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Lebenslage- und Capability-Ansatz: Verhältnis ... - soeb.de

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<strong>Lebenslage</strong>- <strong>und</strong> <strong>Capability</strong>-<br />

<strong>Ansatz</strong>:<br />

Verhältnis zueinan<strong>de</strong>r <strong>und</strong><br />

Probleme bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

Werkstattgespräche<br />

Göttingen, 22.2.06<br />

Ortrud Leßmann


drei Gemeinsamkeiten<br />

• For<strong>de</strong>rung nach multidimensionaler<br />

Betrachtung<br />

• kritischer Blick auf das Einkommen als<br />

Indikator für Wohlergehen<br />

• Konzeption eines Handlungsspielraums


Otto Neurath (1882-1945)<br />

• interpersonelle Vergleichbarkeit <strong>de</strong>s Nutzens nur bei kardinaler<br />

Messbarkeit<br />

• => Betrachtung <strong>de</strong>r <strong>Lebenslage</strong>, d. h. all <strong>de</strong>ssen, was <strong>de</strong>n Nutzen<br />

(die Lebensstimmung) bedingt<br />

Elemente <strong>de</strong>r <strong>Lebenslage</strong>:<br />

• Wohnung<br />

• Nahrung<br />

• Kleidung<br />

• Ges<strong>und</strong>heitspflege<br />

• Bücher<br />

• Theater<br />

• fre<strong>und</strong>liche menschliche<br />

Umgebung<br />

• die Menge an Malariakeimen,<br />

die bedrohlich einwirken<br />

• <strong>Lebenslage</strong>nkataster als Teil einer Universalstatistik<br />

• wegen Multidimensionalität keine interpersonelle<br />

Vergleichbarkeit: Dominanz


Parallele zwischen<br />

Neurath <strong>und</strong> Sen (*1933)<br />

• interpersonelle Vergleichbarkeit als Leitmotiv<br />

• Beschreibung <strong>de</strong>s Lebens, das ein Mensch führt<br />

• keine fest umrissene Definition von<br />

„functionings“ / <strong>de</strong>r <strong>Lebenslage</strong><br />

aber viele Beispiele<br />

• Dominanz als Ausgangspunkt für<br />

multidimensionale Vergleiche


Gerhard Weisser (1898-1989)<br />

„Als <strong>Lebenslage</strong> gilt <strong>de</strong>r Spielraum, <strong>de</strong>n die äußeren Umstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>m<br />

Menschen für die Erfüllung <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>anliegen bieten ... .“ (1972,<br />

Fußnote)<br />

Kurt Grelling (1886-1942)<br />

„Die Gesamtheit <strong>de</strong>r von einem Menschen in einer bestimmten<br />

Perio<strong>de</strong> seines Lebens faktisch befriedigten Interessen, wobei je<strong>de</strong>s<br />

einzelne mit <strong>de</strong>m Gra<strong>de</strong> zu versehen ist, bis zu welchem es befriedigt<br />

wird, will ich die Lebenshaltung dieses Menschen während dieser<br />

Perio<strong>de</strong> seines Lebens nennen. Die Gesamtheit <strong>de</strong>r möglichen<br />

Lebenshaltungen, zwischen <strong>de</strong>nen er am Anfang <strong>de</strong>r Perio<strong>de</strong> (etwa<br />

bei Aufstellung eines Haushaltsplanes) wählen kann, nenne ich seine<br />

<strong>Lebenslage</strong>.“ (Grelling, 1921, S. 1f)


Parallele zwischen<br />

Grelling <strong>und</strong> Sen<br />

• multidimensionaler Raum von „functionings“/<br />

Interessen<br />

• Beschreibung <strong>de</strong>s Lebens, das eine Person<br />

führt, als „b<strong>und</strong>le of functionings“/<br />

Lebenshaltung<br />

• Auswahlmenge: „capability set“/ <strong>Lebenslage</strong> als<br />

Menge möglicher Lebenshaltungen


Vergleich <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>r<br />

Ansätze<br />

<strong>Ansatz</strong> <strong>Lebenslage</strong>-<strong>Ansatz</strong> „capability approach“<br />

Vertreter Neurath Grelling Weisser Sen Nussbaum<br />

Bewertungsraum:<br />

Dimensionen<br />

Bestandteile<br />

<strong>de</strong>r<br />

<strong>Lebenslage</strong><br />

Interessen<br />

Gr<strong>und</strong>anliegen<br />

functionings<br />

central<br />

functional<br />

capabilities<br />

Bün<strong>de</strong>l <strong>Lebenslage</strong> Lebenshaltung<br />

/ b<strong>und</strong>le of<br />

functionings<br />

functionings<br />

Teilmenge / <strong>Lebenslage</strong> <strong>Lebenslage</strong> capabilityset<br />

/


Probleme bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

Multidimensionalität (Werte-Pluralismus)<br />

=> Einladung zur Partizipation<br />

1. Welche Dimensionen sind relevant<br />

2. In welchem Verhältnis stehen die Dimensionen<br />

zueinan<strong>de</strong>r<br />

Handlungsspielraum als Auswahlmenge:<br />

nicht beobachtbar, muss daher konstruiert wer<strong>de</strong>n

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