Gerhard Köpf: Innerfern. Roman

mit ihr regelmäßig aufgefallen. In der
Staatsbibliothek, daran erinnere er sich genau, habe
die Frau damals Spezialliteratur über Gletscher
gesucht. Dem Vetter erscheint es durchaus
denkbar, dass seine Verwandte schließlich von
irgendeinem zweifelhaften Mann ausgeplündert
worden sei, während sie sich auf der Fahrt zu der
Stadt am See befunden habe. Der Findling, wenn
man das so sagen könne, habe stets sonderbare
Künstlerfreunde gehabt.
Dr. Mazzolini räuspert sich.
Er wolle sagen, es seien auch, wie solle er sich
ausdrücken, also es seien auch, ja, Homophile
dabei gewesen. Bei ihnen habe sich die Frau sicher
gefühlt, was er nicht verstehen könne. Auffallend
jedoch sei, dass kurz vor ihrer Abreise von ihrem
Konto 8000 Franken abgehoben worden seien. Die
Ärztin flicht ein, man habe dieses Geld bei der
Einlieferung nicht gefunden.
Dazu kann die Putzfrau der Kranken etwas
sagen. Sie erfährt vom Pfleger von der Einlieferung
in die Klinik ebenfalls erst nach mehr als einem
Jahr, obwohl sie bald nach dem Verschwinden eine
Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben habe.
Sie habe doch den Hund der Verschwundenen in
Pflege gehabt. Wie immer, wenn die Patientin