CAROLINE
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<strong>CAROLINE</strong><br />
DAS<br />
THEATERMAGAZIN<br />
MÄRZ / APRIL 2015<br />
KOSTENLOS<br />
NEU IM SPIELPLAN:<br />
_EINS<br />
FAUST<br />
VON GOETHE<br />
EIN MUSIK_THEATER_SCHAUSPIEL<br />
Steffen Mensching (Faust) und<br />
Matthias Winde (Mephistopheles)<br />
Premierenvorschau. Hoffnung ist, was<br />
uns am Ende geblieben – Tschechows<br />
Klassiker »Drei Schwestern« feiert im März<br />
Premiere S. 3<br />
Im Gespräch. Diseuse Uschi Amberger<br />
über ihr Leben und das neue Stück »Wie<br />
ein Fünfer mit Superzahl« S. 5<br />
Vorgestellt. Charlotte Keck und<br />
Stephanie Georgi erzählen über ihre<br />
Arbeit im Künstlerischen Betriebsbüro<br />
des Theaters S. 9
2 AKTUELLES<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
es wird Frühling, die Sonne zeigt sich,<br />
die Tage werden länger, die Vögel<br />
balzen in den Bäumen, da sollte auch<br />
der Theaterspielplan leichter und<br />
leichtsinniger werden. Ist dem so? Nun,<br />
am Frauentag, dem 8. März, singen und<br />
tanzen über unsere Bühnenbretter DIE<br />
LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR,<br />
das passt zum Anlass, wenige Wochen<br />
später treten da Tschechows DREI<br />
SCHWESTERN auf und lassen uns<br />
teilhaben an ihren Sehnsüchten,<br />
Hoffnungen, Erwartungen. Es ist<br />
das ewig Weibliche, das uns, nach<br />
Goethe, hinanzieht und das sich in<br />
jedem Frühjahr sichtlich Bahn bricht:<br />
Erneuerung, Wiedergeburt, der<br />
Kreislauf des Lebens. Selbst bei Regen<br />
überwiegt die gute Laune. SINGIN'<br />
IN THE RAIN. Endlich, nach Jahren,<br />
konnten wir wieder ein klassisches<br />
Musical nach Rudolstadt holen. Dieses<br />
ur-amerikanische Genre hat seinen<br />
ganz eigenen Reiz in der Mischung<br />
von Tanz, Gesang, Entertainment und<br />
Sentiment. Dabei geht es immer um<br />
das Thema Nummer 1: die Liebe, die ja<br />
bekanntlich eine Himmelsmacht ist. Wie<br />
der Frühling macht auch sie alles neu.<br />
Lassen Sie sich vom Schwung mitreißen,<br />
jenem, der von der Bühne kommt und<br />
dem, der mit weichem Frühlingswind<br />
und frischem neuen Grün die Seelen<br />
beflügelt.<br />
NEU IM THEATER-SPIELPLAN<br />
Regionale und überregionale Pressereaktionen zur »Faust_Eins«-Premiere<br />
Soundtrack für Himmel und Hölle<br />
»Endlich wieder ein ›Faust‹ in<br />
Thüringen, der das Hinfahren - auch<br />
aus außer-thüringischer Entfernung -<br />
lohnt und bei dem das Hinsehen große<br />
Freude macht.«<br />
So beginnt Frauke Adrians Kritik zum<br />
»Faust« in der Zeitung »Freies Wort«. Sie<br />
hebt in ihrem Text die Bedeutung der<br />
Musik für die Inszenierung hervor, die<br />
das Tempo und die Einzigartigkeit der<br />
Produktion bestimmt.<br />
Auch Ulrike Merkel von der »Ostthüringer<br />
Zeitung« betont die besondere Rolle<br />
des Orchesters für die Produktion und<br />
lobt die schauspielerische Leistung des<br />
Ensembles, allen voran die von Carola<br />
Sigg als Marthe und Matthias Winde als<br />
Mephistopheles.<br />
Frank Quilitzsch von der »Thüringer<br />
Landeszeitung« bezeichnet das Stück als<br />
