fit und fertig - Ein Stück Sport Feb. 2011 - Beat Sterchi

fit u fertig
Ein
Stück
Sport
Von Beat Sterchi in Zusammenarbeit mit den Spielenden.
Auftrag der Theatergruppe Ittigen
Juli 2010
Es spielen 14 Figuren:
Rita Sommer – die Skikanone
Alice Winter – das schlechte Gewissen
Dolores – die Geschädigte
Kerstin Knie – das Knie
Verena Stoller – die Dame
Elisabeth – die Läuferin
Simone Siffert - die Bekehrte
Reto Zimmermann - der Velofahrer
Fritz Tanz - der Sportlehrer
Zingg – der Nichtsportler
Christian Choquard - der Kunstturner
Flora Fischer – die Thurgauerin
Beyeler - der Beinarbeiter
Fabio Cancellara - Weltmeister und Olympiasieger

Einleitung I
Schport isch gsung
Schport muess si
Schport isch schön
Schport isch Schport
Schport macht itz jede
Schport macht itz jedi
Itz macht jedi Schport
Itz macht jede Schport
Schport isch Schport
Schport isch Schport
Schport isch schön
Schport muess si
Schport isch gsung
Einleitung II
Das Böse im Stück ist die Schwerkraft!
Die schwer böse Kraft im Stück ist das!
Schwer im Stück das Böse ist die Kraft!
Die Schwerkraft im Stück ist das Böse!

Erster Akt
Auf die Socken
Szene 1
Alle Frauen, alle Männer
Wie definiert sich der erste Bühnenraum in diesem Haus des
Sportes? Was ist möglich?
Turnhallenvorplatz mit Bänken und Reckstange.
Oder vor einem Tor? Das Tor zu Fitness, Turnhalle etc.
Eventuell eine bemalte Holzwand, die sich drehen lässt.
Sitzen sie teilweise auf einer Bank? Ersatzbank? Tribüne?
Garderobenbank? Stehen sie auf und setzen sie sich gleich
wieder?
Wie viele Figuren kann man wie schnell vorstellen?
Wer ist schon und wer bleibt auf der Bühne?
Wer spricht wann direkt ins Publikum?
Treten sie vor und setzen sich wieder zurück auf die Bank?
Worauf warten sie dort? Können in der nächsten Szene alle
dort sitzen? Treten sie ihrem Charakter entsprechend weit
vor?
Die Skikanone:
De seit mir doch die:
„Du i cha leider nüm cho schpiile,
ig ha ds Gfuäu, ig heig sone Ranze,
da ir Mitti, ig schäme mi“.
Du aber grad denn isch doch guet,
wed öppis machsch!
Hei, schteu dr mau vor,
die Kalorie wod da vrbrönnsch!
U bim Badminton umso meh,
sone schnäue Schport! Lueg mau,
wie mir aube müesse fresä,
dass mir dr Bau aube no vrwütsche,
da vrbrönnsch Kalorie!
Nume so bringsch dr Buuch wäg.

Chor:
Nume so bringsch dr Buuch wäg.
Die Skikanone:
Summer isch mi Name. Rita Summer.
Ig bi aber o nid ä Riiseschportskanone.
Aber ig ha Tempo augemein rächt gern,
auso, ob itz das Schnäu-Outo-Fahre isch,
ig bi mau säuber Outorenne gfahre.
Ig bi o sehr gärn schnäu Schii gfahre,
det wonis ha chöne verantworte.
Ds Tempo, ja, es isch s gloub ds Tempo!
U bi mir im Schlafzimmer schteit dr Hometrainer.
Das schlechte Gewissen:
Einisch ir Wuche sött me ja
scho öppe Schport mache.
U ig ga äbe o no mit dr Kollegin zäme
u de hei mir eifach zäme gseit,
wöu mir beidi nid so motiviert si,
itz müesse mr chli öppis mache.
Ig heisse Alice u ig bi eigertlech
nid so wahnsinnig schportlech.
Ja, eifach früecher hani eifach gritte.
U Joga hani gmacht.
Das Knie:
(tritt vor)
Ig bi immer glenkig gsi,
das isch dr Nachteil.
Die hei immer gseit: Du chasch ja,
das isch ja wahnsinnig, oder,
aber das isch äbe, das bländet.
Oder, dass ig wines Gummifroueli bi, oder.
Ig cha hüt no..... u das macht mir nüt,
bis hie abez’ga, (macht es vor)
das macht mir nüt.

U da muess ig nid üebe u nüt.
Ig cha’s eifach.
Die Geschädigte:
Aso i tue scho gärn schiile
u i tue o gärn schwümme.
I tue o touche, das gfaut mir scho.
I ga o i ds Fitness, aber…
Ig weiss eifach, dass es mir eigentlech guet tuet…
dass mir das guet… i weiss scho,
dass mir das guet tuet…
Mi Name isch Dolores, Dolores …..
Die Skikanone:
Aber wedi dä Buuch scho schtört,
hani när gseit, de mach öppis drgäge!
U weisch, we würklech das ds Problem isch,
dass du nid id Garderobe chasch,
dass di det aui gseh,
we du das nid wosch...
Lueg doch die angere Figure a!
Ja, aber hei, dr eint,
dä het sone grosse Arsch,
wo so schwabbelig isch.
Dä geit genau glich mit de Angere unger d’Duschi.
Hei! Mir si nüm zwänzgi!
Lueg di chli ume!
Jede u jedi het i üsem Auter si Problemzone.
Chor:
Hei! Mir si nüm zwänzgi!
Das Knie:
Knie, Kerstin Knie isch mi Name.
Aus was mit Gliichgwicht z’tüe het

u mit Schnäuigkeit chan i nid.
So wie Schiifahre oder irgendwie Fahrrad fahre,
hani wahnsinnig Müeh.
Der Chor:
Me cha doch eifach Velo fahre.
Szene 2
Das Knie:
Langlouf geit ja wyder,
aber nume, we’s ufe geit.
Nidsi hani scho Horror,
auso we’s de rütscht!
Das isch scho immer so gsi.
Die Geschädigte:
Aber so freiwiuig e Schtung turne
vor em offene Schlafzimmerfänschter,
das isch….das brächt i nid häre.
(Handy klingelt)
Ig bi mitere Kollegin öppe mau go renne,
wüsster u när tuet die de ….
entwäder wartet si uf dys Telefon oder si lütet dir a.
Die Dame:
(kommt leichtfüssig angetanzt und verschwindet wieder)
Aprospos Gliichgwicht:
Also ich ha jo mit Elf…
Entschuldigung: Stoller, Verena Stoller.
Also mit Elf hanni klassisches Ballett agfange.
Und das isch aso ä… Läbensschuel.
Das isch nid öppis wie anderi Schportarte,
das gybi zue, aso sie müend eifach…
eifach immer presänt si.
Si müend immer do sy, wenn en Uftritt isch,
oder, wie bimene Mätsch oder emene Rennä.

Das schlechte Gewissen:
(telefoniert)
Du wei mr? Gömer? Gömer itz?
Die Geschädigte:
(Noch zum Publikum)
Aber ig ha du chly ne schportleche Ehrgyz entwicklet.
I ha de so chly wöuä die si, wo seit:
Chum itz gömer u si het de mir aglütet.
Das schlechte Gewissen:
Du em ja, was meinisch äbe wägem….
wägem go renne?
Die Geschädigte:
Du ig wott nid die si, wo…
Das schlechte Gewissen:
Ische es nid ä chly chaut?
Die Geschädigte:
Du ig wott nid die si, wo…
…..wo schwyrig tuet.
Das schlechte Gewissen:
Aber es schiffet.
Die Geschädigte:
Das isch doch glych!
Das schlechte Gewissen:
Aber eigentlech mani gar nid.

Die Geschädigte:
Das isch doch itz glych!
Das schlechte Gewissen:
Du…. ig ga de morn.
Die Geschädigte:
Chum mir göh doch itz glych.
Das schlechte Gewissen:
We’s nume eis Grad wermer wär.
Die Geschädigte:
Itz heimer doch gseit mir tüenge.
Das schlechte Gewissen:
Ja… ig ga de morn.
Die Geschädigte:
Itz isch de scho Wuchenänd…
Das schlechte Gewissen:
De gani de gad am Mäntig!
Die Geschädigte:
(beendet Anruf)
Das geit ja sicher viune so.
Das schlechte Gewissen:
(schaut ins Handy wie in einen Spiegel, setzt sich wieder)

Mängisch hanni chly nes schlächts Gwüsse.
Szene 3
Die Skikanone:
(zu das schlechte Gewissen)
Muesch di äbe totau motiviere.
Eh, geisch vilich mau gad diräkt vom Schaffe!
Die Geschädigte:
Es isch…. es isch ds Gah.
Eifach ds Gah….
Die Skikanone:
(zu das schlechte Gewissen)
Oder nimsch d’Joggingsache mit
u joggisch gad vo det us.
Muesch vilich no meh über di inner Söilihung übere!
Ja, du leisch dini Schportchleider gad a! Vorhär!
Die Geschädigte:
Immer ds Gah, eifach ds Gah
isch immer ds Problem.
Die Skikanone:
Ig, ig ga nach em Schaffe
zu mim Outo im Parking, fahre hei,
u hoffe immer, dass es ke Schtou het,
wüll eigertlech weti no ufe Hometrainer.
Die Geschädigte:
U de gyts immer no ganz viu,
woni vorhär no muess,
bis es de fasch gar nüm längt.

Die Thurgauerin:
(kommt wie zufällig mit Stöcken, vorbeigewalkt, zu die
Geschädigte, ohne stehenzubleiben)
Das isch dr Inner Souhung.
Jede Mönsch het dr Inner Souhung.
Das Knie:
(ohne die anderen zu beachten)
Auso, ig ha aus Ching o dr Schpagat chönne,
das het mir überhoupt nüt usgmacht.
(turnt weiter)
Die Thurgauerin:
(immer noch beim Walken)
Mi Name isch Flora Fischer.
Ig bi imene Dorf ufgwachse,
wo eigentlech… die Schportart,
eeee… (thurgauert) (übersetzen)
wo me derthie gmacht het
isch Chorbau gsy. Wär ds Oberach
isch ufgwachse, schpiut Chorbau.
Oberaach im Thurgau.
(geht weiter)
Die Geschädigte:
Ig muess eifach än Areiz ha,
ig muess würklech ä chly ne Zwang ha,
das heisst i muess ä Fitnessschtung,
eee öppis so: Das muess ig zahle,
damit i mi cha motiviere.
Der Beinarbeiter:
(kommt angerannt mit Stirnlampe, ausser Atem, wendet sich
erst an die Geschädigte)
Ja gopferdelli! Das isch ja schad um ds Gäut,

itz chlemm di itz Füdle u gang!
Schliesslech hesch es zaut!
(Macht Stretchübungen, die Nichtsportler staunen)
Es git die Kategorie vo Lüüt,
wo so öppis bruuche, wo se wie chneblet,
dass sie es Abonnomänt hei, dass sie göh.
Auso so chli für dr inner Souhung z’überwinde.
U dert hört ja o dr Schpass uf….
(macht weiter Stretchübungen))
Die Thurgauerin:
(kommt wieder angewalkt und geht vorbei)
Dr inner Souhung isch dä wo seit:
Jäh itz blyb doch deheime!
Itz blyb doch mau chly höckle, so.
Die Geschädigte:
De….de hocket dä äuä vor dr Tür,
wenn i ds Fitness sött gah u wott mi nid usela?
Chor:
Itz blyb doch mau chly höckle!
Die Thurgauerin:
(schaut beim Walken zurück)
Das isch dr inner Souhung.
Jede Mönsch het dr inner Souhung!
Die Dame:
(kommt mit erhobenen Armen angetanzt)
Also schpeziell im Tanz,
tuend Si dr inneri Schweinehund überwinde.
Im Tanz lönd Si sech nüt amerke!
Sie sind immer lächelnd, (lächelt)
es chane no so weh tue und ….

Die Thurgauerin:
Äbe , jede Mönsch het dr Inner Souhung!
Die Dame:
Im Tanz gänd Si nid zue,
dass Si müed sind oder öppis händ!
Nei, Si sind für ds Publikum eifach do!
Und das…und den ano d Haltig!
Dass natürlech nid umeschlampsch,
sondern mit ere gwüsse Haltig umelaufsch
aso…. (tanzt weg)
Szene 4
Der Beinarbeiter:
(weiter am stretchen)
Ig bi dr Beiarbeiter.
Aues wo mit Bei z’tüe het,
so Loufschportarte, det,
ja mit dr Beiarbeit, das chani.
Dr Beiarbeiter würd hartnäckig
eifach uf de Bei sich fortbewege,
so das Schtetige.
Ig ha Verchöifer glert.
Das isch mini Erschtusbiudig gsi
und aus Verchöifer bisch haut o tagtäglech uf de Bei.
(trabt weiter, ihm entgegen kommt die Läuferin)
Die Läuferin:
Die Läuferin:
(ausser Atmen, immer ausser Atem)
Ig bi d Elisabet,
ig bi füfefüfzgi, ig tue sehr gärn, em…
vom Sport här machen ig em liebschte Schpringe,
ig tue… (trabt an Ort) ja - jogge - i tue aktiv loufe,

mache aber o a Löif mit.
Und em…..
Auso, ja, ig bi d Elisabet ig bi füfefüfzgi.
(rennt weiter)
Der Sportlehrer:
(Trillerpfeife um den Hals und jonglierend)
Ig ha sehr früech afa jongliere.
Ja, für mi isch dr Bau eifach sones Ding.
Es isch eifach geil. Bau oder, blablabla.
(wendet sich an Das schlechte Gewissen)
Säg mir schnäu einisch,
wie aut bisch du?
Zwöiezwänzgi?
Das schlechte Gewissen:
Em...einezwänzgi.
Der Sportlehrer:
Ja, itz nimsch 21 dür 3, mau 7,
d’Wurzle dervo plus 1000.
När hesch d’Schritte
wo’d öppe täglech söttisch zämebringe.
Das schlechte Gewissen:
Wie geit das?
Ds Auter dür 3 mau 7...
Der Sportlehrer:
Nei, das isch e Erfindig gsi, sorry.
Ig bi zwar eine,
wo Schportwüsseschafte schtudiert het.
(zum Publikum)
Tanz isch mi Name. Fritz Tanz.
Ig ha o hüt ungerrichtet: Schport.
Auso, ig ha nid säuber Schport triibe,

sondern ig ha Schport ungerrichtet,
ds Friburg, bi dä Wäutsche,
und em, ig ha eigertlech nid ungerrichtet,
ig ha eifach, ig bi eifach häre gschtange
u ha gseit, was mir mache.
Blablabla. När bini ga abhocke.
U när hei sie’s eifach gmacht.
Unihockey. Blablabla.
Chor:
Blablabla.
Das schlechte Gewissen:
Ig bi o i Chinderschwümkurse gange,
det hani immer...
auso ds Chräbsli hani gmacht...
Der Sportlehrer:
Super!
Das schlechte Gewissen:
Ja, ds Chräbsli.
När hani ds Seepfärdli no wöue mache...
Der Sportlehrer:
Aha! O no ds Seepfärdli!?
Das schlechte Gewissen:
När hani das nid gschafft.
U de hani sones Röbbeli becho,
sones Troschtpriisli.
U nächher hani de ds Seepfärdli glich no gmacht
u de när ds Fröschli u dr Pingu u so und ja.
Nächher hani de einisch ufghört.

