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Ilka Rautenstrauch 1968 geboren in Braunschweig 1991 - 1994 ...

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<strong>Ilka</strong> <strong>Rautenstrauch</strong><br />

Die Bremer Künstler<strong>in</strong> studierte von <strong>1994</strong> -1998 <strong>in</strong> Ottersberg Kunstherapie und absolvierte<br />

dort ihr Diplom. Danach setzte sie ihre Ausbildung mit dem Lehramtsstudium <strong>in</strong> den Fächern<br />

Kunst und Deutsch an der Universität Bremen fort. Dort begegnete sie der Bildhauer<strong>in</strong><br />

Marianne Kle<strong>in</strong>. Damit begann ihr Interesse an der Holzbildhauerei, die <strong>Ilka</strong> <strong>Rautenstrauch</strong><br />

nun seit 4 Jahren <strong>in</strong>tensiv betreibt. Als Werkzeug dient ihr fast ausschließlich die Kettensäge,<br />

die sie vom groben Heraussägen der Formen aus den Baumstämmen bish<strong>in</strong> zum fe<strong>in</strong>en<br />

Raspeln gekonnt e<strong>in</strong>setzt. Dabei hängt die Entscheidung, welche Form aus dem Holz<br />

enstehen wird, auch immer von der Beschaffenheit des zu verwendenden Holzes ab. So<br />

entstand aus knorrigem Obstgehölz von Kirsch- und Birnbäumen die mehrteilige Arbeit<br />

Räder (2002). Die e<strong>in</strong>zelnen Elemente ersche<strong>in</strong>en wie Zahnräder, die irgendwann e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong>e Masch<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Gang gehalten haben. Sie implizieren e<strong>in</strong>e Funktionalität, deren konkreter<br />

Nutzen jedoch offen bleibt und gleichzeitig die Fantasie des Betrachters antreibt. Man kann<br />

sich das Knarren des Holzes vorstellen, wenn die Zahnräder <strong>in</strong>e<strong>in</strong>andergreifen würden, um<br />

e<strong>in</strong>e riesige rätselhafte Konstruktion zu bewegen.<br />

In den mehrfarbigen Ätzradierungen Ohne Titel (2004) komb<strong>in</strong>iert sie die Techniken Tiefund<br />

Hochdruck. Das Dargestellte steht <strong>in</strong> enger Beziehung zu ihren Skulpturen: So gibt es<br />

Details, die formal den Rädern entlehnt s<strong>in</strong>d und die starke Schraffur von Formelementen<br />

er<strong>in</strong>nert an die Bearbeitungsspuren im Holz. Bee<strong>in</strong>druckend ist nicht nur der überaus kräftige<br />

entschiedene Strich, sondern auch die gelungene Transformation ihrer Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit Form und Zwischenraum <strong>in</strong> der Skulptur auf die L<strong>in</strong>ie und Fläche <strong>in</strong> der Radierung<br />

Insgesamt ersche<strong>in</strong>t mir an ihrer Arbeit fasz<strong>in</strong>ierend, daß die Künstler<strong>in</strong> den Sockel, auf dem<br />

traditionell Plastik präsentiert wird, Bestandteil ihrer Skulptur se<strong>in</strong> läßt. Dies ist e<strong>in</strong>e formale<br />

Weiterentwicklung der vierteiligen Arbeit Larven (2003). Dort ist bereits der Ansatz e<strong>in</strong>es<br />

Sockels Teil der Skulptur. Dem Betrachter zeigt sich <strong>in</strong> den Skulpturen e<strong>in</strong>e<br />

unverwechselbare Formensprache. Sie er<strong>in</strong>nert an larvenartige Gebilde aus der<br />

Insektenwelt, an Kokons oder krabbelnde Käfer, wie der Vielfüßler (2002).<br />

Juni 2004 Claudia Christoffel

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