14.11.2012 Aufrufe

Stadt Waldenburg - IGN-Ingenieurgesellschaft Nußbaum

Stadt Waldenburg - IGN-Ingenieurgesellschaft Nußbaum

Stadt Waldenburg - IGN-Ingenieurgesellschaft Nußbaum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DERPLANER<br />

i N f O R M A t i O N E N f Ü R B A U H E R R E N U N D P L A N E R<br />

03 | INTERVIEW: Mit Helmut Mörgenthaler<br />

08 | VERKEHRSPLANUNG: Ortsdurchfahrt Reicholzheim<br />

12 | HOCHWASSERSCHUTZ: Überprüfung HRB Kohlbach<br />

19 | VISUALISIERUNG: Genauigkeit hat oberste Priorität<br />

www.moergenthaler.de | www.ign-online.de<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

3<br />

Dezember 2009<br />

1


iNHALt // EDitORiAL // iMPRESSUM //<br />

2<br />

EdITORIAL<br />

Verehrte Leserinnen und Leser,<br />

Großprojekte sind gut fürs Renommee,<br />

bieten aber keine langfristige Sicherheit<br />

für ein Ingenieurbüro. Um eine<br />

Mannschaft auszulasten, braucht es als<br />

Fundament auch viele kleinere Projekte<br />

und vor allem auch regelmäßige Beauftragungen<br />

sowie Kontinuität.<br />

Die gute Einbindung in die Region, die<br />

Kontakte zu den Verwaltungen in den<br />

Städten und Gemeinden im Umfeld,<br />

sind für unsere Büros eine gute Grundlage,<br />

auf der wir aufbauen können. Die<br />

Erfahrungen vor Ort bilden den Bodensatz<br />

für Konzepte, die auch andernorts<br />

gefragt sind. So ergeben sich über die<br />

enge Zusammenarbeit mit den Auftraggebern<br />

in der Region weiterführende<br />

Ideen, die wir über die Region hinaus –<br />

auch international – realisieren können.<br />

Voraussetzung für diese Zusammenarbeit<br />

ist gegenseitiges Vertrauen. Dieses<br />

Vertrauen wiederum ist eine Folge<br />

von Verlässlichkeit und Qualität, die<br />

wir unseren Partnern bieten. Dauerhaft<br />

gute Qualität unserer Leistungen<br />

ist unser selbst gesetztes Ziel. Dies wird<br />

honoriert. Und darauf sind wir stolz.<br />

Dr. Volker Mörgenthaler<br />

Andreas <strong>Nußbaum</strong><br />

iMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Mörgenthaler ingenieure<br />

Planungsgesellschaft mbH<br />

ingenieurgesellschaft<br />

<strong>Nußbaum</strong><br />

c/o Altstadt 36<br />

74613 Öhringen<br />

tel.: 07941-9241-0<br />

fax: 07941-9241-30<br />

info@moergenthaler.de<br />

www.moergenthaler.de<br />

Redaktion:<br />

Dr.-ing. Volker Mörgenthaler<br />

und Dipl.-ing. Andreas <strong>Nußbaum</strong><br />

(v. i. S. d. P.), in Zusammenarbeit mit<br />

Helmut Müller (Creativ text)<br />

druck:<br />

Druckerei Laub GmbH & Co. KG<br />

Postfach 6<br />

74834 Elztal-Dallau<br />

tel.: 06262-8003-0<br />

www.laub.de<br />

BAULEitUNG // Lasertechnik ABWASSER // technische Lösung<br />

03 iNtERViEW //<br />

ingenieurwesen braucht Geist<br />

06 VERKEHRSANLAGEN //<br />

forschungsanlage für<br />

Lasertechnik<br />

Parksituation optimiert<br />

08 UMWELtPLANUNG //<br />

Aufwändige Genehmigungen<br />

09 VERKEHRSPLANUNG //<br />

Höchste Genauigkeit<br />

Weiter für ein starkes Öhringen<br />

11 WASSERVERSORGUNG //<br />

Eigenwasser für Zweiflingen<br />

12 HOCHWASSERSCHUtZ //<br />

Überprüfung HRB Kohlbach<br />

13 REGENWASSERBEHANDLUNG //<br />

An Schlüsselstellen gemessen<br />

14 ABWASSER //<br />

Sanierung Pumpwerk<br />

Kochertürn<br />

Probleme technisch gelöst<br />

Kanalisationsplan erstellt<br />

Texte und Gestaltung:<br />

Helmut Müller<br />

Creativ text<br />

Kastellstr. 53<br />

74080 Heilbronn<br />

tel.: 07131-2798086<br />

fax: 07131-2798591<br />

creativ-text@arcor.de<br />

www.creativ-text.de<br />

Fotografie:<br />

Ulrich treckmann<br />

fotograf<br />

74613 Öhringen<br />

tel.: 07941-606161<br />

www.treckmannfotografie.com<br />

fridhelm Volk,<br />

Stuttgart (S. 24)<br />

titELfOtO: Kiliansplatz Heilbronn<br />

(foto: treckmann)<br />

17 BAULEitPLANUNG //<br />

Planung aus einer Hand<br />

Bauflächen durch Konversion<br />

19 ViSUALiSiERUNG //<br />

Genauigkeit hat oberste Priorität<br />

20 PHOtOVOLtAiK //<br />

Statt Betreiber selbst investiert<br />

22 WEttBEWERB //<br />

Wohnbaugebiet neu geplant<br />

23 PERSONALiEN //<br />

Werner Amos<br />

Stefanie Mulfinger<br />

Manfred Schwarz<br />

Dagmar feinauer<br />

24 BAUKUNSt //<br />

Leicht und licht<br />

Rätsel<br />

03 iNHALt, EDitORiAL, iMPRESSUM //<br />

dIE PLANER<br />

Mörgenthaler Ingenieure<br />

Planungsgesellschaft mbH<br />

· Verkehrsplanung und Verkehrstechnik<br />

· Verkehrsanlagen und Ingenieurbauwerke<br />

· Bauleitplanung und Erschließung<br />

· Umweltplanung und Gutachten<br />

· Ingenieurvermessung<br />

· Bauüberwachung und SIGEKO<br />

· 3-d-Visualisierung und Fotorealismus<br />

· Solare Lärmschutzwände<br />

· Straßenmanagement<br />

<strong>Ingenieurgesellschaft</strong> <strong>Nußbaum</strong><br />

· Wasserversorgung<br />

· Kanalnetze<br />

· Regenwasserbehandlung<br />

· Wasserbau und Hochwasserschutz<br />

· Abwasserreinigung<br />

· Bauüberwachung und SIGEKO<br />

· durchflussmessungen DER PLANER 3, DEZEMBER 2009


ingenieurwesen braucht Geist<br />

Helmut Mörgenthaler bestimmte 45 Jahre lang die Entwicklung bei<br />

Mörgenthaler ingenieure. DER PLANER sprach mit dem zweifachen<br />

Diplomingenieur über seine Erfahrungen<br />

dER PLANER Sehr geehrter Herr Mörgenthaler,<br />

Sie stammen aus einer mehrere<br />

Generationen alten Lehrerfamilie und<br />

haben das humanistische Gymnasium besucht.<br />

Da liegt der Ingenieurberuf nicht<br />

unbedingt nahe. Wann haben Sie sich für<br />

eine Ingenieurlaufbahn entschieden?<br />

MÖRGENTHALER Eigentlich schon sehr<br />

früh. ich hatte immer interesse an den<br />

mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

fächern. Den Dingen auf den Grund zu<br />

gehen, zu wissen, wie etwas funktioniert<br />

und welche Gesetzmäßigkeiten dabei vorherrschen,<br />

das hat mich schon als junger<br />

Mensch fasziniert. insofern lag es für mich<br />

nahe, ingenieur zu werden. Und heute bin<br />

ich froh, dass es mir gelungen ist, auch<br />

meine drei Söhne für den ingenieurberuf<br />

zu begeistern. Die zwei älteren Söhne führen<br />

schon seit über zehn Jahren das ingenieurbüro<br />

weiter.<br />

dER PLANER Dennoch bleibt ja die humanistische<br />

Bildung prägend. Gibt es da Verknüpfungen<br />

zu dem, was sie dann viele<br />

Jahre gemacht haben?<br />

MÖRGENTHALER Das Wort ingenieur<br />

kommt ja von „ingenium“, das heißt<br />

„Geist“. Wir ingenieure sind ja nicht bloß<br />

techniker. Wir schaffen nicht nur materielle<br />

Werte, sondern auch Geist. Denn in<br />

den entstandenen Werken schlagen sich<br />

Zeitströmungen nieder, Einstellungen,<br />

Wertmaßstäbe – je nachdem, welche Materialien<br />

zum Einsatz kommen, wie die<br />

Werke gestaltet sind, welche formen sie<br />

erhalten.<br />

Heute wird zu sehr auf funktionalität<br />

und Wirtschaftlichkeit geachtet. Das geht<br />

schon gelegentlich auf Kosten von ästhetischer<br />

Qualität, von humaner Gestaltung,<br />

von menschlichen Bedürfnissen. im Mittelpunkt<br />

von ingenieurleistungen sollte<br />

meiner Ansicht nach immer der Mensch<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

Dipl.-ing. Dipl.-ing. Helmut Mörgenthaler<br />

stehen und dann erst die funktion. in<br />

der Wirtschaft haben Philosophen heute<br />

nichts mehr zu sagen. Das ist schade. Somit<br />

ist das ethische Bewusstsein, die Be-<br />

// iNtERViEW<br />

sinnung auf humanistische Werte, beinahe<br />

verloren gegangen.<br />

für mich waren die humanistischen ideale<br />

immer stilbildend. Etwa auch beim<br />

3


iNtERViEW //<br />

4<br />

Bahn-Areal der AUDi AG in Neckarsulm Sonderabfalldeponie Billigheim<br />

Straßenbau. im Straßenmuseum in Germersheim<br />

wird der Straßenbauingenieur<br />

definiert als „Diener der Menschheit“.<br />

So habe ich mich auch verstanden. Aber<br />

wer dient heute noch gern! Meine Arbeit<br />

habe ich in den Dienst des öffentlichen<br />

Wohls gestellt, immer im Hinblick darauf,<br />

dass das, was ich schaffe, der Gesellschaft<br />

nützt und gut tut. Auch wenn heute manche<br />

nützliche Bauten als Belastung empfunden<br />

werden.<br />

dER PLANER Nun haben Sie sich nicht<br />

nur mit einem Studium begnügt, sondern<br />

nach Abschluss Ihres Geodäsiestudiums<br />

auch noch ein Studium zum Bauingenieur<br />

absolviert. Damit sind Sie zweifacher Diplomingenieur.<br />

Was waren dafür Ihre Beweggründe?<br />

MÖRGENTHALER Das schönste Erlebnis<br />

für mich im Beruf ist, wenn ich ein Bauwerk<br />

entstehen sehe, von der Planung bis<br />

zur Vollendung und exakten Einbindung in<br />

die Örtlichkeit. Schon früh beim Geodäsiestudium<br />

wurde mir klar: Das ist noch nicht<br />

das, was ich will. Das Bauingenieurstudium<br />

war deshalb die logische folge.<br />

dER PLANER Am Beginn Ihrer Karriere<br />

stand ein beruflicher Start beim Autobahnamt<br />

Baden-Württemberg. Wie sehen<br />

Sie diese Tätigkeit im Rückblick?<br />

MÖRGENTHALER Über diese tätigkeit<br />

sind viele Kontakte entstanden. ich konnte<br />

mich bekannt machen, meine fähigkeiten<br />

zeigen und hatte es dann leichter, in die<br />

Selbstständigkeit überzugehen. Aber es<br />

war ja nicht nur die Autobahnverwaltung.<br />

Ein Jahr war ich auch beim Regierungspräsidium<br />

Südwürttemberg in tübingen und<br />

habe vor der Selbstständigkeit auch für<br />

Straßenbauunternehmen gearbeitet. Das<br />

waren wichtige Erfahrungen. So habe ich<br />

quasi alle Seiten kennen gelernt, die Planung<br />

in der Verwaltung und auch die praktische<br />

tätigkeit bei der Bauausführung.<br />

Was ich damals auch lernte war, dass Richtlinien<br />

und deren Anwendung Auslegungsspielräume<br />

zulassen und dass sie auch veränderbar<br />

sind, wenn vernünftige Gründe<br />

dafür sprechen. Als Selbstständiger musste<br />

ich mir dann noch das Kaufmännische aneignen,<br />

auch den Umgang mit Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern und die Sicherung<br />

