SVTC Projekt - Govinda e.V. - Govinda Entwicklungshilfe e.V.
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<strong>Govinda</strong> <strong>Entwicklungshilfe</strong> e.V.<br />
<strong>Projekt</strong>bewerbung<br />
Shangrila Vocational Training Center<br />
Ein <strong>Projekt</strong> zur Entwicklung nachhaltiger Handlungskompetenz und Verbesserung<br />
des pädagogischen Standards in der „Shangrila International School“
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Das <strong>Projekt</strong> ................................................................................................................................. 2<br />
1.1. Lokalisation.......................................................................................................................... 2<br />
1.2. <strong>Projekt</strong>beschreibung ............................................................................................................. 2<br />
2. Umsetzung des <strong>Projekt</strong>es............................................................................................................. 3<br />
2.1. Personelle Massnahmen........................................................................................................ 3<br />
2.2. Planungs- und Umsetzungsphasen ........................................................................................ 4<br />
3. Strukturelle Umsetzung............................................................................................................... 5<br />
3.1. Rechtsform........................................................................................................................... 5<br />
3.2. Struktur der Aufbauorganisation........................................................................................... 5<br />
3.3. <strong>Projekt</strong>philosophie................................................................................................................ 6<br />
4. Finanzierung ............................................................................................................................... 7<br />
4.1. Finanzierungsplan ................................................................................................................ 7<br />
5. Struktur der„Shangrila International School”............................................................................... 8<br />
5.1. Ziele des Schul-<strong>Projekt</strong>es...................................................................................................... 8<br />
5.2. Aufbauorganisation .............................................................................................................. 8<br />
5.3. Materielle Strukturen............................................................................................................ 9<br />
6. Das Shangrila Waisenhaus ........................................................................................................ 10<br />
6.1. Ziele des Waisenhaus-<strong>Projekt</strong>es.......................................................................................... 10<br />
6.2. Grundstruktur des "Shangrila Waisenhauses" ..................................................................... 10<br />
7. Personalstrukturen in Nepal....................................................................................................... 12<br />
7.1. Fortbildungen..................................................................................................................... 12<br />
7.2. Supervision und Feedback .................................................................................................. 13<br />
7.3. Mitarbeiterevaluation ......................................................................................................... 13<br />
7.4. Workgroups........................................................................................................................ 14<br />
7.5. Evaluationskreis der „SIS“ ................................................................................................. 14<br />
7.6. Weiterführende Instrumente zur Personalentwicklung ........................................................ 14<br />
8. Nepal – Das Schulsystem .......................................................................................................... 15<br />
9. Nepal - Statistik (Daten im Vergleich).......................................................................................17<br />
10. Anhang: Aufstellung der ehrenamtlichen Arbeit und Elementen zur Eigenabdeckung der<br />
