Greenforce Monostar P7H Hartenberger lednano 4 ... - Light & Motion
Greenforce Monostar P7H Hartenberger lednano 4 ... - Light & Motion
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p TECHNIK<br />
118 · u 11/11<br />
Die<br />
Watt lüge<br />
Als Taucherlampen<br />
noch »Halogen«<br />
waren, orientierte man<br />
sich beim Lampenkauf<br />
an der Wattzahl.<br />
Was damals schon<br />
falsch war, führt im<br />
LED-Zeitalter zu noch<br />
mehr Verwirrung.<br />
Leider werden<br />
auch bei anderen<br />
Angaben Fehler<br />
gemacht – zum<br />
Nachteil der<br />
Kunden.<br />
Text: Alexander Kaßler
Fotos: Linke Seite: Daniel Nimmervoll – Fotolia · Rechte Seite: Hersteller<br />
N<br />
ach welchen Kriterien suchen Sie sich<br />
Ihre Tauchlampe aus? Farbe, Form, Gewicht?<br />
Wenn Sie wissen, wofür Sie sie<br />
einsetzen wollen, sollte es das Preisleistungsverhältnis<br />
und die Antwort auf die Frage »Wie<br />
viel Licht bekomme ich für mein Geld?« sein.<br />
Aber wie findet man das heraus, welcher Wert<br />
gibt Auskunft darüber, was eine Lampe wirklich<br />
kann? Hier beginnt die Verwirrung. Jahrelang<br />
galt die Wattzahl als das Maß der Dinge<br />
– je höher, umso heller, umso besser. Dabei ist<br />
das vollkommener Quatsch. Laut Definition<br />
gibt die Wattzahl lediglich an, wie viel Leistung<br />
ein Leuchtmittel aufnehmen kann. Was am<br />
anderen Ende dann herauskommt, ist einzig<br />
und allein vom Wirkungsgrad des Leuchtmittels<br />
und der gesamten Leuchtmittelkonstruktion<br />
abhängig. Einfach nachzuprüfen, wenn<br />
man mal zwei 100 Watt-Birnen (sie ruhe in<br />
Frieden) unterschiedlicher Hersteller miteinander<br />
vergleicht. Selbst hier fällt der empfundene<br />
Output unterschiedlich aus. Gleiches gilt<br />
für einen anderen Vergleich, der hinkt: Findet<br />
sich in einem Datenblatt einer LED-Lampe die<br />
Zeile »Lichtleistung: 3 Watt-LED vergleichbar<br />
85 Watt Halogen« wieder, sagt das lediglich,<br />
dass die kleine LED angeblich die gleiche<br />
Lichtleistung wie eine 85 Watt-Halogen-Birne<br />
hat. Nicht mehr und nicht weniger. Rückschlüsse<br />
auf die Lichtausbeute und Helligkeit<br />
lassen sich aus diesem Wert nicht ziehen.<br />
Um zu erfahren, was die Taucherlampen<br />
wirklich können, müssen daher andere Werte<br />
zu Rate gezogen werden. An erster Stelle steht<br />
hier die Lumenausbeute des Endproduktes.<br />
Es folgt der Wert Lumen pro Watt, der angibt,<br />
wie viel Licht(Strom) aus der aufgenommenen<br />
Leistung erzeugt wird. Bei dem man<br />
aber wachsam sein sollte: Je mehr Strom eine<br />
Lampe frisst, umso kürzer ist ihre Brenndauer.<br />
Dann folgen die Einheiten Lux – die Beleuchtungsstärke<br />
einer Fläche – und Candela<br />
– die Lichtstärkeverteilung. Nachdem man<br />
nun theoretisch weiß, worauf es ankommt, ist<br />
ja alles gut. Oder etwa nicht? Tatsächlich ha-<br />
ben wir an diesem Punkt den Dschungel der<br />
Orientierungslosigkeit noch lange nicht verlassen.<br />
Schauen Sie sich mal im weltweiten<br />
