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Energietechnisches Praktikum I Versuch 10

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INSTITUT FÜR HOCHSPANNUNGSTECHNIK<br />

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Armin Schnettler<br />

<strong>Energietechnisches</strong> <strong>Praktikum</strong> I<br />

<strong>Versuch</strong> <strong>10</strong><br />

RHEINISCH-<br />

WESTFÄLISCHE<br />

TECHNISCHE<br />

HOCHSCHULE<br />

AACHEN<br />

Wechselspannungsmessung und Durchschlagsuntersuchungen<br />

INSTITUT<br />

FÜR<br />

HOCHSPANNUNGS<br />

TECHNIK


1.1 Einleitung<br />

Wechselspannungsmessung:<br />

Zur Wechselspannungsmessung stehen im Labor eine Reihe von Methoden zur Verfügung,<br />

zum Beispiel:<br />

- Elektrostatische Spannungsmesser<br />

- Spannungsteiler<br />

- Kugelfunkenstrecken<br />

Diese Messmethoden werden in diesem <strong>Versuch</strong> genauer betrachtet.<br />

Elektrostatische Spannungsmesser beruhen auf einer Kraft- bzw. Längenmessung, da die<br />

Ausübung mechanischer Kräfte der spannungsführenden Elektroden hier für die Messung<br />

wesentlich ist. Gemessen wird dabei der Effektivwert der Spannung. Im <strong>Versuch</strong> wird<br />

dieser Wert einer unbekannten Wechselspannung mit Hilfe eines elektrostatischen<br />

Spannungsmessers ermittelt.<br />

Spannungsteiler stellen eine der zur messenden Hochspannung proportionale<br />

Niederspannung bereit, die mittels verschiedener Geräte gemessen werden kann. Im<br />

<strong>Versuch</strong> werden kapazitive Spannungsteiler mit unterschiedlichen Teilerverhältnissen<br />

betrachtet. Es erfolgt eine Messung des Scheitelwerts mit Hilfe einer Einwegschaltung<br />

nach Davis bzw. eine Spannungsmessung mit Hilfe eines angeschlossenen Oszilloskops.<br />

Die Messung mit einer Kugelfunkenstrecke beruht auf der relativ genauen<br />

Reproduzierbarkeit des Durchschlags schwach inhomogener Anordnungen in Luft. Die<br />

Durchschlagwechselspannung ist im wesentlichen abhängig vom Kugeldurchmesser, von<br />

der Schlagweite, von der Art, Dichte und Temperatur des Gases in der Funkenstrecke und<br />

von der Oberflächenbeschaffenheit der Elektroden. Im <strong>Versuch</strong> soll eine normgerechte<br />

Wechselspannungsmessung mit Hilfe einer Kugelfunkenstrecke durchgeführt werden und<br />

der Einfluss einiger der genannten Parameter genauer betrachtet werden. Dabei sollen auch<br />

Methoden der Fehlerabschätzung zum Einsatz kommen.<br />

Durchschlagsuntersuchungen:<br />

In der Hochspannungstechnik werden zur Isolation häufig Gase verwendet. ImGegensatz<br />

zu festen und flüssigen Isolatoren haben sie unter anderem folgende spezielle<br />

Eigenschaften:<br />

- Nach einem Durchschlag in einer Gasentladungsstrecke regenerieren sich Gase.<br />

Dabei kann durch die Rekombination von Ladungsträgern zu elektrisch neutralen<br />

Molekülen wieder die gleiche elektrische Festigkeit wie vor dem Durchschlag<br />

erreicht werden.<br />

- Gase sind preiswert und speziell im Fall von Luft praktisch in unbegrenzter Menge<br />

vorhanden.<br />

- Temperatur und Druck haben einen großen Einfluss auf die Isolierfähigkeit von<br />

Gasen.<br />

Im <strong>Versuch</strong> wird der Einfluss des Gasdrucks und der Gasart auf die Durchschlagsfestigkeit<br />

untersucht. Zudem wird der Einfluss einer Störelektrode genauer betrachtet.


1.2 Physikalische und technische Grundlagen<br />

Wechselspannungserzeugung:<br />

Hohe Wechselspannungen werden vorzugsweise mit Transformatoren erzeugt. In<br />

Hochspannungsnetzen werden meist Drehstromtransformatoren eingesetzt. Bei extrem<br />

hohen Übertragungsleistungen (S � 1300 MVA) werden drei Einphasentransformatoren zu<br />

einer „Drehstrombank“ zusammengestellt. Im Gegensatz zu diesen<br />

Leistungstransformatoren werden Prüftransformatoren für relativ kleine Leistungen<br />

ausgelegt (einige <strong>10</strong>0 kVA). Prüftransformatoren werden nicht durch äußere<br />

Überspannungen beansprucht. Bezüglich des Prüftrafo-Aufbaus unterscheidet man<br />

hauptsächlich Prüftransformatoren in Kesselbauweise (metallisches Gehäuse um Kern und<br />

Wicklungen, gute Oberflächenselbstkühlung, aber hoher Aufwand für die Durchführung)<br />

und Prüftransformatoren in Isoliermantelbauweise (Isolierrohr um Kern und Wicklungen).<br />