<strong>Projekt</strong>e......................................................................................................................................... 18<br />
1
1. Das <strong>Projekt</strong><br />
Aufbau des “Shangrila Vocational Training Centers“ (<strong>SVTC</strong>), das in die bestehenden <strong>Projekt</strong>e der<br />
„Shangrila International School“ (SIS) (siehe 5.) und das „Shangrila Orphanage Home“ (SOH) (siehe 6.)<br />
integriert werden wird.<br />
1.1. Lokalisation<br />
Das „Shangrila Vocational<br />
Training Center“ (<strong>SVTC</strong>) wird<br />
bei Chapagaon im malerischen<br />
Ratomate-Tal auf dem<br />
schuleigenen Gelände der<br />
„Shangrila International<br />
School“ (SIS) enstehen.<br />
Die SIS liegt zwischen dem SOH in Neopane (roter Punkt) und Chapagon.<br />
1.2. <strong>Projekt</strong>beschreibung<br />
In Zusammenarbeit nepalesischer und deutscher Experten wird, neben den akademischen Anteilen der SIS,<br />
ein zweiter und handwerklicher Bildungszweig der SIS für die SchülerInnen ab Klasse 6 eingeführt, was<br />
zukünftige berufsvorbereitende Module in Nähen, Schreinern, Mechanik, Töpfern, Landbewirtschaftung und<br />
Kochen beinhalten soll.<br />
Intention:<br />
• 60% aller Schüler bestehen das Staatsexamen in Nepal nicht und stehen ohne Abschluss dem<br />
Konkurrenzkampf im ehedem schon schlechten Arbeitsmarkt gegenüber.<br />
• Den Schülern wird mit den Abschlusszertifikaten dieser Wahl- und Pflichtmodule der Einstieg ins<br />
gesellschaftliche und berufliche Leben erleichtert auch wenn sie das Staatsexamen nicht bestehen.<br />
• Das nicht auf die Traditionen und Bedürfnisse des Landes abgestimmte Curriculum soll im Rahmen<br />
der gesetzlichen Möglichkeiten den reellen Bedürfnissen der Lernenden angepasst werden.<br />
• Dieser handlungsorientierte Unterricht fördert Praxiserfahrungen, die konsequent unter dem<br />
Gesichtspunkt des Lernens und inmitten realistisch gestalteter Räumlichkeiten konzipiert werden.<br />
• „Ganzheitliche“ Schulbildung durch kognitive, affektive und psychomotorische Dimensionierung.<br />
2
2. Umsetzung des <strong>Projekt</strong>es<br />
In der Schreinerlehrwerkstatt beim „Shangrila Waisenhaus“, für dessen Eigenabdeckung die „SIS“ gebaut<br />
wurde (siehe 5.1.), erfolgen bereits für Schulklassen zweimal je Woche praktische Unterrichte.<br />
Das Computerschulungszentrum steht mit neun vernetzten Computern zur Verfügung und wird bereits in<br />
Form von separaten und zum Teil vernetzten Unterrichtsinhalten in den täglichen Schulalltag eingebunden.<br />
Handlungsorientierte Unterrichte, <strong>Projekt</strong>arbeiten und zwei Labore zum Erlernen der naturwissenschaftlichen<br />
Grundlagen sind stetiger Bestandteil der Unterrichte in der SIS.<br />
2.1. Personelle Massnahmen<br />
Die Einbindung von Experten der Tribhuvan University, deutschen Pädagogen und Berufsbildnern bei der<br />
Planung des <strong>SVTC</strong> wird in Form von schulinternen Fortbildungen realisiert.<br />
Im November 2003 wurde zur Realisierung der Übersetzung eines schuleigenen Curriculum ein<br />
nepalesischer Experte eingestellt. Seine Aufgaben sind:<br />
1. Übersetzung der Inhalte des von der Regierung vorgeschriebenen Curriculums<br />
2. Erstellung einer Übersicht aller vorgeschriebenen berufsbildenden Inhalte<br />
3. Entwicklung eines Rasters zur Strukturierung und Gewichtung dieser Inhalte in Form von Wahl- und<br />
Pflichtmodulen:<br />
• Mechanik<br />
• Nähen und Weben<br />
• Traditionelle und ökologische Landbewirtschaftung<br />
• Schreinerei<br />
• Töpferei<br />
4. Gemeinsame Erarbeitung von Methoden und Inhalten zur Umsetzung der Modulinhalte<br />
5. Erarbeitung eines Zertifizierungssystems<br />
6. Staatliche Anerkennung der berufsvorbereitenden Abschlüsse<br />
Shangrila Vocational Training Center<br />
Studium/ Lehre<br />
Arbeitsmarkt<br />
SLC Certificate<br />
Handlungskompetenzen<br />
Wissenstransfer<br />
Zertifikat für<br />
erreichte Kompetenzen<br />
im <strong>SVTC</strong><br />
Lernbereich Schule<br />
Erste Umsetzung<br />
in konkreten<br />
Situationen<br />
Erstes Lernen von<br />
Prinzipien und<br />
Techniken<br />
Lernbereich <strong>SVTC</strong><br />
Schreinerei<br />
Inhalte<br />
gemäss<br />
Curriculum<br />
Reflektion<br />
kontextuales Üben<br />
Transfer/ Variation<br />
Qualitätssicherung<br />
Schreinerei<br />
Nähen<br />
Basismodule<br />
Mechanik<br />
Infrastruktur<br />
Experten aus<br />
Theorie und<br />
Praxis<br />
Hauswirtschaft<br />
Töpferei<br />
Arbeitsgruppen<br />
Landwirtschaft<br />
1. partizipative<br />
