Pkw- und City-Maut: Wie gut sind die Alternativen?
Pkw- und City-Maut: Wie gut sind die Alternativen?
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Faculty of Transportation and Traffic Sciences "Friedrich List„, Institute for Transport & Economics,<br />
Chair of Transportation Economics and International Transportation Policy<br />
<strong>Pkw</strong>- <strong>und</strong> <strong>City</strong>-<strong>Maut</strong>:<br />
<strong>Wie</strong> <strong>gut</strong> <strong>sind</strong> <strong>die</strong> <strong>Alternativen</strong>?<br />
Prof. Dr. rer pol habil Bernhard <strong>Wie</strong>land<br />
Vortrag Friedrich-List Forum<br />
16./17. November 2006
Programm:<br />
I. Ziele <strong>und</strong> Ausgestaltungen der <strong>Pkw</strong>- <strong>und</strong> <strong>City</strong>-<strong>Maut</strong><br />
II. Probleme einer <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong><br />
III. <strong>Alternativen</strong> zur <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong><br />
IV. <strong>Alternativen</strong> zur <strong>City</strong>-<strong>Maut</strong><br />
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<strong>Pkw</strong>- <strong>und</strong> <strong>City</strong> <strong>Maut</strong>: <strong>Wie</strong> <strong>gut</strong> <strong>sind</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>Alternativen</strong>?<br />
• „Die“ <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong> <strong>und</strong> „<strong>die</strong>“ <strong>City</strong>-<strong>Maut</strong> gibt es nicht<br />
• „Die“ Steuerlösung“ gibt es nicht<br />
• „Die“ Alternative XY gibt es nicht<br />
• Es gibt immer verschiedene Ausgestaltungsmöglichkeiten<br />
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Ziele einer <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong><br />
• Finanzierung<br />
• Schaffung des „optimalen“ Maßes an Stau<br />
– <strong>Wie</strong> definiert man überhaupt Stau?<br />
– Was heißt optimal?<br />
– Natürlich nicht: „möglichst viel“<br />
– Optimalitätsregel: soziale Kosten eines weiteren<br />
Fahrzeuges = sozialer Nutzen der zusätzlichen Fahrt<br />
– Nur solche Fahrten werden durchführt, <strong>die</strong> „es wirklich wert<br />
<strong>sind</strong>“<br />
– Mit der <strong>Maut</strong> kann das optimale Stauniveau erreicht werden<br />
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€<br />
D<br />
Optimale <strong>Maut</strong><br />
SGK<br />
C<br />
A<br />
PGK = SDK<br />
t<br />
B<br />
F 0<br />
F P<br />
D<br />
F<br />
Verkehrsfluss<br />
Fahrzeuge pro St<strong>und</strong>e pro Spur<br />
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Ziele einer <strong>Maut</strong><br />
• Internalisierung weiterer externer Effekte?<br />
– Unfälle<br />
– Umweltschäden, Lärm<br />
• Lenkung von Investitionen<br />
• Lenkung der Verkehrsströme<br />
–Zeit<br />
–Routen<br />
• Beeinflussung von<br />
– Fahrzeugwahl<br />
– Fahrstil<br />
• „Verbesserung“ des Modal Split<br />
• Wegekostengerechtigkeit<br />
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Institutionelle Ausgestaltungsmöglichkeiten<br />
• Zentralistisch (Staatlich):<br />
–EU<br />
– Nationalstaaten<br />
– Länder<br />
– Kommunen<br />
• Dezentral (Privat):<br />
– Private Betreibergesellschaften<br />
– F-Modell vs. A-Modell<br />
• Wettbewerb von staatlich <strong>und</strong> privat? <strong>Wie</strong>?<br />
• Regulierung?<br />
– Erhebliche Konsequenzen für Gebührengestaltung<br />
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• Undifferenziert:<br />
Gebührengestaltung<br />
–Vignette<br />
