Leseprobe und Interview mit der Autorin - Franziska Lipp Text + ...
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Gästemagazin Parkhotel Igls Herbst/Winter 2010/11<br />
www.parkhotel-igls.at<br />
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ZEIT<br />
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über die heilsame<br />
Wirkung von Vitamin D.<br />
Glück im Bauch<br />
Das Fastentagebuch<br />
von <strong>Franziska</strong> <strong>Lipp</strong> ist da!<br />
Ein <strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> <strong>Leseprobe</strong>.<br />
Gönnen Sie sich<br />
eine Pause.<br />
Sie haben es verdient!<br />
Park zeit<br />
1
Glück im Bauch<br />
Glück im Bauch –<br />
ein Fastentagebuch<br />
<strong>Franziska</strong> <strong>Lipp</strong><br />
Ein <strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Autorin</strong> des Fastentagebuchs<br />
Elli Heldenstein ist Mitte vierzig, verheiratet<br />
<strong>und</strong> Mutter von zwei Kin<strong>der</strong>n. Als sie ihren<br />
zweiwöchigen Fastenurlaub im Parkhotel Igls<br />
antritt, hat sie nur einen Wunsch: endlich<br />
wie<strong>der</strong> in ihre alten Jeans zu passen. Doch sie<br />
hat nicht <strong>mit</strong> <strong>der</strong> umfassenden Wirkung <strong>der</strong><br />
Mo<strong>der</strong>nen Mayr-Medizin gerechnet. Neben dem<br />
gewünschten Gewichtsverlust führt <strong>der</strong> Fastenprozess<br />
zu zahlreichen Erkenntnissen. Und in<br />
ihrem geordneten Leben scheint mehr in Bewegung<br />
zu geraten, als sie es jemals für möglich<br />
gehalten hätte.<br />
Elli Heldenstein ist Mitte vierzig, verheiratet <strong>und</strong> Mutter<br />
von zwei Kin<strong>der</strong>n. Als sie ihren zweiwöchigen Fastenurlaub<br />
im Parkhotel Igls antritt, hat sie nur einen Wunsch: endlich<br />
wie<strong>der</strong> in ihre alten Jeans zu passen.<br />
Doch sie hat nicht <strong>mit</strong> <strong>der</strong> umfassenden Wirkung <strong>der</strong><br />
Mo<strong>der</strong>nen Mayr-Medizin gerechnet. Neben dem gewünschten<br />
Gewichtsverlust führt <strong>der</strong> Fastenprozess zu zahlreichen<br />
Erkenntnissen. Und in ihrem geordneten Leben scheint mehr<br />
in Bewegung zu geraten, als sie es jemals für möglich gehalten<br />
hätte.<br />
Die <strong>Autorin</strong> <strong>Franziska</strong> <strong>Lipp</strong>, geboren 1976, studierte<br />
Soziologie <strong>und</strong> Kommunikationswissenschaften.<br />
Sie lebt <strong>und</strong> arbeitet als freiberufliche<br />
Journalistin <strong>und</strong> Werbetexterin in Salzburg.<br />
Ihre Romanheldin „Elli Heldenstein“ erweckte<br />
sie während eines vierzehntägigen Kuraufenthalts<br />
im Parkhotel Igls zum Leben. Ihre<br />
Erlebnisse hat sie in einem Fastentagebuch<br />
nie<strong>der</strong>geschrieben <strong>und</strong> wurden im Taschenbuchformat<br />
veröffentlicht. Frau Mag. Andrea<br />
Gnägi hat <strong>mit</strong> <strong>Franziska</strong> <strong>Lipp</strong> gesprochen.<br />
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<br />
€ 12.90<br />
<strong>Franziska</strong> <strong>Lipp</strong> Glück im Bauch<br />
<strong>Franziska</strong> <strong>Lipp</strong><br />
Glück im Bauch<br />
Ein Fastentagebuch nach<br />
<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nen Mayr-Medizin<br />
im Parkhotel Igls<br />
Glück im Bauch<br />
(ISBN 978-3-9501262-0-4)<br />
ist erhältlich für € 12.90<br />
zzgl. Versandkosten<br />
