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Electronic Business Überblick

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<strong>Electronic</strong> <strong>Business</strong><br />

Elektronische Auktionen<br />

und XML-Standards<br />

Dr. Giselher Pankratz<br />

Überblick<br />

1. Kurze Wiederholung<br />

2. Auktionsmechanismen<br />

3. XML-Standards


Auktionsmechanismen<br />

• Kombinatorische Auktionen<br />

– Ausgangssituation<br />

• Menge gleichzeitig zu versteigernder<br />

Gegenstände<br />

• Interdependenzen bezüglich Bewertung<br />

• nicht-additive Bewertung von Teilmengen<br />

Beispiel<br />

({1}, A, 5) ({2}, A, 3) ↔ ({1,2}, A, 10)<br />

– wie geeignet unterstützen<br />

• sequentiell durch mehrere einfache Auktionen<br />

• parallel durch mehrere einfache Auktionen<br />

Auktionsmechanismen<br />

• Mehrfache Anwendung einfacher Auktionen<br />

– jeder Gegenstand einzeln versteigert (parallel oder sequentiell)<br />

– jeweils nur ein zulässiger Kontrakt, jeweils nur eine Transaktion<br />

– Offerten abhängig von Erwartungen über Ausgang der anderen<br />

Auktionen<br />

– unsicherheitsbedingte Effizienzverluste<br />

• besser: Kombinatorische Auktion!<br />

– zulässig sind alle Kontrakte über beliebige Bündel<br />

– Bewertungs-Interdependenzen in Offerten explizit<br />

– mehrere Transaktionen über unterschiedliche Teilmengen<br />

– Gewinn an Allokationseffizienz


Auktionsmechanismen<br />

• Beispiel<br />

– 3 Güter: a,b,c<br />

– 3 Bieter: A,B,C<br />

– Anzahl verschiedener Gebotstypen<br />

• Potenzmenge: 2 3 -1 = 7 Elemente<br />

– max. Anzahl verschiedener Gebote<br />

• Jeder Bieter müsste für jedes Element der Potenzmenge<br />

bieten: 3·(2 3 -1) = 21<br />

– Aufgabe:<br />

• Bestimme die erlösmaximale Allokation auf der Grundlage<br />

der abgegebenen Gebote.<br />

Kombinatorische Auktionen<br />

Beispiel-Gebotsmatrix<br />

pa<br />

( X)<br />

{a}<br />

{b}<br />

{c}<br />

{a,b}<br />

{a,c}<br />

{b,c}<br />

{a,b,c}<br />

A<br />

5<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

10<br />

11<br />

B<br />

4<br />

2<br />

2<br />

7<br />

6<br />

2<br />

7<br />

C<br />

1<br />

6<br />

4<br />

6<br />

7<br />

6<br />

9


Kombinatorische Auktionen<br />

Beispiel-Gebotsmatrix<br />

pa<br />

( X)<br />

{a}<br />

{b}<br />

{c}<br />

{a,b}<br />

{a,c}<br />

{b,c}<br />

{a,b,c}<br />

A<br />

5<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

10<br />

11<br />

B<br />

4<br />

2<br />

2 ∑ = 16 7<br />

<br />

6<br />

2<br />

7<br />

C<br />

1<br />

6<br />

4<br />

6<br />

7<br />

6<br />

9<br />

Kombinatorische Auktionen<br />

Beispiel-Gebotsmatrix<br />

pa<br />

( X)<br />

{a}<br />

{b}<br />

{c}<br />

{a,b}<br />

{a,c}<br />

{b,c}<br />

{a,b,c}<br />

A<br />

B<br />

5<br />

4<br />

6∑ = 155<br />

<br />

2 2<br />

6<br />

7<br />

5<br />

6<br />

10<br />

2<br />

11<br />

7<br />

C<br />

1<br />

6<br />

4<br />

6<br />

7<br />

6<br />

9


Kombinatorische Auktionen<br />

Beispiel-Gebotsmatrix<br />

pa<br />

( X)<br />

{a}<br />

{b}<br />

{c}<br />

{a,b}<br />

{a,c}<br />

{b,c}<br />

{a,b,c}<br />