Netz um, und stöbern Sie in den Datenblättern<br />
der Lampenhersteller. Hier und da tauchen<br />
Lumen und Lumen-Watt-Angaben auf,<br />
sind Luxwerte ausgewiesen. Aber genau diese<br />
Werte sind mit größter Vorsicht zu genießen.<br />
So werden bei den Lumen pro Watt Werte<br />
verwendet, die theoretisch möglich, praktisch<br />
aber nie erreichbar sind. Dann werden Angaben<br />
der LED-Produzenten übernommen,<br />
die – ist die LED erstmal in das Lampenkonstrukt<br />
verbaut – in unerreichbarer Ferne liegen.<br />
Und nicht zuletzt findet man Lux-Angaben,<br />
die zwar den Abstand zur Messfläche beinhalten,<br />
aber in keiner Weise darüber Aufschluss<br />
geben, bei welchem Abstrahlwinkel gemessen<br />
wurde. Dabei ergibt sich erst aus der kombinierten<br />
Winkel-Lux-Angabe ein aussagekräftiges<br />
Bild. Das ist wie mit einem Duschkopf.<br />
Stellt man ihn einstrahlig, so tritt enorm viel<br />
Wasser durch die kleine Öffnung aus. Allerdings<br />
wird man nur an einer einzigen Stelle<br />
nass. Kommt die gleiche Menge Wasser aus allen<br />
Öffnungen, so verteilt es sich breitflächiger.<br />
Übersetzt in die Tauchlampensprache können<br />
Sie den Luxwert – sofern er mit dem Abstrahlwinkel<br />
ausgewiesen ist – als Referenz heranziehen,<br />
wenn Sie sich zwischen einer Spotlampe<br />
(meist hoher Luxwert bei kleinem Abstrahlwinkel)<br />
oder einer Flutlichtlampe (meist geringer<br />
Luxwert bei größem Abstrahlwinkel)<br />
entscheiden wollen. Und leider gilt es auch hier<br />
wieder, den Achtungsfinger zu erheben, da es<br />
leider noch keinen verbindlichen Wert gibt, bis<br />
zu welchem man den Abstrahlwinkel genau<br />
definiert. Es gibt also vieles zu beachten und<br />
leider auch einige Lampenhersteller, die dieses<br />
Chaos für so manche Märchen missbrauchen.<br />
Uns liegen Testergebnisse verschiedener<br />
Lampenmodelle vor, die Erstaunliches zeigen.<br />
Zugegeben, der Test selbst kann nicht<br />
als völlig neutral angesehen werden, da er<br />
von einem Mitbewerber einiger Testkandidaten<br />
durchgeführt wurde. Aber auch wenn<br />
die Ergebnisse mit einer gewissen Vorsicht zu<br />
genießen sind, so zeigen sie, dass bei den Angaben<br />
der Lumenwerte erhebliche Differenzen<br />
zwischen den ausgewiesenen und ermittelten<br />
Werten liegen. Woher kommen diese Abweichungen?<br />
Die Nachfrage ergab, dass einige<br />
Lampenbauer die Lumenangaben der LED-<br />
Hersteller 1:1 übernommen hatten. So findet<br />
man im Datenblatt Angaben, die, wie bereits<br />
erwähnt, nur theoretisch erreichbar sind.<br />
Diese Werte berücksichtigen also nicht den<br />
Einfluss der nachträglich verbauten Linsen,<br />
Reflektoren und Steuerelektroniken – der Ele-<br />
mente also, die die Lichtausbeute nachträglich<br />
erheblich schmälern (siehe Kasten Einflussfaktoren).<br />
Um zu testen, was dann tatsächlich<br />
an Licht zur Verfügung steht, sind allerdings<br />
teure Messverfahren, wie mit der Ulbrichtkugel<br />
nötig, die sich nur die wenigsten Hersteller<br />
leisten können oder wollen. Absichtliche<br />
