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Geruch - eine hedonische Hypothek der ... - composto.ch

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<strong>Geru<strong>ch</strong></strong> - <strong>eine</strong> <strong>hedonis<strong>ch</strong>e</strong> <strong>Hypothek</strong> <strong>der</strong> Grüngutverwertung<br />

Es stinkt - was tun<br />

Grüngutverwerten ist ni<strong>ch</strong>t geru<strong>ch</strong>los<br />

S<strong>ch</strong>on die Redensart „I<strong>ch</strong> mag di<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t rie<strong>ch</strong>en!“ zeigt, wie wi<strong>ch</strong>tig unser<br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sorgan ist und wie individuell die Wahrnehmung ist. Gerü<strong>ch</strong>e sind landauf<br />

landab stets au<strong>ch</strong> Thema rund um Kompostier- und Vergärungsanlagen, - in letzter<br />

Zeit vers<strong>ch</strong>iedenenorts wie<strong>der</strong> häufiger. Streit über inakzeptable Gerü<strong>ch</strong>e können<br />

s<strong>ch</strong>on mal zum „KO“ o<strong>der</strong> Entwicklungsblockade <strong>eine</strong>r Anlage führen. Steigen die<br />

verwerteten Grüngutmengen weiterhin – was wegen <strong>der</strong> knappen KVA-Kapazitäten zu<br />

erwarten ist – kommt die S<strong>ch</strong>weiz ni<strong>ch</strong>t um den Ausbau bestehen<strong>der</strong> Anlagen resp. um<br />

neue Anlagen herum. Das brau<strong>ch</strong>t die Akkzeptanz des Umfeldes.<br />

Was den eingefleis<strong>ch</strong>ten Kompöstlern ein Wohlgeru<strong>ch</strong> ist – wenn <strong>der</strong> Rottegeru<strong>ch</strong> die<br />

Aktivität in <strong>der</strong> Miete bestätigt, reizt die <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>srezeptoren skeptis<strong>ch</strong>er Na<strong>ch</strong>barn auf<br />

unangenehmste Weise. Resultate sind Reklamationen am Telefon o<strong>der</strong> per Post,<br />

offizielle Besu<strong>ch</strong>e von Behörden, Unters<strong>ch</strong>riftensammlungen, Pressemeldungen u.ä.<br />

Die Betreiber werden dann jeweils dazu aufgefor<strong>der</strong>t, die Situation innerhalb <strong>eine</strong>r<br />

bestimmten Frist zu verbessern, z.B. dur<strong>ch</strong> die Wahl bestimmter Rohstoffe,<br />

Anpassungen <strong>der</strong> Rezeptur, Massnahmen in <strong>der</strong> Rottelenkung o<strong>der</strong> au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>shemmer. Landauf landab ist zur Zeit in diversen Anlagen das Thema<br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sreklamationen und Sanierungsmassnahmen aktueller als au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on. „Die<br />

Kompostier-/Vergärungsanlagen ma<strong>ch</strong>en etwa 30% <strong>der</strong> von mir bearbeiteten Fälle mit<br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sbelästigungen aus“ meint Beat Gloor, <strong>der</strong> 'S<strong>ch</strong>nüffler' von Amtes wegen von<br />

<strong>der</strong> Abteilung Lufthygiene beim Kanton Züri<strong>ch</strong> "die Landwirts<strong>ch</strong>aft betrifft 40% und<br />

das Gewerbe und die Industrie 30% <strong>der</strong> weiteren <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sfälle. Das verdeutli<strong>ch</strong>t die<br />

Themenrelevanz! Neue grössere Grüngutverwertungsanlagen genehmigen wir deshalb<br />

nur no<strong>ch</strong> in ges<strong>ch</strong>lossener Bauweise mit kontrollierter Abluftreinigung (Biofilter)." Das<br />

Kompost-Magazin hat bei Anlagebetreibern und Behörden re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>iert über die<br />

Situation heute, mögli<strong>ch</strong>e <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>squellen, Relevanz, Vorgehen <strong>der</strong> Behörden und<br />

Massnahmen <strong>der</strong> Anlagebetreiber und au<strong>ch</strong> die gesetzli<strong>ch</strong>en Grundlagen.<br />

- ROM Frauenfeld,<br />

- Weierhus Region Luzern,<br />

- Sugiez Murten,<br />

- VEGAS, Aarberg<br />

- Gräni<strong>ch</strong>en<br />

- Muttenz,<br />

- Arlesheim<br />

- Trimba<strong>ch</strong><br />

- Murimoos<br />

Die Gerü<strong>ch</strong>e-Kü<strong>ch</strong>e<br />

Die <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>semissionen <strong>eine</strong>r Anlage sind stets 'nur' ein lokales Problem, das si<strong>ch</strong> sogar<br />

meistens nur in <strong>eine</strong>r bestimmten Windri<strong>ch</strong>tung von <strong>eine</strong>r Anlage ergibt, abhängig von<br />