Methoden<br />
2. HOU<br />
3. <strong>Projekt</strong>e<br />
Pädagogisches Konzept -<br />
Lernförderungskonzept<br />
1. Lernen am Modell<br />
2. Learning by doing<br />
3. Strukt. Reflexion<br />
3
2.2. Planungs- und Umsetzungsphasen<br />
Phase 1:<br />
Okt. – Dez. 2003<br />
Phase 2:<br />
Dezember. 2003<br />
Phase 3:<br />
Dez. 2003 – Feb. 2004<br />
Phase 4:<br />
März 2004<br />
Phase 5:<br />
März - Mai 2004<br />
Phase 6:<br />
Juni - August 2004<br />
Phase 7:<br />
September 2004<br />
• Entwicklung der Bauentwürfe<br />
• Verhandlungsaufnahme mit dem nepalesischen Architekten und<br />
Kostenkalkulationen<br />
• Finanzierungsplanung und Bewerbung bei öffentlichen<br />
Institutionen, Stiftungen und Vereinen<br />
• Vertragsbindung des nepalesischen Architekten<br />
• Finanzierungsphase in Deutschland<br />
• Start der Übersetzung des nepalesischen Curriculums<br />
• Finanzierungsphase in Deutschland und der Schweiz<br />
• offizieller Baubeginn<br />
• Beginn der Fundamentarbeiten<br />
• Bau des Schulgebäudes<br />
• Fertigung der Inneneinrichtung in der Schreinereiwerkstätte des<br />
Waisenhauses<br />
• Abschluss subjektbezogener Curriculumübersetzungen<br />
• Verzögerungszeitraum<br />
• Abschluss der Innenarbeiten<br />
• Abschluss der Einrichtungsfertigung<br />
• Modifikationen im Curriculum/ Erstellung erster Module<br />
• Eröffnung des „Shangrila Vocational Trainings Centers“!<br />
4
3. Strukturelle Umsetzung<br />
Die Umsetzung des <strong>Projekt</strong>es vor Ort erfolgt in enger und ehrenamtlicher (siehe 10.) Zusammenarbeit des<br />
deutschen Fördervereins „<strong>Govinda</strong> <strong>Entwicklungshilfe</strong> e.V.“ und des nepalesischen Vereins „Shangrila<br />
association“.<br />
3.1. Rechtsform<br />
Die Rechtsform der „Shangrila International School“ ist die einer lokalen Non Government Organisation<br />
(NGO), welche gemeinsam mit dem „Shangrila Orphanage“, der Organisation und Administration des durch<br />
zehn ehrenamtlich agierende Mitglieder getragenen nepalesischen Partnervereines „Shangrila association“,<br />
unterliegen. Dieser stellt das Bindeglied zum deutschen Förder- und Gründungsverein „<strong>Govinda</strong><br />
<strong>Entwicklungshilfe</strong> e.V.“ dar und ist diesem zur Rechenschaft hinsichtlich der <strong>Projekt</strong>e in monatlichem<br />
Turnus verpflichtet.<br />
Die Registrierung eines jeden in Nepal initiierten <strong>Projekt</strong>es obliegt dem Social Welfare Council, welches<br />
hierfür ein detailliertes Project Proposal und Project Approval einfordert. Nach intensiver Prüfung dieser<br />
Dokumente erfolgt die Registrierung des <strong>Projekt</strong>es und, in jährlichem Turnus, eine Überprüfung der<br />
ordnungs- und zweckmässigen Verwendung finanzieller Mittel durch einen unabhängigen Steuerprüfer und<br />
einen Beamten des Ministeriums.<br />
3.2. Struktur der Aufbauorganisation<br />
Die Aufbauorganisation der „SIS“ im Gesamtkontext der <strong>Projekt</strong>e ist im nachfolgenden Strukturdiagramm<br />
ersichtlich:<br />
( D.A.A = Development Aid Association )<br />
5
3.3. <strong>Projekt</strong>philosophie<br />
Grundlegendes Prinzip sämtlicher Tätigkeiten beider Vereine ist die Verminderung von Leidenszuständen<br />
mittelloser Menschen. Hierbei ist das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe und Nachhaltigkeit der initiierten<br />
<strong>Projekt</strong>e grundlegend.<br />
Einen Gesamtüberblick über diese Aspekte unserer Arbeitsweise soll die nachfolgende Struktur vermitteln:<br />
Abb. :Rocco Umbescheidt, <strong>Govinda</strong> <strong>Entwicklungshilfe</strong> e.V.; PP, Version 2.1., 2003<br />
6
4. Finanzierung<br />
Die Finanzierung der Einrichtung erfolgt über die Einnahme von Schulkosten seitens der Kinder<br />
wohlhabender Familien. Hiermit werden ab 2004 sämtliche Ausgaben der Einrichtung gedeckt. In den ersten<br />
Jahren wird das Defizit von 60.000 nepalesischen Rupees vom Trägerverein „<strong>Govinda</strong> <strong>Entwicklungshilfe</strong><br />
e.V.“ finanziert.<br />
Da die primäre Zielsetzung die Abdeckung der laufenden Kosten des Shangrila Waisenhauses ist, werden<br />
Schülerzahlen und Lehrkräfte in drei Jahren schrittweise angehoben, so dass im April 2004 Ressourcen<br />
zugunsten des Waisenhauses entwickelt werden.<br />
Relevante Faktoren hierbei sind:<br />
! Direkt beeinflussbare Faktoren, die im Rahmen des „SIS“ Managements verändert und kontinuierlich<br />
durch Einsatz entsprechender Instrumente adaptiert werden können, sind:<br />
- Anzahl der Schüler wohlhabender/ armer Familien je Klasse<br />
