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K a p i t e l 4 I B i n i c h n u n s t a r k o d e r s c h w a c h d u r c h d i e G n a d e !<br />
Kapitel 4 I Bin ich nun stark oder schwach durch die Gnade?!<br />
Christliche Worship-Texte besingen - in vielen Gemeinden landauf-, landab ebenso, wie<br />
in vielen Ländern auf diesem Globus, unsere Schwachheit und die Stärke Gottes trotz<br />
oder gerade wegen unserer Schwachheit. Abgeleitet von dem Wort von Paulus: Deswegen<br />
will ich mich vor allem meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi in<br />
mir wohnt ... Oft ist es fast ein Automatismus den projizierten Text abzulesen und mitzusingen.<br />
Vielleicht geht ist nicht nur dem Autor diese Buches so. Achtet man genauer<br />
auf die Texte, so macht es nachdenklich und es kann einem ein unangenehmes Gefühl<br />
überkommen, will ich dies wirklich über mich und mein Leben singen. Vielleicht fragt<br />
sich der fromme Leser, was ist hier das Problem? Der Inhalt der Texte macht im weiteren<br />
Liedverlauf Statements: Du bist unwert, aber doch liebt dich Gott; du bist dunkel<br />
und dein Herz ist böse und doch liebt Dich Gott, du bist untreu und sündig und doch<br />
hebt er dich auf und ist treu.... Das Problem ist hier, aktuelle Wahrheit und vergangene<br />
Wahrheiten werden einfach gemixt. Das alte menschliche Lebensprogramm wird mit<br />
dem Neuen immer wieder zusammengeschaltet. Wie soll hier ein aufrechter Gang, ein<br />
fröhliches Christsein und ein von Scham, Schande und Verdammnis völlig befreites Leben,<br />
alltäglich gelebt werden.<br />
Selbstverständlich ist es - insbesondere bei der Bekehrung - gleich einem angeknipsten<br />
Kronleuchter mit hundert Kerzen, geht dem Menschen auf, dass nicht er aus sich selbst<br />
irgendeine Stärke, Kraft, Können, Talent, Begabung oder auch nur Lebensvitalität hervorbringt<br />
oder je gebracht hat. Dass es die genialen vitalen Geschenke Gottes an den<br />
Menschen sind, seine atemberaubende kreative Schöpferkunst zu verdanken ist... Wenn<br />
dieser es nur zulässt, dass der "Saft" herunter gedreht wird, sackt der Mensch müde<br />
und erschöpft in sich zusammen. Lässt Gott gar zu, dass der Strom ganz abgedreht<br />
wird (die Bibel nennt es den "Lebensodem", also das eingehauchte Leben), dann klappt<br />
der Mensch zusammen und wird zu Grabe getragen. Nicht ein einziges Fünkchen<br />
Schaffenskunst oder Gedankengenialität fliesst dann noch. Das ist und bleibt auch eine<br />
unumstössliche Realität in Leben jedes Christen.<br />
Heisst dies allerdings, dass wir ständig das Bewusstsein unserer Schwachheit besingen<br />
und diese uns aufsagen, z.B. um nicht stolz zu werden. Ist nicht die allzu gegenwärtige<br />
eigene Schwachheit häufig genug Auslöser, für vielfältige Barrieren im Leben gehemmter<br />
Christen, die sich unbewusst und bewusst, immer wieder mit anderen Persönlichkeiten<br />
unter der Christenheit vergleichen. Sind es nicht viel zu viele Christen, die regelrecht<br />
leiden unter der Wahrnehmung, was andere Christen im Vergleich zu ihnen, an<br />
Begabungen, Talente, Energie, Schaffenskraft, Kreativität, Wirksamkeit, Einfluss usw. haben.<br />
Ganz zu schweigen von dem Vorrecht einiger Christen, bestimmte Ämter, Positiomark<br />
& remark<br />
Du wirst das, was<br />
Du über Dich<br />
denkst und sagst.<br />
Denke und sage<br />
deshalb über Dich<br />
selbst und andere,<br />
was dein dich und<br />
andere liebende,<br />
dir und anderen<br />
wohlwollende<br />
Gott über euch -<br />
seine Meisterstücke<br />
- sagt!