Chor:
Blablabla.
Die Geschädigte:
Won ig i d Schue bi,
isch ds Chräbsli no es Fischli gsy.
U ds höchschte, wo me het chönne erreiche
isch der Guldigi C gsy. C für Crawle.
Der Sportlehrer:
Blablabla. Auso ig meine, ja,
drü Mau pro Wuche bewege,
das isch sicher guet, Blablabla.
Aber wed itz mitem Outo zum Arbeitsort fahrsch
und dert häre hockisch,
nume am Cömpu büglisch,
när loufsch wyder zum Outo,
(wird immer lauter und böser)
när fresisch wieder hei,
när hocksch vore Fernseh,
frissisch det irgendwie e Pizza,
wod i Ofe gschosse hesch,
u när geisch duss no dini letschti Sigi ga rouche,
wod scho dr ganz Tag,
auso no ds agfangnige Päckli fertig machsch,
(brüllt)
de isch sicher öppis fautsch!
(nimmt Pfeife und pfeift und alle, die sich bisher vorgestellt
haben, formieren sich zu einem krummen Glied und harren
aus, ausser die Skikanone, die vortritt, dorthin wo sie vorher
von sich gesprochen hat.)
Szene 5
Die Skikanone:
Wie gseit, nach em Schaffe

eifach ja ke Schtou.
Dehei gani ine, la d’Musig a,
so chli ne Powermusig!
Chli e rockigi Musig,
zum mi so chli z’motiviere.
Gotthard! Title wo rassig si.
De tueni Gotthard ine u gah uf e Hometrainer.
Die Dame:
(tritt aus dem Glied)
Nai, Gott bewahre!
Der Velofahrer:
(kommt zusammen mit Die Bekehrte angefahren, sein Rad ist
beladen)
Hometrainer, wenn i das scho nume ghöre.
Die Dame:
Nei, das find i itz wirklich so chotzlangwylig!
Si aso, was iich hör, was d Lüt
uf somene Hometrainer mache!
Die sitze druff, trample wie ne Tubel
und luege Färnseh!
Die Skikanone:
(lässt sich nicht beiiren)
U när lahni los u när probieri eifach,
d’Gedanke probiere abz’schaute,
dr Tag hinger mir z’la.
Der Velofahrer:
(sein Rad ist beladen)
Das fing i unmöglech.
Ig finge sowieso besser,
we de duss i dr Natur geisch ga Velofahre.

Die Dame:
Nei, das find i wähh,
das find i so primitiv!
Jo, wenn itz öpper no uf emene Velowäg
duss a dr früsche Luft umefahrt.
Die Skikanone:
Ah ersch zäh Minute?
Ah chum no chli!
Muess mr de zwüschine scho e Gingg gä!
Der Velofahrer:
(sein Rad ist beladen)
Wenn ig ä Hometrainer zur Wiehnacht überchiem,
dä würd i sofort i Ricardo schteue!
Ig wett kene. Ig ha füf Velo dehei,
das längt mr.
(ab)
Die Skikanone:
U bi när schtouz u ha Fröid,
weni’s dürezoge ha.
Hüt wär’s itz vilich e Viertuschtung,
es angers Mau vilich e Haubschtung.
Szene 6
Die Bekehrte:
(auf dem Rad, sich entschuldigend, sich rechtfertigend, redet
Senslerisch)
Ig bi offe immer chli für Nöis,
aber ig bi nid e vergifteti Schportlere,
ig tue zum Bischpiu nid nume Velofahre,
ig fahre Schii, äbe, ig mache Fitness.

Es isch so chli aus, das isch o ersch
bau gseit, mit dä Jahre cho.
Mi Name isch Simone Siffert.
(fährt weiter)
Der Velofahrer:
(sein Rad ist beladen)
Mi Name isch Reto Zimmerma.
Ig ga eifach mit em Velo ga schaffe,
nid dass ig profimässig
oder schportlech ga ga Velo fahre.
So…, nä-ää!
(wird noch ernster)
Ig fahre mit em Zug
auso wenn ig itz hiä ds Ittige öppis los ha,
den chumeni mit em Velo, vom Bahnhof.
Die Bekehrte:
(kommt nochmal zurück, verschwörerisch)
Ja, es git o Velofahrer.
Da schtuun ig aube,
wi paar da jede Tag so Kilometer mache.
Der Velofahrer:
(lädt Bälle/Medizinball ab)
U nächär schleipfi extrem viu Sache ume
o mit em Velo haut, ig ha kes Outo.
Oder, de tueni Sache mit em Velo
a Bahnhof transportiere u när mit em Zug,
u när dehei wyder mit em Velo.
(fährt weiter)
Die Bekehrte:
(aufgebracht)
Auso mi Maa, dä biket,
u dä trifft mängisch so Manne,
auso wüklech euteri scho,

die radle da, ig weiss nid,
80 Kilometer im Tag?
U de das nid z’knapp!
Vier, füüf Mau ir Wuche.
U das isch, wie söu ig säge?
Ja, fasch z’viu.
(schnell ab)
Szene 7
Turnstunde beginnt
Der Sportlehrer:
(dreht sich wieder um und pfeift)
Was isch das für nes Glyd?
Usrichte marsch!
Ellboge awinkle!
Chinni füre!
Bruscht use!
Buuch inne!
Zäme die Schtorze!
(die anderen beginnen mit Umbau, Böckli kommt,
Sprossenwand durch umdrehen? Turnbänkli, Medizinbälle)
Der Nichtsportler:
(im Strassenanzug, wie veriirt, während Umbau, hält Distanz)
Ig bi nid bsungers schportlech,
triibe zwar scho eigertlech
bau gseit imne höche Auter,
afang scho, tueni Schport triibe.
Zingg isch mi Name.
Aus Bueb hani ke Schport betriibe.
Ig bi o i keim Schportverein gsi.
Dass ig ufere Bühni öppis
über Schport chönt oder sött darschteue,
isch mir itz auso grad no chli ziimlech schpanisch.
Villech e Nicht-Schportler!

Der Kunstturner:
(überwacht Aufbau und Umbau, gegenüber von Nichtsportler,
in weissem Turnerdress, reibt sich die Hände mit Magnesium
ein.)
Es gyt…es gyt im nöie Teschtamänt
en Ort, wo Gott seit, Gott seit….
auso dr Aposchtel Paulus, wo seit:
He! Du hesch ä Körper übercho!
Es Gschänk vo Gott, mi Körper oder?
U du hesch quasi ä…. en Art Pflicht oder.
Du luegsch zu dim Körper!
Du bisch vrantwortlech für ihn!
Cancellara:
(nur Stimme mit eingeblendetem Bild?)
Nume we me a öppis Fröid het,
cha sech villech öppis entwickle
villech chunnt dert drususe ä Lydeschaft,
chunnt meh Wille, Biss!
Der Nicht-Sportler:
Auso, ig bi ke Kampfschportler.
Ig bi ganz e Gwöhnleche, vilich sogar e Füdlebürger.
Füdlebürger isch vilich o chli hert gseit.
Eifach so gwöhnlech.
Ig bi o ke Schportmuffu.
Ig interessiere mi scho für Schport.
Aber säuber betriibe nid.
Cancellara:
(????)
Me het villech es Zieu vor Ouge
und dür das cha sech viellech für ihn ä Wäg ergäh.
Ig ha o ds Gfüäu, dass Schport augemein,
u dr Radschport sehr schpeziell,
ä grossi Läbesschuel isch.

Der Nichtsportler:
I bi o viu no hurtig eifach e Cher ga mache,
es Schtündli oder anderthaub Schtung.
U das sött ig vilich meh,
eifach Bewegig, Bewegig, Bewegig.
Der Kunstturner:
(während die Turnhalle aufgebaut wird, immer noch mit
Vorbereitungen beschäftigt, nach Möglichkeit auf Französisch
oder mit Französischen Wiederholungen zum Publikum.)
Christian, Christian Choquard, bon soir!
Ig würd säge, ig bi dr Allrounder.
Ig mache viu Schport, auso viu Schport!
Ig ha… ig mache viu vrschideni Schport gärn,
auso ig bi dr Allrounder o im Turne.
U hüt machi, schpili Badminten,
mache Chraftraining syt Jahre,
normau wüsster, nid vrbisse.
Eifach zum fit blybe.
Für mi i Form ds haute.
Der Nicht-Sportler:
(Dort angeschlurft, wo er vorher war, griesgrämig)
Itz git’s natürlech Huufe Agfrässnigi,
Fanatischi, wo fasch scho sektiererisch schpörtlere.
Die Müesli-Ässer, wo nüt angers...
Oder irgend e Bruefsschportler.
Mou, Bruefsschportler, minetwäge,
aber eine wo – irgend e Viktor Röthlin,
zum Bischpiu, (empört sich) wo immer haub kaputt isch
u geng wieder chunnt u wyder probiert
u nüt Angers macht aus secklä!
(ab)
Szene 8

Böckli
(Reden dynamisch durcheinander, begutachten das Böckli,
betasten es und schlagen und boxen es als Sündenbock oder
reiten darauf.)
Das Knie:
Ig bi mir aus Ching geng aus Höseler vorcho
u mi het mi o so behandlet.
Die Dame:
Nei, so Chläterschtange ufe,
do han i dänkt, das chan ich itz eifach.
Do bin itz ufe, ufeghanglet, hingege
über Pfärd übergumpe,
han i Angscht gha, das chan ig gar nid.
Die Thurgauerin:
Leischtigswille…Ehrgyz hanni nid gha!
Die Läuferin:
Das han ig nid so gärn gmacht,
das fing i nid so luschtig.
Das hani nid….nei.
Immer über das Böckli gumpe.
Het mi immer äso…glängwilet eigentlech.
Das Knie:
Grad bim Bockschpringe,
da hani gmerkt,
dass ig da o scho Angscht ha gha.
Oder zum Bischpiu am Reck öppis turne,
da hani Horror gha!
Die Thurgauerin:

Leischtigswille…Ehrgyz hanni nie gha.
Höchschtens am Schwäbebauke,
dass ig nid abegheit bi.
Die Läuferin:
Das han ig gar nid so gärn gmacht,
das fing i überhoupt nid so luschtig!
Das Knie:
Aber denn oder, wöui mis Beii
immer ha ibunde gha.
Es isch so schlimm gsi mit mym Chnöi.
Die Thurgauerin:
Bi o nid gäng drübercho.
Nid gäng nei! Nid gäng!
Das Knie:
Nume so, das Unregumässige
hani scho gmerkt i mim Chnöi,
a minere Chnöischiibe:
Achtung, sie het nid guet.
Aber das het mir niemer gloubt.
Die Läuferin:
So mit de Häng zwüschine
u d Bei usenang u so use.
Die Geschädigte:
Drübercho? Drübercho?
Weisch wie…… ! Weisch wie…..!
Die Läuferin:

Muesch gloub öppe, ig weiss no genau,
öppe 10 Meter Allouf
u när muesch mit de Häng so druuf
u Bei usenang u so drüber.
Das Knie:
Auso früener hei mir so Reife gha,
oder, müesse usegumpe-zrügggumpe,
hani scho Panik gha, ig triff uf de Reif
u mini Chnöischiibe...u när no Bockspringe!
Die Thurgauerin:
(aggressiv)
Bi o nid gäng drübercho!
Nid gäng nei! Nid gäng!
Die Dame:
(tänzelt, stösst es an)
Jäjäjä. Ig ha’s irgendwie gmacht,
zur Not, aber das isch…..
Die Geschädigte:
(zur Dame)
Auso mir hey aube so dicki…
Weisch so dicki Matte,
wot nächär bisch druuf gheit.
So vomne Houztrampolin isch me so gumpet,
u de isch me äne so ufne dicki Matte gheit.
Die Dame:
Jäjäjä ….das liegt mir nid.
Die Läuferin:
(aggressiver)

U d Bei immer wyder agschlage.
Hani nid so luschtig gfunge!
Nid so luschtig gfunge.
Die Dame:
(tänzelt)
Jäjäjä ….das liegt mir itz gar nid.
Die Geschädigte:
U de hesch immer no mau müesse gäu?
U eigentlech hätsch scho lang nüm wöuä!
Der Sportlehrer:
(pfeift)
Chor:
(schlagen auf das Böckli ein, tragen es zur Seite und bringen
Bänkli)
U de hesch immer no mau müesse gäu?
U eigentlech hätsch scho lang nüm wöuä!
U de hesch immer no mau müesse gäu?
U eigentlech hätsch scho lang nüm wöuä!
U de hesch immer no mau müesse gäu?
U eigentlech hätsch scho lang nüm wöuä!
U de hesch immer no mau müesse gäu?
U eigentlech hätsch scho lang nüm wöuä!
Der Nicht-Sportler:
(ganz gelassen, dort wo er zuletzt erzählt hat)
Me het eifach Turne gha.
Ig ha’s nid ghasset.
Ghasset hani’s nid, nei, nid ghasset,
aber ig ha’s o nid gärn gha.

Der Sportlehrer:
(pfeift)
Faites une equipe equilibré e multiculturelle!
Aber ä chly dally dally! (zum Publikum)
Oder, dr Röschtigrabe chli überwinde.
Blablabla.
Der Nicht-Sportler:
Me isch eifach ga turne,
wöu’s ufem Schtundeplan isch gsi.
Da isch dr Hatschi,
das isch denn dr Turnlehrer gsi,
dä het eifach für ds Turne d’Chutte abzoge,
mit dä Hoseträger, dä isch eifach
gediige i dr Gägend umegschtange.
Szene 9
Der Sportlehrer:
Auso aus Fachperson chani säge:
Wähle isch e didaktische Blödsinn.
Aber när gani wägg u mache nümme
u la se säuber la papple.
Der Nicht-Sportler:
Turne bi üs, das isch Chabis gsi.
Mir si so chli ume Platz umegschprunge
oder am Reck ghanget,
wie d’Affe im Zoo.
Chor:
(es wird gewählt, indem sämtliche Namen wiederholt
aufgerufen werden und die Spielenden sich auf der Bühne hin
und her bewegen, als würden sie sich stolz oder gedemütigt
in einer der Mannschaften begeben)

Houssi! Fridu! Zingg! Chrigu!
Lise! Verena! Flora! Simone! Rita! Alice! Dolores! etc.
Der Nicht-Sportler:
Da bini nie bi de Vordere gsi,
bi de Wunschkandidate,
aber o nid bi de Letschte.
Ah, itz müesse mir dä o no nä, das o nid!
Der Beinarbeiter:
(rennt vorbei, spricht dort, wo er vorher auch von sich
gesprochen hat)
Ig bi regumässig bi dene gsi,
wo am Schluss si gwäut worde.
Der Velofahrer:
(kommt angefahren, bringt Ball und spricht dort, wo er sich
zum ersten mal vorgetellt hat, während sich die anderen
beginnen langsam den Ball zuzuspielen, wer spricht, wird
nicht angespielt.)
Auso ig bi meischtens eine vo dene gsy,
wo no em lengschte uf em Bänkli ghocket isch.
Der Nicht-Sportler:
(verteidigt sich)
Auso, ig bi ganz sicher nid bi de Beschte gsi,
aber ig bi o nid dr Schlächtischt
oder bi de zwöi Schlächtischte gsi.
Der Velofahrer:
Ja, ig bi chly e Gschtabi gsy, aso….
dass me mi nid äso unbedingt wahnsinnig gärn
ir Mannschaft het wöuä.
(fährt weiter)

Der Nicht-Sportler:
Auso, me het vilich o wäge mir verlore,
aber nid nume wäge mir! Nid nume wäge mir!
Die Bekehrte:
(spielt als würde sie sich echt nerven)
He ig bi eigertlech besser!
Gopf-ridli, warum isch dä i mire Gruppe!
Der Nicht-Sportler:
Ig bi nid guet gsi, aber ig bi o nid schlächt gsi.
U da dermit bini eifach so per saldo Mitlöifer gsi.
Die Geschädigte:
Ja, die guete Giele, die si immer zersch furt.
U när die gute Modi,
u nächer die nid so guete Giele,
u när die nid so guete Modi,
u nächär no die letschtere.
Chor:
U nächär no die letschtere!
Die Geschädigte:
Ja i bi bi de letschtere gsy!
Auso wäge mir hei si im Vöukerbau nie gwunne,
aber…. äuä…. äuä ender vrlore.
Das schlechte Gewissen:
Auso, ig bi säuber eifach nie
würklech wahnsinig guet gsi.