- Anzahl der Lehrkräfte<br />
- Öffentlichkeitsarbeit in der Region<br />
! Indirekt beeinflussbare Faktoren, die von äusseren Umständen abhängig sind, welche nur bedingt dem<br />
Einflusskreis der Organisationsstrukturen unterliegen, sind:<br />
- Entwicklung der lokalen Schulkosten in Privatschools<br />
- Entwicklung der staatlich vorgeschriebenen Mindestlöhne für Lehrkräfte<br />
- Entwicklung der politischen Situation in Nepal im Hinblick auf den Bürgerkrieg zwischen<br />
Regierung und maoistischen Rebellen<br />
4.1. Finanzierungsplan<br />
Kosten:<br />
NR´s<br />
(1 Euro / 81 NPR´s)<br />
Euro<br />
(1 € / 1,95583 DM)<br />
Bau- und Planungskosten 1.250.186,00 NPR 15.434,40 €<br />
Einrichtungskosten Töpferei 630.000,00 NPR 7.777,78 €<br />
Erweiterung der schulinternen Bibliothek 250.000,00 NPR 3.086,42 €<br />
Gesamt 2.130.186,00 NPR 26.298,59 €<br />
Finanzierung:<br />
<strong>Govinda</strong> <strong>Entwicklungshilfe</strong> e.V<br />
gesicherte Mittel 4.000,00 €<br />
fest zugesagte Mittel 2.500,00 €<br />
gesamt 6.500,00 €<br />
Defizit 02/2000: 19.798,59 €<br />
7
5. Struktur der„Shangrila International School”<br />
Die „Shangrila International School“ wurde am 15.04.02 gegründet und wirkt neben der<br />
bildungspolitischen Arbeit in einem der weltweit niedrigsten Bildungsstandards mit 65%<br />
Analphabetentum, zugunsten einer Verringerung der gesellschaftspolitischen Unterschiede der<br />
Kastengesellschaft mittels des gemeinsamen Schulbesuches von Kindern armer, kastenloser, leprakranker<br />
und gleichwohl reicher Familien zu betreuen.<br />
5.1. Ziele des Schul-<strong>Projekt</strong>es<br />
• Abdeckung der pädagogischen Versorgung von 50 Waisenkindern und der kostenlosen Schulbildung<br />
für 100 Kinder aus armen Familien und Leprafamilien.<br />
• Nachhaltige Eigenabdeckung des Waisenhausprojektes von 40% durch die Schulkosten von 350<br />
Kindern aus reicheren Familien des Landes.<br />
• Unterstützung des Bildungssektors in Westnepal mit der landesweit höchsten Analphabetenrate von<br />
85%, durch die geplante Implementierung eines pädagogischen Institutes zur Ausbildung von Lehrern<br />
aus Westnepals und für die dortigen Dorfschulen.<br />
• Die Kinder werden im Rahmen ihrer Schulbildung in ökologischem Landbau und nachhaltigem<br />
Handeln in der Natur, durch Erweiterung des eigenen Lehrplanes hinsichtlich Ökologie, Soziologie,<br />
Entwicklungspolitik, Philosophie, Astronomie und Computertraining unterrichtet.<br />
• Ein weiterer Aspekt ist, dass durch die „SIS“, der gesellschaftlichen Klassen- und Kastengesellschaft,<br />
auch lokal, entgegengewirkt wird.<br />
5.2. Aufbauorganisation<br />
Folgendes Schaubild verdeutlicht Teilaspekte der Förderung der Personalentwicklung, die in Interdependenz<br />
zum Wachstum und Reifen der „SIS“ stehen:<br />
Bedarf der „SIS“<br />
• Personalbedarf<br />
• Arbeits- bzw. Lehrmittel<br />
Fähigkeiten und Bedürfnisse der<br />
Mitarbeiter in der „SIS“<br />
• Kollegiale Praxisberatung/ Feedback<br />
• Austausch zwischen den Mitarbeitern<br />
Materielle Leistungen<br />
• Aufwandsentschädigungen<br />
• Funktions- und<br />
Evaluationsorientierte<br />
Förderungen<br />
Vergleich der Anforderungen<br />
und Fähigkeiten<br />
Instrumente zur<br />
Personalentwicklung<br />
• Jährliches Perspektiven-<br />
/Evaluationsgespräch<br />
Umsetzung in der „SIS“<br />
Fortbildungsmassnahmen<br />
• Interne und externe<br />
Teacher Trainings<br />
• 6 stetige Work - Groups<br />
zur Qualitätssicherung<br />
• Individuelle Fortbildungen<br />
(Modell Klassen)<br />
Abb.:Rocco Umbescheidt, <strong>Govinda</strong> <strong>Entwicklungshilfe</strong> e.V.;PE, Version 1.1., 2003<br />
8
30 Angestellte arbeiten an der Realisierung der Schulziele.<br />
Das Team besteht aus 16 Grundschul-, vier Sekundarschullehrern, zwei Schuldirektoren, einer Buchhälterin,<br />
3 Erzieherinnen des Waisenhauses sowie einer Raumpflegerin, den Busfahrern und einem Nachtwächter.<br />
Die Lehrer der „SIS“ sind zusätzlich zu ihren regulären Unterrichten in verschiedenen Arbeitsgruppen<br />
organisiert, die sowohl pädagogische Themenfelder bearbeiten und diskutieren als auch strukturelle und<br />
organisatorische Aufgaben übernehmen.<br />
Aktuelle Arbeitsgruppen sind:<br />
Arbeitsgruppe Inhalt Wann<br />
Socio-dynamics group Diskussion und Fortbildungsplattform für unregelmäßig<br />
psychosoziale Themen, wie soziale Integration<br />
der Kinder aus benachteiligten Familien<br />
Teaching- materials<br />
workgroup<br />
Herstellung und Diskussion von<br />