• Zeitlich gestaffelt (Jahr, Monat, Woche, Tag)<br />
– Konstante Km-Gebühr<br />
• Kann langfristig optimal sein, wenn mit optimaler<br />
Kapazitätspolitik gekoppelt (Rouwendal/Verhoef 2004)<br />
• Differenziert<br />
–Zeit<br />
– Ort<br />
– Fahrstil<br />
–Fahrzeugtyp<br />
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Gebührengestaltung<br />
• Preisbildungsprinzipien<br />
• Verschiedene Gesichtspunkte<br />
– Ökonomisch normativ<br />
– Ökonomisch positiv („politische Ökonomie“)<br />
– Psychologisch (Kognition, Akzeptanz)<br />
– Gesellschaftswissenschaftlich<br />
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Gebührengestaltung: Normative Theorie<br />
• Preisbildungsprinzipien<br />
Grenzkosten <strong>und</strong><br />
Subventionen<br />
Gebühren<br />
Vollkostenpreise<br />
(FDC-Preise)<br />
Relativer Output<br />
Relativer Kostenanteil<br />
Relativer Umsatz<br />
Nicht-<br />
Grenzkostenpreise<br />
Nachfrageorientierte<br />
Preissysteme<br />
Spieltheoretische Ansätze<br />
Lineare<br />
Tarife<br />
Ramsey-Preise<br />
Spitzenlastpreise<br />
Mehrteilige Tarife<br />
Nicht-lineare Tarife<br />
Optionale Tarife<br />
Blocktarife<br />
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Probleme einer <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong> 1<br />
• Soweit Theorie<br />
• Aber: praktische Probleme:<br />
– Informationsprobleme<br />
• Haben wir <strong>die</strong> nötigen Informationen über<br />
- Die Staukostenkurve?<br />
- Die Kurve der marginalen Zahlungsbereitschaft?<br />
• Kennt der einzelne Autofahrer seine wahren Kosten?<br />
• Reagiert er darauf entsprechend?<br />
• Allerdings: <strong>die</strong>se Gegenargumente gelten auch für <strong>die</strong><br />
<strong>Alternativen</strong> zur <strong>Maut</strong><br />
– Sonderproblem bei <strong>Maut</strong>: Kennt der Autofahrer <strong>die</strong><br />
gerade geltende <strong>Maut</strong>höhe bei Fahrtantritt?<br />
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Probleme einer <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong> 2<br />
– Transaktionskosten (Systemkosten, „Enforcement-Cost“)<br />
• Beispiele:<br />
– Toll Collect (Systemkosten 16-20% der Einnahmen)<br />
– London (Jahr 2004 to 2005):<br />
» Charges: 117<br />
» Enforcement Income: 73<br />
» Total Revenues 190<br />
»Costs 92<br />
» Net Revenues 97<br />
» Prudhomme (2005): Kosten größer als Wohlfahrtseffekte<br />
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Probleme einer <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong> 2 (Fortsetzung)<br />
• Die Kosten werden umso höher, je differenzierter <strong>die</strong> <strong>Maut</strong><br />
sein soll<br />
- Differenzierung nach Ort <strong>und</strong> Zeit<br />
- Bisherige Systeme überwiegend relativ <strong>und</strong>ifferenziert<br />
- Durch technischen Fortschritt <strong>und</strong> Größenvorteile fallen aber<br />
<strong>die</strong>se Kosten<br />
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Probleme einer <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong> 3<br />
– Einkommensverteilungseffekte<br />
• Autofahrer insgesamt verlieren an Wohlfahrt<br />
• obwohl <strong>die</strong> Gesellschaft insgesamt profitiert (effizientere<br />
Ressourcenallokation)<br />
• aber einige Autofahrer profitieren<br />
• <strong>die</strong> mit einem hohen Zeitwert<br />
• Bezieher mittlerer <strong>und</strong> niedriger Einkommen verlieren<br />
• Kompensationsmaßnahmen?<br />
– Steuersenkungen<br />
– Rückerstattungen<br />
– ÖPNV-Förderung<br />