<strong>der</strong> vorherrs<strong>ch</strong>enden Wetterlage und lokalen Winden. Bekannt sind au<strong>ch</strong><br />

Reklamationen bei Anlagen in erhöhten Lagen, wo <strong>der</strong> abendli<strong>ch</strong>e Luftabfluss in die<br />

tiefer gelegenen Siedlungsgebiete den Rottegeru<strong>ch</strong> mitnimmt.<br />

Für die Bildung von Gerü<strong>ch</strong>en ist das Ausgangsmaterial und dessen Behandlung von<br />

Bedeutung. So bilden si<strong>ch</strong> in den eher feu<strong>ch</strong>ten, strukturs<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Abfällen –<br />

Rasens<strong>ch</strong>nitt, Kü<strong>ch</strong>enabfälle, gewerbli<strong>ch</strong>e Lebensmittelabfälle – intensivere Gerü<strong>ch</strong>e als<br />

in Strau<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt. Starke <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sbildung gibt es, wenn grosse Mengen fris<strong>ch</strong><br />

angeliefertes Material bis zur ersten Behandlung zu lange liegen bleibt. Zudem sind


Kapazitätsüberlastung und unangepasste Infrastruktur häufig Gründe für<br />

Reklamationen aus <strong>der</strong> Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft. Für Bruno Nünlist von <strong>der</strong> ROM Frauenfeld,<br />

wel<strong>ch</strong>e im ersten Jahr seit <strong>der</strong> Inbetriebnahme ihrer neuen Vergärungsanlage und<br />

Rottehalle mit zahlrei<strong>ch</strong>en Anlaufs<strong>ch</strong>wierigkeiten zu kämpfen hatte, ist klar, dass au<strong>ch</strong><br />

<strong>der</strong> Anlagestandort und die verarbeitete Menge sehr ents<strong>ch</strong>eidend sind bezügli<strong>ch</strong><br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sproblematik. "Ab mehreren Tausend Tonnen Grüngut pro Jahr sei es fast<br />

unvermeidbar mind. Teile <strong>der</strong> Anlage zu s<strong>ch</strong>liessen und/o<strong>der</strong> <strong>eine</strong> Vergärung<br />

anzuhängen. Wir haben jetzt das Problem im Griff."<br />

Das <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>s-Bouquet<br />

Die bei <strong>der</strong> Verwertung von Grünabfällen auftretenden <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sstoffe sind:<br />

- Eigengerü<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> Ausgangsmaterialien,<br />

- Abbauprodukte biogener Abbauprozesse (vermeidbare Fäulnisprodukte,<br />

unvermeidbare anaerob-aerobe Stoffwe<strong>ch</strong>selprodukte und verfahrensbedingte<br />

Stoffwe<strong>ch</strong>selprodukte)<br />

- Abbauprodukte sog. abiogener (d.h.<strong>ch</strong>em./physikalis<strong>ch</strong>er) Abbauprozesse (Pyrolyse-<br />

, Maillard- und Autoxidationsprodukte).<br />

-<br />

Als unangenehm empfunden werden insbeson<strong>der</strong>e folgende Bouquets:<br />

+ nie<strong>der</strong>molekulare organis<strong>ch</strong>e Säuren (z.B. Mil<strong>ch</strong>-, Essig-, Capron- und Buttersäure)<br />

+ S<strong>ch</strong>wefelwasserstoffe (faule-Eier-<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>)<br />

+ Indole, Mercaptane, Skatole, Cadaverin<br />

Die unangenehmen <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sstoffe entstehen insbeson<strong>der</strong>e bei anaeroben<br />

Abbauprozessen (Fäulnisprozesse), d.h. bei Abbauprozessen des organis<strong>ch</strong>en<br />

Materials ohne genügend Sauerstoffversorgung und bei Pyrolyse-, Maillard- und<br />

Autoxidationsprozessen in <strong>der</strong> thermophilen Phase (bei hohen Temperaturen). Diese<br />

geru<strong>ch</strong>intensiven Abbauprodukte entstehen aus lei<strong>ch</strong>t abbaubaren, kohlehydrat- und<br />

eiweissrei<strong>ch</strong>en Ausgangssubstanzen (z.B.: Kü<strong>ch</strong>enabfälle, Rasens<strong>ch</strong>nitt).<br />

Fäulnis entsteht meist s<strong>ch</strong>on bei <strong>der</strong> Einsammlung dieser Grünabfälle in den<br />