Unterrichtsmaterialien<br />
Wöchentlich montags<br />
14.30 bis 16.00 Uhr<br />
Examination – workgroup Vorbereitung und Koordination der<br />
vierteljährigen Prüfungen<br />
Vierteljährlich ca. 4<br />
Wochen vor<br />
Prüfungsbeginn<br />
Consequence – group Verbesserung des Sozialverhaltens und laufendes <strong>Projekt</strong><br />
Entwicklung eines schuleinheitlichen Systems<br />
Teaching- methods group Diskussion und Erprobung von alternativen wöchentlich<br />
Unterrichtsmethoden<br />
Public relation group Wandzeitung, Elternabende, Festivals,<br />
Wettbewerbe u.ä.<br />
bei Bedarf<br />
5.3. Materielle Strukturen<br />
In der „SIS“ stehen folgende Räumlichkeiten zur Verfügung:<br />
• 20 geräumige Klassenzimmer<br />
• drei Lehrerzimmer für die Vorschullehrer, Grundschullehrer und Hauptschullehrer<br />
• zwei weitere Büros für die SchuldirektorInnen und BuchhalterIn<br />
• ein Computertrainingszentrum mit neun vernetzen PC´s<br />
• eine Bibliothek mit 2.000 Büchern<br />
• zwei Labore für Physik-, Biologie-, Chemie- und Astronomieunterrichte mit Mikroskopen und<br />
einem Teleskop<br />
• eine Meeting, Dancing and Dining Hall<br />
Medien stehen in Form von konventionellen Lehrmitteln, Enzyklopädien auf CD Rom, Overheadprojektoren<br />
mit Foliensätzen, und zahlreichen Materialien in den Labors zur Verfügung.<br />
9
6. Das Shangrila Waisenhaus<br />
Am 22.12.01 wurde nach 8 - monatiger Bauzeit das eigene Heim für alsbald fünfzig<br />
Estd.1998<br />
orphanage<br />
Waisenkinder in Chapagoun fertiggestellt. Auf dem 8.900 qm grossen Grundstück steht<br />
das Waisenhaus mit über 1000 qm Nutz – und Wohnfläche in den beiden Gebäuden. Der grosse Garten,<br />
diverse Sport- und Spielgeräte, sowie ein Holzspielplatz bieten den Kindern jede Menge Spaß und Freiraum<br />
zum Spielen. Ein Computertrainingszentrum und eine Lehrwerkstätte für Holzbearbeitung wurde ebenfalls<br />
errichtet.<br />
Seit Februar des Jahres 2002 leben Laxmi und Krishna (zwei Kühe) auf unserem Landstück.<br />
Für die Versorgung und Betreung der Kinder wurden 2001 zusammen mit unserem Partnerverein<br />
„Shangrila“ nepalesische Mitarbeiter eingestellt, welche außerdem die administrativen und organisatorischen<br />
Belange vor Ort zur Aufgabe haben. U.a. auch die Aufnahme der Kinder und die dazu rechtlich notwendigen<br />
Schritte zur Unterbringung.<br />
6.1. Ziele des Waisenhaus-<strong>Projekt</strong>es<br />
• Schaffung einer Familie für 51 Waisenkinder<br />
• Vermittlung von Geborgenheit, Wärme und emotionaler Sicherheit<br />
• Sicherung der Ernährung, sowie der akuten und präventiven medizinischen Versorgung<br />
• Individuelle pädagogische Betreuung, Begleitung und Förderung der Schullaufbahn der Kinder<br />
• Vorbereitung der Kinder auf ein selbstständiges Erwachsenenleben<br />
• Wahrung der eigenen sozio-kulturellen Aspekte der nepalesischen Kultur<br />
• Gleiche Behandlung aller Kinder, unabhängig von deren ethnischen oder kulturellen Wurzeln<br />
6.2. Grundstruktur des "Shangrila Waisenhauses"<br />
Das Waisenhausprojekt beherbergt 51 Waisenkinder aus verschiedenen Kasten und ethnischen Gruppen. Die<br />
Kinder lebten vor der Aufnahme in verschiedenen Distrikten Nepals, vom Terai über das Mahabarat<br />
Gebirge, vom Kathmandu Tal bis zu den Himalaja Distrikten.<br />
Verbunden mit ihrer Herkunft sind die sozio – kulturellen Hintergründe der Kinder. So wird grosser Wert auf<br />
den Erhalt der spezifischen kulturellen Eigenheiten, der ethnischen Sprachen und Dialekte gelegt. Damit soll<br />
den Kindern die Reintegration in die nepalesische Gesellschaft, nach Abschluss von Schule und Studium<br />
bzw. einer Berufsausbildung, erleichtert werden.<br />
Im Waisenhaus leben Vollwaisen, Halbwaisen und Sozial-Waisenkinder. Der Begriff Sozial-Waisen<br />
bedeutet, dass diese Kinder von Ihrer Eltern aus verschiedenen Gründen verlassen und der Armut<br />
ausgeliefert wurden. Hauptgründe für das Zustandekommen von Waisen ist die Tatsache einer der<br />
schlechtesten medizinischen Versorgungen weltweit, der damit verbunden niedrigen Lebenserwartung, das<br />
Verbot für Frauen, Kinder bei erneuter Heirat mit in die zweite Ehe zu nehmen und seit 7 Jahren der<br />
nepalesische Bürgerkrieg v.a. im Westen des Landes.<br />
10
Die Schwerpunkte der Betreuung unserer Schützlinge können vom Zeitpunkt der Aufnahme an, wie folgt<br />
zusammengefasst werden:<br />
• Behandlung der bestehenden Krankheiten und Mangelernährungserscheinungen<br />
• Präventive medizinische Massnahmen wie Impfungen und angepasste Ernährung<br />
• Integration in die Shangri-La Familie<br />