»grandios ausgespielte Tragödie«, und<br />
hebt vor allem die Gretchen-Tragödie<br />
positiv hervor. Er schreibt zu Lisa<br />
Klabunde, sie »leiht dem aufblühenden<br />
Gretchen ihr erfrischendes Temperament<br />
und überzeugt ebenso als traumatisierte<br />
Kindsmörderin.«<br />
»MDR – artour« meint zur Produktion in<br />
Rudolstadt: »Sein Tempo aber und seine<br />
Einzigartigkeit verdankt der Rudolstädter<br />
›Faust‹ seiner Musik: der atmosphärisch<br />
dichten Film- und Bühnenmusik von<br />
Schnittke, den Kneipengesängen,… und<br />
vor allem den farbenprächtigen Pohlit-<br />
Kompositionen.«<br />
Christoph Dieckmann kommt in<br />
Szene aus »Faust_Eins« mit Lisa Klabunde als Margarete<br />
Ute Schmidt und Carola Sigg als Hexen mit Steffen<br />
Mensching als Faust in der Hexenküche.<br />
Foto: Christian Brachwitz<br />
der wichtigsten überregionalen<br />
Wochenzeitung »Die Zeit« unter der<br />
Überschrift: »Ein Wagnis, das sich lohnt:<br />
Die kleine Thüringer Landesbühne<br />
macht großes Theater in der Provinz.<br />
Ihre ›Faust‹ - Inszenierung erzählt<br />
viel über den Reichtum der deutschen<br />
Kulturlandschaft und ihre Bedeutung für<br />
den gesellschaftlichen Zusammenhalt«<br />
zu dem finalen Urteil: »Rudolstadt...<br />
trumpft mit Hochkultur und stemmt<br />
›Faust‹ - spektakulär, mit Musik.«<br />
»Dieser ›Faust‹ zeigt, was möglich ist<br />
in der Rudolstädter Symbiose von<br />
Schauspielensemble und Orchester.«<br />
(Frauke Adrians)<br />
• Nächste Vorstellungen: 12.03. / 18 Uhr und<br />
13.03., 04.04., 05.04., 25.04., 01.05. und 23.05. /<br />
19.30 Uhr / Großes Haus<br />
Foto: Peter Scholz<br />
Ihr Steffen Mensching<br />
Intendant
SCHAUSPIEL 3<br />
HOFFNUNG IST, WAS UNS AM ENDE GEBLIEBEN<br />
Zum ersten Mal in Rudolstadt: Tschechows Klassiker »Drei Schwestern«<br />
In einer mittlerweile berühmt<br />
gewordenen Parabel von David Foster<br />
Wallace fragt ein älterer Fisch zwei<br />
jüngere, wie das Wasser sei, woraufhin<br />
einer der beiden jüngeren Fische nach<br />
langem Überlegen entgegnet: »Was zum<br />
Teufel ist Wasser?« In Anton Tschechows<br />
1901 von Konstantin Stanislawski<br />
am Moskauer Künstlertheater<br />
uraufgeführten Schauspiel »Drei<br />
Schwestern« befinden sich die Figuren in<br />
einer ähnlich paradoxen Situation wie die<br />
beiden Fische.<br />
»Was wahr wird, hängt allein von<br />
unseren Entscheidungen ab.«<br />
Die Geschwister Olga, Mascha und<br />
Irina sowie der gemeinsame Bruder<br />
Andrej leben seit elf Jahren in der<br />
russischen Provinz und ersehnen<br />
sich eine bessere Zukunft. Geradezu<br />
beschwörend wiederholen sie den<br />
Ruf »Nach Moskau!«, der als einziges<br />
übriggeblieben ist von den einstigen<br />
Plänen, eine selbstbestimmte Existenz<br />
in der alten Heimat aufzubauen.<br />
Anfangs noch mit gespielter Zuversicht,<br />
doch schließlich immer antriebsloser<br />
verhallt dieser Wunsch zwischen den<br />
Erinnerungen an die Kindheit und vagen<br />
Hoffnungen auf eine mit Sinn erfüllte<br />
Arbeit. Selbst die Besuche der im Ort<br />
stationierten Offiziere werden nach dem<br />