unter info@parkhotel-igls.at<br />
o<strong>der</strong> Tel. +43 512 377 305.<br />
Um das Buch zu schreiben, haben Sie selbst im Parkhotel Igls<br />
gefastet wie Elli Heldenstein. Sind Ihre Erfahrungen ident<br />
Viele Menschen machen ähnliche Erfahrungen beim Fasten, wie<br />
etwa emotionale Höhenflüge, Klarheit im Denken, aber auch Motivationseinbrüche.<br />
Daher sind mir manche Begebenheiten nicht<br />
fremd. Dennoch erhält Elli Heldenstein beim Fasten ihre ganz eigenen<br />
Erkenntnisse <strong>und</strong> findet auch noch einen Weg, <strong>mit</strong> diesen<br />
im Alltag umzugehen.<br />
Elli Heldenstein ist also kein Alter ego<br />
Nein, gar nicht. Elli ist zehn Jahre älter, hat erwachsene Kin<strong>der</strong><br />
<strong>und</strong> einen Ehemann, dem sie die Anzüge parat legen muss. Zudem<br />
ist mir die Rolle <strong>der</strong> selbstaufopfernden Ehefrau <strong>und</strong> Mutter,<br />
die ihre eigenen Bedürfnisse über die Jahre hinweg hintanstellt,<br />
sehr fremd. Allerdings kennt jede Frau diese Situationen im Leben,<br />
in denen ihr klar wird, dass sie von ihrem eigenen Weg abgekommen<br />
ist. Situationen, die notwendig sind, um sich selbst treu<br />
zu bleiben. Diese Momente <strong>der</strong> Leere kenne ich auch. Und natürlich<br />
hab ich wie Elli Heldenstein eine uralte Jeans im Schrank, in<br />
die ich wie<strong>der</strong> hinein passen möchte.<br />
Und passt die Jeans nach Ihrem Aufenthalt im Parkhotel wie<strong>der</strong><br />
Ja, diese Jeans hat mir eine Zeitlang wie<strong>der</strong> gepasst. In <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />
– ich gestehe – sitzt sie schon wie<strong>der</strong> ziemlich knapp.<br />
Hat Sie also auch <strong>der</strong> gefürchtete Jojo-Effekt erwischt<br />
Der Jojo-Effekt beschreibt ja das Phänomen einer Gewichtszunahme<br />
über das Ausgangsgewicht vor dem Fasten hinaus. So<strong>mit</strong><br />
kann ich sagen: nein, es ist kein Jojo-Effekt! Aber natürlich<br />
passiert es, dass man trotz guter Vorsätze wie<strong>der</strong> in alte Muster<br />
zurückfällt. Daher gilt es, sich täglich zu üben.<br />
Und die Übung hilft einem beim Fasten weiter<br />
Ich denke, das Üben hilft einem in vielen Lebenssituationen<br />
weiter: Ich war inzwischen schon zweimal im Parkhotel <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
dritte Aufenthalt ist bereits in Planung. Das Fasten tut mir <strong>und</strong><br />
meinem Körper gut <strong>und</strong> es wird zu einer Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge,<br />
auf die man nicht mehr verzichten möchte.<br />
Könnten Sie sich vorstellen, dass Elli Heldenstein ein Fortsetzungsroman<br />
wird<br />
Also, wenn Elli wie<strong>der</strong> einmal das Verlangen nach einer Auszeit<br />
hat, könnte ich mir vorstellen, dass sie ins Parkhotel Igls kommt,<br />
um sich auf sich selbst <strong>und</strong> ihre Bedürfnisse <strong>und</strong> Lebenspläne<br />
zu besinnen. Ob sie das aber gleich als Fastentagebuch nie<strong>der</strong>schreibt,<br />
weiß ich nicht. Momentan ist sie wohl dabei, ihr Leben<br />
nach den neuen Spielregeln einzurichten.<br />
Schließt man eine Romanfigur wie Elli Heldenstein als <strong>Autorin</strong><br />
ins Herz<br />
Die Figur hat mich über Wochen <strong>und</strong> Monate begleitet <strong>und</strong> ich<br />
war selbst gespannt, wie sich ihre Ehe <strong>mit</strong> Justus entwickelt.<br />
