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<strong>Models</strong><br />

im Studio<br />

Der richtige Umgang mit dem Model und die dazugehörige Vorbereitung<br />

Kaum ein Bereich der Fotografie wirft so viele Fragen auf, wie die Arbeit im eigenen Fotostudio und der daraus resultierende<br />

Umgang mit dem Model. Mit diesem Profitipp wollen wir Ihnen mehr Sicherheit im Umgang mit dem Model und einer<br />

entsprechenden Vorbereitung geben, damit aus dem Shooting kein peinlicher Reinfall wird.<br />

Zu Beginn kommt das Kennenlernen<br />

Vor dem eigentlichen Auftrag steht das Kennenlernen. Es<br />

empfiehlt sich hierfür, einen separaten Termin mit dem Kunden<br />

bzw. Model zu vereinbaren. Als Atmosphäre ist das eigentliche<br />

Studio oder die Wohnung des Kunden ideal. Planen Sie<br />

genügend Zeit ein, um dem Kunden nicht nur Ihre Arbeiten<br />

zu zeigen, sondern auch das Vertrauen zu schaffen, welches<br />

für aussagekräftige Bilder notwendig ist. Eine Tasse Kaffee<br />

oder Sekt löst die Stimmung und schafft eine angenehme<br />

Atmosphäre.<br />

Fragen Sie Ihr Model, welche Vorstellungen es von Ihren<br />

Aufnahmen hat und was diese aussagen sollen. Schreiben<br />

Sie sich alles auf, machen Sie gegebenenfalls Zeichnungen.<br />

Im Anschluss zeigen Sie Ihre Referenzen. Dies kann ein Buch<br />

oder ein separates Album sein. Nun entscheidet sich, ob Ihr Stil<br />

mit den Wünschen des Kunden übereinstimmt. Es ist durchaus<br />

auch mal in Ordnung, dass Ihre Ideen der Umsetzung mit den<br />

Anforderungen des Kunden nicht übereinstimmen. In diesem Fall<br />

sollte man ein ehrliches Nein aussprechen können. Probleme<br />

und Ärger im Nachhinein lassen sich nur schwer bereinigen und<br />

sorgen meist dafür, dass der Fotograf in einem schlechten Licht<br />

steht. Gerade bei Akt- oder Erotikaufnahmen sind Ehrlichkeit<br />

und Vertrauen die wichtigste Vorraussetzung für ein gelungenes<br />

Fotoshooting. Wenn es nun zum Auftrag gekommen ist, so<br />

beginnt die Vorbereitung bis ins kleinste Detail.


Aller Anfang ist schwer<br />

<strong>Models</strong><br />

im Studio<br />

Nachdem die Frage, ob ein Auftrag überhaupt erteilt wird, geklärt worden ist, beginnt die eigentliche kreative Arbeit.<br />

Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Kunden ein Konzept. Es empfiehlt sich, von einigen Posen Skizzen anzufertigen.<br />

Notieren Sie sich so viele Anregungen des Kunden wie möglich.<br />

Folgende Fragen sollten Sie unbedingt klären!:<br />

■ Welche Aussage sollen die Bilder haben?<br />

■ Welche Posen sind möglich? (Körperlich oder aus persönlichen Gründen)<br />

■ Welche Lieblingsfarben hat Ihr Model?<br />

■ Soll das Shooting in einer bestimmten Umgebung (Hotel oder Outdoor) stattfinden?<br />

■ Werden zusätzliche Requisiten oder Bekleidung benötigt? (Kleid vom Kostümverleih, Schmuck oder Hüte)<br />

■ Was soll mit den fertigen Aufnahmen gemacht werden? (Buch, Leinwand usw.)<br />

■ In welcher Größe werden die Aufnahmen benötigt?<br />

■ Wie dürfen Sie als Fotograf die Bilder verwerten?<br />

■ Sollen die gemachten Aufnahmen in schwarz / weiß oder Farbe sein?<br />

■ Wird ein Model- bzw. Urheberrechtsvertrag benötigt?<br />

Klären Sie bitte gerade diese Frage so detailliert wie nur irgend möglich mit dem Kunden im Voraus. Eine<br />