Täuschung der Kunden oder einfach<br />
nur Unwissen – in Zukunft sollten und müssen<br />
die Angaben von Lumen & Co. transparent<br />
und auch nachvollziehbar sein. Wer nicht<br />
die Möglichkeit hat, seine eigenen Produkte<br />
einem genormten Test zu unterziehen, sollte<br />
so ehrlich sein und deutlich kennzeichnen, auf<br />
welcher Basis die angegebenen Werte beruhen.<br />
Und wie findet man nun die richtige Lampe?<br />
Auf alle Fälle nicht über das bloße Studium<br />
des Datenblattes – wie unsere Testergebnisse<br />
zeigen. Auch der Vergleichstest im Laden,<br />
bei dem man kurz mal die Lampe aufleuchten<br />
lässt, ist mit Vorsicht zu genießen. Einige<br />
Lampen haben die Eigenschaft, nur in den<br />
ersten Minuten die volle Lichtpower abzugeben,<br />
um sich im Dauerbetrieb dann auf eine<br />
niedrigere Leistungsstufe herunterzufahren.<br />
Für einen aussagekräftigen Vergleich bleibt<br />
also nur der Unterwasser-Praxistest. Unser<br />
Wunsch wäre, dass sich die wenigen Tauchlampenhersteller,<br />
die es auf dem deutschsprachigen<br />
Markt gibt, auf genormte Standards<br />
bei den Angaben der Kennwerte wie<br />
Abstrahlwinkel und Lumenermittlung einigen<br />
würden. Oder wenigstens ihren Kunden<br />
gegenüber mehr Transparenz bezüglich der<br />
Datenermittlung zeigen würden. p<br />
Zu diesem Test:<br />
Lampentest<br />
Die uns vorliegenden Ergebnisse stammen<br />
aus einer Testreihe der Firma »DeepSea Power<br />
& <strong>Light</strong>« aus den USA. Für diesen Test wurden<br />
mehr als ein Dutzend verschiedener Lampen<br />
gekauft und offiziell einem Lumentest in einer<br />
»Ulbrichtkugel« unterzogen. Im zweiten<br />
Testlauf wurden sie im Unterwasser-Test auf<br />
den Ausleuchtwinkel hin überprüft. Der dritte<br />
Punkt bezog sich auf die Prüfung des ausgestrahlten<br />
Farbspektrums. Inititator des Test<br />
war die Firma »<strong>Light</strong> & <strong>Motion</strong>«, die sich im<br />
Zuge dessen nun selbst eine Testanlage zugelegt<br />
hat und auch in Zukunft prüfen will. Wir<br />
haben bei der Ergebnis-Darstellung nur auf<br />
einen Bruchteil der Datenmenge zurückgegriffen<br />
und die relevantesten Hersteller aufgeführt.<br />
Das komplette Ergebnispaket steht<br />
Ihnen im Download-Bereich unserer Website<br />
www.unterwasser.de zur Verfügung.<br />
11/11 u · 119
p TECHNIK<br />
Lichtstrom<br />
Die gesamte Lichtleistung, eines Leuchtmittels<br />
wird als Lichtstrom bezeichnet<br />
und in Lumen (lm) gemessen. Dem Wert<br />
des Lichtstromes kann nicht entnommen<br />
werden, in welche Richtung dieser abgegeben<br />
wird. Weiterhin ist zu unterscheiden,<br />
ob vom Lichtstrom des Leuchtmittels<br />
oder der gesamten Lampe gesprochen<br />
wird. Letzterer ist fast immer niedriger, da<br />
meist nicht der gesamte Lichtstrom ausgekoppelt<br />
werden kann. Dafür gibt es folgende<br />
Gründe: Die lichttechnischen Parameter<br />
hängen von der Temperatur der<br />
LED ab: Je höher sie ist, desto niedriger ist<br />
der abgegebene Lichtstrom. Die Temperatur<br />