von Arbeitsplätzen.<br />

dER PLANER Was hat sich seit Beginn Ihrer<br />

Selbstständigkeit bis heute verändert?<br />

MÖRGENTHALER Der Verwaltungsaufwand<br />

ist enorm gestiegen. früher ging<br />

vieles noch übers mündliche Gespräch.<br />

Heute geht nichts ohne Gesprächsprotokolle<br />

und Niederschriften. Auch, um sich<br />

selbst abzusichern.<br />

dER PLANER Wie haben Sie begonnen?<br />

MÖRGENTHALER im Jahre 1963 mit<br />

meinem Sozius Gert <strong>Nußbaum</strong> im Kern der<br />

Heilbronner innenstadt mit Blick auf den<br />

Kiliansplatz. Von der <strong>Stadt</strong> Heilbronn kamen<br />

auch die ersten Aufträge, dann vom<br />

Straßenbauamt Heilbronn, zunächst vor<br />

allem im Altkreis Öhringen. Später, im Jahre<br />

1967, sind wir dann zusammen in den<br />

Altkreis Öhringen nach Bitzfeld übergesiedelt.<br />

Seit 1996 schließlich sind die Mörgenthaler<br />

ingenieure hier in Öhringen in<br />

den Spitalhof eingezogen. Am Anfang<br />

standen vor allem Straßenbauprojekte.<br />

Dann aber kamen schon die ersten Gewerbeprojekte<br />

hinzu wie für NSU, heute AUDi<br />

AG. Es folgten Großbauprojekte. Das Geschäft<br />

wurde ausgeweitet, auch über die<br />

Region hinaus.<br />

dER PLANER Mörgenthaler Ingenieure gehört<br />

heute zu den großen <strong>Ingenieurgesellschaft</strong>en<br />

in Württemberg. Worauf gründet<br />

sich der Erfolg des Büros?<br />

MÖRGENTHALER Auf Qualität und Wirtschaftlichkeit.<br />

Qualität war immer eines unserer<br />

wichtigsten Ziele, auch diese zu sichern<br />

und wenn möglich permanent zu<br />

verbessern. Das haben unsere Auftraggeber<br />

gespürt. Außerdem haben wir immer<br />

danach geschaut, wo wir Nischen füllen<br />

können. So haben wir im Lauf der Zeit verschiedene<br />

fachbereiche aufgebaut. Heute<br />

sind wir breit aufgestellt, von der Vermessung,<br />

Planung von Verkehrsanlagen und ingenieurbauwerken<br />

über Verkehrsplanung,<br />

Umweltschutzplanung, Bauleitplanung und<br />

Erschließung bis zur Baubetreuung bei der<br />

Realisierung der Bauwerke. Unsere neuesten<br />

fachbereiche sind 3-D-Visualisierungen<br />

und Photovoltaikanlagen, beispielsweise<br />

auf Lärmschutzwänden. So können wir flexibel<br />

auf Anforderungen reagieren.<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009


Kiliansplatz Heilbronn Neckartalbrücke Weitingen<br />

dER PLANER In 45 Jahren haben Sie eine<br />

Unmenge an Projekten begleitet und realisiert.<br />

Welche haben Sie am meisten gereizt?<br />

MÖRGENTHALER Es gibt viele Projekte,<br />

die mir am Herz gelegen sind. Eines ist sicherlich<br />

die Neugestaltung des Heilbronner<br />

Kiliansplatzes. in teamarbeit mit dem<br />

Architekten und der <strong>Stadt</strong> Heilbronn haben<br />

wir damals eine Lösung für die Strahlen<br />

im Pflaster entwickelt, die mit ihrer perspektivischen<br />

Gestaltung vom Mittelpunkt<br />

aus betrachtet den Platz so geschlossener<br />

erscheinen lässt. Oder gleich nach der<br />

Wende. Da haben wir der <strong>Stadt</strong> Schmölln/<br />

thüringen zu einem Autobahnanschluss<br />

an die A4 verholfen. Dafür sind wir zusammen<br />

mit Vertretern der <strong>Stadt</strong> sogar ins Verkehrsministerium<br />

nach Bonn gefahren, um<br />

dort dafür die Genehmigung und Geld loszueisen.<br />

Das ist uns tatsächlich auch gelungen.<br />

Nicht zuletzt deshalb, weil ich aus<br />

früheren Zeiten jemanden im Ministerium<br />

kannte, der dort inzwischen Karriere<br />

gemacht hatte und der das Projekt dann<br />

wohlwollend die ganze Zeit über begleitete.<br />

Kontakte sind in unserem Geschäft unendlich<br />

wichtig, damals wie heute.<br />

dER PLANER Herr Mörgenthaler, was lieben<br />

Sie an Ihrem Beruf?<br />

MÖRGENTHALER Ein Bauwerk entstehen<br />

zu sehen, das man selbst geplant hat. Dass<br />

man am Ende des tages wirklich auch sehen<br />

kann, was man erreicht hat. Dieser unmittelbare<br />

Erfolg. Es ist bedauerlich, dass<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

der ingenieurberuf heute zu gering angesehen<br />

ist und die Studienzahlen seit Jahren<br />

zurückgehen. Bei allem, was wir im Alltag<br />

in die Hand nehmen, war im Grunde ein<br />

ingenieur mit Kreativität und Wissen dazwischen.<br />

dER PLANER Geht dem Büro langfristig<br />

der Nachwuchs aus?<br />

MÖRGENTHALER Nein, wir haben eine<br />

sehr geringe fluktuation, wir kümmern<br />

uns selbst um unseren Nachwuchs und fördern<br />

unsere Mitarbeiter/innen. Herr Amos<br />

zum Beispiel hat es bis zum Geschäftsführer<br />

geschafft. Wir gehen in die fachhochschulen<br />

und Universitäten, halten Vorträge<br />

und werben für unseren Berufsstand.<br />

Wer tüchtig ist, bekommt bei uns eine<br />

Chance. Mit unserem team sind wir immer<br />

gut gefahren. Voraussetzung für jeden<br />

ist natürlich, dass das interesse da sein<br />

muss, der Wille und der Mut, sich durchzusetzen.<br />

Unsere Mitarbeiter sind gegenüber<br />

Neuem immer aufgeschlossen, auch<br />

wenn dieses im Studium oder in der Berufsausbildung<br />

nicht vermittelt wurde.<br />

dER PLANER Technisch hat sich vieles<br />

in den letzten Jahren verändert. Ist Mörgenthaler<br />

am Ball geblieben?<br />

MÖRGENTHALER Ja, natürlich, sonst wären<br />

wir heute nicht da, wo wir stehen. früher<br />

war es schon mühsam mit Schablonen,<br />

tuschen, Kurvenlinealen, Lichtpausen<br />

Projekte zu entwerfen und darzustellen,<br />

Kundenpräsentationen auszuarbei-<br />

// iNtERViEW<br />

ten. Da durfte nicht viel experimentiert<br />

werden. Jeder Probelauf kostete unheimlich<br />

viel Zeit und musste vorher gründlicher<br />

überlegt werden als heute, um das Maximum<br />

zu bringen. Heute können wir mithilfe<br />

der EDV vieles erst einmal ausprobieren.<br />

Mehrere Entwurfsvarianten sind dank der<br />

neuen techniken schneller als früher entwickelt.<br />

früher musste jeder einzelne Entwurf<br />

bzw. die Varianten dazu konstruiert<br />

und aufwändig gezeichnet werden, ein<br />

mühseliges Geschäft. Vor allem auch bei<br />

Projektpräsentationen vor Auftraggebern<br />

und vor Beschlussgremien liefert die von<br />

uns auf EDV entwickelte 3-D-Visualisierung<br />

anschauliche situationsgerechte Bildfolgen,<br />

die es den Beschlussgremien erleichtern,<br />

ihre Beschlüsse zu fassen.<br />

dER PLANER Wenn Sie heute noch einmal<br />

vor der Frage stehen würden, was Sie<br />

studieren wollen, wofür würden Sie sich<br />

entscheiden?<br />

MÖRGENTHALER Vermutlich Landschaftsarchitekt.<br />

Die Arbeit mit der bewegten<br />

Natur, in ihr Landschaften zu gestalten,<br />

das würde mich heute reizen.<br />

dER PLANER Herr Mörgenthaler, vielen<br />

Dank für das Gespräch.<br />

5


VERKEHRSANLAGEN //<br />

6<br />

dLR LAMPOLdSHAUSEN<br />

forschungsanlage für Lasertechnik<br />

Die Laser-freistrahlstrecke des DLR in Lampoldshausen dient<br />

Grundlagenuntersuchungen im Bereich der Sicherheits- und Wehrtechnik<br />

Professor Joachim Szodruch, Mitglied<br />

im Vorstand des deutschen Zentrums<br />

für Luft- und Raumfahrt (dLR), kam ins<br />

Schwärmen: „Mit der Laser-freistrahlstrecke<br />

am Standort Lampoldshausen haben<br />

wir einen Meilenstein geschaffen“, sagte<br />

er bei der Einweihung der Anlage im Oktober<br />

vergangenen Jahres. Auf der 130<br />

Meter langen trasse erforschen Wissenschaftler<br />

des DLR, wie sich Laserstrahlen<br />

über große Entfernungen unter realen Bedingungen<br />

ausbreiten. Witterungsverhältnisse<br />

wie Luftfeuchte, temperatur,<br />

Druck, Windgeschwindigkeit oder Luftverschmutzung<br />

wirken sich über längere<br />

Distanzen auf Laserstrahlen aus. Das tatsächliche<br />

Verhalten lässt sich nur unter<br />

echten freistrahlbedingungen nachweisen.<br />

Die rund 1,1 Millionen Euro teure Anlage<br />

dient unter anderem dazu, neue technologien<br />

zu entwickeln, mit denen beispielsweise<br />

sicherheitsbedenkliche Vorhaben<br />

frühzeitig erkannt und vereitelt werden<br />

können. Neben Lösungen für die Wehrtechnik<br />

forschen die Wissenschaftler für<br />

zivile Anwendungen in der Sicherheitstechnik<br />

wie etwa dem Aufspüren von Gefahrstoffen<br />

auf große Entfernungen.<br />

Die Anlage besteht aus einer Sende- und<br />

Empfangsstation, Erdwällen, feuerwehr-<br />

zufahrt, einer 130 Meter langen und rund<br />

drei Meter breiten transmissionsstrecke<br />

aus Asphalt, Sicherheitseinrichtungen, Natur-<br />

und Betonmauern sowie Ver- und Entsorgungsleitungen.<br />

Planung und Bauleitung<br />

des Objekts lag in den Händen von<br />

Mörgenthaler ingenieure (Mi). „Die besondere<br />

Herausforderung bei dem Objekt<br />

bestand darin, einerseits die Lasersicherheit<br />

zu gewährleisten, andererseits<br />

darin, einen Boden- und Massenausgleich<br />

sicherzustellen“, sagt Dipl.-ing. Alexander<br />

Reichert von Mi. Die Lösung bestand darin,<br />

die Versuchsanlage tiefer zu legen und<br />

mit dem Aushub die Erdwälle aufzuschütten.<br />

Die Höhe der Erdwälle wurde dabei so<br />

gewählt, dass Personen sowohl innerhalb<br />

als auch außerhalb des DLR durch fehlstrahlen<br />

nicht gefährdet werden. Ergänzend<br />

dazu wurden durch Sicherheitszäune,<br />

toranlagen und Sichtschutzzäune zusätzliche<br />

Sicherheitseinrichtungen geschaffen.<br />

dipl.-Ing. Alexander Reichert<br />

07941-9241-27<br />

alexander.reichert@moergenthaler.de<br />

www.moergenthaler.de<br />

www.dlr.de<br />

HEILBRONN die Bauarbeiten für das aktuell<br />

größte Heilbronner Straßenbauprojekt haben<br />

begonnen: der Ausbau und die Verlängerung<br />

der Saarlandstraße. 2012 soll die Verbindung<br />

im Heilbronner Westen fertig sein. Sie wird<br />

gemeinsam mit der ebenfalls in Planung befindlichen<br />

Südostumfahrung Leingarten die<br />

<strong>Stadt</strong>teile Böckingen, Frankenbach, und Klingenberg<br />

um täglich insgesamt rund 15.000<br />

Fahrzeuge im durchgangsverkehr entlasten.<br />

die Gesamtmaßnahme hat ein Investitionsvolumen<br />

von 46 Millionen Euro, von dem etwa<br />

ein drittel die <strong>Stadt</strong> Heilbronn und zwei drittel<br />

das Land Baden-Württemberg übernehmen.<br />

Begonnen wurde mit dem 8,9 Millionen teuren<br />

Ausbau des Saarlandkreisels, dem ersten von<br />

insgesamt drei Abschnitten der Großbaustelle.<br />

der neue Saarlandkreisel wird von der äußeren<br />

Gestaltung dem bestehenden Kreisel<br />

ähneln. Planung und Bauleitung nimmt die Planungsgemeinschaft<br />

Mörgenthaler Ingenieure<br />

und RS Ingenieure (Achern) wahr, die Bauausführung<br />

die Firma Leonhard Weiss (Satteldorf).<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009