Tod des Vaters immer spärlicher und<br />
bringen kaum noch Abwechslung in den<br />
gleichförmigen Alltag. Was bleibt, ist die<br />
Sehnsucht nach Liebe, die mehr sein soll<br />
als »eine Pflicht, die man erfüllen muss.«<br />
Doch die Kraft, den Beteuerungen des<br />
Aufbruchs auch Taten folgen zu lassen,<br />
scheinen sie nie entwickelt zu haben.<br />
»Es heißt, selbstbewusst und aufmerksam<br />
genug zu sein und sich zu<br />
entscheiden, wie man aus<br />
Erfahrungen Sinn konstruiert.«<br />
Tatsächlich treten mit dem<br />
Oberstleutnant Werschinin und der<br />
bürgerlichen Natascha schon zu Beginn<br />
zwei Personen auf, die - Werschinin bei<br />
Mascha, Natascha bei Andrej - zarte<br />
Hoffnung auf Veränderung wecken.<br />
Doch so wie die eine Liebe unerfüllt<br />
Die drei Schwestern: Verena Blankenburg, Carola Sigg und Lisa Brinckmann.<br />
bleiben muss, umweht die andere der<br />
Beigeschmack des Berechnenden. So<br />
konstatiert Werschinin den Schwestern<br />
denn auch bald: »Nicht was wir haben,<br />
macht uns glücklich, sondern dass wir<br />
uns etwas wünschen« und hält ihnen<br />
damit schonungslos den Spiegel ihrer<br />
eigenen Sehnsüchte vor.<br />
»Sie werden Moskau nicht mehr<br />
wahrnehmen, wenn Sie dort leben.«<br />
Die drei Schwestern haben sich, ebenso<br />
wie ihr zur Larmoyanz neigender<br />
Bruder, in ihrer Welt eingerichtet.<br />
Was es dagegen heißt, frei und<br />
selbstverantwortlich auf den stürmischen<br />
Wellen des Alltags vorwärts zu<br />
schwimmen, das haben sie nicht gelernt.<br />
Komisch und tragisch zugleich trifft<br />
der sensible Menschenkenner Anton<br />
Tschechow (1860-1904) mit seinen »Tri<br />
Sestry« auch heute einen Nerv der Zeit,<br />
in der viel darüber geredet wird, dass<br />
sich etwas ändern muss, aber nur wenige<br />
wissen, wie. Tschechow gibt uns die<br />
Möglichkeit, den Gedanken von Freiheit<br />
und Empathie immer wieder (neu)<br />
kennenzulernen. Ganz ohne moralischen<br />
Zeigefinger beschreibt er Figuren<br />
beim lustvollen Tanz am Abgrund, die<br />
trotz - oder gerade wegen - all ihrer<br />
Widersprüche sympathisch bleiben.<br />
Fast scheint es, als erinnere Tschechow<br />
daran, dass das Leben die einzige und<br />
letzte Wahrheit vor dem Tod ist. Und<br />
verweist auf ein Prinzip Hoffnung als<br />
treibende Kraft für eine sich unablässig<br />
in der Krise befindlichen Gegenwart. Ob<br />
wir einen Perspektivwechsel wagen und<br />
uns vom lieb gewonnenen Status quo<br />
und vermeintlichen Alternativlosigkeiten<br />
verabschieden; ob wir das Wagnis<br />
eingehen, den Kopf »aus dem Wasser« zu<br />
strecken und uns anderen Wahrheiten,<br />
auch auf die Gefahr des Scheiterns hin,<br />
aussetzen, das überlässt Tschechow<br />
klugerweise uns selbst.<br />
Udo Eidinger<br />
DREI SCHWESTERN<br />
Schauspiel von Anton Tschechow<br />
Regie: Maik Priebe<br />
Ausstattung: Susanne Maier-Staufen<br />
Es spielen: Verena Blankenburg, Lisa<br />
Brinckmann, Anne Kies, Ute Schmidt,<br />
Carola Sigg; Joachim Brunner, Johannes<br />
Geißer, Marcus Ostberg, Tino Kühn, Markus<br />
Seidensticker, Günther Sturmlechner, Matthias<br />
