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Versteinerter Wald auf Lesvos, Griechenland

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<strong>Griechenland</strong><br />

Die Insel <strong>Lesvos</strong><br />

<strong>Lesvos</strong>, in der nordöstlichen Ägäis gelegen, erinnert durch seine<br />

Umrisse an das Blatt einer Platane. Mit 1630 km 2 und 100.000<br />

Einwohnern zählt sie nicht nur zu den größten, sondern auch zu den<br />

fruchtbarsten Inseln <strong>Griechenland</strong>s. Silbrig-grüne Olivenbäume,<br />

dunkelgrüne Kiefer, das Graugrün der Eichen und bunte Blumen<br />

geben der heutigen Insel ihren unverwechselbaren Charakter.<br />

<strong>Versteinerter</strong> <strong>Wald</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong><br />

Dort wo <strong>Lesvos</strong> im Westen an<br />

das tiefblaue Ägäische Meer<br />

grenzt, legten der Regen und die<br />

Wellen im L<strong>auf</strong> der Jahrhunderte<br />

einzigartige Reste versteinerter<br />

Pflanzen aus ferner Vergangenheit<br />

frei. Es ist gleichsam ein zweites<br />

Atlantis, vernichtet vor Jahrmillionen<br />

durch Vulkanausbrüche und<br />

dem damit einhergehenden Feuersturm.<br />

Bemerkenswert sind vor allem die<br />

Funde versteinerter Baumstämme<br />

um Sigri, Antissa und Eresos. Sie<br />

bilden den weltberühmten „Versteinerten<br />

<strong>Wald</strong>“, der sich über eine<br />

Fläche von 15.000 Hektar erstreckt.<br />

Außer Stämmen wurden<br />

auch Zweige, Wurzeln, Früchte und<br />

Blätter in perfekter Erhaltung gefunden.<br />

Zahlreiche, heute noch<br />

<strong>auf</strong>recht stehende Stämme mitsamt<br />

den Wurzeln, weisen dar<strong>auf</strong><br />

hin, dass die Bäume an jener Stelle<br />

versteinerten, an welcher sie gewachsen<br />

sind. Sie sind daher Reste<br />

des ursprünglichen <strong>Wald</strong>bestandes<br />

der Insel vor 20 Millionen Jahren.<br />

Der Versteinerte <strong>Wald</strong> gibt Aufschluss<br />

über die Flora und damit<br />

über das Klima und die Umwelt in<br />

der geologischen Vergangenheit.<br />

Damit ist er einzigartig als Archiv<br />

für die geologische Geschichte des<br />

Ägäisraums vor 20 Millionen Jahren.<br />

Wegen seiner Einmaligkeit und<br />

der großen wissenschaftlichen Bedeutung<br />

für die Geologie und Paläontologie,<br />

hat der griechische Staat<br />

den „Versteinerten <strong>Wald</strong>“ zum Naturdenkmal<br />

erklärt (Präsidialentschließung<br />

443/85). Darüber<br />

hinaus war der Schutz des Gebietes<br />

ein wichtiger Schritt zur Erhaltung<br />

des empfindlichen ökologischen<br />

Gleichgewichts der Insellandschaft.<br />

Im Jahr 1994 wurde in Sigri, an der<br />

Westküste der Insel, das Museum<br />

des Versteinerten <strong>Wald</strong>es eröffnet.<br />

Es ist heute das Zentrum für die<br />

Besucherbetreuung, die Forschung,<br />

die Erhaltung und den Schutz des<br />

Gebietes (Gesetzesentschluss<br />

2260/94).<br />

3


Im nördlichen Teil der Insel <strong>Lesvos</strong> haben sich beeindruckende<br />

säulenförmige Laven gebildet, die <strong>auf</strong> die rasche Abkühlung<br />

des Magmas zurückzuführen sind<br />

Dieser Lavadom, im westlichen Teil der Insel, zählt zu den<br />

eindrucksvollsten vulkanischen Formationen <strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong>


<strong>Versteinerter</strong> <strong>Wald</strong> <strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong>, <strong>Griechenland</strong><br />

