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Die Wittelsbacher und das Reich der Mitte. 400 Jahre China und ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wittelsbacher</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>Reich</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Mitte</strong>. <strong>400</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>China</strong> <strong>und</strong> Bayern<br />

Bayerisches Nationalmuseum, München, 27. März<br />

bis 26. Juli 2009<br />

Seit über <strong>400</strong> <strong>Jahre</strong>n bestehen bereits Beziehungen<br />

zwischen Bayern <strong>und</strong> <strong>China</strong>. <strong>Die</strong>se doch für viele<br />

Menschen sehr erstaunliche Tatsache nahm <strong>das</strong><br />

Bayerische Nationalmuseum in München zum Anlass,<br />

die große Ausstellung „<strong>Die</strong> <strong>Wittelsbacher</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>das</strong> <strong>Reich</strong> <strong>der</strong> <strong>Mitte</strong>. <strong>400</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>China</strong> <strong>und</strong> Bayern“<br />

zu veranstalten.<br />

<strong>Die</strong> Exposition beleuchtet in fünf Abschnitten die<br />

Geschichte <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>China</strong>s in Bayern.<br />

Zunächst gibt sie Einblicke in die einsetzende Begeisterung<br />

für <strong>das</strong> Exotische <strong>und</strong> die an<strong>der</strong>sartige<br />

Ästhetik chinesischer Luxuswaren. Schon im 16.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert erlagen die bayerischen Herzöge <strong>der</strong><br />

Faszination des asiatischen Kunsthandwerks <strong>und</strong><br />

sammelten Exotika für die Münchner Kunstkammer.<br />

Im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert schickten sie selbst Erzeugnisse<br />

bayerischer Werkstätten an den Hof des Kaisers<br />

von <strong>China</strong>, vor allem auch als Demonstration <strong>der</strong> eigenen,<br />

bayerischen Kunstfertigkeit etwa von Augsburger<br />

<strong>und</strong> Münchner Meistern. Es entwickelte sich<br />

Marmorplatte mit den drei Gestirnsgottheiten, <strong>China</strong>, 17./18. Jht., Farben<br />

auf marmoriertem Stein © Staatliches Museum für Völkerk<strong>und</strong>e München<br />

Tapisserie „<strong>Die</strong> Astronomen“ (Detail), Manufaktur Beauvais,<br />

um 1720-1730, mit Anstückungen <strong>der</strong> Manufaktur<br />

,Pirot/Würzburg, um 1735-1746, München, Bayerische<br />

Verwaltung <strong>der</strong> staatlichen Schlösser, Gärten <strong>und</strong> Seen,<br />

Neue Residenz Bamberg, Inv.-Nr. BSV.WA 0140<br />

© Bayerische Schlösserverwaltung<br />

ein ausgesprochen gutes Verhältnis, <strong>das</strong> von Bew<strong>und</strong>erung <strong>und</strong> Respekt auf beiden<br />

Seiten gekennzeichnet war. <strong>Die</strong> Wertschätzung <strong>der</strong> chinesischen Kaiser für die europäischen<br />

Werke führte u.a. dazu, <strong>das</strong>s bayerische Jesuiten hohe Positionen am Astronomischen<br />

Amt in Peking erlangten.<br />

Anschließend beschreibt die Son<strong>der</strong>schau die aufkommende Mode <strong>der</strong> Idealisierung<br />

des unbekannten <strong>Reich</strong>s <strong>der</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>und</strong><br />

seiner Kunsterzeugnisse. Im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

erwarben die Pracht liebenden<br />

<strong>Wittelsbacher</strong> Kurfürsten kostbare chinesische<br />

Porzellane <strong>und</strong> Lackarbeiten<br />

<strong>und</strong> lösten mit ihren Aufträgen zur<br />

Nachahmung <strong>der</strong>artiger Originale für<br />

die Ausstattung ihrer Residenzen die<br />

<strong>China</strong>-Mode in Bayern aus. So entstand<br />

ein florieren<strong>der</strong> Markt für luxuriöse Möbel,<br />

Porzellane <strong>und</strong> Textilien im chinoisen<br />

Stil, für den die produktiven Augsburger<br />

<strong>und</strong> Nürnberger Verlage über<br />

die Grenzen Bayerns hinaus vielfältige<br />

Kupferstich-Vorlagen lieferten.<br />

Schließlich veranschaulicht die kulturhistorische<br />

Ausstellung, wie im frühen<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>der</strong> idealisierte Blick<br />