AUdI AG<br />

Parksituation optimiert<br />

für die Erweiterung der Parkhausflächen der AUDi<br />

AG in Neckarsulm wurde die K2000 umgebaut<br />

Entlang der K2000 entsteht derzeit auf<br />

dem Gelände der AUdI AG in Neckarsulm<br />

ein neuer, mehrgliedriger Parkhauskomplex<br />

für rund 2.500 fahrzeuge. für<br />

zukünftige Strukturentwicklungen des<br />

Standorts müssen bestehende Parkplätze<br />

durch Logistikflächen ersetzt werden. Um<br />

den Mitarbeitern Ersatz anzubieten, wird<br />

das bereits existierende Parkhaus in mehreren<br />

Bauabschnitten deutlich vergrößert.<br />

für die leistungsfähige Erschließung der<br />

2.500 Stellplätze des neuen Parkhauses<br />

wird die K2000 in cirka sechs Metern Höhe<br />

mit einem Kopfbau überbaut und mit vier<br />

Rampenbauwerken direkt an die K2000<br />

angebunden.<br />

Mörgenthaler ingenieure führten für dieses<br />

Projekt Voruntersuchungen für die Verkehrserschließung<br />

des Parkhauses durch.<br />

„im Vorfeld der konkreten Planungen waren<br />

eine Reihe von Untersuchungen zum<br />

Verkehrsablauf, zur Lärm- und Schadstoffbelastung<br />

notwendig“, sagt Dipl.-ing. (fH)<br />

Carsten Dietz von Mi. für diese Voruntersuchungen<br />

ging Mi teilweise Kooperationen<br />

ein. So wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Büro Kurz und fischer aus Winnenden<br />

die Lärmuntersuchung durchgeführt<br />

und in Kooperation mit dem Büro<br />

Rau aus Heilbronn die Schadstoffuntersuchung.<br />

Die Planung und die Bauüberwachung der<br />

Verkehrsanlagen erfolgte im Auftrag des<br />

Generalplaners, des ingenieurbüros Rückert<br />

in Heilbronn. Außerdem führt Mi derzeit<br />

umfangreiche Arbeiten der Bauvermessung<br />

für die Erstellung der Parkhäuser<br />

in fertigteilbauweise durch.<br />

für rund 1,5 Millionen Euro wurden fahrstreifen<br />

auf der Nordtangente und der<br />

K2000 angebaut bzw. verbreitert. Die<br />

Lichtsignalanlage an der Zufahrt zum tor 6<br />

wurde umgebaut und an der Nordtangente<br />

eine neue Lichtsignalanlage installiert.<br />

Ergänzend wurden Leerrohre für Leitungsträger<br />

verlegt und die Geh- und Radwege,<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

wo erforderlich, mit Schutzplanken und<br />

Absturzgeländern gesichert. „Die neue<br />

Verkehrserschließung gewährleistet eine<br />

schnelle und sichere Zu- und Ausfahrt bei<br />

Schichtwechsel“, sagt Dipl.-ing. Alexander<br />

Reichert von Mi.<br />

Verkehrssituation vor dem<br />

Umbau der K2000.<br />

fotorealistische Darstellung<br />

der Verkehrssituation nach<br />

dem Umbau der K2000.<br />

fotorealistische Darstellung des<br />

Kreisverkehrs im Parkhaus.<br />

// VERKEHRSANLAGEN<br />

Bauvermessung für die<br />

Erstellung der Parkhäuser.<br />

dipl.-Ing. (FH) Carsten dietz<br />

07941-9241-14<br />

carsten.dietz@moergenthaler.de<br />

www.moergenthaler.de<br />

www.audi.de<br />

7


UMWELtPLANUNG //<br />

8<br />

GALVASWISS AG<br />

Aufwändige Genehmigungen<br />

für die Galvaswiss AG (Schweiz) erstellten Mörgenthaler ingenieure ein Lärmgutachten<br />

und führten eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalles durch<br />

Die Galvaswiss AG mit Sitz in felbert-Wellhausen<br />

in der Schweiz hatte<br />

in Bad Rappenau ein neues Werk für<br />

die feuerverzinkung geplant. Nun gelten<br />

in Deutschland andere umweltrechtliche<br />

Regelungen als in der Schweiz. So<br />

ist in Deutschland bei Produktionsbetrieben,<br />

in denen umweltgefährdende Stoffe<br />

eingesetzt werden, zu prüfen, ob eine so<br />

genannte Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

(UVP) im Einzelfall besteht.<br />

Eine UVP ermittelt, beschreibt und bewertet<br />

unmittelbare und mittelbare Auswirkungen<br />

auf Menschen und deren Gesundheit,<br />

tiere, Pflanzen und die biologische<br />

Vielfalt, auf Boden, Wasser, Luft, Klima<br />

und Landschaft, auf Kulturgüter sowie<br />

sonstige Sachgüter und auf die Wechselwirkung<br />

zwischen den Schutzgütern. Sind<br />

erhebliche Auswirkungen zu erwarten, ist<br />

eine UVP durchzuführen.<br />

Der Schweizer Spezialist für Verzinken,<br />

Lackieren und Veredeln von Stahlund<br />

Metallobjekten beauftragte deshalb<br />

Mörgenthaler ingenieure (Mi) mit der allgemeinen<br />

Vorprüfung des Einzelfalls. „Wir<br />

haben das bestehende Werk der Galvaswiss<br />

in Oberndorf als Grundlage genommen<br />

und auf das geplante neue Werk in<br />

Bad Rappenau übertragen“, sagt Dipl.-ing.<br />

agr. Joachim Dannecker. „Dabei haben wir<br />

auch das gesamte Umfeld abgeprüft, also<br />

die Auswirkungen auf Mensch und tier,<br />

auf das Landschaftsbild, auf Klima, Boden<br />

und Wasser“, sagt er. Die Prüfung der<br />

Produktionsabläufe und des Umfeldes ergaben:<br />

Das Unternehmen hält alle gesetzlichen<br />

Vorgaben im Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen ein. Luft, Boden<br />

und Wasser werden kaum beeinträchtigt.<br />

Dies wurde auch durch eine Schadstoffuntersuchung<br />

bestätigt, deren Ergebnisse<br />

in die Vorprüfung einflossen. Und auch<br />

die Lärmbeeinträchtigung der Umgebung<br />

durch den Produktionsbetrieb ist unkritisch.<br />

Zu diesem Schluss kam das von Mi<br />

Diese Solarfabrik in freiburg hat Galvaswiss mit<br />

feuerverzinkten Materialien ausgestattet.<br />

erstellte Lärmgutachten. „Nach unseren<br />

Ergebnissen ist deshalb kein förmliches<br />

UVP-Verfahren notwendig“, erklärt Joachim<br />

Dannecker.<br />

Wegen Einsprüchen seitens der Bürgerschaft<br />

kam die Realisierung des Werkes<br />

in Bad Rappenau aber nicht zustande. inzwischen<br />

sucht Galvaswiss entlang der Autobahnen<br />

A6, A81 und A8 einen neuen<br />

Standort für das Werk.<br />

dipl.-Ing. agr. Joachim dannecker<br />

07941-9241-18<br />

joachim.dannecker@moergenthaler.de<br />

www.moergenthaler.de<br />

www.galvaswiss.com<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009


WERTHEIM<br />

Höchste Genauigkeit<br />

im Ortsteil Reicholzheim der <strong>Stadt</strong> Wertheim<br />

wird die Ortsdurchfahrt erneuert<br />

Vorplanung Ortsdurchfahrt Reicholzheim<br />

Reicholzheim – ein typisches Straßendorf.<br />

Die „Hauptschlagader“ ist eng,<br />

größtenteils ohne Gehwege, die Häuser stehen<br />

oft direkt an der Straßenkante. Bis zur<br />

Jahrtausendwende quälte sich der Verkehr<br />

durch den Wertheimer Ortsteil, zunehmend<br />

schleppender, lauter, stinkender. Das Land<br />

signalisierte zwar immer wieder: Hier muss<br />

etwas getan werden. Doch fehlende Mittel<br />

verhinderten immer wieder ein entsprechendes<br />

Engagement.<br />

Dann handelte die <strong>Stadt</strong> Wertheim. Auf eigene<br />

Kosten leitete sie 1999 die L506 um<br />

den Ort herum. in Reicholzheim kehrte Ruhe<br />

ein. Seitdem liegt allerdings die Ortsdurchfahrt<br />

brach. Der Zustand der Straße ist inzwischen<br />

katastrophal, an vielen Stellen aufgebrochen.<br />

Das Kuriose: Die Ortsdurchfahrt<br />

ist nach wie vor in Landesbesitz, die Ortsumfahrung<br />

gehört der <strong>Stadt</strong>. Nun haben die<br />

<strong>Stadt</strong>väter von Wertheim erneut gehandelt<br />

und die Umwidmung beantragt. Gleichzeitig<br />

plant die <strong>Stadt</strong> die komplette Erneuerung<br />

der Ortsdurchfahrt – zusammen mit den ingenieuren<br />

des Büros Mörgenthaler.<br />

Die Planungen sind dabei nicht ganz einfach,<br />

denn die Ortsdurchfahrt ist im Schnitt<br />

nur 6,50 Meter breit. „Hier der Straße noch<br />

einen Meter Gehweg abzuwringen und darunter<br />

die gesamten Versorgungsleitungen<br />

unterzubringen, erfordert ein Höchstmaß<br />

an Genauigkeit“, sagt Dipl.-ing. thomas<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

Kistinger von Mörgenthaler ingenieure.<br />

Mehr als die Hälfte des über drei Millionen<br />

teuren Projekts entfallen auf tiefbaumaßnahmen.<br />

So müssen Wasser-, Gas- und<br />

Stromleitungen neu verlegt, das bereits vorhandene<br />

DSL-Kabel der telekom mit eingebunden<br />

werden. Die Kanalplanung erbringt<br />

die ingenieurgesellschaft <strong>Nußbaum</strong>. Die<br />

Straßenbeleuchtung erhält ein neues Gesicht.<br />

Die Grünplanung sieht punktuell Bäume<br />

und an den Häuserfassaden Rankhilfen<br />

für Pflanzen vor.<br />

Die <strong>Stadt</strong> finanziert zwar das Projekt, hofft<br />

aber auf Zuschüsse aus unterschiedlichen<br />

fördertöpfen. So kann die <strong>Stadt</strong> beispielsweise<br />

nach der Umwidmung auf Zuschüsse<br />

von 60 Prozent aus dem Entflechtungsgesetz<br />

durch das Land für den Umbau der<br />

<strong>Stadt</strong>straße hoffen. für nicht zuschussfähige<br />

Kosten gibt es die Möglichkeit, diese<br />

aus dem Programm „Entwicklung ländlicher<br />

Raum“ (ELP) zu finanzieren. Baubeginn ist<br />

für 2011 geplant.<br />

dipl.-Ing. Thomas Kistinger<br />

07941-9241-24<br />

thomas.kistinger@moergenthaler.de<br />

www.moergenthaler.de<br />

www.wertheim.de<br />

// VERKEHRSPLANUNG<br />

STRASSENMANAGEMENT Gemeinsam mit<br />

dem Ingenieurbüro Klinger und Partner in Stuttgart<br />

bieten Mörgenthaler Ingenieure (M)) für<br />

Kommunen professionelles Straßenmanagement<br />

an. Grundlage bildet das Neue Kommunale<br />

Haushaltsrecht Baden-Württemberg vom<br />

22. April dieses Jahres. der Gesetzesentwurf verpflichtet<br />

Städte und Gemeinden, ihr datenverarbeitungssystem<br />

umzustellen und Sachvermögen<br />

zu erfassen. dazu zählt auch das Straßenvermögen.<br />

Eine Straße besteht aus vielen Bestandteilen<br />

wie Fahrbahn, Geh- und Radwegen, Markierungen,<br />

Borden, Stellplätzen, Straßeneinläufen,<br />

die nur Fachleute wie beispielsweise Ingenieurbüros<br />

erfassen und technisch bewerten können. das<br />

Straßenmanagement von MI und dem Stuttgarter<br />

Partnerbüro setzt sich aus Bestandserfassung,<br />

Zustandsbewertung, Erhaltungsplanung und Vermögensbewertung<br />

zusammen. die Vorteile für<br />

die Kommunen: umfassende Beratung und optimale<br />

Projektbearbeitung, individuell angepasste<br />

und erweiterbare Lösungen, systematische<br />

Erfassung von Bestands- und Zustandsdaten<br />

durch geschultes Personal, Qualitätssicherheit<br />

durch langjährige Projekterfahrung und ständig<br />

aktualisiertes Fachwissen, verlässliche Vermögensbewertung<br />

nach dem Neuen Kommunalen<br />

Haushaltsrecht in Baden-Württemberg.<br />

BEILSTEIN Mörgenthaler Ingenieure haben in<br />

sechs Wochen während der Sommerferien einen<br />

Kreisverkehr in Beilstein realisiert. Auf engstem<br />

Raum galt es, einen kleineren Kreisverkehr mit<br />

26 Metern durchmesser in ansprechender Gestaltung<br />

umzusetzen. Im Vorfeld musste die <strong>Stadt</strong> für<br />

das Projekt ein angrenzendes Gebäude erwerben<br />

und abreißen. darüber hinaus wurden umfangreiche<br />

Lärmuntersuchungen durchgeführt. Beim<br />

Bau wurde eine Fußgängerlichtsignalanlage um<br />

gut 20 Meter stadteinwärts verschoben. die Anlage<br />

sichert den Schulweg von Grundschülern<br />

und die Überquerung der viel befahrenen Straße<br />

für Kinder eines nahe gelegenen Kindergartens.<br />

9


VERKEHRSPLANUNG //<br />

10<br />

ÖHRINGEN<br />

Weiter für ein starkes Öhringen<br />

DER PLANER sprach mit thilo Michler, dem neuen Oberbürgermeister<br />

von Öhringen<br />

dER PLANER: Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister<br />

Michler, Sie sind seit drei<br />

Wochen offiziell im Amt. Wie war für Sie<br />

der Einstieg als neues <strong>Stadt</strong>oberhaupt in<br />

Öhringen?<br />

MICHLER: Sehr gut. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter haben mich herzlich willkommen<br />