Die Entstehung<br />

des Versteinerten <strong>Wald</strong>es<br />

Vor 20 Millionen Jahren<br />

herrschte in der Nordägäis intensive<br />

Vulkantätigkeit. Mehrere<br />

Zentren dieser Tätigkeit lagen im<br />

Mittelteil der Insel. Explosionsartige<br />

Ausbrüche schleuderten riesige<br />

Mengen Asche und festes<br />

vulkanisches, sowie umgebendes<br />

nicht vulkanisches Gesteinsmaterial<br />

in die Atmosphäre. Westlich<br />

davon sanken diese Gesteinsmassen<br />

(Pyroklastite) zu Boden. Innerhalb<br />

kürzester Zeit bedeckten sie<br />

den dichten <strong>Wald</strong> um das heutige<br />

Aufrechtstehende Stämme<br />

im Versteinerten <strong>Wald</strong> von <strong>Lesvos</strong><br />

Sigri mit mächtigen Lagen. Diese<br />

rasche Einbettung, z. T. unter Luftabschluss<br />

und das in den Vulkanablagerungen<br />

zirkulierende,<br />

kieselsäurereiche Grundwasser, ersetzte<br />

Molekül für Molekül das<br />

pflanzliche Gewebe durch Kieselsäure<br />

wodurch Stämme, Zweige,<br />

Früchte und Blätter derart perfekt<br />

versteinerten, dass nicht nur die<br />

Form der Pflanzen, sondern auch<br />

die anatomische Feinstruktur zum<br />

Beispiel des Holzes hervorragend<br />

erhalten ist.<br />

5


Vorläuferform einer Kiefer mit ihren Wurzeln deutlich zu erkennen.<br />

Der Versteinerte <strong>Wald</strong> von <strong>Lesvos</strong> ist autochthon,das heißt er wurde<br />

an der selben Stelle versteinert an der er vor 20 Millionen Jahren<br />

gelebt hat<br />

Oft findet man Gruppen von versteinerten Stämmen, die die<br />

Dichte des <strong>Wald</strong>es vor der Versteinerung nachweisen


<strong>Versteinerter</strong> <strong>Wald</strong> <strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong>, <strong>Griechenland</strong><br />

