte Figuren und erinnern an eine legendäre<br />

Szene, die angeblich dazu beigetragen hat, dass die Stadt<br />

<strong>Rothenburg</strong> in ihrem jetzigen Zustand für die Nachwelt erhalten<br />

geblieben ist.<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Butzenscheibe mit Holzfigur


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong> 25<br />

<strong>Baumeisterhaus</strong><br />

Als vorletztes Haus in <strong>der</strong> Oberen Schmiedgasse ist das<br />

<strong>Baumeisterhaus</strong> mit seiner reich verzierten Fassade bereits vom<br />

Marktplatz aus zu sehen.<br />

Renaissance-Stil (L. Weidmann, 1596)<br />

Leonhard Weidmann schuf das prächtigste Bürgerhaus <strong>der</strong> Stadt<br />

1596 im Renaissance-Stil. Bemerkenswert sind die mit Voluten<br />

(spiralförmigen Bauornamenten) verzierten Stufen des Giebels.<br />

Auffälligste Beson<strong>der</strong>heit an <strong>der</strong> Fassade stellen die Fensterstützen<br />

in Form von Männer- und Frauen-Statuen, die abwechselnd sieben<br />

Tugenden und sieben Laster des Alltags verkörpern. Der fettleibige<br />

Mann steht für Völlerei, die Frau mit den Kin<strong>der</strong>n für Mütterlichkeit<br />

und <strong>der</strong> Mann mit einer abgehackten Hand für Betrug. Anhand <strong>der</strong><br />

aufwendigen Fassadengestaltung ließ sich <strong>der</strong> Wohlstand des<br />

Auftraggebers ablesen, und sie diente dazu, seine Machtstellung zu<br />

demonstrieren.<br />

<strong>Baumeisterhaus</strong><br />

Obere Schmiedgasse 3<br />

91541 <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong><br />

Deutschland<br />

--> Link zur Homepage<br />

In <strong>der</strong> Nähe<br />

48 m<br />

Deutsches<br />

Weihnachtsmuse<br />

um<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

61 m<br />

<strong>Rothenburg</strong><br />

Tourismus<br />

Service<br />

Touristenbüro<br />

61 m<br />

Marktplatz<br />

<strong>Sehenswertes</strong><br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > Stadtplan 26<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


Bild- und Quellennachweis<br />

Artikel '<strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>'<br />

Textquelle: k.A.<br />

Fotos:<br />

Seite 3: Titel: Stadtansicht, Copyright: Michael Leyh;<br />

Artikel 'Käthe Wohlfahrt'<br />

Textquelle: k.A.<br />

Fotos:<br />

Seite 4: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Artikel 'Kriminalmuseum'<br />

Textquelle: k.A.<br />

Fotos:<br />

Seite 5: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Seite 6: Titel: Museumsgebäude, Copyright: k.A.; Titel: Hölzerner Käfig, Copyright: k.A.;<br />

Seite 7: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Artikel 'Puppenmuseum'<br />

Textquelle: k.A.<br />

Fotos:<br />

Seite 8: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Seite 9: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Artikel 'Rathaus'<br />

Textquelle: k.A.<br />

Fotos:<br />

Seite 10: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Seite 11: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Seite 12: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Seite 13: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Artikel 'Marktplatz'<br />

Textquelle: k.A.<br />

Fotos:<br />

Seite 14: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Seite 15: Titel: Ratsherrntrinkstube, Copyright: k.A.; Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Artikel 'Deutsches Weihnachtsmuseum'<br />

Textquelle: k.A.<br />

Fotos:<br />

Seite 16: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Artikel 'Meistertrunk'<br />

Textquelle: k.A.<br />

Fotos:<br />

Seite 18: Titel: Ratsherrntrinkstube, Copyright: k.A.;<br />

Artikel 'Burgtor und Burg'<br />

Textquelle: k.A.<br />

Fotos:<br />

Seite 20: Titel: Burgtor, Copyright: k.A.;<br />

Seite 21: Titel: <strong>Tauber</strong>tal, Copyright: k.A.; Titel: <strong>Rothenburg</strong> "<strong>ob</strong>erhalb" <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>, Copyright: k.A.;<br />

Seite 22: Titel: Teil <strong>der</strong> Stadtmauer, Copyright: k.A.; Titel: Burggarten, Copyright: k.A.;<br />

Artikel 'Ratsherrntrinkstube'<br />

Textquelle: k.A.<br />

Fotos:<br />

Seite 23: Titel: k.A., Copyright: k.A.;<br />

Seite 24: Titel: k.A., Copyright: k.A.; Titel: Butzenscheibe mit Holzfigur, Copyright: k.A.;<br />

© 2009; www.belocal.de - Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong>


28 Reiseführer <strong>Rothenburg</strong> <strong>ob</strong> <strong>der</strong> <strong>Tauber</strong> > <strong>Sehenswertes</strong><br />

Artikel '<strong>Baumeisterhaus</strong>'<br />

Textquelle: k.A.<br />

Fotos:<br />

Seite 25: Titel: Renaissance-Stil (L. Weidmann, 1596), Copyright: k.A.;<br />

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