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mark & remark<br />
nen etc. in der Gemeinde bekleiden zu dürfen, die nebenbei bemerkt, nicht immer nur<br />
das Resultat von wesentlich vorbildlicherem Leben in Jesus sind. Andere Christen überspielen<br />
eigene Schwäche durch tatsächlichen Glauben an eigener Stärke und eigener<br />
herausragender Persönlichkeit, Befähigung oder Erwählung für bestimmte Aufgaben.<br />
Beides ist das Resultat eines sich Messen an sich selbst, nach eigenen Massstäben und<br />
Kriterien. Hierzu können nicht notorisch repetierte Liedtexte über die eigene Unvollkommenheit,<br />
den eigenen mangelnden Unglauben und der eigenen Untreue, als Gesundungsmedikament<br />
und Heilungskur herhalten. Wie heisst es im deutschsprachigem<br />
Raum in unzähligen TV- Werbungen für Medikamente: „Zu Risiken und Nebenwirkungen,<br />
lesen sie die Packungsbeilage oder fragen sie den Arzt und Apotheker.“ Das Wort<br />
Gottes ist unsere Packungsbeilage und Gott der Vater, der Sohn und der Hl. Geist, der<br />
oberste Arzt und Apotheker. Sind wir in unserem neuen Leben in Jesus, ein unvollkommenes,<br />
mangelhaftes, schwaches Exemplar; ein zu Fehlern und Störungen verdammtes<br />
geschaffenes Wesen, in erbärmlichen und bedauernswerten Zustand, geduldet,<br />
durchgefüttert und durchgetragen, bis wir es mit Ach und Krach in den Himmel<br />
geschafft haben?! Ist dies die gute Botschaft, die wir brauchen für unseren Alltag und<br />
unser Leben als Christ, um geerdet und demütig zu sein; ein Sicherungsprogramm um<br />
nicht zu fallen?! Ist nicht eine immer wiederkehrende Angst zu Fallen, gerade die<br />
selbstgegrabene Grube, genauso eben wie ungebremster Stolz, Überheblichkeit und<br />
das Vertrauen in die eigene Kraft, Fähigkeit und erfolgsträchtige Wirksamkeit des eigenen<br />
Fleisses!<br />
Eine zur Ehre Gottes, das Leben anpackende, zum kreativen Agieren und produktiven<br />
Schaffen befreite und beflügelte Persönlichkeit, ist doch die, die erfasst hat und permanent<br />
neu begreift, dass sie mit den Attributen die Gott über seine Erlösten ausspricht,<br />
unendlich gesegnet, völlig unverdient und überreich beschenkt ist! Die Attribute und<br />
Beschreibungen des neuen Lebens in Jesus heissen: unendlich und bedingungslos geliebt,<br />
vom Tod zum Leben durchgedrungen, geheiligt worden, befähigt, auserwählt,<br />
stark gemacht, mit Freude, Fröhlichkeit und i.d.R. mit guter Laune gedresst, beschenkt,<br />
mit Zugang ausgestattet zu allen guten Geschenken Gottes an seinem Tisch, bewahrt,<br />
beschützt, von Satan und der Welt nicht überwunden, mit einem Glauben ausgestattet<br />
der überwindet, sieben mal fallend und doch wieder aufstehend, mit Weisheit versorgt,<br />
mit Liebe gefüllt, mit Frieden begleitet, mit Gottes Gunst, Bevorzugung und Wohlwollen<br />
umgeben, auch bei Vorkommen von markanten Fehlern und Versagen nicht disqualifiziert<br />
und verworfen, sondern weiter als Sieger, Überwinder und mit Gottes wohlwollender<br />
Gunst auf allen weiteren Lebensstrassen und -situationen begleitet .... und ....<br />
und ....! Das ist die Gnade die mich stark gemacht hat, nicht die, die mich immer wieder<br />
meine Schwäche hervorhebt, unterstreicht und bestärkt, also ein tägliches oder wöchentliches<br />
inneres Auf- und Ab gedanklich und per Liedtext fast einprogrammiert! Ein<br />
niedergelegter Liebhaber Gottes zu sein, Gott machen zu lassen und nicht alles selbst
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in Kontrolle zu haben, ist dabei kein Wiederspruch, sondern eine absolute, tägliche und<br />
gottgefällige Haltung.<br />
Ein Beispiel mag es ein wenig illustrieren: Ein Mann besitzt einen absolut leistungsstarken<br />
und kostspieligen Ferrari der oberen Luxusklassen, wie auch einen ebenso powervollen<br />
und wohldesignten Mercedes. Diese Meisterstücke der heutigen genialen Ingenieurskunst,<br />
sind ohne den hochpotenten Treibstoff und hochentwickeltes Qualitäts-Öl<br />