im Dauerbetrieb hängt wiederum davon<br />
ab, wie gut die Wärme von der LED an<br />
die Umgebung abgeführt wird. Demzufolge<br />
kann der LED-Hersteller keine Aussage<br />
darüber treffen, welchen Lichtstrom<br />
seine LED in einem konkreten Anwendungsfall<br />
haben wird. Hier liegt es in der<br />
Verantwortung des Lampenherstellers,<br />
den Lichtstrom im Dauerbetrieb unter<br />
praxisnahen Bedingungen zu ermitteln.<br />
Lichtstärke<br />
Um die räumliche Abstrahlungscharakteristik<br />
beschreiben zu können, wird die<br />
Lichtstärkeverteilung benötigt. Die Lichtstärke<br />
wird in Candela (cd) angegeben<br />
und beschreibt den Lichtstromanteil, der<br />
in eine bestimmte Richtung abgegeben<br />
wird. Die Form der Lichtstärke wird neben<br />
der Lichtstärkeverteilung des Leuchtmittels<br />
durch die optischen Komponenten<br />
(Reflektor, evtl. Linsen bzw. Prismen)<br />
bestimmt. Wird die Lichtstärke durch diese<br />
Bauteile in eine Richtung erhöht (Spot),<br />
muss sie zwangsläufig in anderen Richtungen<br />
abnehmen, das heißt der Ausstrahlungswinkel<br />
wird kleiner. Umgekehrt<br />
bedeutet eine Vergrößerung des Ausstrah-<br />
120 · u 11/11<br />
lungswinkels (Flood) eine Abnahme. Die<br />
vollständige Lichtstärkeverteilung ist die<br />
beste Möglichkeit, eine Lampe lichttechnisch<br />
zu beschreiben.<br />
Beleuchtungsstärke<br />
Die Beleuchtungsstärke, gemessen in Lux<br />
(lx), gibt an, welcher Lichtstrom auf einer<br />
(kleinen) Fläche ankommt. Sie bestimmt,<br />
wie hell diese erscheint. Sie hängt von folgenden<br />
Faktoren ab:<br />
• der Lichtstärke des Scheinwerfers in<br />
Richtung der beleuchteten Fläche (direkt<br />
linear)<br />
• dem Abstand der Fläche vom Scheinwerfer<br />
(reziprok quadratisch)<br />
• der Richtung (Einfallswinkel), aus der das<br />
Licht auf die Fläche trifft (Maximum bei<br />
senkrechter Beleuchtung)<br />
• dem Trübungsgrad des Mediums zwischen<br />
Scheinwerfer und beleuchteter<br />
Fläche (Luft bzw. Wasser)<br />
Will man also über die Beleuchtungsstärke<br />
die Eigenschaften des Scheinwerfers<br />
beschreiben, müssen zwingend der Abstand<br />
und die Größe der ausgeleuchteten<br />
Fläche, der Ausstrahlungswinkel des<br />
Scheinwerfers, sowie die Annahmen für<br />
die Einfallsrichtung (z. B. senkrechte Beleuchtung)<br />
und die Trübung angegeben<br />
werden.<br />
Lichtausbeute<br />
Die Lichtausbeute eines Leuchtmittels<br />
ist der Quotient aus dem abgebebenen<br />
Lichtstrom und der aufgenommenen elektrischen<br />
Leistung, wird ein Lumen pro<br />
Watt (lm/W) angegeben und beschreibt<br />
die Effektivität des Leuchtmittels. Gerade<br />
bei batteriebetriebenen Geräten, bei<br />
denen die verfügbare elektrische Energie<br />
begrenzt ist, sollte diese möglichst hohe<br />
Werte einnehmen. Die praxisrelevante<br />
Größe ist hier die Lichtausbeute der Lampe<br />
im Dauerbetrieb bei definierten Umgebungsbedingungen.<br />
Dr.-Ing. Stefan Wolf<br />
Lehrt an der Technischen Universität<br />
Ilmenau im Fachgebiet<br />