Sammelcontainern. Dort liegen die Grünabfälle unvermis<strong>ch</strong>t im eigenen Saft einige<br />

bis mehrere Tage ohne Luftversorgung und beginnen zu faulen und stinken.<br />

Zu langes Deponieren und Ni<strong>ch</strong>t-Verarbeiten <strong>der</strong> angelieferten Abfälle führt dann auf<br />

<strong>der</strong> Kompostieranlage zu weiteren übelrie<strong>ch</strong>enden Fäulnisprozessen.<br />

Ungeeignete Mis<strong>ch</strong>ungen, s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Strukturzusammensetzung <strong>der</strong> Kompostmieten,<br />

unangepasste Rottelenkung und Vernässung <strong>der</strong> Mieten sind weitere mögli<strong>ch</strong>e<br />

Ursa<strong>ch</strong>en für <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>semmissionen von Grüngutverwertungsanlagen.<br />

Erhöhte <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>semissionen treten stets in <strong>der</strong> Startphase <strong>der</strong> Verrottung auf, dann<br />

wenn die rottespezifis<strong>ch</strong>en geru<strong>ch</strong>sintensiven Abbausubstanzen in hohen<br />

Konzentration in den Kompostmieten gebildet werden. Bei jedem vollständigen<br />

Umsetzen in <strong>der</strong> Anfangsphase treten diese aus <strong>der</strong> Miete aus und verbreiten si<strong>ch</strong> in<br />

die Umgebung.<br />

Das Verarbeiten und Kompostieren von stinkigem verfaulten Material ist ni<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>t<br />

und Bedarf einiger Geduld und viel fris<strong>ch</strong>er Luft. Vorallem bei grossen Mengen<br />

angelieferter, angefaulter Grünabfälle ist ein grosser Aufwand nötig bis die<br />

übelrie<strong>ch</strong>enden Fäunisprodukte aerob abgebaut und mineralisiert worden sind.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e zu Beginn <strong>der</strong> Rotte sind deshalb auf Grosskompostieranlagen<br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>semissionen fast ni<strong>ch</strong>t vermeidbar, jedo<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>aus minimierbar.<br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>svermeidende Massnahmen vor <strong>der</strong> Anlieferung in die Kompostieranlage sind<br />

deshalb sehr wirksam und bedeutungsvoll.<br />

- Sofortiges, tägli<strong>ch</strong>es Verarbeiten <strong>der</strong> angelieferten Grünabfälle<br />

- Überdecken des Sammelhaufens ca. 10 cm Siebresten, Erde o<strong>der</strong> Fris<strong>ch</strong>kompost<br />

(Biofilterwirkung), falls das sofortige Verarbeiten ausnahmsweise ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> ist.


- Beimis<strong>ch</strong>ung von genügend Siebresten, Erde (10% ) und Strukturmaterial (10-20%)<br />

beim Ansetzen <strong>der</strong> Mieten<br />

- Versu<strong>ch</strong> mit Reorganisation <strong>der</strong> Umsetzintervalle und -te<strong>ch</strong>nik in <strong>der</strong> Anfangsphase<br />

<strong>der</strong> Rotteprozesse<br />

Das Verarbeiten und Kompostieren von stinkigem verfaulten Material ist ni<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>t<br />

und Bedarf einiger Geduld und viel fris<strong>ch</strong>er Luft. Vorallem bei grossen Mengen<br />

angelieferter, angefaulter Grünabfälle ist ein grosser Aufwand nötig bis die<br />

übelrie<strong>ch</strong>enden Fäunisprodukte aerob abgebaut und mineralisiert worden sind.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e zu Beginn <strong>der</strong> Rotte sind deshalb auf Grosskompostieranlagen<br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>semissionen fast ni<strong>ch</strong>t vermeidbar, jedo<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>aus minimierbar.<br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>svermeidende Massnahmen vor <strong>der</strong> Anlieferung in die Kompostieranlage sind<br />

deshalb sehr wirksam und bedeutungsvoll (vergl. För<strong>der</strong>ungsmassnahmen für die<br />

Eigenkompostierung).<br />

Ziele bei <strong>der</strong> <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sminimierung:<br />

- Verarbeitung von mögli<strong>ch</strong>st fris<strong>ch</strong>en Grünabfällen<br />

- Vermeidung von Fäulnisprozessen bei Sammlung und Verarbeitung<br />

- Vermeidung von abiotis<strong>ch</strong>en Abbauprozessen d.h. von zu hohen Temperaturen<br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>smin<strong>der</strong>nde Massnahmen:<br />

Dur<strong>ch</strong> fa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>tes Kompostieren des no<strong>ch</strong> fris<strong>ch</strong>en Materials an <strong>der</strong> Quelle <strong>der</strong><br />