Das isch für mi immer so chli,
ja, ig bi eifach nid so schnäu gsi,
im Reagiere u so.
Der Sportlehrer:
(spielt sich auf)
Auso ig bi im Gägesatz zu öich,
ja so chlei dä gsi, wo ehm....
ig hät itz fasch gseit dr Star!
Auso, ig bi dä, ig bi immer dä gsy,
wo aus Erschte gwäut isch worde!
Szene 1o
Der Sportlehrer:
(pfeift)
Blablabla. Es git eifach Lüüt,
die chöi huere guet ruedere u si huere schnäu,
aber derfür chöi si äbe de ke Bau,
ke einzige jämmerleche Bau fasse.
Die Bekehrte:
Turne isch für mi eifach Horror gsy,
ig ha’s eifach ghasset.
Der Sportlehrer:
Aus wo Schpiu und Bäu u so abelangt,
bini sehr guet gsi!
Die Bekehrte:
I däm Auter bini ziimlech fescht gsi....
Der Sportlehrer:

Isch cool gsy, auso unger Jungs,
so di schportlechi Wärtschetzig
isch natürlech scho no wichtig.
Dr Bau isch eifach geil.
Ig ha mi immer gfragt,
wär dr Bau erfunge het?
Die Bekehrte:
Ig ha de o nid möge renne
u de hani mi o immer totau müesse aschtränge
u de hani mir de aube so dänkt:
Jä, de seit de mir dä oder die wyder wüescht,
wöu ig nid so schnäu bi u so.
Der Sportlehrer:
Chasch du dir da öppis drunger vorschteue,
weni säge: Dr Bau isch geil?
Die Bekehrte:
Ig hätt ja scho wöue,
dass si nid wäg mir schlächt si.....
Das schlechte Gewissen:
I bi mängisch eifach so chli umegschtange
u de isches natürlech für ds Team nid so guet gsi
und ja, drum bini de aube
o nid aus Erschti gwäut worde.
Die Läuferin:
(wird ungeduldig, rennt an Ort?)
Ig ha immer sehr gärn turnet,
ig bi nächär no lieber dusse gsy.
I bi äbe o sehr gärn grennt, denn scho.
Die Dame:

So bis d Lunge zum Lib usecho wär,
bin ig itz do im Oval zringsum grennt.
Villech 20 Minute eifach nume
(prahlt)
zum bewyse, dass i das cha.…
Aso do hätt ig mir itz ni ä Blössi gäh
und wär nach fünf Minute abgsässe.
Das het ig jetzt nie gmacht.
Die Skikanone:
Die Löif, die hani immer ghasset,
da hani immer Siiteschtäche becho,
das hani nie gärn gmacht.
Die Bekehrte:
Das isch gange, die Schtaffetelöif,
när dr Chnebu am Nächschte gä
u när losrenne, das hani när mit dr Zyt
o no dr Plousch gfunge.
Aber süsch, eigertlech süsch Turne,
auso wüklech....
Die Skikanone:
Immer das Siiteschtäche bim Secklä,
nei, das isch nie mis Ding gsi.
Der Velofahrer:
(holt Ball wieder ab)
I ig ha mi de aube dry gschickt,
nid dass ig mi irgendwie hätt wöuä düräsetze.
U töipelet hätt.
(ab)
Szene 11

Das Knie:
(fällt plötzlich mit einem Riesenknall zu Boden)
Ig ha mit eufi mini Chnöischiibe usghänkt
u das het sich füf Mau wiederhout.
Die Geschädigte:
(kniet sich nieder untersucht das Knie)
Die Chnöischiibe isch dusse.
Die Thurgauerin:
(kniet sich auch zum Knie)
Das gyt ä riise Blueterguss.
Das Knie:
Einisch isch ds Band agrisse gsi,
mis Chnöi im Gips. Drei-Viertel-Jahr
hani ir Schueu gfäut, wäg däm Chnöi.
Die Dame:
(zieht Ärztinnenmantel über und hängt Stetoskop um, spricht
Berndeutsch)
Zeiget mau das Chnöi!
Ja, Mädel, das isch gar nid guet,
du hesch es schlächts Bindegwäb!
Das Knie:
Auso chani gar nüm mitturne?
(alle neidisch)
Die Dame als Ärztin:
Das cha grad wyder ushänke.
Am Beschte isch:
Me befreit di mau vom Schport!

Chor:
(ungläubig verwundert)
Befreit vom Schport!
Das Knie:
(wieder zum Publikum)
Aber das isch mit eufi gsy,
chum bini i ds Gymnasium cho,
isch mir das scho wyder passiert.
Ig ha eigertlech nie meh turnet.
Ärztin:
Da fäut haut einfach d’Chraft.
Nume ja nüm turne, das Meitli.
Chor:
(voller Neid)
Nume ja nüm turne das Meitli!
(Oder: Nume ja nüm turne!)
Szene 12
Die Dame:
(zieht Mantel wieder aus, hinter vorgehaltener Hand, spricht
wieder Baseldeutsch)
Mir als Meitli, ig weiss nid,
wie das hütte isch?
Mir händ jo jede Monet dörfe fähle.
Wenn mr d Mens gha händ,
het me as Meitli nid turnet.
Uf all Fäll het me müesse luege,
dass me würklech all vier Wuche fählt
und nid sunscht!

(Chor ab)
Velofahrer:
(fährt vorbei, keucht)
Die Läuferin und der Beinarbeiter:
(rennen vorbei, keuchen)
Szene 13
Der Kunstturner:
(springt über Böckli oder auf Trampolin)
Dr Ueli Bär, das isch üse Turnlehrer gsy.
Öppe i dr füfte Klass hei mir dä gha.
Das isch e fanatische Sportler gsy,
u mir hei immer über ä Mittag
chönne i d Turnhalle ga Trampolin ga ufschteuä.
Wüsster, dert ds Mittag ässe.
U när isch er immer dört gsy, u wüsster
i de Turnchleider het er när Französisch gäh,
das isch ganz en engagierte Ma gsy.
U das si mini erschte Turnschtunde gsy,
wo denn…
Der Sportlehrer:
(zieht kurz alten Trainer über)
Du Choquard los einisch….
Der Kunstturner:
Herr Bär….
Der Kunstturner:
So wie du turnisch…du bisch…
wetsch nid bi däm Verein mau ga luege?
Der Kunstturner:

(staunt und freut sich)
Wie? Bymne richtige Turnverein?
Der Sportlehrer:
He ja, bi Bärn Bärna.
Der Kunstturner:
Was bi Bärn Bärna?
Der Sportlehrer:
Bärn Bärna isch dr Verein.
Der Kunstturner:
Dä het mi eigentlech uf ds Kunschtturne bracht,
und dä het mir sehr viu Iidruck gmacht.
Der Sportlehrer:
(stolz)
U gförderet haut.
Ig bi sowiso, ig ha sowiso, eh....
(zieht alten Trainer wieder aus, pfeift und wird wieder streng)
Ig bi eh dr Typ,
wo extrem breit interessiert isch.
Auso, ig bi eigertlech,
das tönt itz fasch chlei arrogant,
weni das säge:
Ig bi eigertlech füre Schportlehrer ideal.
(pfeift abermals)
Eis Glyd aträäääte maaarsch!
Usryyychte! Abträääääte!
Szene 15
Die Läuferin:

(kommt nochmal vorbei, ausser Atem, während die andern
abgehen)
Was mi aube o no…
Weni anere Turnhaue vorbirenne,
da schtinkts immer glych:
Nach Schweiss, nach Putzmittu, nach Socke….
(ab)
Zweiter Akt
Rote Socken
Szene 1
Der Velofahrer:
(neben grossem Karton mit Hometrainer vorne auf Fahrrad
liest Begleitkarte)
Chor:
(alle in roten Socken, binden sich hinten die Wanderschuhe,
die Thurgauerin hat Stöcke dabei)
Chömet! Chömet!
Mir göh! Mir göh!
Chömet! chömet!
Mir göh! Mir göh!
Der Velofahrer:
(liest Karte vor)
Für Dich und für Deine Gesundheit
mit frohen Weihnachtswünschen!
(wird böse)
Chor:
Chömet! Chömet!
Mir göh! Mir göh!
Chömet! chömet!

Mir göh! Mir göh!
Der Velofahrer:
Es isch eifach es Objekt,
wo gar nüt ds sueche het i mire Wäut!
Irgendwie, won ig mir nid cha vorschteuä,
es wär totau fäu em Platz bi mir dehei.
Ig ha füf Velo!
(lädt Schachtel auf Fahrrad und ab)
Szene 2
Chor:
(alle in roten Socken, binden sich hinten die Wanderschuhe)
Chömet! Chömet!
Mir göh! Mir göh!
Chömet! chömet!
Mir göh! Mir göh!
Die Geschädigte:
(beim Schuhebinden, tritt vor)
Aus Ching si mir o öppe gange.
We me mau när gange isch gsy,
isch es guet gsy, meischtens guet gsy.
Eifach so ds Gah isch immer müehsam gsy,
früe ds Ufschtah u… ds Gah….
Der Kunstturner:
(leicht vorwurfsvoll)
Aber chly ga loufe, chly usse?
Die Geschädigte:
Ds Gah, ja, eigetlech, das Gah.

Das Gah isch immer müehsam gsy.
Der Kunstturner:
Mi Vater, dä isch itz 77gi!
Dä isch topfit, gseth guet us, super!
Dä isch 40 Jahr lang
jede Tag isch dä ä Schtung gloffe.
Ids Gschäft.
Die Geschädigte:
(verteidigt sich)
Ig ha nüt gäge Wandere,
aber we du itz ä Wanderer fragsch,
werum chunsch nid cho touche?
Würd dä ja o säge,
werum söu i cho touche?
Die Thurgauerin:
(erstaunt, ohne dass die Geschädigte sie bemerkt oder
reagiert)
Touche? Hesch du gseit touche?
Tuesch du touche? Ig tue o touche.
Ig bi grad uf de Maledive ga touche.
Der Kunstturner:
Mi Vater, 40 Jahr lang jede Tag
ds Fuess ids Gschäft.
U em Mittag hei cho ässe.
Immer ä Viertuschtung 20 Minute ei Wäg,
auso über e Schtung.
U jede Tag… jede Tag!
Szene 3
Chor:

Chömet! Chömet!
Mir göh! Mir göh!
Chömet! chömet!
Mir göh! Mir göh!

Der Sportlehrer:
(in roten Socken)
Hei, chum doch o!
Die Skikanone:
(setzt sich in einen Fauteuil, mit Drink oder Fernbedienung)
Das isch wüklech, (oder würklech)
das machi no hüt gar nid gärn!
Der Sportlehrer:
We mr auii göhhh.
Die Skikanone:
Frag mini Gschwüschterti!
Die, die wandere für ds Läbe gärn.
Der Sportlehrer:
Chum itz, chum doch o!
Die Skikanone:
We’s e Quau isch für mi!
Der Sportlehrer:
Chum itz, de chöi mir chli plöiderle.
Die Skikanone:
Es bringt doch nüt,
we das für mi es....
we das für mi es Liide isch!
Der Sportlehrer:

Blablabla. Liide isch
auso es grosses Wort.
Die Skikanone:
Ig ha geng mit müesse.
U am Sunntignami dr Sunntigs-Schpaziergang!
Ig ha das immer ghasset.
Auso wüklech ghasset!
Ga schpaziere am Sunntignami,
immer dr glych Cher!
Immer genau dr glych Cher!
Immer ume Waudrand.
Irgendeinisch het’s gmacht:
Hä!? Scho wyder ga loufe!?
Der Sportlehrer:
Blablablablabla.
Die Skikanone:
Das het mir när sone Abneigig gä.
Du, sorry! Du weisches,
es het doch ke Sinn,
dass ig mitchume!
Der Sportlehrer:
Blablablablabla.
(setzt sich wieder)
Szene 4
Chor:
Chömet! Chömet!
Mir göh! Mir göh!

Chömet! chömet!
Mir göh! Mir göh!
Die Dame:
(sitzt mit Nichtsportler in roten Socken auf einer grünen
Bank? Plaudern. Reden dann aneinander vorbei, kann, wenn
nicht lustig, gut gestrichen werden)
Jo nei: Nid so vill!
I mym Alter.
Der Nichtsportler:
Ig bi o ke Bruefswanderer.
Es git ja so setigi,
wo jedi Wuche zwe oder drei Tag ungerwägs si.
Ig säge dene Bruefswanderer.
Die Dame:
Nei mir mache nid mol 10 Kilometer!
Der Nichtsportler:
Da git’s de so setig,
wo mit sich aleini ungerwägs si,
das isch de nid so luschtig.
Die Dame:
(immer auf Baseldeutsch)
Du ich mag’s wäge dusse,
jo weisch mir laufe gmüetlig.
Der Nichtsportler:
Es muess ja nid ä verruckti Sache si.
U när eifach e Schtung,
zwöi, drü Schtung tuet’s o.

Die Dame:
Mir tüend nid hetze.
Eifach so laufe.
Der Nichtsportler:
We me amne Ort
no zämehocket u eis zieht.
Der Beinarbeiter:
(kommt angerannt, keucht immer mit Stirnlampe, sieht
Wandergruppe)
Wie die sech da wyder abmühie!
Uf mire Frous Siite....
Das si o so Bärggänger.
Die gö würklech ga Bärgschtiige,
mit Picku, Seili u Hägge. Und em.....
Ig bi öppe o scho mit.
Mi Schwiigervater, de isch mittlerwiile 65.
Isch topfit, aber dä cha äbe nid wandere.
Dä secklet. Das machi lieber allei.
(rennt weiter)
Der Nichtsportler:
(sieht auch Wandergruppe)
Ig bi geng wyder erschtuunt,
wie viu da, o ire Gruppe,
mit sich aleini ungerwägs si.
Die Dame:
Ich liebe so Gruppe!
Der Nichtsportler:
U zwar nid eifach um ds Huus ume.
Das si fasch armi Cheibe.

Die Dame:
Ds Gruppeläbe liebi über alles.
Der Nichtsportler:
(als wollte er sich selbst überzeugen)
Mou, d Natur, das isch natürlech
o öppis Wunderschöns,
we me amene Ort isch u när Bärge gseht.
Die Dame:
Ds Gruppeläbe liebi, das isch höllisch!
Der Nichtsportler:
Mou, Natur, das isch natürlech
öppis Wunderschöns,
oder.... schöni Blüemli uf ere Matte.
Das ghört auso o derzue.
Der Chor:
(ganz leise)
Das ghört o drzue.
Die Dame:
Wäge dr Gruppe byni ich jo i myn Bruef!
Der Nichtsportler:
Oder.... schöni Blüemli ufere Matte.
Das ghört aus o zum Wohlbefinde.
Die Dame:
Ig liebe so Gruppe…..
Aber höllisch!