A<br />

B<br />

5<br />

4<br />

6<br />

2<br />

5<br />

∑ = 14<br />

<br />

2<br />

6<br />

7<br />

5<br />

6<br />

10<br />

2<br />

11<br />

7<br />

C<br />

1<br />

6<br />

4<br />

6<br />

7<br />

6<br />

9<br />

Kombinatorische Auktionen<br />

Beispiel-Gebotsmatrix<br />

pa<br />

( X)<br />

{a}<br />

{b}<br />

{c}<br />

{a,b}<br />

{a,c}<br />

{b,c}<br />

{a,b,c}<br />

A<br />

5<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

10<br />

11<br />

B<br />

4<br />

2<br />

2<br />

∑ = 715<br />

!!<br />

6<br />

2<br />

7<br />

C<br />

1<br />

6<br />

4<br />

6<br />

7<br />

6<br />

9


XML-Standards<br />

• EDI vs. Auszeichnungssprachen<br />

Interoperabilität<br />

Ressourcenbedarf<br />

-<br />

Kompaktheit<br />

-<br />

Lesbarkeit<br />

+<br />

+<br />

*ML<br />

(Markup<br />

Languages)<br />

+<br />

+<br />

-<br />

-<br />

EDI<br />

(<strong>Electronic</strong><br />

Data<br />

Interchange)<br />

XML-Standards<br />

• EDIFACT-Verarbeitungsprozess<br />

INVOIC<br />

Konvertierungsschablonen<br />

(„Map“)<br />

ORDRSP<br />

ORDERS<br />

für jede<br />

Anwendung neu<br />

zu erstellen<br />

<br />

Inhouse-<br />

Format<br />

EDI-<br />

Konverter<br />

EDIFACT<br />

Übertragung


XML-Sprachfamilie<br />

• DTD bzw. XSD<br />

– zulässige Struktur, Elemente, Attribute, Wertebereiche<br />

– Vorteile Schemata:<br />

• größerer Vorrat an Datentypen<br />

• Restriktionen z.B. bzgl. Typ oder Länge<br />

• XPath<br />

– Selektion von Elementen oder Datensätzen<br />

• XSLT<br />

– Konvertieren von XML-Dateien in andere Formate<br />

– z.B. HTML, PDF, EDIFACT, iDoc<br />

• XSL:FO („Formatting Objects“)<br />

– Präsentation der XML-Datei in seitenorientiertem Format<br />

– analog CSS – HTML<br />

XML-Standards<br />

• XML-Verarbeitungsprozess<br />

DTD<br />

oder<br />

XML-Schema<br />

XSLT<br />

XSL-FO<br />

(Layout)<br />

XML<br />

Parser<br />

(Dokument<br />

valide)<br />

XML<br />

Parser<br />

(Dokument<br />

wohlgeformt)<br />

XSLT-<br />

Prozessor<br />

XSL-FO<br />

(Daten)<br />

XSL-FO-<br />

Prozessor<br />

SAX, DOM<br />

SAX, DOM<br />

Anwendung<br />

(Java,<br />

Anwendung<br />

C++, ...)<br />

(Java, C++, ...)<br />

HTML<br />

XML<br />

EDI-<br />

FACT<br />

SAP<br />

IDOC<br />

SQL ...<br />

...<br />

z.B.<br />

PDF


XML-Standards<br />

• XEDI<br />

– 1:1-Umsetzung der EDIFACT-<br />

Nachrichtentypen in XML-Tags<br />

– Volumenexplosion<br />

– dennoch kryptisch<br />

– historischer Ballast aus EDIFACT wird<br />

mitgeschleift<br />

XML-Standards<br />

• ebXML (<strong>Electronic</strong> <strong>Business</strong> XML)<br />

– gemeinsames Projekt von UN/CEFACT und OASIS<br />

– universeller Ansatz<br />

–„The vision of ebXML is to create a single global<br />

electronic marketplace where enterprises of any size<br />

and in any geographical location can meet and<br />

conduct business with each other through the<br />

exchange of XML based messages. ebXML enables<br />

anyone, anywhere, to do electronic business with<br />

anyone else ...“ (ebXML <strong>Business</strong> Process Team<br />

(2001))