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Probleme einer <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong> 4<br />
– Verzerrungseffekte auf nachgelagerten oder komplementären<br />
Netzen<br />
• Beispiel: deutsche Lkw-<strong>Maut</strong><br />
• London: Verlagerungseffekte bisher gering<br />
– Aber: bisher nur eng umgrenztes Gebiet<br />
– Vermutlich verkehrsstrukturelle, topographische <strong>und</strong> städtebauliche<br />
Gegebenheiten entscheidend<br />
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Probleme einer <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong> 5<br />
– Politischer Missbrauch der <strong>Maut</strong> als weitere Einnahmequelle<br />
• Public Choice: „Fly Paper Effect“<br />
• Beispiel: Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft<br />
• Dadurch <strong>Maut</strong> eventuell höher als volkswirtschaftlich optimal<br />
• Andere Variante des gleichen Phänomens: „Capture“ der<br />
Bürokratie durch den Betreiber<br />
– Monopolistische Praktiken des Betreibers<br />
• Zu hohe <strong>Maut</strong><br />
• Eventuell Regulierung erforderlich (Kosten!)<br />
– mangelnde Akzeptanz (Fairness, Ablehnung des<br />
Preissystems als Allokationsmechanismus, etc.)<br />
– Datenschutz<br />
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Probleme einer <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong>: Zweckbindung<br />
Man erzählt, daß <strong>die</strong> Herren Orry <strong>und</strong> de Trudaine, der eine<br />
Generalkontrolleur <strong>und</strong> der andere Generaldirektor der Chausseen<br />
<strong>und</strong> Brücken, den Plan entworfen hatten, <strong>die</strong> Frone beim Wegebau<br />
durch eine Leistung in Geld zu ersetzen, welche <strong>die</strong> Einwohner<br />
jedes Bezirks zur Unterhaltung ihrer Straßen zahlen sollten. Der<br />
Gr<strong>und</strong>, warum <strong>die</strong>se geschickten Administratoren ihren Plan<br />
aufgaben, ist lehrreich:<br />
Sie fürchteten, sagt man, dass man <strong>die</strong> Verwaltung der Finanzen<br />
nicht werde hindern können, <strong>die</strong> so erlangten Gelder in Beschlag zu<br />
nehmen <strong>und</strong> für ihre Bedürfnisse zu verwenden, so dass bald <strong>die</strong><br />
Besteuerten zugleich <strong>die</strong> neue Abgabe <strong>und</strong> <strong>die</strong> Frone zu tragen<br />
haben würden.<br />
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Probleme einer <strong>Pkw</strong>-<strong>Maut</strong>: Zweckbindung<br />
Ich nehme keinen Anstand zu sagen, dass kein Privatmann der<br />
Justiz entgangen wäre, wenn er sein eigenes Vermögen so<br />
verwaltet hätte, wie der große König in all seinem Glanze mit<br />
dem Staatsvermögen umging.<br />
Tocqueville: Der alte Staat <strong>und</strong> <strong>die</strong> Revolution, 10.Kap., 1856<br />
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Gebührengestaltung<br />
• Normative Aspekte<br />
• Positive Aspekte (politische Ökonomie)<br />
• Psychologische Aspekte<br />
• Gesellschaftswissenschaftliche Aspekte<br />
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Gebührengestaltung: Politische Ökonomie<br />
• Niveau vs. Struktur<br />
– Struktur Mittel der Umverteilung<br />
• Beispiele:<br />
– „Variabilisierung“ der Flughafengebühren<br />
– „Inverses“ Ramsey-Pricing im ÖPNV<br />
– Einfluss von Interessengruppen<br />
– Laffont (2000): Weniger Komplexität kann besser sein<br />
• Beispiele:<br />
– EU: Grenzkostenpreise<br />
– DB-Trassenpreissystem<br />
– aber welche Lenkungswirkungen dann noch zu erwarten?<br />