geheißen. Zur Zeit bin ich noch<br />

täglich dabei, alles kennen zu lernen. Mit<br />

zehn Jahren Erfahrung als Bürgermeister<br />

von Zaberfeld ist mir aber vieles bekannt.<br />

Wobei Öhringen natürlich wesentlich breiter<br />

aufgestellt ist als Zaberfeld.<br />

für mich sehr erfreulich ist die außergewöhnlich<br />

gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

von Verwaltung, Gemeinderat<br />

und Bürgerschaft. Das ist sicher mit<br />

ein Grund, dass in den letzten Jahren in<br />

Öhringen viel bewegt werden konnte. Das<br />

möchte ich unbedingt fortführen.<br />

dER PLANER: Wo sehen Sie in den kommenden<br />

Jahren die Schwerpunkte der<br />

kommunalen Politik?<br />

ÖHRINGEN-SCHWÖLLBRONN Gemeinsam<br />

mit der <strong>Stadt</strong> haben Mörgenthaler Ingenieure<br />

und die <strong>Ingenieurgesellschaft</strong> <strong>Nußbaum</strong> die<br />

Landesstraße, innerörtliche Straßen und den<br />

dorfplatz neu gestaltet sowie das Eigenwasservorkommen<br />

genutzt, um verschiedene Brunnen<br />

und landwirtschaftliche Entnahmestellen<br />

im Ort zu versorgen. dabei wurde das Entwässerungssystem<br />

neu geordnet. Verbunden<br />

mit bürgerschaftlichem Engagement gewann<br />

Schwöllbronn die Silbermedaille beim 23. Landeswettbewerb<br />

„Unser dorf hat Zukunft.“ der<br />

Preis wurde am 21. 11. 2009 in Karlsruhe durch<br />

Peter Hauk verliehen, Minister für Ernährung<br />

und ländlicher Raum.<br />

„die Zusammenarbeit mit dienstleistern aus der Region ist –<br />

soweit ich das jetzt schon beurteilen kann – sehr gut. Insofern<br />

werden wir auch in Zukunft Ingenieurleistungen von ortsansässigen<br />

und in der Nähe befindlichen Büros in Anspruch nehmen<br />

und gemeinsam Projekte realisieren.“<br />

thilo Michler, Oberbürgermeister der <strong>Stadt</strong> Öhringen<br />

MICHLER: Wir werden uns – nicht zuletzt<br />

durch die Gesetzeslage – in den kommenden<br />

Jahren viel der Betreuung von Kindern<br />

und Jugendlichen widmen müssen. Gerade<br />

haben wir das Richtfest für einen Kindergarten<br />

mit 40 Plätzen gefeiert, weitere<br />

40 Kindergartenplätze sind geplant. Der<br />

Ausbau der Grundschulen in Ganztagesbetriebe<br />

steht ebenso an wie der Ausbau<br />

der Kooperationen mit Gymnasien und Realschulen.<br />

dER PLANER: Welche Vorstellungen haben<br />

Sie hinsichtlich der städtebaulichen<br />

Entwicklung von Öhringen?<br />

MICHLER: Die innenstadt nicht nur schön<br />

zu halten, sondern weiter aufzuwerten.<br />

Gerade haben wir fördergelder für das geplante<br />

Limes-Museum beantragt sowie für<br />

die Sanierung des Hoftheaters. Weiter verfolgen<br />

will ich Verbesserungen in den Außenbereichen<br />

wie etwa die weitere Aufsiedlung<br />

des Limesparkes und die Stützung<br />

der Ortsteile. Wie das Beispiel Schwöllbronn<br />

zeigt, kann hier mit aktiver Bürgerbeteiligung<br />

viel erreicht werden.<br />

dER PLANER: Die Ortsdurchfahrt von<br />

Öhringen ist seit Kurzem neu gestaltet.<br />

Gibt es weitere Verkehrsplanungen?<br />

MICHLER: Verkehr ist eine Daueraufgabe<br />

und muss aktuell immer neu entschieden<br />

werden. Wichtigstes Ziel im kommenden<br />

Jahr ist die Umgestaltung der Hunnenstraße.<br />

Mittelfristig wollen wir den Autobahn-Anschluss<br />

Ost realisieren. im Zusammenhang<br />

mit der Gestaltung von<br />

Straßenräumen ist es in Öhringen traditi-<br />

on, alle begleitenden Maßnahmen gleich<br />

mit zu berücksichtigen wie Wasser- und<br />

Stromversorgung oder Abwasserentsorgung.<br />

dER PLANER: Wie sehen Sie die Entwicklung<br />

im Wohnungs- und im Gewerbebau?<br />

MICHLER: Durch <strong>Stadt</strong>bahn, Autobahn<br />

und attraktive landschaftliche Umgebung<br />

ist Öhringen ein sehr guter Standort zum<br />

Wohnen und Arbeiten. in den letzten Monaten<br />

sind die Baunachfragen im privaten<br />

Wohnungsbau wieder deutlich gestiegen.<br />

Bei der Gewerbeentwicklung liegt der<br />

Schwerpunkt bei der Bestandspflege. Wir<br />

sind aber jederzeit offen für Neuansiedlungen.<br />

dER PLANER: Herr Oberbürgermeister<br />

Michler, welche Vision haben Sie für<br />

Öhringen?<br />

MICHLER: ich trete ein für ein starkes<br />

Öhringen. Wir haben uns für die Landesgartenschau<br />

2016 beworben und hoffen<br />

sehr auf den Zuschlag. Das würde uns<br />

viele neue impulse für die <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

