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Lastverteilungsschichten aus Geozellen über vertikalen ...

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Institut für Geotechnik Markscheidewesen<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. N. Meyer<br />

Forschungsthema<br />

Untersuchungen zur Wirkungsweise einer Kombinationsbauweise <strong>aus</strong><br />

CMC-Säulen und mit <strong>Geozellen</strong> stabilisierten <strong>Lastverteilungsschichten</strong><br />

Bearbeitung: Dr.-Ing. Ansgar Emersleben<br />

Förderung: Soiltec GmbH, BVT Dyniv GmbH<br />

Laufzeit: 2010 - 2013<br />

Ausgangslage:<br />

Beim Bau von Verkehrswegen und/oder anderen Konstruktion wie Logistikflächen, Lagern<br />

etc. auf weichen Böden kommen häufig Bodenverbesserungsmaßnahmen wie z.B.<br />

CMC-Säulen, Schottersäulen etc. zum Einsatz. Bei einer <strong>aus</strong>reichenden Überdeckung<br />

der <strong>vertikalen</strong> Tragelemente im Boden bildet sich bei <strong>aus</strong>reichender Verdichtung und<br />

einem <strong>aus</strong>reichend geringen Säulenabstand ein Gewölbe innerhalb der Überdeckung<br />

<strong>aus</strong>, durch das die aufgebrachten Belastungen von der Weichschicht zwischen den<br />

Säulen auf die Säulen umgelagert werden. Die Setzungen der Weichschicht können<br />

zusätzlich durch eine oberhalb der Säulenköpfe angeordnete Geokunststoffbewehrung<br />

reduziert werden. Die in der Regel hochzugfeste Geokunststoffbewehrung unterstützt<br />

zudem die Gewölbewirkung und die Lastumverteilung [EBGEO, 2010]. Mit abnehmenden<br />

Überdeckungshöhen oberhalb der Säulen (Gewölbehöhen), weicheren Böden zwischen<br />

dem engen Raster der <strong>vertikalen</strong> Tragelemente bei schlaffer Lasteintragung und<br />

größer werdenden Säulenabständen wird die Gewölbe<strong>aus</strong>bildung oberhalb der Tragelemente<br />

zunehmend gestört, wodurch eine Lastumlagerung der aufgebrachten Belastungen<br />

von den Weichschichten auf die Säulen ebenfalls reduziert wird und die Verformungen<br />

zunehmen. Zur Setzungsreduzierung und –vergleichmäßigung und zur Unterstützung<br />

der damit verbundenen Lastumlagerung auf die Säulen sind insbesondere bei<br />

geringen Überdeckungshöhen zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Häufig werden in<br />

diesem Fall <strong>Lastverteilungsschichten</strong> mit einer erhöhten Steifigkeit oberhalb der Säulenköpfe<br />

angeordnet. Die üblicherweise hydraulisch gebundenen, zementverfestigten oder<br />

geokunststoffbewehrten <strong>Lastverteilungsschichten</strong> wirken auf Grund der vergrößerten<br />

Steifigkeit zusammen mit den Säulen anschaulich wie ein Balken auf zwei Stützen und<br />

verteilen so die auftretende Belastung von der Weichschicht auf die Säulen (Abb. 1).<br />

Seite 1


Institut für Geotechnik Markscheidewesen<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. N. Meyer<br />

Forschungsthema:<br />

Seite 2<br />

Abb. 1: Wirkprinzip<br />

von <strong>Lastverteilungsschichten</strong><br />

Als Alternative zu herkömmlichen <strong>Lastverteilungsschichten</strong> können auch mit <strong>Geozellen</strong><br />

stabilisierte Bodenschichten verwendet werden (Abb. 2).<br />

Abb. 2: Einbau von <strong>Geozellen</strong><br />

oberhalb von CMC<br />

Säulen


Institut für Geotechnik Markscheidewesen<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. N. Meyer<br />