Winde, Burkhard Wolf<br />
• PREMIERE: 28.03. / 19.30 Uhr<br />
Foto: Lisa Stern
4 SCHAUSPIEL<br />
EIFERSUCHT KENNT KEINE GRENZEN!<br />
»Unwiderstehlich« — Liebeskomödie von Fabrice Roger-Lacan feiert im März Premiere im Schminkkasten<br />
der Unschuld fallen zu lassen und für<br />
ihre Gefühle Worte zu finden.<br />
»Gäbe es die Eifersucht nicht, man<br />
müsste sie glatt erfinden.«<br />
Spiralförmig zieht das Gespräch<br />
dieses Paares seine Bahn, streift bei<br />
jeder Umdrehung Verlustängste oder<br />
Sehnsüchte und stößt auf die Paradoxien<br />
der Paarbeziehung. Gibt es eine Liebe,<br />
die frei ist von der maximalistischen<br />
Forderung, absolut und ausschließlich<br />
zu sein? Bedeutet Vertrauen die restlose<br />
Offenheit beider Partner oder ist es<br />
unter Umständen sogar unverzichtbar,<br />
dem anderen einen Teil der Wahrheit<br />
vorzuenthalten? Immer weiter arbeiten<br />
sich die beiden Protagonisten zum Kern<br />
ihrer Situation vor, bis der Disput in<br />
einer absurden Pointe gipfelt: Er ruft den<br />
unwiderstehlichen Rivalen an, damit Sie<br />
diesen trifft. Alles scheint auf einmal<br />
möglich, zugleich steht alles infrage, das<br />
Spiel der Dreieckskonstellation aber geht<br />
erst richtig los…<br />
»In meinen Augen ist dieses Paar fast<br />
schon eine seltsame Figur mit zwei<br />
Köpfen... «<br />
Anna Oussankina und Johannes Arpe sind in »Unwiderstehlich« als »Sie« und »Er« zu sehen.<br />
Foto: Lisa Stern<br />
Zwei Voraussetzungen einer<br />
glücklichen Ehe:<br />
gegenseitiges Vertrauen und Freiheit.<br />
»Gäbe es die Eifersucht nicht, man<br />
müsste sie glatt erfinden«, meinte schon<br />
Jean-Pierre de Beaumarchais, »wenn<br />
nicht zum Wohl der Menschheit, dann<br />
zumindest zum Wohl der Schriftsteller.«<br />
Wahrhaft unentbehrlich ist sie für die<br />
Komödie, ließe sich ergänzen. Eine<br />
überraschend originelle Variation<br />
über dieses Thema, das die Liebenden<br />
seit Anbeginn begleitet, gelang vor<br />
einigen Jahren dem Franzosen Fabrice<br />
Roger-Lacan. Der Drehbuchautor und<br />
Dramatiker nimmt in seinem zweiten<br />
Theaterstück ein Paar unserer Tage<br />
unter die Lupe – gediegenes Bürgertum,<br />
in gesicherten Verhältnissen lebend,<br />
sie Verlagslektorin, er Rechtsanwalt.<br />
Urban, kultiviert, liberal, glauben<br />
beide an zwei Voraussetzungen einer<br />
glücklichen Ehe: gegenseitiges Vertrauen<br />
und Freiheit. Doch als Sie reichlich<br />
spät vom Arbeitstreffen mit einem<br />
Romancier nach Hause kommt, der<br />
zufällig ihr größtes literarisches Idol<br />
ist, zeigt sich, dass eine ganz anders<br />
gelagerte Realität unter den hehren<br />
Ansprüchen schlummert. Er erwartet<br />
Sie schon mit heißem Kopf, in dem sich<br />
Verdacht zu Paranoia steigert und alles<br />
zu dem einen Gedanken bündelt: ›Kann<br />
Sie der Anziehungskraft des Autors<br />
widerstehen?‹ Sein zudringliches Fragen<br />
zwingt Sie, Stück für Stück ihre Fassade<br />
Autor Roger-Lacan, Sohn des berühmten<br />
französischen Psychoanalytikers Jacques<br />
Lacan, kommentierte »Unwiderstehlich«<br />