Die Kessel können auch gegen Erde isoliert aufgestellt werden.<br />

Das Betriebsverhalten des Transformators ist hauptsächlich bestimmt durch<br />

- die Belastungskapazität des Prüflings<br />

- die Eigenkapazität der Wicklung und Hochspannungselektrode<br />

- die relativ hohe Streuinduktivität der Wicklungen<br />

Daraus ergibt sich eine kapazitive Überhöhung der Sekundärspannung. Daher muss die<br />

Ausgangsspannung grundsätzlich auf der Oberspannungsseite gemessen werden.<br />

Wechselspannungsmessung mit Hilfe eines elektrostatischen Spannungsmessers<br />

Auf die spannungsführenden Elektroden eines Kondensators werden mechanische Kräfte<br />

ausgeübt. Für die Kraftwirkung des elektrischen Feldes auf zwei kreisförmige Platten<br />

ergibt sich mit:<br />

� Wel<br />

F � (1)<br />

� d<br />

�<br />

2<br />

� ��<br />

�r<br />

�U<br />

F �<br />

2<br />

2�<br />

d<br />

2<br />

�0<br />

1<br />

2<br />

2<br />

Wel � �C<br />

�U<br />

(2)<br />

� ��<br />

�r<br />

C �<br />

d<br />

Da die Kraft proportional dem Spannungsquadrat ist, wird die Skala quadratisch. Bei<br />

Wechselspannung wird der Effektivwert angezeigt. Die obere Grenze für die Frequenz der<br />

zu messenden Wechselspannung liegt je nach Konstruktion bei einigen MHz.<br />

Weil die Hochspannungsmessung hier auf die Messung von Kräften und Längen<br />

zurückzuführen ist, sind elektrostatische Spannungsmesser absolute Messgeräte.<br />

Eine mögliche Ausführung eines elektrostatischen Spannungsmessers ist die<br />

Spannungswaage (Abb.1). Bei Gleichgewicht der Waage ist die Spannung U proportional<br />

zum Abstand d im mittleren Teil der Waage, ihr Effektivwert bestimmt sich zu:<br />

2<br />

(3)<br />

(4)


U eff<br />

2�<br />

a�G<br />

� d �<br />

2<br />

� ��<br />

�r<br />

�b<br />

G<br />

Abb.1: Elektrostatische Spannungswaage<br />

Eine weitere Ausführung eines elektrostatischen Messgeräts ist die Anordnung nach<br />

Starcke-Schröder. In diesem Fall ist eine der Kondensatorplatten drehbar gelagert, so dass<br />

die Kraftwirkung zu einer Drehbewegung führt. Mit Hilfe eines Leuchtzeigers kann auf<br />

einer Skala nach erfolgter Kalibrierung der entsprechende Messwert abgelesen werden.<br />

Wechselspannungsmessung mit Hilfe von kapazitiven Teilern<br />

a<br />

Ein kapazitiver Teiler besteht aus einer Reihenschaltung eines Oberkondensators C1 und<br />

eines Unterkondensators C2. Am Teiler liegt die zu messende Hochspannung U1 an, am<br />

Unterkondensator C2 wird die Spannung U2 abgegriffen.<br />

Eine Scheitelwertmessung erfolgt beispielsweise mit Hilfe der Einwegschaltung nach<br />

Davis (Abb.2). Die Messspannung wird beispielsweise mit Hilfe eines Elektrometers<br />

gemessen.<br />

Die Messung der Amplitude geschieht durch Gleichrichten der Spannung am<br />

Unterkondensator. Damit die Messspannung Um einer abfallenden Spannung U1 folgen<br />

kann, liegt parallel zum Kondensator Cm der Entladewiderstand Rm. Weil die<br />

Messspannung Um immer etwas kleiner als U2 bleibt, entsteht ein Entladefehler, der mit<br />

abnehmender Frequenz größer wird.<br />

Dem Kondensator C2 wird ständig ein pulsierender Gleichstrom entnommen, der das<br />

Potential am Teilerabgriff verlagert. Diese Potentialverlagerung kann nur durch einen<br />

ausreichend klein dimensionierten Ableitwiderstand R2 rückgängig gemacht werden. R2<br />

wiederum verändert das Übersetzungsverhältnis. Eine Reduktion dieser Fehlerkomponente<br />

wäre beispielsweise durch die Verwendung von Operationsverstärkern oder einer<br />

Zweiwegschaltung nach Rabus möglich.<br />

b<br />

2r<br />

d<br />

U<br />

(5)


U<br />

1<br />

U<br />

2<br />

Abb.2: Einwegschaltung nach Davis.<br />

C<br />

C<br />

1<br />

2<br />

D<br />

R C R U<br />

2 m<br />

m<br />

Wechselspannungsmessung mit Hilfe von Kugelfunkenstrecken<br />

Zwei sich gegenüberliegend angeordnete Metallkugeln gleichen Durchmessers, die einen<br />

limitierten Abstand besitzen, bilden eine Kugelfunkenstrecke. Die Limitierung des<br />

