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InjectionSystem –Mehr Standzeit für Drehkolbenpumpen.

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<strong>InjectionSystem</strong> –Mehr <strong>Standzeit</strong> für <strong>Drehkolbenpumpen</strong>.<br />

Optimierung von <strong>Drehkolbenpumpen</strong> bei der Förderung feststoffreicher Suspensionen.<br />

<strong>Drehkolbenpumpen</strong> werden heute in zunehmender<br />

Anzahl zum Fördern von Suspensionen<br />

eingesetzt. Unter den Verdrä ngerpumpen<br />

haben sie sich in den letzten 20 Jahren einen<br />

bemerkenswert hohen Marktanteil erworben.<br />

Das liegt zum einen daran, dass <strong>Drehkolbenpumpen</strong><br />

heute durch ausgeklügelte Konstruktionen<br />

und verschleiß feste Materialien auch<br />

mit abrasiven Medien fertig werden. Zum anderen<br />

dringen sie aufgrund ihrer kompakten<br />

Bauweise immer öfter in hohe Mengenbereiche<br />

vor, die ihnen früher wegen ihrem ungleichförmigen<br />

Förderverhalten verschlossen waren.<br />

Durch die Einführung des verwundenen<br />

HiFlo ® -Kolbens in den Markt, hat Vogelsang<br />

Anfang der 90er Jahre diese Entwicklung entscheidend<br />

beeinflusst [1]. Heute können <strong>Drehkolbenpumpen</strong><br />

für Rohrleitungsnennweiten<br />

von DN 300 gebaut werden und bis zu 1.000<br />

m³/h pulsationsfrei fördern. Auch haben sich<br />

die <strong>Standzeit</strong>en beim Fördern abrasiver Suspensionen<br />

entscheidend verbessert.<br />

Bei höheren Drehzahlen ist der Leistungsabfall<br />

der Pumpe auch bei Spaltvergröß erung<br />

geringer als bei niedrigeren Drehzahlen. Des<br />

weiteren ist die Standfestigkeit der Materialien<br />

bei Kolben und Gehä use verbessert worden.<br />

Mit einer neuen Entwicklung wird nun durch<br />

konstruktive Maß nahmen die Beanspruchung<br />

der Förderelemente beim Durchschleusen<br />

abrasiver Feststoffe verringert und damit die<br />

<strong>Standzeit</strong> der Pumpen noch einmal erheblich<br />

verbessert.<br />

Geometrische Voraussetzungen bei der Gestaltung<br />

von <strong>Drehkolbenpumpen</strong>.<br />

<strong>Drehkolbenpumpen</strong> sind Verdrängerpumpen mit<br />

zwei oder mehrflü geligen Kolben, die in Form eines<br />

Zahnradpaares ineinander greifen und sich in<br />

einem aus zwei kreisförmigen Halbschalen bestehenden<br />

Gehäuse gegenläufig drehen. Die Förderrichtung<br />

wird einfach durch die Umkehr der Antriebs-Drehrichtung<br />

geändert. Die Kolben der hier<br />

beschriebenen Bauart sind in der Regel mit<br />

Elastomer beschichtet, das gegenü ber dem Fördermedium<br />

beständig sein muss. Dadurch wird<br />

nach dem Prinzip „ weich gegen hart“ der Verschleiß<br />

