27.01.2015 Aufrufe

Versuche mit Operationsverstärkern, Teil 2 Elektronikpraktikum SS ...

Versuche mit Operationsverstärkern, Teil 2 Elektronikpraktikum SS ...

Versuche mit Operationsverstärkern, Teil 2 Elektronikpraktikum SS ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Elektronikpraktikum</strong><br />

<strong>SS</strong> 2012 6.Serie 14.06.2012<br />

J. Pochodzalla, W. Lauth, A. Sanchez Lorente und M. Schoth, M. Steinen<br />

Do. 14.06.11 13:00-16:00 Uhr<br />

Ort: Gebäude 02-413 (Anfängerpraktikum) 1. Stock, Raum 430<br />

<strong>Versuche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Operationsverstärkern</strong>, <strong>Teil</strong> 2<br />

I. Ziel der <strong>Versuche</strong>.<br />

Aufbau und Verständnis von Schaltungen <strong>mit</strong> <strong>Operationsverstärkern</strong>.<br />

II. Vorkenntnisse.<br />

Analyse komplexer Operationsverstärkerschaltungen (idealer OP), positive Rückkopplung bei <strong>Operationsverstärkern</strong><br />

(Komparator, Sch<strong>mit</strong>t-Trigger), Schwingungsschaltungen (Multivibrator).<br />

Anwendungsbeispiele <strong>mit</strong> <strong>Operationsverstärkern</strong><br />

In der heutigen Praktikumsserie sollen einige Anwendungen von Operationsverstärkerschaltungen<br />

<strong>mit</strong> negativer und positiver Rückkopplung vertieft werden. Die Schaltungen werden auf der<br />

vorbereiteten Experimentierplatine aufgebaut. Sie müssen nicht alle Schaltungen abarbeiten.<br />

Suchen Sie sich nach Aufgabe 2 die Schaltungen heraus, die Sie interessieren.<br />

1 Spitzenspannungsmesser (Sample and Hold)<br />

Oft sind die Signale von Detektoren nur für einen kurzen Zeitraum vorhanden und man<br />

interessiert sich für die maximale Höhe des Impulses. Beispiele sind der Energieverlust eines<br />

geladenen <strong>Teil</strong>chens in einem Halbleiterzähler oder die Lichtintensität einer Photodiode bei<br />

Bestrahlung <strong>mit</strong> einem Impulslaser. Um diese Signale z.B. <strong>mit</strong> einem Analog zu<br />

Digitalkonverter (ADC) weiterzuverarbeiten, ist es notwendig, die maximale Impulshöhe für<br />

einen längeren Zeitraum (Sample and Hold) konstant zu halten. In dieser Zeit kann dann der<br />

ADC das Signal digitalisieren.<br />

1.1 Machen Sie sich zunächst die Funktionsweise der dargestellten Schaltung klar. Welchen<br />

Sinn hat der nachgeschaltete Spannungsfolger<br />

1.2 Bauen Sie die Schaltung auf die vorbereitete Platine auf. Wählen Sie als Eingangssignal<br />

einen Rechteckimpuls <strong>mit</strong> einer Frequenz von etwa 100 Hz. Dimensionieren Sie den<br />

Widerstand R 1 und Kapazität C 1 so, dass die Zeit zum Entladen des Kondensators (τ = R*C)<br />

groß im Vergleich zur Impulsbreite 100 us des eingespeisten Impuls ist. Beobachten Sie<br />

gleichzeitig die Spannungen U 1 und U 2 <strong>mit</strong> dem Oszillographen. Schauen Sie sich auch die<br />

Spannung am Ausgang des ersten Operationsverstärkers an.


1.3 Verändern Sie die Impulshöhe des Eingangsimpulses und die Zeitkonstante des RC-<br />

Gliedes.<br />

Hausaufgabe: Erläutern Sie ihre Beobachtungen. Sie können sich zum besseren Verständnis<br />

auch diese und die folgenden Schaltungen <strong>mit</strong> TINA-TI (Spice) simulieren.<br />

2 Komparator als Schwellendiskriminator<br />

Operationsverstärker ohne Rückkopplung reagieren sehr empfindlich auf die<br />

Spannungsdifferenz am positiven Ausgang. Dies führt dazu, dass am Ausgang des OPs<br />

meistens entweder die positive oder die negative Betriebsspannung anliegt, je nach Polarität<br />

der Differenzspannung. Dieser Effekt kann als Schwellendiskriminator benutzt werden, um<br />

ein digitales Signal, nämlich einen Spannungssprung am Ausgang des OPs zu erzeugen.<br />

2.1 Bauen Sie die links unten stehende Schaltung <strong>mit</strong> dem OP LF411 auf und geben Sie ein<br />

gaußförmiges Signal <strong>mit</strong> einer Breite von ca. 1ms an den nicht-invertierenden Eingang. Der<br />

