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Konsensprinzip der Moderation - Planeasy

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und Durchsetzen gegen an<strong>der</strong>e. Wenn zwei Verhandlungspartner<br />

aufeinan<strong>der</strong>treffen, die beide das Durchsetzen versuchen, so treten sie in<br />

Konkurrenz miteinan<strong>der</strong>, ein Durchsetzen<strong>der</strong> gegen einen Anpassenden<br />

führt zur Kontrolle durch den Durchsetzenden usw.<br />

Kompromiß bedeutet, daß sich zwei Parteien auf halber Strecke treffen.<br />

Je<strong>der</strong> setzt etwas von dem durch, was er möchte, aber nicht alles. Je<strong>der</strong> geht<br />

auf den an<strong>der</strong>en ein, aber nicht ganz. Keiner ist wirklich zufrieden.<br />

In einem Konsens erhält je<strong>der</strong> (fast) alles, was er wollte, indem er ganz und<br />

gar auf den an<strong>der</strong>en eingeht.<br />

Die Grundlagen <strong>der</strong> Konsensfindung sind ausführlich und sehr anschaulich<br />

dargestellt in dem berühmten Harvard-Konzept von Roger Fisher, William<br />

Ury und Bruce Patton. Aus meiner Sicht ist das Buch ein Muß für jeden<br />

professionellen Mo<strong>der</strong>ator.<br />

Im Rahmen einer Mo<strong>der</strong>ation genügen meistens eine Haltung und drei<br />

Vorgehensweisen, um gute Ergebnisse zu erzielen.<br />

Die Haltung des Mo<strong>der</strong>ators: Allparteilich<br />

Normalerweise wird ein Mo<strong>der</strong>ator als inhaltlich neutral beschrieben.<br />

Genauer ist m.E. die Bezeichnung allparteilich: Der Mo<strong>der</strong>ator mischt sich<br />

inhaltlich nicht ein, achtet aber darauf, daß je<strong>der</strong> seine Interessen so gut wie<br />

möglich zur Geltung bringen kann.<br />

Das "Wie" zeigen die beiden Vorgehensweisen. Voraussetzung ist, daß ein<br />

Mo<strong>der</strong>ator nicht nur auf möglichst schnelles Abschließen umstrittener<br />

Punkte eingeht - damit würde er Kompromisse und Durchsetzungsverhalten<br />

för<strong>der</strong>n. Ein Mo<strong>der</strong>ator muß es aushalten, Konflikte (in welcher Größenordnung<br />

auch immer) in <strong>der</strong> Schwebe zu lassen, bis sie darauf abgeklopft<br />

sind, ob ein Konsens möglich ist.<br />

Ein Beispiel aus dem Mikrokosmos <strong>der</strong> Methodenanwendung in<br />

Mo<strong>der</strong>ationen: Kleingruppenbildung.<br />

Die Teilnehmer ordnen sich nach ihrem Interesse Themen zu, die sie<br />

bearbeiten möchten. Der Mo<strong>der</strong>ator gibt vor, daß jede Kleingruppe zur<br />

effizienten Bearbeitung drei bis fünf Mitglie<strong>der</strong> hat.<br />

Schnell sind zwei Gruppen voll, bei zwei an<strong>der</strong>en Themen sind je zwei<br />

Interessenten, zwei Teilnehmer haben sich noch nicht entschieden.<br />

Ulrich Dauscher 2

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