auf den Highways Amerikas oder Australiens zum Anhalten verurteilt, wenn nicht der<br />
Eigentümer oder Fahrer, das Fahrzeug mit dem passenden Qualitätstreibstoff vollgetankt<br />
und das Qualitäts-Öl nachgefüllt hat. Das Auto ist also zu Pflegen bzw. zu Befüllen.<br />
Es ist auch im Zusammenstoss mit Gegenständen oder anderen Fahrzeugen, im<br />
Grunde genommen doch ein relativ fragiles Etwas! Es kann viel geschehen, dass diese<br />
Autos nur ein Ausstellungsstück werden und ihre Fähigkeit nie mehr unter Beweis stellen<br />
können. Würde der Eigentümer oder irgendeiner von uns - unter äusserst günstigen<br />
Umständen solche Autos geschenkt oder geerbt erhalten - jemals das Folgende<br />
behaupten:<br />
„Ja es ist ein fragiles, für nicht wenige Verkehrs- und Strassensituationen äusserst anfälliges<br />
Gefährt, es kann einen Motorschaden bekommen, die Lenkung kann versagen, das<br />
Getriebe kann im Eimer sein, die Airbags nicht funktionieren, die Bremse durch Konstruktionsfehler<br />
aussetzen, mit den teuersten Autos und Prototypen der aktuellen<br />
Weltausstellungen in Genf und in den USA nicht mithalten usw. ...“<br />
Niemand würde so etwas sagen, selbst wenn du Besitzer eines originalen VW Käfers<br />
oder einer Ente von Citroen der 60er bist. Du wirst mit geschwellter Brust und aufblitzenden<br />
Funkeln in den Augen, das Meisterstück, dass Du dein eigen nennen darfst, voller<br />
Wertebewusstsein präsentieren. Selbst, wenn Du ganz bescheiden und zurückhaltend,<br />
das Fahrzeug fährst und es gelegentlich, bestaunende Liebhaber anschauen lässt,<br />
wirst du in deinem inneren völlig von der Kostbarkeit, Schönheit, Kreativität und Erfindergenialität<br />
überzeugt sein. Dem spöttischen Kritiker, würdest du mit allergrösster Sicherheit<br />
– irgendwann - mit entsprechenden handfesten Argumenten konfrontieren<br />
oder dem ungebildeten Ignoranten auf dem Absatz gedreht, den Rücken zeigen und<br />
ihn seinem offensichtlichem Unwissen überlassen.<br />
WIR SIND GOTTES MEISTERSTÜCK, eine geniale Schöpfung, und in Jesus eine wesentlich<br />
unanfälligere Neukreatur (Rekreation) mit überlebenslanger Haltbarkeit, also ein<br />
neuer Protottyp Mensch, erstklassig designt. Mit Luxusausstattung, der Fähigkeit zu genialen<br />
Produktivität, kreativen Schaffenskraft und enormen Breitenwirksamkeit. Eine<br />
Kreatur, die sogar den genialen Konstruktion und Erfinder "in vivo" in sich trägt!! Haben<br />
wir da einen Grund, in vielen Mangel- und Defizitkategorien von unserer Person zu<br />
singen, zu reden und zu denken?! Soll dies das Resultat eines Bewusstseins von Gnade<br />
und Dankbarkeit gegenüber Gott, dem Schöpfer sein?! Ist das eine hilfreiche Form, Jesus<br />
und dem Vater, Ergebenheit, Demut und Respekt bzw. Gottesfurcht zu zeigen?! Inmark<br />
& remark
K a p i t e l 4 I B i n i c h n u n s t a r k o d e r s c h w a c h d u r c h d i e G n a d e !<br />
mark & remark<br />
dem ich sozusagen über seine schwache, mangelhafte Erfindung nachdenke und sie<br />
besinge? Oder will ich mir selbst etwas Mut bei Versagen einsingen, um mich zu stärken.<br />
Will ich anderen permanent mahnend zu reden, dass ich oder wir alle, beständig<br />
eine übermächtige, nicht beherrschbare Fähigkeit besitzen, die geniale Erfindung Gottes<br />
zu Schrotten oder zumindest mit Defekten zu übersähen! Durch eigenes menschliches<br />
Versagen natürlich! Aber trotz einem Angeschlossen sein, an den wohlwollenden<br />
und schützenden Schöpfer?!<br />
Gnade heisst voller Dankbarkeit, bewusst zu werden, wie ausserordentlich genial<br />
ich und Du gemacht sind, ... in allen Einzelheiten! Um das Ganze zu toppen, kann ich<br />
begeistert und berührt singen, anbeten und darüber reden, wie genial doch das Leben,<br />
als eine neue Kreatur, das Leben mit und in Jesus, das Leben in seiner Gnade, Liebe,<br />
Gunst und täglichem Wohlwollen ist. Genug Text für viele kreative Worshipsongs!