Lichttechnik die lichttechnischen<br />
Grundlagen, Lichtmesstechnik<br />
und –sensorik.<br />
Wichtige Einflussfaktoren auf<br />
Lichtausbeute & Leuchtdauer<br />
Verbaute Komponenten<br />
LEDs geben im Gegensatz zur Glühbirne den<br />
größten Teil der Wärme nach hinten ab. Da der<br />
Wirkungsgrad einer LED hitzeäbhängig ist –<br />
je wärmer, umso schlechter – muss die entstehende<br />
Wärme abgeführt werden. Je besser also<br />
der verbaute Wärmeableiter funktioniert,<br />
umso höher ist der Wirkungsgrad. Es gibt geregelte<br />
Wärmeleiter, die die Lampenleis tung<br />
bei zu hoher Hitzeentwicklung herabsetzen.<br />
Im Punkt Regelelektronik scheiden sich die<br />
Geister. Vorteil dieser Komponente ist, dass<br />
die Lampe immer eine gleichbleibend hohe<br />
Lichtausbeute bis zum Batterie-Ende liefert,<br />
dann allerdings abprupt ausgeht.<br />
Energie & Umsetzung<br />
Bei einer Lampe stellen sich zwei Fragen: Wie<br />
hell ist sie und wie lange leuchtet sie? Beide<br />
Faktoren hängen in erster Linie vom Energielieferanten<br />
ab. Ist es ein Akku oder eine Batterie?<br />
Akkus haben meist eine höhere Amperezahl<br />
und liefern somit mehr Energie. Geht<br />
diese aber zu Ende, so fällt die Spannung abrupt<br />
ab. Bei Batterien erfolgt ein langsamer<br />
Spannungsabbau. Auf die Leuchtdauer hat zudem<br />
die Wattzahl der LED einen entscheidenden<br />
Einfluss: Je höher die Wattzahl, umso<br />
kürzer die Leuchtdauer und nicht immer ist eine<br />
LED mit hoher Wattzahl auch die hellere.<br />
Kaufkriterien:<br />
• Woher stammt die Lumenangabe?<br />
• In welcher Relation steht die Wattzahl zur<br />
Lichtleistung?<br />
• Auf welche Lichtleistung bezieht sich die<br />
Maxiamlbrenndauer?<br />
• Kann die Lampe mit Akkus oder Batterien<br />
betrieben werden?<br />
• Wofür soll die Lampe eingesetzt werden –<br />
Video/Foto oder als reine Tauchlampe?
LED-Aufbau im Detail<br />
LED-Typen gibt es mittlerweile viele. Die neueste Generation sind<br />
die OLEDs (O für organisch), die derzeit in der Fernsehtechnik auf<br />
dem Vormarsch sind. Im (Tauch-)Lampenbereich sind es größtenteils<br />
Halbleiterkristalle aus Gallium, durch die Elektronen wandern<br />
und dabei Licht aussenden. Die Bestandteile sehen (meist) so aus:<br />
LED- & Reflektor-Beschaffenheit<br />
Kontakt<br />
Kunststofflinse<br />
Halbleiterkristall<br />
Golddraht<br />
Leuchtstoff<br />
Kühlkörper<br />
Kontakt<br />
Hohlspiegel (li.), Parabolreflektor oder Linse (re.) – Je nach<br />
Element und LED-Vorsatz werden nicht nur unterschiedliche<br />
Strahlen erzeugt, auch die tatsächliche Lichtausbeute wird in<br />
erster Linie von diesen Bauteilen bestimmt.<br />
Licht-Messmethoden und Geräte<br />
Spektralanalyse<br />
Diese Art von Diagramm entstammt<br />
der Spektralanalyse und<br />
zeigt das von der Lampe abgestrahlte<br />
Farbspektrum und die Intensität<br />
an, mit der die Lampe<br />
die se Farbe emittiert.<br />
Luxmeter<br />
Ein Luxmeter misst den einfallenden<br />
Lichtstrom auf einen bestimmten<br />