Spannungsteiler am invertierenden Eingang legt die Schwellenspannung (ca. 700 mV) fest.<br />

2.2 Triggern Sie den Oszillographen extern über den TTL-Ausgang des Impulsgenerators,<br />

um den genauen Umschaltzeitpunkt des OPs zu erfassen. Führen Sie mehrere Messungen <strong>mit</strong><br />

unterschiedlicher Schwellenspannung durch, und dokumentieren Sie diese im Protokollheft.<br />

2.3 Messen Sie die zeitliche Verschiebung des Umschaltpunktes („Time-Walk“) und die<br />

Breite des Ausgangssignals, wenn Sie die Eingangsspannung ab der Schwellenspannung (700<br />

mV) bis zur einer maximalen Spannung von 5 V variieren.<br />

U A [V] zeitl. Verschiebung [ s] t Ausgang [ s]<br />

Hausaufgabe: Trage Sie den „Time-Walk“ des Diskriminators und die Zeitdauer des


Ausgangssignals als Funktion der Eingangsspannung auf. Erklären Sie den jeweiligen Verlauf.<br />

Welchen Zweck könnte diese Schaltung haben<br />

2.4 Auf schnelles Umschalten spezialisierte OPs nennt man Komparatoren. Setzen Sie dazu<br />

den Typ TLV3501 an Stelle des OPs ein (Abb. rechts, Pins sind kompatibel). Beachten Sie,<br />

dass Sie jetzt eine asymmetrische Versorgungsspannung benutzen müssen (5V).<br />

Informieren Sie sich aus dem Datenblatt über die Eigenschaften des Komparators.<br />

Wiederholen Sie die Messungen von 2.2 und 2.3<br />

U A [V] zeitl. Verschiebung [ s] t Ausgang [ s]<br />

Hausaufgabe: Vergleichen Sie ihre Messwerte <strong>mit</strong> TLV3501 und LF411. Erklären Sie die<br />

Unterschiede.


Freiwillige Experimente die Sie, falls noch Zeit ist, aufbauen können.<br />

3 Aktiver Bandpassfilter<br />

Filterschaltungen höherer Ordnung lassen sich ohne die Verwendung von Induktivitäten <strong>mit</strong><br />

<strong>Operationsverstärkern</strong> realisieren. Dargestellt ist hier die Schaltung eines Bandpassfilters<br />

1<br />

zweiter Ordnung. Die Resonanzfrequenz ist f = 2π<br />

RC<br />

. Die Güte Q lässt sich durch die Wahl<br />

von R 1 und R 2 einstellen. Es gilt:<br />

R1<br />

2 −<br />

1<br />

R2<br />

Q = und für die Bandbreite B =<br />

R1<br />

2π<br />

RC<br />

2 −<br />

R2<br />

Dimensionieren Sie die Schaltung für f=159 Hz und Q=1 bzw. Q=0.5.<br />

Bauen Sie die Schaltung auf, und messen Sie die Resonanzkurve im Bereich von 0.1 Hz bis 20<br />

kHz. Tragen Sie die Resonanzkurve im halblogarithmischen Maßstab auf.<br />

Hausaufgabe : Bestimmen Sie die Bandbreite und die Resonanzfrequenz für beide Güten.<br />

Vergleichen Sie das Ergebnis <strong>mit</strong> den Berechnungen.<br />

4 Multivibrator<br />

Ein weiteres Schaltungsbeispiel ist der Multivibrator, der <strong>mit</strong> der Frequenz<br />

1<br />

f =<br />

2R 1<br />

C 1<br />

ln(1+ 2R 2<br />

)<br />

R 3<br />

schwingt. Wählen Sie z.B für die Widerstände R 1<br />

=R 2<br />

=R 3<br />

=10 k Ω und C 1 =100nF. Messen<br />

Sie die Ausgangsspannung U 2 <strong>mit</strong> dem Oszillographen, und vergleichen Sie die<br />

Schwingungsfrequenz <strong>mit</strong> der angegebenen Gleichung. Übertragen Sie das Oszillographenbild<br />

in ihr Protokollheft.


Hausaufgabe: Überlegen Sie sich mögliche Anwendungen dieser Schaltung.<br />

5 Sägezahn-Rechteck-Generator<br />

Bauen Sie die Schaltung des Sägezahn-Rechteckgenerators auf, und messen Sie <strong>mit</strong> dem<br />

Oszillographen die Spannungen U 1 und U 2 . Es gilt f = .<br />

R 2 4 R 1 C 1<br />

Wählen Sie für die Widerstände R 1 =R 2 =10k Ω und R 3 =47kΩ und vergleichen Sie die<br />

gemessene Frequenz <strong>mit</strong> den berechneten Werten bei C 1 =10μ F und 1μ F.<br />

Übertragen das Oszillographenbild in ihr Protokollheft.<br />

Hausaufgabe: Erklären Sie das Prinzip der Schaltung.<br />

R 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!