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Nationales Referenzzentrum für die Surveillance<br />

Transmissibler Spongiformer Enzephalopathien<br />

Zentrum Neurologische Medizin<br />

Abteilung Neurologie<br />

Nationales Referenzzentrum für TSE<br />

Ärztliche Leitung<br />

Prof. Dr. I. Zerr<br />

37099 Göttingen Briefpost<br />

Robert-Koch-Str. 40,37075 Göttingen Adresse<br />

0551/39-6636 Telefon<br />

0551/39-7020 Fax<br />

epicjd@med.uni-<strong>goettingen</strong>.<strong>de</strong> E-Mail<br />

<strong>Patienteninformation</strong> <strong>und</strong> Einwilligungserklärung zur Weitergabe Ihrer Daten an<br />

das Nationale Referenzzentrum für Transmissible Spongiforme Enzephalopathien<br />

(NRZ TSE) zu diagnostischen Zwecken<br />

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,<br />

Sehr geehrter sorgeberechtigter bzw. gesetzliche/-r Betreuer/-in,<br />

da bei Ihnen bzw. bei <strong>de</strong>m <strong>von</strong> Ihnen betreuten Patienten <strong>de</strong>r Verdacht auf eine Prionerkrankung<br />

besteht, haben Ihre behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Ärzte zur weiteren differentialdiagnostischen Abklärung Kontakt<br />

mit <strong>de</strong>m Nationalen Referenzzentrum für Transmissible Spongiforme Enzephalopathien (NRZ<br />

TSE) aufgenommen. Im Folgen<strong>de</strong>n möchten wir Ihnen eine <strong>Patienteninformation</strong> bereitstellen, in<br />

<strong>de</strong>r sowohl die Erkrankungen aus <strong>de</strong>m Formenkreis Prionerkrankungen als auch die Arbeit <strong>de</strong>s<br />

NRZ TSE näher beschrieben sind. Somit können Sie entschei<strong>de</strong>n, ob Sie mit einer differentialdiagnostischen<br />

Mitbeurteilung durch das NRZ TSE einverstan<strong>de</strong>n sind.<br />

1. Erläuterungen zu Prionerkrankungen<br />

Prionerkrankungen, auch spongiforme Enzephalopathien genannt, sind seltene Krankheiten, die<br />

das zentrale Nervensystem (ZNS = Gehirn <strong>und</strong> Rückenmark) sowohl <strong>de</strong>s Menschen als auch das<br />

verschie<strong>de</strong>ner Tierarten befallen können. Dabei führt die Ablagerung sog. Prionproteine im ZNS zu<br />

einem Untergang <strong>von</strong> Nervenzellen (Neurone), was eine Vielzahl neurologischer Krankheitserscheinungen<br />

(Symptome) zur Folge hat.<br />

Die häufigste menschliche Prionerkrankung ist die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK), die im<br />

Jahr weltweit zirka einen pro eine Million Menschen <strong>de</strong>r Gesamtbevölkerung betrifft. In Deutschland<br />

treten jährlich somit ca. 100 – 120 Neuerkrankungen auf. Da<strong>von</strong> han<strong>de</strong>lt es sich in 85 % um<br />

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<strong>Patienteninformation</strong> <strong>und</strong> Einwilligungserklärung<br />

eine sporadische CJK, d. h. Ursache <strong>und</strong> Risikofaktoren sind unbekannt. Bei 10 – 15 % liegt eine<br />

familiäre CJK vor, die auf Verän<strong>de</strong>rungen bestimmter Abschnitte <strong>de</strong>s Erbgutes (DNA), sog. Mutationen,<br />

beruht <strong>und</strong> innerhalb einer Familie weitervererbt wer<strong>de</strong>n kann. Weiterhin gibt es noch an<strong>de</strong>re<br />

vererbbare Prionerkrankungen. Eine sehr seltene Unterform <strong>de</strong>r CJK ist die iatrogene CJK, bei<br />

