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Habt nicht lieb die Welt, noch was in - Hoffnungskirche zu Pankow

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Im 1. Johannesbrief erfahren wir von e<strong>in</strong>er Ause<strong>in</strong>anderset<strong>zu</strong>ng. Da s<strong>in</strong>d <strong>die</strong>, <strong>die</strong><br />

behaupten: Ich habe Anspruch auf Gottes Segen. Von Verantwortung, Liebe,<br />

Geme<strong>in</strong>schaft, Rücksicht und Solidarität halten sie aber <strong>nicht</strong>s. Vielmehr s<strong>in</strong>d<br />

Egoismus und rücksichtsloser Umgang mit anderen bei ihnen an der Tagesordnung.<br />

Alles herausholen, <strong>was</strong> raus<strong>zu</strong>holen ist, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Rücksicht<br />

auf <strong>die</strong> Geme<strong>in</strong>schaft.<br />

E<strong>in</strong>em solchen Verständnis von Leben, von Gott und der <strong>Welt</strong> erteilt Johannes<br />

allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Absage: E<strong>in</strong>e solche <strong>Welt</strong> wird untergehen. Und <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> sich an<br />

solch e<strong>in</strong> Verständnis von Leben bzw. <strong>Welt</strong> b<strong>in</strong>den, werden, bildlich gesprochen, mit<br />

ihr begraben werden. Johannes redet Tacheles.<br />

Darum, so bittet Johannes, hängt euer Herz <strong>nicht</strong> an <strong>die</strong> herrschenden<br />

Lebensverhältnisse, sondern lebt im Licht Gottes, tut se<strong>in</strong>en Willen. Nehmt <strong>die</strong> Liebe<br />

und Güte Gottes, <strong>die</strong> er euch <strong>zu</strong>gedacht hat, als Geschenk an, das euch da<strong>zu</strong><br />

ermutigen und helfen kann.<br />

Diesen Prozess umschreibt er ganz e<strong>in</strong>fach und verständlich: „Die F<strong>in</strong>sternis vergeht<br />

und das wahre Licht sche<strong>in</strong>t jetzt“. Nehmt jeden Tag dankbar als Geschenk und lebt<br />

vertrauensvoll und fröhlich. Macht et<strong>was</strong> aus dem, <strong>was</strong> er euch <strong>zu</strong>gedacht hat! Nicht<br />

aus dem, <strong>was</strong> er anderen <strong>zu</strong>gedacht hat. Aus dem eben, <strong>was</strong> Gott uns <strong>zu</strong>gedacht hat.<br />

E<strong>in</strong> junger Bauer, dem es gar <strong>nicht</strong> so gut g<strong>in</strong>g, erlöste e<strong>in</strong>en Adler, der ihm <strong>zu</strong>m Dank<br />

e<strong>in</strong>en Wunschr<strong>in</strong>g schenkte. „Wenn du ihn am F<strong>in</strong>ger drehst und dabei e<strong>in</strong>en Wusch<br />

aussprichst, wird er alsbald <strong>in</strong> Erfüllung gehen. Aber es ist nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Wunsch im<br />

R<strong>in</strong>g. Darum überlege wohl, <strong>was</strong> du wünschst, auf dass es dich <strong>nicht</strong> nachher<br />

gereue.“ Der Adler erhob sich und flog davon.<br />

Der Bauer nahm den R<strong>in</strong>g und steckte ihn an den F<strong>in</strong>ger. Auf se<strong>in</strong>em Heimweg kam er<br />

bei e<strong>in</strong>em Goldschmied vorbei. Dem zeigte er den R<strong>in</strong>g.<br />

„E<strong>in</strong> Pappenstiel wert“, sagte der Goldschmied. Da lachte der Bauer und erzählte ihm<br />

von der Bedeutung des R<strong>in</strong>ges. Sofort änderte der Goldschmied se<strong>in</strong>e Taktik und lud<br />

ihn <strong>zu</strong>r Übernachtung e<strong>in</strong>. Im Schlaf zog er ihm den R<strong>in</strong>g vom F<strong>in</strong>ger und ersetzte ihn<br />

durch e<strong>in</strong>en gleichen, ohne <strong>die</strong>se Wunderkraft. Als sich der Bauer am Morgen<br />

verabschiedet hatte, schloss sich der Goldschmied <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Zimmer e<strong>in</strong>, drehte am<br />

R<strong>in</strong>g und wünschte sich gleich 100.000 Taler. Kaum ausgesprochen, regnete es <strong>die</strong><br />

Taler und sie begruben ihn. Die Erben kamen und teilten. Der Bauer unterdes g<strong>in</strong>g<br />

nach Hause und erzählte der Frau von dem Wunschr<strong>in</strong>g. Sie wollte sogleich<br />

loswünschen: „Was me<strong>in</strong>st du, <strong>noch</strong> e<strong>in</strong> Stück Acker könnten wir brauchen?“<br />

„Das wäre der Mühe wert. Wenn wir e<strong>in</strong> Jahr arbeiten und et<strong>was</strong> Glück haben, könnten<br />

wir ihn uns vielleicht kaufen.“ Und so war es.<br />

„Siehst du, wir haben es geschafft und der Wunsch ist immer <strong>noch</strong> frei.“ So g<strong>in</strong>g es<br />

weiter. E<strong>in</strong> Pferd kam da<strong>zu</strong>. Sie schafften alles so. Und der Wunsch war immer <strong>noch</strong><br />

frei.<br />

Die Frau sagte vorwurfsvoll: „Ich kenne dich <strong>nicht</strong> wieder. Früher hast du immer<br />

geklagt und jetzt plagst du dich. Du könntest e<strong>in</strong> reicher Bauer, ja, sogar e<strong>in</strong> König<br />

se<strong>in</strong> und kannst dich <strong>nicht</strong> entschließen.“<br />

„Lass doch“, erwiderte der Bauer, „e<strong>in</strong> Wunsch ist nur im R<strong>in</strong>g, und der ist schnell<br />

vertan. Wer weiß, <strong>was</strong> uns <strong>noch</strong> e<strong>in</strong>mal <strong>zu</strong>stößt, wo wir dann den R<strong>in</strong>g brauchen. Fehlt

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