Szene 5
Chor:
Chömet! Chömet!
Mir göh! Mir göh!
Chömet! chömet!
Mir göh! Mir göh!
Die Wandergruppe hält an, wühlt in Rücksäcken beim Picnic.
Trinken und verpflegen sich.
Das Knie:
(keucht)
Aber chli schnäller wandere
oder äbe so Bärg-Wandere,
we’s da so obsi u nidsi geit,
cha me fasch säge,
das cha me scho fasch zum Schport zeue.
Da chunt ja o d’Pumpi rächt dra.
Die Läuferin:
Ä-ä! Für mi nid!
Die Bekehrte:
(keucht)
We du würklech es gwüsses Tempo hesch
oder ob du meh schpaziersch.
Die Läuferin:
Nei, für mi nid!
Die Bekehrte:
We du wüklech imene Tempo

derna loufsch,
de cha das scho unger Schport ga,
fing ig itz.
Die Läuferin:
Aä! Ig nid!
Das Knie:
Auso weni itz no näbeher viu rede u so,
de isch’s für mi o e Schpaziergang.
Aber weni schneller loufe u wük
o in Atem chume u grad no so cha rede u so,
de isch’s für mi,
de cha das für mi o e Schport si.
Die Läuferin:
Aä. Für mi nid.
Für mi isch das Usglych zum Autag.
Der Velofahrer:
(auch in roten Socken oder mit Fahrrad? Hat er Proviant
gebracht?)
Nei, ig würds aus Schport bezeichne,
wes machsch mit müglechscht Tempo.
Müglechscht schnäu, müglechscht höch ufe…
müglechscht irgendwie Schpass!
Die Läuferin:
Für mi nid.
Wuä ig…
Wuä ig säute so usser Atem chume….
(wandert schnell weiter)
Der Velofahrer:
Auso, ig bi aube immer ds vorderscht gsy.

Auso ig ha nid möge so langsam loufe,
das zieht sech eigentlech bis hüt no dürä.
Äbe es rächts schnäus Läbenstämpo.
(fährt weiter)
Chor:
Chömet! Chömet!
Mir göh! Mir göh!
Chömet! chömet!
Mir göh! Mir göh!
(alle ab zum Umziehen, ausser die Thurgauerin)
Szene 6
Die Thurgauerin:
(mit Stöcken, kann auch hin und herwalken, thurgauert)
Ig tue o touche. Ja ig touche.
Aber nume im warme Wasser.
Ig ghöre zu dr Rasse vo de Warmwassertoucher.
Hie ir Schwyz bini no nie ga touche..
Itz bini grad uf de Maledive gsy.
Vierzäh Tag uf emene Schiff!
Vierzäh Tag uf See, u eifach…eifach touche!
Jede Tag drü mau.
Ds Wytischte, wo’ni dunger bi gsy isch….
ig dörft das gar nid säge….46 Meter.
Die schönschte Touchgäng si zwüsche 15 u 25 Meter.
Je wyter danide, dass dr syt,
desto meh Farbe göh wäg.
Es isch per Zuefau gsy,
dass mr dann söufu töif abe si.
Iig begähre das gar nid,
söfu wyt abe dsgah.
De het me o lang für ufe.
Szene 7
Alles fährt Ski

Chor:
(alle gehen in Skikleidung mit Skis auf dem Rücken einmal
vorbei, wechseln vielleicht die Skis von einer Schulter zur
andern, stossen zusammen, jemand bekommt einen Schlag,
jemand kann die Skis nicht richtig tragen, kommen wieder
zurück, als seien sie schon weit gegangen, vielleicht stellen
sie einen Skiständer auf, stellen das Treppchen auf die
Bühne)
Träppele. Träppele.
Uf d Schnurre flüge.
Ufstah!
Träppele. Träppele.
Uf d Schnurre flüge.
Ufstah!
Die Skikanone:
(steht zuoberst auf dem Treppchen, aber genau dort, wo sie
sich auch vorher direkt ans Publikum gewendet hat)
Ig bi scho sehr gärn schnäu schiigfahre!
Aber ig bi würklech e rächt usgeprägte Vernunftsmönsch.
Auso, ig bi nid eini,
wo grundsätzlech schnäu fahrt,
uf de Schii nid wie im Outo nid, sondern,
det woni dr Iidruck ha, ja, det chanis verantworte.
Ds Tempo, ig gloube es sich ds Tempo.
Schiifahre, das isch immer e grossi Liideschaft gsi vo mir!
Schiifahre, u ig weiss no aus Ching,
hani immer dervo tröimt,
weni di Schiirenne ha gluegt,
o mau so e Person z’si,
mau uf somene Träppli z’si,
Oh, die det ufem Träppli!
Auso, ds Idou woni nachegiiferet ha,
das isch ds Vreni Schneider gsy.
Szene 8
Chor:

(Songtext kann noch der Musik angepasst und gekürzt
werden. Höchstens die dann drei besten Strophen
verwenden)
Ds Vreni Schneider
het Medaille gwunne noch und noch
im Rieseslalom im Slalom im Super G
u o ir Kombination
u o ir Kombination
Niemmer isch exakter
um die Pföschte umegfahre
aus ds Vreni Schneider
mit ihrer sympathische u natürleche Art
mit ihrer sympathische u natürleche Art
Ds Vreni Schneider
die bodeschtändegi Person
Olympiasiegere, Wäutmeischterin,
eine vo dä gröschte Frouenäme im Schwiizer Schii
das isch gar ke Frag, das isch gar ke Frag
Ds Vreni Schneider
isch eifach e feschti Grössi
isch lang die gröschti Schikanone gsy
und a grosse Name no hüt
ä grosse Name no hüt
Ds Vreni Schneider
isch eini, wo chly em Bode blybe isch
si chunnt us Elm u het risegi Erfouge gfiiret
für d Schwyz, für d Schwyz
Ds Vreni Schneider
die bodeschtändegi Person
Si isch immer so sympathisch
u o so natürlech überecho
So sympathisch u so natürlech überecho
sie isch so di ufem Bode blibnegi
die ufem Bode blibnegi
bodeschtändigi Person

Szene 9
Der Nicht-Sportler:
(Mit Skis auf den Schultern)
Mini erschte Versüech,
aus chlyne Bueb....
Der Kunstturner:
(mit Skis auf den Schultern, teilweise en français)
Mir hei es wunderschöns Feriehüsli gha.
U zwar im Jura obe.
Der Nicht-Sportler:
Ig bi i dr Autschtadt ufgwachse,
u det het me e riise Schpiuplatz gha,
di ganzi Autschtadt het nächher üs ghört.
Bis zum Rosegarte ufe!
Der Kunstturner:
(teilweise französisch)
U hingenache a däm Feriehüsli,
het’ s e schteile Hang gha,
u dört isch mi Vater em Morge früä
drü Schtund lang go d Pischte präpariere.
U när isch ds ganze Dorf…
haut denn het’s no keni Schiilifte gha.
Der Nicht-Sportler:
U hinger em Rosegarte isch dr Schpringgarte,
auso dert, wo d’Schtäu si, dert uf däm Gländ,
dert hei mir öppe chly gschiilet.
Die Bekehrte:
Ig ha nid mau uf de Schii chönne schtah.

Ig bi eifach bim Chliinschte,
we’s nid gad totau flach isch gsi,
hingerzi grütscht, oder?
Ig bi meh am Bode ghocket
aus uf de Schii gschtange.
Die Skikanone:
Das isch mir extrem bliibe:
Me het schtundelang träppelet,
träppelet, träppelet,
dass es einigermasse fescht isch,
när het me vilich zwe, drei Böge chönne mache
u när isch scho fertig gsi.
Chor:
Träppele. Träppele.
Uf d Schnurre flüge.
Ufstah!
Träppele. Träppele.
Uf d Schnurre flüge.
Ufstah!
Der Kunstturner:
Ig bi öppe Achti gsy.
Won ig zersch mau Schii ha gha.
Das si so Schi gsy oni Kante.
U des symer dört ga schiifahre.
Dört hanni lehre schiifahre.
A däm Hang.
Die Bekehrte:
Das het sone Energie bruucht!
Überhoupt di Chraft i de Bei,
um nume druf z’schtah, när no abezfahre!
Das het mi eifach totau bruucht!
Wöu ig immer überfloge bi.

Szene 10
Der Velofahrer:
(hat seine Skis auf dem Fahrrad)
Aus chlyne Goof byni es paar Jahr
i d Schischuel in Villars.
Es isch ä wahnsinnig härzegi Schiilehrerin gsy,
scho ganz vrrunzlet und e die het eifach,
die het en extremi Ruäh usgschtraut
u Usduur gha, jedes chlyne Ching
wyder uf d Schii ds schteue.
Die Dame:
(spielt die Skilehrerin und bückt sich wie zu einem Kind
herab, Berndeutsch oder Walliserdeutsch)
U itz probiersch no mau,
chunnt de scho guet!
Der Velofahrer:
(schliesst di Augen)
Wenni d Ouge zuetue gsehni no,
wie das isch gsy:
De gsehni no so ne Abfahrt,
welle Hügu, dass mr si abegfahre.
Dä isch rächt flach gsy.
Dass me nid grad uf d Schnurre gfloge isch, oder?
Die Dame:
U itz probiersch no mau,
schön vore d Spitze zämme,
chly füre liige,
so, ja chunnt de scho guet!
Der Velofahrer:
Es het extrem gfägt.

Aber de hani no ds Bei broche.
Das isch aber i dr Länk gsy.
Ig bi uf däm Schlitte nächär abe i ds Tau.
E komischi Erfahrig, wie das schüttlet.
U schnäu wie ne More!
(geht ab)
Szene 11
Die Läuferin:
(ausser Atem)
Mir si da hinge, im Waudloch,
am Ändi vom Längassbös, Zwöufibös.
Das isch…. ig weiss o nid,
zäh Meter läng gsy. Oder d Schi bugglet
u dert für ga… so mit Fasstübeli,
wo me hinge het zueta, so…
No ke Kabu. U die aute Bindige.
Ig ha nie eigeti gha, bis lang, nei!
Immer irgendwie vor Schwoscht
oder wo mi Vater irgendwie säuber…
Klar hätti gärn eigeti gha! Klar!
(rennt weiter)
Chor:
Träppele. Träppele.
Uf d Schnurre flüge.
Ufstah!
Träppele. Träppele.
Uf d Schnurre flüge.
Ufstah!
Szene 12
Die Bekehrte:
(mit Skis auf dem Buckel)
När aus Schueumeitli hanni nüt gschiilet.
Nä-ä, da hani mi so soublöd beno!

Mou, mir si zwar i ds Schiilager.....
Der Sportlehrer:
Ah Schiilager!
A Schiilager hani gueti Erinnerige.
Ig ha sone Jesus-Freak-Zyt gha
und bi so i chrischtlechi Schiilager gange.
Die Dame:
(mischt sich ein ohne Skis)
Schilager, aso Schilager!
Aso früener händ mir in Basel…
sy mir inere Schuel gsy,
wo so schpartanisch gsy isch!
Me isch i ne Schiilager gange,
nöime, wo me het müesse laufe!
Die Bekehrte:
Mir hei aube müesse es Teschtfahre mache,
wo me iiteilt wird, oder?
I Afänger, Mittu, Guet.
Und ig bi so soublöd gfahre äxtra,
dass ig eifach zu de Afänger muess,
dass ig nid z’viu muess mache. I Chue.
Der Sportlehrer:
Da bi üs isch sicher o wichtig gsi,
dass me mit Lüüt zäme isch,
wo chli über Gott u d’Wäut u Jesus
u so chasch ploudere.
Die Dame:
Me isch i ne Schiilager gange,
wo’s käni Schilift gäh het!
Dass me aso jo nid vrwöhnt isch,

u nid z vill Gäld bruucht!
Und do isch me do so nöime mit de Fäll ufegloffe
und so irgend e Wage mit emene Ross
hät denn d Ruckseck ufeträit,
wo me bruucht het für die Wuuche.
Der Sportlehrer:
Das isch sones Schiilager gsi.
Vor vereinigte Bibugruppe, VBG,
isch das us organisiert gsi.
I de Flumser Bärge.
Auso ig ha när im Schtudium o d’Schneeschportuusbildig
gmacht. Mit Abschlussprüefige.
Die Lager.... die Lager dert hingäge,
di si immer.... am Tag so di seriöse Schtudänte,
u när am Abe irgendwie Sangria bis a Bach abe.
Szene 13
Das schlechte Gewissen:
(weiss nicht, was Felle sind)
Auso dir syt.....
Nöime mit dä Fäu ufegloffe?
Die Dame:
Jo, das sind Seehundfäll, schwarzi.
Das schlechte Gewissen:
Aso würklech Seehundsfäll?
Die Dame:
(zeigt es an Ski)
Die muesch du do unde amache.
Und de nochär wenn du vorwärts gosch,
de isch es die Richtig vo de…
vo de Hoor, wo glatt sind!

De chasch du rutsche und wenn du schtosch,
würds Gegesyte vom Fäll….
das hebt di denn,
so bisch du i die Hütte ufegloffe.
Chor:
Schteisse. Schteisse.
Immer schteisse
im tiefe, tiefe Schnee!
(oder: dür ä tief, tief Schnee!)
Szene 14
Die Geschädigte:
(mit Skis auf dem Buckel)
U när das Gschleipf die ganz Zyt.
Schport isch eifach Mord!
Es isch so öppis Müehsams!
Es isch so müehsam!
Eigetlech bym Touche isch es genau ds Glyche:
Bis de aus hesch!
Bis parat bisch!
Bis dr anger parat isch!
När schleppsch das Züg irgendwo häre!
U när leisch di a!
U när isch zwar alles sehr fein,
aber nächär aus wyder zrügg, oder!
Das Gschleipf em Morge i dene Schue inne!
U när tuesch d Jagge zue, hesch scho heiss!
Chum bisch duus, hesch chaut!
Es isch genau dr glych…Sch…..
Die Umschtänd, wo me da hett!
Die Dame:
(ohne Skis)
Und mit däne Schue und mit däne Schii!
Immer mit em Auto nöime hifahre!
Und ig ohni Auto allei i de Ferie.