bringen. Weiterhin steht für mich der<br />

Schutz der Öhringer Bürger vor Lärm entlang<br />

der Autobahn im Vordergrund.<br />

Unabhängig davon bin ich jederzeit offen<br />

für Neues, um auf künftige Anforderungen<br />

schnell reagieren zu können.<br />

immer im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten<br />

natürlich.<br />

www.oehringen.de<br />

www.moergenthaler.de<br />

www.ign-online.de<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009


ZWEIFLINGEN<br />

Eigenwasser für Zweiflingen<br />

Pilotanlage sichert Eigenwasserversorgung durch Nutzung der Lehlesquelle<br />

im Ortsteil Westernbach<br />

in früheren Jahren hat die Gemeinde<br />

Zweiflingen im Ortsteil Westernbach die<br />

Lehlesquelle zur trinkwasserversorgung<br />

genutzt. Wegen der Verkeimung musste<br />

die Nutzung eingestellt werden. Die Eigenwasserversorgung<br />

soll nun wieder reakti-<br />

viert werden, um die Abhängigkeit von der<br />

fernwasserversorgung zu verringern.<br />

Das Problem: Das Wasser der flachen<br />

Quelle trübt schnell ein. Keim- und trübungsmessungen<br />

im Rahmen einer<br />

durch die ingenieurgesellschaft<br />

<strong>Nußbaum</strong> (iGN)<br />

geplanten und<br />

betrieblich betreutenPilotanlage<br />

ergaben, dass<br />

das Wasser der<br />

Lehlesquelle zur<br />

trinkwasserversorgung mit<br />

dem gewählten Verfahren<br />

(Doppelfiltration mit nachgeschalteter<br />

UV-Bestrahlung)<br />

aufbereitet werden kann. Zusätzlich<br />

wurde der Sammelbehälter<br />

umgebaut und der<br />

Quellschacht komplett erneuert.<br />

Damit sind nun beide<br />

Bauwerke auf dem neuesten<br />

Stand der technik.<br />

„Nachdem die funktionsfähigkeit<br />

der Anlage während<br />

des Pilotbetriebes auch<br />

vom Gesundheitsamt bestätigt<br />

werden konnte und<br />

durch den Umbau die Anfor-<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

derungen des Landratsamtes erfüllt sind,<br />

kann die ehemalige Pilotanlage nun ihren<br />

eigentlichen Betrieb aufnehmen und die<br />

Bürger von Zweiflingen können ihr Eigenwasser<br />

endlich wieder nutzen“, sagt Dipl.ing.<br />

Martina Kurzke von der iGN.<br />

„durch die Reaktivierung der Lehlesquelle zur Trinkwasserversorgung<br />

haben wir unsere Abhängigkeit von der Fernwasserversorgung<br />

deutlich reduziert. Als Kommune haben wir damit zugleich<br />

Weichen in Richtung Eigenverantwortung gestellt – ein Weg, den<br />

wir auch in Zukunft weiter beschreiten wollen.“<br />

Klaus Gross, Bürgermeister der Gemeinde Zweiflingen<br />

Eine automatische trübungsmessung am<br />

Sammelbehälter unterbricht die Wasseraufbereitung,<br />

wenn die vorgegebenen<br />

Grenzwerte erreicht sind. „Bei Platzregen<br />

oder bei tauwetter ist oft eine schnelle<br />

UV- und filteranlage mit Pumpe.<br />

// WASSERVERSORGUNG<br />

ENBW REGIONAL AG die <strong>Ingenieurgesellschaft</strong><br />

<strong>Nußbaum</strong> analysiert für die EnBW den<br />

Zustand mehrerer Zubringerwasserleitungen<br />

zu Hochbehältern des Trinkwassernetzes der<br />

<strong>Stadt</strong> Stuttgart. dabei wird der Zustand der<br />

Leitungen und der Schachtbauwerke vor Ort<br />

erfasst, der Sanierungsbedarf ermittelt sowie<br />

ein Sanierungskonzept erstellt. die Erfassung<br />

ist sehr zeitaufwändig. In jeden Schieberschacht<br />

muss eingestiegen und jede Armatur<br />

erfasst und begutachtet werden. Beim Sanierungsvorschlag<br />

sind Faktoren wie Topographie,<br />

Erdbebengefährdung, Kampfmittel aus<br />

dem 2. Weltkrieg und Altlasten zu berücksichtigen.<br />

die Zustandserfassung ist eine Entscheidungshilfe<br />

für die Erneuerungsstrategie<br />

der Zubringerleitungen bei der EnBW.<br />

trübung festzustellen, die sich aber in der<br />

Regel nach dem ersten heftigen Stoß wieder<br />

legt“, sagt Martina Kurzke. Nach einer<br />

Sichtkontrolle kann die Anlage anschließend<br />

per Knopfdruck vom Wassermeister<br />

der Gemeinde wieder gestartet werden.<br />

dipl.-Ing. Martina Kurzke<br />

07946-2021<br />

mk@ign-online.de<br />

www.ign-online.de<br />

www.zweiflingen.de<br />

11


HOCHWASSERSCHUtZ //<br />

12<br />

NEUENSTAdT<br />

Überprüfung HRB Kohlbach<br />

Eine vertiefte Sicherheitsüberprüfung des Hochwasserrückhaltebeckens<br />

Kohlbach ergab, dass das Becken besser genutzt werden kann<br />

für die <strong>Stadt</strong> Neuenstadt hat die ingenieurgesellschaft<br />

<strong>Nußbaum</strong> (iGN)<br />

aus Bitzfeld zusammen mit der Gesellschaft<br />

für Grundbau und Umwelttechnik<br />

(GGU) in Öhringen eine vertiefte Sicherheitsüberprüfung<br />

des bestehenden Hochwasserrückhaltebeckens<br />

(HRB) Kohlbach<br />

durchgeführt. Die GGU prüfte dabei die<br />

Standfestigkeit des Erddamms und die Gebrauchsfähigkeit<br />

des Überlaufs. Die iGN<br />

führte eine hydrologische und hydraulische<br />

Prüfung durch. Die Überprüfung ergab,<br />

dass das Becken großzügig dimensioniert<br />

ist und auch Extremhochwasser<br />

standhält. Selbst bei starken Regenfällen<br />

wird das Becken nur halb voll. „Vom Volumen<br />

her kann deshalb das Becken besser<br />

genutzt werden, um die Dole des Kohl-<br />

LEUTENBACH Bei starken Regenfällen kam es<br />

in Leutenbach und den Ortsteilen Nellmersbach<br />

und Gollenhof in jüngerer Vergangenheit<br />

vermehrt zu Überflutungen. die <strong>Ingenieurgesellschaft</strong><br />

<strong>Nußbaum</strong> hat Maßnahmen<br />

entwickelt, mit denen die Situation für die<br />

betroffenen Anlieger mit einfachen Mitteln<br />

spürbar verbessert wird. So wird beispielsweise<br />

vorgeschlagen, Verdolungs- und Straßeneinläufe<br />

umzubauen und kleine Wülste<br />

und dämme zu errichten, um den Abfluss zu<br />

weniger gefährdeten Stellen umzuleiten.<br />

bachs zu entlasten und<br />

Hochwasser in Stein zu<br />

reduzieren“, sagt Dipling.<br />

(fH) Helge Kraushaar<br />

von der iGN.<br />

Auf der Grundlage der vertieften<br />

Sicherheitsüberprü-<br />

fung wurde ein Hochwasserschutzkonzept<br />

(HWS-Konzept) für den<br />

Ortsteil Stein entwickelt. Dabei rechnete<br />

die iGN im Rahmen einer Simulation mehrere<br />

Lastfälle durch, auch Extremhochwasser.<br />

Das für ein 100-jährliches Hochwasser<br />

ausgelegte HWS-Konzept ergab,<br />

dass sich die Dole des Kohlbachs bei<br />

starken Regenfällen über die Seitengebiete<br />

unterhalb des HRBs schnell füllt –<br />

und dann der Zulauf mit rund 7.000 Litern<br />

in der Sekunde das auf 1.700 Sekundenliter<br />

begrenzte fassungsvermögen der<br />

Dole überfordert und es zu Überflutungen<br />

kommt.<br />

Am HRB Kohlbach ist ein Elektroschieber<br />

vorgesehen, der den Ablauf kontrolliert<br />

drosselt. Der Elektroschieber wird<br />

dabei von einem füllstandsmesser in der<br />

Dole per fernwirksystem gesteuert. Parallel<br />

dazu hat die iGN fünf weitere Rückhalte-/Abkopplungsmaßnahmen<br />

rund um<br />

Stein erarbeitet. Die Gesamtkosten lie-<br />

Hochwasserentlastung HRB Kohlbach.<br />

gen bei rund 2,4 Millionen Euro. Das<br />

Hochwasserschutzkonzept ist zur Genehmigung<br />

und zur Beantragung von fördermitteln<br />

eingereicht. Entsprechende<br />

Entscheidungen stehen noch aus.<br />

dipl.-Ing. (FH) Helge Kraushaar<br />

07946-2021<br />

kr@ign-online.de<br />

www.ign-online.de<br />

www.neuenstadt.de<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009


AZV UNTERES KOCHERTAL/NEUENSTAdT<br />

An Schlüsselstellen gemessen<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

// REGENWASSERBEHANDLUNG<br />

in zwei teilabschnitten hat die ingenieurgesellschaft <strong>Nußbaum</strong> im Einzugsgebiet<br />

der Kläranlage Stein a. K. den fremdwasserzufluss ermittelt<br />

Auf Grund des hohen fremdwasserpotenzials<br />

im Einzugsgebiet der Kläranlage<br />

Stein a. K. beauftragte der Abwasserzweckverband<br />

(AZV) „Unteres Kochertal“<br />

die ingenieurgesellschaft <strong>Nußbaum</strong> (iGN)<br />

mit der Messung. Diese wurde in zwei teilabschnitte<br />

unterteilt. teil i bestand aus der<br />

fremdwassermessung des gesamten Verbandsgebietes<br />

an so genannten „Schlüsselstellen“.<br />

Dazu wurde im Zulauf der Kläranlage<br />

Stein sowie<br />

am Ende jedesOrtsnetzes<br />

und<br />

Übergab<br />

epunk tes<br />

in den Hauptsammler<br />

des AZV<br />

der fremdwasserzufluss<br />

gemessen. Zusätzlich<br />

wurde der<br />

Hauptsammler<br />

zwischen den jeweiligen<br />

Ortsteilen durch<br />

weitere Messstellen<br />

überprüft.<br />

Hierbei zeigte sich, dass der nächtliche<br />

fremdwasserzulauf auf der Kläranlage bei<br />

ca. 30 Litern pro Sekunde liegt; der<br />

trockenwetterzulauf liegt bei ca. 70<br />

Litern pro Sekunde. Über die Auswertung<br />

des ersten Messabschnittes<br />

ergaben sich klare Prioritäten in Abhängigkeit<br />

des fremdwasserpotenzials.<br />

teil ii sah vor, innerhalb der vier am stärksten<br />

betroffenen Ortsteile eine Eingrenzung<br />

der fremdwasserinfiltrationen<br />

auszuarbeiten. Hierzu wurden neben<br />

Techniker Gregor Labus<br />

07946-2021<br />

gl@ign-online.de<br />

www.ign-online.de<br />

www.neuenstadt.de<br />

stationären Messungen auch so genannte<br />

Spontanmessungen über nur<br />

15 – 30 Minuten durchgeführt. Die so<br />

ermittelten fremdwasserschwerpunkte<br />

können nun mit dem Schadensplan<br />

(EKVO) der jeweiligen Ortsteile überlagert<br />

und analysiert werden.<br />

Schlussendlich werden daraus die Sanierungsstrategien<br />

im gesamten Einzugsgebiet<br />

der Verbandskläranlage, also auch in<br />

den Ortsnetzen der jeweiligen Mitgliedskommunen,<br />

entwickelt. Damit können<br />

die finanziellen (auch staatlichen förder-)<br />

Mittel künftig viel zielorientierter<br />

und bedarfsabhängig eingesetzt<br />

werden.<br />

NEUFFEN In Zusammenarbeit mit dem Nürtinger<br />

Ingenieurbüro Blankenhorn hat die <strong>Ingenieurgesellschaft</strong><br />

<strong>Nußbaum</strong> (<strong>IGN</strong>) verschiedene<br />

Maßnahmen entwickelt, Überschwemmungen<br />

im Gemeindegebiet Neuffen einzudämmen. So<br />

wurde vorgeschlagen, den Regenwasserabfluss<br />

in weniger gefährdete Gebiete zu lenken und<br />

durch Regenrückhaltebecken zu puffern, doleneinläufe<br />

durch vorgeschaltete Treibgutzäune<br />

zu sichern sowie Sohlschalen zu entfernen<br />

und eine große Zahl niedriger Schwellen (Kaskaden)<br />

in einem Wegseitengraben einzubauen,<br />

um die Fließgeschwindigkeit zu reduzieren<br />

(vgl. Fotos unten). Weiterhin wurden Maßnahmen<br />

aufgezeigt, wie Regenwasser beispielsweise<br />

für die Bewässerung genutzt werden kann.<br />

13


ABWASSER<br />

14<br />

AZV UNTERES KOCHERTAL/NEUENSTAdT<br />

Sanierung Pumpwerk Kochertürn<br />

Bei der Generalsanierung des Pumpwerks Kochertürn wurde die<br />

gewachsene Struktur beibehalten<br />

Schneckenpumpen haben in der Regel<br />

eine Lebensdauer von rund 20 Jahren.<br />

Das Pumpwerk Kochertürn des Abwasserzweckverbandes<br />

(AZV) Unteres Kochertal<br />

hat inzwischen schon über 30 Jahre<br />

„auf dem Buckel“, daher entschied sich<br />

der AZV zu einer Generalsanierung. im<br />

Rahmen einer Wettbewerbsstudie konnte<br />

sich die ingenieurgesellschaft <strong>Nußbaum</strong><br />

(iGN) mit ihrem technischen Vorschlag<br />

durchsetzen. Die von der iGN geplante<br />

und betreute umfassende Sanierung läuft<br />

seit Oktober dieses Jahres.<br />

NEUENSTAdT die <strong>Ingenieurgesellschaft</strong> <strong>Nußbaum</strong><br />

(<strong>IGN</strong>) hat für die <strong>Stadt</strong> Neuenstadt 2003<br />

eine Entlastungskonzeption erstellt. Auf Grundlage<br />

dieser Konzeption beauftragte der Abwasser-Zweckverband<br />

(AZV) „Unteres Kochertal“<br />

die <strong>IGN</strong> nun auch mit der Planung, Ausschreibung<br />

sowie Bauüberwachung des Regenüberlaufbeckens<br />

(RÜB) N25 im Gewerbegebiet<br />

GIK. Teil des Konzepts bildet der Entlastungskanal<br />

zur Brettach, der auch das abgekoppelte<br />

Niederschlagswasser der angrenzenden Betriebe<br />

mit ableitet. der zweite Teil besteht aus<br />

dem bereits vorhandenen Stauraumkanal, dem<br />

die <strong>IGN</strong> eine so genannte „Schwallzelle“ (patentiertes<br />

Spiralbecken) angehängt hat, um die<br />

verfahrenstechnischen Nachteile zu kompensieren.<br />

der AZV macht mit zwei weiteren typengleichen<br />

Regenüberlaufbecken seit vielen<br />

Jahren sehr gute Betriebserfahrungen.<br />

Auch die Überdachung des Pumpwerks<br />

Kochertürn wird im Rahmen<br />

der Generalsanierung erneuert.<br />

Vorher galt es, einige Schwierigkeiten zu<br />

lösen. „Das Besondere an dem Bauwerk<br />

sind die Pumpen“, sagt Dipl.-ing. (BA)<br />

Dagmar feinauer. im Pumpwerk Kochertürn<br />

arbeiten Rohrschneckenpumpen mit<br />

einem Aufstellwinkel von 40 Grad und einer<br />

Länge von rund 13 Metern. Dafür Ersatz<br />

zu bekommen, war nicht einfach. Eine<br />

Erneuerung durch Kreiselpumpen kam für<br />

das traditionsbewusste ingenieurbüro nicht<br />

in frage. „Die Rohrschnecken arbeiten zuverlässig,<br />

sind äußerst robust und langlebig<br />

und passen in die gewachsene Struktur“,<br />

sagt Andreas <strong>Nußbaum</strong> von der iGN.<br />

Kopfzerbrechen bereitete die enorm wichtige<br />

funktion des Abwasserpumpwerkes<br />

im Hauptsammler zur Kläranlage in Neuenstadt-Stein:<br />

Das Pumpwerk wird jetzt<br />

bei laufendem Betrieb überholt. Durch<br />

den Neubau einer trennwand können die<br />

Pumpen zukünftig auch getrennt voneinander<br />

außer Betrieb genommen werden.<br />

Das rund 390.000 Euro teure Projekt wird<br />

2010 fertig gestellt.<br />

dipl.-Ing. (BA) dagmar Feinauer<br />

07946-2021<br />

fe@ign-online.de<br />

www.ign-online.de<br />

www.neuenstadt.de<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009


KUPFERZELL<br />

Probleme technisch gelöst<br />

Langsam steigt der taucher in die trübe<br />

Abwasserbrühe der Kläranlage Kupferzell-Süd.<br />

Seine nicht ganz ungefährliche<br />

Aufgabe: die Stahltrennwand im Belebungsbecken<br />

zu lösen. Blind, denn da unten<br />

ist absolut nichts zu sehen. Grund der<br />

Aktion ist die Ertüchtigung der Kläranlage<br />

aus den 80er Jahren durch Sofortmaßnahmen.<br />

Damals wurde sie für 2.500 Einwohnerwerte<br />

(EW) ausgelegt. Die Belastung<br />

ist inzwischen gestiegen. Mittlerweile wird<br />

mehr Abwasser in die Kläranlage geleitet.<br />

„Um die Anlage für die derzeitigen Anforderungen<br />

zu optimieren und den Betrieb<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

// ABWASSER<br />

Die Kläranlage Kupferzell-Süd wurde für die derzeitigen Anforderungen ohne<br />

große bauliche Eingriffe optimiert<br />

Wendelbelüfter<br />

verstärken die<br />

Belüftung des<br />

Belebungsbeckens.<br />

„Ein Neu- oder Umbau der Kläranlage hätte wesentlich höhere<br />

Kosten zur Folge gehabt als die technische Lösung des Ingenieurbüros<br />

<strong>Nußbaum</strong>. Es ist erstaunlich, was man mit ingenieurtechnischem<br />