Abstandes (Schlagweite) garantiert dabei eine lediglich schwach inhomogene<br />

Feldverteilung, so dass keine Vorentladungsmechanismen berücksichtigt werden müssen.<br />

Eine derartige Anordnung zeichnet sich dabei durch eine sehr geringe statistische Streuung<br />

der Durchschlagspannung unter identischen Messbedingungen aus.<br />

Es gibt eine Reihe von Anforderungen an eine Kugelfunkenstrecke, die normgerechte<br />

Messungen der Durchschlagspannung (Scheitelwertmessung) ermöglichen soll. Diese sind<br />

in den VDE-Bestimmungen 0433 Teil 2 festgelegt und betreffen unter anderem die<br />

folgenden Aspekte:<br />

a. Allgemeine Ausführung (waagerechte Anordnung, senkrechte Anordnung).<br />

b. Werkstoff der Kugeln (vorzugsweise Kupfer).<br />

c. Durchmesser und Durchmesserabweichungen der Kugeln.<br />

d. Zulässige Oberflächenunregelmäßigkeiten.<br />

e. Allgemeine Oberflächenbeschaffenheit (glatt, sauber aber nicht notwendigerweise<br />

poliert, frei von Schutzüberzügen).<br />

f. Anforderungen an die Kugelschäfte.<br />

g. Anforderungen an die Geometrie einer Kugelfunkenstreckenanordnung<br />

(Isolationsabstände etc.).<br />

h. Elektrische Anschlüsse, Vorwiderstände.<br />

i. Bestrahlungen.<br />

j. Einfluss der Luftfeuchte.<br />

m


Unter der Annahme, dass diese Bedingungen erfüllt sind, kann die<br />

Durchschlagwechselspannung in Abhängigkeit der Kugeldurchmesser und der Schlagweite<br />

in Tabellen abgelesen werden (Tab.1).<br />

D = 5,0 D = 6,25 D = 12,5 D = 15 D = 25 D = <strong>10</strong>0 D = 200<br />

a = 2,0 8,0<br />

a = 2,5 9,6<br />

a = 5 17,4 17,2 16,8 16,8<br />

a = <strong>10</strong> 32,0 31,9 31,7 31,7 31,7<br />

a = 15 45,5 45,5 45,5 45,5<br />

a = 20 59,5 59,0 59,0 59,0<br />

a = 30 79,5 85,0 85,5 86,0 86,0<br />

a = 35 97,0 98,0 99,0 99,0<br />

a = 40 <strong>10</strong>8 1<strong>10</strong> 112 112<br />

a = 50 129 133 137 138<br />

a = <strong>10</strong>0 244 266 266<br />

a = 150 390 390<br />

a = 200 5<strong>10</strong> 5<strong>10</strong><br />

Tab.1: Durchschlagwechselspannung (Scheitelwert) von Kugelfunkenstrecken<br />

(Kugeldurchmesser D [cm], Schlagweite a [mm]; Luft; Normal-<br />

bedingungen).<br />

Diese Angaben gelten jedoch nur unter Normalbedingungen (1,013·<strong>10</strong> 5 Pa, 20°C). Liegen<br />

diese nicht vor, so kann die korrekte Spannung nach folgender Korrekturformel ermittelt<br />

werden:<br />

Û � k �Û<br />

(6)<br />

mit<br />

D korr<br />

6<br />

p / <strong>10</strong> Pa<br />

k � 2890�<br />

273�<br />

T / �C<br />

D<br />

p: tatsächlicher Luftdruck in Pascal (Pa)<br />

T: tatsächliche Temperatur in Grad Celsius (°C)<br />

Dieser Korrekturfaktor ist nur anwendbar, solange für k gilt:<br />

0, 95�<br />

k � 1,<br />

05<br />

(8)<br />

Für k-Werte außerhalb dieses Bereiches kann in Tabellen ein entsprechender<br />

Korrekturfaktor nachgeschlagen werden.<br />

In der Nähe der Kugelfunkenstrecken-Anordnung installierte geerdete Objekte setzen die<br />

Durchschlagspannung herab. Die Stärke dieses Effektes ist dabei neben dem Abstand der<br />

(7)


Hochspannungselektrode zum geerdeten Objekt vor allem von der Geometrie des Objektes<br />

abhängig.<br />

Durchschlaguntersuchungen<br />

Ein Atom oder Molekül ist im Grundzustand elektrisch neutral. Ein Stromfluss durch ein<br />

Gas wäre somit unmöglich. Bei ausreichender Energiezufuhr kann jedoch ein Teil der<br />

Moleküle und Atome in ein negatives Elektron und ein positives Ion aufgespalten werden.<br />

Man bezeichnet diesen Vorgang als Ionisation.<br />

Stoff Ionisierungsenergie Wi in eV<br />

Helium He 24,6<br />

Neon Ne 21,6<br />

Argon Ar 15,8<br />

Schwefelhexaflorid SF6 15,6 – 19,3<br />

atomarer Stickstoff N 14,5<br />

atomarer Sauerstoff O 13,6<br />

Tab. 2: Ionisierungsenergie von Gasen<br />

Im wesentlichen unterscheidet man Volumenionisationsprozesse und Oberflächenemissionsprozesse:<br />