Es isch mir de eifach ds kompliziert gsy
und denn hanni ufghört.
Die Geschädigte:
U immer so die Drohig vom Vater:
Süsch tueni dr de Fäu…
u de muesch de mit de Fäu!
Ig bi nid ds Vreni Schneider!
Szene 15
Die Thurgauerin:
(geht leicht vorbei mit kleinen Skis)
I ha eigentlech o wöuä höre,
u nächär hanni agfange mit dene chlyne Schiili.
Da hesch ganz normali Schischue,
die hanni syt Ewigkeite.
Und e… da chasch eifach zuetue und abefahre!
Chor:
Eifach zue.
Eifach abe.
Eifach zue.
Eifach abe.
Die Thurgauerin: (thurgauert, wenn zuviel streichen)
Du bisch schnäuer im Chere.
Du muesch ganz bockbeinig drufschtah
u nächär chersch mit Körperiisatz.
Dr Nachteil isch, du bisch uf länge Gredine weniger schnäu!
Itz zletscht bini grad uf Bellalp gsy.
Das isch im Rhonetal.
Szene 16
Der Beinarbeiter:

(angerannt, mit Stirnlampe)
O das, das isch für mi so bezeichnend,
aus woni mit Schport mache, das isch,
ig mache’s meh zur Fröid, zum Uusglich.
Aber ig hät nie dr Ehrgiiz gha,
öppe a Schiirenne teilz’nä.
(fängt an mit ÜBUNGEN)
Die Dame:
Ig ha käs so postitivs Verhältnis zu Rennfahrer.
Im Gegeteil! Ig finde das im Grund gno,
aso Abfahrtsrenne find ich öppis Blöds
und das vo dä Männer find ich ächt gfährlig!
Der Beinarbeiter:
Ig bi scho abegfahre, aber em...
Ig ma mi no anes Schiirenne bsinne,
Ig bi abe dür ds Ziu und ig ha dänkt:
Wow, dürecho, u dunger het’s mi no bäset.
(lacht)
Aber mi Frou, die isch FIS-Renne gfahre.
Die Dame:
Aso en Abfahrtsrenne, hützutag, find ich….
es isch mir eifach ds gfährlich.
Und je nach däm, mängisch bisch tod!
Oder querschnittglähmt!
Der Chor:
Mängisch bisch tod
oder querschnittglähmt!
Die Skikanone:
(zeigt ihr Skis)

Ig ha no hüt es Foto, ig mit dene Schii,
so ufgschteut wi aube äbe,
wi d’Schiirennfahrer unger posiert hei,
da bini sehr schtouz gsi.
Ig hane sehr Sorg gha, zu dene Schii.
Die Dame:
Nei, das find ich itz nid witzig!
Aso Ryseslalom oder Slalom,
das find ich… das find ich no guet und schön,
das chasch liege. (schauen)
Schön, chasch Fröid ha,
wie si do um die Schtäke umefahre,
aber aso Abfahrt da hanni aso ke Fröid,
nä-ä, dorum also ds Vreni Schneider cha…
ig cha mi nid begeischtere. Aso sorry!
Das Knie:
(kommt und geht)
Me cha doch Schlitte fahre,
me cha doch eifach Schii fahre.
Itz bini aber e Dütschi u nachem Chrieg oder,
mir hei nüt gha:
Mir hei weder e Schlitte gha,
no Schii, jemaus.
Das heisst, mir si mit angere Schlitte gfahre
u zwar hinger drufe und eh,
mir hei e Raddel-Rutsch gha.
Süsch hei mir nüt gha.
Chor:
Schteisse. Schteisse.
Immer schteisse
im tiefe, tiefe Schnee!
Szene 17

Die Skikanone:
Da hani mau ändlech im Buembach hinde
ane Schiilift dörfe.
Itz isch’s aber mit de Lüt nid ufgange
u ig bi aleini a dä Bügu.
U när, dr Bügu azoge, u itz bini,
ig bi sones chliis, brings Schtünggeli gsi,

u när het das mi...!
Itz het das dä Bügu glüpft!
U ig merke das u wini bi:
Wähähähwähwäh!
Chor:
Abschteue! Abschteue!
Die Skikanone:
Zerscht Mau ufem Lift,
u när isch das mit mir bis ganz ueche.
När bini det obe gsi, ha so abegluegt,
da isch es sones Bächli,
gad, gad drann a isch so nes Bächli,
es schmaus, aber, sones Bächli glüffe.
U d’Lüt mögge!
Chor:
Abschteue! Aabschteue!
Die Skikanone:
Mitemne länge Haage si sie cho,
när si sie mi cho obenabe zieh.
U das Ganze da näb däm Bächli,
wo linggs düre isch.
När isch d’Schwoscht mit mir ufe Bügu cho,
när si mir wüklech no gfahre
u no wyter ueche u ache,
aber ig ha jedes Mau Schiss gha.
Die Läuferin:
(ausser Atem)
Mir si ganz lang immer nume gloffe.
Eifach überau, im Lötschetau,
i de Schilager, dört het’s niene Lifte gha.
Ig bi scho lang i d Schueu gange,
wo ni zersch mau uf e Lift bi.

Das isch de es Erläbnis!
We de ändlech mau darfsch fahre,
nid geng muesch ufetschaupe!
(rennt weiter)
Die Skikanone:
(kommt vom Treppchen runter)
(Pause)
Schiifahre chani o wyder mittlerwile,
was mi sehr ufschteut,
aber eifach zwe Gäng zrügg,
aber das machi gärn,
für glychwou uf de Schii chöne z’schtah.
U itz gniesseni das so wini’s no cha.
Ig maches genau glich no,
eifach aus itz e chli dosiert, abgfäderet.
Chor:
Schteisse. Schteisse.
Immer schteisse
im tiefe, tiefe Schnee!
oder
Träppele. Träppele.
Uf d Schnurre flüge.
Ufstah!
Träppele. Träppele.
Uf d Schnurre flüge.
Ufstah!
(Alle ab)
Szene 18
Die Bekehrte: (wenn zu lang streichen)
(allein)
Aber när eifach wo d’Ching si nache gsi,

die hei rächt früech afa schiile,
da si mir id Schiiferie
u när isch es wunderschöns Wätter gsi,
und ig bi dert so i däm Schnee gschtange
u ha gfunge: So schöne Schnee!
So schöns Wätter und ig fahre da nid z’dürab!
De hani d Usrüschtig gmietet,
när het das mir vo Winter zu Winter
meh afa gfaue und itz schiileni
sicher scho öppe guet 20 Jahr au Winter.
(ab)
Der Kunstturner:
I bi o nüm go schiile, ha ke Gäut gha,
nächäne si Problem cho, privat u so,
de hesch ke Zyt gha zum Schiile,
u när isch d Scheidig cho,
dört hanni afa Fitnesse u Theater schpile.
Hanni gmerkt, itz muess ig öppis mache,
süsch wird i ja dick u unbeweglech.
Szene 19
Cancellara:
(Bild mit Ton? Oder Velofahrer als Weltmeister?)
Auso im Schport i de früechere Jahre,
im Schueschport, ir Liechtathletik,
Langlouf, Schiile u süsch no Züg,
wo mr öppe gmacht hey,
bini immer irgendwie guet gsy.
Immer! I ha nid eifach …ich ha nid eifach
äs Schtück Houz aglängt u nid gwüsst was mache.
Aber hüt, ds Glück, das muess me sueche.
Das fingt me nid einfach so.
We me am Bärg ufegeit,
dä isch mit Höchs und Tiefs vrbunde,
me cha nid eifach nume grad us

u när isch me de em Gipfu u när het mes,
das funktioniert nid äso.
Szene 20
Der Kunsturner:
( hat schon vorher mit der Geschädigten Sichtkontakt auf
genommen. So: Kennen wir uns nicht? Spielen das auf einer
zusätzlichen Ebene wie in einer anderen Zeit.)
Ig schpile eifach no chly Theater.
Die Geschädigte:
Ig schpile viu Theater.
Der Kunsturner:
Ig schpile nume chly Theater.
Die Geschädigte:
Nei, ig schpile würklech viu Theater.
Der Kunsturner:
(Französisch?)
Si schpiut würklech viu Theater.
De heimer üs begägnet,
mir hey beidi mitgspiut
mitgschpiut aus Schouschpiler.
Die Geschädigte:
Auso wo mir üs troffe hei,
das isch no so schpezieu gsi.
Der Kunsturner:
Da trifft me sech, zmitts ir Nacht.

Nach dr erschte Prob oder.
(zum Publikum)
Ig ha öppis vo dä Ching gseit.
U si het o öppis vo de Ching gseit.
Die Geschädigte:
Ne nei, itz bini scho lang gschyde.
Der Kunsturner:
U ig bi vrwitwet.
När byni lang ds Nicaragua gsy.
Die Geschädigte:
Isch nid wahr?
Der Kunschturner:
Dert sy o myni Ching uf d Wäut cho.
Die Geschädigte:
Ig by ir Cooperative Ruben Dario gsy.
Der Kunschturner:
Itz weiss ig wär du bisch.
Du bisch d Fründin vom Finu Tarner gsy.
O ne Bärner vo hiä.
Die Geschädigte:
Genau.
Der Kunstturner:
Ig has doch gwüsst, dass ig di kenne.
D bisch mi denn ds Managua em Flughafe cho abhole.

Won ig uf Nicaragua bi, ds erschte Mau.
(beide ab)
Szene 21
Das schlechte Gewissen:
(Mit Sporttasche)
Ig muess eifach chli öppis mache.
Aso, ig ga scho chli ga jogge und so,
aber ig nime mir immer vor,
so zwöi Mau z’ga ir Wuche.
Aber es bliibt de aube bym Vorsatz.
Oder einisch, wenn’s guet chunnt.
Der Sportlehrer:
(woher kommt er? Wieder Im Trainer?)
Blablabla.
Vilich isch Jogge nüt für di?
Auso ig hasse jogge.
Ig ha immer ds Gfüeu,
ig sig wine Elefant ir Umwäut.
So puff-puff-puff-puff!
Der Beinarbeiter:
(kommt angerannt, spricht an der gleichen Stelle wie vorher
zum Publikum)
Bi mir het das mit dr RS
so agfange, mit dr Militärzyt.
Da hani ds Gfüeu gha,
itz müess ig mi fit mache,
und ha d’Ordonanzschue vorbezoge
u bi mit denä ga jogge!
Auso so schlimm,
dass ig sogar e Sehnescheideentzündig ghout ha,
u churz vor dr RS zum Döktu ha müesse,
wäg däm Seich.
(rennt weiter)

Der Sportlehrer:
(zu Das schlechte Gewissen)
Vilich machsch gschyder öppis Angers.
Bisch mit em Velo ungerwägs ir Schtadt?
Das schlechte Gewissen:
Nei, äbe o nid, das machi äbe o nid.
Der Sportlehrer:
Auso, we Jogge schtändig nume
usem Grund use isch, dass me muess,
blablabla, ja logisch hesch Motivationsproblem!
Das schlechte Gewissen:
Auso, ig mache itz sone
BDP.. e BBP isch gloub d’Abchürzig.
BBP, ja genau.
Ä Bauch-Beine-Po-Kurs, ja so.
Der Sportlehrer:
Bauch-Beine-Po, das isch wük e geile Kurs!
Das schlechte Gewissen:
Da bini itz zwöi Mau gsi ersch afang.
Szene 22
Die Läuferin:
(mit Startnummer, keucht)
Uf…uf…uf dr Monbijoubrügg vor mir
isch öpper ine… ine Latärnepfoschte….
(ausser Atem)
….innegrennt! Wo…wo auä….

äuä nüm het möge.
Dert isch ja ä längi Gradi,
u es isch heiss gsy, dass…
Ha irgendwie o nid chönnä reagiere….
(ist erschöpft)
Der Beinarbeiter:
(kommt ohne Startnummer angerannt)
Hani o mau gmacht, so ne Grand Prix,
da bin ig so inere Masse gschprunge.
Das isch nüt für mi!
Die Läuferin:
Es si sofort Lüt… Lüt da gsy.
So… sobau ig ds Chrankeoute ghöre,
(keucht)
da hanni immer irgendwie geng Schiss.
Der Beinarbeiter:
Auso vore hei si gchüchet
u hinger hei si gchüchet
u zersch muess me luege,
dass me überhoupt gnue Platz het
u när isch me glych alei.
(rennt weiter)
Der Kunstturner:
(in Weiss, vom hohen Ross herab)
Mi Vater, das isch so eine gsy.
oder mit Vierzgi Füfzgi,
het dä wyder afa Seckle.
Wie ne pickte!
Die Läuferin:
Ig bi äbe scho mau amene Grand Prix gsy,
wo en Arzt gschtorbe isch.

(weiter, austraben)
Der Kunstturner:
Bis si chotze, oder?
U das isch so ds Typische wüsster…,
die Männer zwüsche Vierzgy u Füfzgy,
wo irgendwie itz no mau wei afa…
afa Marathon seckle i däm Auter!
Der Beinarbeiter:
(kommt wieder angerannt)
Auso, was ig mache, isch Jogge.
Der Kunstturner:
De wei sis aune zeige!
Föh afa trainiere für uf Marathon und so!
Das Seckle hassi! Das hassi hüt no!
Der Beinarbeiter:
Das het mit dr RS agfange.
U das hani dert so erlickt,
woni ha gmerkt, wie das guet tuet,
dr Körper, d’Seele la bambele
und eifach so, eifach losloufe.
Der Kunstturner:
Jogge oder Seckle. Nie!
Ig bi nie go seckle. Nie!
Der Beinarbeiter:
Weni ga ga jogge, de chani ganzi Briefe,
ganzi Konzept chani bym Jogge
aus im Chopf mache.
Der Kunstturner:

Jedes mau, wenn ig agfange ha,
hanni muess säge: Scheisse!
Schysst mi chly a, tue lieber schteppe!
Schteppe fägt me! (steppt)
Der Beinarbeiter:
Ig ha di meischte Ideene (Ideä) bim Jogge,
ig cha ga jogge u chume hei u cha afa losschriibe.
U ig bi überhoupt nid müed oder kaputt!
(rennt wieder los)
Die Thurgauerin:
(läuft schnell mit Stöcken vorbei, gleich wie mit den kurzen
Skis, kann sich mit Thurgauisch ironisieren)
Auso mit de Schtäcke,
da tuet me sämtlechi Muskle,
wo me het im Körper,
chly ganzheitlecher bruuche.
Mit dene Schtäke gyt me i däm Sinn a!
(macht es vor)
U tuet d Bewegig ungerschtütze.
I go viufach do hiä ds Ittige hingerdüre,
nächär uf Habstette ueche
u när wyder obe abe übere Mannebärg.
(Grüsst das Publikum und die Läuferin, die ankommt und
geht weiter)
Szene 23
Die Läuferin:
(schon ruhiger, zum Publikum)
Ig ha nume Churzschtrecke,
so während dr Schuezyt gmacht.
U nächär während dr Schtifty.
U 10 Jahr lang nüme.
U nächene hani ersch agfange.

Mit em erschte Frouelouf.
Ig ha es Paar Turnschue agleit
u ha gseit: Renne cha jede!
U bi losgsecklet.
Der Beinarbeiter:
(spricht am gleichen Ort wie vorher)
Es git aber o die angere Momänte.
Auso, es git o sones Moment vo Trance.
(macht Stretching)
Die Läuferin:
Auso ig ha mir denn müesse bewyse,
dass ig das cha! Dass ig das cha,
füf Kilometer renne.
Der Beinarbeiter:
Dass ig äbe o nüm gschpüre,
dass ig jogge oder ig gschpüre.....
Die Läuferin:
U zwöitens, wüll mir fasch
Dechi uf e Chopf gheit isch,
deheim, mit drü chlyne Ching.
Hanni dänkt, ig bruuche Bewegig,
ig muess wyder usä!
U mi Fruscht, wo de hesch,
mit drüne chlyne Ching deheime,
irgendwo i Bode ga schtampfe,
statt uf de Ching ümetschaupe.
Der Beinarbeiter:
Ig ga so usem Körper use.
Das isch so, no es tolls Gfüeu!
so usem Körper, u dr Körper nüm z’gschpüre.

Die Läuferin:
Ig ha das für mi guet organisiert.
Ig ha eifach, we d Ching am Sandchaschte si gsy,
schnäu are angere Frou gseit,
luegsch du schnäu uf myni,
i gah myni Turnschue ga hole
u renne wägg schnäu.
U bi ire Haubschtung wyder zrügg.
(rennt los, Beinarbeiter will erst mit, kommt zurück)
Der Beinarbeiter:
Ah no wäge der Schtirnlampe....
Wo mir nöi uf Bäriswil si cho, im 99gi,
da isch gad Lothar gsi, Ändi Dezember.
U när bini ga jogge, auso imene Gebiet,
woni nid kenne, irgendwie em füüfi.
U mini Frou seit no:
Du, es fiischteret de gäng no früeh.
De chume ig so i dä Waud ine
u när liit e Boum ufem Wäg,
ig chlättere über dä Boum übere,
nimme chli en angere Wäg, chunnt no ä Boum,
i ga däm usem Wäg, es chunt wieder e Boum,
ga däm usem Wäg, und irgendeinisch
schtahn ig i däm Waud in u weiss nüm, woni bi.
Ig ha no kes Handy gha. Das isch im 99 gsi.
Die Läuferin:
(rennt vorbei und schaut auf die Uhr)
Ire Haubschtung bini wyder zrügg!
Der Beinarbeiter:
Und es wird immer wie fischterer
und ig ha ds Gfüeu übercho,
itz muess ig eifach use, nume use,
ha agfange über di Lotharböim chlättere,
ha d Hose ufgrisse u d’Häng hani offe gha.