<strong>Geozellen</strong> sind dreidimensionale Zellen <strong>aus</strong> polymeren Kunststoffen, die mit dem Füllboden<br />

zusammen einen Verbundwerkstoff ergeben. Die Zellenwände verhindern dabei<br />

das seitliche Ausdehnen des Füllbodens unter Belastung und erhöhen dadurch die Steifigkeit<br />

und das Lastverformungsverhalten des Bodens. Durch die vergrößerte Steifigkeit<br />

des mit <strong>Geozellen</strong> stabilisierten Bodens in Folge des Lastabtragsverhaltens der <strong>Geozellen</strong><br />

wird auch die Spannungsverteilung im Untergrund beeinflusst. Durch die <strong>Geozellen</strong>stabilisierung<br />

werden die aufgebrachten Lasten <strong>über</strong> eine größere Fläche verteilt und<br />

die Spannungen und damit auch die Verformungen in der Kontaktfläche zwischen Stabilisierungsschicht<br />

und Untergrund reduziert. Die Wirksamkeit der <strong>Geozellen</strong> als Lastverteilungsschicht<br />

wurde in unterschiedlichen Probefeldern bereits messtechnisch nachgewiesen.<br />

Die durchgeführten Messungen haben gezeigt, dass in Folge der mit <strong>Geozellen</strong><br />

stabilisierten Bodenschichten die aufgebrachten Belastungen in die <strong>vertikalen</strong> Tragelemente<br />

eingeleitet werden, während gleichzeitig die Weichschichten zwischen den<br />

Tragelementen entlastet werden (Abbildung 2 und 3). Als Folge der verminderten Vertikalspannungen<br />

werden auch die Setzungen der Weichschicht signifikant reduziert.<br />

Vertikalspannung [kN/m²]<br />

700<br />

650<br />

600<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Druckmessdosen DMD 4_Feldmitte<br />

Druckmessdosen DMD 5_Säulenkopf<br />

<strong>Geozellen</strong> 2 - lagig verlegt<br />

Überschüttung<br />

Vertikalspannung<br />

auf der Säule<br />

Vertikalspannung<br />

zwischen den Säulen<br />

30.01.2009<br />

30.04.2009<br />

30.07.2009<br />

30.10.2009<br />

30.01.2010<br />

30.04.2010<br />

30.07.2010<br />

30.10.2010<br />

30.01.2011<br />

Abb. 2: Vertikalspannungsverteilung bei<br />

Verwendung einer Lage <strong>Geozellen</strong> innerhalb<br />

der Lastverteilungsschicht<br />

Seite 3<br />

Vertikalspannung [kN/m²]<br />

350<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Druckmessdosen DMD 3_Feldmitte<br />

Druckmessdosen DMD 1_Säulenkopf<br />

Druckmessdosen DMD 2_Säulenkopf<br />

<strong>Geozellen</strong> 1 - lagig verlegt<br />

Überschüttung<br />

Vertikalspannung<br />

auf Säulen<br />

Vertikalspannung<br />

zwischen den Säulen<br />

30.01.2009<br />

30.04.2009<br />

30.07.2009<br />

30.10.2009<br />

30.01.2010<br />

30.04.2010<br />

30.07.2010<br />

30.10.2010<br />

30.01.2011<br />

Abb. 3: Vertikalspannungsverteilung bei<br />

Verwendung von zwei Lagen <strong>Geozellen</strong><br />

innerhalb der Lastverteilungsschicht


Institut für Geotechnik Markscheidewesen<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. N. Meyer<br />

Ziele des Forschungsvorhabens:<br />

Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll die Wirkungsweise einer <strong>aus</strong> <strong>Geozellen</strong> bestehenden<br />

Lastverteilungsschicht systematisch untersucht werden. Dazu werden in<br />

großmaßstäblichen Modellversuchen Parameterstudien zu Überdeckungshöhen, Säulenabständen,<br />

<strong>Geozellen</strong>parametern und Füllmaterialien durchgeführt, um Anwendungsgrenzen<br />

der Kombinationsbauweise abzuschätzen und das System zu optimieren.<br />

Basierend auf den Modellversuchen und den durchgeführten Feldversuchen soll eine<br />

analytisches oder numerisches Bemessungskonzept zur Dimensionierung der Kombinationsbauweise<br />

entwickelt werden.<br />

Kontaktperson:<br />

Dr.-Ing. A. Emersleben<br />

0 53 23/ 72 36 99<br />

Ansgar.Emersleben@tu-cl<strong>aus</strong>thal.de<br />

Seite 4

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