Volumenionisationsprozesse:<br />

I. Thermische Ionisation:<br />

Bei hohen Gastemperaturen besitzen die Moleküle aufgrund der Temperatur<br />

genügend kinetische Energie, um durch Stoß ein anderes Molekül zu ionisieren.<br />

Dieser Prozess wird jedoch erst für Temperaturen von mehreren tausend Kelvin<br />

relevant.<br />

II. Photoionisation<br />

Mit Photoionisation bezeichnet man die Generation von Ionen durch<br />

hochenergetische, kurzwellige, elektromagnetische Strahlung, also zum<br />

Beispiel durch ultraviolettes Licht, Röntgenstrahlen, �-Strahlen, kosmische<br />

Höhenstrahlung.<br />

III. Stoßionisation<br />

Zu den Stoßprozessen zählen Stöße genügend schneller geladener Teilchen<br />

gegen ein neutrales Molekül. Beispiele sind Elektronen z.B. in Form von �-<br />

oder �-Strahlen sowie Ionen in Form von Protonen-Strahlen, d.h. ionisierte<br />

Wasserstoffatome. Als Voraussetzung für die Ionisierung gilt: die Energie der<br />

stoßenden Teilchen ist größer oder gleich der Ionisierungsenergie des


etreffenden Gases, und die Dichte der Gasmoleküle ist groß genug, so dass<br />

überhaupt Stoßprozesse stattfinden können.<br />

Elektronen:<br />

Elektronen können beim Durchlaufen der Gasentladungsstrecke mehrfach<br />

Ionisation bewirken. Ist k� die Zahl der Ionisierungen längs einer<br />

zurückgelegten Strecke d, so ist der Elektronenstoß - Ionisierungskoeffizient<br />

definiert als:<br />

k� � � (9)<br />

d<br />

Die Anzahl der zu einer Anregung fähigen Elektronen ist eine Funktion der<br />

Feldstärke E und der mittleren freien Weglänge s. Bei konstanter Temperatur ist<br />

die mittlere freie Weglänge umgekehrt proportional zum Gasdruck p. Hält man<br />

das Verhältniss E/p konstant, so steigt aufgrund der höheren Packungsdichte die<br />

Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstosses proportional mit dem Druck.<br />

Daraus ergibt sich folgende Beziehung:<br />

B<br />

�<br />

E / p<br />

�<br />

� A�<br />

e<br />

p<br />

mit den stoffabhängigen Konstanten A und B.<br />

Ionen:<br />

(<strong>10</strong>)<br />

Prinzipiell treten bei Ionen die gleichen Ereignisse auf wie bei Elektronen, da<br />

auch sie im elektrischen Feld beschleunigt werden und Energie aufnehmen.<br />

Hier muß man jedoch berücksichtigen, daß die Ionenmasse sehr viel größer als<br />

die Elektronenmasse ist. Daraus ergibt sich eine kleinere Beweglichkeit. Ferner<br />

ist ihr (Wirkungs-)Querschnitt sehr groß. Daraus folgt, daß die<br />

Wahrscheinlichkeit, ein anderes Ion zu treffen, steigt. Gleichzeitig sinkt aus<br />

dem gleichen Grund die mittlere freie Weglänge. Die Möglichkeit, eine Energie<br />

in der Größenordnung der Ionisierungsenergie aufzunehmen, nimmt<br />

dementsprechend ab. Der Ionenstoß-Ionisierungskoeffizient ß ist definiert:<br />

k �<br />

� � � ����<br />

d<br />

In der Praxis hat sich herausgestellt, daß �


�<br />

Der Ionisierungskoeffizient � gibt das Verhältnis der Anzahl ke der ausgelösten<br />

Elektronen zu der Anzahl ki der auftreffenden Ionen an.<br />

k<br />

e � �<br />

(12)<br />

ki<br />

� � liegt in der Größenordnung 0,09....0,2.<br />

II. Feldemission<br />

Bei genügend starkem äußeren elektrischen Feld können die Elektronen<br />

aufgrund ihrer Welleneigenschaften die Potentialbarriere an der Grenzfläche<br />

zwischen Leiter (Elektrode) und Gasraum durchtunneln. Dieser Effekt tritt bei<br />

ideal glatten Oberflächen bei Feldstärken von etwa 1 MV/cm auf.<br />

Weitere Prozesse sind Thermoemission ( Wärmewirkung) und Photoemission (<br />

Lichtwirkung).<br />

Rekombinations- und Anlagerungsprozesse:<br />

I. Rekombination<br />

Gleichzeitig mit der Generation von Ladungsträgern findet auch Rekombination<br />

statt, das heißt, Ionen und Elektronen verbinden sich wieder zu elektrisch<br />

neutralen Teilchen. Die Wiedervereinigungsrate ist durch die Konzentration der<br />

Ladungsträger bestimmt. Je größer die Ladungsträgerdichte ist, umso größer ist<br />

die Rekombinationsrate. Es stellt sich ein Gleichgewicht ein.<br />

II. Elektronenanlagerung<br />

Freie Elektronen können sich an Moleküle anlagern und negative Ionen bilden.<br />

