FAQs â häufig gestellte Fragen - Infektionsnetz
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| fragen und antworten<br />
bieten, es bleiben jedoch immer noch<br />
rund 30% an Gebärmutterhalskrebs-<br />
Erkrankungen, die durch HPV anderer<br />
Genotypen – insbesondere HPV 31 –<br />
hervorgerufen werden.<br />
Sind nur Frauen von HPV-Infektionen<br />
betroffen?<br />
Nein, auch Männer können sich infizieren.<br />
Bei ihnen kann eine HPV-Infektion<br />
wie bei Frauen zu schmerzhaften und<br />
schwierig behandelbaren Genitalwarzen<br />
und im schlimmsten Fall zu Penis- und<br />
Analkarzinomen führen.<br />
Wie werden HP-Viren übertragen?<br />
Die Übertragung erfolgt in der Regel<br />
durch direkten Hautkontakt, meist beim<br />
Geschlechtsverkehr. Außer der sexuellen<br />
Übertragung ist eine Ansteckung über<br />
Schmierinfektionen, gemeinsames Baden<br />
oder kontaminierte Gegenstände möglich.<br />
Mütter können bei der Geburt die<br />
HPV-Infektion an das Neugeborene weitergeben,<br />
das an genitoanalen Warzen<br />
oder Larynxpapillomen erkranken kann.<br />
Wogegen schützt der neue HPV-<br />
Impfstoff Gardasil?<br />
Gardasil ist ein tetravalenter Impfstoff<br />
gegen Infektionen mit den HPV-Subtypen<br />
6, 11, 16 und 18. In klinischen<br />
Studien zeigte Gardasil eine 100%ige<br />
Wirksamkeit in der Prävention von<br />
durch HPV-Typen 16 und 18 bedingten<br />
zervikalen Präkanzerosen (CIN2/3) sowie<br />
Präkanzerosen der Vulva. Auch gegen<br />
die von den HPV-Typen 6 und 11<br />
ausgelösten Genitalwarzen betrug der<br />
Impfschutz in Studien 100%.<br />
Wie lange hält der Impfschutz an?<br />
Derzeit beträgt die maximale Beobachtungsdauer<br />
fünf Jahre. In dieser Zeit<br />
wurde kein Nachlassen der Immunität<br />
beobachtet, was auf eine lange bis sehr<br />
lange Schutzdauer hinweist. Modellberechnungen<br />
zufolge werden 75% der<br />
Geimpften über lebenslangen Schutz vor<br />
Infektionen mit den HPV-Typen 6, 11,<br />
16 und 18 verfügen.<br />
Zeigen auch Frauen, die bereits<br />
eine HPV-Infektion durchgemacht<br />
haben, eine Immunreaktion auf die<br />
Impfung?<br />
Ja, die Antikörper-Titer nach natürlicher<br />
Infektion werden geboostert.<br />
Profitieren Frauen, die bereits eine<br />
Infektion mit einem der im Impfstoff<br />
enthaltenen HPV-Typen durchgemacht<br />
haben, von einer Impfung mit<br />
Gardasil?<br />
Ja. Studien haben gezeigt, dass die<br />
Gesamtwirksamkeit über alle vier HPV-<br />
Typen in der Verhinderung von HPV-<br />
6/11/16/18-bedingten vulvären und vaginalen<br />
Neoplasien sowie Genitalwarzen<br />
91% beträgt. Gardasil zeigte in diesem<br />
Kollektiv eine 88%ige Wirksamkeit in<br />
der Prävention aller CIN-Läsionen und<br />
eine 100%ige Verhinderung von CIN-<br />
2/3-Läsionen. Der Impfschutz gegen<br />
jene Typen, für die eine Frau naiv ist,<br />
beträgt 100%.<br />
Ist vor der Impfung ein HPV-Screening<br />
mit Typisierung nötig?<br />
Nein, da beinahe alle Frauen von der<br />
HPV-Impfung profitieren. Nur Frauen,<br />
die bereits Infektionen mit allen vier im<br />
Impfstoff enthaltenen HPV-Typen durchgemacht<br />
haben (weniger als 1%), würden<br />
nicht in vollem Ausmaß profitieren.<br />
Ist eine Kreuzreaktivität und damit<br />
eine Wirkung gegen nicht im Impfstoff<br />
enthaltene HPV-Typen zu erwarten?<br />
Eine neue Untersuchung zu Gardasil<br />
kommt zu dem Schluss, dass die durch<br />
die Impfung mit Gardasil induzierten<br />
Antikörper möglicherweise auch ähnliche,<br />
nicht im Impfstoff enthaltene<br />
HPV-Typen (z.B. 31, 33, 45) neutralisieren.<br />
Diese Kreuzneutralisierung bedeutet,<br />
dass die Impfung auch die Infektion<br />
mit HPV-Typen verhindern könnte, gegen<br />
die der Impfstoff nicht direkt gerichtet<br />
ist. Weitere klinische Studien werden<br />
zeigen, ob die beobachtete Kreuzneutralisierung<br />
auch in die Prävention von<br />
Erkrankungen mündet und somit eine<br />
Kreuzprävention gegeben ist.<br />
Sind Typenreplacement-Phänomene<br />
zu erwarten?<br />
Die Entwicklung von Mutanten, die<br />
nicht mehr auf durch Impfung induzierte<br />
Antikörper reagieren, ist sehr<br />
unwahrscheinlich, weil die wichtigste<br />
Voraussetzung, eine hohe Replikationsrate,<br />
fehlt.<br />
Wer sollte mit Gardasil geimpft<br />
werden?<br />
Aufgrund der vorliegenden Daten ist<br />
der optimale Zeitpunkt bei jungen<br />
Mädchen vor dem ersten Sexualkontakt<br />
zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr.<br />
Grundsätzlich profitieren Frauen aller<br />
Altersstufen von der Impfung, sodass<br />
Mädchen und Frauen vor beziehungsweise<br />
während ihrer sexuell aktiven Zeit<br />
geimpft werden sollten. Eine Schutzimpfung<br />
männlicher Jugendlicher würde<br />
einerseits die Belastung durch Kondylome<br />
reduzieren und andererseits die<br />
Infektionskette zur Frau unterbrechen.<br />
Außerdem könnten auch bei Männern<br />
die Inzidenzen von HPV-assoziierten<br />
Karzi nomen wie Anal-, Penis- oder<br />
Larynxkarzinomen reduziert werden.<br />
Wie können ältere Frauen von der<br />
HPV-Impfung profitieren?<br />
Studien haben gezeigt, dass HPV-<br />
Infektionen bei Frauen im Alter von<br />
55 Jahren und darüber aufgrund von<br />
Veränderungen im Hormon- und Immunstatus<br />
postmenopausaler Frauen<br />
einen erneuten Höhepunkt erreichen.<br />
20–30-jährige Frauen sind vorwiegend<br />
von geringgradigen, 30–40-Jährige von<br />
höhergradigen Veränderungen und<br />
Frauen von 40–60 Jahren von invasiven<br />
Tumoren betroffen.<br />
Wie sicher und verträglich ist<br />
Gardasil?<br />
Bisher wurden keine unerwarteten<br />
Nebenwirkungen der Impfung nachgewiesen.<br />
Lokale Reaktionen an der Einstichstelle<br />
sind möglich, traten in den<br />
Studien jedoch gleich häufig wie bei<br />
Placebo auf.<br />
<br />
Bericht:<br />
Mag. Harald Leitner<br />
va020608<br />
universimed.com<br />
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