Abfallentstehung, in den Hausgärten und Siedlungen, können die bei <strong>der</strong> Sammlung<br />

und Lagerung entstehenden <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>semissionen am wirkungsvollsten reduziert<br />

werden. Die Eigenkompostierung in Hausgärten und Siedlungen ist au<strong>ch</strong> deshalb<br />

prioritär zu för<strong>der</strong>n. Deren För<strong>der</strong>ung fällt allerdings ni<strong>ch</strong>t in den Wirkungsberei<strong>ch</strong> des<br />

Kompostieranlagebetreiber son<strong>der</strong>n in den Aufgabenberei<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Gemeinde- und<br />

Kantonsbehörden.<br />

Au<strong>ch</strong> die zweite Massnahme, die Sammlung <strong>der</strong> no<strong>ch</strong> abzuführenden Grünabfälle in<br />

mögli<strong>ch</strong>st luftdur<strong>ch</strong>lässigen Gebinden, fällt in den Aufgabenberei<strong>ch</strong> <strong>der</strong><br />

Gemeindebehörden.<br />

Na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Anlieferung auf die Kompostieranlage können vom Anlagebetreiber folgende<br />

geru<strong>ch</strong>smin<strong>der</strong>nde Massnahmen ergriffen werden:<br />

- Sofortiges, tägli<strong>ch</strong>es Verarbeiten <strong>der</strong> angelieferten saftigen und nährstoffrei<strong>ch</strong>en<br />

Grünabfälle (v.a. Rasens<strong>ch</strong>nitt und Kü<strong>ch</strong>enabfälle) auf <strong>der</strong> Kompostieranlage, d.h.<br />

sofortiges Zerkl<strong>eine</strong>rn, Mis<strong>ch</strong>en und Ansetzen zu Kompostmieten.<br />

- Falls das sofortige Verarbeiten ausnahmsweise ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> ist, sollte <strong>der</strong> Depothaufen<br />

mit <strong>eine</strong>r S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t von ca. 10 cm Siebresten, Erde o<strong>der</strong> Fris<strong>ch</strong>kompost<br />

(Biofilterwirkung) überdeckt werden bis zur weiteren Verarbeitung.<br />

- Beimis<strong>ch</strong>ung von mind. 10% Siebresten und Erde zu fris<strong>ch</strong>-verarbeiteten Abfällen<br />

- Genügend Strukturmaterial (10-20%) beimis<strong>ch</strong>en zu fris<strong>ch</strong>-verarbeiteten Abfällen<br />

- Versu<strong>ch</strong> mit Reorganisation <strong>der</strong> Umsetzintervalle und -te<strong>ch</strong>nik in <strong>der</strong> Anfangsphase<br />

<strong>der</strong> Verrottung:<br />

Variante A: vollständiges Umsetzen mit <strong>der</strong> vorhandenen Mas<strong>ch</strong>ine erst na<strong>ch</strong> 10-14<br />

Tagen (vorausgesetzt wird die optimale Rohstoffmis<strong>ch</strong>ung und<br />

Strukturzusammensetzung und die Beimis<strong>ch</strong>ung von Erde und Siebresten).


Variante B: von Beginn weg stetiges Umsetzen jedo<strong>ch</strong> nur <strong>der</strong> Mietenrandzonen<br />

gemäss dem Spiralkompostierverfahren.<br />

Die <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sminimierung bei <strong>der</strong> Kompostierung im grossen Stil ist ohne Zweifel ein<br />

S<strong>ch</strong>lüsselproblem und ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> in den Griff zu kriegen. Ni<strong>ch</strong>t ohne Grund wird<br />

deshalb z.B. in Deuts<strong>ch</strong>land und au<strong>ch</strong> bei einigen Kompost-Fa<strong>ch</strong>leuten in <strong>der</strong><br />

S<strong>ch</strong>weiz die generelle Auflage für die Einkapselung <strong>der</strong> Vorrottephase bei Gross-<br />

Kompostieranlagen diskutiert. Diese Massnahme <strong>der</strong> Einkapselung sollte jedo<strong>ch</strong> erst,<br />

falls überhaupt, na<strong>ch</strong> Auss<strong>ch</strong>öpfen <strong>der</strong> vielfältigen übrigen Mögli<strong>ch</strong>keiten gewählt<br />

werden. Denn die Einkapselung von Kompostieranlagen führt zu ni<strong>ch</strong>t unerhebli<strong>ch</strong>en<br />

te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en und qualtitativen S<strong>ch</strong>wierigkeiten beim Betrieb von Kompostieranlagen<br />

und bedarf au<strong>ch</strong> sehr hoher Investitionen (3-10 fa<strong>ch</strong>e Investitionen, wie übli<strong>ch</strong>e<br />