• Familiäre Betreuung in Hinsicht auf die in der Vorgeschichte des Kindes wurzelnden emotionalen,<br />
mentalen und pädagogischen Probleme<br />
• Schulaufnahme<br />
• Förderung der individuellen Entwicklung der Kinder, sowie der Schulleistungen<br />
• Vorbereitung auf das Erwachsenenleben, den Schulabschluss, ggf. Berufsausbildung oder Studium<br />
• Begleitung in ein selbständiges Leben.<br />
Das Waisenhaus-Team besteht aus 11 Mitarbeitern und 8 miteinander Vernetzten Sektionen, wobei alle<br />
Mitarbeiter direkt oder indirekt für die Betreuung der Kinder verantwortlich sind:<br />
Managment /<br />
Administration<br />
2 Mitarbeiter<br />
Mothering / pedagogical<br />
and medical section<br />
4 Mitarbeiter<br />
Nutrition/ Hygienic<br />
section<br />
4 Mitarbeiter<br />
Agriculture<br />
section<br />
2 Mitarbeiter<br />
Die meisten Mitarbeiter des <strong>Projekt</strong>s leben im Waisenhaus.<br />
Das Team strukturiert sein Wirken durch die wöchentlichen „Staff“ (freitags) und „Pedagogical“ (samstags)<br />
Meetings. An diesen Meetings nehmen die Volontäre, welche im Waisenhaus und bei der pädagogischen<br />
Betreuung der Waisenkinder eingesetzt sind, teil.<br />
Um die pädagogische Betreuung und Freizeitaktivitäten strukturierter zu gestalten wurden die Kinder in vier<br />
Gruppen aufgeteilt:<br />
“Parrot”, “Sunshine”, “Butterfly” und “No-Name” group.<br />
Zweimal im Monat finden „Children Meetings“ statt, um die Selbstbestimmung und Mitwirkung der<br />
Kinder zu fördern.<br />
Beginnend im April 2004 wird das, sich momentan im Entwicklungsstadium befindliche, Ausbildungs- und<br />
Reinteigrationsprogramm in den Waisenhausalltag implementiert. Hierbei werden Besuche der Angehörigen<br />
im <strong>Projekt</strong> oder der Kinder in ihren Heimatorten, sowie „Short Term Trainings“ als erste Massnahmen<br />
erfahrbar.<br />
11
7. Personalstrukturen in Nepal<br />
Motivierte und zufriedene Mitarbeiter sind einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für <strong>Projekt</strong>e und<br />
Unternehmen.<br />
Die Leistungsbereitschaft hängt auch in Nepal in starkem Maße von der Motivation und der Identifikation<br />
der Mitarbeiter mit unserem <strong>Projekt</strong> ab.<br />
Ein stetiger und für das Land allzu schneller Wandel von Werten und Normen in der Gesellschaft bedingt,<br />
dass Motivation nicht nur über finanzielle Strukturen oder gleichartige Instrumente erhöht werden kann.<br />
Selbstverwirklichung und Sinnerfüllung, die bereits Maslow in seiner Bedürfnispyramide beschrieb, sind<br />
grundlegende Fragen, denen sich vor allem gebildete Menschen der urbanisierten Gebiete des Landes<br />
unterworfen sehen.<br />
Auf die Personalentwicklung kommt also die Aufgabe zu, diese Bedürfnisse ausreichend zu berücksichtigen.<br />
Das die Eruierung und Befriedigung dieser Bedürfnisse nicht kurzfristig und schon gar nicht mit deutschen<br />
Methoden geschehen kann, liegt auf der Hand.<br />
7.1. Fortbildungen<br />
Grundlegendes Element der Personalentwicklung ist es, den Mitarbeitern das Erlangen, Vertiefen und<br />
Vernetzen neuer Erkenntnisse zu ermöglichen.<br />
Ein jährliches „Teacher Orientation Training“ stellt eine Möglichkeit hierzu dar. In einem zweiwöchigen<br />
Training werden durch Experten der Tribhuvan University of Kathmandu und deutschen Pädagogen<br />
grundlegende Kenntnisse der Methodik und Didaktik vermittelt, deren Inhalte zuvor durch das Management<br />
Team der „SIS“ und dem Lehrerteam gemeinsam evaluiert werden.<br />
Zusätzlich werden Mitarbeiter vermehrt in Partnerprojekte Kathmandus und Indiens entsandt, um hier bereits<br />
implementierte und an lokale Belange adaptierte Konzepte wie Montessori und Waldorf Pädagogik praktisch<br />
zu erleben und sequentiell in Form von Kurzfortbildungen in die „SIS“ einfliessen zu lassen.<br />
Diese stetigen Impulse neuartiger, bzw. bisher unbekannter Ansätze, können das Interesse der LehrerInnen<br />
fördern, ihre Graduierung durch das Erwerben methodischer, fachlicher, sozialer und personaler<br />
Kompetenzen fördern und somit letztendlich die Entwicklung eines eigenen Konzeptes der „SIS“ fördern.<br />
Gepaart werden kann dieser Ansatz mit einer Verbesserung des Praktikantensystems der „<strong>Govinda</strong><br />
<strong>Entwicklungshilfe</strong> e.V.“ welches vermehrt die Entsendung von Lehramtsstudenten beinhaltet.<br />
12
7.2. Supervision und Feedback<br />
Im Sinne der Mitarbeitermotivation ist es notwendig, projektspezifische Prozesse transparent zu machen und<br />
