Das Spital zum Heiligen Geist
Das Spital zum Heiligen Geist
Das Spital zum Heiligen Geist
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1534<br />
<strong>Das</strong> Siechenhaus<br />
vor den Toren der Stadt<br />
Sichtbar Kranke, die Aussätzigen (z.B. Lepra- und Pestkranke,<br />
später Syphilitiker), wurden vor den Toren der Städte in<br />
Siechenhäusern ausgesetzt. In Kirchheim befand sich das<br />
Siechenhaus an der östlichen Einfallstraße, der „Siechengasse“<br />
(heute Jesinger Straße 69), in der Nähe des Gießnaubachs mit<br />
„Siechensteg“. Die Bachnähe war für die Wasserversorgung<br />
wichtig, die Lage an einer vielbegangenen Verkehrsstraße<br />
ermöglichte das Betteln um Almosen. Notwendige Kontakte<br />
zur Stadt waren möglich. Durch besondere Kleidung und mit<br />
Horn, Rasseln oder Klappern mussten die Kranken die Gesunden<br />
warnen.<br />
Leprakranker vor der Stadt – aus dem „Miroire Historia“ des<br />
Vincent de Beauvais (um 1333-1350)<br />
Einführung der Reformation unter Herzog Ulrich –<br />
das Herzogtum Württemberg wird evangelisch<br />
Ansicht von Kirchheim unter Teck aus dem<br />
Forstlagerbuch von Andreas Kieser 1683/85<br />
aus südwestlicher Richtung<br />
1538<br />
„hatt hertzog Ulrich die statt kürchen zu befestigen angefangen“ – Festungsbau<br />
mit Wall, Bastionen und Schlossbau– Kirchheim wird eine der sieben Landesfesten<br />
Bereits 1326 durch eine Stiftung für die „Siechen auf dem<br />
Feld“ genannt, handelt es sich bei dem Siechenhaus um die<br />
älteste nachweisbare Fürsorgeeinrichtung der Stadt<br />
Kirchheim.<br />
<strong>Das</strong> umzäunte Areal bestand aus dem zweistöckigen Siechenhaus<br />
mit vier Stuben, Küche und sechs Kammern, einem Bad,<br />
einem Rossstall und der Kapelle St. Katharina „bei den<br />
Sondersiechen“.<br />
Die Versorgung erfolgte mit Hilfe von Stiftungen und stand<br />
unter städtischer Verwaltung, nach der Reformation unter der<br />
<strong>Spital</strong>verwaltung.<br />
Im Dreißigjährigen Krieg wurde 1642 das Siechenhaus gänzlich<br />
zerstört und nicht wieder aufgebaut. 1775 wurde auch<br />
das „Siechenkirchle“ abgebrochen. Die Steine dienten <strong>zum</strong><br />
Brückenbau am Jesinger Tor.<br />
Heute erinnert noch der Straßenname „Beim Siechenkirchle“<br />
– allerdings an einer falschen Stelle – an diese älteste<br />
Fürsorgeeinrichtung der Stadt.<br />
Der Ausschnitt aus der Forstkarte von<br />
Andreas Kieser von 1683/85 zeigt am<br />
Bildrand rechts an der Straße nach<br />
Jesingen gelegen die „Siechenkirch“, links<br />
oben Jesingen, in der Mitte unten den<br />
Schafhof. (Auf der Karte ist Süden oben)<br />
<strong>Das</strong> <strong>Spital</strong> <strong>zum</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Geist</strong> –<br />
ältestes „Seniorenheim“ der Stadt<br />
Gegründet 1360 von Herzog Friedrich von Teck. Die <strong>zum</strong><br />
<strong>Spital</strong> gehörende Kapelle war dem Hl. <strong>Geist</strong> als Tröster der<br />
Betrübten, einem der beliebtesten <strong>Spital</strong>patrozinien des<br />
Mittelalters geweiht. <strong>Das</strong> <strong>Spital</strong> stand unter der Verwaltung<br />
der Stadt, deren Magistrat zwei <strong>Spital</strong>pfleger aus seinen<br />
Reihen für Vermögensverwaltung und Rechnungsführung<br />
einsetzte. Die laufenden Geschäfte tätigte der <strong>Spital</strong>meister,<br />
der im <strong>Spital</strong> wohnte.<br />
Zur Hauptaufgabe des <strong>Spital</strong>s gehörten ursprünglich Krankenbzw.<br />