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<strong>Alternativen</strong> zur <strong>Maut</strong><br />
• Was <strong>sind</strong> <strong>die</strong> <strong>Alternativen</strong>?<br />
– Nichtstun<br />
• Stau als Abschreckungs- <strong>und</strong> Rationierungsinstrument<br />
– fiskalische Maßnahmen:<br />
• Besteuerung (Treibstoff, <strong>Pkw</strong>-Besitz, Parkgebühren, ÖPNV-<br />
Subventionen)<br />
• Zweckbindung<br />
– Dirigistische Maßnahmen (Mengen-/Kapazitätspolitik)<br />
• Verkehrsmanagement<br />
•Fahrverbote<br />
• „Predict and Provide“<br />
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<strong>Alternativen</strong> 1<br />
• Nichtstun (Stau als Abschreckungs- <strong>und</strong> natürliche<br />
Rationierungsmaßnahme)<br />
– Bevorzugte Maßnahme in der Praxis<br />
– Vorteile:<br />
• Geringe Transaktionskosten<br />
• „fair“ („Zeitvermögen“ für alle gleich)<br />
– Nachteile:<br />
• Unterschiedliche Wertschätzungen der Zeit<br />
• Es werden zu viele Fahrten durchgeführt mit gesellschaftliche<br />
Kosten > gesellschaftlicher Nutzen<br />
• Korrelation mit negativen Umwelteffekten<br />
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<strong>Alternativen</strong> 2<br />
• Mineralölsteuer<br />
– Wirkungsmechanismus: Staus erhöhen Benzinverbrauch<br />
(Stop and Go)<br />
– Konsequenz: höhere Mineralölsteuer kann Fahrtentscheidung<br />
beeinflussen<br />
– Aber: langfristige Nachfrageelastizität geringer als<br />
kurzfristige<br />
– Ferner: Zielgenauigkeit gering (Ort <strong>und</strong> Zeit)<br />
– Beachte: man will nicht alle Fahrten vermeiden, nur <strong>die</strong><br />
volkswirtschaftlich unerwünschten<br />
– Langfristig Entwicklung spritsparender Fahrzeuge. Kein<br />
Beitrag zur Stauproblematik<br />
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<strong>Alternativen</strong> 3<br />
• Kfz-Steuer<br />
– Wirkt vor allem auf das Volumen an Fahrzeugen<br />
• Singapur (Steuern = 2/3 Anschaffungspreis)<br />
• Lizenz nur über 10 Jahre<br />
– Geringe Transaktionskosten<br />
• Bürokratie schon vorhanden<br />
– großer Nachteil: nicht nutzungsabhängig<br />
– Gefahr sogar: Mehrnutzung des <strong>Pkw</strong> wegen der hohen<br />
Fixkostenkomponente<br />
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• Straßenbau<br />
<strong>Alternativen</strong> 4<br />
– Argument: Staus zeigen „Knappheit an Straßen“<br />
– Was heißt „Knappheit“?<br />
– Preis<br />
– Setzt richtige Investitionssignale<br />
– Nutzen-Kosten-Analyse als Ersatz?<br />
–„DownsLaw“<br />
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• Ö(PN)V-Subventionen<br />
<strong>Alternativen</strong> 5<br />
– Kreuzpreiselastizität zwischen Auto <strong>und</strong> Ö(PN)V müsste<br />
dazu hoch sein<br />
– Empirisch aber eher geringe Elastizitäten<br />
– Konsequenz: Subventionen müssten sehr hoch sein<br />
– Problem der Zielgenauigkeit: Inframarginale vs. Marginale<br />
Ö(PN)V-Nutzer<br />
• Die inframarginalen Nutzer <strong>sind</strong> auch bei sehr viel geringeren<br />
Subventionen schon bereit, den ÖPNV zu nutzen<br />
– Anreizprobleme auf Seiten der Anbieter<br />
• Ineffizienzen<br />
• Aber: Ausschreibungen, „Public Management“ etc.<br />
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• Parkgebühren<br />
<strong>Alternativen</strong> zur <strong>City</strong>- <strong>Maut</strong> 1<br />
– Gemeint: Parkgebühren über das Normalmaß (Investitionsentscheidung)<br />
hinaus<br />
– Bestraft ruhenden Verkehr, belohnt fließenden Verkehr<br />
– Konsequenz: Eventuell zusätzlicher Durchgangsverkehr wegen<br />
geringerer Staus<br />