Woni när öppe nach drei Schtung
bi us däm Waud usecho, hani gseit:
Das passiert mir nie meh.
D’Jogginghose hani grad chöne furtschiesse,
u de hani mir grad e Schtirnlampe kouft.
(läuft weiter)
Chor:
So usem Körper use.
So nes tolls Gfüeu!
So usem Körper use.
So nes tolls Gfüeu!
Der Velofahrer:
(Was bringt er? Handtuch für Läuferin, die sich damit den
Schweis abputzt?) (eventuell streichen)
Mir hei aube Schporttag gha,
u dert het me gseh,
i wellne Diszipline me vore mitgmacht het.
Das isch bi mir haut aube dr Kilometerlouf gsy.
Mir hey o mau so ne Louf organisiert,
auso im Quartier, u dert bin ig
es paar Jahr dä gsy, wo immer vorne isch gsecklet.
I weiss no, i dr letschte Rundi:
Da merkt me, dass eim d Energie langsam usgeit
u me nume no hofft, dass Ziulinie gly da isch.
Uf dr Zielgeradi isch eifach no so
ä Durchhaltewille gfragt u aues gäh…
Aber ig ha nie müesse chotze.
Aber ig muess!
Ig ha äbe rächt es schnäus Läbestämpo.
(grüsst und fährt weiter)
Szene 24
Cancellara:

Ja, werum macht itz dä das äso?
Ig muess mi o chönnä abgränze.
Muess mie o irgendwie nöime chönnä schütze.
Numä wüäu ig ö Offentlechkeitsperson bi,
heisst das no lang nid, dass ig eifach für auii,
eifach immer aues muess gäh!
Chor:
(Apero, Pallaverszene, alle mit einem Glas in der Hand, alle
klatschen und Tratschen mit allen, gehen herum und sagen
immer einen Satz, man muss nicht alles verstehen, es kann
ein Stimmengewirr sein, wie bei einer lebhaften Party, beim
Song frieren alle ein)
Jung u dünn und eh….
Zwüschine e Mehrtagebart.
Das isch ja fasch e Nachbar vo üs.
So chly so, relativ ä schmale.
Und es härzigs Meiteli.
Er wohnt ar Dorfmattschtrass, gloub.
Es Idol für jungi Lüt.
Auso ig kenne ne nid persönlech...
Dä het e riisegrossi wunderschöni Eigetumswohnig.
Und es härzigs Meiteli.
Nid Safranstrass?
Nenei, dä het züglet....
Eh dert, bim Gäubacher nächer ufe!
Er het e Frou, wo Coiuffeuse isch.
Und es härzigs Meiteli.
Ig o nid. Ig od nid. Ig o nid.
Chor:
(freezes und singt)
Uf üsere Strass schteits no gäng,
wie mir hey gjublet Hopp Fabian!
We du chunsch wiene Sidian,
wüsse mr, du zeigsch wyder aune d’ Zäng!

Fabian, du bisch dr bescht!
We du mit ere Medaille bisch cho,
gyts ds Ittige es Fescht,
oder ömu en Apero!
Fabian, mir hey di gseh
zoberscht uf em Podium
a dr Tour de Suisse u o bi Paris-Roubais
so wie du, fahrt kenne ds ringsetum!
Aber Fabian, wenn chunnt dr Tag,
wo mir di ändlech chöi gseh,
mit däm schöne guldig-gäube Lybli
ds Paris uf dr Champs Elysse?
Der Chor:
(palavern weiter)
Dr erscht Schwyzerschportler, wo het…
Är wärdi schyns ä chly abgschirmt.
Einisch hanne i dr Migros gseh.
Vo syne Schponsore und so.
Är isch haut fescht i dere Maschinerie.
I ha ghört, dass me nüm so pärsönlech…
Einisch hanne i dr Migros gseh.
We haut öppis a Tag chunnt.
Ig kenne ihn natürlech sehr guet.
Im Beriich vo dere ganze miserable Gschicht .
Dass er sicher suuber isch...
Är isch ender… är isch ender ä chly schüüch.
Öb er nid grad so Luscht het.
Schteit für mi scho für Disziplin und Ehrgiiz
Jä immer mit de Lüt ds rede.
Einisch hanne i dr Migros gseh.
(alle ab, ausser Die Geschädigte und Der Kunsturner)
Cancellara:
Im Privatläbe gib i nid viu usä.
Me muess mängisch de Lüt gwüssi Sache erkläre,
dass si meh begryfe u vrschtöh.

Aber das isch mr mittlerwyle
o mängisch ä chly glych worde.
Ig gah mi Wäg, dä muess schtimme.
Im normale Läbe het me o nid hundert Fründe,
het me o nid hundert Lüt,
wo me tagtäglech zäme isch.
Szene 25
Der Nichtsportler:
(weiter in Aperosituation beim Plaudern)
U we de e Hei chunnt?
Die Thurgauerin: (Taucherutensilien? Maske? Flasche?
Wenn zuviel kann Die Geschädigte diesen Dialog
übernehmen)
Heie? Die schtöre mi nid.
Der Nichtsportler:
Jää….säg itz?
Die Thurgauerin:
Äuäää! Dr Hei, das isch….
Der Nichtsportler:
Hesch de scho mau eine gseh?
Die Thurgauerin:
Was ä Hei?
Säubvrschtändlech.
Der Nichtsportler:

Aber gseth de dä nid gfürchig us?
Die Thurgauerin:
Je, welle meinsch? Der Hammerhei?
Der Leopardehei? Dr Gifthei? Dr Wauhei?
Der Hammerhai het e Hammer,
das heisst, dä het nid ä gradi Schnouze,
sondern ä Hammer usä.
Und d Ouge si da use u dä schwümmt im Schwarm.
Ig bi scho uf de Galapagos gsy,
derthi gsesch du se schwarmwys.
I ha nid zäh oder zwänzg gseh!
I ha se zu Hunderte gseh!
Weisch, dr Hai isch nid eine,
wo da dunger dasumeschwümmt u dänkt,
das isch itz dr Scheiche vomene Toucher,
itz tuä mr mau drybiise, um Himmus Gotts Wiuä!
Das isch es vöuig fautsches Biud!
(beide lachend ab)
Szene 26
Die Geschädigte:
(Weiter in Aperosituation, kreuzt sich mit Die Thurgauerin.
Taucherutensilien?)
Das isch natürlech fein, Haie ds gseh.
Auso Haie ds gseh, bym Touche
isch natürlech scho es Erläbnis.
Ja. Ja, Heie, das isch huereschön.
Der Kunstturner:
Hesch de da nid Angscht?
Die Geschädigte:
Zersch mau, ja… Angscht.
Ob Wasser. U när bisch ja ir Gruppe,
die wüsse o, wie sech vrhaute.

Der Kunstturner:
Aber gopfridschtuz ä Hei!
Die Geschädigte:
Weisch, die hei ja meischtens,
die Heie hei ja meh Angscht aus mir.
Die göh! Die hei säuber Angscht.
Es isch ja nid jede „Der weisse Hai“
vom Steven Spielberg.
(Der Kunsturner setzt sich)
Die Geschädigte:
(Schwärmerisch zum Publikum)
Für mi isch ds Schönschte, bim Touche,
die Schtiuii u… u die Schwärelosigkeit,
das isch irrsinnig schön!
U wenn i nid früre….
Es isch haut so chly ir Natur vor Sach,
dass me wott luege, wies isch, wyter unger, oder?
65 Meter isch ds Tiefschte gsy,
da sy mr so zumene Riff cho
u das isch haut eifach ….
das isch uf de ABC-Insle gsy, Aruba, Bonnair u Curacao.
So schön 30 Meter u när chunnsch
so cho ds touche u när gsesch so vor dir
wie’s eifach abegeit, eifach so ine Blöii,
ine Dunkublöii ine, ine Wyti!
Aso wie we de würdsch ine Himmu usegah.
Da schwäbsch äso über die Kante
u när gsesch du eifach so abe,
u das isch de furchtbar wyt wäg,
die 60 Meter när muesch so ufpasse,
dass di nid eifach lasch la gah.
Mi het das so aazoge, eifach die Tiefi!
Eifach abe wöuä, ga luege u när,
du chasch di o nüm orientiere,
u de gschpürsch du gar nid,

wi du immer wyter abegeisch, wyter abegeisch.
Dass mi das so azieht, die Tiefi,
obwou dass i so Angscht ha vor dr Höchi.
Aber im dritte Stock zum Baukon usluege,
da überchumi schwitzegi Häng u muess mi so häbe.
Das isch no komisch.
Szene 27
Die Skikanone:
(schwärmerisch nostalgisch)
Ig ha eifach ds Tempo gärn.
Es hets scho gä, dass ig ufene Rennschtrecki bi.
Ig maches wunger säute.
Wöu wed de wüklech abflügsch,
de isch es de viu Gäud,
wo da i Sang setzisch.
Ig bi o mau säuber Outorenne gfahre.
Aber, nid lizenziert.
Ig bi o sehr gärn schnäu Schii gfahre.
Früecher, det wonis ha chöne verantworte.
Szene 27b
Das schlechte Gewissen:
(umgezogen, die andern tun es?)
Auso dä Bauch-Beine-Po-Kurs,
das si vor auem eifach Dehnüebige
u so Züüg, wo me macht.
U so Üebige für d’Muskulatur,
u chli aues eigertlech.
Chor:
U so Üebige
U so Üebige
für d’Muskulatur.

Die Dame:
Aso i mach jo Pilates. Das isch…
ehm ….öppis, wo vo Amerika kunnt.
Und itz hämer ä jungi Lehrerin,
wo sech do super usbildet hett
und die isch also obergenial!
Das schlechte Gewissen:
Auso i däm Bauch-Beine-Po-Kurs,
det si eigertlech so chli auii Autersklasse.
Vilich so 17 bis 50gi, 60gi, so.
Die Dame:
Und die macht immer wyder öppis nöis,
zum ganz chlyni inneri Muskle arege,
aso, wo mir nie uf d Idee chämte,
es gseth nach nüt us und isch ä Sauchrampf!
Das schlechte Gewissen:
Bi üs tuet me sech eifach zersch
mau iwärme mit so Tanzschritte u so Züüg,
dass me mau chli warm wird.
Die Dame:
Du liggsch uf em Rugge
oder du schtosch uf de Füess, jo,
oder aso vorne d Lehrerin
und überall die einzelne Persone.
Das schlechte Gewissen:
U nächher macht me so mit Bänder
oder so, o mit Seili oder o teilwiis
eifach so Liigischtützi oder so.

Chor:
U so Üebige
U so Üebige
für d’Muskulatur.
Die Dame:
Und de macht sis vor,
und es het so ganz lislegi Musig,
und de seyt si, was me muess mache.
…..Joo, es gseht nach nüt us!
Aber es isch…. es isch ä Sauchrampf!
Das schlechte Gewissen:
Und da tuet me eifach immer
die verschidnige Muskugruppene
so chli trainiere, ja.
Die Dame:
Aso es gyt Rugge u Buchmuskle….
aber si tuet au… sage mr emol,
unter em Schlüsselbei irgend ä Muskel aschpräche,
wo du nochär Muskelkater hesch do.
Das glaubsch gar nid, ganz öppis verruckts!
Chor:
U so Üebige
U so Üebige
für d’Muskulatur.
Das schlechte Gewissen:
Und am Schluss no chli Entschpannig,
so chli usdehne u so.
Die Dame:

Also das Pilates gyts a dr Effingerschtross.
Dört gyt’s so ne Fitnesscenter,
das heisst glaub i, Fitness Plus.
Das schlechte Gewissen:
Dä Kurs isch bir Migros-Klubschueu,
eifach z’Bern.
Die Dame:
Ig suech itz au no öppis anders,
als Ersatz vom Ballett, das muess ig sage,
aber das Pilates, das channi itz nume empfähle.
(beide ab, Die Dame kommt zurück)
Szene 28
Die Dame:
Mach ich en glückleche Iidruck?
Findet Si, mir giengs guet?
Ich sage Ihne: Absolut! Absolut!
Ich ha als… nei, nänänei…
ich blüeh vo Johr zu Johr me uf!
Als ganz jung hann ich ds Gfüel gha:
Mmh, ig bi nun würklech uf dr Schattesyte.
Ich bi…. nei ehrlech, das…
nei ig bi also erschtens als Meitli ds gross gsy,
das isch jo nid vorteilhaft, wüssetsi,
hesch jo Müeh, es sind jo nid alli….
nid alli Buebe sind denn glych gross
und sind dänn zum Teil kläiner und so.
Zweitens hanni unreini Huut gha
und noh hanni dänkt: Ööääähhhh!
So gross und so fättegi Hoor
und Bibeli im Gsicht und vill…öwää!
Uf all Fäll… ich ha ds Gfüel gha, nei!
Und mini Fründinne händ meh Erfolg gha bi de Giele.

Und je elter ich worde bi,
je mehr Erfolg han iiich gha!
Aso…aso jetzt bini absolut happy! (lacht)
Das isch komisch. Ä Teil…
ä Teil het’s umgekehrt.
Aber bi mir isch itz ender so. (lacht vergnügt)
Dritter Akt
Weisse Socken
Szene 1
Die Skikanone:
(Hinter ihr formiert sich eine Gruppe zu einem Spiel, wirft den
roten Ball aus und beginnt.)
Auso Bocciäle, ja Bocciäle.
Das fingi, das isch sone Präzisionssone
Gedueds-Präzisions-auso-Schport.
Ig bocciäle schporadisch mitem Bekanntekreis
oder weni imene grössere Hotelkomplex bi.
I de Ferie hani sehr viu bocciälet.
Z’Rodos hei mir sone ganz gueti Truppe gha,
die het sich eifach so ergä,
ja, da hei mir äuä fasch jede Tag bocciälet.
Bocciälet, auso Boccia gschpiut.
Chor:
U de hei mir o no
gfädergfädergfäderbäuelet
o no chly
gfädergfädergfäderbäuelet

Die Skikanone:
(besorgt)
Aber dür das, dass ig im Chopf obe
ds Schauterli umkippet ha irgendeinisch,
u mir ha müesse säge:
Los, itz muesch eifach umdänke.
Dür das isch’s itz mittlerwile
für mi überhoupt nüm tragisch.
Wöu ig cha ja glych no öppis mache.
Das künschtleche Glänk
wird de irgendeis mau o cho,
aber da säge si, da sigi no z’jung.
Auso, si hei denn ds Ganze wägklappet,
wi me en Orange schiintet, hei sie mir’s erklärt.
När hei si dr Hüftchnoche versaget,
hei ne apasst u o d’Chugle beidsiitig apasst.
Si hei gseit: E grösseri Hüftoperation
chön me gar nüm ha. Eifach Totaurevision.
Chor:
U de hei mir o no
gfädergfädergfäderbäuelet
o no chly
gfädergfädergfäderbäuelet
Die Skikanone:

Es haubs Jahr schpeter di zwöiti Operation.
Da bini wüklech sibe Monet ussert Gfächt gsi.
Auso nüt Outofahre, o nid mit Outomat, nüt.
Das isch e herti Zyt gsi.
U es Jahr schpeter när ds Gliiche uf dr angere Siite
u sibe Monet schpeter när d’Nachfouge-Operation.
Denn bini auso vor Mobilität här, extrem igschränkt gsi.
Drfür gani zwüschine mau ga wakle, (walken)
o nid zwo Schtung am Schtück,
es isch Drü-Viertu-Schtung, e Schtung.
Ig ha eifach mi Ischtellig müesse ändere
u das Klick hets o zersch müesse mache.
Die Läuferin:
(kommt angerannt)
Hüt bini leider nüm so guet,
wüu ig nüm so viu trainiere.
Aber… aber was… was ig starch …
weni ig wott a ds Ziu cho,
de chumeni a ds Ziu.
Ganz a d Schpitze bini ig nie fürecho,
wüll ig eigentlech ersch mit 35…
Ig bi em Frouelouf… bin ig immer….
bis vor füf Jahr immer im erschte Füftu gsy.
Und sogar….früächer no besser.
U dr Granprix hanni x Mau gmacht.
Auso Ranglaag ….dört bini o immer so im…
im erschte Füftu gsy. Itz nüm.
Itz byni…. hingere gheit.
(rennt weiter)
Die Skikanone:

A mim Gschwindigkeitsruusch het das aber nüt gänderet.
Auso bim Schiifahre, d’Luscht wär genau glich no da,
aber d’Vernunft überwiegt, wöu ig säge mir eifach:
Ig fahre lieber, äbe, so wie si hei gseit.
Nid, dass ig über d’Schträng schla,
när passiert e Seich u när heissts: So, fertig!
Aber d’Luscht isch natürlech genau glych no da,
das isch eso. Ja, das isch eso.
Chor:
U de hei mir o no
gfädergfädergfäderbäuelet
o no chly
gfädergfädergfäderbäuelet
Szene 2
Der Kunstturner:
(Wieder in Weiss, sammelt seine Trainingssachen ein.)
Der Sportlehrer:
(Kommt mit einem Pfiff.)
He, du chasch nid eifach heigah!
Der Kunstturner:
Wenn ig d Häng vou Blattere ha.
Der Sportlehrer:
Das gyts haut im Training.
Der Kunstturner:
Aber lueget doch mau!
Der Sportlehrer:

Chum i tue dr ä Schpray druuf.
Der Kunstturner:
De het me dr ä höllische Schpray drufta,
wo höllisch het wehta,
wo so ä Schicht gäh het.
Der Sportlehrer:
Itz chasch wytertrainiere.
(ab oder setzt sich wieder)
Cancellara:
(Wie? Woher?)
Ja, ja, d’ Zieu vor Auge ha!
We me ä Bärg uechefahrt,
cha me o nid eifach säge:
Ja itz fahri da ufe. Da muess me…,
me muess plane, me muess mit Gfüel
und we me eifach nume druuflos ging,
chunnt me niene häre.
Säubschtkenntnis, das sowieso.
Me lernt sech säuber kenne,
me geit säuber a Gränze.
Der Kunstturner:
(teilweise Französisch)
Ig ha’s nie erläbt, dass würklech eine…
wüsster o Bluet und so hanni nie gseh.
Effektiv nid, nume mau ä Chnochebruuch
u vor allem eifach d Häng, oder?
Ig ha amigs, i bi aube mit em Töffli hei,
ig ha aube ds Töffli nüm chönnä häbe,
will ig ha so vill Blattere gha, vom Reck vor allem!
Die Geschädigte:
Ig säges ja immer!

Schport isch eifach Mord!
Der Kunstturner:
(teilweise Franz. wendet sich an Die Geschädigte)
Überall hesch di, oder u das het mi….
Ou we mit dr Zyt abghertet bisch gsi,
het’s immer wyder Blattere gäh.
I ha so müesse hei fahre.
(macht es vor)
Gseh mi hüt no, em Zähni em Abe,
mit dä Fingerschpitze mit em Töffli heyfahre,
wüll ig has nüm chönnä häbe,
es het so gschmärzt, oder.
Die Geschädigte:
(wendet sich ans Publikum)
Das isch scho no schpezieu gsi,
wo mir üs troffe hei.
Ig ha in grad so agluegt.
Kenni dä? Nei das cha ja gar nid si.
Hami no umgchert.
Der Kunstturner:
U ja de het’s de Kontakt gä u när isch…
Schpöter symer de zämecho.
Auso si isch ä totau gueti Schpillere.
Auso im Sünneliblues!
Ds beschte won ig je gseh ha.
Szene 3
Das schlechte Gewissen:
(jetzt schwanger, plaudernd mit Die Läuferin, als hätten sie
sich eben getroffen auf dem Weg ins Fitnesscenter.)
Ig rouke nid. Das isch für mi wichtig.
Und äbe, süsch luegeni scho,
dass ig mi bewege, aber nid so,

aber haut nid so renne, aber ig loufe viu.
Die Läuferin:
(In Strassenkleidung)
Das chunt de vilich schpeter mau.
Das schlechte Gewissen:
Vilich zwüschdüre mau dänkt me:
We me das u das macht....
Die Läuferin:
Geit’s eim de besser, gäu?
Das schlechte Gewissen:
Oder irgendwie mau i Waud ga loufe.
Die Läuferin:
Schtatt ane Houptschtrass....
Das schlechte Gewissen:
Ja irgendwie wäg de Abgas oder so, aber...
Die Läuferin:
Ja u när ds Mukiturne.
Ds Mukiturne isch ja o no so…..
Das schlechte Gewissen:
Mir längt ds Schwangerschaftsturne.
Die Läuferin:
Mukiturne isch nid uf Leischtig.
Ds Mukiturne isch uf Bewegig.
Üsi Ching hey auii gärn Muckiturne….

Muckiturne….
Das schlechte Gewissen:
Muckiturne isch es ja no nid,
aber es isch no krass:
Eifach aus ä so Froue mit Chugelibüch.
Das fingi no luschtig.
Die Läuferin:
Vorhär, auso gäu äbe, mis Schwangerschaftsturne,
ds erschte mau isch das vor 20 Jahr gsy.
Das schlechte Gewissen:
Itz gyts die Kürs vom Hebammevrband.
Die Läuferin:
Das isch denn no lang nid so populär gsy,
denn, weisch, wie das hüt isch.
Das schlechte Gewissen:
Viu angehendi Müettere si ömu schnäu nüm cho.
Der Sportlehrer:
(zum Publikum)
Auso die Schtudie si hüt o erhertet,
dass me euter wird u dür das o dr ganz Bewegigsapparat.
Blablabla. Hüt gschpür ig o no nüüt,
aber ig kenne sehr viu Lüüt,
wo i mim Auter mitem Rügge Problem hei,
und ig gschpüre mi Rügge praktisch nie.
U d’Motivation wär scho,
no vilich es bessers Körpergfüehl z’becho,
öppis für d’Gsundheit tue. Blablabla, oder?
Und o en Uusgliich z’ha zu däm,
wo me süsch macht, sig’s brueflech

aber o süsch im Hobby. Blablabla.
Der Nichtsportler:
Es isch scho furchtbar hert,
we me sich eifach ids Hingere muess schtüpfe
u seit: Itz gani. Ig weiss Lüüt,
äbe Jogger da, wo bi jedem Wetter gö!
Szene 4
Das Knie:
(Tandem? Mit wem?)
U nächher bini füfzgi worde, knapp vor füfzgi,
isch di Chnöischiibe eifach wiider use.
Ig bi eifach gloffe u ha gmerkt:
Es lat öppis la gah, ig bi a Bode gläge
u ids Schpitau cho.
(legt sich hin)
Die Dame:
(zieht Ärztemantel über, redet Berndeutsch)
Das isch e Geburtsfähler,
die Chnöischiibe het nid guet.
Syt dr es Zwillingsching?
Das Knie:
Ig ha ne Zwillingsschwöschter.
Die Dame als Ärztin:
Wahrschiinlech isch die hie druf gläge.
Das Bei isch ungerernährt gsi
u het sech nid chönne entwickle.
(biegt Bein)
Das Knie:

Au!
Die Dame als Ärztin:
Da wome sone Muede het,
wo die Chnöischiibe drinn isch,
det isch das grad u die rütscht eifach use.
Das Knie:
Aber i gschtrecktem Zueschtang?
Die Dame als Ärztin:
(beim Untersuchen)
Sobaud’s 30 Grad boge isch,
cha’s eigertlech nüm passiere.
Das Knie:
Es hänkt aus ganz schnäu us,
auso jede Finger einzu,
chönt ig mir itz da grad ushänke.
Die Dame als Ärztin:
Das isch ganz typisch.
Das Knie:
Ig cha aus biege u mache.
Die Dame als Ärztin:
Dir heit e Chrankheit, wo Marfan heisst.
Dir heit es paar Symptom, aber lang nid auii.
Eis isch o Churzsichtigkeit
u auso ganz es miserabus u schlächts Bindegwäb!
Das Knie:

Drum hani immer aus gmiide,
woni irgendwie chönt schtürze.
Ig ha gwüsst: Ig ha öppis.
Die Dame als Ärztin:
Dir heit intuitiv ds Richtige gmacht,
Dir heit uf öich glost u nid di Angere la beschtimme.
Chor:
Me cha doch eifach Velofahre!
Me cha doch eifach Schifahre!
Das Knie:
(zum Publikum)
U es het bis zu mim 50. Geburtstag kei Arzt gmerkt,
dass ig das ha.
Szene 5
Der Nichtsportler:
(Dort, wo er vorher von sich erzählt hat. Eventuell kürzen auf
„Mitlöifer“. Eventuell mit Militärhut oder Uniform?)
Auso, no wäge dr Rekruteschueu, oder?
Militärturne u söttigi Programm.
U o wyder i dr gliiche Situation:
Ig bi Mitlöifer gsi.
Nid bi de Beschte,
aber o nid ganz bi de Schlechtischte.
Eifach im ungere Drittu Mitlöifer.
Chor:
So so, eifach
im ungere Drittu Mitlöifer!
Der Nichtsportler:

U das i dr ganze militärische Karriere.
Ig bi bi de Füsilier gsi u de isch me haut glofe,
u eifach glofe u glofe u glofe.
Ds Wiitischte isch gsy,
wo mir einisch vo Bärn,
ig ha z’Bern d’Rekruteschueu gmacht gha,
nächher i Gantrisch ufeglofe si.
De isch me eifach glofe,
wöu me het müesse loufe.
Ohni bsungeri Fröid,
aber ig ha mi o nid müesse chrank mäude.
Serigi het’s de scho gha!
Es het aber sicher o setig gha,
wo intensiver gschpörtlet hei
oder we sie irgend überne Kampfbahn hei müesse,
eh, rassiger drüber si aus dr Zingg.
Chor:
So so!
Der Nichtsportler:
Aber ig ha chum Schtrafufgabe becho
wie Zimmerputze oder irgendeso,
wöu ig eifach dr Letscht bi gsi.
Vilich dr Drittletscht oder so.
Aber nid: Ou, dr Zingg, das isch wiider dr Zingg.
Es het o Lüüt gha,
wo i sone Vorkurs zum Militär si gange,
aber bhuuh, de si die gange!
Mi het das nie interessiert.
Söue die ga turne, wo guet si!
Chor:
So so, söuä die ga turne,
wo guet si.
Szene 6

Der Kunstturner:
(Empört? Rennt er Velofahrer nach?)
Mou das isch scho ä Zämehang.
Eine vo sech dstod suft u dstod rouckt u ds tod kiffet,
dä luegt äbe de haut de nid zu sim Körper.
Der Velofahrer:
(kommt beladen mit Blumen angefahren.)
Auso i tue mi süsch gnuä körperlech aschtränge,
dass i das nid bruuche, no i ds Fitness ds gah.
Der Kunsturner:
Auso du hesch ä Vrantwortig für di eiget Körper!
U da het Fitness viu mit däm ds tuä.
Oder auso… gsundi Läbeswys!
Der Velofahrer:
Ig ha ne grosse Garte u tue mi eigetlech
dert betätige, aso körperlech.
U ha rächt es schnäus Läbenstämpo.
Der Kunstturner:
Da hesch du ä Charte,
wo alles automatisch ischteut.
Muesch nüt me mache,
chasch eifach anehocke.
Der Velofahrer:
U nächär schleipfi extrem viu Sache ume.
Ig ha kes Outo!
Der Kunsturner:
D Charte inne, zä zä zä zä zät ….

ä Minute trainiere, 30 Sekunde Pouse zum überegah,
nächschts… nächschts Grät!
Der Velofahrer:
Ig vrschtahs ja bi Lüt, wo’s nötig hei,
Aso wo sech äbe zweni bewege.
Der Kunsturner:
U när o no chly Ustuur, weisch!
Schteppe, Velofahre u renne.
Der Velofahrer:
So schpannend uf em Loufband,
immer an Ort ds renne!
Der Kunstturner:
Das isch überhoupt nid längwilig,
ig maches itz de bau 20 Jahr
u ig has no nie aus langwilig empfunde.
Der Velofahrer:
Aso ig begryfe eigentlech o nid,
werum me ines Fitnesszänter geit
ga bewege statt i d Natur use.
Der Kunstturner:
Ig gah immer über e Mittag,
zwöi mau ir Wuche.
Es isch so nes Macdonalds Fitness.
Itz finge i das für mi ideau.
Der Velofahrer:
Aber settegi, wo nume us Gseuschaftsgründ,
wüäu me haut Schport macht,

das gö ga mache, das fitte vrstahni nid!
Die Dame:
(schon auf dem Trainer?)
Mir isch das au es bitzli eisytig!
Si sitze döt druf und mache di glyche Bewegige mit de Bei.
Und es goht nume um d Uustuur!
Aber si müend…si müend nid komplizierti Schtellige mache!
Nei, es beidruckt mi zwenig,
ehrlech… und es gfallt mir a zwenig.
Es isch mir… Nei, ig darf gar nid sage, was i dänke!
Es isch mir ds blöd, es isch mir ächt ds blöd!
Sorry! (Der Velofahrer gibt ihr die Blumen)
Der Kunstturner:
Das mache Millione. He!
Werum geisch itz?
Der Velofahrer:
(fährt weg)
Wüäu is viu schöner finge i dr Natur us ds sy!
Der Kunschtturner:
Aber es rägnet!
Der Velofahrer:
Das isch doch glych.
Das ghört äbe drzue!
Chor:
He, aber es rägnet.
Der Velofahrer:
Ah früschi Luft!

D Iflüss vom Wätter,
vor Sunne, das macht dr Körper …..
da wird o d Huut no gförderet,
da isch viu meh Surschtoff da,
wo aus dürlüftet!
(fährt weiter)
Szene 7
Bühne: Aufbau Fitnesscenter. Ein bemalte Stellwand, mit der
man schnell von Garderobe in Maschinenraum wechseln
kann?
Die Skikanone:
(Schon fast umgezogen, ziehen sich Schue an, schauen sich
das Publikum an, als wären es Garderobenbenützer)

Was mir immer wieder uffaut,
isch sehr viu u schwärgwichtig Froue,
wo wahnsinnig Wärt uf ihres Üssere lege!
Die Geschädigte:
Gseht sehr guet us, das eh...
Die Skikanone:
Auso, die modle scho fasch
i ihrer Schportbekleidig.
Die Geschädigte:
Ig frage mi, ig ha mi scho paar Mau gfragt,
wie bequem isch äch das würklech,
isch es so bequem,
wie guet dass es usgseht.
Auso, dass fingi ganz verruckt.
Die Skikanone:
De die riise Ungerschiide!
Ds totale Schlabber-T-Shirt.
Die Turnschueh, si äuä mau wyss gsi.
Die Geschädigte:
Das Wyss chasch nume no so erahne.
Die Skikanone:
(als würde sie jemanden zurufen)
He, wetsch se äch nid mau wächsle?
Die Geschädigte:
Es gseht chli unpflegt us.