Freilandmietenanlagen).<br />

Die Akkzeptanz von Kompostieranlagen bei <strong>der</strong> Bevölkerung und damit die Gewährleistung<br />

des längerfristigen Betriebes dieser Anlagen hängt in grossem Masse<br />

von <strong>der</strong> Lösung des <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sproblems ab. Insbeson<strong>der</strong>e in unserem di<strong>ch</strong>tbesiedelten<br />

Land ist die Bereits<strong>ch</strong>aft ungewohnte <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>simmissionen zu tolerieren ni<strong>ch</strong>t<br />

vorhanden. Die mögli<strong>ch</strong>en Lösungsansätze zur Reduktion <strong>der</strong> <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>semissionen<br />

von Kompostieranlagen müssen deshalb konsequent verfolgt und umgesetzt werden.<br />

Das Gesetz und die Behörden<br />

Die Luftreinhalteverordnung sieht für <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sbelästigungen k<strong>eine</strong> Grenzwerte vor (Art.<br />

2, Abs. 5). In <strong>der</strong> Praxis kommt die BUWAL-S<strong>ch</strong>rift „Grundlagen zur Beurteilung von<br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sproblemen“ von 1989 zur Anwendung. Im Kanton Züri<strong>ch</strong> ist es bis heute no<strong>ch</strong><br />

zu k<strong>eine</strong>m spezifis<strong>ch</strong>en Grüngut-<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>s-Geri<strong>ch</strong>tsfall gekommen. „Die<br />

Kompostieranlagen ma<strong>ch</strong>en etwa 30% unserer Fälle mit <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sbelästigungen aus“<br />

meint Beat Gloor von <strong>der</strong> Abteilung Lufthygiene beim Kanton Züri<strong>ch</strong>. Die restli<strong>ch</strong>en<br />

Abklärungen teilen si<strong>ch</strong> die Landwirts<strong>ch</strong>aft (40%) und das Gewerbe und die Industrie<br />

(zusammen 30%)!<br />

Bei Problemfällen verteilt <strong>der</strong> Kanton Züri<strong>ch</strong> in <strong>eine</strong>m ersten S<strong>ch</strong>ritt bei 120-150<br />

Anwohnern Fragebogen, auf denen die eigene Wahrnehmung in <strong>eine</strong>r <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sskala<br />

von 1-10 zu notieren ist. So kann die Situation aus <strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>st vieler, potentiell<br />

betroffener Personen beurteilt werden. Als repräsentativ gelten die Resultate, wenn ein<br />

Rücklauf von 30-40% erzielt wird. Wenn <strong>der</strong> Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt aus allen Fragebogen kl<strong>eine</strong>r<br />

als 3 ist, besteht kein Grund für weitere Massnahmen. Ansonsten eruiert das kantonale<br />

Amt das Auftreten <strong>der</strong> Gerü<strong>ch</strong>e detaillierter: einzelne Personen (Anwohner und neutrale<br />

Externe) s<strong>ch</strong>reiben über mehrere Wo<strong>ch</strong>en <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sprotokolle, um <strong>eine</strong>n Zusammenhang<br />

zwis<strong>ch</strong>en den Vorgängen auf <strong>der</strong> Anlage, <strong>der</strong> Witterung, <strong>der</strong> Topographie und <strong>der</strong><br />

individuellen Wahrnehmung zu finden. Die Resultate dieses weiten S<strong>ch</strong>rittes bestimmen<br />

das weitere Vorgehen.<br />

Individuelle Wahrnehmung und Umgang mit Reklamationen<br />

Wie individuell die Vorlieben für Gerü<strong>ch</strong>e sind, zeigt <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> Parfümindustrie. Der<br />

grosse Kundenstamm rekrutiert si<strong>ch</strong> aus all jenen, wel<strong>ch</strong>e die „s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten“ Gerü<strong>ch</strong>e wie<br />

S<strong>ch</strong>weiss überdecken wollen. Und trotz <strong>der</strong> Vielzahl von Marken und Duftnoten finden<br />

alle ihre Anhänger.<br />

Das Glei<strong>ch</strong>e gilt für die Rottegerü<strong>ch</strong>e, die <strong>eine</strong>n sind sie bedeutungslos o<strong>der</strong> tolerierbar,<br />

auf an<strong>der</strong>e wirken sie Ekel erregend und darum extrem störend. Es ist darum ni<strong>ch</strong>t<br />

erstaunli<strong>ch</strong>, dass die Diskussionen rund um die <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>semissionen immer sehr<br />

emotional geführt wird. Beim Kanton Züri<strong>ch</strong> stellt man fest, dass die Toleranz von<br />

Seiten <strong>der</strong> Anwohner gegenüber von Gerü<strong>ch</strong>en stetig sinkt.<br />