Ausgrabungen<br />

im Versteinerten <strong>Wald</strong><br />

Bei systematischen Ausgrabungen<br />

des Museums wurden in den vergangenen<br />

Jahren zahlreiche wissenschaftlich<br />

bedeutende, versteinerte<br />

Pflanzen neu entdeckt. Die meisten<br />

fossilen Stämme stammen von Nadelbäumen<br />

wie urzeitlichen Kiefern,<br />

Sumpfzypressen, Cunninghamien<br />

und Zypressen. Sie bildeten vor 20<br />

Millionen Jahren einen subtropischen<br />

<strong>Wald</strong> in der Ägäis. Bäume aus der<br />

Familie der Sumpfzypressengewächse,<br />

insbesondere Taxodioxylon<br />

gypsaceum und Taxodioxylon albertense<br />

sind nahe verwandt mit der<br />

heutigen Küstensequoia (Sequoia<br />

sempervirens). Bei den Ausgrabungen<br />

wurden mehrere Baumstrünke<br />

freigelegt, darunter einer von 7,02 m<br />

Höhe und einem Umfang von 8,58<br />

m, der wahrscheinlich der Art Taxodioxylon<br />

albertense angehört. Er ist<br />

der größte, bisher in <strong>Lesvos</strong> und<br />

wahrscheinlich sogar in ganz Europa<br />

gefundene <strong>auf</strong>recht stehende versteinerte<br />

Baumstamm.<br />

Die fossile Pflanzenwelt<br />

Die fossilen Blätter und das versteinerte<br />

Holz geben Aufschluss<br />

über die Zusammensetzung<br />

der vorzeitlichen Pflanzenwelt. Die<br />

meisten Stämme stammen von<br />

Sumpfzypressengewächsen (Taxodiaceae)<br />

und sind Vorfahren der<br />

schon erwähnten Sequoia sempervirens.<br />

Daneben wurden Stämme<br />

von Vorfahren heutiger Kiefern<br />

(Pflanzenfamilie Protopinaceae),<br />

sowie fossile Reste von Pappeln,<br />

Lorbeerbäumen, Zimtbäumen, Platanen,<br />

Eichen, Buchen, Palmen,<br />

Erlen, Hainbuchen, Ahorn und Zypressen<br />

gefunden.<br />

Blatt einer<br />

Eiche<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Pappeln<br />

Lorbeerbäume<br />

Zimtbäume<br />

Platanen<br />

Eichen<br />

Buchen<br />

Palmen<br />

Erlen<br />

Hainbuchen<br />

Ahorn<br />

Zypressen<br />

7


Die Besucher haben die Möglichkeit verschiedene Wanderwege zu folgen<br />

und die Vielfalt des Versteinerten <strong>Wald</strong>es zu entdecken


<strong>Versteinerter</strong> <strong>Wald</strong> <strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong>, <strong>Griechenland</strong><br />

Der Besuch<br />

des Versteinerten <strong>Wald</strong>es<br />

Als Besucher haben sie <strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong><br />