Punkt. Der Luxwert bezieht<br />
sich in der Regel auf einen<br />
Abstand von einem Meter vom<br />
Leuchtmittel.<br />
Lampentest<br />
Ulbrichtkugel<br />
Diese Hohlkugelkonstruktion ist<br />
im Inneren mit einer speziellen Beschichtung<br />
und Messsensoren versehen,<br />
die eine genaue Aussage<br />
über den tatsächlichen Lichtstrom<br />
(Lumen) zulassen.<br />
Abstrahlwinkel unter Wasser<br />
In der Grafik lässt sich erkennen,<br />
in welchem Winkel die<br />
Lampe ihr Licht ausstrahlt. Dabei<br />
erfolgte die Messung unter<br />
Wasser. In der rechten Grafik<br />
sieht man, dass das Licht<br />
eher ungerichtet über eine<br />
große Fläche verteilt wird. Solche<br />
Modelle (Flutlichtlampen)<br />
strahlen einen zum Rand hin,<br />
gleichmäßig abfallenden Lichtkegel<br />
(unten links) aus und<br />
eignen sich für den Einsatz als Videolampe. In der zweiten Grafik erkennt<br />
man einen spitzeren Abstrahlwinkel. Diese Spot-Lampen haben eine größere<br />
Reichweite aber nur einen kleinen Lichtkorridor (unten rechts).<br />
Unterschied zwischen Flut- und Spotlicht-Lampe<br />
Ein Test um Lampen ohne Zusatzgeräte zu vergleichen, ist das Dunkelkammerprinzip.<br />
Im dunklen Raum hält man die Lampen im gleichen Abstand<br />
zur Wand. Im Bild: links das gleichmäßige (aber schwächere) Licht<br />
einer Flut- und rechts der mittenbetonte Strahl einer Spot-Lampe.<br />
11/11 u · 121
p TECHNIK<br />
122 · u 11/11<br />
Kommentar des Herstellers:<br />
Matthias Koch<br />
»Auf unserer Website unter ›Kombinationen und Brenndauern‹ veröffentlichen<br />
wir die Lumen-Werte unserer Leuchtmittel in Kombination<br />
mit dem gewählten Akkutank.<br />
Zu den Testergebnissen gibt es folgende Tatsachen, die unserer<br />
Meinung nach zu den Abweichungen geführt haben:<br />
Alle Green Force LED-Lampenköpfe besitzen eine Dimmstufe (MonoStar P7D zwei<br />
Dimmstufen 33%+66%, MonoStar <strong>P7H</strong> eine Dimmstufe 50%). Die erste Baureihe<br />
des MonoStar <strong>P7H</strong> wurde in der Dimmstufe mit halbem Strom und daraus resultierender<br />
halber Lichtleistung gefahren. Da das menschliche Auge jedoch<br />
kaum in der Lage ist, eine Herabsetzung um die Hälfte der Lichtleistung als tatsächliche<br />
Dimmung zu erkennen, wurde die Dimmstufe auf etwa ein Drittel der<br />
Lichtleistung herabgesetzt. Anwender, welche das Einschalten der Dimmstufe<br />
noch nicht kennen (nach dem Einschalten innerhalb von fünf Sekunden ausschalten<br />
–beim nächsten Einschalten startet der Kopf in der Dimmstufe), schalten<br />
leicht aus Versehen in die Dimmstufe. Sollte also vor dem Test jemand versucht haben,<br />
ob die Lampe funktioniert (kurz ein- und ausschalten), startet die Lampe im folgenden<br />
Spehre-Test auf der Dimmstufe. Alle Green Force LED-Köpfe besitzen einen<br />
Thermoschutz und können daher unbegrenzt außerhalb des Wassers betrieben werden.<br />
Wird einer unserer LED-Köpfe über Wasser betrieben, fehlt die notwendige Wärmeableitung,<br />
welche die LED oder LEDs vor Überhitzung schützt. Wir messen im Betrieb die Temperatur<br />