auf <strong>China</strong> einer neuen wissenschaftlichethnologisch<br />

geprägten Sicht weicht.<br />

Auf einer Präsentationsfläche von etwa<br />

750 Quadratmetern sind r<strong>und</strong> 300 hochkarätige Exponate, darunter Spitzenleistun-


gen des Kunsthandwerks, zu besichtigen.<br />

Neben Stücken aus den<br />

eigenen Beständen <strong>der</strong> Veranstalter<br />

sind in <strong>der</strong> Exposition auch<br />

zahlreiche Objekte internationaler<br />

Leihgeber versammelt. Genannt<br />

seien <strong>das</strong> Palastmuseum Peking,<br />

<strong>das</strong> Nationalmuseum Kopenhagen,<br />

<strong>das</strong> Rosenborgslot Kopenhagen,<br />

<strong>das</strong> Museo di antropologia ed<br />

etnografia Turin sowie <strong>das</strong> Kunsthistorische<br />

Museum Wien, <strong>das</strong><br />

Völkerk<strong>und</strong>emuseum Wien <strong>und</strong><br />

<strong>das</strong> Museum für angewandte<br />

Kunst in Wien. <strong>Die</strong> erstmals in dieser<br />

Zusammenschau präsentierten<br />

Werke führen die langen Beziehungen<br />

<strong>der</strong> beiden ungleichen Län<strong>der</strong><br />

vor Augen <strong>und</strong> verdeutlichen die<br />

wechselseitige Beeinflussung <strong>der</strong><br />

Kulturen.<br />

Teekanne, Milchtopf <strong>und</strong> Unterschale aus einem Service mit Goldchinesen,<br />

Meißen/Augsburg, um 1730 München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv.-<br />

Nr. Ker 1611, Ker 1613 <strong>und</strong> Ker 1616<br />

© Bayerisches Nationalmuseum München (Walter Haberland)<br />

<strong>Die</strong> Ausstellung kompakt<br />

Titel:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wittelsbacher</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>Reich</strong> <strong>der</strong> <strong>Mitte</strong>. <strong>400</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>China</strong> <strong>und</strong> Bayern<br />

Ort <strong>und</strong> Dauer: Bayerisches Nationalmuseum, München, Prinzregentenstraße 3, 80538 München<br />

27. März bis 26. Juli 2009<br />

Veranstalter: Bayerisches Nationalmuseum, München, in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Bayerischen<br />

Verwaltung <strong>der</strong> staatlichen Schlösser, Gärten <strong>und</strong> Seen <strong>und</strong> dem Staatlichen<br />

Museum für Völkerk<strong>und</strong>e<br />

Ausstellungstyp: Son<strong>der</strong>ausstellung<br />

Exponate:<br />

ca. 300 Exponate<br />

Leihgeber:<br />

Eigene Bestände <strong>der</strong> Veranstalter <strong>und</strong> zahlreiche internationale Leihgeber,<br />

wie etwa <strong>das</strong> Palastmuseum Peking, <strong>das</strong> Nationalmuseum Kopenhagen <strong>und</strong><br />

<strong>das</strong> Rosenborgslot Kopenhagen, <strong>das</strong> Museo di antropologia ed etnografia Turin<br />

sowie <strong>das</strong> Kunsthistorische Museum Wien, <strong>das</strong> Völkerk<strong>und</strong>emuseum Wien<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong> Museum für angewandte Kunst in Wien<br />

Ausstellungsfläche: ca. 750 m²<br />

Öffnungszeiten: Di-Sa: 10-17 Uhr, Mi: 10-20 Uhr, Sonn- <strong>und</strong> Feiertage: 14-18 Uhr<br />

montags ausschließlich für angemeldete Gruppen geöffnet<br />

Eintritt:<br />

7 €, ermäßigt: 6 € , Familienkarte 19 €, Kin<strong>der</strong> bis zu 3 <strong>Jahre</strong>n: frei<br />

(inclusive Führung durch die Son<strong>der</strong>ausstellung)<br />

Führungen:<br />

Aktuelle Informationen zu Führungen <strong>und</strong> Veranstaltungen:<br />

Tel.:089 21124216 o<strong>der</strong> bay.nationalmuseum@bnm.mwn.de<br />

Publikationen: Katalog. Museumspreis: 29,90 €, Verlagsausgabe 39,90 €<br />

Allgemeine Infos: Tel.: 089 2112401, Fax: 089 21124201<br />

Internet:<br />

www.bayerisches-nationalmuseum.de/<br />

eMail:<br />

bay.nationalmuseum@bnm.mwn.de<br />

(Dr. Martin Große Burlage)

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