Verstand und kreativen Lösungen aus einer solchen<br />

Anlage herausholen kann.“<br />

Joachim Schaaf, Bürgermeister der Gemeinde Kupferzell<br />

für 3.050 EW sicher zu stellen, musste einiges<br />

geändert werden“, sagt Dipl.-ing.<br />

(BA) Dagmar feinauer von der ingenieurgesellschaft<br />

<strong>Nußbaum</strong> (iGN), die mit der<br />

Planung und Baubetreuung der Sofortmaßnahmen<br />

von der Gemeinde Kupferzell<br />

betraut wurde.<br />

Die Vorgabe für die Ertüchtigung war:<br />

baulich möglichst keine Eingriffe. Die Leistungssteigerung<br />

musste also technisch gelöst<br />

werden. Die entscheidende Maßnahme<br />

war, das Belebungsbecken – also den<br />

belüfteten Reaktionsraum – zu vergrößern<br />

und den Betrieb auf intermittierende Denitrifikation<br />

umzustellen. intermittierende<br />

Denitrifikation bedeutet vereinfacht, im<br />

Belebungsbecken wechseln sich Phasen<br />

mit und ohne Belüftung ab.<br />

Spannend wurde die Aufgabe dadurch,<br />

dass die Kläranlage nur eine Straße besitzt<br />

Umbau bei<br />

laufendem<br />

Betrieb mit<br />

tauchern.<br />

und bei laufendem Betrieb umgebaut werden<br />

musste. Einstraßig bedeutet, dass es<br />

nur ein Belebungs- und Nachklärbecken<br />

zur Reinigung gibt, also keine Ausweichmöglichkeit<br />

für die Abwasserreinigung. Bei<br />

der Kläranlage Kupferzell-Süd wurde unter<br />

Einsatz von tauchern die Stahltrennwand<br />

in der Mitte des Belebungsbeckens entfernt.<br />

Dadurch entstand ein größeres Belebungsbecken.<br />

Die vorhandene Belüftung<br />

war damit nicht mehr ausreichend und wurde<br />

mittels Wendelbelüfter verstärkt, die<br />

an der Beckenaußenwand montiert sind.<br />

Weitere Maßnahmen waren das Rücklaufschlammpumpwerk<br />

in form einer Kompaktschnecke<br />

zu erneuern sowie eine<br />

Phosphatfällung dauerhaft einzurichten.<br />

Mit diesen technischen Lösungen kann<br />

die Kläranlage die momentanen Anforderungen<br />

bewältigen.<br />

dipl.-Ing. (BA) dagmar Feinauer<br />

07946-2021<br />

fe@ign-online.de<br />

www.ign-online.de<br />

www.kupferzell.de<br />

KUPFERZELL Für das Einzugsgebiet der Kläranlage<br />

Kupferzell-Süd hat die <strong>Ingenieurgesellschaft</strong><br />

<strong>Nußbaum</strong> den rund 25 Jahre alten Kostenverteilungsschlüssel<br />

der Gemeinden Kupferzell<br />

und Untermünkheim überprüft und einen neuen<br />

Schlüssel errechnet. Hintergrund sind die<br />

Entwicklungen z. B. im Gewerbegebiet Greut,<br />

der Anschluss des Weilers Löcherholz und die<br />

Umbauten an den Regenüberlaufbecken.<br />

15


ABWASSER //<br />

16<br />

LANGENBRETTACH<br />

Kanalisationsplan erstellt<br />

Der Allgemeine Kanalisationsplan für die Ortsteile Langenbeutingen und<br />

Neudeck brachte starken fremdwassereintrag zutage<br />

im Auftrag der Gemeinde Langenbrettach<br />

hat die ingenieurgesellschaft<br />

<strong>Nußbaum</strong> (iGN) einen Allgemeinen Kanalisationsplan<br />

(AKP) für die Ortsteile Langenbeutingen<br />

und Neudeck erstellt. Neudeck<br />

ist ein reines Wohngebiet. in Langenbeutingen<br />

gibt es neben alter Wohnbebauung<br />

auch ein Neubaugebiet sowie ein ausgeprägtes<br />

Gewerbegebiet. Das Abwasser<br />

aus den Ortsteilen Neudeck und Langenbeutingen<br />

wird über den Hauptsammler<br />

dem Gruppenklärwerk Brettachtal in<br />

Brettach zugeführt und dort gereinigt.<br />

Ziel des AKPs war es, einen Überstaunachweis<br />

zu führen. Das überraschende<br />

Ergebnis: An kaum einer Stelle des Kanalnetzes<br />

kommt es zu einem schädlichen<br />

Rückstau. Das Wasser bleibt unterhalb<br />

der Schachtdeckel, neue Stauschächte sind<br />

nicht notwendig. Der AKP brachte aber<br />

auch zutage, dass große Außengebiete das<br />

Kanalnetz stark belasten und das Klärwerk<br />

in seiner Leistungsfähigkeiteinschränken.<br />

„Eine Abkopplung<br />

kann aus unserer<br />

Sicht das Gruppenklärwerk<br />

Brettach<br />

deutlich entlasten“,<br />

sagt Dipl.-ing. Andreas<br />

<strong>Nußbaum</strong> von<br />

der iGN. Das weitere<br />

Vorgehen liegt nun in<br />

der Entscheidung der<br />

Kommune.<br />

Die Ortsnetze von Langenbeutingen<br />

und Neudeck<br />

sind hydraulisch<br />

in einem guten Zustand.<br />

Das Klärwerk<br />

wird vor allem durch<br />

große Außengebiete<br />

in seiner Leistungsfähigkeit<br />

eingeschränkt.<br />

„Für uns ist es einerseits erfreulich, dass die Kanalnetze in Langenbeutingen<br />

und Neudeck hydraulisch betrachtet leistungsfähig<br />

und intakt sind. Andererseits besteht nun Handlungsbedarf, den<br />

Fremdwassereintrag aus den Außengebieten abzukoppeln und<br />

damit das Kanalnetz und die Kläranlage zu entlasten.“<br />

tilman Schmidt, Bürgermeister der Gemeinde Langenbrettach<br />

Dazu Bürgermeister tilman Schmidt: „Die<br />

fortschreibung und Überarbeitung des<br />

Allgemeinen Kanalisationsplans für Langenbeutingen<br />

und Neudeck hat für uns als<br />

Gemeinde eine erfreuliche Erkenntnis gebracht,<br />

dass das Kanalnetz in den Orten<br />

hydraulisch betrachtet leistungsfähig und<br />

intakt ist. Unabhängig davon ist der Zustand<br />

der Ortskanäle nach der Eigenkontroll-Verordnung<br />

zu prüfen und zu werten.<br />

Als zweite wichtige Erkenntnis zeigt<br />

die Überprüfung durch den AKP aber auf,<br />

dass Handlungsbedarf besteht, fremdwasser<br />

aus Außengebieten besser abzu-<br />

koppeln und damit das Kanalnetz und die<br />

Kläranlage zu entlasten“. Mit dem AKP hat<br />

die Gemeinde Rechtssicherheit und eine<br />

Entscheidungsgrundlage im Bereich der<br />

infrastruktur für ihre weiteren Entwicklungen<br />

in der Zukunft.<br />

dipl.-Ing. Andreas <strong>Nußbaum</strong><br />

07946-2021<br />

an@ign-online.de<br />

www.ign-online.de<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009


NEUENSTEIN<br />

Planung aus einer Hand<br />

Die <strong>Stadt</strong> Neuenstein ist eine wachsende<br />

Kommune im Hohenlohekreis. Um<br />

für zukünftige Anforderungen gerüstet zu<br />

sein, hat sich die <strong>Stadt</strong> entschlossen, ihre<br />

Baugebiete für Wohnen und Gewerbe zu<br />

erweitern. So wird das Wohngebiet Riedweg<br />

sukzessive in weiteren Abschnitten<br />

erschlossen. Auf dem insgesamt 26 Hektar<br />

großen Areal sind im Endausbau 450<br />

Wohneinheiten für rund 1.100 Personen<br />

vorgesehen. Auch das Gewerbegebiet<br />

Lange Klinge entlang der Bundesautobahn<br />

A6 soll erweitert werden.<br />

Mörgenthaler ingenieure (Mi) haben sowohl<br />

für die Erweiterung des Wohngebietes<br />

Riedweg teil ii/iii (12,5 ha) als<br />

auch für die Erweiterung des Gewerbegebietes<br />

Lange Klinge iii/iV (24 ha) die Gesamtplanung<br />

übernommen. „Der Vorteil<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

// BAULEitPLANUNG<br />

Die <strong>Stadt</strong> Neuenstein erweitert ihre Baugebiete für Wohnen und Gewerbe.<br />

Mörgenthaler ingenieure haben die Gesamtplanung übernommen<br />

der Gesamtplanung ist, dass die einzelnen<br />

Planungen und Untersuchungen aus<br />

einer Hand koordiniert werden und keine<br />

Schnittstellenprobleme auftauchen.<br />

Das spart der Gemeinde Zeit, Personal<br />

und Geld und erlaubt ein sehr effizientes<br />

Vorgehen“, sagt Dr.-ing. Volker Mörgenthaler<br />

von Mi. Das ingenieurbüro bietet<br />

alle Leistungen einer umfassenden Erschließungsplanung<br />

an und steht den<br />

Gemeinden als kompetenter Partner zur<br />

Verfügung. „Dabei kooperieren wir mit<br />

qualifizierten Partnern; beim Bebauungsplan<br />

beispielsweise mit m-quadrat, bei der<br />

Entwässerung und Wasserversorgung mit<br />

der ingenieurgesellschaft <strong>Nußbaum</strong>“, so<br />

Dr.-ing. Mörgenthaler.<br />

Die Gesamtplanung für die Baugebiete in<br />

Neuenstein umfasst die Leistungen:<br />

n Entwurfsvermessung<br />

n flächennutzungsplan<br />

n Bebauungsplan<br />

n Umweltbericht/Grünordnungsplan<br />

n Verkehrsuntersuchung<br />

n Schalltechnische Untersuchung<br />

n Erschließungsplanung<br />

Damit sind die Grundlagen für eine weitere<br />

Erschließung des Wohngebietes Riedweg<br />

und des Gewerbegebietes Lange Klinge<br />

geschaffen.<br />

dr.-Ing. Volker Mörgenthaler<br />

07941-9241-0<br />

volker@moergenthaler.de<br />

www.moergenthaler.de<br />

17


BAULEitPLANUNG //<br />

18<br />

NEUENSTEIN<br />

Bauflächen durch Konversion<br />

Die Alte Ziegelei in Neuenstein wurde abgebrochen. Damit ist der Weg frei<br />

für eine städtebauliche Entwicklung im Norden der <strong>Stadt</strong><br />

fünf Jahre lang suchte die <strong>Stadt</strong> Neuenstein<br />

investoren für das ehemalige Areal<br />

der Alten Ziegelei am Salzweg. Vergebens.<br />

„Es gab schon in den 90iger Jahren<br />

Überlegungen, die vorhandenen Gebäude<br />

abzubrechen und das bis dahin bebaute<br />

bzw. betrieblich genutzte Gelände<br />

durch eine Wohnbebauung aufzuwerten.<br />

Diese Planungen wurden noch von der<br />

firma Pfleiderer selbst angestellt, es fanden<br />

sich jedoch schon damals keine investoren<br />

für die vorgeschlagene Bebauung“,<br />

sagt Bürgermeisterin Sabine Eckert-Viereckel.<br />

Seit das Areal im Besitz der <strong>Stadt</strong> ist,<br />

hat sich die Kommune erfolglos um investoren<br />

bemüht. Hauptgrund sind die Altlasten.<br />

Untersuchungen des ehemaligen<br />

Sprengung des Kamins der Alten Ziegelei.<br />

„Ohne dem Gemeinderat vorgreifen zu wollen, stelle ich mir persönlich<br />

vor, dass wir im Rahmen der Fortschreibung unserer städtischen<br />

Planungen gemeinsam mit Fachleuten ein Entwicklungskonzept<br />

erarbeiten, das sich unter anderem auch der Frage der<br />

künftigen Nutzung des Pfleiderer-Areals widmet.“<br />

Sabine Eckert-Viereckel, Bürgermeisterin der <strong>Stadt</strong> Neuenstein<br />