Durch die geringere Beweglichkeit der negativen Ionen wird der<br />

Leitungsprozess behindert. Die Elektronenaffinität (Energie, die frei wird, wenn<br />

ein Elektron sich anlagert) ist ein Maß für die Neigung der Moleküle,<br />

Elektronen einzufangen.<br />

Die Gasentladungsstrecke:<br />

Als eine Gasentladungsstrecke bezeichnet man eine Anordnung nach Abbildung 3.<br />

Abb.3: Gasentladungsstrecke.<br />

U


Legt man an diese Anordnung eine Gleichspannung an, so fließt durch die<br />

Gasentladungsstrecke ein Strom I. Abb.4 gibt den qualitativen Verlauf der Strom-<br />

Spannungskennlinie wieder.<br />

J<br />

1 2<br />

4<br />

-<br />

<strong>10</strong><br />

17<br />

A<br />

cm<br />

2<br />

V<br />

0,1<br />

cm<br />

20<br />

kV<br />

cm<br />

kV<br />

27<br />

cm<br />

Abb.4: Strom-Spannungskennlinie einer Gasentladungsstrecke (schematisch).<br />

Unselbständige Gasentladung<br />

Bei kleinen Spannungen (Abb.4, Bereich 1) wird nur ein Teil der durch natürliche<br />

Ionisation erzeugten Ladungsträger abgesaugt. Es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen<br />

durch Ionisation erzeugten und durch Rekombination im Gasraum bzw. in den Elektroden<br />

verloren gehenden Ladungsträgern ein. Mit zunehmender Spannung steigt der Strom an.<br />

Bei höheren Spannungen (Abb.4, Bereich 2) stellt sich ein Sättigungsstrom ein. Hier<br />

werden alle durch Ionisation erzeugten Ladungsträger in die Elektroden abgeführt. Bereich<br />

1 und Bereich 2 kennzeichnen die unselbstständige Gasentladung.<br />

Eine zusätzliche Ionisierungsquelle (energiereiche elektromagnetische Strahlung, radioaktive<br />

Strahlung,...), bewirkt im wesentlichen nur eine Erhöhung der Generationsrate und<br />

damit eine Verschiebung der Strom-Spannungskennlinie (in Abb.4 gestrichelt dargestellt).<br />

Selbständige Gasentladung<br />

Zusätzliche Ionisierungsvorgänge sind Ursache für das Selbständigwerden einer Entladung<br />

(Bereich 3): Steigert man die Spannung weiter, so tritt ein deutlicher Stromanstieg ein.<br />

Ursache hierfür ist eine Zunahme der Ladungsträger und damit der verstärkte<br />

Ladungstransport in der Entladungsstrecke.<br />

Im wesentlichen werden zwei Ionisationsprozesse unterschieden.<br />

1. Die Stoßionisation<br />

a) durch Elektronen = �-Stoßprozess<br />

b) durch Ionen = �-Stoßprozess<br />

2. Die Sekundärelektronenemission = �-Theorie<br />

Ab 27 kV/cm kommt es zum Durchschlag in Luft (Bereich 4).<br />

E


Townsendmechanismus<br />

Der Stromdichteanstieg unmittelbar vor dem Durchschlag (Abb.4, Bereich 3) wurde von<br />

Townsend beschrieben. Für den Townsendmechanismus sind drei vereinfachende<br />

Voraussetzungen zu machen.<br />

1. Jeder Zusammenstoß Elektron - neutrales Gasteilchen führt zur Ionisation, wenn<br />

WElektron � Wi ist; es erfolgt keine Ionisation, wenn WElektron < Wi ist.<br />

2. Nach jedem Stoß ist die kinetische Energie des Elektrons gleich null.<br />

3. Jedes Elektron bewegt sich parallel zur Feldrichtung.<br />

Eine anschauliche Erklärung der Entstehung einer selbständigen Gasentladung kann z.B.<br />

anhand des ����� Mechanismus erfolgen. Laufen z.B. 2 Elektronen in Kathodennähe los<br />

und ionisieren je 1 Atom, dann sind nach der Ionisation 4 Elektronen und 2 Ionen<br />

vorhanden. Diese 4 Elektronen ionisieren 4 weitere Atome und man erhält insgesamt 8<br />

Elektronen und 6 Ionen. Dieses lawinenartige Anwachsen setzt sich solange fort, bis die<br />

Elektronen die Anode erreichen und dort neutralisiert werden. Die Ionen (Anzahl: p(x) =<br />

n(x)-2) treffen auf die Kathode. Lösen sie dort nur 2 Sekundärelektronen aus, so wird sich<br />

der Ablauf wiederholen. In diesem Fall wäre ��= 2/p .<br />

Lösen die Ionen jedoch mehr als 2 Sekundärelektronen aus (��> 2/p), so steigt der Strom<br />

an, da mehr Anfangselektronen zur Verfügung stehen. Lösen die auftreffenden Ionen<br />

weniger als 2 Sekundärelektronen aus (��< 2/p), so stehen weniger Elektronen als zu<br />

