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Nichtionisierende Strahlen N I S

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<strong>Nichtionisierende</strong> <strong>Strahlen</strong><br />

N I S<br />

Kurt Traub<br />

Novartis Pharma AG<br />

Zentralstelle für <strong>Strahlen</strong>schutz (ZSS)


Verantwortung im <strong>Strahlen</strong>schutz


Auftrag der Zentralstelle für <strong>Strahlen</strong>schutz<br />

Die Zentralstelle für <strong>Strahlen</strong>schutz<br />

-<br />

-<br />

-<br />

ist Bewilligungsinhaber für den Umgang mit ionisierender Strahlung<br />

sorgt für Umsetzung und Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen<br />

bei Novartis in der Schweiz, durch Ausbildung und Inspektionen<br />

erlässt betriebsinterne Weisungen<br />

- ist Kompetenzzentrum sowie Kontaktund Koordinationsstelle für<br />

ionisierende und nicht-ionisierende <strong>Strahlen</strong><br />

- arbeitet eng mit Aufsichts-, Bewilligungsund kantonalen Behörden<br />

sowie Notfallorganisationen zusammen<br />

-<br />

berät und unterstützt die Sachverständigen in den Bereichen<br />

- erfasst, dokumentiert und verwaltet strahlenschutzrelevante Daten.


EMF: Frequenzbereich<br />

Elektrisches, magnetisches Feld Elektromagnetisches Feld<br />

Statisches Niederfrequentes Hochfrequentes Feld Nicht<br />

Feld: Feld (NF)<br />

(HF)<br />

ionisierende<br />

Kraftwirkung Reizwirkung Wärmewirkung<br />

Strahlung<br />

100 10 1<br />

µm<br />

Netzstrom<br />

Handy<br />

Bahnstrom<br />

Hz kHz<br />

TV<br />

MHz<br />

Mikro<br />

-<br />

welle<br />

GHz<br />

IR UV<br />

0 1 10 100 1 10 100 1 10 100 1 10 100<br />

MF-<br />

1000100<br />

10 1 100 10 1<br />

Wellenlänge m mm<br />

Schweiß-<br />

Magnetfeld<br />

der Erde<br />

Statische<br />

Aufladun<br />

g<br />

zange<br />

Induk<br />

- LW<br />

tionshärte<br />

n<br />

UKW<br />

Sichtbares<br />

Licht<br />

Frequenz<br />

Ionisierende<br />

Strahlung<br />

100 10 1<br />

nm<br />

Röntgen/<br />

Gammastrahlun<br />

g<br />

BGV B11, 26.BImSchV <strong>Strahlen</strong>schutzV, RöntgenV


EMF: Definition, Feldarten<br />

Elektrisches Feld<br />

tritt auf bei hohen Spannungen (ab ca. 5kV) z.B. in<br />

• KTL-Anlagen, Umpannungsanlagen, Trafos<br />

• lässt sich leicht abschirmen<br />

Magnetisches Feld<br />

tritt auf bei hohen Stromstärken (ab ca. 1kA) z.B. in<br />

• Schweißanlagen, Transformatoren, Fluxanlagen,<br />

Entmagnetisierungsspulen Elektrodenwannenöfen, Elektromagneten,<br />

Induktionshärteanlagen, Gelieranlagen<br />

• lässt sich nicht abschirmen<br />

Elektromagnetisches Feld<br />

tritt auf bei hohen Frequenzen (ab ca. 90 kHz) z.B. in<br />

• Abstandsradaren, GSM-Antennen, GSM-Handy, Radio-Sender,<br />

EMV-Prüfsender, Mikrowellengeräte<br />

• Abschirmwirkung frequenzabhängig


z.B.<br />

• Laser<br />

• Mikrowellen<br />

• Ultraviolett<br />

• Infrarot<br />

<strong>Nichtionisierende</strong> <strong>Strahlen</strong> NIS<br />

• Anlagen mit Magneten<br />

• Elektrosmog:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Handy/WLAN<br />

