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4 Februar / März <strong>2015</strong> ENERGIE<br />

Kein Geld für Atom – Stoppt Brüssel!<br />

Kampagne gegen Subventionen für Riesen-AKW in England<br />

Im englischen Hinkley Point, unweit<br />

des Exmoor National Parks, soll<br />

direkt an der Atlantikküste eines<br />

der größten Atomkraftwerke der Welt<br />

entstehen, wenn es nach dem Willen<br />

des Energieriesen Electricité de France<br />

(EdF) geht. Schon heute stehen dort<br />

zwei Reaktorblöcke, der Betreiber<br />

möchte jetzt noch zwei weitere dazu<br />

errichten. Dieses Großprojekt ist nicht<br />

nur energiepolitisch ein Rückschritt,<br />

es ist auch wirtschaftlich sinnlos. Nur<br />

mit massiven Subventionen durch die<br />

britische Regierung, welche eindeutig<br />

gegen EU-Wettbewerbsrecht verstoßen,<br />

ist es überhaupt finanzierbar. Die frühere<br />

EU-Kommission von José Manuel Barroso<br />

hat diese Atombeihilfen jedoch in<br />

ihrer vorletzten Sitzung am 8. Oktober<br />

2014 genehmigt.<br />

Es ist ein wichtiges energiepolitisches<br />

Ziel der britischen Regierung<br />

unter Premierminister David Cameron,<br />

den Bau des Atomkraftwerks in Hinkley<br />

Point durchzubringen. Deswegen werden<br />

die für den Bau notwendigen<br />

Kredite in Höhe von<br />

rund 21,6 Milliarden Euro<br />

vollständig durch staatliche<br />

Bürgschaften abgesichert.<br />

Darüber hinaus hat die britische<br />

Regierung der EdF<br />

zugesichert, den Atomstrom<br />

über 35 Jahre zu einem Preis<br />

von umgerechnet 11 Cent pro<br />

Kilowattstunde abzunehmen.<br />

Dieser Abnahmepreis soll an<br />

die Inflation angepasst werden,<br />

sodass sich nach Berechnungen<br />

der Financial Times<br />

am Ende des Förderzeitraums<br />

bei einer Inflation von zwei<br />

Prozent eine Vergütung von<br />

35 Cent pro Kilowattstunde<br />

für die EdF ergibt. Dieser<br />

Wert ist ungefähr zehn Mal so hoch<br />

wie der derzeitige Strompreis an der<br />

Leipziger Börse.<br />

Durch die Entscheidung der EU-<br />

Kommission, diese Subventionen zu<br />

Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (Bayern)<br />

Foto: Avda - upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/34/Kernkraftwerk_<br />