selbst anlässlich der Uraufführung 2007<br />
in Paris: »In meinen Augen ist dieses<br />
Paar fast schon eine seltsame Figur<br />
mit zwei Köpfen … eine Gemeinschaft<br />
zweier charmanter Individualisten, die<br />
sich von Schwindel ergriffen an einem<br />
Abgrund wiederfinden, den wir Freiheit<br />
nennen.«<br />
Johannes Frohnsdorf<br />
UNWIDERSTEHLICH<br />
Komödie von Fabrice Roger-Lacan<br />
Deutsche Fassung von Wolfgang Kirchner<br />
Regie und Kostüme: Katka Schroth<br />
Bühne: Alexander Martynow<br />
Es spielen: Anna Oussankina; Johannes Arpe<br />
• PREMIERE: 27.03. / 20 Uhr
Seit mehr als 35 Jahren trittst du mit musikalisch-literarisch-theatralischen<br />
Programmen<br />
auf. Du selbst bezeichnest dich als »Diseuse«.<br />
Zunächst mal: Was ist das, eine Diseuse?<br />
Dass ich eine Diseuse bin, habe ich auch<br />
erst durch Friedel von Wangenheim,<br />
den Chansontexter, Schauspieler und<br />
Bühnenautor, erfahren, der mir das vor<br />
Jahr und Tag mal gesagt hat. Ich bin<br />
keine Chansonette, ich bin keine Singer-<br />
Songwriterin oder sowas. Ich bin eine<br />
Geschichtenerzählerin, die singt: gesungene<br />
Geschichten.<br />
Angefangen hast du aber als Opernsängerin.<br />
Wie kam es dazu?<br />
IM GESPRÄCH 5<br />
»ICH BIN EINE GESCHICHTEN-ERZÄHLERIN«<br />
Ein Gespräch mit Uschi Amberger über ihr Leben<br />
Ich komme aus einem alten Theaterhaushalt,<br />
mein Vater war Konzertmeister.<br />
Das habe ich, wie man so schön<br />
sagt, mit der Muttermilch aufgesogen.<br />
Als ganz junges Mädchen fing ich an im<br />
Opernchor in Stendal, blieb dort aber<br />
nicht lange. Ich habe dann privaten Unterricht<br />
in Magdeburg bei einer sehr bekannten<br />
Opernsängerin genommen und<br />
ein Fernstudium absolviert.<br />
Als ich die Aldonza im »Mann von La<br />
Mancha« gesungen habe, da habe ich<br />
gedacht: »Das war die Rolle meines<br />
Lebens.«<br />
Du hast große Partien gesungen…<br />
…eine große Herausforderung für mich<br />
war die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«…<br />
…das ist eine hohe Partie für einen dramatischen<br />
Sopran…<br />
…und meine erste Rolle hier in Rudolstadt,<br />
das war die Frau Reich in »Die<br />
lustigen Weiber von Windsor», eine<br />
Altpartie. Das wird ja demnächst wieder<br />
aufgeführt. Aber meine größte Rolle hatte<br />
ich im Musical. Als ich die Aldonza im<br />
»Mann von La Mancha« gesungen habe,<br />
da habe ich gedacht: das war die Rolle<br />
meines Lebens.<br />
Ende der Siebzigerjahre hast du die Festanstellung<br />
am Theater aufgegeben und hast<br />
Uschi Amberger in »Wie ein Fünfer mit Superzahl«<br />
dich mit deinen eigenen Programmen<br />
selbständig gemacht. Wie wurdest du die<br />
singende Geschichtenerzählerin, die du bist?<br />
Eigentlich ganz ulkig. Ich wurde entdeckt.<br />
Durch die Gisela May. Das war<br />
eine meiner Lehrerinnen. Ich war mal zu<br />
so einem Weiterbildungslehrgang und<br />
wir mussten alle vorsingen, und die May<br />
hörte mich und war wirklich platt. Dann<br />
hatte ich auch das Glück, zusammenzuarbeiten<br />
mit Hans-Gerald Otto, der<br />
Dramaturg bei Walter Felsenstein an der<br />