Büros Ukon in Bad Mergentheim und der<br />

Gesellschaft für Grundbau und Bodenmechanik<br />

(GGU) in Öhringen haben ergeben,<br />

dass Stoffe der Klassen Z1, Z2 (weniger<br />

bedenklich) sowie Z3 und Z4 (gesondert<br />

zu entsorgen) auf dem Gelände zu finden<br />

sind. Die Kosten für einen Abbruch der<br />

Gebäude und die Entsorgung des belas-<br />

tenden Materials wurden nach ersten Be-<br />

rechnungen auf rund 1,4 Millionen Euro<br />

geschätzt.<br />

Mörgenthaler ingenieure (Mi) und die<br />

GGU haben angesichts aktueller Preise<br />

neue Angebote eingeholt. Diese liegen mit<br />

einer Preisspanne zwischen 500.000 und<br />

1 Mio. Euro unter den alten Schätzungen.<br />

Die ingenieurbüros haben darüber hinaus<br />

geprüft, Abbruchmaterial wieder zu verwerten<br />

und im Straßenbau oder bei Lärmschutzmaßnahmen<br />

entlang der Autobahn<br />

einzubauen. Das Genehmigungsverfahren<br />

für einen Lärmschutzwall ist jedoch langwierig.<br />

Das Material müsste bis zur Genehmigung<br />

zwischengelagert werden. Der<br />

Gemeinderat von Neuenstein hat deshalb<br />

beschlossen, sofort zu handeln, die Gebäude<br />

abzubrechen und das Material zu<br />

entsorgen. Damit ist nun der Weg frei für<br />

eine städtebauliche Neuordnung im Norden<br />

der <strong>Stadt</strong> und die Erschließung von<br />

weiterem Bauland.<br />

„Wenn man sich den <strong>Stadt</strong>plan Neuensteins<br />

anschaut erkennt man, dass das Pfleiderer-<br />

Areal dazu prädestiniert ist, die Bebauung<br />

der <strong>Stadt</strong> von der friedrichsruher Siedlung<br />

bis hin zum Neubaugebiet Riedweg zu arrondieren“,<br />

sagt Bürgermeisterin Sabine<br />

Eckert-Viereckel.<br />

dipl.-Ing. Alexander Reichert<br />

07941-9241-27<br />

alexander.reichert@moergenthaler.de<br />

www.moergenthaler.de<br />

www.neuenstein.de<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009


Vom Aussichtspunkt in der Nähe von Atdorf passt<br />

sich die geschwungene form des geplanten Speicherbeckens<br />

(Motiv oben) besser an die topografie<br />

an als die ovale form (Motiv darunter) und ist<br />

harmonischer in die Landschaft eingebunden.<br />

SCHLUCHSEEWERK AG<br />

Genauigkeit hat oberste Priorität<br />

Bei fotorealistischen Visualisierungen fließen viele Daten zusammen.<br />

Dabei kommt es auf äußerste Genauigkeit an<br />

Das ist Millimeterarbeit“, sagt staatlich<br />

geprüfter techniker thomas Klopp<br />

von Mörgenthaler ingenieure (Mi). für<br />

die fotorealistische Darstellung des Hornbergbeckens<br />

ii, Oberbecken des geplanten<br />

Pumpspeicherkraftwerks Atdorf der<br />

Schluchseewerk AG im südlichen Schwarzwald<br />

muss die Kameraausrichtung exakt<br />

stimmen. ist die Horizontlinie nur um einen<br />

oder zwei Millimeter nach oben verschoben,<br />

verändert sich das Bild dramatisch.<br />

Dabei ist nicht nur der exakte fotostandpunkt<br />

wichtig. „für eine realitätsnahe Wiedergabe<br />

müssen viele Daten zusammenfließen“,<br />

erklärt thomas Klopp. So werden<br />

beispielsweise die Daten des digitalen Geländemodells<br />

ausgewertet und markante<br />

Punkte wie Strommasten oder Solitärbäume<br />

im Blickfeld der Kamera zur Einpassung<br />

verwendet. Die daraus entstehende<br />

fotomontage muss dann so wirklichkeitsnah<br />

sein, dass sich später für das Auge<br />

das gleiche Panorama bietet wie vom visualisierten<br />

Standpunkt aus. Das so perfekt<br />

wie nur möglich umzusetzen, gehört<br />

zum Know-how von Mi. „in dieser Qualität<br />

können das nur sehr wenige. Wir arbei-<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

ten hier sehr eng mit unserer Vermessungsabteilung<br />

zusammen“, sagt thomas Klopp.<br />

Von der Schluchseewerk AG wurden zwei<br />

Varianten des geplanten Speicherbeckens<br />

entwickelt. Dabei passt sich die Lösung mit<br />

einer geschwungenen form des Beckens<br />

besser an die topografie an. Sie ist harmonisch<br />

in die Landschaft eingebunden und<br />

aus dem Blickwinkel des nahen Aussichtspunktes<br />

sehr zurückhaltend.<br />

Das 9 Millionen Kubikmeter Wasser fassende<br />

geplante Becken ist mit 1.103 Metern<br />

Länge und 366 Metern Breite ein erheblicher<br />

Eingriff in die Landschaft. Die<br />

geschwungene form mildert diesen Eingriff<br />

nicht nur optisch. Bei dieser Lösung<br />

bleibt auch ein großer teil des Waldes erhalten.<br />

Sie ist landschaftsschonender und<br />

umweltverträglicher.<br />

Nördlich von Bad Säckingen ist außerdem<br />

das Haselbecken als Unterbecken des<br />

Pumpspeicherkraftwerkes mit ebenfalls 9<br />

Mio. Kubikmeter Nutzinhalt geplant. Dafür<br />

sind ein Hauptdamm mit 520 Metern<br />

Länge und zwei weitere Abschlussdämme<br />

nötig. Zur Stromerzeugung wird ein neues<br />

Maschinenhaus als Kaverne im Berginne-<br />

// ViSUALiSiERUNG<br />

ren entstehen. Das Hornbergbecken ii und<br />

die Kaverne Atdorf sind über einen 700<br />

Meter langen, senkrechten Druckschacht<br />

verbunden. Von dort führt ein ca. 8 Kilometer<br />

langer Unterwasserstollen zum Haselbecken.<br />

Die Schluchseewerk AG investiert in den<br />

Bau des neuen Pumpspeicherkraftwerks<br />

Atdorf, um die Versorgungssicherheit mit<br />

Strom auch in Zukunft sicherzustellen.<br />

Mit einer investitionssumme von rund einer<br />

Milliarde Euro zählt das Neubauprojekt<br />

„Atdorf“ zu den derzeit größten Bauvorhaben<br />

in Baden-Württemberg. 2018 soll das<br />

Kavernenkraftwerk Atdorf mit einer Leistung<br />

von bis zu 1.400 MW in Betrieb gehen.<br />

Es ist dann das größte Pumpspeicherkraftwerk<br />

in Deutschland.<br />

Techniker Thomas Klopp<br />

07941-9241-0<br />

thomas.klopp@moergenthaler.de<br />

www.moergenthaler.de<br />

www.schluchseewerk.de<br />

19


PHOtOVOLtAiK //<br />

20<br />

WALdENBURG<br />

Statt Betreiber selbst investiert<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Waldenburg</strong> hat selbst in Photovoltaik investiert. Den Ausschlag<br />

gaben die Gewinnaussichten durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

Nachdem sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Waldenburg</strong><br />

mit dem thema Photovoltaik befasst<br />

hatte, kam zunächst die idee auf, kommunale<br />

Dächer zur Verfügung zu stellen und<br />

an Betreiber zu vermieten. „Wir wollten einen<br />

Beitrag zum Umweltschutz leisten und<br />

mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt Bürgermeister<br />

Markus Knobel. Mörgenthaler<br />

ingenieure bekamen den Auftrag, einmal<br />

durchzurechnen, wie viel eine investition<br />

in Photovoltaik kostet und was langfristig<br />

wieder zurückfließt. „Als wir uns<br />

dann den Vergleich angesehen haben, war<br />

für Verwaltung und Gemeinderat klar: Das<br />

machen wir selbst“, so der Bürgermeister.<br />

„Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz finanziert<br />

sich die investition von selbst und<br />

nach 12 bis 14 Jahren werfen die Photovoltaikanlagen<br />

noch 15, 20 Jahre lang gute<br />

Gewinne ab“, erklärt<br />

er.<br />

Dazu nur ein Rechenbeispiel<br />

für 2010:<br />

Eine 5 kWp-Anlage<br />

(etwa 40 - 50 QuadratmeterDachfläche)<br />

mit hohem<br />

Wirkungsgrad für<br />

ein Reihenhaus kostet<br />

inklusive Montage<br />

rund 19.000 Euro.<br />

Sie leistet bei durchschnittlicher<br />

Sonneneinstrahlung rund 900<br />

Kilowattstunden pro Kilowattpeak und Jahr.<br />

20 Jahre lang werden dafür jährlich circa<br />

1.750 Euro vergütet. Nach weniger als<br />

14 Jahren ist die investition in die Anlage<br />

mit Zinsen abbezahlt. Danach fließen die<br />

1.750 Euro über 6 Jahre lang direkt auf das<br />

Haben-Konto. Und in den nächsten zehn<br />

Jahren nach Ablauf des EEG-Zeitraums von<br />

20 Jahren kann der Strom aus der Photovoltaikanlage<br />

selbst genutzt werden. Das<br />

spart jährlich rund 1.000 Euro Stromkosten.<br />

in 30 Jahren spielt eine Photovoltaikanlage<br />

wie in diesem Beispiel einen Reingewinn<br />

„durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz finanzieren sich Investitionen<br />

in Photovoltaik von selbst und werfen langfristig Gewinne<br />

ab. der Gemeinderat der <strong>Stadt</strong> <strong>Waldenburg</strong> hat deshalb entschieden,<br />

dass die <strong>Stadt</strong> selbst in Photovoltaik investiert.“<br />

Markus Knobel, Bürgermeister der <strong>Stadt</strong> <strong>Waldenburg</strong><br />

von über 20.000 Euro ein. Gerechnet auf<br />

der Basis der heutigen Energiepreise!<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem ingenieurbüro<br />

wurden in <strong>Waldenburg</strong> Photovoltaikanlagen<br />

für das Dach der Mehrzweckhalle<br />

und der Josef-Helmer-Schule<br />

geplant und realisiert. „Mit der Beratung,<br />

der Durchführung und der Betreuung<br />

durch das ingenieurbüro Mörgenthaler waren<br />

wir sehr zufrieden“, sagt Bürgermeis-<br />

ter Markus Knobel. Nun denkt die <strong>Stadt</strong><br />

an weitere Projekte. im Rahmen der Sanierung<br />

des Kindergartens beispielsweise.<br />

„Das Dach des Kindergartens mit südlicher<br />

Ausrichtung eignet sich hervorragend<br />

für Photovoltaik“, sagt Knobel. Der Gemeinderat<br />

wird demnächst darüber entscheiden.<br />

Die Aussichten sind nach den<br />

bisherigen guten Erfahrungen sehr optimis-<br />

tisch.<br />

Links: Montage von Solarzellen auf dem<br />

dach der Josef-Helmer-Schule in Walden-<br />

burg. Leistung: 40 kW, sehr guter Ertrag,<br />

Süd-dach.<br />

Unten: Mehrzweckhalle mit Solardach.<br />

Leistung: 55 kW, guter Ertrag, trotz<br />

Nord-West-Ausrichtung.<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009


PV-Anlage auf Großdruckerei in<br />

Neuenstein: Leistung 200 kW,<br />

Netzanschluss Herbst 2009,<br />

aufgeständerte Anlage auf<br />

Foliendach mit aerodynamisch<br />

geformter Unterkonstruktion<br />

zur Gewichtseinsparung,<br />

sehr guter Ertrag.<br />

dr.-Ing. Volker Mörgenthaler<br />

07941-9241-0<br />

volker@moergenthaler.de<br />

www.moergenthaler.de<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

PV-Anlage Privathaus<br />

in Bitzfeld:<br />

Leistung 10 kW,<br />

Netzanschluss Sommer<br />

2009, dachparallele<br />

Anlage, sehr<br />

guter Ertrag.<br />

Zwei dachanlagen in Oberrot (Bauhofgebäude<br />

und Sporthalle, links),<br />

Netzinbetriebnahme Ende 2008,<br />

beide Anlagen dachparallel, Leistung Bauhof:<br />

12 kW, Halle: 32 kW, sehr gute Erträge.<br />

PV-Anlage Privathaus in Zweiflingen:<br />

Leistung 10 kW, Netzanschluss<br />

Herbst 2008, dachparallele<br />

Anlage, sehr guter<br />

Ertrag, unter hohen denkmalschützerischen<br />

Auflagen gebaut.<br />

21


WEttBEWERB //<br />

22<br />

WALdENBURG<br />

Wohnbaugebiet neu geplant<br />

im Gewann Burgersee plant die <strong>Stadt</strong> <strong>Waldenburg</strong> ein Neubaugebiet für<br />

hochwertiges, zeitgemäßes Wohnen<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Waldenburg</strong> plant im<br />