Die Anwohnerreaktionen sind fast immer die glei<strong>ch</strong>en: telefonis<strong>ch</strong>e und s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e<br />

Bes<strong>ch</strong>werden, Unters<strong>ch</strong>riftensammlungen, Leserbriefe, Medienberi<strong>ch</strong>te in Zeitungen,


Lokalradios und –TV. Für Anlagebetreiber sind sol<strong>ch</strong>e Aktionen auf den ersten Blick sehr<br />

ärgerli<strong>ch</strong>. Es ist im Interesse des guten Einvernehmens mit den Na<strong>ch</strong>barn<br />

empfehlenswert, auf diese Reklamationen einzugehen und das Problem sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zu<br />

diskutieren. Am besten versu<strong>ch</strong>t man gemeinsam mit den Na<strong>ch</strong>barn herauszufinden,<br />

wann und dur<strong>ch</strong> was die Gerü<strong>ch</strong>e entstehen, zu wel<strong>ch</strong>er Zeit sie beson<strong>der</strong>s intensiv sind<br />

etc. Am besten werden mehrere Personen eingeladen, <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sprotokolle zu s<strong>ch</strong>reiben.<br />

Zudem sollten neutrale Stellen einges<strong>ch</strong>altet werden, die si<strong>ch</strong> zu den kritis<strong>ch</strong>en Zeiten<br />

und in den kritis<strong>ch</strong>en Regionen als „S<strong>ch</strong>nüffler“ bes<strong>ch</strong>äftigen. Mit externen<br />

Sa<strong>ch</strong>verständigen sollen dann mögli<strong>ch</strong>e Massnahmen erarbeitet und umgesetzt werden.<br />

.. und alles immer aktiv kommunizieren, z.B. mit Pressemeldungen. Ein „Tag <strong>der</strong><br />

offenen Tür auf <strong>der</strong> Anlage“ empfiehlt si<strong>ch</strong> erst na<strong>ch</strong> <strong>eine</strong>r störungsfreien Phase.<br />

Das wirkt für weniger <strong>Geru<strong>ch</strong></strong> und mehr Akkzeptanz - wenn's stinkt - was tun<br />

Wel<strong>ch</strong>e Massnahmen im konkreten Fall zu ergreifen sind, hängt immer von <strong>der</strong><br />

betreffenden Anlage ab. Die na<strong>ch</strong>folgende Auflistung ist <strong>eine</strong> Reihe von Vors<strong>ch</strong>lägen,<br />

die si<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>er positiv auf die <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>semissionen auswirken werden.<br />

1. Ausgangsmaterial<br />

Je<strong>der</strong> Anlagebetreiber haftet für den Kompost, den er na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Verwertung an die<br />

Abnehmer abgibt. Es ist also in s<strong>eine</strong>m Interesse, die Anlieferungen immer kritis<strong>ch</strong> zu<br />

überprüfen und gegebenenfalls zurückzuweisen, wenn sie ni<strong>ch</strong>t den vertragli<strong>ch</strong><br />

abgema<strong>ch</strong>ten Kriterien entspre<strong>ch</strong>en: z.B. zu viele Fremdstoffe, verfaultes Material o.ä.<br />

2. Menge<br />

Jede Anlage ist für <strong>eine</strong> bestimmte Menge an Grünabfälle ausgelegt. Jede zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

Tonne Material bedeutet zwar <strong>eine</strong>n Gewinn, in vielen Fällen stösst die Anlage jedo<strong>ch</strong><br />

an ihre Grenzen. So können z.B. Gerü<strong>ch</strong>e entstehen, wenn die Mieten vor Abs<strong>ch</strong>luss <strong>der</strong><br />

Rotte geräumt werden.<br />

Bsp. Murimoos Halbierung <strong>der</strong> Verarbeitungsmenge von bisher 10'000 t/a auf 5'000<br />

t/a<br />

3. Standort<br />

Bei <strong>der</strong> Planung von neuen Anlagen ist neben <strong>der</strong> Ers<strong>ch</strong>liessung au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Topographie,<br />

<strong>der</strong> lokalen Witterung und <strong>der</strong> Distanz zum nä<strong>ch</strong>sten Wohngebiet Re<strong>ch</strong>nung zu tragen.<br />

- Anlagestandort: lokale Topographie, Witterung, Siedlungsnähe<br />

Bsp. Frauenfeld, Gräni<strong>ch</strong>en, Trimba<strong>ch</strong><br />

4. Infrastruktur<br />

Bei einigen Anlagen, die mit Reklamationen wegen Gerü<strong>ch</strong>en zu kämpfen hatten,<br />

haben Optimierungen bei <strong>der</strong> Infrastruktur zum Erfolg geführt, z.B. dur<strong>ch</strong> aktive<br />