Siechenpflege und Armenfürsorge. Es ging mehr um<br />
Rettung als um Heilung.<br />
Im Laufe der Zeit trat die Altenfürsorge für bedürftige wie für<br />
reiche alte Leute, die ihren Lebensabend im <strong>Spital</strong> verbringen<br />
konnten, in den Vordergrund. Eine <strong>Spital</strong>ordnung regelte die<br />
zwischen Arm und Reich getrennte Versorgung und die Pflichten<br />
der armen Pfründner. 1587/89 lebten 38 Pfründner im<br />
<strong>Spital</strong>.<br />
Die reichen Pfründner als „Selbstzahler“ trugen zur zunehmenden<br />
Wirtschaftskraft der Einrichtung bei. Mit ihrem Besitz<br />
erkauften sie sich dort ihr lebenslängliches Wohnrecht.<br />
Apotheke und <strong>Spital</strong>, Miniatur aus: Bartholomäus Anglicus, De proprietatibus rerum, 13. Jahrhundert<br />
(Institut für Geschichte der Medizin Heidelberg)<br />
Wiederaufbauplan nach dem Stadtbrand von 1690<br />
mit <strong>Spital</strong>viertel an der Westseite beim Ötlinger Tor
Amtsphysikus<br />
1638<br />
Kirchheimer Schloss wird Domizil herzoglicher<br />
Familienmitglieder (Witwensitz)<br />
Vom Amtsphysikus<br />
bis zur Ärzteschaft des 21. Jahrhunderts<br />
Schützenscheibe „Arztpraxis“<br />
eines Physikus<br />
Schwäbisch Hall, 1792<br />
Die Kirchheimer „Stadt- und Amtsphysiki“<br />
bzw. Oberamtsärzte<br />
1596-1598 Johann Conrad Gerhard<br />
1598-1611 Georg Balthasar Renz<br />
1611-1616 Johannes Planer<br />
1614-1620 Samuel Hafenreffer (?)<br />
1621-1625 Johannes Planer<br />
1630 Georg Balthasar Renz (?)<br />
um 1635 Johannes Rantzenbach<br />
bis 1650 Conrad Cellarius<br />
1650-1654 Johann Ludwig Medinger<br />
1654-1675 Johann Anastasius Rümelin<br />
1675-1697 Adam Rausendorf<br />
1697-1705 Johann Ulrich Schmid<br />
1705-1742 Johann Erhard Wagner<br />
1742-1760 Wilhelm Friedrich Jäger sen.<br />
1760-1800 Eberhard Christoph Klaiber<br />
1800-1811 Carl August von Eschenmayer<br />
1811-1830 Christian Gottlob Hopf<br />
1830-1841 Carl August Abele<br />
1841-1882 Gottlieb Christian Friedrich von Hauff<br />
1882-1919 Julius Krauß<br />
1919-1935 Ernst Haffner<br />
1822 feste staatliche Dienststelle für den Oberamtsarzt<br />
1935 Staatliches Gesundheitsamt Nürtingen<br />
1948 Außenstelle in Kirchheim<br />
Amtsphysikus Klaiber bewohnte als Mieter das Haus des<br />
Kaufmanns und Firmengründers der Firma Kolb und Schüle<br />
Johannes Kolb (heute: Marktstraße 22). Dort hatte er für<br />
seine „Amtsgeschäfte eine eigene Stube mit Liegstatt und<br />
Bibliothek“.<br />
Neben dem Amtsphysikus praktizierten in der Stadt seit dem<br />
18. Jahrhundert die „medici practici“ oder Accoucheure<br />
(Geburtshelfer), ebenfalls wissenschaftlich ausgebildete Ärzte.<br />
Der „medicus practicus“ fungierte im 18. Jahrhundert auch als<br />
„Chirurgus iuratus“ (Obermeister) in der Zunft der Barbiere,<br />
d.h. der Wundärzte und „Chirurgi“.<br />
In dem Glauben, Gesundheit hänge mit der ständigen<br />
Bemühung zusammen, das Gleichgewicht der Säfte herzustellen,<br />
wurde häufig zur Ader gelassen, geschröpft und mit Hilfe<br />
der Klistierspritze abgeführt.<br />
Karikatur eines italienischen Arztes mit Klistierspritze.<br />
Federzeichnung von Piertone Ghezzi, 1753<br />
(Philadelphia Museum of Art)<br />
1641<br />
1650<br />
Beginn der getrennten Stadt- und Amtsverwaltung –<br />
Ursprung der heutigen Kreisverwaltung bis 1667 – Obervogt Konrad Widerholt<br />
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken in Kirchheim unter Teck mit Vororten<br />