unter der LED und fahren den Strom mittels Puls-Weiten-Modulator (PWM) in vielen Einzelstufen<br />
herunter, um die LED vor Schaden zu bewahren. Je größer die Leistung des Kopfes,<br />
desto stärker die Erwärmung und desto schneller und stärker die Dimmung. Sollte der Test<br />
außerhalb des Wassers durchgeführt worden sein, würde der MonoStar <strong>P7H</strong> seinen Lichtstrom<br />
sehr zügig herunterregeln. Aus den genannten Gründen wäre eine Besprechung mit<br />
dem Hersteller vor oder während eines Tests sinnvoll gewesen.« Anmerkung der Redaktion:<br />
Leider wurden uns die herstellereigenen Testdaten bis jetzt nicht zur Verüfung gestellt.<br />
<strong>Hartenberger</strong><br />
<strong>lednano</strong><br />
4 x 3,5 Watt<br />
Preis in Euro: 578,–<br />
<strong>Hartenberger</strong> nano compact <strong>lednano</strong> 4 x 3,5 Watt<br />
Angabe laut Datenblatt: verzichtet auf Angaben<br />
Testergebnis: 762 Lumen<br />
Kommentar des Herstellers:<br />
Reiner <strong>Hartenberger</strong><br />
<strong>Greenforce</strong><br />
<strong>Monostar</strong> <strong>P7H</strong><br />
Preis in Euro: ab 240,– (nur Kopf)<br />
<strong>Greenforce</strong> <strong>Monostar</strong> <strong>P7H</strong><br />
Angabe laut Datenblatt: 900 Lumen<br />
Testergebnis: 391 Lumen<br />
Differenz: 57 Prozent<br />
»Watt, Lux oder Lumen – worauf kommt es wirklich an? Watt<br />
ist die Einheit der Leistung, die von einem Leuchtmittel im<br />
Betrieb aufgenommen wird. Lumen oder Lumen pro Watt ist<br />
der Lichtstrom, der von diesem Leuchtmittel ausgesendet<br />
wird. Leider werden hier von den LED-Leuchtmittelherstellern<br />
(und leider auch Lampenbauern) oft theoretische Werte<br />
angegeben, die nur im Labor bei niedriger Temperatur und nur für den Bruchteil einer<br />
Sekunde erzielt werden. Lux ist die gemessene Helligkeit an einem bestimmten<br />
Punkt eines beleuchteten Gegenstandes. Dabei spielt die Ausrichtung der Strahlen einer<br />
Lichtquelle durch einen Reflektor oder Kollimator eine entscheidende Rolle. Einige<br />
Lampenbauer rühmen sich mit enormer Helligkeit, die nur durch eine in der Praxis unbrauchbare<br />
Bündelung des Lichts erzielt wird. Extremstes Beispiel ist ein Laserstrahl,<br />
der eine enorme Helligkeit erzielt, aber zum Ausleuchten ungeeignet ist. Wer möchte<br />
schon bei einem Nachttauchgang die Unterwasserwelt durch eine Röhre beobachten.Weiche<br />
Übergänge vom Zentrum des Lichtstrahls bis zum Randbereich sind für<br />
die Wahrnehmung von entscheidender Bedeutung. Wir Lampenbauer kochen alle nur<br />
mit Wasser. Entscheidend ist: Wie groß ist das technische Know-how die vorhandenen<br />
Produkte so zu verbauen, dass der Kunde für die Praxis das beste Ergebnis erhält.«
Kowalski LED Focus<br />
Angabe laut Datenblatt: 620 Lumen<br />
Testergebnis: 369 Lumen<br />
Differenz: 41 Prozent<br />
Kommentar des Herstellers:<br />
Andi Voeltz, tauchlampe.com für <strong>Light</strong> & <strong>Motion</strong><br />
Kommentar des Herstellers:<br />
Christian Schneider<br />