viele Möglichkeiten versteinerte<br />

Baumstämme zu sehen. Sie können<br />

zwischen dem Versteinerten <strong>Wald</strong><br />

selbst, dem Sigri-Geopark, dem<br />

Plaka- Geopark und der kleinen,<br />

unter Schutz gestellten Insel Nisiopi<br />

wählen. Sie können aber auch von<br />

Park zu Park <strong>auf</strong> Fußwegen wandern.<br />

Die Landschaft des westlichen <strong>Lesvos</strong><br />

ist von seltener Schönheit. Von<br />

Vulkanausbrüchen geprägt, ist sie<br />

vielfach heute noch kaum von menschlichem<br />

Einfluss berührt.<br />

Das Naturmuseum in Sigri sollte nicht<br />

nur wegen der ausgesucht schönen<br />

Fossilien <strong>auf</strong> ihrem Programm stehen.<br />

Hier erfahren sie Interessantes<br />

über die geologische Entwicklung des<br />

Ägäis-Raumes, beginnend mit der<br />

Entstehung des Versteinerten <strong>Wald</strong>es<br />

vor 20 Millionen Jahren bis hin zu<br />

den heutigen Ökosystemen. Unmittelbar<br />

neben dem Museum befindet<br />

sich der 2 ha große Sigri-Geopark.<br />

Sorgfältig vom umgebenden Gestein<br />

befreit zeigen die, in ihrer ursprünglichen<br />

Lage befindlichen<br />

Wurzelstöcke von Nadelbäumen,<br />

dass diese an ihrer heutigen Stelle<br />

gewachsen und versteinert sind.<br />

Der Plaka-Geopark bietet eindrucksvolle<br />

versteinerte Baumstämme<br />

und einzigartige fossile<br />

Blätter. Einer der Stämme hat einen<br />

Umfang von 13.7 m. Das ist der<br />

größte Umfang, der je bei einem<br />

<strong>auf</strong>recht stehenden Baum gemessen<br />

wurde.<br />

Von Sigri aus können sie mit dem<br />

Boot die malerische Insel Nisiopi<br />

(Megalonisi) besuchen. Sowohl das<br />

Innere der Insel, als auch die von<br />

den Wellen angeschnittenen Küsten<br />

geben Einblick in den versteinerten<br />

<strong>Wald</strong>. Fossile Stämme von Laubund<br />

Nadelbäumen präsentieren sich<br />

an der Westküste in einer wahren<br />

Farbensymphonie.<br />

Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch<br />

des Versteinerten <strong>Wald</strong>es<br />

selbst. Mit einer Fläche von 28,6 ha<br />

ist das Freigelände einzigartig <strong>auf</strong> der<br />

Welt. Zahlreiche, <strong>auf</strong>recht stehende<br />

Baumstämme sind eindrucksvolle<br />

Zeugen des ehemaligen <strong>Wald</strong>ökosystems.<br />

Auf Fußwegen können sie den<br />

Park durchwandern. Um die natürliche<br />

Umwelt nicht zu stören, wurden<br />

diese ohne jedes mechanische Hilfsmittel<br />

angelegt. An Dutzenden<br />

liegenden und noch <strong>auf</strong>recht stehenden<br />

Stämmen erleben sie die phantastischen<br />

Farbkombinationen, mit<br />

denen die Natur die verkieselten<br />

Bäume verschwenderisch ausgestattet<br />

hat. Bis in das kleinste Detail hat<br />

die Kieselsäure die innere Struktur<br />

des Holzes der Bäume ersetzt. Die<br />

Anzahl und Ausmaße der dutzende,<br />

über das ganze Areal verbreiteten<br />

Stämme hinterlassen einen tiefen<br />

Eindruck bei den Besuchern. Bis zu<br />

22 m lang sind die liegenden<br />

Stämme und die <strong>auf</strong>recht stehenden<br />

erreichen beachtliche 7 m Höhe. Sie<br />

werden aber auch entdecken, dass<br />

manche der versteinerten Stämme<br />

gar nicht so anders sind als jene der<br />

heutigen Föhrenwälder. Und wenn<br />

sie von einem zum anderen fossilen<br />

Baumstamm wandern wird ihnen<br />

sicherlich bewusst, welch besonderes<br />

Privileg sie genießen: Eine Reise in<br />

die Vergangenheit, 20 Millionen Jahre<br />

vor unserer Zeit.<br />

9


Das Museum für Naturgeschichte des Versteinerten <strong>Wald</strong>es von<br />

<strong>Lesvos</strong><br />

Der Ausstellungsraum: “Der Saal des Versteinerten <strong>Wald</strong>es”


<strong>Versteinerter</strong> <strong>Wald</strong> <strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong>, <strong>Griechenland</strong><br />