Jahr Einwohnerzahl Ärzte Dentisten/Zahnärzte/ Apotheken<br />
Kieferorthopäden<br />
1895 7 391 5 - 2<br />
1909 9 672 6 - 2<br />
1925 10 057 7 6 2<br />
1939 13 260 7 9 2<br />
1953 20 759 23 15 3<br />
1976 31 365 47 18 11<br />
1993 37 628 59 28 10<br />
1998 38 334 72 34 10<br />
2007 39 809 90 37 9<br />
Chirurgische Praxis, in der gleichzeitig zur Ader<br />
gelassen und barbiert wird. In der Tür ein<br />
Verletzter. Kolorierter Kupferstich aus der Galeria<br />
der vorzüglichen Künste und Handwerke, Zürich<br />
1804/05 (Medizinisch historisches Institut und<br />
Museum der Universität Zürich)<br />
Herausragende Ärzte in oder aus Kirchheim unter Teck<br />
Dr. Adam Carl August von Eschenmayer<br />
Einige Veröffentlichungen von Carl August von<br />
Eschenmayer. Eschenmayer war einer der ersten,<br />
der Vorlesungen über Psychiatrie hielt.<br />
1652<br />
Gründung der zweiten Apotheke –<br />
heute Apotheke Schneider<br />
gest. 1533 Dr. Johann Auracher Ehemaliger Leibarzt Herzog Ulrichs, beherbergte in seinem<br />
Kirchheimer Haus, Marktstraße 25, 1525 zwei Anführer des<br />
aufständischen württembergischen „Bauernhaufens“<br />
1569-1631 Dr. Abraham Schopff „hochgelehrter Hofmedicus" von Herzog Friedrich I. besitzt und<br />
bewohnt das Vogthaus von 1600-1609<br />
1563-1611 Dr. Georg Balthasar Renz Führte wissenschaftliche Untersuchungen am Wasser von<br />
Bad Boll und dem "Säubad" bei Owen durch. Einem <strong>zum</strong> Tode<br />
Verurteilten soll er durch Verabreichung eines Giftes und dann<br />
eines Gegengiftes das Leben gerettet haben.<br />
1587-1660 Dr. Samuel Hafenreffer Heiratete die Witwe von Georg Balthasar Renz in Kirchheim;<br />
auch Dr. der Philosophie; Professor der Dermatologie in Tübingen<br />
1695-1751 Dr. Octavianus Ploß Kirchheimer Apothekersohn, berühmter Stadtphysikus in Augsburg<br />
1691-1759 Dr. Johann Georg Duvernoy Medizinprofessor in Tübingen und Petersburg, gest. in Kirchheim<br />
1759-1822 Dr. Friedrich Benjamin Arzt in Kirchheim, Medizinprofessor in Göttingen, zahlreiche<br />
Osiander Veröffentlichungen zur Verbesserung der Geburtshilfe<br />
1768-1852 Dr. Adam Carl August Verdienstreicher Kampf gegen Diphtherie- und Pockenvon<br />
Eschenmayer epidemien. Professor der Medizin und Philosophie in Tübingen,<br />
zahlreiche Veröffentlichungen<br />
1776-1853 Dr. Johann Friedrich Oberamtswundarzt, erhielt aufgrund seiner Verdienste das<br />
Oesterlen Diplom eines Doktors der Medizin und Chirurgie<br />
1802-1851 Dr. Carl August Abele Gründung einer Badeanstalt<br />
1802-1882 Dr. Gottlieb Christian Operierte im Wilhelms-Hospital unter Einsatz von Chloroform;<br />
Friedrich von Hauff zahlreiche medizinische Veröffentlichungen; Leibarzt von<br />
Herzogin Henriette; erster Ehrenbürger Kirchheims (1873)<br />
1841-1923 Dr. Julius Krauß Setzte sich für die Gründung der Kinderkrippe ein. Ehrenbürger<br />
der Stadt; wissenschaftliches Grundlagenwerk über das württembergische<br />
Medizinalwesen, Ehrenbürger Kirchheims (1915)<br />
1660<br />
Dr. Gottlieb Christian von Hauff<br />
Obermedizinalrat Dr. Julius Krauß<br />
Bau eines Wasserpumpwerkes am Jesinger Tor<br />
Haus des Konsum Sparkassenvereins um 1920 (Areal Kreissparkasse, Alleenstr. 160),<br />
1749 erbaut, 1983 abgerissen, 1781 im Besitz von Franziska von Hohenheim, 1833<br />
im Besitz des Oberamtsarztes Dr. Abele, der im Garten dahinter an der Lauter eine<br />
Badeanstalt mit sechs Wannen einrichtete.