einen Rahmen hierfür zu ermöglichen. In beiden <strong>Projekt</strong>en findet eimal jährlich ausserhalb Kathmandus eine<br />
zweitägige Diskussionsrunde mit dem gesamten Team statt. Ziel dieser Supervision ist es, den Fortschritt im<br />
laufenden <strong>Projekt</strong> und die Zusammenarbeit kritisch zu beleuchten. Dabei können Problemfelder<br />
angesprochen, und eine Neustrukturierung versucht werden.<br />
Sicher ist ein für nepalesische Verhältnisse ungewohnter Umgang mit offenen Rückmeldungen (Feedback)<br />
zur eigenen Arbeitsleistung ein gewagtes Unterfangen. Dieser Prozess funktioniert jedoch seit drei Jahren im<br />
„Shangrila Waisenhaus“, so dass Erfahrungen im Management-Team hinsichtlich der Umsetzung und<br />
Steuerung vorliegen.<br />
7.3. Mitarbeiterevaluation<br />
Ein wichtiges Element zur Verbesserung der Personalentwicklung in der „SIS“ wird durch ein Mitarbeiterevaluationsgespräch,<br />
welches jährlich vor Abschluss des Schuljahres stattfindet.<br />
Schwerpunkte des Gesprächs:<br />
• Standortbestimmung für den Mitarbeiter in Hinblick auf seine sozialen, fachlichen, methodischen und<br />
personalen Kompetenzen<br />
• Direkte und strukturierte Kommunikationsplattform mit den Vorgesetzten<br />
• Eruierung der Erwartungen von Mitarbeiter und Vorgesetztem, Möglichkeiten zur persönlichen<br />
Weiterentwicklung und Veränderungen in materieller Hinsicht<br />
Hierdurch werden individuelle Unstimmigkeiten in eine strukturierte Form gebracht, dem Mitarbeiter die<br />
Möglichkeit gegeben seine Bedürfnisse in allen Blickwinkeln darzustellen und klare Perspektiven für die<br />
nahe Zukunft in der „SIS“ zu erhalten.<br />
Inhalt der Gespräche ist es eine Anpassung finanzieller Leistungen zu bedingen, Fortbildungsmöglichkeiten<br />
und weitere Bedürfnisse seitens der Mitarbeiter festzustellen, aber auch veränderungswürdige<br />
Kompetenzbereiche genauer zu reflektieren und mit einer konkreter Zielvorgabe zu versehen.<br />
Dieses Instrument verhindert zudem persönliche Probleme zwischen Management-Team und Mitarbeitern,<br />
da beiden die Wertigkeit des Instruments, auch gegenüber der Partnerorganisation, bewusst ist und beide<br />
Seiten eine offene Darstellung ihrer Belange offen in schriftlicher Form darlegen. Der interne<br />
Evaluationsprozess kann hierdurch gestärkt werden. Vorab sollte eine Hospitation bei dem Mitarbeiter<br />
erfolgen.<br />
Unstimmigkeiten im Team nach Gehaltserhöhungen, dem Zuspruch an Aufwandsentschädigungen und<br />
Fortbildung werden durch dieses Instrument gemindert.<br />
13
7.4. Workgroups<br />
Die Einführung der bereits beschriebenen Workgroups erachteten beide Vereine in mehrerer Hinsicht als<br />
sinnvoll:<br />
• Unterschiedlicher Bildungsstand unserer Lehrer<br />
• Schwierigkeit der Strukturierung von Arbeitsprozesses durch eine nepalspezifische Herangehensweise<br />
an Probleme und fehlende oder verringerte Setzung von Prioritäten und Zeitplänen<br />
• gegenseitiges Lernen<br />
So gewährleisten die ‚Workgroups’:<br />
• kontinuierliche Reflexion laufender interner Arbeits- und Gruppenprozesse<br />
• kontinuierliche Entwicklung von Leitlinien zur strukturierten Realisierung der Arbeitsprozesse<br />
• Sicherung eines pädagogischen Mindeststandards durch Entwicklung und Evaluierung eigener und<br />
neuartiger Ansätze<br />
7.5. Evaluationskreis der „SIS“<br />
Er wird in dieser Form auch als vereinfachter und redundanter Wegweiser für die Q-Gruppenprozesse<br />
verwendet.<br />
7.6. Weiterführende Instrumente zur Personalentwicklung<br />
• Funktionsbezogene Aufwandsentschädigungen<br />
• Familienförderung<br />
• kostenloser Bustransfer<br />
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8. Nepal – Das Schulsystem<br />
Der Bildungssektor spielt eine Schlüsselrolle, um eine vielfältige ökonomische Entwicklung des Landes, die<br />
die Erfüllung der Grundbedürfnisse der Menschen berücksichtigt, in Gang zu setzen. Die Leistung im<br />
Bildungssektor spiegelt den wahren Entwicklungsstand eines Landes wider. Tatsächlich ist eine genügende<br />
Anzahl gebildeter, bewusster und verantwortungsvoller Menschen wesentlich, um die Entwicklung eines<br />
Landes zu beschleunigen.<br />
Eine grundlegende schulische Ausbildung stellt ein fundamentales Recht eines jeden Bürgers dar. Jedoch,<br />
wegen der limitierten Ressourcen und der wirtschaftlichen Einschränkungen Nepals, blieben und bleiben die<br />
Bedürfnisse vieler Leute unbefriedigt - eben sogar auch solche Grundbedürfnisse wie Bildung, Gesundheit,<br />
Versorgung mit sauberem Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen etc.<br />
Anzahl der Schulen in Nepal<br />