Die Ausstellungen<br />

des Museums<br />

Das Museum für Naturgeschichte<br />

des versteinerten <strong>Wald</strong>es liegt in<br />

Sigri. Auf der höchsten Erhebung<br />

des Ortes sieht der Besucher ein eingeschossiges<br />

Gebäude, zu dessen<br />

Bau graues Lavagestein verwendet<br />

wurde, das in der Umgebung vorherrscht.<br />

Vor dem Museum stehen eindrucksvolle<br />

versteinerte Stämme, aber auch<br />

moderne Pflanzen der Insel <strong>Lesvos</strong>.<br />

Bein Betreten des Museumshofes hat<br />

der Besucher die Gelegenheit, den<br />

Garten zu besuchen, in dem Büsche<br />

und Bäume der Pflanzenwelt von<br />

<strong>Lesvos</strong> mit besonderer Betonung der<br />

aromatischen Pflanzen zu sehen sind.<br />

Das Museum ist insgesamt 1.597qm<br />

groß.<br />

Auf der einen Seite des Gebäudes<br />

befinden sich die Räume der ständigen<br />

Ausstellung.<br />

Auf der anderen Seite sieht der Besucher<br />

den mit audio-visueller Technologie<br />

ausgestatteten Konferenzsaal,<br />

einen einladenden Erfrischungsraum<br />

mit sehr schönem Blick <strong>auf</strong> die<br />

Ägäis und den Saal für Sonderausstellungen.<br />

Der “Saal des versteinerten <strong>Wald</strong>es”<br />

zeigt die Entwicklung der Pflanzen<br />

<strong>auf</strong> der Erde von den ersten einzelligen<br />

Organismen, die vor 3,5 Milliarden<br />

Jahren <strong>auf</strong>traten, dis zur<br />

Entestehung des versteinerten <strong>Wald</strong>es.<br />

Versteinerte Stämme, Zweige, Blätter,<br />

Früchte und Wurzeln sind vor<br />

großformatigen Darstellungen der<br />

entsprechenden Pflanzen ausgestellt.<br />

Zu den vierzig Arten, die im versteinerten<br />

<strong>Wald</strong> festgestellt wurden und<br />

in der Ausstellung zu sehen sind, gehören<br />

Palmengewächse, Zimtbäume,<br />

Lorbeergewächse, Linden, Buchen,<br />

Nussbäume, Erle, Platane, Hainbuche,<br />

Kieferngewächse, Protopinceae,<br />

Eibengewächse, Zypressengewächse,<br />

Cunninghamia und imposante<br />

Sequoia.<br />

In diesem Saal sind auch die ersten<br />

Zeugnisse für das vorkommen von<br />

Tieren im versteinerten <strong>Wald</strong> ausgestellt.<br />

Es handelt sich um ein Deinotherium,<br />

das bis heute älteste<br />

Exemplar im Bereich des Mittelmeeres.<br />

In dem Saal “Die Entwicklung der<br />

Ägäis” sind die geologischen Erscheinungen<br />

und Vorgänge dargestellt,<br />

die mit der Entstehung des versteinerten<br />

<strong>Wald</strong>es zusammenhängen,<br />

sowie die Erdgeschichte des Ägäisbeckens<br />

in den letzten 20 Millionen<br />

Jahren.<br />

Gezeigt wird die Bewegung der Lithosphärenplatten<br />

und die Entwicklungsgeschichte<br />

des Vulkanismus im<br />

griechischen Raum.<br />

Eindrucksvolle Beispiele von Vulkangesteinen<br />

und vulkanischen Formationen,<br />

sowie Modelle von Vulkanen<br />

sind mit der Stratigraphie der vulkanischen<br />

Produkte im westlichen <strong>Lesvos</strong><br />

ausgestellt.<br />

Ausgestellt sind auch paläogeographische<br />

Rekonstruktionen, welche<br />

die Entwicklung des Gebietes und dıe<br />

Entstehung des griechischen Archipelagos<br />

zeigen. Die heutige Ägäis<br />

mit ihren aktiven Vulkanen, den seismischen<br />

Brüchen und der Fülle geologischer<br />

Monumente erinnert daran,<br />

dass die Vorgänge, die zur Entestehung<br />

des versteinerten <strong>Wald</strong>es geführt<br />

haben, weiterhin wirksam sind.<br />

11


12<br />

<strong>Versteinerter</strong> <strong>Wald</strong> <strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong>, <strong>Griechenland</strong>


<strong>Versteinerter</strong> <strong>Wald</strong> <strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong>, <strong>Griechenland</strong><br />

13


<strong>Lesvos</strong> bietet zahlreiche<br />

Alternativen Mountainbike zu fahren


<strong>Versteinerter</strong> <strong>Wald</strong> <strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong>, <strong>Griechenland</strong><br />

Geotourismus im Globalen<br />

Geopark <strong>Lesvos</strong><br />

Der Globale Geopark <strong>Lesvos</strong> bietet<br />

sich an für die Entwicklung geotouristischer<br />

Aktivitäten wie organisierten<br />

Besuchen an besonders<br />

interessanten Stellen mit gleichzeitiger<br />

Erklärung der Geotope von großem<br />

wissenschaftlichem,<br />

erzieherischem und ästhetischem<br />

Wert und Wanderungen in Kombination<br />

mit Führungen und Tonbildschauen.<br />

Besonders bieten sich<br />

auch Aktivitäten zur Beobachtung<br />

der Natur (Flora, Reptilienfauna und<br />

Vogelfauna) im Gebiet der Freiluftparks<br />

an, wo Eingriffe nicht erlaubt<br />

sind und daher die natürlichen Ökosysteme<br />

mit der Zeit wieder jene Gestalt<br />

annehmen, die sie hatten, bevor<br />

die menschliche Aktivität das Gebiet<br />

beeinflusste. Das Naturerbe des<br />

Geoparks verbindet sich mit einer<br />

großen Anzahl an Kulturdenkmälern<br />

aus der Antike, der byzantinischen<br />

und der osmanischen Siedlungen,<br />

die eine ideale Destination für Entdeckung<br />

und Erholung darstellen.<br />

Zentrum der geotouristischen Aktivitäten<br />

ist das Naturhistorische Museum<br />

des Versteinerten <strong>Wald</strong>es in<br />

Sigri, das über ein hervorragend ausgebildetes<br />

Personal verfügt, das<br />

auch den anspruchsvollsten Besuchern<br />

befriedigen kann. Informationen<br />

und Buchungen bietet außerdem<br />

das Informationszentrum des Museums<br />

in Mytilini.