Beginn zur Verfügung, die Entladung kommt zum Erliegen.<br />

Die selbstständige Gasentladung lässt sich nicht allein mit der lawinenartigen Bildung von<br />

Ladungsträgern in der Gasentladungsstrecke (Volumenionisation) modellieren. Erst eine<br />

Betrachtung von mindestens zwei Ionisationsmechanismen ermöglicht die Formulierung<br />

einer Zündbedingung für die Gasentladungsstrecke. Betrachtet man weiterhin den �-�-<br />

Mechanismus, so ergeben elementare Rechnungen die Townsend’sche Zündbedingung:<br />

� �a<br />

� k k = const.; a: Schlagweite (13)<br />

Z<br />

Unter Verwendung von (<strong>10</strong>) ergibt sich damit das Paschengesetz für UD:<br />

U D<br />

p �a<br />

� B<br />

� A �<br />

ln � p �a<br />

�<br />

� k �<br />

Damit hängt die Durchschlagfeldstärke außer vom Gas (A, B, k) nur noch vom Produkt aus<br />

Druck p und Schlagweite a ab.<br />

Wichtige Eigenschaften von Isoliergasen<br />

Die Durchschlagsfestigkeit ist im wesentlichen durch vier Eigenschaften festgelegt:<br />

a. der Ionisierungsenergie<br />

b. der mittleren freien Weglänge<br />

c. der Ionenbeweglichkeit<br />

d. der Elektronegativität<br />

Hohe Ionisierungsenergien, kleine mittlere freie Weglängen, eine kleine Ionenbeweglichkeit<br />

und eine hohe Elektronegativität bewirken eine hohe Durchschlagsfestigkeit.<br />

(14)


Beispiel: Schwefelhexafluorid<br />

Schwefelhexafluorid (SF6) ist ein farbloses, geruchloses, nicht brennbares Gas. Es besteht<br />

zu 22% seines Gewichts aus Schwefel und zu 78% aus Fluor. Es ist so aufgebaut, daß das<br />

Schwefelatom im Zentrum eines regelmäßigen Oktaeders und die Fluoratome an dessen<br />

sechs Ecken sitzen. Die Dielektrizitätskonstante von SF6 ist gleich 1 und<br />

frequenzunabhängig. Es ist ein stark elektronegatives Gas. Die Theorie über den<br />

Durchschlagsmechanismus von SF6 ist noch nicht völlig geklärt, dennoch zeigen<br />

Messergebnisse, daß der Entladungsprozeß durchaus in Einklang mit den Vorstellungen<br />

des Townsend-Mechanismus zu bringen ist.<br />

1.3 <strong>Versuch</strong>sbeschreibung und Aufgabenstellung<br />

Der <strong>Versuch</strong>saufbau besteht aus einem Basismodul zur Wechselspannungserzeugung und<br />

Referenzmessung sowie einer Messschaltung, die je nach <strong>Versuch</strong>steil variiert wird.<br />

Den prinzipiellen <strong>Versuch</strong>saufbau für alle Teilversuche gibt Abb.5 wieder:<br />

R V<br />

V 1.3.1 V 1.3.2<br />

V 1.3.3<br />

V1.3.4<br />

V 1.3.3<br />

CSM<br />

Referenz-<br />

Messung<br />

ES<br />

kV<br />

Elektrostatischer<br />

Spannungsmesser<br />

C1<br />

V C2<br />

V<br />

Kap. Teiler +<br />

Einwegschaltung/<br />

Oszilloskop<br />

Kugelfunkenstrecke<br />

Kugelfunkenstrecke<br />

im Druckbehälter<br />

Abb.5: <strong>Versuch</strong>saufbau. Die Komponente auf der rechten Seite variiert je nach<br />

<strong>Versuch</strong>steil.<br />

1.3.1 Messung von Wechselspannungen mit Hilfe eines elektrostatischen<br />

Voltmeters<br />

<strong>Versuch</strong>sdurchführung:<br />

Schließen Sie gemäß Abb.5 das statische Spannungsmessgerät an (Details zum Anschluss<br />

des Messgeräts sind im Anhang zu finden). Stellen Sie die gestellte Spannung auf einen<br />

Wert von Ueff = 20 kV ein (Referenzmessgerät) und lesen Sie den Wert für die Spannung<br />

auf dem statischen Messgerät ab. Nehmen Sie auf diese Weise 5 Werte auf. Wiederholen<br />

Sie diesen Vorgang für Ueff = 25 kV, 30 kV, 35 kV und 40 kV.