Komischen Oper war. Er hat meine Texte<br />
geschrieben und hat mit mir an meinen<br />
Programmen gearbeitet. Das Liebeslied<br />
»Lass die Leute reden«, das ich im »Fünfer«<br />
singe, das ist zum Beispiel von ihm.<br />
Man muss das Publikum lieben, und<br />
man muss den Beruf lieben. Und<br />
beides ist nun mal meine große<br />
Leidenschaft.<br />
Was deine Arbeit von vielem in der heutigen<br />
Unterhaltungskunst unterscheidet, ist, dass<br />
man nie das Gefühl hat, ein Produkt wird an<br />
den Mann gebracht. Es geht nicht ums »Ablachen«.<br />
Was liegt dir am Herzen, wenn du dein<br />
Publikum ansprichst?<br />
Man muss »das Publikum« sehr ernst<br />
nehmen. Man darf sich nicht auf seine<br />
Kosten amüsieren, was ja viele Conferenciers<br />
machen. Man muss das Publikum<br />
lieben, und man muss den Beruf lieben.<br />
Und beides ist nun mal meine große<br />
Leidenschaft. Bis sie mich von der Bühne<br />
schießen!<br />
In der Probenphase zu »Wie ein Fünfer mit<br />
Superzahl« warst du schwer krank. Du hast<br />
ungeheure Anstrengungen auf dich genommen,<br />
um weiter zu probieren. Ist Theater für<br />
dich eine Kraftquelle?<br />
Ja, unbedingt! Ich hatte ja innerhalb von<br />
zweieinhalb Jahren zweimal Krebs und<br />
habe ihn beide Male besiegt. Letztendlich<br />
hat mir auch das Theater geholfen.<br />
Wenn ich merke, dass der Funke überspringt,<br />
vom Publikum zu mir und umgekehrt,<br />
das ist für mich wie so ein Jungbrunnen.<br />
Das ist mein Lebenselixier.<br />
Das Interview führte Johannes Frohnsdorf<br />
Foto: Lisa Stern
6 KONZERT<br />
FAUST-MUSIK VON EDUARD LASSEN<br />
Schauspielmusik zu Goethes »Faust. Der Tragödie erster Teil« beim 7. Sinfoniekonzert wiederentdeckt<br />
Faust zum ersten, Faust zum zweiten und –<br />
Faust zum dritten… Nach der Premiere des<br />
Musik_Theater_Schauspiels »Faust« im Großen<br />
Haus und einer kleinen Hommage an Goethes<br />
»Faust« im 5. Sinfoniekonzert steht zum 7.<br />
Sinfoniekonzert ein weiteres großes »Faust«-<br />
Projekt an. Sänger, Schauspieler, Orchester und<br />
Chor werden zusammen die Schauspielmusik<br />
zum »Faust«, komponiert vom Wahlthüringer<br />
Eduard Lassen (1830-1904), auf die<br />
Konzertbühne bringen. Eine Kooperation des<br />
Theaters Rudolstadt mit der Musikhochschule<br />
»Franz Liszt« Weimar ermöglicht nicht nur die<br />
Realisierung des gesamten Projekts, sondern<br />
auch ein adäquates Begleitprogramm in<br />
Form eines wissenschaftlichen Symposiums.<br />
Musikwissenschaftlerin Hannah Lütkenhöner<br />
sprach mit uns über Lassen und die »Faust«-<br />
Musik<br />
Komponist Eduard Lassen<br />
Eduard Lassen war ein Komponist, der<br />
wahrscheinlich nur Musikliebhabern bekannt<br />
ist. Können Sie etwas über ihn erzählen?<br />
Eduard Lassen war seinerzeit<br />
gewissermaßen ein Kosmopolit. Als<br />
Sohn jüdischer Kaufleute wurde er<br />
1830 in Kopenhagen geboren. 1832<br />
siedelte seine Familie nach Brüssel<br />
über, wo sein Vater ein Handelshaus<br />
eröffnete und zugleich als Präsident<br />
des »Consistoire Central Israélite de<br />
Belgique« ein für das Judentum in<br />
