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Leistungsnachweis Studierende (pdf, 113KB) - Collegium generale

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Interdisziplinäre Vorlesungsreihe im Herbstsemester 2012, <strong>Collegium</strong> <strong>generale</strong><br />

Die Care-Seiten des Lebens<br />

Pflege und Fürsorge in unserer Gesellschaft<br />

Veranstaltungsnummer: 102002-HS2012<br />

Inhalte/Fragestellungen: In verschiedenen disziplinären Kontexten ist in den letzten Jahren über „Care“<br />

diskutiert und geforscht worden. Der englische Begriff „Care“, der nur unzureichend ins Deutsche übersetzt<br />

werden kann, verweist auf den umfangreichen gesellschaftlichen und ökonomischen Bereich von Pflege,<br />

Betreuung und Sorge, der in den Siebzigerjahren noch oft als „Reproduktion“ bezeichnet worden ist. Während<br />

„Reproduktion“ allerdings die ökonomische Dimension der Wiederherstellung der menschlichen Arbeitskraft<br />

fokussiert und diese der „Produktion“ von Gütern gegenüber stellt, umfasst der Begriff „Care“ weitere Dimensionen.<br />

„Care“ verweist etwa in der Ethik auf die prinzipielle Bedürftigkeit und Hinfälligkeit des Menschen, der<br />

als Säugling, aber auch als kranker und alter Mensch auf die Betreuung durch andere angewiesen ist. Medizin<br />

und Pflegewissenschaft beschäftigen sich unter dem Stichwort „Care“ u.a. mit den optimalen Formen von<br />

Pflege und Betreuung von Kranken und mit dem Einfluss von Pflege auf deren Wohlbefinden und die Genesung.<br />

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und steigender Gesundheitskosten ist „Care“ im<br />

Sinne von bezahlten oder auch unbezahlten Pflegeleistungen auch ein drängendes ökonomisches und politisches<br />

Thema. Die Geschlechterforschung schliesslich hat sich in den letzten Jahren intensiv mit der geschlechtsspezifischen<br />

Ungleichverteilung von Care-Arbeit sowohl als bezahlte wie auch vor allem als unbezahlte<br />

Arbeit befasst und nach den gesellschaftlichen und ökonomischen Folgen dieser Asymmetrie gefragt.<br />

Dabei meint „Care“ hier nicht nur „Pflege“ in einem engen, medizinischen Sinn, sondern etwa auch die Betreuung<br />

und Erziehung von Kindern und Jugendlichen, oder Hausarbeit mit Kochen, Putzen, Waschen und<br />

Einkaufen. So geraten auch die – historisch und räumlich unterschiedlichen – sozialen Organisationsformen<br />

dieser Arbeiten in den Blick, die von den traditionellen Hausökonomien der europäischen Vormoderne bis zu<br />

den modernen Formen der „Commodification“ (z.B. vorfabrizierte Mahlzeiten im Supermarkt) oder zu den<br />

sogenannten „Care-Chains“ (der Migration von Frauen aus dem globalen Süden in den Norden, um dort als<br />

Dienstmädchen, Kindermädchen oder Krankenpflegerinnen zu arbeiten) reichen. Da „Care“ in diesem umfassenden<br />

Sinn auch ein kulturell gestaltetes menschliches Verhalten ist, kann auch im Kontext der Kulturwissenschaften<br />

danach gefragt werden, zum Beispiel als literarisch gestaltetes Thema.<br />

Methode: Vorlesungen mit anschliessender Diskussion<br />

Merkblatt zum <strong>Leistungsnachweis</strong><br />

Liebe <strong>Studierende</strong><br />

Falls Ihr Studienfach (Haupt- oder Nebenfach) dies zulässt, können Sie diese Vorlesungsreihe mit<br />

3 ECTS-Punkten im Wahlbereich anrechnen lassen. Der zugehörige <strong>Leistungsnachweis</strong> ist wie<br />

folgt festgelegt:<br />

1) Anmeldung: Bitte tragen Sie sich in der im Hörsaal aufgelegten Liste ein (dient unserer internen<br />

Statistik). Bitte melden Sie sich ebenfalls im KSL und im ePUB für die Veranstaltung an.<br />

2) Einzureichende Texte: Sie verfassen von mindestens dreien der Einzelvorlesungen eine<br />

kritische Zusammenfassung und Stellungnahme à 1000 Wörter (2-3 Seiten) und einen schriftlichen<br />

Kommentar bezogen auf die Leitidee der gesamten Reihe à 1000 Wörter (2-3 Seiten):<br />

• Struktur und Inhalt der Einzelzusammenfassungen: Die Texte sollen aus ca. 2/3 Zusammenfassung<br />

der Vorlesung und ca. 1/3 Wiedergabe des Verlaufs der Diskussion nach der<br />

Vorlesung bestehen. Sie müssen zudem deutlich die Verarbeitung zusätzlicher Literatur<br />

(mind. 1 Aufsatz pro Einzelzusammenfassung) erkennen lassen.<br />

Angaben_<strong>Leistungsnachweis</strong>_HS12Care.doc<br />

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• Der schriftliche Kommentar ist eine selbständige Reflexion über die Leitidee der Vorlesungsreihe.<br />