<strong>Versuch</strong>sauswertung:<br />

Bilden Sie für jede der gestellten Spannungen den Mittelwert aus den Einzelmessungen<br />

und tragen Sie diese Werte in ein Diagramm gegen die gestellte Spannung auf<br />

(Effektivwerte).<br />

Zeichnen Sie zusätzlich die Kurve in das Diagramm ein, die sich im Fall einer exakten<br />

Übereinstimmung der Messgeräte ergeben würde. Diskutieren Sie eventuell auftretende<br />

Abweichungen der Messpunkte von der Kurve.<br />

1.3.2 Messung von Wechselspannungen mit Hilfe von Spannungsteilern<br />

<strong>Versuch</strong>sdurchführung:<br />

Es stehen vier kapazitive Teiler zur Verfügung:<br />

T1: Teilerverhältnis Oberkapazität:Unterkapazität: <strong>10</strong>0 pF : 500 nF<br />

T2: Teilerverhältnis Oberkapazität:Unterkapazität: 50 pF : 500 nF<br />

(Oberkapazität durch geeignete Kombination von <strong>10</strong>0 pF-Kapazitäten)<br />

T3: Teilerverhältnis Oberkapazität:Unterkapazität: 66 pF : 500 nF<br />

(Oberkapazität durch geeignete Kombination von <strong>10</strong>0 pF-Kapazitäten)<br />

T4: Teilerverhältnis unbekannt<br />

Zur Scheitelwertmessung wird die Einwegschaltung nach Davis (Abb.2) benutzt.<br />

Schließen Sie den Teiler T1 sowie die Einwegschaltung und das Elektrometer gemäß<br />

Abb.5 an. Lesen Sie für die gestellten Spannungen Ueff = 20kV, 30kV und 40kV die<br />

Spannungswerte ab (5 Wiederholungen).<br />

Wiederholen Sie diesen Vorgang für die Teiler T2, T3 und T4.<br />

Führen Sie anschließend diese Untersuchungen unter Verwendung des Oszilloskops<br />

anstelle der Einwegschaltung und des Elektrometers durch.<br />

<strong>Versuch</strong>sauswertung:<br />

Verwenden Sie für die Auswertung die Ergebnisse der Messungen mit dem Oszilloskop.<br />

Berechnen Sie die Mittelwerte aus den Einzelmessungen. Berechnen Sie für T1, T2 und T3<br />

unter Berücksichtigung der Teilerverhältnisse die Effektivwerte der Hochspannungen.<br />

Tragen Sie diese in einem Diagramm gegen die gestellten Spannungen auf und diskutieren<br />

Sie das Ergebnis.<br />

Geben Sie mit Hilfe dieses Diagramms und des Mittelwerts für die Spannungsmessung mit<br />

Teiler T4 eine Abschätzung des Teilerverhältnisses von T4 ab.


1.3.3 Messung von Wechselspannungen mit Hilfe einer Kugelfunkenstrecke<br />

<strong>Versuch</strong>sdurchführung:<br />

Schließen Sie gemäß Abb.5 die Kugelfunkenstrecke an das System an (Durchmesser der<br />

Elektroden: 15 cm).<br />

Betrachten Sie nacheinander folgende Schlagweiten der Kugelfunkenstrecke: a=15mm,<br />

20mm, 30mm, 35mm und 40mm. Steigern Sie für jeden dieser Werte die gestellte<br />

Spannung bis zum Durchschlag und notieren Sie den entsprechenden Wert der<br />

Referenzspannung (5 Wiederholungen pro eingestellter Schlagweite).<br />

Lesen Sie die Raumtemperatur und den Raum-Luftdruck auf dem zur Verfügung<br />

stehenden Messgerät ab.<br />

Montieren Sie anschließend bei einer Schlagweite von a=30mm die Störelektrode an der<br />

Kugelfunkenstrecke (Abstand d=50mm und d=70mm; s. Abb.6) und messen Sie erneut die<br />

Durchschlagspannung (5 Wiederholungen).<br />

<strong>Versuch</strong>sauswertung:<br />

Bestimmen Sie die Mittelwerte der abgelesenen Werte für die Durchschlagspannung.<br />

Berechnen Sie auf der Grundlage der Datentabelle Tab.1 für jede eingestellte Schlagweite<br />

die Durchschlagspannung für die verwendete Kugelfunkenstrecke unter<br />

Normbedingungen. Führen Sie anschließend für jeden Wert eine Korrektur gemäß des<br />

gemessenen Luftdrucks und der gemessenen Temperatur durch. Berechnen Sie die<br />

Effektivwerte und tragen Sie diese Werte in einem Diagramm gegen die errechneten<br />

Mittelwerte der gestellten Spannung auf. Zeichnen sie dann „per Augenmaß“ eine<br />

Verbindungskurve der Punkte in das Diagramm ein und diskutieren Sie die Kurve bzw. die<br />

Messpunkte.<br />

Nehmen Sie folgende Werte für die Messunsicherheit der Temperatur- und<br />

Luftdruckmessung an:<br />

�T = 1°C; �p = 5 mbar<br />

Berechnen Sie für jede Schlagweite den sich daraus ergebenden maximalen Fehler der<br />

Durchschlagfeldstärke und zeichnen Sie diese als Fehlerbalken in das Diagramm ein.<br />

Diskutieren Sie die Höhe der Fehlerbalken.<br />

1.3.4 Durchschlagsuntersuchungen<br />

<strong>Versuch</strong>sdurchführung<br />

Schließen Sie die in einem Druckbehälter installierte Kugelfunkenstrecke (Schlagweite a =<br />

