Villa Ipser Zweibrücken - Auf Geschichte bauen
Villa Ipser Zweibrücken - Auf Geschichte bauen
Villa Ipser Zweibrücken - Auf Geschichte bauen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
K U R Z PO R T R ÄT<br />
Sparkassen Denkmalpreis Rheinland-Pfalz 2012<br />
<strong>Villa</strong> <strong>Ipser</strong>, späthistoristischer Renommierbau von 1908<br />
Alte Steinhauser Straße 11, 66482 Zweibrücken<br />
Eigentümer: GeWoBau GmbH Zweibrücken<br />
Architekt: Rolf Vogelsang, GeWoBau GmbH Zweibrücken<br />
Maßnahme: Restaurierung und Umnutzung<br />
Bauzeit: 2004 – 2010<br />
Kategorie: Unbewohntes Denkmal<br />
Dotierung: 2.500 Euro<br />
Die ursprünglich für den Zweibrücker Schuhfabrikanten Anton <strong>Ipser</strong><br />
1908 errichtete späthistoristische <strong>Villa</strong> ist ein repräsentativer Putzbau<br />
in exponierter Lage. Charakteristisch ist der stark durchstrukturierte<br />
dreigeschossige Baukörper mit einem malerischen Turm und reicher<br />
Bauzier im Stil des Barock, der Renaissance und des Jugendstils. Das<br />
ursprüngliche Turmdach bildet eine Zwiebelhaube, die im Zweiten<br />
Weltkrieg zerstört und nur durch ein flaches Notdach ersetzt wurde.<br />
Bis 1995 wurde das Gebäude unter anderem als Jugendherberge und<br />
Hotel genutzt und stand in der Folge leer. Die aufwendige bauzeitliche<br />
Innenausstattung blieb zwar erhalten, befand sich jedoch durch die<br />
lange Vernachlässigung in sehr schlechtem Zustand. Deckenteile<br />
waren auf das edle Eichenparkett herabgestürzt, wertvolle<br />
Stuckarbeiten zugeschmiert, Sandsteinreliefs abgeschliffen und das<br />
Mauerwerk vom Hausschwamm befallen.<br />
Die Gesellschaft für Wohnen und Bauen (GeWoBau) Zweibrücken<br />
wollte das im Stadtbild signifikante Gebäude vor dem Verfall<br />
bewahren und erwarb die Immobilie – zunächst ohne konkreten<br />
Nutzungsplan. Zwischen 2004 und 2010 ließ das kommunale<br />
Wohnungsunternehmen die 19-Zimmer-<strong>Villa</strong> behutsam renovieren.<br />
Erklärtes Ziel der Instandsetzung und Umnutzung war, das<br />
authentische Erscheinungsbild wiederherzustellen. Hierzu gehörte<br />
neben der Fassadeninstandsetzung der Haustein-Gliederung und<br />
Putzoberflächen in Kalktechnik auch die Rekonstruktion der
zerstörten Turmhaube. Großes Augenmerk wurde zudem auf die<br />
detailgetreue Restaurierung der Innenausstattung gelegt. Zu nennen<br />
sind hier die historischen Fenster, Stuckdecken, Innentüren, hölzerne<br />
Wandvertäfelungen und Parkette. Auch die historische Freitreppe und<br />
der schmiedeeiserne Gartenzaun mit seiner auffälligen Jugendstil-<br />
Ornamentik wurden restauriert. Besonders gelungen ist die<br />
gestalterische Integration moderner Sanitärbereiche in Form von<br />
Stahlglasboxen in die historischen Räume. Heute beherbergt die <strong>Villa</strong><br />
<strong>Ipser</strong> eine schönheitschirugische Privatklinik.<br />
2.012 Zeichen