Ganztagsschule? - fcg - Fraktion Christlicher Gewerkschafter ...
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SEITE 11<br />
Christoph Liebhart<br />
christoph.liebhart@<strong>fcg</strong>-wien-aps.at<br />
Unsere<br />
Arbeitsplätze!<br />
Nun liegen also die Ergebnisse<br />
der Wiener Volksbefragung<br />
vor. Fast 75 Prozent haben sich<br />
dabei – wie aufgrund der Suggestivfragestellung<br />
nicht anders zu<br />
erwarten war - für ein flächendeckendes<br />
Angebot an <strong>Ganztagsschule</strong>n<br />
ausgesprochen.<br />
Noch am selben Tag, an dem<br />
das vorläufige Endergebnis bekannt<br />
gegeben wurde, ließen<br />
SP-PolitikerInnen via Medien<br />
mit Aussagen, dass die Schule<br />
des 21. Jahrhunderts auch für<br />
LehrerInnen Schule über den<br />
ganzen Tag heiße (www.orf.at,<br />
17.2.2010), aufhorchen.<br />
Abgesehen davon, dass diese<br />
Aussage den LehrerInnen Faulheit<br />
unterstellt, wird dabei auch<br />
auf einen wesentlichen Punkt<br />
vergessen, nämlich auf einen<br />
adäquaten Arbeitsplatz für uns<br />
LehrerInnen. Dies belegt auch<br />
eine Aussage eines Vertreters<br />
der MA 56 (Schulerhalter), der<br />
am 20.2.2010 in einem Interview<br />
mit der Presse meinte, dass im<br />
Zuge der Umstellung auf <strong>Ganztagsschule</strong>n<br />
im Wesentlichen nur<br />
Platz für Speisesaal und Küche<br />
geschaffen werden müsse.<br />
Unsere PädagogInnen dürfen<br />
im Schnitt gerade einmal einen<br />
Quadratmeter Tischplatte im Lehrerzimmer<br />
ihr Eigen nennen. Auf<br />
dem Viereck stapeln sich Bücher<br />
und Hefte, Elternbriefe und Kopien.<br />
An ein ruhiges Arbeiten ist<br />
überhaupt nicht zu denken. Im<br />
selben Raum sitzen meist zwei<br />
Dutzend andere Kollegen, die reden<br />
und rascheln, auf Tastaturen<br />
hacken oder sich vernehmlich<br />
über den neuesten Reformvorschlag<br />
der Schulbehörden aufregen.<br />
„Wer will es Lehrern da verdenken,<br />
dass viele von ihnen nach<br />
der letzten Stunde das Weite<br />
suchen, um den Rest des Arbeitstages<br />
zu Hause zu verbringen?“<br />
(Die Zeit, 17.12.2008) Mit diesen<br />
Worten beschreibt Martin Spiewak,<br />
Redakteur im Wissens-Ressort<br />
der Zeit, treffend die Arbeitsplatzsituation<br />
der LehrerInnen.<br />
Und an solchen Arbeitsplätzen,<br />
die in keinster Weise den in<br />
der „Arbeitsstättenverordnung<br />
(AStV), BGBl. II Nr. 368 vom<br />
13. Oktober 1998“ (gilt leider für<br />
Schulen nicht!) für einen Arbeitnehmer<br />
im Arbeitsraum mindestens<br />
vorgesehenen 8 m2 Bodenfläche<br />
entsprechen, sollen wir<br />
ganztägig unsere Arbeitszeit verbringen,<br />
den Unterricht vor- und<br />
nachbereiten?<br />
„Ordentliche Arbeitsplätze sind<br />
die Grundlage jeder Reform, die<br />
die Einführung der <strong>Ganztagsschule</strong><br />
als Ziel hat, denn nur dann<br />
ist es möglich“, meint auch Martin<br />
Spiewak, „pädagogische Qualitätsarbeit<br />
zu liefern“.<br />
Wir haben ein Recht<br />
auf ordentliche<br />
Arbeitsplätze!<br />
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