Urheberrechtsverletzung ist nicht nur rufschädigend und unseriös, sondern wird auch sehr teuer.<br />

Dies sind nur einige Beispielfragen welche sicher keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, allerdings als Anhaltspunkt<br />

dienen sollen. Nicht zuletzt hängen die Fragen vom Einsatzgebiet und Verwendungszweck ab.<br />

Diese Infos sollten Sie Ihrem Model im Vorfeld mitgeben:<br />

Wer kennt das nicht? Ein schönes Model in einer tollen Pose mit einem rückenfreien Top und da sind sie: Abdrücke von<br />

Unterwäsche und Hosenbund. Gerade in der Akt- und Erotikfotografie bedeuten diese Abdrücke einen wahnsinnigen<br />

Zeitaufwand an Nachbearbeitung. Dies hätte vermieden werden können. Immer mehr Fotografen geben Ihren Kunden<br />

Merkzettel mit Informationen zur persönlichen Vorbereitung auf das Shooting mit auf den Weg.


Solch ein Merkzettel kann zum Beispiel folgende Informationen enthalten:<br />

■ Am Tag des Fotoshootings sollten Sie auf keinen Fall die Haare waschen, Körperlotion oder Creme benutzen,<br />

Sonnenbaden im Freien oder im Solarium (durch den Besuch in einem Solarium entstehen Abdrücke im Bereich des<br />

Steißbeins und der Ellenbogen).<br />

■ Man sollte einen Tag vor dem Shooting schon seine Bekleidung bereitlegen und faltenfrei verstaut haben.<br />

■ Ausreichend viel Schlaf in der Nacht vor dem Shooting lassen Ihr Model wesentlich erholter und ausgeruhter aussehen.<br />

■ Das Zupfen der Augenbrauen sollte mindestens zwei volle Tage zurückliegen, da sich sonst ein sehr unschöner roter Rand<br />

abzeichnet.<br />

■ Bei Akt und Erotikaufnahmen sollte man am Tag des Shootings auf eng anliegende Oberbekleidung bzw. Unterwäsche<br />

verzichten.<br />

■ Einige Fotografen geben Ihren <strong>Models</strong> sogar Farbkreise aus Pappe mit, um Bekleidung in passenden Farben zu wählen.<br />

■ Unbedingt hochhackige Schuhe mitnehmen, da dies dem Model eine sehr schöne Körperhaltung verleiht, selbst wenn<br />

lediglich Teilporträtaufnahmen gemacht werden sollen.<br />

■ Ausreichend Accessoires wie zum Beispiel Ketten, Uhren, Hüte, Schals usw. mitnehmen, da diese die Aussage des Bildes<br />

unterstreichen. Wichtig ist, dass sich das Model wohlfühlt.<br />

■ Die Lieblingsmusik des <strong>Models</strong> sollte auf keinen Fall fehlen.<br />

■ Wenn eine Begleitperson anwesend ist, sollte dies aus logistischen Gründen unbedingt rechtzeitig abgesprochen werden.<br />

■ Bei zusätzlicher Buchung einer Visagistin mindestens zwei Stunden vor Shootingbeginn im Studio sein.<br />

■ Bei Akt- und Erotikaufnahmen unbedingt einen Bademantel mitbringen.<br />

Mit diesen Tipps gelingt jedes Fotoshooting:<br />

Gerade auf ein Fotoshooting trifft<br />

die Aussage „Vorbereitung ist das<br />

halbe Leben“ in besonderem Maße<br />

zu. Idealerweise haben Sie die<br />

Beleuchtung auf die ordnungsgemäße<br />

Funktion überprüft. Die entsprechenden<br />

Lichtformer sind an den Blitzköpfen<br />

befestigt und für den gewünschten<br />

Beleuchtungsaufbau arrangiert.<br />

Manchmal kann man selbst die Belichtung<br />

mittels Handbelichtungsmessers im<br />

Vorfeld durch eine zweite Person<br />

messen und vorbereiten lassen. Dies<br />

erspart wertvolle Zeit. Bedenken Sie<br />

bitte auch, dass das Studio ausreichend<br />

beheizt ist. Nichts ist unangenehmer als<br />

Kälte bei Porträtaufnahmen. Stellen sie<br />

Ihrem Model unbedingt einen separaten<br />

Raum zur Verfügung, in dem es sich<br />

ungestört und geschützt vor fremden<br />

Blicken umziehen kann. Eine Schminkecke mit Steckdose und Spiegel geben dem<br />