Gewann „Burgersee“ ein neues<br />

Wohnbaugebiet. im Rahmen eines<br />

Wettbewerbs haben Mörgenthaler<br />

ingenieure (Mi) zusammen mit der<br />

ingenieurgesellschaft <strong>Nußbaum</strong> (iGN)<br />

und dem <strong>Stadt</strong>planungsbüro m-quadrat<br />

eine städtebauliche Konzeption<br />

für das Gebiet erarbeitet und damit<br />

den dritten Platz erreicht. Ziel war<br />

eine städtebauliche Struktur zu finden,<br />

die ein qualitativ hochwertiges, zeitgemäßes<br />

Wohnen bei wirtschaftlicher<br />

Realisierbarkeit ermöglicht.<br />

Das rund 13 Hektar große Areal<br />

wird derzeit noch als landwirtschaftliche<br />

fläche genutzt. Die städtebauliche<br />

Struktur soll in mehreren Bauabschnitten<br />

das neue Wohngebiet an die<br />

Umgebung anbinden, gleichzeitig aber<br />

auch mit einer eigenen identität Akzente<br />

setzen. flexibel nutzbare private Grundstücke<br />

soll das Wohnen für verschiedene<br />

Bevölkerungs- und Altersgruppen attraktiv<br />

machen, verbunden mit der Ausbildung<br />

qualitätsvoller öffentlicher Räume.<br />

Die von den Büros erarbeitete Struktur<br />

Wettbewerbsvorschlag Burgersee.<br />

enthält Konzepte für die Straßen- und Verkehrsführung<br />

(Mi/m-quadrat), Grünordnung<br />

(Mi), Lärmschutz (Mi), Gebäudetypen<br />

(m-quadrat) und für Regen- und<br />

Schmutzwasserbehandlung (iGN). Die Anlage<br />

wird durch einen Kreisverkehr an die<br />

Landesstraße 1046 angeschlossen, der<br />

landwirtschaftliche Verkehr über das bestehende<br />

feldwegenetz. für fußgänger<br />

und Radfahrer werden Verbindungen zur<br />

<strong>Stadt</strong>, zu den Sportanlagen und zu den<br />

Wanderwegen geschaffen. Entlang eines<br />

Wasserlaufs ist ein Quartiersplatz<br />

sowie eine öffentliche Grünfläche mit<br />

Spielmöglichkeiten vorgesehen.<br />

Geplant sind Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften<br />

und – untergeordnet –<br />

Reihenhäuser sowie vier Punkthäuser<br />

mit maximal acht Wohneinheiten für<br />

Eigentumswohnungen. Die Nutzung<br />

von Solarenergie sowie regenerativer<br />

Energien ist geplant. Das Regen- und<br />

Schmutzwasserkonzept sieht vor, Niederschlagswasser<br />

oberirdisches Versikkern<br />

zu ermöglichen.<br />

dr.-Ing. Volker Mörgenthaler<br />

07941-9241-20<br />

volker@moergenthaler.de<br />

www.moergenthaler.de<br />

dipl.-Ing. Andreas <strong>Nußbaum</strong><br />

07946-2021<br />

an@ign-online.de<br />

www.ign-online.de<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009


Ausstieg Ende des Jahres<br />

Werner Amos ist eigentlich schon im Ruhestand – aber dennoch nach<br />

wie vor jeden tag im Büro bei Mörgenthaler ingenieure<br />

Ende letzten Jahres hätte sich Werner<br />

Amos schon von Mörgenthaler ingenieure<br />

(Mi) verabschieden können. Er selbst<br />

sieht sich bereits als Rentner. „Von 18:30<br />

Uhr bis morgens 8:00 Uhr bin ich bereits<br />

im Ruhestand“, schmunzelt er. Doch nach<br />

wie vor kommt er jeden Morgen in sein<br />

Büro. Zwar plant er seinen Ausstieg bei Mi<br />

bis Ende des Jahres, aber noch immer gibt<br />

es vielfältige Aufgaben, die es zu erledigen<br />

gilt. Vor allem auch in seinem Spezialgebiet,<br />

der Straßenplanung. Hier sind seine<br />

vielfältigen fähigkeiten gefragt, vom freihandentwurf<br />

bis zur Bauleitung.<br />

Seit 42 Jahren ist Werner Amos schon<br />

bei Mi. Nach seiner Lehre zum Vermessungstechniker<br />

im Heilbronner flurbereinigungsamt<br />

begann er an der Stuttgarter<br />

Staatsbauschule ein Studium der Geodäsie.<br />

in den Semesterferien hatte er im Rahmen<br />

eines Praktikums erste Kontakte zum Büro<br />

Mörgenthaler in Heilbronn. Nach dem<br />

Bei Mörgenthaler ingenieure<br />

absolvierte sie<br />

eine Ausbildung als Bauzeichnerin<br />

und wurde<br />

anschließend übernommen.<br />

Nach einem Jahr<br />

im team stellte Stefanie<br />

Mulfinger (24) fest: Städtebau ist ihr Metier.<br />

2006 begann sie an der Hochschule für<br />

technik Stuttgart ein Bachelor-Studium Architektur<br />

mit Schwerpunkt Städtebau. Nun,<br />

nach bestandenem Bachelor-Studium, bereitet<br />

sie sich bei Mi für das Aufbaustudium<br />

zum Master vor, das sie im März 2010 beginnt.<br />

Die Arbeit bei Mi macht ihr sehr viel<br />

Spaß. „Sie ist abwechslungsreich und bietet<br />

immer wieder neue Herausforderungen.<br />

Hier kann ich das Gelernte vielseitig anwenden“,<br />

sagt sie. in ihrer freizeit treibt sie<br />

viel Sport und hält sich bei Spaziergängen<br />

mit ihrem Schäferhundmischling Rico fit.<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009<br />

Studium stieg er als frisch gebackener Diplomingenieur<br />

(fH) im Büro Mörgenthaler/<br />

<strong>Nußbaum</strong> in Bitzfeld ein.<br />

in der Zeit bei Mi arbeitete er sich immer<br />

wieder in neue fachbereiche ein. „für uns<br />

war es ein wichtiger Schritt, von der Vermessung<br />

weg zu kommen und parallel in<br />

die Planung von tiefbau- und Straßenbau-<br />

Am Anfang betreute er<br />

vor allem ingenieurvermessungen,<br />

darunter<br />

Großprojekte wie die Vermessung<br />

für die S-Bahn<br />

Berlin, Präzisionsvermessungen<br />

für Großbrücken<br />

und Deponievermessungen sowie Werksvermessungen<br />

für die AUDi AG. Nach und<br />

nach kamen für Dipl.-ing. (fH) Manfred<br />

Schwarz (55) weitere Bereiche hinzu wie<br />

EDV, Qualitätsmanagement und Lärmaktionspläne.<br />

Die jüngste Entwicklung ist das<br />

Straßenmanagement. Der jung gebliebene<br />

dienstälteste Mitarbeiter fühlt sich bei Mörgenthaler<br />

ingenieure wohl im team. „Die<br />

Arbeit bei Mi ist immer wieder spannend<br />

und bietet freiraum für Neuentwicklungen.“,<br />

sagt er. in der freizeit fährt er gerne Rad,<br />

spielt tischtennis, liest und unternimmt anspruchsvolle<br />

Bergwanderungen.<br />

// PERSONALiA<br />

projekten einzusteigen“, erinnert er sich.<br />

Mit Umwandlung des Büros in eine GmbH<br />

im Jahr 1998 stieg er mit in die Geschäftsleitung<br />

auf.<br />

für ihn ist die Entwicklung von Neuem<br />

das, was ihn am meisten reizt. „Die Suche<br />

nach Lösungen macht mir auch heute<br />

noch Spaß“, sagt er. Einzelne Projekte will<br />

er deshalb nicht hervorheben. Jedes Projekt,<br />

an das man sich mit einer Lösung herantastet,<br />

ist für ihn jedes Mal ein neues<br />

Highlight. ist die Lösung gefunden, ist der<br />

Rest aus seiner Sicht Routine. „20 Prozent<br />

der Arbeit bestehen darin, ideen zu entwickeln,<br />

80 Prozent sind Routine und Pflichten“,<br />

erklärt er.<br />

in seiner freizeit arbeitet Werner Amos<br />

gern im Garten, liest sozialkritische Bücher,<br />

fährt zusammen mit seiner frau Rad oder<br />

geht zum Skifahren ins Salzburger Land.<br />

Wenn er wieder mehr Zeit hat, will er mehr<br />

malen. Und das Haus renovieren.<br />

dIE PLANER · dIE PLANER · dIE PLANER · dIE PLANER · dIE PLANER · dIE PLANER ·dIE PLANER · dIE PLANER · dIE PLANER<br />

Sie kam 1993 als gelernte<br />

Groß- und Außenhandelskauffrau<br />

in<br />

die Verwaltung der ingenieurgesellschaft<strong>Nußbaum</strong>.<br />

im Oktober 2003<br />

setzte dagmar Feinauer<br />

(40) den Entschluss zum Studium an der BA<br />

Mosbach um. Seit Oktober 2006 ist die Diplomingenieurin<br />

(BA) wieder bei der iGN,<br />

zuständig für Planung und Bauleitung. „Die<br />

Aufgaben sind sehr vielfältig. Wir decken<br />

das gesamte Spektrum der Wasserwirtschaft<br />

ab“, sagt sie. Der Wechsel zwischen<br />

dem Kontakt mit Auftraggebern und Bauunternehmen<br />

und der Arbeit am Schreibtisch<br />

gefällt ihr. Die Klarinettistin im Musikverein<br />

Obersulm-Eschenau fährt Motorrad<br />

und joggt regelmäßig. So lief sie im Oktober<br />

einen 15-Meilen-Strandlauf in Südengland.<br />

23


BAUKUNSt //<br />

24<br />

Leicht und licht<br />

Das firmengebäude der<br />

Aladin Architekturlicht<br />

GmbH besticht durch außergewöhnliche Architektur<br />

Eine knallrote Werbewand umgeben<br />

von Grün, darüber ein blauer Himmel<br />

– das firmengebäude der Aladin Architekturlicht<br />

GmbH am Rande des Gewerbegebietes<br />

„im Bild“ in Kupferzell ist ein Blickfang.<br />

An die Werbewand schmiegen sich<br />

parallel ein helles Verwaltungsgebäude<br />

und von der anderen Seite eine Lagerhalle<br />

an. Senkrecht dazu, die Wand durchbrechend,<br />

ist die Produktionshalle angeordnet.<br />

Auch sie lichtdurchbrochen und leicht<br />

in der Anmutung.<br />

Die Architektenkammer Baden-Württemberg<br />

hat das Ensemble mit dem Preis „Beispielhaftes<br />

Bauen Hohenlohekreis 2001-<br />

2008“ ausgezeichnet. Die Begründung<br />

der Jury: „Die Produktentwicklung spiegelt<br />

sich in Licht und Leichtigkeit der Architektur<br />

wider. Alle Anforderungen an das heutige<br />

Bauen durch Niedrigenergiebauweise,<br />

Heizung und Kühlung mit Erdwärme, Barrierefreiheit<br />

und optimale Möglichkeiten<br />

Gewinnen Sie mit „dER PLANER“<br />

Wenn Sie „DER PLANER“ aufmerksam gelesen haben, können Sie jetzt einen von<br />

drei Preisen gewinnen. Dazu müssen Sie nur folgende frage richtig beantworten:<br />

Wie heißen technische Anlagen, mit denen<br />

Sonnenenergie in Strom umgewandelt wird?<br />

Bitte schicken Sie ihre Antwort per E-Mail an derplaner@moergenthaler.de oder beantworten<br />

Sie die frage auf dem Antwortfax. Unter allen richtigen Einsendungen<br />

entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Einsendeschluss ist Freitag, 26. Februar 2010<br />

Gewinnen Sie:<br />

der Gebäudeerweiterung sind berücksichtigt<br />

worden. für die Arbeitnehmer<br />

sind Arbeitsplätze mit Bezug zur Natur<br />

geschaffen worden“.<br />

Bei der Planung hat der Hersteller energieeffizienter<br />

Beleuchtungssysteme<br />

ganz bewusst Wert auf ein ökologisch<br />

nachhaltiges Konzept gelegt. Das Architekturbüro<br />

ARS in Künzelsau erarbeitete<br />

eine Lösung, bei der durch einen<br />

konsequent hohen Standard der<br />

Gebäudedämmung der Heizenergiebedarf<br />

niedrig gehalten werden konnte. Eine<br />

Erdwärmeanlage versorgt die Produktions-<br />

und Büroflächen mit Heizenergie.<br />

Eine Wärmepumpe übernimmt im Sommer<br />

die Kühlung. Auf dem Lagergebäude<br />

nutzt eine Photovoltaikanlage mit einem<br />

geschätzten Ertrag von rund 26.800 Kilowattstunden<br />

pro Jahr Sonnenenergie zur<br />

Stromerzeugung. Der reicht, um die Wärmepumpe<br />

zu betreiben und einen Groß-<br />

1. Besichtigung des Firmengebäudes der Aladin Architekturlicht GmbH mit sachkundiger<br />

Führung durch Architekt Erhard demuth und anschließendem Essen.<br />

2. Günther Binding: Meister der Baukunst. Geschichte des Architekten- und<br />

Ingenieurberufes.<br />

3. Sechs ausgewählte Flaschen Wein vom Weingut drautz-Able Heilbronn.<br />

fotos: fridhelm Volk, Stuttgart<br />

teil des Stromverbrauchs abzudecken.<br />

„Durch dieses Konzept werden jährlich rund<br />

18 tonnen Kohlendioxid vermieden“, sagt<br />

Architekt und Planer Dipl.-ing. Erhard<br />

Demuth von ARS.<br />

Aber damit nicht genug: Eine von der ingenieurgesellschaft<br />

<strong>Nußbaum</strong> konzipierte<br />

dezentrale Regenwasserbewirtschaftung<br />

für die extensiv begrünte Dachfläche des<br />

Erweiterungsbaus bewirkt, dass das anfallende<br />

Regenwasser über drei Versickerungsmulden<br />

der Natur vor Ort zurückgegeben<br />

werden kann. Eine dieser Mulden ist<br />

als teich ausgelegt und schafft damit einen<br />

ansprechenden Platz für die Angestellten,<br />

um in den Pausen zu verweilen.<br />

DER PLANER 3, DEZEMBER 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!