Antennen<br />

Motoren/Apparate


•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

NIS: Biologische Wirkungen<br />

Beeinflussung von Nerven-<br />

(Reize)<br />

und Muskelzellen<br />

Beeinflussung verschiedener Organsysteme: wie<br />

Herzund Kreislauf, Nervensystem<br />

Erwärmung<br />

Bildung von Grauem Star<br />

⇒ Gesundheitliche Beschwerden: Nervosität,<br />

Schlaflosigkeit, Unruhe, Müdigkeit ?<br />

⇒ Krebs, Alzheimer, Leukämie ?<br />

Langzeitwirkungen unklar (NFP 57 usw.).


„Elektrosmog-“Grenzwerte<br />

Arbeitsplatz ⇔ Umgebung


Arbeitsplatz:<br />

•<br />

NIS Gesetzliche Grundlagen<br />

SUVA - Grenzwerte<br />

►Erwachsene<br />

►8 h, nur Werktags: Arbeitszeit<br />

►Gesundheit<br />

Umgebung:<br />

• NIS –<br />

•<br />

•<br />

−<br />

V:<br />

nur für Anlagen! Nicht für<br />

Geräte wie:<br />

• Mobiltelefon<br />

IGW: Schutz vor bekannten Gesundheitsgefahren,Gesamtbelastung<br />

► Erwachsene & Kinder<br />

► 24 h, jeden Tag<br />

► Gesundheit + Erholung + +<br />

Anlagegrenzwert: 1 – 10% vom<br />

IGW: gilt pro Anlage<br />

► VORSORGE


NIS –<br />

Niederfrequente Felder<br />

(Industrieanwendung)<br />

• Energieerzeugung/-übertragung<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Anwendungen Novartis<br />

Trafos, Kabel, Schaltschränke<br />

Lampen<br />

Medizin. Einrichtungen NMR<br />

Geräte, Apparate, Motoren<br />

Hochfrequente Felder<br />

(Kommunikation)<br />

• Handy, DECT<br />

• WLAN<br />

• Sender, Antennen<br />

• Funk


• Regelwerk<br />

• Erfassung<br />

•<br />

•<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Laser Klassen<br />

NIS–Aufgaben<br />

der<br />

(Laborordner, Kapitel 8)<br />

(Kataster<br />

3 und 4<br />

Anlagen mit Magneten<br />

UV –<br />

Messungen<br />

Einrichtungen<br />

ZSS<br />

der wichtigsten Anlagen)<br />

Beratung, Empfehlungen, Massnahmen für<br />

Mitarbeiter, Projekte und Beschaffung von Anlagen<br />

(ZSS / SUVA).


NIS-Anwendung<br />

Vorgehen am Beispiel einer UMTS-Antenne:<br />

•<br />

•<br />

Novartis: Antennen<br />

Anforderungen NIS-VO (Werksumgebung) sowie SUVA (Arbeitsplätze)<br />

verbindlich umsetzen<br />

Werte rechnerisch nachweisen/prognostizieren mit<br />

Standortkarte:<br />

−<br />

Standortdatenblatt als Teil des Baugesuches<br />

• *Angabe der Veränderung gegenüber heute:<br />

•<br />

−<br />

Zunahme absolut bzw. % -Grenzwert<br />

*Messung nach Installation: prüfen.<br />

*: Forderungen Novartis


•<br />

•<br />

•<br />

Beispiel: Laser<br />

Einteilung in Klassen 1 – 4<br />

bei Beschaffung: Konformitätserklärung !<br />

Kennzeichnung<br />

Verantwortung:<br />

Wer Lasereinrichtung bedient, ist verantwortlich<br />

für die Sicherheit der Anwesenden:<br />

−<br />

Zutritt, Absperrungen, Kennzeichnung und<br />

persönliche Schutzausrüstung


Klasse 3 & 4<br />

Beispiel: Laser<br />

⇒ Gefahr für Augen, Haut, Brand-<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Bewilligungs-<br />

ZSS führt Kataster<br />

+ Explosion<br />

& Meldepflicht (intern, ZSS)<br />

Geräteverantwortlicher, bezeichnet, instruiert<br />

Bedienung nur durch Fachpersonal.