<strong>de</strong>r es zur Übertragung <strong>von</strong> infektiösem Material im Rahmen medizinischer Eingriffe wie Hirn- <strong>und</strong><br />

Hornhauttransplantationen kommt.<br />

2. Der Weg zur richtigen Diagnose<br />

Die einzelnen Symptome <strong>de</strong>r CJK fin<strong>de</strong>n sich auch bei an<strong>de</strong>ren Erkrankungen <strong>de</strong>s Gehirns, die zu<br />

einer Schädigung o<strong>de</strong>r einem Untergang <strong>von</strong> Nervenzellen führen. Hierzu gehört zum Beispiel die<br />

Alzheimer<strong>de</strong>menz, welche auch die schwierigste Differentialdiagnose zur CJK darstellt, in <strong>de</strong>n<br />

meisten Fällen aber einen <strong>de</strong>utlich langsameren Verlauf mit einer Krankheitsdauer <strong>von</strong> mehreren<br />

Jahren zeigt. Des Weiteren können Sauerstoffmangel, Stoffwechselentgleisungen, epileptische<br />

Anfälle, Entzündungen o<strong>de</strong>r Infektionen <strong>de</strong>s Gehirns Symptome hervorrufen, die <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r CJK<br />

sehr ähnlich sind. Ein großer Teil dieser Erkrankungen kann mit Hilfe <strong>von</strong> Nervenwasser- <strong>und</strong><br />

Blutuntersuchungen sowie computer- <strong>und</strong> kernspintomographischen Aufnahmen <strong>de</strong>s Kopfes diagnostiziert<br />

wer<strong>de</strong>n. Erst nach Ausschluss behan<strong>de</strong>lbarer Erkrankungen, die mit <strong>de</strong>r CJK aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>von</strong> ähnlichen Krankheitserscheinungen verwechselt wer<strong>de</strong>n können, wird die Diagnose einer CJK<br />

in Betracht gezogen. Durch die Befragung <strong>de</strong>r Angehörigen, die gründliche körperliche Untersuchung<br />

<strong>und</strong> die Beobachtung <strong>de</strong>s Krankheitsverlaufes ist es möglich, die klinischen Symptome in<br />

ihrer Gesamtheit zu erfassen. Dies ist neben <strong>de</strong>r Messung <strong>de</strong>r Hirnstromkurven (EEG), <strong>de</strong>r Kernspintomographie<br />

<strong>de</strong>s Kopfes (MRT) <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Untersuchung <strong>de</strong>s Nervenwassers (Liquordiagnostik)<br />

ein wesentlicher Bestandteil auf <strong>de</strong>m Weg zur Diagnose einer CJK.<br />

3. Aufgaben <strong>de</strong>s Nationale Referenzzentrums für Transmissible Spongiforme Enzephalopthien<br />

Um alle Krankheitsfälle <strong>von</strong> Prionerkrankungen b<strong>und</strong>esweit erfassen zu können, wur<strong>de</strong> vom Robert-Koch-Institut<br />

(Berlin) das nationale Referenzzentrum für Transmissible Spongiforme Enzephalopthien<br />

(NRZ TSE) eingerichtet. Das NRZ TSE ist an <strong>de</strong>r Universitätsmedizin Göttingen (UMG)<br />

angesie<strong>de</strong>lt (Leitung: Frau Prof. Dr. I. Zerr) <strong>und</strong> hat die Überwachung <strong>de</strong>r bei Menschen auftreten<strong>de</strong>n<br />

Prionerkrankungen zur Aufgabe.<br />

Zusätzlich ist das NRZ TSE aufgr<strong>und</strong> seiner Funktion als Referenzlabor auch konsiliarisch bei <strong>de</strong>r<br />

Diagnosestellung <strong>von</strong> Prionerkrankungen behilflich. Da eine Diagnosestellung nur in <strong>de</strong>r Zusammenschau<br />