Aus dem altbackenen Mäuschen wurde eine sehr emanzipierte<br />
Frau <strong>mit</strong> vielen Ideen <strong>und</strong> Plänen. Das hat mir gefallen <strong>und</strong> von<br />
daher ist sie mir auch ans Herz gewachsen.<br />
Wie kam’s zu dem Titel „Glück im Bauch“<br />
Beim Fasten ist <strong>der</strong> Magen ja leer, doch was man fühlt, ist ein<br />
inneres Glück o<strong>der</strong> eine seltsame Art <strong>der</strong> Zufriedenheit o<strong>der</strong> Bescheidenheit.<br />
Der o<strong>der</strong> die Fastende fühlt sich gut <strong>und</strong> dieses<br />
beson<strong>der</strong>e Gefühl – die Gleichzeitigkeit von Leere <strong>und</strong> Fülle<br />
– inspirierte mich zu dem Titel.<br />
Hier geht's zur <strong>Leseprobe</strong><br />
14 Park zeit Park zeit 15
<strong>Leseprobe</strong><br />
Tag 5 – Donnerstag, 31. Januar<br />
gewichT 71,3 Kilogramm (juhuu, ein Kilo weniger!)<br />
ernährung 1 Glas Bittersalz<br />
F.-X.-Mayr-Kurstufe 2:<br />
1 Dinkelbrötchen + 200 ml Joghurt +<br />
30 g Rote-Beete-Aufstrich zum Frühstück,<br />
1 Dinkelbrötchen + 200 ml Joghurt +<br />
30 g Forellenaufstrich zu Mittag,<br />
2 Tassen Gemüsebrühe, 2 Scheiben Dinkelknäckebrot,<br />
Tee nach Belieben<br />
Bewegung 30 Minuten Morgengymnastik,<br />
ZeiTung Gala, Bunte, Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
17.00 uhr<br />
Ich leide entschieden an Entzugserscheinungen. Bei meinem<br />
Spaziergang kann mich nicht einmal die vom Neuschnee<br />
strahlend weiße Nordkette aus meinen Gelüsten<br />
reißen, ständig tauchen Süßigkeiten vor mir auf. Weiße<br />
Schokolade, Schokoladenküsschen, Pralinen in allen Formen<br />
<strong>und</strong> Füllungen. Wäre nur ein Glas Schokoladenbrotaufstrich<br />
aus dem Tiroler Himmel herabgeschwebt, ich<br />
hätte es <strong>mit</strong> einem Suppenlöffel bis zum letzten Rest ausgekratzt.<br />
Allein bei dem Gedanken läuft mir <strong>der</strong> Speichel<br />
im M<strong>und</strong> zusammen.<br />
Und dabei erstaunt mich immer wie<strong>der</strong>, <strong>mit</strong> wie wenig<br />
mein Körper auskommt: ohne Murren <strong>und</strong> Mucksen. Er<br />
bäumt sich nicht auf, beschwert sich nicht. Was habe ich<br />
ihm bloß in den letzten Jahren zugemutet – viel zu viel von<br />
allem. Viel zu große Portionen, viel zu häufig kleine Zwischenmahlzeiten.<br />
Er hätte das alles nicht gebraucht. Allein<br />
ich wollte es so. Der Darm eines fünf<strong>und</strong>siebzigjährigen<br />
Menschen – <strong>der</strong> sich nicht nach den Ernährungsrichtlinien<br />
von F. X. Mayr ernährt, wohlgemerkt – hat bereits<br />
r<strong>und</strong> 30 Tonnen Nahrung <strong>und</strong> 50.000 Liter Flüssigkeit<br />
transportiert. Das ist Schwerstarbeit. Davor sollte man<br />
wirklich Achtung haben. Erst zweimal habe ich mein Dinkelbrötchen<br />
bis zum letzten Krümel aufgegessen. Meist<br />
bin ich vorher satt <strong>und</strong> befolge den Fasten-Ratschlag:<br />
„Beim ersten Sättigungsgefühl beende deine Mahlzeit.“<br />
18.00 uhr<br />
Markus hat mich zu sich in die Küche eingeladen: Er würde<br />
mir beibringen, wie man richtig Gemüse schneidet.<br />
Das meint er ja wohl nicht ernst, o<strong>der</strong><br />
Beim Teeschlürfen <strong>und</strong> Knäckebrotknabbern denke<br />
ich diese Variante durch. Verwerfe sie aber gründlich.<br />
19.30 uhr<br />
Chefarzt Dr. Winkler ist heute <strong>mit</strong> einem Vortrag an <strong>der</strong><br />