UV-Grenzwerte<br />

• Novartis-Laborordner, Kapitel 8: Physikalische Einwirkungen<br />

−<br />

−<br />

Beschaffung: Nachweis der Einhaltung der grundsätzlichen<br />

Sicherheitsmassnahmen (Hersteller-Bescheinigung)<br />

• SUVA -<br />

−<br />

−<br />

Schutzprinzip:<br />

• Abdeckung/geschlossene Systeme<br />

• bei offenem System: Schutzbrille/Filter/Handschuhe etc<br />

Grenzwerte am Arbeitsplatz, Kap. 3.2.2:<br />

Bestrahlungsstärke in Abhängigkeit vom Spektrum für 8 h<br />

Max. Einwirkzeit in Abhängigkeit von Spektrum und Stärke.


• Betrieb:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Beispiel: UV –<br />

Wasseraufbereitung<br />

Entkeimung<br />

Insektenvernichtung<br />

Anwendungen<br />

• Labor:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Sichtgeräte/Transilluminatoren<br />

Sterilisierung von Geräten<br />

Laminarflow etc.


•<br />

Primärwirkung auf Haut und Augen<br />

• Schutzmassnahmen:<br />

•<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Abdeckungen/Abschirmungen<br />

Reduktion Belastung<br />

UV: Schutzmassnahmen<br />

Schutzkleidung: Brille, Handschuhe, Kleidung<br />

Schutzcreme (diskutabel)<br />

Ausbildung, Instruktion.


Messungen


•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Messungen<br />

Messungen im Novartis-Campus, Büro-<br />

und Laborarbeitsplätze<br />

Kommunikationseinrichtungen, WLAN, Accesspoints, Büroarbeitsplätze:<br />

−<br />

hochfrequente Felder<br />

Elektroinstallationen, Stromverteilung, Schaltkästen, Laborgeräte<br />

(MS, Zentrifugen, Roboter), Büroapparate (Drucker, PC,<br />

Kopierer):<br />

−<br />

niederfrequente elektrische und magnetische Felder<br />

MRI –<br />

−<br />

Geräte:<br />

statische Magnetfelder


Anlagen, Geräte<br />

Magnetisches Feld Elektrisches Feld Elektromagnetische Felder<br />

statisch niederfrequent 50 Hz niederfrequent 50Hz hochfrequent<br />

% GW % GW % GW % GW*<br />

Forum 3, Büroarbeitsplatz


Büroarbeitsplätze<br />

Resultate der Messungen<br />

Die Grenzwerte bezüglich EMF<br />

sind eingehalten bzw. werden<br />

zu einem geringen Anteil ausgenutzt<br />

(


Resultate der Messungen<br />

Laborraum mit NMR-Spektrometer<br />

Die Grenzwerte bezüglich EMF<br />

sind eingehalten.<br />

Es wird beim Beladen und Entladen<br />

der Proben ca. 10% des<br />

Grenzwertes erreicht.<br />

Empfehlungen / Massnahmen:<br />

Verbot für Personen mit Herzschrittmacher.<br />

Arbeitnehmerinnen sollen im ersten Trimester einer<br />

Schwangerschaft die Tätigkeit mit dem Spektrometer<br />

meiden.