Die Skikanone: Auftritt? Schportlehrer, Aufbau?
U die Schporttäsche!
Die Geschädigte:
Die isch riisig!
Was nimmt äch die/dä aues mit?
Die Skikanone:
Dert chunnt öpper mitemne Plastiksack.
Die Geschädigte:
Es Frottiertüechli,
u siner dünne Shorts,
es T-Shirt,
meh nid.
Die Skikanone:
U när wyder die Froue,
wo so modle.
Die Geschädigte:
Ehrlech, das isch das,
wo mi hie immer so närvt:
We de so Lüt i ds Fitness chöme,
so Froue… so mit em…..
so mit em Schweissbändeli u mit de…
weisch aus äso assortiert i de richtige Farbe.
U… u dr Dress eifach aues tiptop,
u när ja ke Schweisstropfe vrgiesse!
Die Skikanone:
Muesch haut em Morge ga.
Da isches gäbig, da si eifach so Huusfroue.
Die si so i de usglatschete, usbüllete Turnhose,

u die hei eifach es paar Turnschue.
Die Geschädigte:
(schaut an sich herunter)
Aber itz, so wiene…. ig weiss o nid.
So sehen und gesehen werden!
Schrecklech!
Die Skikanone:
Du das het würklech Froue,
wo sech schminke, hie hey!
Die Geschädigte:
U die hützuztag haarlose junge Manne!
Mit dene Shirts u mit dene Hose,
eifach tiptop u nächär schön in Pose.
Die Skikanone:
Da gyts viu ds luege, du!
Der Sportlehrer:
(kommt angestürmt mit Tasche zum Umziehen)
Ig ha nie sone huere beschissne Zwefränkler!
Szene 8
(Garderobenwand wird umgedreht. Vielleicht Spiegel? Alle auf
Hometrainer, alle strampeln, laute Musik, zum Sprechen
einfrieren.)
Die Läuferin:
Im Breiteschport,
so wien ig das ha gmacht,

ig ha nie Chraftraining gmacht,
niä, niä, niä, nä-ä.
Die Dame:
Nei, das find i itz bekloppt. (zum Publikum)
Si machet das wohrschynlig au? Nit?
Zum Glück nid.
Die Läuferin:
Imene Fitnesscenter bini nie gsy.
Ig bi nid so gärn dyne.
U zwänzg näbe mir, wo schtrample!
(schaut um sich)
Das schlechte Gewissen:
Drby gäbs so Videobänder, wo me cha choufe,
so Fitnesslektione für daheime.
Die Läuferin:
Weisch irgendwo uf em Velo fahre
oder irgendwo a Grät…
Das isch nid guet, dass ig nid dusse bi.
Ig bi nid so gärn …ig bi süsch scho gnue dyne.
Wenn ig Bewegig,
wenn ig Schport wott mache,
de muess ig dusse si!
Die Skikanone:
Ig ha wahnsinnig schnäu mau ganz e rote Chopf.
Aber nüt mit Schweissperle oder so.
Der Beinarbeiter:
Ig ha dä Summer ds Gfüeu gha,
ig wet e so chli usprobiere,
ob’s ufe Winter öppis wäri,

ines Fitnessstudio z’ga.
Die Läuferin:
Aber, ig finges nid blöd.
I finge dr Chraftruum für die,
wo Schpitzschport mache oder für Lüt,
wo nid Müglechkeit hei, usedsgah, scho guet.
Der Kunstturner:
Ig ha jahrelang anders trainiert,
aber itz finge das für mi ideau.
Mängisch muess i mi villech chly überwinde,
villech gah ni mau zwöi Wuche nid
u ga drfür me i d Sauna, das fägt äbe o no.
Die Thurgauerin:
Ig tuemi ja gärn i däm Sinn bewege,
aber ig muess nid ä Modeschou abhaute.
Die Läuferin:
Üse Sohn geit o ines Chraftraining.
Im Gymfit oder auso, söu jede das mache,
wo für ihn guet isch.
Mi schtört das absolut nid.
We das fü die Person gsung isch.
Die Thurgauerin:
Nei, Maschine si nid so mis Ding!
(Alle fahren etwas schneller, alle strampeln, laute Musik, zum
Sprechen einfrieren.)
Der Beinarbeiter:
Während vier Mönet bini dert,

woni schaffe, bini ga fite,
auso ig ha mi müesse zwinge schlussändlech.
Das schlechte Gewissen:
Teil tuä so…
Teil tüä ja so vrbisse oder?
U teu tuä so schtöhne u bischte drzue,
u schwitze, schwitze wi… wi d Esle!
Chor:
Schwitze, schwitze.
Wi d Esle! Wi d Esle!
Der Beinarbeiter:
Das isch für mi, ig ha gmerkt, das isch nid für mi.
Die Läuferin:
U när gyts grossi Muskle!
Nää! Die Bodibuilder!
Das fing i so gruusig!
Das fingi de itz nid schön.
Nää, nää! Das gfaut mir nid.
Das gsehni itz nid,
we mes nume macht für die Schows,
dass me die Müüs cha usehängke.
Der Beinarbeiter:
U dert au die Üebige, wo me muess schtemme
u mit de Bei u Loufband und so, Velo,
das isch für mi wüklech.. kes Problem.
U sobaud ig ha müesse mit de Arme....
Auso aues wo mit Arme z’tüe het...
Da bini mir vorcho wie e Sechzgjährige!
Ig bi scho dr Beinarbeiter.
Chor:

Schwitze, schwitze.
Wi d Esle! Wi d Esle!
Die Skikanone:
Bi mir isch itz das nid so,
dass es a Bode tropft.
Ig bi nid eini, wo ds Wasser louft,
es git setigi Lüt.
Der Kunsturner:
Da schwitzi, da channi richtig äää…
i bi eifach fit!
Was ig da dänke, wärendäm,
dass ig das mache?
Die Dame:
Ich meine, es isch es Velo.
Das schlechte Gewissen:
Teu hey aube dr Dings… dr Guido
u hei so nes Tüechli vorabe u schwitze.
Das tropfet dert i das Tüechli ine.
Das schlechte Gewissen:
U Teil tüä schön piano piano,
dass es ja nid zwarm wird.
Chor:
Schwitze, schwitze.
Wi d Esle! Wi d Esle!

(Alle fahren noch etwas schneller, alle strampeln noch
schneller, noch lautere Musik, zum Sprechen einfrieren.)
Die Skikanone:
Ig tuene natürlech o putze.
Dür das, dass es mine isch
tueni ne vorhär nid putze.
Eifach nächher, mit Huushautpapier u Ajax
tueni d’Griffe, d’Taschtatur tueni putze.
Die Thurgauerin:
A dene Maschine u Züg und Sache,
es het mittlerwile dr Status übercho…
Ig würd derthi o nid mitmache.
Wär machts itz schöner u grösser?

Die Skikanone:
Mis Grät isch e wisse Kettler,
es het Positione, wome d’Häng cha ha.
Schön ufrächt, mit gredärem Rügge,
oder chli töifer, de liigt me so füre.
Die Skikanone: (Strich?)
Em, Ig has scho mau gseit,
ig bi nid di Vergifteti,
ig muess...es söu no Plousch si für mi.
u glich woti öppis chli für d’Bewegig tue.
Die Skikanone:
Es git verschidnige Sättu.
Ig ha itz e komfortable,
auso nid sone schmale Rennsattu,
Ig ha ender so chli e breitere,
nid ganz breit, so wie,
wine Damevelo-Sattu würdi, würdi säge.
Der Kunsturner:
Was ig da dänke, wärendäm,
dass ig das mache?
A ds Gschäft.
Das schlechte Gewissen:
Auso da gyts würklech viu ds luege, ja.
Der Nichtsportler:
I cha die… ich cha die scho vrschtoh,
si söuä o mi vrschtoh, dass ich das nid wott.
Chor:
Schwitze, schwitze.

Wi d Esle! Wi d Esle!
(Alle fahren so schnell sie können und sacken dann stöhnend
zusammen.)
Szene 9
Die Läuferin:
(Fitnessraum durch Drehung und Verschiebung wieder
Garderobe mit Duschgeräusch und eventuell Blick auf die
Füsse der Duschenden)
Das isch wyder müehsam,
müesse wyder aui mitenang ir Garderobe si?
Me cha nid mau Täsche usem Chäschtli näh.
Woisch mis Wasser?
Ig gah mau ga dusche!
Die Skikanone:
Ig ga unger d’Duschi,
lege mi angers a u ga.
Der Sportlehrer:
(flitzt nackt durch die Garderobe)
Der Nichtsportler:
(Erstaunt)
Es het Zyte gä, da isch ja Manne
u Froue getrennt, auso gsy.
Die Skikanone:
D Duschi isch nachem Schport
no schöner aus süsch.
Die Bekehrte:

Auso da luegt itz niemer,
da schtört sich o niemer,
auso, ig ha itz ds Gfüeu,
das isch wüklech für niemer meh es Thema.
Die Skikanone:
Wie di verschiidene Dusch schmöcke.
Das schmöckt itz wahnsinnig fein.
Scho fasch ds intensiv.
U das?
(schnuppert)
M-Budget-Dusch.
Isch äch das wüklech so guet?
Guet M-Budget, es isch e biuige Priis.
De gö dir so Sache düre Chopf.
Der Nichtsportler:
Hüt loufe eifach da bluti,
haubbluti u agleiti Manne,
loufe eifach umenang.
Die Skikanone:
Ig bi det totau unkompliziert,
u ig ha o kes Problem.
Der Nichtsportler:
Auso di Sittene, Sittene i Afüehrigszeiche,
die hei sich scho eifach schtarch gänderet.
Die Bekehrte:
Ja, und es git wüklech Lüüt,
die loufe wüklech blut überau desume
u gö no so uf Toilette quasi fasch,
und Angeri, die tüe när chli ds Tuech drum.
Aber äbe, blut dusche u blut ir Souna
u so isch itz eifach jedes u jede.

Das isch itz äuä kes Tabu.
Die Skikanone:
Ig ga o schporadisch ga sounälä, i die Gmischti.
Auso da hani absolut kes Problem dermit.
Der Nichtsportler:
Auso blut ire Garderobe,
we das eifach so geit, de à la bonheur.
Aber blut ire Garderobe für sich da ga z’zeige
u ga z’schpienzle, das muess nid si.
Die Bekehrte:
Auso wüklech Männer unger Männer.
Sehr unagnähm!
Die Skikanone:
Hesch Hemmige?
Wäge de angere?
Wäge dr Figur?
Du hesch doch ke Grund!
Du hessch doch ä Superfigur!
Hesch du so ne höchi Hemmschweuä?
Das Knie:
Das git’s haut scho, Exhibitioniste, ja.

Die Skikanone:
Isch äch das bi de Manne o so?
Geisch de nie i d Souna?
I di gmischti?
De hättsch kes Problem, so nöime z’ga.
Da hätti itz no nie irgendso öppis gmerkt.
Die Bekehrte:
Ig hätt itz no nie i derä Art
öppis Unagnähms erlebt,
aber zum Bischpiu mi Maa scho.
Der Nichtsportler:
Äbe, u ds Hedi het gseit gha,
dass bir Damegarderobe im Hauebad,
dass es auso o so setigi gö, wo...
Die Bekehrte:
Nume luege?
Der Nichtsportler:
Jaja, oder wo sich da när lang no, no, no...
Wo sich eifach gfaue,
dass sie itz da blut ir d’Gägend umenang.
Die Bekehrte:
Ja, die tüe blut Haar föhne,
e haub Schtung lang, und so.
Und ig ha zwöi Minute.
Das Knie:

Ig muess itz säge,
ig bis aus Ching wahnsinnig schüchtern gsi.
Itz macht mir das überhoupt nüt,
wöu mir mache FKK-Ferie, oder, uf Campingplätz.
Itz macht mir das natürlech überhoupt nüt,
mi abz’zieh oder id Souna gö mir aube sowieso.
Aber i de normale Garderobe,
wo nid FKK isch, isch’s guet,
we Froue u Männer trennt si.
Wöu denn weiss ig nie,
uf FKK isch das logisch, wöu da macht’s jede,
aber sobaud öpper derbi isch,
wo mir de voyeuristisch vorchämti,
miech ig’s nüm gern.
Aber Froue unger sich leueg nid so
u Männer unger sich sowieso nid.
Die Bekehrte:
Ja, ig würd itz nie en FKK-Schtrand ufsueche,
nume dass ig nackt cha bade,
das dünkt mi de wieder gruusig e chli ufene Art.
Auso, dert het’s o nid di schöne Lüüt.
Der Nichtsportler:
Ja guet, das isch de zum Teil i denä Garderobe o.
Die Bekehrte:
Aber dert luegsch nid häre.
Der Nichtsportler:
Vor Huufe, Huufe Jahr, da, aja,
das bini o no gsi, e Marzili-Bader.
Auso übere Mittag hurti e Schwumm ga nä
när vor Schönou afang u när dert bis...
U när si di erschte cho oben ohne.
U de het das en Ufruehr gä!

Dass es isch im Radio gsi.
Da het’s nächher plötzlech Outo gha im Marzili unger
us dr ganze Schwiiz!
U nächher isch de das o gsi,
ds Marzli, dahie i derä Matte,
u da isch fasch wiene Völkerwanderig,
agleiti Lüüt, da düre glofe,
bim Houptigang da u bis zum Buebeseeli
u wieder use, das isch auso...
Szene 10
Alle kommen aus der Garderobe in Strassenkleidung mit
Sporttasche und geben ihr Lieblingsstatement ab.
Der Sportlehrer:
Schport het eigertlech z’tüe mit Bewegig.
U Bewegig isch nid per se leischtigsorientiert,
das mache mir eifach immer so.
Mir hei när immer ds Gfüeu,
mir si schlächt dine, wöu mir üs
när irgendwie mit em Roger Federer vergliiche.
Der Nicht-Sportler:
U nächher het mi eine sinerzyt,
vor Jahre ines Manneturne gschleppt.
u da bini dert ga turne.
Luschtlos zwar, aber ig ha geng gseit gha:
Das Wenige, das ganz, ganz, ganz Wenige,
wo me het gmacht gha,
das isch beser aus gar nüt.
Die Skikanone:

Nachem Schport, em, bisch müed.
Körperlechi Müedi, aber e gueti Müedi, eh.
Es schteut di uf, dass d’öppis für di hesch gmacht.
Du hesch e läre Chopf,
du hesch dr Chopf chönne läre derbi.
Tuesch när chli relaxe u chli d’Bei schtrecke,
was o immer, tuesch chli achefahre.
Der Kunstturner:
We me sech wohl füehlt i syre Hut.
U zwar ganzheitlech.
Auso seelich, Körper, Geischt.
Auso, das isch ei Teil drvo.
Das isch ei Teil drvo, ja.
Isch ei Teil drvo.
Die Dame:
Aso das wär itz mini Altersweisheit!
Du muesch nochetane
zur richtige Zyt gsund ässe!
Aso das heisst nid Regime,
sondern das heisst eifach schtatt Schoggi
issisch lieber Härdöpfel oder so, meini,
öppis Normals oder Salat oder so öppis, gsunds.
Und denn hesch’s de zimli gly,
denn goht’s dr guet!
Das Knie:
(wird mit Tandem von Velofahrer abgeholt)
Ig bi aube niidisch gsy uf die wo chöi Schii fahre u so.
Aber Ig ha de Sache gfunge woni cha z’zwöit mache.

Der Sportlehrer:
Blablabla.
Ende