Belüftung <strong>der</strong> Mieten, Verwenden von Goretex-Matten, Vorrotte in ges<strong>ch</strong>lossenen<br />

Rotteboxen o<strong>der</strong> dur<strong>ch</strong> den Bau <strong>eine</strong>r ges<strong>ch</strong>lossenen Vergärungsanlage.<br />

5. Verfahren<br />

Grünabfälle sind <strong>eine</strong> heikle Sa<strong>ch</strong>e. Gerade weil <strong>der</strong> Abbauprozess von selbst geht, muss<br />

er ri<strong>ch</strong>tig gesteuert sein. Angeliefertes Material muss mögli<strong>ch</strong>st s<strong>ch</strong>nell verwertet<br />

werden, ist <strong>eine</strong> Regel für bes<strong>ch</strong>werdefreies Kompostieren. Dafür ist es sinnvoll mit dem<br />

ersten Umsetzen bis 2-3 Tage na<strong>ch</strong> dem Aufsetzen <strong>der</strong> Mieten zuzuwarten.<br />

6. <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>shemmer<br />

Wenn alle oben stehenden Massnahmen ausgereizt, ist mögli<strong>ch</strong>erweise <strong>der</strong> Einsatz<br />

<strong>eine</strong>s <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>hemmers sinnvoll, <strong>der</strong> den Betrieb auf <strong>der</strong> Kostenseite si<strong>ch</strong>er belasten wird.<br />

Im Handel sind Steinmehle und Tonerde erhältli<strong>ch</strong> sowie enzymatis<strong>ch</strong>e Mittel, die den<br />

Kompost mit <strong>eine</strong>r bestimmten geru<strong>ch</strong>sfreien Bakterienkultur impfen. Aber Vorsi<strong>ch</strong>t: <strong>der</strong><br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>shemmer erspart dem Anlagebetreiber ni<strong>ch</strong>t jede Arbeit.


Beispiel Arlesheim<br />

Mit <strong>der</strong> Zugabe <strong>eine</strong>s Enzympräparates hat die Kompostieranlage <strong>der</strong> Stadtgärtnerei<br />

Basel in Arlesheim seit <strong>eine</strong>m Jahr guten Erfolg. Die vorher lange währenden<br />

<strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sprobleme wurden trotz auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong>er Verarbeitung von Gartenabfällen mit<br />

folgenden Massnahmen gemeistert: Mengenreduktion auf jährli<strong>ch</strong> 30‘000m3,<br />

restriktive Annahmekontrolle mit Rückweisung von z.B. stark vergammeltem<br />

Rasens<strong>ch</strong>nitt, wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>e Betriebssitzung mit Diskussion anstehen<strong>der</strong> Anliegen,<br />

sorgfältige Betriebsführung, gutes Timing beim Umsetzen (bei starkem <strong>Geru<strong>ch</strong></strong> 2-3 Tage<br />

zuwarten mit Umsetzen). Zur Zeit läuft <strong>der</strong> Betrieb zufrieden stellend. Investitionen in<br />

<strong>eine</strong> Be- und Entlüftungsanlagen ist hier nur als allerletzte Massnahme vorgesehen.<br />

Das muss woan<strong>der</strong>s hin, das ist k<strong>eine</strong> massnahme!!!<br />

Beispiel Kanton Zür<strong>ch</strong><br />

Kanton Züri<strong>ch</strong> sollen k<strong>eine</strong> neuen Anlagen mehr bewilligt werden mit offener<br />

Mietenkompostierung. Nur no<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>lossene Systeme wie Vergärung o<strong>der</strong><br />

eingehauste Kompostierung. Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> dürfte si<strong>ch</strong> diese Haltung auf <strong>eine</strong> Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Annahmepreise von CHF 150.– pro Tonne und mehr auswirken, was etwa den<br />

Preisen <strong>der</strong> Kehri<strong>ch</strong>tverbrennung entspri<strong>ch</strong>t. Sollen die ökonomis<strong>ch</strong>en Vorteile <strong>der</strong><br />

Grüngutverwertung preisgegeben werden<br />

Kl<strong>eine</strong> Anlagen weniger Probleme, bzw. an Kapazitäten angepasste Anlagen<br />

Übertriebene Massnahme individuelle Situation muss betra<strong>ch</strong>tet werden d.h.<br />

Anlagestandort mit (Topographie, lokale klimat. Verhältnisse, Siedlungsnähe),<br />

Verarbeitungsmenge, Art <strong>der</strong> Input-Materialien, Verarbeitungste<strong>ch</strong>nik,<br />

