Katholische Gefängnisseelsorge in Deutschland

Struktur der Katholischen Gefängnisseelsorge in Deutschland
Katholische Gefängnisseelsorge in Deutschland
1. Die Geschichte und Entwicklung
Die Konferenz der Katholischen Gefängnisseelsorge geht auf eine Initiative eines
Gefängnispfarrers zurück in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Aus
bescheidenen Anfängen entwickelte sich bald der „Reichsverband der katholischen
Gefängnisgeistlichen", der sich besonders in der schweren Zeit des „Dritten Reiches"
durch die geistliche Stärkung und Unterstützung der Mitbrüder bewährt hat.
Inzwischen hat die Konferenz eine über 70-jährige Geschichte. Sie zählt heute
mehr als 200 Mitglieder, die als Seelsorger und Seelsorgerinnen aus allen kirchlichen
Berufsgruppen in den Justizvollzugsanstalten der Bundesrepublik ihren
Dienst, sei es im Haupt- oder im Nebenamt, versehen.
2. Die Struktur
Die Deutsche Bischofskonferenz beauftragt ein Mitglied der Pastoralkommission
die Anliegen der Gefängnisseelsorge wahrzunehmen und die Arbeit der Konferenz
zu begleiten. Herr Weihbischof Georgens aus der Diözese Speyer, hat diese Aufgabe
übernommen.
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2.1. Die MitgliederInnen
Es kann jede und jeder mit der Gefängnisseelsorge Beauftragte durch Beitrittserklärung
Mitglied der Konferenz werden.
2.2. Die Organe der Konferenz sind
a. der Vorstand
b. der Beirat
c. die Mitgliederversammlung
2.3. Die Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung wählt alle 4 Jahre den Vorsitzenden und den Vorstand.
2.4. Der Beirat
Der Beirat besteht aus den Vertretern der Regionalkonferenzen in den Bundesländern
und Diözesen Deutschlands und den jeweiligen Arbeitsbereichen (z.B. AG
Jugend, AG Frauen, Ethik-Komitee).

Struktur der Katholischen Gefängnisseelsorge in Deutschland
3. Die Arbeitsweise
Zunächst wird die Seelsorge in den Vollzugsanstalten auf Diözesanebene geregelt.
Staatliche Ansprechpartner sind hier die Justizministerien der Länder. Neben den
Katholischen Büros der Bischöfe, sind die Regionalvorsitzenden der Konferenzen
für die Koordination der Seelsorgearbeit zwischen Staat und Kirche zuständig.
In vielen Diözesen gibt es an den Ordinariaten Referenten für die Gefängnisseelsorge.
Über die Diözesanebene hinaus fallen folgende Arbeitsbereiche für die
Bundeskonferenz an:
1. Einmal im Jahr eine einwöchige Studientagung auf Bundesebene einschließlich
Mitgliederversammlung.
2. Einmal jährlich eine einwöchige Einführungsveranstaltung für neue MitarbeiterInnen
in der Seelsorge im Strafvollzug.
3. Mitarbeit in der Internationalen Gefängnisseelsorge durch ein Mitglied des
Beirates.
4. Mitarbeit in der Katholischen Arbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe durch
ein Mitglied des Beirats.
5. Hilfestellung in besonderen Konfliktsituationen einzelner SeelsorgerInnen
mit kirchlichen und staatlichen Stellen.
6. Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben und aktuellen Fragen im Justizbereich,
die bundesweite Geltung haben und die diözesane Ebene bzw. Landesebene
überschreiten.
7. Kontakte und Koordination der Seelsorgearbeit mit der Evangelischen Konferenz
für Gefängnisseelsorge.
8. Herausgabe der Fachzeitschrift AndersOrt, die über wesentliche Vorgänge
in der Seelsorge im Bereich der Justiz berichtet und an alle MitgliederInnen
und an staatliche und kirchliche Stellen verteilt wird.
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Stand: 3/2012