<strong>de</strong>r oben genannten Untersuchungen (Klinische Untersuchung, EEG, MRT, Liquoruntersuchung)<br />

möglich ist, ist es erfor<strong>de</strong>rlich, dass die behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Ärzte die jeweiligen Untersuchungsergebnisse<br />

mit <strong>de</strong>m NRZ TSE besprechen. Zu diesem Zweck ist es notwendig, krank-<br />

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<strong>Patienteninformation</strong> <strong>und</strong> Einwilligungserklärung<br />

heitsspezifische Daten zu diagnostischen Untersuchungen zusammen mit Ihren persönlichen Daten<br />

(Name, Geburtsdatum…) zu erfassen. Hierunter fallen gegebenenfalls auch mittels MRT erhobene<br />

Bil<strong>de</strong>r, welche zur weiteren differentialdiagnostischen Einordnung durch das NZR für TSE<br />

mitbeurteilt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

4. Weitergabe <strong>und</strong> Speicherung Ihrer persönlichen <strong>und</strong> medizinischen Daten<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Behandlung durch …………………………………………………………………………<br />

…………………………………………………………………… (behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Klinik, behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r<br />

Arzt) wer<strong>de</strong>n Ihre persönlichen <strong>und</strong> medizinischen Daten bzw. die <strong>de</strong>r <strong>von</strong> Ihnen gesetzlich betreuten<br />

Person, soweit es zu Dokumentations- <strong>und</strong> Abrechnungszwecken erfor<strong>de</strong>rlich sind, im Rahmen<br />

gesetzlicher Verpflichtungen gespeichert. Dies ergibt sich aus <strong>de</strong>m Behandlungsvertrag, <strong>de</strong>n Sie<br />

bei <strong>de</strong>r stationären Aufnahme unterschrieben haben sowie aus <strong>de</strong>n Allgemeinen Vertragsbedingungen<br />

(AVB) <strong>de</strong>r jeweiligen Klinik.<br />

Für die Weitergabe Ihrer persönlichen <strong>und</strong> medizinischen Daten <strong>und</strong> Unterlagen bzw. <strong>de</strong>r<br />

persönlichen <strong>und</strong> medizinischen Daten <strong>und</strong> Unterlagen <strong>de</strong>r <strong>von</strong> Ihnen gesetzlich betreuten<br />

Person durch …………………………………………………………………………………………………<br />

…………… (behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Klinik, behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r Arzt) an das NRZ TSE <strong>und</strong> Speicherung dieser<br />

Daten in <strong>de</strong>r Datenbank <strong>de</strong>s NRZ TSE benötigen wir Ihre Einwilligung. Hierdurch erklären Sie<br />

sich einverstan<strong>de</strong>n, dass die betreffen<strong>de</strong>n Daten <strong>und</strong> Unterlagen im Rahmen <strong>de</strong>r Konsiliartätigkeit<br />

<strong>de</strong>s NRZ TSE diesem übermittelt <strong>und</strong> dort gespeichert wer<strong>de</strong>n. Das NRZ TSE ist eine eigenständige<br />

Institution <strong>de</strong>s Robert-Koch-Instituts, räumlich jedoch an <strong>de</strong>r UMG angesie<strong>de</strong>lt.<br />

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Ihre personenbezogenen Daten <strong>und</strong> medizinischen Ergebnisse/Bef<strong>und</strong>e<br />

spätestens nach 30 Jahren vollständig vernichtet wer<strong>de</strong>n müssen. Aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r speziellen<br />

Eigenschaften <strong>von</strong> Prionerkrankungen können diese Informationen jedoch auch danach noch<br />

für Sie o<strong>de</strong>r Ihre Angehörigen (z.B. für Ihre Kin<strong>de</strong>r) <strong>von</strong> großer Be<strong>de</strong>utung sein. Auf Ihre ausdrückliche<br />

Bitte hin dürfen wir diese Daten auch über die gesetzlich vorgeschriebene Frist hinaus aufbewahren.<br />

Liquorproben können als Vergleichsmaterial für die Qualitätssicherung im Labor wichtig<br />

sein.<br />

Diese Einwilligung können Sie je<strong>de</strong>rzeit <strong>und</strong> ohne Angabe <strong>von</strong> Grün<strong>de</strong>n wi<strong>de</strong>rrufen, ohne dass für<br />