Der Olymp bietet ein Schutzgebiet für seltene Tiere und Pflanzen<br />

Das<br />

Rhododendron<br />

luteum<br />

An den Feuchtgebieten<br />

von <strong>Lesvos</strong> kann man hunderte<br />

von verschiedenen Vogelarten<br />

beobachten


<strong>Versteinerter</strong> <strong>Wald</strong> <strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong>, <strong>Griechenland</strong><br />

Biodiversität -<br />

Schutzgebiete<br />

Die Insel <strong>Lesvos</strong> verfügt über<br />

eine abwechslungsreiche Landschaft.<br />

Ihre Naturschönheiten, ihr<br />

Klima und ihre fruchtbare Erde<br />

haben ihre Einwohner mit einem<br />

tiefen Sinn für Schönheit und Harmonie,<br />

schon von der Antike bis in<br />

die Gegenwart vererbt. Es ist kein<br />

Zufall, dass auch während der mythologischen<br />

Zeiten, <strong>Lesvos</strong> für ihre<br />

blühende Kunst bekannt war.<br />

Aufgrund ihrer Biodiversität gibt es<br />

<strong>auf</strong> der Insel drei Schutzgebiete,<br />

die dem Europäischen Netzwerk<br />

Natura 2000 gehören, die Bucht<br />

von Gera und den Berg Olympus<br />

GR4110005, die Bucht von Kalloni<br />

und ihre Feuchtgebiete GR4110004<br />

und den Versteinerten <strong>Wald</strong><br />

GR4110003.<br />

Im östlichen Teil herrscht ein eher<br />

feuchtes Klima, im Vergleich zum<br />

Rest der Insel. Die Hänge des Berges<br />

Olympus und die Amalis Halbinsel<br />

dominieren hier. Zwischen ihnen<br />

befindet sich der tektonische Bekken<br />

der Bucht von Gera, mit beeindruckenden<br />

steilen Klippen <strong>auf</strong> der<br />

östlichen Seite.<br />

Die Pflanzen in niedrigeren Höhen<br />

sind typische Mittelmeerpflanzen,<br />

die aus immergrünen Büschen (2-<br />

2.5 Meter Höhe) mit harten Blättern<br />

bestehen, die sich zu den klimatischen<br />

Bedingungen des Mittelmeers<br />

angepasst haben. Zu diesen<br />

Pflanzen gehören Stechpalme, Mastix,<br />

wilde Olivenbäume, wilde Birnenbäume<br />

usw. In höheren Lagen,<br />

an den Hängen des Berges Olympus,<br />

ändert sich die Flora zu Pflanzen,<br />

die sich an eher feuchte und<br />

kalte klimatische Bedingungen angepasst<br />

haben. Myrte, Lorbeer,<br />

Ahorn usw wachsen hier, ebenso<br />

wie kultivierte Baumkulturen, die<br />

selten <strong>auf</strong> griechischen Inseln zu<br />

finden sind, wie die Kastanienwälder<br />

von Agiassos und Kirsche,<br />

Apfel- und Birnbäume. Im mittleren<br />

Teil der Insel sind die Kalloni<br />

Feuchtgebiete, zu denen auch viele<br />

kleinere Feuchtgebiete gehören, die<br />

nicht weit entfernt sind.<br />

Auf der Insel gibt es eine beeindruckende<br />

Vielfalt von Pflanzen einschließlich<br />

Eichen, wilde Pistazien,<br />

wilde Rosen, Walnuss, Mandel-, Feigen-und<br />

Apfelbäumen sowie Kräuter<br />

wie Melisse, Minze, Salbei und<br />

Anis. Das Rhododendron luteum,<br />

kann auch hier gefunden werden,<br />

da <strong>Lesvos</strong> der einzige Ort Europas<br />

ist, wo diese Pflanze wächst.<br />

Bei den Feuchtgebieten von Gera<br />

und Kalloni gibt es Ökosysteme voll<br />

von Salinen, Flüsse, Schilfbüschen,<br />

Olivenhainen und Pinienwäldern<br />

