Energietechnisches Praktikum I Versuch 10
Energietechnisches Praktikum I Versuch 10
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1.1 Einleitung<br />
Wechselspannungsmessung:<br />
Zur Wechselspannungsmessung stehen im Labor eine Reihe von Methoden zur Verfügung,<br />
zum Beispiel:<br />
- Elektrostatische Spannungsmesser<br />
- Spannungsteiler<br />
- Kugelfunkenstrecken<br />
Diese Messmethoden werden in diesem <strong>Versuch</strong> genauer betrachtet.<br />
Elektrostatische Spannungsmesser beruhen auf einer Kraft- bzw. Längenmessung, da die<br />
Ausübung mechanischer Kräfte der spannungsführenden Elektroden hier für die Messung<br />
wesentlich ist. Gemessen wird dabei der Effektivwert der Spannung. Im <strong>Versuch</strong> wird<br />
dieser Wert einer unbekannten Wechselspannung mit Hilfe eines elektrostatischen<br />
Spannungsmessers ermittelt.<br />
Spannungsteiler stellen eine der zur messenden Hochspannung proportionale<br />
Niederspannung bereit, die mittels verschiedener Geräte gemessen werden kann. Im<br />
<strong>Versuch</strong> werden kapazitive Spannungsteiler mit unterschiedlichen Teilerverhältnissen<br />
betrachtet. Es erfolgt eine Messung des Scheitelwerts mit Hilfe einer Einwegschaltung<br />
nach Davis bzw. eine Spannungsmessung mit Hilfe eines angeschlossenen Oszilloskops.<br />
Die Messung mit einer Kugelfunkenstrecke beruht auf der relativ genauen<br />
Reproduzierbarkeit des Durchschlags schwach inhomogener Anordnungen in Luft. Die<br />
Durchschlagwechselspannung ist im wesentlichen abhängig vom Kugeldurchmesser, von<br />
der Schlagweite, von der Art, Dichte und Temperatur des Gases in der Funkenstrecke und<br />
von der Oberflächenbeschaffenheit der Elektroden. Im <strong>Versuch</strong> soll eine normgerechte<br />
Wechselspannungsmessung mit Hilfe einer Kugelfunkenstrecke durchgeführt werden und<br />
der Einfluss einiger der genannten Parameter genauer betrachtet werden. Dabei sollen auch<br />
Methoden der Fehlerabschätzung zum Einsatz kommen.<br />
Durchschlagsuntersuchungen:<br />
In der Hochspannungstechnik werden zur Isolation häufig Gase verwendet. ImGegensatz<br />
zu festen und flüssigen Isolatoren haben sie unter anderem folgende spezielle<br />
Eigenschaften:<br />
- Nach einem Durchschlag in einer Gasentladungsstrecke regenerieren sich Gase.<br />
Dabei kann durch die Rekombination von Ladungsträgern zu elektrisch neutralen<br />
Molekülen wieder die gleiche elektrische Festigkeit wie vor dem Durchschlag<br />
erreicht werden.<br />
- Gase sind preiswert und speziell im Fall von Luft praktisch in unbegrenzter Menge<br />
vorhanden.<br />
- Temperatur und Druck haben einen großen Einfluss auf die Isolierfähigkeit von<br />
Gasen.<br />
Im <strong>Versuch</strong> wird der Einfluss des Gasdrucks und der Gasart auf die Durchschlagsfestigkeit<br />
untersucht. Zudem wird der Einfluss einer Störelektrode genauer betrachtet.