bei Gehäuse und Kolben minimiert. <strong>Drehkolbenpumpen</strong><br />

arbeiten mit engen Spalten zwischen<br />

Kolben und Gehäuse, so dass Druck- und<br />

Saugseite stets „dichtend“ von einander getrennt<br />

sind.<br />

Ein Mindest-Gehä usewinkel ist erforderlich.<br />

Bild 1 zeigt den erforderlichen Mindestgehäusewinkel<br />

von <strong>Drehkolbenpumpen</strong> in Abhängigkeit<br />

von der Kolbenflü gelzahl, damit bei allen Winkelstellungen<br />

gerade keine direkte Fließ verbindung<br />

zwischen Druck- und Saugseite zustande kommt.<br />

Das gilt bei ü blichen Kolbenformen, die zwischen<br />

Kolbenflü gelkopf und umschließ enden Gehäuse<br />

eine Linienberü hrung besitzen; d.h. in diesem Fall<br />

ist der Hüllkreisdurchmesser der Kopfkontur kleiner<br />

als der Kopfkreisdurchmesser der Drehkolben.<br />

In der Regel werden <strong>Drehkolbenpumpen</strong> mit<br />

mehrflü geligen Kolben ausgerü stet.<br />

Grad<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

180<br />

Erforderlicher Gehä usewinkel<br />

270<br />

120<br />

180<br />

90<br />

2 3 4 5 6<br />

135<br />

Anzahl der Kolbenflügel<br />

gerader Kolben<br />

HiFlo - Kolben<br />

ü blicher Gehäusewinkel (180 °)<br />

Bild 1: Erforderlicher Gehäusewinkel als Funktion der Flü gelzahl<br />

der Drehkolben.<br />

Mit der HiFlo ® -Technik wurden die <strong>Drehkolbenpumpen</strong><br />

pulsationsfrei.<br />

Mehrflü gelige Kolben mit einer Mindestflü gelzahl<br />

von 3 kann man mit der pulsationsfrei arbeitenden<br />

HiFlo ® -Geometrie ausrü sten. Einzelheiten dieser<br />

Technik werden in [1] beschrieben. Die Kolbenflü -<br />

gel werden dabei um eine halbe Kolbenteilung<br />

verwunden. Dabei braucht der ü bliche Gehäusewinkel<br />

nicht geändert werden. Daneben wird das<br />

Betriebsverhalten von <strong>Drehkolbenpumpen</strong> durch<br />

die HiFlo ® -Geometrie der Drehkolben sowohl im<br />

72<br />

108<br />

60<br />

90<br />

Dipl.-Ing. Burkhard Verhü lsdonk Technischer Leiter Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH 1


Druckbetrieb als auch im Saugbetrieb entscheidend<br />

verbessert [2]. Das Bild 2 zeigt das Vibrationsverhalten<br />

von zweiflü geligen geraden Drehkolben<br />

im Vergleich zu ausgeglichen Drehkolben mit<br />

HiFlo ® -Technologie.<br />

Drehmoment in N m<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

-400<br />

0 90 180 270 360<br />

Drehwinkel in Grad<br />

Ovalkolben<br />

HiFlo-<br />

Kolben<br />

Bild 2: 13: Gemessenes Drehmomentschwingungen Schwingungsverhalten ü ber 360° beim Fördern von von zweiflü geligen<br />

Kolben flü geligem im Vergleich Ovalkolben und zu mit dreiflü geligen geligem HiFlo-Kolben HiFlo ® -Kolben<br />