<strong>Das</strong> Krankenhaus<br />
1811<br />
<strong>Das</strong> Kirchheimer Krankenhaus –<br />
ein „Kind“ Herzogin Henriettes<br />
Die Anfänge im 19. Jahrhundert<br />
Durch die Gründung eines freiwilligen Vereins für das Krankenhaus<br />
unter Vorsitz von Herzogin Henriette am 27. März<br />
1839 gelang es, über Spenden, Lotterien, Versteigerungen u.a.<br />
die notwendigen Mittel für den Bau zusammenzubringen.<br />
Nach 15 Monaten Bauzeit konnte am 1. Oktober 1840 „ein<br />
unvergängliches Denkmal der unermüdeten und aufopfern-<br />
Herzogin Henriette von Württemberg um 1828<br />
bis 1830 - Beseitigung der Stadtbefestigung<br />
(Tore, Mauer, Wall, Graben) bis 1914 – Kirchheimer Wollmarkt<br />
Erste Ausgabe des „Teckboten“<br />
den Liebe der edlen Gründerin“ eingeweiht werden – das<br />
Wilhelmshospital, benannt nach König Wilhelm I., dem<br />
Schwiegersohn Henriettes. Die Versorgung der Kranken übernahmen<br />
neben dem jeweiligen Oberamtsarzt Diakonissen aus<br />
Düsseldorf-Kaiserswerth, die anfangs auch für die Haushaltsführung<br />
zuständig waren.<br />
Bekanntmachung von Spenden <strong>zum</strong> Krankenhaus<br />
im Teckboten vom 30.9.1840<br />
König Wilhelm I. von Württemberg (1816-1864),<br />
Namenspatron des Krankenhauses<br />
1819<br />
<strong>Das</strong> Wilhelmshospital (1860), heute Straßenbauamt Osianderstraße 6<br />
„<strong>Das</strong> mit schönem Vorplatze und zweckmäßig angelegtem<br />
Garten umgebene... Haus enthält neun größere und kleinere<br />
Krankenzimmer, den erforderlichen Gelaß für das Wärterund<br />
Aufsichts-Personal und die Oeconomie, ein Badezimmer<br />
mit Hahneneinrichtung und mit Dampf- und Tropf-Bad, zwei<br />
besondere Badekabinete für Krätzige und Syphilitische, ein<br />
Operationszimmer u.s.w.<br />
Alle Zimmer sind mit Circulationsöfen, Luftschläuchen und<br />
Abtrittskabineten versehen.<br />
Die Ansteckend-Kranken sind in einem besonderen Stockwerke,<br />
wozu geschlossene Wandtreppen mit eigenen<br />
Ausgängen führen, von dem übrigen Hause abgetrennt.“<br />
(aus: Beschreibung des Oberamts Kirchheim 1842)<br />
Diakonisse Sophie Wagner 1840<br />
(aus: Anna Sticker, Friederike Fliedner und die Anfänge der Frauendiakonie)<br />
1832<br />
Die Entwicklung des Kirchheimer Krankenhauses<br />
im 20. Jahrhundert<br />
1923 Auflösung der Stiftung Wilhelmshospital und Übergang<br />
in den Besitz des Oberamts Kirchheim<br />
1934 Kreiskrankenhaus Kirchheim<br />
1947/48 Verlegung des Krankenhauses in die ehemalige<br />
Handelsschule (1904-1921) bzw. das Hauswirtschaftliche<br />
Seminar (1921-1945): 200 Betten für die<br />
Abteilungen Chirurgie, Gynäkologie und Innere Medizin<br />
1948 Übernahme der Krankenpflege durch Aidlinger<br />
Diakonissen<br />
1955-57 Modernisierung und Erweiterung auf 240 Betten<br />
1961 Personalwohngebäude für Krankenschwestern und<br />
Krankenpflegeschule in der Wehrstraße<br />
1967 Schwesternwohnheim in der Seminarstraße<br />
1970 Neubau mit 330 Betten<br />
1990 Fertigstellung des neuen Behandlungsbaus: zusätzlich<br />
