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Studentenwerke im Dialog November

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Neue Kontakte und eine Vielzahl<br />

neuer Erkenntnisse – so das Ergebnis<br />

einer Exkursion des Fachbereichs<br />

Verkehrs- und Transportwesen<br />

der FH Erfurt nach Südostasien.<br />

Die 14-köpfige Gruppe unter<br />

der Leitung von Prof. Dr.-Ing.<br />

Elmar Pfannerstill besuchte auf<br />

einer 10-tägigen Reise die kontrastreichen<br />

Metropolen Hanoi<br />

und Singapur, um deren Verkehrsprobleme<br />

und unterschiedlichen<br />

Lösungsansätze kennen zu lernen.<br />

Nach insgesamt 14-stündigem<br />

Flug über Singapur war die Ankunft<br />

in Hanoi zunächst ein Schock:<br />

Extrem feuchtheißes Kl<strong>im</strong>a und der<br />

lärmende, brodelnde und nie<br />

endende Strom der mehr als 2 Millionen<br />

Motorräder auf den Straßen.<br />

Bald stellten die Studenten jedoch<br />

fest, dass das scheinbare Chaos<br />

von ausgesprochener Rücksichtnahme<br />

geprägt war: Was macht der<br />

Fußgänger, wenn er mangels Lücke<br />

<strong>im</strong> Verkehr keine Chance hätte, auf<br />

die andere Straßenseite zu gelangen:<br />

Er geht einfach los – und die<br />

Motorräder „strömen“ um ihn<br />

herum!<br />

Neben der Besichtigung diverser<br />

Infrastruktur-Projekte, wie beispielsweise<br />

neuer Brücken über<br />

den „Roten Fluss“, stand ein<br />

Besuch <strong>im</strong> „Werk Hanoi“ der vietnamesischen<br />

Eisenbahn auf dem<br />

Programm. Dieses Werk ist für Wartung<br />

und Betrieb aller Lokomotiven<br />

Infood 11.2007<br />

10<br />

Verkehrsprobleme Südostasiens<br />

unmittelbar erlebt<br />

STUDENTENGRUPPE DER FH ERFURT KEHRT<br />

VON ERFOLGREICHER EXKURSION NACH HANOI UND SINGAPUR ZURÜCK<br />

<strong>im</strong> Norden Vietnams zuständig und<br />

beschäftigt allein ca. 300 Ingenieure.<br />

Die Gruppe der FH Erfurt wurde<br />

von der Direktion begrüßt, in einer<br />

längeren Gesprächsrunde wurden<br />

Kooperationsmöglichkeiten diskutiert.<br />

Die vietnamesische Eisenbahn<br />

sucht Studenten, die <strong>im</strong> Rahmen<br />

eines Auslands-Praktikums<br />

u.a. Möglichkeiten zur Verbesse-<br />

rung der Betriebsabläufe <strong>im</strong> Werk<br />

untersuchen.<br />

Kulturelle und landschaftliche<br />

Höhepunkte Vietnams durften<br />

auch nicht fehlen, deshalb gab es<br />

am Sonntag einen Ausflug zur<br />

berühmten Inselwelt der „Ha<br />

Long“ Bucht (Weltkulturerbe) –<br />

natürlich per vietnamesischer<br />

Eisenbahn.<br />

Die zweite Etappe der Reise, Singapur,<br />

begann bei der deutschen<br />

Außenhandelskammer, die die<br />

Gruppe von Prof. Pfannerstill organisatorisch<br />

unterstützte und mit<br />

einem Einführungsvortag über die<br />

wirtschaftliche Situation des<br />

Stadtstaates auf die nächsten Tage<br />

vorbereitete.<br />

Die Verkehrspolitik Singapurs ist<br />

geprägt durch stark reglementierten<br />

Individualverkehr: Die Einfuhrsteuer<br />

auf PKW beträgt 100%,<br />

fahren darf man allerdings erst,<br />

wenn man eine der dafür notwendigen<br />

und raren Lizenzen ersteigert<br />

hat. Anschließend macht eine elektronische,<br />

tageszeitabhängige<br />

PKW-Maut eine Fahrt zum teuren<br />

Vergnügen. So ist es nicht verwunderlich,<br />

dass mehr als 65% aller<br />

Singapurer ständig das hervorragend<br />

ausgebaute öffentliche Verkehrssystem<br />

nutzen: Eine Fahrt mit<br />

der sauberen, vollautomatischen<br />

U-Bahn kostet umgerechnet etwa<br />

50 Cent. Diese Zusammenhänge<br />

wurden den Teilnehmern bei einem<br />

Besuch der staatlichen „Land<br />

Transport Authority“ ausführlich<br />

erläutert. Diese Behörde ist auch<br />

für das elektronische Mautsystem<br />

zuständig, dessen technische<br />

Funktionsweise in allen Einzelheiten<br />

vorgestellt wurde.<br />

Natürliche durfte für die Studierenden<br />

ein Besuch <strong>im</strong> Hafen Singapurs<br />

(größter Container-Umschlaghafen<br />

der Welt) und bei der U-Bahn<br />

Gesellschaft SMRT nicht fehlen.<br />

Weitere Programmpunkte waren<br />

das „German Institute of Science<br />

and Technologie“ sowie das<br />

„Labor für Verkehrsforschung“ der<br />

Nationalen Universität Singapur.<br />

Hier wurden Möglichkeiten eines<br />

Studentenaustauschs erörtert, der<br />

durch die in Deutschland eingeführten<br />

internationalen „Bachelor“<br />

- Abschlüsse erleichtert wird.<br />

Eine Hürde für deutsche Studierende<br />

dürften allerdings die dort üblichen,<br />

hohen Studiengebühren<br />

sein: diese liegen bei umgerechnet<br />

10000 Euro pro Jahr!<br />

Auch dies gehört zu den bemerkenswerten<br />

Erkenntnissen, die die<br />

Exkursionsteilnehmer mit nach<br />

Hause nahmen, als sie Ende September<br />

wohlbehalten wieder nach<br />

Erfurt zurückkehrten.<br />

Elmar Pfannerstill

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