»<strong>Light</strong> & <strong>Motion</strong> führt für jedes seiner Produkte Tests durch. Dabei machen wir bei eigenen<br />
Produkten nicht halt, sondern vergleichen uns regelmäßig mit dem Wettbewerb, um<br />
eine seriöse Spitzenposition zu halten und auszubauen. Was bei uns auf der Verpackung<br />
steht, wird auch über die gesamte Brenndauer geleistet, meist mehr. Bei den Modellen<br />
SOLA 500 und 600 leuchten 37 bzw. 79 lm mehr als angegeben. 19 lm Differenz sind<br />
für uns tolerierbar, um ein Produkt nicht SOLA 1181 nennen zu müssen. Kunden wollen<br />
das beste Preis-Leistungsergebnis. Recherchieren sie Lumen pro Gramm, Brenndauer pro<br />
Gramm oder pro Euro. Mit knapp 4.5 lm/g bieten wir 3.5x mehr Licht als unser nächster<br />
Wettbewerber. Wer derzeit mehr als 1,80 €/lm ausgibt, zahlt zu viel.«<br />
Kommentar des<br />
Herstellers:<br />
Tobias<br />
Müller<br />
»Laut Datenblatt<br />
des<br />
LED-Herstellers(unserem<br />
Lieferanten) und der<br />
von uns entwickelten LED-<br />
Ansteuerung sollte der Wert<br />
von 850 Lumen erreicht werden.<br />
Der vom Testlabor gemessene<br />
Wert von 437<br />
Lumen ist für uns nicht nachvollziehbar.«<br />
Kowalski LED Focus<br />
Preis in Euro: 199,–<br />
<strong>Light</strong> & <strong>Motion</strong> Sola 1200 Spot<br />
»Unsere langjährigen Erfahrungen zeigen, dass unsere Kunden ein<br />
größeres Interesse an Beleuchtungswerten haben, aus denen hervorgeht,<br />
was nach der Optik (Reflektor oder Linsen) als Lichtbild<br />
zu erkennen ist. Daher gibt Kowalski generell Lux-Werte und<br />
Lichtwinkel als Indikator an. In der Vergangenheit wurden pauschalierte Lumen-<br />
Ableitungen aus den Datenblättern der LED-Hersteller verwandt. Alle Kowalski-Händler<br />
wurden bereits gebeten, um Kunden durch verschiedene Beleuchtungswerte<br />
nicht unnötig zu verwirren, zukünftig nur noch die Lux-Werte und<br />
Lichtwinkel unserer Produkte zu verwenden. In diesem Zusammenhang ist<br />
zu erwähnen, dass die Qualität der Stromquelle sehr entscheidend ist, und mit<br />
einem leistungsfähigen Akku höhere Lumen-Werte erzielt werden können.«<br />
Preis in Euro: 649,–<br />
<strong>Light</strong> & <strong>Motion</strong> Sola 1200 Flut<br />
Angabe laut Datenblatt: 1200 Lumen<br />
Testergebnis: 1181 Lumen<br />
Differenz: 2 Prozent<br />
Seatec Searay 1040 Tilly Tec Maxi Nova<br />
Preis in Euro: 499,– Preis in Euro: ab 199,–<br />
Seatec Searay 1040<br />
Angabe laut Datenblatt: 850 Lumen<br />
Testergebnis: 437 Lumen<br />
Differenz: 51 Prozent<br />
Tilly Tec Maxi Nova<br />
Angabe laut Datenblatt:<br />
1500 Lumen<br />
Testergebnis:<br />
511 Lumen<br />
Differenz:<br />
66 Prozent<br />
Anmerkung d. Red.:<br />
Wert wurde mittlerweile<br />
vom Datenblatt entfernt<br />
Kommentar des Herstellers:<br />
Jürgen Frank:<br />
»Bis wir die tatsächlichen Lumenwerte unserer Tauchlampen<br />
selber ermitteln können und diese somit auch nachvollziehbar<br />
sind, verzichten wir auf die Veröffentlichung<br />
der Angaben der LED-Hersteller.«<br />
Lampentest<br />
11/11 u · 123