2,5 mm, Kugeldurchmesser D = 50 mm) gemäß Abb.5 an.<br />

Erhöhen Sie die gestellte Spannung bis zum Durchschlag und lesen Sie den Wert der<br />

gestellten Spannung ab (5 Wiederholungen).<br />

Variieren Sie anschließend der Reihe nach folgende Parameter und bestimmen Sie für<br />

jeden Fall in 5 Wiederholungen die gestellte Spannung beim Durchschlag:


1. a Gasart: Luft Druck p = 1 bar (Raum-Luftdruck)<br />

b Gasart: Luft Druck p = 2 bar<br />

c Gasart: Luft Druck p = 3 bar<br />

2 a Gasart: Argon Druck p = 1 bar (Raum-Luftdruck)<br />

b Gasart: Argon Druck p = 2 bar<br />

c Gasart: Argon Druck p = 3 bar<br />

3 a Gasart: SF6 Druck = 1 bar (Raum-Luftdruck)<br />

b Gasart: SF6 Druck = 2 bar<br />

c Gasart: SF6 Druck = 3 bar<br />

<strong>Versuch</strong>sauswertung:<br />

Berechnen Sie die Durchschlagfeldstärke dieser Anordnung. Bestimmen Sie die<br />

Mittelwerte der abgelesenen Werte für die Durchschlagspannungen.<br />

Tragen Sie das für Luft bei p = 1 bar ermittelte Wertepaar (Effektivwert der berechneten<br />

Durchschlagspannung / Mittelwert gestellte Spannung beim Durchschlag) in das<br />

Diagramm aus <strong>Versuch</strong>teil 1.3.3 ein und diskutieren sie die Lage dieses Punktes.<br />

Erstellen Sie ein Diagramm, in denen die Mittelwerte der ermittelten Durchschlag-<br />

Spannungen für die untersuchten Gasarten gegen den Druck aufgetragen werden und<br />

diskutieren Sie ebenfalls die Ergebnisse.


1.4 Literaturquellen<br />

Bey 86 M. Beyer, W. Boeck, K. Möller, W. Zaengl;<br />

Hochspannungstechnik;<br />

Springer-Verlag; Berlin, Heidelberg 1986.<br />

Hes 76 H. Hess;<br />

Der elektrische Durchschlag in Gasen;<br />

Vieweg Verlag Braunschweig 1976.<br />

Kin 95 D. Kind, K. Feser;<br />

Hochspannungsversuchstechnik;<br />

Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH; Braunschweig, Wiesbaden,<br />

1995.<br />

Kuf 84 E. Kuffel, W.S. Zaengl;<br />

High-Voltage Engineering;<br />

Pergamon Press; Oxford, New York; Toronto, Sydney, Paris, Frankfurt, 1984.<br />

VDE 61 VDE-Bestimmungen VDE 0433, Teil 2 / 8.61: Erzeugung und Messung von<br />

Hochspannungen, Teil 2 Bestimmungen für Spannungsmessungen mit einpolig<br />

geerdeten Kugelfunkenstrecken, VDE-Verlag GmbH<br />

1.5 Anhang: Bedienung des elektrostatischen Messgeräts<br />

1. Anschluss der Projektionslampe:


Anhang 17<br />

Schließen Sie das Gerät an das Netz an. Die Projektionslampe leuchtet und wirft ein<br />

Lichtdreieck auf die Messskala.<br />

2. Einstellung der Optik:<br />

Sollte das Lichtdreieck nicht oder nur teilweise sichtbar sein, bzw. sollte es<br />

unscharf oder verdreht sein, so wenden Sie sich bitte an Ihren Betreuer.<br />

3. Wahl des Messbereichs:<br />

Es sind auf der Skala drei Messbereiche angegeben: Maximalauschlag bei 20 kV,<br />

50 kV bzw. <strong>10</strong>0 kV. Im <strong>Versuch</strong> werden Spannungen im Bereich <strong>10</strong> kV – 50 kV<br />

untersucht, so dass der mittlere Messbereich gewählt werden sollte. Der<br />

dazugehörige Abstand der Elektroden wird mit Hilfe einer Schieblehre eingestellt:<br />

o Klappen Sie den Hebel an der Hochspannungselektrode hoch.<br />

o Schieben Sie die Elektrode vorsichtig (!) auf die Erdelektrode zu, bis sie<br />

sich berühren.<br />

o Drehen Sie die große Stellmutter unterhalb des Hebels bis an den<br />

Elektrodenkopf heran.<br />

o Ziehen Sie nun die Elektroden bis zu dem gewünschten Abstand<br />

auseinander (Schieblehre).<br />

o Klappen Sie den Hebel wieder herunter und arretieren Sie so die Elektrode.<br />

4. Nullstellung:<br />

Kontrollieren Sie, ob die Lichtmarke auf Null steht. Falls dies nicht der Fall ist, so<br />

wenden Sie sich bitte an Ihren Betreuer.<br />

5. Anschluss der Messspannung:<br />

Schließen Sie an die Hochspannungselektrode die Hochspannung an. Verbinden Sie<br />

die andere Elektrode mit dem Erdstecker am Fuss des Messgeräts und zusätzlich<br />

mit einer geeigneten Erde (Drahtkäfig o.ä.).

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