+ S<strong>ch</strong>lussfolgerungen - es stinkt - was tun<br />

In Agglomerationen mit nahen Siedlung eindeutiger Trend zu ges<strong>ch</strong>lossenen Systemen<br />

mit mind. teilweiser Vergärung<br />

„Grüngutverwertung steht und fällt mit Lösung <strong>der</strong> <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sfragen, ansonsten muss<br />

mind. das nasse Grünzeug wie<strong>der</strong> in die KVA“ gemäss Sieber AWEL<br />

Für Rolf Kettler vom BUWAL ist das Thema Gerü<strong>ch</strong>e hö<strong>ch</strong>stens lokal brisant, bildet für<br />

ihn jedo<strong>ch</strong> kein Thema. Und au<strong>ch</strong> dort wo es lokal zum Problem wird seien wohl oft die<br />

Toleranzen einzelner übers<strong>ch</strong>ritten, was wohl au<strong>ch</strong> auf die gesunkene Toleranzs<strong>ch</strong>welle<br />

generell zurückzuführen sei. Der Trend ri<strong>ch</strong>tung Vergärung sei wohl feststellbar jedo<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> kein Garant für <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sfreiheit, wie aktuelle Beispiele zeigten. Gegen den Willen<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung sei ni<strong>ch</strong>ts dur<strong>ch</strong>setzbar. An diesem Willen müsse allenfalls gearbeitet<br />

werden, spri<strong>ch</strong> Goodwill s<strong>ch</strong>affen.<br />

- kein <strong>Geru<strong>ch</strong></strong> wäre fals<strong>ch</strong>e Verspre<strong>ch</strong>ung, s<strong>ch</strong>ürt zu hohe Erwartungen<br />

- Grüngutverwerten ist ni<strong>ch</strong>t geru<strong>ch</strong>los, darf aber ni<strong>ch</strong>t stinken d.h. muss innerhalb <strong>der</strong><br />

lokal unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Toleranzs<strong>ch</strong>wellen laufen<br />

- k<strong>eine</strong> generellen Konzepte son<strong>der</strong>n punktuelle an die lokalen Verhältnisse angepasste<br />

Problemanalyse und Lösungsstrategie umsetzen<br />

- auf dem Land bessere Akkzeptanz als in Stadtnähe<br />

- geeignete Lage für Neuanlagen, mögli<strong>ch</strong>st dort wo s<strong>ch</strong>on geru<strong>ch</strong>sbelastet z.B.<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe, ARA<br />

- betriebli<strong>ch</strong>e Massnahmen für <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>sreduktion: einwandfreies Ausgangsmaterial,<br />

ras<strong>ch</strong>e und kontinuierli<strong>ch</strong>e Verarbeitung, optimale Mis<strong>ch</strong>ung/Rezeptur erstellen mit<br />

genügend Strukturmaterial, Impfkompost, Tonerde, evtl. Enzymprodukt,<br />

sorgfältige Rotteführung, Umsetzen in Anfangsphase verzögern ni<strong>ch</strong>t zu<br />

geru<strong>ch</strong>ssensitiven Zeiten (morgens statt abends)


- Anpassung Infrastrukturen: Standortwe<strong>ch</strong>sel, Reduktion Verarbeitunsgmenge,<br />

Eins<strong>ch</strong>ränkung Inputmaterialien (k<strong>eine</strong> Kü<strong>ch</strong>enabfälle mehr), kontrollierte Luftver- und -<br />

entsorgung (Belüftung und Abluftfassung, –behandlung in ges<strong>ch</strong>lossenem System),<br />

- im Problemfall ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> Verdrängen son<strong>der</strong>n Wahrnehmungen ernst nehmen und<br />

aktive Kommunikation mit Anwohnern pflegen: Tage <strong>der</strong> offenen Tür, S<strong>ch</strong>ulwo<strong>ch</strong>en, in<br />

Problemsituationen Einsatz <strong>Geru<strong>ch</strong></strong>skommission, Protokolle dur<strong>ch</strong> Anwohner,<br />

Problemanalyse, Massnahmen umsetzen und kommunizieren,<br />

+ Trend zu ges<strong>ch</strong>lossenen Anlagen sinnvoll was hat das zur Folge<br />

+ wel<strong>ch</strong>er Anteil ist sanierungsbedürftig bezügl. <strong>Geru<strong>ch</strong></strong><br />

+ wel<strong>ch</strong>e ökonom. Auswirkunge hat dies<br />

+ wie kann Grüngutverwertung trotzdem ökonomis<strong>ch</strong> interessant bleiben<br />

+ wie kann Toleranz/Goodwill geför<strong>der</strong>t werden<br />

+ sind Kleinanlagen, privates Kompostieren vorteilhaft diesbezügli<strong>ch</strong> -> lokale<br />

Verankerung, eigener Dreck<br />

Dr. Bea S<strong>ch</strong>warzwäl<strong>der</strong> & René Estermann, Composto Olten

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