Wasser mit einer Drehkolbenpumpe V 186-130 Q mit zwei-<br />

bei n P<br />

=500 U/min und p d<br />

=2,3 bar.<br />

bei Gegendruck.<br />

Wie deutlich zu erkennen ist, werden Vibrationen -<br />

und damit negative Auswirkungen auf Antriebselemente<br />

und Rohrleitungen- nur dann wirksam unterdrü<br />

ckt, wenn voll ausgeglichene HiFlo ® -Kolben<br />

eingebaut werden.<br />

Desweiteren erreicht man durch die Erhöhung der<br />

Flü gelzahl einen höheren volumetrischen Wirkungsgrad,<br />

da die Druckerhöhung in der Pumpe<br />

sozusagen mehrstufig erfolgt. Die Anzahl der wirksamen<br />

Dichtlinien in Abhängigkeit der Flü gelzahl<br />

zeigt Bild 3.<br />

Maß nahmen versucht man deshalb, das Problem<br />

der Verschleiß empfindlichkeit von <strong>Drehkolbenpumpen</strong><br />

anzugehen.<br />

Füllungsoptimierung durch Strömungsbeschleunigung<br />

reduziert Verschleiß .<br />

Neue Erkenntnisse zeigen, dass auch bei mehrflü -<br />

geligen <strong>Drehkolbenpumpen</strong> beim Betrieb unter<br />

abrasiven Betriebsbedingungen durch einfache<br />

konstruktive Maß nahmen an der Einlassseite eine<br />

erhebliche <strong>Standzeit</strong>verbesserung erreicht werden<br />

kann. Versuche und umfangreiche Computersimulationen<br />

[3] haben die Strömungsverhältnisse am<br />

Einlass von Drehkolben- und Zahnradpumpen aufgeklärt.<br />

Dabei wurde eine Wirbelwalze festgestellt,<br />

die dazu fü hrt, dass Fremdkörper auf dem meist<br />

waagerecht positionierten, ebenen Rohrleitungsboden<br />

liegen bleiben und von den Kolbenspitzen<br />

immer wieder in das Ansaugrohr zurü ckgestoß en<br />

werden. Bild 4 zeigt, wie die Fremdkörper also<br />

immer wieder an die Kolbenspitzen gelangen und<br />

dort Abrasionsschäden verursachen.<br />

3,5<br />

3<br />

Anzahl der Dichtlinien<br />

3<br />

Wirbelwalze<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

1<br />

gerade Kolben<br />

HiFlo-Kolben<br />

0,5<br />

1,5<br />

1<br />

2<br />

2 3 4 5 6<br />

Wenn mit herkömmlichen <strong>Drehkolbenpumpen</strong><br />

Suspensionen mit groß en Fremdkörpern gefördert<br />

werden sollen, ist die Mehrflü geligkeit bei herkömmlichen<br />

<strong>Drehkolbenpumpen</strong> jedoch eher von<br />

Nachteil, da bei konstantem Hubvolumen pro Umdrehung<br />

die Größ e der einzelnen Kammer mit der<br />

Anzahl der Flü gel abnimmt. Mit verschiedenen<br />

1,5<br />

2,5<br />

Anzahl der Kolbenfl ügel<br />

Bild 3: Anzahl der wirksamen Dichtlinien von <strong>Drehkolbenpumpen</strong> bei<br />

einem Gehä usewinkel von 180°<br />

2<br />

2,5<br />

Bild 4: Fremdkörperzufuhr bei Standard- Anschlü ssen<br />

Die Lösung des Ansaugproblems liegt also darin,<br />

die Wirbelwalzen zu vermeiden und die Fremdkörper<br />

in die sich öffnenden Zahnlü cken zu befördern.<br />

Dann werden die Feststoffe direkt von den<br />

Zahnflanken mitgenommen und problemlos, ohne<br />

Schäden zu verursachen, durch die Pumpe<br />

durchgeschleust.<br />

Die unter dem Begriff Füllungsoptimierung zum<br />

Patent angemeldete Lösung wird in Bild 5 dargestellt.<br />

Rampenartige Einbauten führen die Feststoffe<br />

zusammen mit der Flü ssigkeit in die saugseitigen<br />

Zahnlü cken. Hier werden die Feststoffe<br />

von den Zahnflanken mitgenommen und in die<br />

Pumpenkammern gefü hrt. Es kommt zu keinerlei<br />

Quetschvorgängen. Die Kolbenspitzen werden geschont.<br />

Dipl.-Ing. Burkhard Verhü lsdonk Technischer Leiter Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH 2


Bild 5: Fremdkörperzufuhr bei Injektions-Anschlü ssen<br />

In den Bildern 6 und 7 sind Ergebnisse von Versuchen<br />

dargestellt, bei dem <strong>Drehkolbenpumpen</strong><br />

unter abrasiven Betriebsbedingungen betrieben<br />

wurden. Als Fremdkörper wurde Kies bis 25 mm<br />

Körnung verwendet. Die Bilder zeigen eindeutig,<br />

dass durch die Füllungsoptimierung auch groß e<br />

Fremdkörper, ohne die Kolbenspitzen zu<br />

beschädigen, durch die Pumpe geschleust werden.<br />

Das hat natü rlich positive Auswirkungen auf<br />

die <strong>Standzeit</strong> von <strong>Drehkolbenpumpen</strong> unter abrasiven<br />