Anästhesie, Radiologie und Belegabteilungen für Hals-<br />
Nasen-Ohrenkrankheiten und Augenleiden<br />
seit 2005 Kirchheimer Krankenhaus als Teil des Gesamtklinikums<br />
Kirchheim-Nürtingen mit insgesamt 660<br />
Betten, davon 250 in Kirchheim<br />
Situationsplan des Wilhelmshospitals 1897<br />
Handelslehranstalt Aheimer, erbaut 1903/04, ab 1923 Hauswirtschaftliches Seminar,<br />
seit 1945 Basisbau des heutigen Kreiskrankenhauses<br />
1848<br />
bis 1849 – Deutsche Revolution<br />
Kirchheimer „Freischarenzug“ nach Wiesensteig<br />
Bezirkskrankenhaus Kirchheim-Teck um 1930, Stuttgarter Straße 22<br />
Kreiskrankenhaus Kirchheim 1950, Stuttgarter Str. 56<br />
Luftaufnahme des Kreiskrankenhauses 2001<br />
Ansicht des Neubaus des Kirchheimer Kreiskrankenhauses 1993
1938<br />
Auflösung des Oberamts Kirchheim -> Kreis Nürtingen Große Kreisstadt Kirchheim unter Teck bis 1974 – Teilorte Jesingen und Nabern<br />
Die Firma Kolb & Schüle<br />
als offene Handelsgesellschaft (1801-1898)<br />
1801-1833 Verkauf des Betriebs an Sohn Johannes Jakob<br />
Kolb und Schwiegersohn Konrad Friedrich Schüle<br />
1832 Bau einer Färberei<br />
1837-1865 Rudolf Friedrich Schüle I. (Sohn von Konrad<br />
Friedrich Schüle und Enkel von Johannes Kolb) wird<br />
Alleininhaber<br />
1843-1848 Erweiterung des Fabrikgeländes in der Ötlinger<br />
Vorstadt<br />
1850 Aufstellung der ersten Dampfmaschine (3 PS) in der<br />
Färberei<br />
1855 Einrichtung einer Webschule<br />
1856 Gründung eines Zweigwerks in Neuffen<br />
1863-1873 Rudolf Friedrich Schüle I. Vorsitzender der<br />
Kirchheimer Eisenbahngesellschaft -> Ernennung <strong>zum</strong><br />
Kommerzienrat<br />
1868 fabrikeigene Sparkasse<br />
Anzeige der Firma Kolb & Schüle<br />
im Teckboten vom 1.8.1838 zur Suche<br />
von weiblichen Arbeitskräften<br />
Produktwerbung der Firma Kolb & Schüle<br />
im Teckboten vom 21.6.1837<br />
Ansicht der Firma Kolb & Schüle um 1840 in der Ötlinger Vorstadt<br />
(heute Ecke Bahnhofstraße / Stuttgarter Straße)<br />
1956<br />
Rudolf Friedrich Schüle I. (1805-1886)<br />
(Städtisches Museum Kirchheim)<br />
Lageplan der Firma Kolb & Schüle 1845<br />
1869-1898 Rudolf Friedrich Schüle II. Alleininhaber der Firma<br />
1873 Bau der Villa Schüle – Fabrikstr. 9, heute<br />
Stuttgarter Str. 9 (1989 abgerissen wegen „existenzbedrohender<br />
Fehlinvestition“ im Falle einer Restauration)<br />
1884 Einrichtung einer Fabrikkrankenkasse<br />
1897 Eröffnung des Zweigwerks Bissingen<br />
Fabrikordnung für die Arbeiter und Arbeiterinnen<br />
von Kolb & Schüle 1868<br />
Auszeichnung der Firma Kolb & Schüle auf der Weltausstellung<br />
in Wien 1873 (aus: 175 Jahre Kolb & Schüle AG)<br />
1973<br />
Rudolf Friedrich Schüle II. (1841-1923)<br />
(aus: 200 Jahre Kolb & Schüle)<br />
Situationsplan der Firma Kolb & Schüle 1877 Situationsplan der Firma Kolb & Schüle 1890<br />
(Stadt Kirchheim Planungsamt)<br />
1975<br />
Neuer Bahnhof<br />
Zeichnung der Villa Schüle um 1895 in der Fickerstraße, heute Stuttgarter Straße 9