Reihe. Es ist spannend <strong>und</strong> ich komme mir vor wie eine<br />
junge Medizinstudentin, die eine Vorlesung in Sachen<br />
Anatomie besucht, <strong>und</strong> höre Erstaunliches: 8 bis 10 Meter<br />
ist <strong>der</strong> menschliche Darm lang, <strong>mit</strong> einer Wirkfläche von<br />
2<br />
3<br />
Tag 7 – samstag, 2. Februar<br />
gewichT 70,7 Kilogramm<br />
ernährung 1 Glas Bittersalz<br />
F.-X.-Mayr-Kurstufe 3:<br />
1 Dinkelbrötchen + 200 ml Joghurt + 50 g Forellenaufstrich<br />
zum Frühstück,<br />
1 Tasse Gemüsebrühe, 1 Dinkelbrötchen + Basensuppe +<br />
50 g Schafskäse zu Mittag,<br />
2 Scheiben Dinkelknäckebrot, Tee nach Belieben<br />
Bewegung ½ St<strong>und</strong>e Training am Ergo-Rad,<br />
1 St<strong>und</strong>e Nordic Walking<br />
ZeiTung Bild, Kronenzeitung<br />
Neidvoll blicke ich auf die große Linde <strong>und</strong> die an<strong>der</strong>en<br />
uralten Bäume. Sie müssen starke, große Wurzeln haben,<br />
um dem Wind zu trotzen. Und dennoch wirken sie leicht<br />
<strong>und</strong> anmutig. Wie lange sie da wohl schon stehen Was sie<br />
zu erzählen hätten Und welche Worte sie wohl benutzen<br />
würden, wenn sie mich beschreiben könnten: eine Frau<br />
Mitte vierzig, schwitzend <strong>und</strong> <strong>mit</strong> ein paar Speckröllchen<br />
an den Hüften. Die sich selber wie<strong>der</strong> gefallen will. Die<br />
ihrem Mann gefallen will. Die wie<strong>der</strong> Gefallen am Leben<br />
finden will.<br />
Eine Frau, die stärker ist, als sie selber denkt. In ihrem<br />
ganzen Leben hat sie wohl schon mehr als zwei Tonnen<br />
Lebens<strong>mit</strong>tel <strong>und</strong> Einkäufe gestemmt. Sie hat zwei Babys<br />
im Bauch <strong>und</strong> auf den Armen getragen, bis sie zu Kin<strong>der</strong>n<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen herangewachsen waren. Sie hat gesorgt,<br />
gepflegt, fiebrige Stirnen gekühlt <strong>und</strong> heilsamen Atem auf<br />
W<strong>und</strong>en gepustet. Sie war immer da. Nun ist sie nach<br />
mehr als zwanzig Jahren einmal für sich alleine. Um herauszufinden,<br />
was sie sich für ihr Leben wünscht.<br />
Noch ganz in Gedanken versunken <strong>und</strong> nass vor Schweiß<br />
steige ich in den Lift. Als die Tür sich öffnet, setze ich<br />
einen Fuß über die Schwelle <strong>und</strong> hebe den Kopf. Verzweifelt<br />
murmle ich: „Wo bin ich“<br />
„Im Erdgeschoss“, antwortet mir eine fre<strong>und</strong>liche<br />
Stimme.<br />
„Ich muss aber in den 4. Stock“, erwi<strong>der</strong>e ich verwirrt.<br />
„Na, aber da kommen Sie doch gerade her. Aber keine<br />
Angst, ich nehme Sie wie<strong>der</strong> <strong>mit</strong> nach oben.“ Eine sanfte<br />
Hand an <strong>der</strong> Schulter schiebt mich zurück in den Lift. Als<br />
sich die Tür erneut öffnet, lächle ich befreit <strong>und</strong> hebe erst jetzt<br />
den Kopf. Schüchtern bedanke ich mich bei dem Mann.<br />
„Gerne geschehen, je<strong>der</strong>zeit wie<strong>der</strong>“, lächelt er mich an.<br />
Ein bisschen <strong>mit</strong>leidig O<strong>der</strong> kommt mir das nur so<br />
vor Niemand hat mich davor gewarnt, dass Fasten auch<br />
die Nebenwirkung <strong>der</strong> völligen Verwirrtheit <strong>mit</strong> sich bringen<br />
kann.<br />
Nach <strong>der</strong> obligaten Darmentleerung <strong>und</strong> einer ausgiebigen<br />
Dusche schlüpfe ich in meinen kuscheligen Bade-<br />
6<br />
7<br />
16 Park zeit