1960<br />
(Ende der Rana Herrschaft)<br />
1989/1990 Ende 1999<br />
Primarschulen 200 15.834 25.522<br />
Mittelschulen 203 3.941 7.276<br />
Höhere<br />
Schulen<br />
21 1.791 4.082<br />
Colleges 1 130 -<br />
Die Anzahl der ausgebildeten Lehrer liegt im Durchschnitt bei 45% in Nepal. Wegen der besseren<br />
Unterrichtsqualität an privaten Schulen, verglichen mit den staatlichen Schulen, stieg die Anzahl an<br />
Privatschulen kontinuierlich an, speziell in den städtischen Gebieten.<br />
Jedoch selbst die meisten Privatschulen können keine fundierte Bildung vermitteln.<br />
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Primarschulen Mittelschulen Höhere Schulen<br />
Klassenstufen 1 – 5 6 - 8 9 - 10<br />
Anmeldungsquote<br />
(1999)<br />
72% 31% 21%<br />
Schüleranzahl<br />
(1999, in Tausend)<br />
3.780 916 385<br />
In Nepal sind SLC-Prüfungen der dominierende Unterrichts- und Prüfungsstil. SLC-Prüfungen testen nicht<br />
die Fähigkeit der Schüler Gelerntes praktisch anzuwenden. Sie sind unangemessen und vollständig überholt.<br />
Die Lehrmethoden sind ungenügend, da viel auf nicht-kommunikativen Techniken beruht wie z.B. Rollen<br />
lernen, gemeinsames Wiederholen im Chor und Lücken füllen. Die Unterrichtsstunden neigen dazu, übermässig<br />
von den Lehrern dominiert zu werden.<br />
Der Unterricht konzentriert sich eher auf den Inhalt des Lehrbuchs als sich an den Fähigkeiten der Kinder zu<br />
orientieren. Die Lehrer benötigen dringend Hilfestellung in der richtigen Benutzung der Textbüchern, da<br />
viele Methoden und Herangehensweisen, die in den Büchern beschrieben sind, sich oft genug als ungeeignet<br />
herausstellen.<br />
Das Englisch Niveau an nepalesischen Schulen ist niedrig - weder Lehrer noch Schüler verfügen über<br />
ausreichende Englisch Kenntnisse.<br />
Dies alles zu ändern ist wichtig, wenn sich der Lehr- und Lernstandard in Nepal verbessern soll.<br />
Deshalb sind ausgebildete und qualifizierte Lehrer, die Einführung angemessener Technologien, adäquate<br />
und lokal reproduzierbare Lehr- und Hilfsmittel, eine Vernetzung von Entwicklung und Tradition im<br />
Unterricht sowie eine professionalitätsorientierte Bildungspolitik das, was heute in Nepal gebraucht wird.<br />
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9. Nepal - Statistik (Daten im Vergleich)<br />
Deutschland Nepal Rumänien<br />
1960 1999 1960 1999 1960 1999<br />
Kindersterblichkeit in den ersten 5 Jahren je<br />
1.000 Geburten<br />
40 5 315 104 82 24<br />
Säuglingssterblichkeit je 1.000 Geburten 34 5 212 75 69 21<br />
1980-99 1980-99 1980-99<br />
Müttersterblichkeit je 100.000 Geburten 8 540 41<br />
1970 1999 1970 1999 1970 1999<br />
Lebenserwartung in Jahren 71 77 42 58 69 70<br />
1970-90 1990-99 1970-90 1990-99 1970-90 1990-99<br />
Bevölkerungswachstum in % 0,1 0,4 2,5 2,4 0,7 -0,4<br />
1980 1995-99 1980 1995-99 1980 1995-99<br />
Analphabetenrate in % n.a. n.a. 75 55 5 3<br />
- Frauen n.a. n.a. 93 72 8 4<br />
- Männer n.a. n.a. 62 37 2 1<br />
1999 1999 1999<br />
Arzt-Patienten Verhältnis 1:300<br />
1:61000 ²<br />
1:19392 ³<br />
n.a.<br />
Anteil der Bevölkerung, der in Städten lebt, in<br />
%<br />
87 12 56<br />
Bevölkerung, die aufbereitetes Drinkwasser<br />
zur Verfügung hat, in %<br />
n.a. 81 58<br />
- auf den Dörfern n.a. 80 16<br />
- in den Städten n.a. 85 91<br />
Bruttosozialprodukt je Einwohner / Jahr in<br />
US$<br />
28280 220 1520<br />
Inflationsrate in % 2 9 114<br />
Datenquelle: Unicef - 'Zur Situation der Kinder in der Welt 2001'<br />
² in ländlichen Regionen<br />
³ in städtischen Regionen<br />
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10. Anhang: Aufstellung der ehrenamtlichen Arbeit und Elementen zur<br />
Eigenabdeckung der <strong>Projekt</strong>e<br />
Shangrila association / Kathmandu<br />
Anzahl Personen<br />
Ehrenamtliche<br />
Arbeitsstunden /<br />
Woche<br />
Äquivalenter<br />
Verdienstverzicht /<br />
Monat<br />
(1h = 75 NRP)<br />
Vorstandvorsitzende 2 30,00 9000,00<br />
Vorstand 5 5,00 1500<br />
Gesamt 35,00 10500<br />
eigene Milchproduktion (3 Kühe) für 51<br />
Kinder<br />
6000<br />
eigene Landbewirtschaftung (9000 qm) 3000<br />
Kostenreduktion durch Ehrenamt und<br />
Eigenproduktion<br />
19500<br />
effektiver Eigenanteil für das "Shangrila"<br />
Waisenhaus<br />
10.03%<br />
<strong>Govinda</strong> <strong>Entwicklungshilfe</strong> e.V. / Germany<br />
Vorstandvorsitzende 2 30,00<br />
Vorstand 3 15,00<br />
erweiterter Vorstand 4 20,00<br />
Gesamt 65,00<br />
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