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WiGeP News 2/2013

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<strong>News</strong>letter Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktentwicklung <strong>WiGeP</strong> | Ausgabe 2 | Dezember <strong>2013</strong><br />

Stammdatenqualität als Erfolgsfaktor für den Produktentstehungsprozess<br />

Entwicklung von praxistauglichen Methoden und Instrumenten zur Verbesserung der Stammdaten- und Prozessqualität<br />

in KMU<br />

Viele Unternehmen sehen sich mit einer<br />

zunehmenden Individualisierung der Produkte<br />

bei gleichzeitig steigender Variantenvielfalt<br />

konfrontiert. Große Unternehmen<br />

können dies durch Nutzung von Baureihen,<br />

Baukästen, Plattformstrategien etc. abmildern.<br />

KMU dagegen haben aufgrund des<br />

kleineren Produktprogramms und fehlender<br />

Ressourcen diese Möglichkeiten i. d. R. nur<br />

in geringerem Maße, so dass diese sich mit<br />

der zunehmenden Variantenvielfalt und mit<br />

einem hohen Teilestammwachstum auseinandersetzen<br />

müssen.<br />

Diese Entwicklungen erhöhen die Relevanz<br />

der Stammdaten. Diese sind aber häufig –<br />

resultierend aus mangelnden technischen<br />

und organisatorischen Standards für ihre<br />

Anlage und Pflege – durch Unvollständigkeiten,<br />

Inkonsistenzen, Redundanzen und<br />

Ungenauigkeiten gekennzeichnet. Die<br />

Folge sind vielmals Effizienz- und Effektivitätsverluste<br />

in der Produktentwicklung<br />

und in den nachgelagerten Geschäftsprozessen.<br />

Stammdaten sind die Basis dieser<br />

Prozesse und zugleich die Voraussetzung<br />

für eine fehlerfreie Kommunikation zwischen<br />

den IT-Systemen; sie beschreiben die<br />

Geschäftsobjekte eines Unternehmens und<br />

sind für dieses strukturgebend. Mängel in<br />

der Stammdatenqualität spiegeln sich u. a.<br />

in einer eingeschränkten Verfügbar- und<br />

Verwendbarkeit relevanter Daten im Produktentstehungsprozess<br />

wider.<br />

In der Wissenschaft und Praxis liegen bereits<br />

Ansätze und Modelle zur Ausgestaltung<br />

eines Stammdatenmanagements vor.<br />

Schuh et al. leiteten daraus einen ordnungsrahmen<br />

ab, der die Gestaltungsebenen und<br />

Handlungsfelder zur Erstellung eines unternehmensweiten<br />

Stammdatenmanagementkonzepts<br />

in den Ebenen Strategie,<br />

organisation und IT-Struktur beschreibt.<br />

Für die konkrete unternehmensspezifische<br />

Ausgestaltung in KMU liegen jedoch noch<br />

keine praxiserprobten Methoden und Instrumente<br />

vor. An dieser Stelle setzt das<br />

aktuelle Verbundforschungsvorhaben eBEn<br />

– eBusiness-Engineering an. Im Rahmen<br />

der Förderinitiative „Geschäftsprozesse<br />

standardisieren, Erfolg sichern“ werden in<br />

Kooperation der beiden Professuren Konstruktionslehre<br />

sowie Unternehmensrechnung<br />

und controlling der Technischen<br />

Universität chemnitz mit den Projektpartnern<br />

der RKW Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

und Thüringen und der Terrot GmbH praxistaugliche<br />

Methoden und Instrumente<br />

zur Analyse (Diagnosebausteine) und<br />

Verbesserung der Stammdaten- und Prozessqualität<br />

(Synthesebausteine) in KMU<br />

entwickelt. Damit sollen KMU befähigt werden,<br />

eBusiness-Standards sowie ein wertschöpfungsorientiertes<br />

Stammdaten- und<br />

Geschäftsprozessmanagement abgestimmt<br />

auf die jeweils vorherrschenden Rahmenbedingungen<br />

gezielt zu gestalten und zu<br />

nutzen.<br />

ANALYSE – ENTWIcKLUNG – VALIDIERUNG<br />

Die Entwicklungsarbeiten im Verbundprojekt<br />

eBEn werden in drei Phasen realisiert<br />

(Bild 1).<br />

In der Analysephase wurde mittels branchenübergreifender<br />

Befragung von 140<br />

KMU in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

die Bedarfssituation zum Stammdaten-<br />

und Geschäftsprozessmanagement<br />

erfasst. Hier zeigte sich, dass über 30 %<br />

der KMU keine IT-Systeme und über 80 %<br />

keine technischen und organisatorischen<br />

Standards zur Identifizierung, Klassifizierung,<br />

Anlage, Pflege und Archivierung ihrer<br />

Stammdaten einsetzen. Hauptgründe dafür<br />

wurden von den befragten Unternehmen in<br />

den nicht oder nur sehr vage abschätzbaren<br />

Kosten und Nutzen von Stammdatenmanagement<br />

(über 30 %) und in mangelnden<br />

Informationen zu eBusiness-Standards (ca.<br />

25 %) gesehen. Insgesamt besteht ein erheblicher<br />

Bedarf hinsichtlich der Schaffung<br />

Bild 1: Methodischer Ansatz im Projekt eBEn Bild 2: Zyklus zur Analyse und Verbesserung der Stammdaten- und Prozessqualität<br />

in KMU<br />

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