Model die Möglichkeit, sich perfekt auf das Shooting vorzubereiten. Bei Akt und<br />

Erotikaufnahmen sollte das Model auf jeden Fall den mitgebrachten Bademantel<br />

zwischen den Shoots nutzen. Sonst wird die Haut aufgrund einwirkender Kälte<br />

bläulich, was zu einem ungesunden Aussehen führt.<br />

Nun ist sicher die erste Aufregung verflogen und das Fotoshooting kann beginnen.<br />

Vergessen Sie als Fotograf nicht, dass meist nur Sie praktische Erfahrungen haben<br />

und für die meisten <strong>Models</strong> diese Situation ungewohnt und neu ist. Nun gilt es, dem<br />

Model jede erdenkliche Zeit und Unterstützung zu geben, welche es braucht, um<br />

locker und entspannt zu sein. Gehen Sie nicht davon aus, dass gleich die ersten<br />

Aufnahmen gelingen. Nicht selten muss man 20 bis 30 Minuten lang fotografieren,<br />

bevor die Posen ungezwungener werden und der notwendige Spaß einsetzt.<br />

Beginnen Sie nie mit den schwersten oder anstrengendsten Posen. Ihr Model sollte<br />

bald ein Gefühl für das Spiel mit der Kamera bekommen. Nutzen Sie eine Brennweite<br />

zwischen 50 und 105mm Brennweite. Gehen Sie nicht zu nah an die Person heran.<br />

Manche Fotografen definieren mit Hilfe eines Klebebandes am Boden einen festen<br />

Bereich, welchen Sie als Fotograf nicht überschreiten.


Akzeptieren Sie den persönlichen Bereich Ihres <strong>Models</strong>. Lassen Sie das Model entscheiden, in welchem Tempo es vorwärts geht.<br />

Am schnellsten und sichersten erreichen Sie das, indem Sie viel mit dem Model reden. Erklären Sie warum Sie was tun. Zeigen<br />

Sie Ihre Bilder direkt auf dem Kameradisplay oder am Monitor. Einige Studios befestigen Bildschirme an der Wand, so dass das<br />

Model direkt die fertigen Aufnahmen sehen kann.<br />

Sparen Sie auf keinen Fall an Lob. Übertreiben Sie es jedoch nicht. Äußerungen, wie „Super Baby“ oder „Zeig‘s mir“ erfüllen<br />

lediglich Klischees und kommen beim Kunden nicht gut an. Drehen Sie sich beim Betrachten der Bilder in der Kamera nie vom<br />

Kunden weg. Halten Sie Sichtkontakt und schimpfen Sie nie über misslungene Aufnahmen. Denken Sie daran, dass nur Sie allein<br />

für die Vorbereitung des Studios verantwortlich sind und das Model Fehler, die aus mangelnder Vorbereitung resultieren, nicht<br />

interessieren.<br />

Sobald Sie alle gewünschten Aufnahmen im Kasten haben, werten Sie die Fotos gemeinsam kurz aus. Die besten Bilder sollte<br />

das Model wählen. Legen Sie gemeinsam die gewünschten Retusche-Arbeiten fest und vereinbaren Sie gleich einen festen<br />

Termin zur Abholung des fertigen Fotos.<br />

Denken Sie stets daran, dass nur ein guter erster und letzter Eindruck über einen positive Empfehlung entscheiden.<br />

Vergessen Sie auf keinen Fall, einen Modelvertrag mit Ihrem Model abzuschließen und gegenseitig zu unterzeichnen, wenn Sie<br />

die Bilder weiternutzen möchten. Hierfür gibt es sehr viele rechtliche Vorgaben, so dass zur Ausarbeitung eines solchen Vertrages<br />

ein Anwalt zu Rate gezogen werden sollte. Nehmen Sie dieses Thema sehr ernst.<br />

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Der richtige Umgang mit dem Modell und die dazugehörige Vorbereitung

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