XML-Standards<br />

• ebXML (Forts.)<br />

– Ziel: Interoperabilität!<br />

• Datenkommunikations-Ebene: Mechanismen, Schnittstellen und<br />

Regeln für das Zusammenstellen von Nachrichtenteilen und<br />

„Zustellmodell“<br />

– Collaboration Protocol Profile (CPP)<br />

– Collaboration Protocol Agreement (CPA)<br />

• semantische Geschäfts-Ebene: Schemata zur einheitlichen<br />

Beschreibung von Geschäftsprozessen und Zusammenstellung von<br />

Geschäftsdokumenten aus kontextfreien Bausteinen<br />

– ebXML <strong>Business</strong> Processes (BPSS), ebXML Core Components<br />

– kein konkretes Schema/DTD für Geschäftsdokumente/Nachrichten<br />

• Geschäftsbeziehungs-Ebene: Bekanntmachung von Angebot und<br />

Nachfrage nach Geschäftsbeziehungen, Unternehmensinfo,<br />

Geschäftsprozess-Spezifikationen, verwendete Nachrichtentypen<br />

– ebXML Registry<br />

– ebXML Repository<br />

XML-Standards<br />

• BMECat/OpenTRANS<br />

– BMECat: XML-Standard für die Beschreibung multimedialer<br />

Kataloge<br />

• Katalogstrukturen<br />

• Geschäftsvorfälle (Orders)<br />

• Preis- und Produktaktualisierungen<br />

• mehrere DTDs<br />

– OpenTRANS<br />

• einheitliche el. Geschäftsdokumente für Interaktion zwischen<br />

Geschäftspartnern<br />

• Datentypen, Elementbibliothek, Transaktionen (geringe Zahl)<br />

• Entwicklungspartnerschaft mit BMECat<br />

– Spezialisierung auf Prozesse im Beschaffungsbereich/Supply<br />

Chain Management!<br />

– hohe Bedeutung in Deutschland für Austausch von Katalogen


XML-Standards<br />

• Der OpenTRANS-Geschäftsprozess<br />

XML-Standards<br />

• cXML(commerceXML)<br />

–Ariba<br />

– Einsatzgebiet: e-Procurement<br />

– nur wenige cXML-Geschäftsdokumente, keine<br />

Prozesse<br />

– cXML-Dokumente werden auf Basis von DTDs<br />

konstruiert – keine Schemata<br />

• Kataloge<br />

• Punch Out (Springen auf beliebige Webseite und Übernahme<br />

des Inhalts beim Rücksprung zu Procurement-Anwendung –<br />

lange Zeit Alleinstellungsmerkmal von Ariba)<br />

• Bestellungen<br />

– MIME-Anhänge (Zeichnungen, Memos) möglich


XML-Standards<br />

• RosettaNet<br />

– Supply Chain in der High-Tech-Branche (Microsoft,<br />

SAP, IBM, Sun, HP, Compaq ...)<br />

– Komponenten:<br />

• RNIF (RN Implementation Framework) – (technische)<br />

Protokolle für Informationsaustausch<br />

• Dictionary – Beschreibung der Elemente eines<br />

Geschäftsdokuments: Transaktionen, Produkte,<br />

Dienstleistungen<br />

• PIP (Partner Interface Processes) – Beschreibungen für<br />

Kernprozesse der Supply Chain als System-zu-System-<br />

Dialoge mit DTDs für Geschäftsdokumente<br />

XML-Standards<br />

• xCBL (XML Common <strong>Business</strong> Library)<br />

– Komponentenbibliothek und Rahmenkonzept<br />

für die Erstellung wiederverwendbarer<br />

Geschäftdokumente (700 Schema-Dateien!)<br />

– 9 Namespaces für unterschiedliche<br />

Anwendungsgebiete (Catalog, Financial ...),<br />

40 vordefinierte Dokumenttypen<br />

– keine Prozesse!


