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Start der Internationalen Tanzwochen Neuss<br />
Grazie, Kraft und Feingefühl<br />
Wenn Energie Muskeln in Spannung versetzt,<br />
wenn Bewegung sich über Perfektion, Schnelligkeit<br />
und Virtuosität definiert und sich die Konzentration<br />
bewusst dem Rausch ergibt, bannt dies fast unweigerlich<br />
ein Publikum. Nicht selten gab es das in<br />
den vergangenen Jahren auf den Internationalen<br />
Tanzwochen Neuss zu erleben. Das Programm die-<br />
Gone! Dance Company“, das klingt schon nach<br />
Power und Spannung und nach Mut zum Grenzgang.<br />
„Armitage<br />
Das ist der Name der New Yorker Tanztruppe von Karole<br />
Armitage, einem Aushängeschild in Sachen wegweisender<br />
New Yorker Tanzkreationen. Eine Künstlerin mit weiter, fundierter<br />
Ausbildung, die ihre Karriere als Tänzerin 1973 beim Ballet du Grand<br />
Théâtre de Genève startete, wo sie sich mit Interpretationen von<br />
George Balanchine einen Namen machte. Sie tanzte als Solistin in<br />
der New Yorker Merce Cunningham Dance Company, war Leiterin<br />
der Florenzer Maggio Danza und besetzte die Stelle der Chefchoreographin<br />
des Ballet de Lorraine. 1984 lädt Mikhail Baryshnikov sie ein,<br />
ein Werk für das American Ballet zu kreieren. Mittlerweile hat sie<br />
zahlreiche Choreographien für große Truppen geschaffen, auch für<br />
das Ballett der Deutschen Oper Berlin, Les Ballets de Monte-Carlo<br />
und das Alvin Ailey Dance Theatre. Sie arbeitete mit Designern wie<br />
Jean-Paul Gaultier und Christian Lacroix und mit Popikonen wie Madonna<br />
und Michael Jackson. Jetzt kommt sie mit ihrer vor sieben<br />
Jahren gegründeten Truppe nach Neuss, mit neuem Repertoire und<br />
der für Aufsehen gesorgten Choreographie „The Watteau Duets“<br />
(1985/2009). Eine Deutschlandpremiere am 18.10. in der <strong>Neusser</strong><br />
Stadthalle, auf die man gespannt sein darf.<br />
Aber auch sonst hat das Programm der Internationalen Tanzwochen<br />
noch einiges zu bieten, sei es mit einem Hauch Fremdländischen<br />
ser Saison kann da gut mitbieten, ob mit der New<br />
Yorker Stilbereiterin Karole Armitage, dem aufstrebenden<br />
Choreographen Eric Gauthier vom Theaterhaus<br />
Stuttgart oder den hier schon gefeierten Compagnien<br />
wie dem Cedar Lake Contemporary Ballet<br />
aus New York oder Heinz Spoerlis Zürcher Ballett.<br />
Marion Stuckstätte<br />
der „São Paulo Companhia de Dança“, die hier ihr einziges Gastspiel<br />
deutschlandweit gibt, oder sei es mit dem Wissen um klassisches<br />
Können von Heinz Spoerli und seinem Zürcher Ballett. Nicht zu vergessen<br />
der Besuch des Cedar Lake Contemporary Ballets, das vor<br />
zwei Jahren mit der Choreographie „Orbo Novo“ des Shootingstars<br />
Sidi Larbi Cherkaoui für viel Beifall sorgte. Sind auch die Inhalte der<br />
Truppe um Benoit-Swan Pouffer derzeit noch nicht bekannt, so<br />
weiß man um ihre hochkarätigen, zeitgenössischen Darbietungen,<br />
arbeitet sie doch seit Jahren mit jungen Spitzenchoreographen zusammen.<br />
Ein besonderer Genuss dürfte auch der Auftritt am 18. Januar werden,<br />
an dem das Tanzensemble Gauthier Dance des Theaterhauses<br />
Stuttgart nach Neuss kommt. Unter der Leitung des Kanadiers Eric<br />
Gauthier tanzt sich die 2007 gegründete Truppe gerade auf Erfolgskurs.<br />
Die lebendigen, einfallsreichen Inszenierungen des Choreographen,<br />
Tänzers und Musikers Gauthier vermögen ein breites Publikum<br />
zu erreichen, bringen ausverkaufte Vorstellungen und viel<br />
Lob von Presse und Kritikern. Einige Preise kann er in seiner jungen<br />
Laufbahn schon verzeichnen. In diesem Jahr wurde Eric Gauthier mit<br />
dem Deutschen Tanzpreis „Zukunft“ <strong>2011</strong> ausgezeichnet. Für den<br />
Deutschen Theaterpreis „<strong>Der</strong> Faust“, der im November verliehen<br />
wird, ist er nominiert.<br />
(Weitere Infos unter www.tanzwochen.de)<br />
<strong>Der</strong> <strong>Neusser</strong> 10.<strong>2011</strong>