Grafenrheinfeld_-_2013.jpg<br />

erlauben, werden dem Bau neuer<br />

Kernkraftwerke in Europa Tür und Tor<br />

geöffnet. Die Regierungen Österreichs<br />

und Luxemburgs haben bereits beim<br />

Europäischen Gerichtshof eine Klage<br />

dagegen eingereicht. Die<br />

Elektrizitätswerke Schönau<br />

(EWS) haben direkt bei der<br />

EU-Kommission Beschwerde<br />

eingelegt.<br />

Die neue EU-Kommission<br />

kann jedoch nur zur<br />

Rücknahme ihrer Fehlentscheidung<br />

bewegt werden,<br />

wenn der Druck der Bürger_innen<br />

höher wird als der<br />

Einfluss der Atomlobby. Alle<br />

Bürger_innen der EU haben<br />

die Möglichkeit, kostenfrei<br />

Beschwerde einzulegen.<br />

Alternativ dazu sind alle<br />

Bürger_innen aufgerufen,<br />

sich der Beschwerde der<br />

EWS anzuschließen und mit<br />

ihnen zu fordern: Kein Geld<br />

für Atom – Stoppt Brüssel! vu<br />

Weitere Informationen:<br />

www.ews-schoenau.de/kampagne<br />

Das Berliner Abgeordnetenhaus<br />

unternahm am 15. Januar einen<br />

ersten Schritt, um den neuen Braunkohletagebau<br />

Welzow-Süd II in der Lausitz<br />

zu stoppen. Auf Initiative der Grünen,<br />

forderten alle Parteien, die unverzügliche<br />

Einberufung der gemeinsamen<br />

Landesplanungskonferenz von Berlin<br />

und Brandenburg durch den Berliner<br />

Senat. Jetzt muss der Regierende<br />

An zei ge<br />

Selbstständige Vertriebsmitarbeiter für den ersten<br />

naturstrom Ökostrom-Laden in Berlin gesucht!<br />

Bewerbung an lettmayer@naturstrom.de<br />

www.naturstrom.de/jobs<br />

Warschauer Str. 62,<br />

1<strong>02</strong>43 Berlin<br />

Berlin sagt Nein zu neuem Tagebau<br />

Alle Parteien im Abgeordnetenhaus gegen Braunkohletagebau Welzow-Süd II<br />

Bürgermeister Michael Müller diesen<br />

Beschluss umsetzen.<br />

Das Bündnis Kohleausstieg Berlin,<br />

dem auch die GRÜNE LIGA Berlin<br />

angehört, hat bereits im Sommer 2014<br />

die Einberufung der gemeinsamen<br />

Landesplanungskonferenz eingefordert<br />

und sieht jetzt gute Möglichkeiten<br />

des Landes Berlin auf neue Tagebaue<br />

in Brandenburg Einfluss zu nehmen..<br />

Ein Rechtsgutachten<br />

im Auftrag<br />

von BUND Berlin<br />

und BürgerBegehren<br />

Klimaschutz<br />

kam zu dem Schluss,<br />

dass Berlin über<br />

die Gemeinsame<br />

Landesplanung auf<br />

die Brandenburger<br />

Tagebaupläne einwirken<br />

kann. Der<br />

renommierte Umweltjurist<br />

Dirk Teßmer<br />

weist darauf<br />

hin, dass „zu den<br />

Aufgaben der Gemeinsamen<br />

Landesplanungsabteilung<br />

unter anderem auch die Erarbeitung,<br />

Aufstellung, Änderung, Ergänzung und<br />

Fortschreibung der Braunkohlenpläne“<br />

gehören und Berlin volles Mitspracherecht<br />

bei dieser Planung hat.<br />

„Die Verstromung der Braunkohle<br />

ist unvereinbar mit der gemeinsamen<br />

politischen Vorgabe von Berlin und<br />

Brandenburg zur Reduzierung des<br />

CO 2 -Ausstoßes. Allein durch den neuen<br />

Tagebau Welzow-Süd II könnten zusätzlich<br />

200 Millionen Tonnen Braunkohle<br />

erschlossen werden, bei deren<br />

Verstromung 200 Millionen Tonnen<br />

klimaschädliches CO 2 entstünden. Dies<br />

entspräche dem CO 2 -Ausstoß Berlins<br />

der letzten 10 Jahre”, so Stefan Taschner<br />

von BürgerBegehren Klimaschutz.<br />

Jetzt gilt es also für den Kohleausstieg<br />

in Berlin und Brandenburg weiter Druck<br />

zu machen.<br />

jm<br />

Braunkohleabbau in der Lausitz zerstört Natur.<br />

Foto: Uwe Hiksch-fl ickr.com<br />

Das Rechtsgutachten:<br />

www.buerger-begehren-klimaschutz.<br />

de/images/gutachten gl braunkohle.pdf<br />

Weitere Informationen:<br />

www.kohleausstieg-berlin.de<br />

www.facebook.com/kohleausstiegberlin<br />

Broschüre: “Braunkohle-Land”<br />

(deutsch/englisch/schwedisch) zum<br />

Download:<br />

www.lausitzer-braunkohle.de/broschuere.php

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