XML-Standards<br />

• UBL (Universal <strong>Business</strong> Language)<br />

– Erweiterung von xCBL, Ergänzung zu ebXML (nur<br />

Prozesse!)<br />

– Spezifikation der wichtigsten Geschäftsdokumente<br />

– Komponenten<br />

• XML-Schema-Bibliothek „Data Components“– Adresse,<br />

Kontoverbindung... – abgeglichen mit ebXML Core<br />

Components<br />

• XML-Schema-Definitionen „Geschäftsdokumente“ – Order,<br />

Invoice,<br />

• Richtlinien für die Erweiterung von UBL für spezifische<br />

Anwendungssituationen<br />

– Bislang nur ein Beschaffungs-Szenario unterstützt<br />

(Order to Invoice)<br />

XML-Standards<br />

• Eigenschaften<br />

Dokumente<br />

Prozesse<br />

DTD<br />

XML-<br />

Schema<br />

BMECat/<br />

OpenTrans<br />

<br />

<br />

cXML<br />

<br />

<br />

RosettaNet<br />

<br />

<br />

<br />

ebXML<br />

<br />

xCBL/UBL


XML-Standards<br />

UN/CEFACT<br />

OASIS<br />

UN/CEFACT<br />

OASIS<br />

HighTech<br />

Industrie<br />

Ariba-<br />

Nutzer<br />

BME<br />

vor allem D<br />

Unterstützung<br />

/ –<br />

–<br />

–<br />

–<br />

<br />

(Katalog)<br />

Dokumente<br />

Prozesse<br />

Dok.logik<br />

Dokumente<br />

Prozesse<br />

Dokumente<br />

Dokumente<br />

Ansatz<br />

++/ –<br />

–<br />

o<br />

–<br />

o<br />

Vollständigkeit<br />

Supply<br />

Chain<br />

HighTech<br />

RosettaNet<br />

–<br />

xCBL/UBL<br />

–<br />

ebXML<br />

Einkauf<br />

Materialwirtschaft<br />

BMECat/<br />

OpenTrans<br />

–<br />

cXML<br />

Fokus<br />

XML-Standards<br />

UN/CEFACT<br />

OASIS<br />

UN/CEFACT<br />

OASIS<br />

HighTech<br />

Industrie<br />

Ariba-<br />

Nutzer<br />

BME<br />

vor allem D<br />

Unterstützung<br />

/ <br />

–<br />

–<br />

–<br />

<br />

(Katalog)<br />

Dokumente<br />

Prozesse<br />

Dok.logik<br />

Dokumente<br />

Prozesse<br />

Dokumente<br />

Dokumente<br />

Ansatz<br />

++/ <br />

–<br />

o<br />

–<br />

o<br />

Vollständigkeit<br />

Supply<br />

Chain<br />

HighTech<br />

RosettaNet<br />

–<br />

xCBL/UBL<br />

–<br />

ebXML<br />

Einkauf<br />

Materialwirtschaft<br />

BMECat/<br />

OpenTrans<br />

–<br />

cXML<br />

Fokus


XML-Standards<br />

• Vorteile XML<br />

– Dokumente formal nach Metasprache definiert (selfdefining,<br />

self-validating)<br />

– Vorlagen änder- und erweiterbar durch offene<br />

Struktur<br />

– konvertierbar in andere Formate durch XSLT<br />

– Transportmedium Internet (statt VAN) – attraktiv für<br />

KMU<br />

– erleichterte Weiterverarbeitung wegen Verfügbarkeit<br />

standardisierter Programmierschnittstellen<br />

– Entwicklung und Wartung erleichtert wegen<br />

„Menschenlesbarkeit“<br />

– zunehmende Verbreitung und Unterstützung<br />

XML-Standards<br />

• Nachteile XML<br />

– „geschwätzig“<br />

– erzeugt aufgeblähte Files (Faktor 20-30) – „In<br />

many circumstances, size matters“<br />

– löst nicht das Integrationsproblem zwischen<br />

isolierten Systemen (z.B. verschiedene nichtkompatible<br />

DTDs)<br />

– Basisannahme: Daten sind baumartig<br />

strukturierbar

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