Zusammenfassung Messungen<br />

Hochfrequente elektromagnetische Felder (HF-EMF /<br />

Kommunikationsanwendungen):<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Unterhalb der Grenzewerte NIS-VO: bisher keine<br />

gesundschädigende Einwirkungen nachgewiesen<br />

kein Problem am Arbeitsplatz<br />

grosser Abstand zu Grenzwerten (Vorsorge).<br />

Niederfrequente elektromagnetische Felder (NF-EMF /<br />

Industrieanwendungen, Energie):<br />

-<br />

zumeist deutlich unterhalb Grenzwert.<br />

� beobachten, messen, Massnahmen, dokumentieren<br />

„Alles im Fluss“ (s. Publikation M. Röösli)


NZZ, 7.11.2008<br />

Tages-Anzeiger, 7.11.2008<br />

Bund, 7.11.2008<br />

24


Erhöhen niederfrequente<br />

Magnetfelder das Risiko an<br />

Dr. Martin Röösli<br />

Alzheimer zu erkranken?<br />

Institut für Sozialund Präventivmedizin<br />

Universität Bern<br />

Zwei Studien „Berufliche Exposition“<br />

-<br />

-<br />

Schweizer Bahnkohortenstudie<br />

Hochspannungsleitungen:<br />

Schweizerische nationale Kohortenstudie<br />

Stärken/Schwächen der beiden Studien<br />

Public Health Betrachtung


Ausblick<br />

Auftrag NFP 57<br />

Neue Erkenntnisse zur Auswirkung nicht-thermischer<br />

Strahlung unterhalb der geltenden Grenzwerte auf<br />

den menschlichen Körper und die Gesundheit<br />

Der Schwerpunkt liegt dabei auf wissenschaftlichen<br />

Schlüsselfragen (WHO EMF-Agenda) und ergänzt die<br />

internationalen Forschungsbemühungen<br />

Wichtiger Beitrag zur internationalen<br />

Risikoabschätzung und Evaluation bestehender<br />

künftiger Technologien<br />

Die Befunde<br />

sollen<br />

in der<br />

Praxis umsetzbar<br />

sein.<br />

und


Bewilligung des NFP 57 durch den<br />

Bundesrat<br />

Programmablauf NFP 57<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

März<br />

Beginn der Forschungsarbeiten Jan<br />

Ende der Forschungsarbeiten<br />

Umsetzung und Koordination<br />

Programmsynthese und Programm-<br />

ende<br />

Ende:<br />

Dez<br />

März


Exposimeter<br />

Qualifex-Exposimeter-Studie<br />

Institut<br />

für<br />

Sozial-<br />

und Präventivmedizin Bern<br />

Studiengebiet


Qualifex-Exposimetermessungen<br />

Beispiel eines Tagesverlaufs<br />

Mittags-<br />

pause<br />

Büro<br />

Zug<br />

HB<br />

Tram<br />

Anruf mit<br />

Schnurlostelefon<br />

WLAN<br />

Zimmer<br />

(Nacht)<br />

Zug


Qualifex-Exposimetermessungen<br />

Beispiel Wochenverlauf mit Arbeitsplatz „Chrischona“<br />

Arbeitsplatz<br />

(Chrischona-<br />

Gebiet)<br />

Zu Hause


Erste Resultate: Vergleich zweier Gruppen<br />

Hoch exponierte Gruppe<br />

16%<br />

(n=15)<br />

1%<br />

1% 0%<br />

1%<br />

9%<br />

72%<br />

Radio<br />

TV<br />

Tetrapol<br />

Mobiltelefon<br />

Mobilfunkbasisstation<br />

Schnurlostelefon<br />

WLAN<br />

28%<br />

Referenzgruppe<br />

20%<br />

(n=92)<br />

5%<br />

9%<br />

8%<br />

0%<br />

30%


Fazit aus Qualifex-Studie<br />

Mittlere Wochenbelastung von 0.22 V/m ist sehr tief.<br />

In der Referenzgruppe wird die Strahlungsbelastung<br />

vorwiegend (63%) durch eigene Quellen verursacht<br />

(Mobiltelefon, Schnurlostelefon, WLAN), in der hoch<br />

exponierten Gruppe durch die Mobilfunkbasisstation<br />

(72%).


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