Dabei ist eine themenbezogene Aufgabe zu bearbeiten, die am Schluss der<br />

Vorlesungsreihe bekanntgegeben wird.<br />

• Die Texte müssen einen klaren Aufbau aufweisen: Einleitung (Hinführung zu Thema und<br />

Fragestellung), Hauptteil (Vorstellen und Diskutieren des eigentlichen Materials und der Literatur),<br />

Schluss (Beantwortung der aufgeworfenen Frage bzw. Schlussfolgerung, weiterführende<br />

Überlegungen, persönliche Stellungnahmen).<br />

3) Jeder Text wird mit einer Note bewertet. Danach wird durch Mittelung und Rundung die Gesamtnote<br />

gebildet. Falls diese ungenügend ist, besteht die Möglichkeit, die Texte nachträglich<br />

noch ein Mal zu verbessern. 3 der eingereichten Texte müssen bestanden werden.<br />

4) Bitte für die Abfassung der Texte die dafür vorgesehenen Formulare verwenden, sie sind auf<br />

der Lernplattform ILIAS beim entsprechenden Kurs abrufbar. Bitte melden Sie sich in ILIAS für den<br />

Kurs an. Abgabefrist für die Texte ist der 18. Januar 2013. Sie können die Texte auch laufend<br />

während der Vorlesungsreihe einreichen. Korrigiert werden sie erst am Schluss. Die Zusammenfassungen<br />

und der Kommentar sind in Einzelarbeit abzufassen (Kopieren/Abschreiben gilt nicht)<br />

und im WORD-Format einzureichen (keine PDF-Dateien).<br />

5) Prüfende: Prof. Dr. Brigitte Schnegg (Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung)<br />

Prof. Dr. Angela Berlis (Departement Christkatholische Theologie), Prof. Dr. Thomas Myrach<br />

(Institut für Wirtschaftsinformatik), PD Dr. Christian von Zimmermann (Institut für Germanistik)<br />

6) Literaturhinweise zu den einzelnen Vorlesungen: Werden laufend in ILIAS aufgeschaltet.<br />

7) Allfällige Nachfragen zur Leistungskontrolle sind zu richten an Frau Andrea Landolt<br />

(cg@cg.unibe.ch)<br />

8) Zusätzliche Hinweise zur Art des <strong>Leistungsnachweis</strong>es:<br />

Es geht bei diesem <strong>Leistungsnachweis</strong> darum, dass Sie auf der Basis des von Ihnen Gehörten und Notierten<br />

Zusammenfassungen und einen Schlusskommentar aus Ihrer Lern-Perspektive schreiben. Das heisst,<br />

Sie sollten Zusammenfassungen schreiben, die<br />

a. die Leitgedanken und Eckpunkte des Vorgetragenen wiedergeben: Das hat der Referent/die Referentin<br />

gesagt und erklärt, diese Thesen hat er/sie aufgestellt, diese Fragen hat er/sie in den Raum gestellt. Sie<br />

dürfen dabei Schwerpunkte setzen.<br />

b. kritisch sind, d.h., dass Sie benennen und begründen, was Sie am Vorgetragenen als nicht einleuchtend,<br />

unklar, unlogisch etc. erkennen (vielleicht hat die Referentin/der Referent aus Ihrer kritischen Sicht<br />

die Fragen, die er/sie am Anfang in den Raum gestellt hat, dann gar nicht behandelt oder zu beantworten<br />

versucht; einen bestimmten Gedankengang nicht nachvollziehbar dargelegt; sich selber widersprochen<br />

innerhalb seiner/ihrer Aussagen; nicht das Thema behandelt, das sie/er angekündigt hat; etwas sachlich<br />

Falsches, Problematisches oder zu Hinterfragendes gesagt etc.).<br />

Selbstverständlich ist mit Kritik auch positive Kritik gemeint. Benennen und begründen Sie, was Ihnen<br />

besonders eingeleuchtet hat, welche Argumente oder Einsichten Sie als besonders überzeugend, stringent<br />

dargestellt etc. beurteilen u.ä.<br />

Mit diesen genannten Punkten sind sowohl inhaltliche als auch eher formale Aspekte angesprochen.<br />

Wichtig bei kritischen Kommentaren ist es, dass Sie begründen, was Sie kritisch aussagen (vgl. oben).<br />

"Ich fand ... nicht so gut" oder "ich fand ... super" reicht nicht. Ebenfalls wichtig ist, dass Sie kenntlich<br />

machen, wo Sie die Gedanken der Referentin/des Referenten oder aus der Literatur wiedergeben, und wo<br />

Sie selber dazu Stellung nehmen (zitieren, Quellen angeben).<br />

c. Zum Schlusskommentar über die ganze Reihe: Von den Grundsätzen her gilt das bereits Gesagte zu<br />

den Zusammenfassungen. Sie dürfen und müssen thematische Schwerpunkte setzen. Versuchen Sie, im<br />

Hinblick auf die Fragstellung Linien zwischen den Einzelvorlesungen zu ziehen und sie zu belegen.<br />

130509sz<br />

Angaben_<strong>Leistungsnachweis</strong>_HS12Care.doc<br />

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