– Räumliche Wirkungen:<br />
• Relativer Effekt für lange Entfernungen geringer als für kurze<br />
– Spill-Over Effekte für angrenzende Stadtviertel<br />
– Eventuell Regulierung der Anbieter von Parkraum erforderlich<br />
– In der Praxis: oft freies Parken am Arbeitsplatz oder beim Einkaufen<br />
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<strong>Alternativen</strong> zur <strong>City</strong>-<strong>Maut</strong> 2 (1)<br />
• Raumordnung, Städteplanung<br />
– Enger Zusammenhang zwischen Landnutzung <strong>und</strong> Verkehr<br />
– Beispiel: kompakte vs. disperse Stadt<br />
–Grenzen<strong>die</strong>ses Ansatzes:<br />
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<strong>Alternativen</strong> zur <strong>City</strong>-<strong>Maut</strong> 2 (2)<br />
Grenzen:<br />
• Historisch gewachsene Strukturen<br />
• Zusammenhang zwischen Siedlungsstruktur, Landnutzung <strong>und</strong><br />
Verkehr komplex <strong>und</strong> bisher ungenügend verstanden.<br />
• Ansatz ist per Definition langfristiger Natur<br />
– Beispiel: Los Angeles kann nicht kurzfristig zur autofreien Stadt<br />
gemacht werden<br />
• Regulierung des Immobilienmarktes als Verkehrspolitik<br />
• Eingriff in <strong>die</strong> Konsumentenfreiheit<br />
– Verhinderung der Suburbanisierung <strong>und</strong> Vermeidung von Verkehr<br />
– Aber: was ist, wenn <strong>die</strong> Leute das wollen?<br />
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• Telematik<br />
<strong>Alternativen</strong> zur <strong>City</strong>-<strong>Maut</strong> 3<br />
– Telecommunications-/Transport Trade-Off<br />
• Hoffnung hat sich bisher nicht erfüllt<br />
• Eher Komplemente als Substitute<br />
• Beispiel: Telefon <strong>und</strong> Post<br />
– Telematik als Mittel des Verkehrsmanagement<br />
• Verbesserung der Information über Staus<br />
• Verbesserung der <strong>City</strong>-Logistik: Vermeidung von Leerfahrten,<br />
besseres Flottenmanagement, bessere Auslastungsgrade<br />
•Aber:<br />
– keine Steuerung in Richtung ökonomische Effizienz<br />
– eher analog zur Alternative „mehr Straßen“<br />
– spieltheoretische Probleme<br />
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<strong>Alternativen</strong> zur <strong>City</strong>-<strong>Maut</strong> 4<br />
• Dirigistische Maßnahmen<br />
– Fußgängerzonen<br />
– autofreie Innenstadt<br />
– geradzahlige/ungeradzahlige Nummernschilder<br />
– Begrenzung der <strong>Pkw</strong> pro Haushalt<br />
– Problem: Ausweichreaktionen<br />
• z.B. Nummernschildtausch<br />
• Anschaffung von Zweit- <strong>und</strong> Drittwägen<br />
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<strong>Alternativen</strong>: Wohlfahrtswirkungen<br />
How efficient are the different instruments ?<br />
For Brussels 1M inhabitants+0.6M commuters<br />
Instruments<br />
Benchmark 0 %<br />
Higher Fuel Taxes 5 %<br />
Public Transport Pricing 5 – 10 %<br />
Parking Charges 30 %<br />
Cordon Pricing (time diff) 52 %<br />
1st Best (SMC pricing) 100 %<br />
Stef Proost – EARE – source TRENEN model<br />
Relative Welfare Gain<br />
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<strong>Alternativen</strong> zu <strong>Pkw</strong>- <strong>und</strong> <strong>City</strong>-<strong>Maut</strong><br />
• In der Praxis bisher Portfolioansatz<br />
– Pakete aus den vorherigen Nicht-<strong>Maut</strong>-Maßnahmen<br />
– Vergleichbarkeit schwierig<br />
– <strong>Maut</strong> besser?<br />
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit<br />
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