Sie hierdurch Nachteile entstehen.<br />

3 <strong>von</strong> 5


<strong>Patienteninformation</strong> <strong>und</strong> Einwilligungserklärung<br />

5. Weitere Informationen<br />

Eine vom Nationalen Referenzzentrum für TSE entwickelte Informationsbroschüre für Angehörige<br />

wird Ihnen mit diesem Informationsschreiben zusammen ausgehändigt <strong>und</strong> wur<strong>de</strong> vom behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

Arzt mit Ihnen durchgesprochen. Sie kann beim Interesse weiterer Angehöriger auch <strong>von</strong><br />

<strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>r NRZ TSE heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n (http://www.cjd<strong>goettingen</strong>.<strong>de</strong>/angehoerige.html).<br />

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Nationales Referenzzentrum für die Surveillance<br />

Transmissibler Spongiformer Enzephalopathien<br />

Zentrum Neurologische Medizin<br />

Abteilung Neurologie<br />

Nationales Referenzzentrum für TSE<br />

Ärztliche Leitung<br />

Prof. Dr. I. Zerr<br />

37099 Göttingen Briefpost<br />

Robert-Koch-Str. 40,37075 Göttingen Adresse<br />

0551/39-6636 Telefon<br />

0551/39-7020 Fax<br />

epicjd@med.uni-<strong>goettingen</strong>.<strong>de</strong> E-Mail<br />

Einwilligungserklärung zur Weitergabe <strong>de</strong>r persönlichen <strong>und</strong> medizinischen Daten durch<br />

…………………………………………………………………………<br />

(behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Klinik, behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r Arzt)<br />

an das NRZ TSE <strong>und</strong> Speicherung <strong>de</strong>r Daten in <strong>de</strong>r Datenbank <strong>de</strong>s NRZ TSE<br />

Ich bin damit einverstan<strong>de</strong>n, dass<br />

Ja Nein<br />

meine persönlichen <strong>und</strong> medizinischen Daten <strong>und</strong> Unterlagen (bzw. die persönlichen <strong>und</strong><br />

medizinischen Daten <strong>und</strong> Unterlagen <strong>de</strong>r <strong>von</strong> mir gesetzlich betreuten Person), welche im<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>r aktuellen Erkrankung stehen, durch die behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Klinik an das<br />

NRZ TSE weitergegeben <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Datenbank <strong>de</strong>s NRZ TSE gespeichert wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

die Daten länger als die an <strong>de</strong>r UMG üblichen Aufbewahrungsfristen <strong>von</strong> maximal 30 Jahren<br />

gespeichert wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

überschüssiges Untersuchungsmaterial zum Zwecke <strong>de</strong>r Nachprüfbarkeit <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Qualitätssicherung aufbewahrt wird.<br />

Mir ist bekannt, dass ich je<strong>de</strong>rzeit <strong>und</strong> ohne Angabe <strong>von</strong> Grün<strong>de</strong>n meine Einwilligung zurückziehen kann<br />

(mündlich o<strong>de</strong>r schriftlich), ohne dass mir daraus Nachteile entstehen.<br />

Ort <strong>und</strong> Datum:<br />

Unterschrift Patient/gesetzlicher Betreuer:<br />

………………………………………… ...........................................................<br />

Ort <strong>und</strong> Datum :<br />

Unterschrift aufklären<strong>de</strong>r Arzt:<br />

………………………………………… ............................................................<br />

Falls <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong> Patient aktuell nicht einwilligungsfähig ist <strong>und</strong> kein gesetzlicher Betreuer bestimmt<br />

ist, kann eine Datenübermittlung ohne Einwilligung <strong>de</strong>s Patienten an das NRZ TSE erfolgen, wenn eine medizinische<br />

Dringlichkeit besteht. Wir bitten die behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Ärzte dies obig per Unterschrift zu bestätigen.<br />

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