08.03.2015 Aufrufe

Schulanfangszeitung

Elternmagazin

Elternmagazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22_SCHULANFANGSZEITUNG / bezahlte Anzeige<br />

Digitales Schulbuch – aber bodenständig!<br />

Ab dem Schuljahr 2016/17 sollen digitale Schulbücher im Rahmen der Schulbuchaktion unter dem<br />

Schlagwort „Digi4school“ als Zusatz angeboten werden. Das gedruckte Schulbuch bleibt im Zentrum der<br />

Bildungspolitik. Eine Hardware-Abdeckung der schulpflichtigen Kinder steht wohl nicht zur Diskussion.<br />

shutterstock<br />

Forschungsergebnisse, dass die Synapsen-Bildung nicht ausreichend<br />

stattfindet, wenn man sich ausschließlich auf digitale Medien konzentriert.“<br />

Die digitalen Bereiche sind Zusätze, zum Beispiel für Cyber Homeworks<br />

- die es zum Teil schon gibt - und Digi-Buch Varianten, die auf White-<br />

Boards oder Tabletts im Unterricht einsetzbar sind. Eine Erweiterung,<br />

die von vielen Pädagogen bereits heute gefordert wird. Diese Anforderungen<br />

nimmt man gerne wahr und lässt sie in de Entwicklungen einfließen<br />

- auch unter Berücksichtigung auf den Steuerzahler, die Produkte<br />

möglichst kostengünstig auf den Markt zu bringen. Den Zugang sollen<br />

die Schüler aus heutiger Sicht auf einfachem Wege z. B.: mittels<br />

eines im Schulbuch eingedruckten individuellen Codes erhalten.<br />

Neben dem gedruckten Buch, kann alternativ dazu bereits ab dem<br />

Schuljahr 2016/17 auch eine Kombination aus gedrucktem Schulbuch<br />

und e-book bestellt werden. Das digitale Schulbuch als „Solo-Produkt“<br />

wird nicht erhältlich sein, da die digitalen Inhalte im Sinne eines fortschrittlichen<br />

Medienmix das gedruckte Schulbuch ergänzen, jedoch aber<br />

nicht ersetzen sollen. „Das hat tiefliegende Ursachen“, so Mag. Karl<br />

Herzberger (Experte - Verein Schulbuch), „Aus sozialpolitischer Sicht<br />

dürfen Familien, die sich elektronische Devices nicht leisten können,<br />

dadurch nicht benachteiligt werden. Aber auch als haushaltspolitischer<br />

Sicht ist kaum zu erwarten, dass die Republik alle Schüler flächendeckend<br />

mit Hardware ausstatten wird. Diese Geräte haben eine geringe<br />

Halbwertszeit. Es würde auch bei Schülern, Lehrern und Eltern schlecht<br />

angekommen, wenn Bundesschulen im Winter nur auf 18 Grad geheizt<br />

werden, und gleichzeitig Millionenbeträge für Elektronik ausgegeben<br />

werden.“<br />

Die Digitalisierung aus Sicht der Bildungspolitik ist ebenso etwas heikel,<br />

weil es nach wie vor keinerlei seriöse Gutachten gibt, aus denen<br />

hervorgeht, dass es alleine durch die Umstellung auf digitale Schulbücher<br />

große Lernfortschritte gäbe. K. Herzberger: „Viel mehr ist in vielen<br />

Belangen das Gegenteil bewiesen. Medienkompetenz ist ein großes<br />

Schlagwort. Aus einer Hamburger Studie geht hervor, dass die Medienkompetenz<br />

nicht steigt, wenn digitale Schulbücher zur Anwendung<br />

kommen. Die Betrachtung von Vergleichsgruppen zeigte, dass Schüler,<br />

die ausschließlich mit gedruckten Schulbüchern arbeiteten, die identen<br />

Ergebnisse im Bereich Medienkompetenz erzielten. Dies ist auch mit<br />

anderen Beispielen belegbar. Medienkompetenz wird also eindeutig<br />

außerschulisch erworben Auch aus Sicht der Gehirnforschung zeigen<br />

K. Herzberger ergänzt: „Die Wichtigkeit und Richtigkeit der Digitalisierung<br />

steht außer Diskussion. Aber sie muss sich an die Bedürfnisse der<br />

Schulpartner anpassen - an denen der Schüler, der Lehrer und der<br />

Eltern. Es darf nicht sein, dass für die Lehrer der Unterricht erschwert<br />

wird. Ebenso darf die finanzielle Belastung für die Familien nicht noch<br />

höher werden. Aber auch die digitalen Lerninhalte müssen für die Schüler<br />

in Qualität und Bestand über Jahre hinaus abrufbar und gesichert<br />

sein. Es steht außer Frage, dass auch im digitalen Bereiche die Inhalte<br />

den Lehrplänen entsprechen müssen - somit unterrichtskonform sind.“<br />

DATENSICHERHEIT EIN GRUNDRECHT FÜR SCHÜLER<br />

Aus aktuellen Anlässen sei noch als besonderer Punkt im Zusammenhang<br />

mit der Digitalisierung erwähnt: „Die Datensicherheit!“ Es besteht<br />

ein großes Schutzbedürfnis der Schüler. Und daher darf es nicht sein,<br />

dass persönliche Leistungen von Schülern irgendwo Jahre später im<br />

Netz auftauchen und für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Die<br />

potentiellen Auswirkungen auf die berufliche Zukunft des Einzelnen<br />

wären verheerend. „Die Schule vergibt Berufs- und Lebenschancen.“,<br />

postuliert K. Herzberger, „Wenn sie mit den persönlichen Daten und<br />

Informationen zu bzw. über einen Schüler nicht abgesichert diskret<br />

umgehen kann, verliert sie das Vertrauen von Eltern und Schülern.<br />

Daher ist die Anforderung an die digitalen Medien in punkto Daten -<br />

sicherheit ein zu bewältigendes Kernstück!<br />

Mag. Karl Herzberger, Geschäftsführer<br />

des Vereins Schulbuch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!