und eine sehr seltene Vielfalt von<br />

Orchideen. Viele Vögel, manche<br />

von ihnen selten oder geschützt,<br />

brüten hier. Sechsundsechzig Arten<br />

von Zugvögeln wurden <strong>auf</strong>gezeichnet<br />

und 68 Vogelarten leben hier,<br />

<strong>auf</strong> einer permanenten Basis, einschließlich<br />

Flamingos (Phoenicopterus<br />

ruber), Eisvögel (Alcedo atthis),<br />

Avocet (Recurvirostra avosetta),<br />

Stelzenläufer (Himantopus himantopus<br />

), Silberreiher (Egretta alba),<br />

Weißstörche (Ciconia ciconia),<br />

Schwarzstörche (Ciconia nigra). In<br />

der Nähe von Polychnitos gibt es<br />

auch Feuchtgebiete, die die Heimat<br />

der seltenen Art von Eichhörnchen<br />

(Sciurus anomalus) sind.<br />

17


Mit 11 Millionen Bäumen gehören die Olivenhainen von <strong>Lesvos</strong><br />

zu den größten <strong>Griechenland</strong>s und produzieren Olivenöl von<br />

höchster Qualität<br />

Das Ölpresse Museum von Vrana zeigt die langjährige<br />

Tradition, der Menschen von <strong>Lesvos</strong>, in der Produktion<br />

von Olivenöl


Mytilini, die Hauptstadt der Insel <strong>Lesvos</strong><br />

Das römische Aquädukt bei Moria


Die Burg von Mytilini zählt zu dengrößten und<br />

beeindrucksvollsten am Mittelmeer


<strong>Versteinerter</strong> <strong>Wald</strong> <strong>auf</strong> <strong>Lesvos</strong>, <strong>Griechenland</strong><br />

Wie reist man nach<br />

<strong>Lesvos</strong>?<br />

Wie kommt man von Deutschland nach <strong>Lesvos</strong>?<br />

Um nach <strong>Lesvos</strong> zu kommen, gibt es täglich von Deutschland nach <strong>Griechenland</strong><br />

mehrere Flugverbindungen.<br />

Der einfachste Weg ist mit Aegean Airlines zu fliegen, die täglich von Frankfurt,<br />

München, Düsseldorf und Stuttgart via Athen oder Thessaloniki nach<br />

Mytilini (die Hauptstadt von <strong>Lesvos</strong>) fliegt.<br />

Der Flug Athen – Mytilini oder Thessaloniki – Mytilini dauert 40 bis 50 Minuten.<br />

Es gibt mehrere tägliche Flüge, die <strong>Lesvos</strong> mit Athen und Thessaloniki und von<br />

dort aus mit dem Rest der Welt, verbinden. In griechischen Flugplänen wird<br />

<strong>Lesvos</strong> stets als Mytilene (oder Mytilini) angegeben. Der Flug mit Aegean Airlines<br />

beträgt ungefähr 35 Minuten. Der Flughafen von <strong>Lesvos</strong> "Odysseas<br />

Elytis" befindet sich 8 Kilometer südlich von Mytilini.<br />

Mit der Fähre hat <strong>Lesvos</strong> sehr gute tägliche Verbindung mit Piräus und einmal<br />

in der Woche mit Thessaloniki und Kavala. Die Dauer der Fahrt beträgt je<br />

nach Typ der Fähre von neun bis dreizehn Stunden.<br />

NATURMUSEUM DES VERSTEINERTEN WALDS VON LESVOS<br />

Sigri, <strong>Lesvos</strong> Island, Greece<br />

GR 81103<br />

Tel-FAX: +30 2251047033, +30 2253054434<br />

Informationszentrum in Mytilini<br />

8 th November 18<br />

GR 81100 Mytilini, <strong>Lesvos</strong> Island, Greece<br />

Tel-FAX: +30 2253054434<br />

e-mail: lesvospf@otenet.gr<br />

www.lesvosmuseum.gr, www.petrifiedforest.gr<br />

Öffnungszeiten: 15/05 – 14/10: 9.00 – 20.00<br />

15/10 – 14/05: 9.00 – 17.00<br />

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