Betriebsbedingungen.<br />

Im Versuch gemäß Bild 8 wurden Pumpen einem<br />

Härtetest (Sand, Körnung 1 bis 20mm) ausgesetzt.<br />

Vorher und nachher wurde das Betriebsverhalten<br />

gemessen. Während die Fördermenge<br />

nach dem Test im Falle der Standard-Anschlü sse<br />

je nach Druckdifferenz und Drehzahl mehr als<br />

halbiert wird, ist der Rü ckgang der Fördermenge<br />

bei Verwendung von Injektionsanschlü ssen wesentlich<br />

geringer. Als Fazit war also eine wesentliche<br />

Verbesserung des Verschleiß verhaltens durch<br />

die neuen patentierten Injektionsanschlü sse zu<br />

erwarten.<br />

Injection-Technologie verbessert das Saugverhalten.<br />

Eine weitere positive Wirkung der Füllungsoptimierung<br />

ergibt sich durch den größ e ren Umschlingungswinkel.<br />

Dadurch sind durchschnittlich<br />

mehr Dichtlinien im Einsatz, was wiederum die<br />

interne Abdichtung erhöht. Als Endresultat ergeben<br />

sich im praktischem Einsatz ein höherer Liefergrad<br />

der Pumpe und ein besseres Saugvermögen,<br />

insbesondere bei geringen Drehzahlen.<br />

Bild 7: Testergebnis<br />

Kiesfraktion: 10-25mm<br />

Feldversuche bestä tigen die<br />

Forschungsergebnisse.<br />

Oben: mit Injektionsanschluss<br />

Unten: ü bliche Anschlü sse<br />

Nach Abschluß der Versuche und deren Auswertung<br />

folgten Feldversuche auf diversen Biogasanlagen.<br />

Die dort eingesetzten <strong>Drehkolbenpumpen</strong><br />

waren alle durch einen hohen Anteil Steine im<br />

Koferment einen hohen Verschleiß an den Förderelementen<br />

ausgesetzt. Umgebaut auf die neue<br />

Injection Technologie konnten die <strong>Standzeit</strong>en zur<br />

Freude der Betreiber um die Faktor 1,5-2,5 gesteigert<br />

werden. Und hier zeigt sich ein weiteres Merkmal<br />

der neuen Technologie: Alle Vogelsang-<strong>Drehkolbenpumpen</strong><br />

können vor Ort im Rahmen der<br />

normalen Service- und Wartungsarbeiten mit <strong>InjectionSystem</strong><br />

ausgerü stet werden. Weitere Informationen:<br />

Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH,<br />

Tel.: +49 5434-830, E-Mail: info@vogelsang-gmbh.com.<br />

Bild 6: Testergebnis<br />

Kiesfraktion: 10-25mm<br />

Oben: mit Injektionsanschluss<br />

Unten: ü bliche Anschlü sse<br />

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Kies 1-20 1-5 mm -> ⇒ 11: : Standardhalbschale Standard-Bauweise; ; 2: 2 : Injector-Technik<br />

Halbschale 225°<br />

800<br />

700<br />

Pumpe vor dem Test<br />

Fördermenge (l/min)<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2 bar<br />

5 bar<br />

Injektions-<br />

Anschluss<br />

Standard-<br />

Anschluss<br />

1 ; vor Test - 2 bar<br />

1 ; vor Test - 5 bar<br />

1 ; nach Test - 2 bar<br />

1 ; nach Test - 5 bar<br />

2 ; vor Test - 2 bar<br />

2 ; vor Test - 5 bar<br />

2 ; nach Test - 2 bar<br />

2 ; nach Test - 5 bar<br />

300 350 400 450 500 550 600 650<br />

Drehzahl (U/min)<br />

Bild 8: Injektionsanschlüsse verringern den Kolbenverschleiß<br />

Nach<br />

dem<br />

Test<br />

Literatur<br />

[1] Verhü lsdonk, B.; Vogelsang, H.: Elegante Lösung, Verfahrenstechnik 1-2/98<br />

[2] H. Vogelsang; B. Verhü lsdonk; M. Tü rk and G. Hörning: Pulsation problems in rotary lobe<br />

pumps are solved by HiFlo ® -technique, World Pumps 2/1999<br />

[3] Mourad Lotfey: Interne Info Firma Fluent Deutschland, Darmstadt, 2005<br />

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