Belgien zentrales Amt bekleidete.<br />
Mit zwölf Jahren wurde Lassen am<br />
»Conservatoire Royal de Musique« in<br />
Brüssel aufgenommen und studierte hier<br />
Klavier, Dirigieren und Komposition. Das<br />
Kompositionsstipendium beinhaltete<br />
einen mehrjährigen Studienaufenthalt<br />
in Rom und eröffnete Lassen darüber<br />
hinaus die finanziellen Mittel, um<br />
Studienreisen in verschiedene deutsche<br />
Städte zu unternehmen. Zu dieser Zeit<br />
machte er auch Bekanntschaft mit Franz<br />
Liszt, der sich sehr angetan von Lassens<br />
Kompositionen zeigte und ihm später<br />
seine Nachfolge am Weimarer Hoftheater<br />
anbot. Dieses Amt bekleidete Lassen bis<br />
1895; also über einen Zeitraum von mehr<br />
als vier Jahrzehnten.<br />
Wie würden Sie die Schauspielmusik zu<br />
Goethes »Faust« charakterisieren?<br />
Vielleicht würde hier am ehesten das<br />
Attribut »unglaublich facettenreich«<br />
passen. Kennzeichnend sind die<br />
ausgeprägten melodramatischen<br />
Passagen – also musikalisch untermalte<br />
Prosaabschnitte – eine Maßnahme,<br />
die einerseits der Intensivierung des<br />
Gefühlsausdrucks bestimmter Szenen<br />
diente und andererseits zu einer<br />
Verdichtung oder Verdeutlichung der<br />
dargestellten Stimmung beitragen sollte.<br />
Auf welchen Bühnen wurde sie aufgeführt?<br />
Auf der Bühne des Großherzoglichen<br />
Theaters und des späteren<br />
Nationaltheaters Weimar zählte der<br />
»Faust« unter Verwendung von Lassens<br />
Musik noch bis 1933 gewissermaßen<br />
zu den Fixstartern der alljährlichen<br />
Weimarer Osterfestspiele, die schon<br />
bald verschiedentlich als Schauspiel-<br />
Pendant zum Bayreuther Wagner-Festival<br />
angesehen wurden. Aber auch in anderen<br />
Städten entwickelte sich bald nach 1876<br />
ein regelrechter Festspielkult: Auch<br />
Städte wie Coburg, Darmstadt, Berlin<br />
oder Bremen brachten Goethes »Faust«<br />
mit Lassens Musik nach dem Weimarer<br />
Vorbild als traditionelles Festspiel.<br />
Aufführungsorte außerhalb des<br />
deutschsprachigen Gebiets waren ferner:<br />
London, Stockholm, Kopenhagen, St.<br />
Petersburg, Bratislava und sogar Athen.<br />
Wieso wurde diese Musik seit 80 Jahren nicht<br />
mehr gespielt?<br />
Diese vielschichtige und für die Gattung<br />
beispiellose internationale Rezeption<br />
von über 60 Jahren brach erst mit der<br />
Machtergreifung der Nationalsozialisten<br />
im Jahre 1933 ab. Während die Musik<br />
wenige Jahre zuvor noch als »wirklich<br />
riesenhafte Arbeit deutschen Fleißes«<br />
gefeiert worden war, wurde sie nun vor<br />
dem Hintergrund der jüdischen Herkunft<br />
Lassens und im Zuge der »kulturellen<br />
Gleichschaltung« als »entartete<br />
Kunst« diffamiert und verschwand von<br />
sämtlichen Spielplänen.<br />
Sie bereiten ein wissenschaftliches Symposium<br />
vor, das die Konzerte umrahmen soll –<br />
verraten Sie uns, was da konkret geplant ist?<br />
Aber natürlich! Das Symposium ist<br />
gewissermaßen als wissenschaftliches<br />
Begleitprogramm der Aufführungen<br />
angedacht und findet am Samstag, den<br />
18.04. zwischen 10 und 14 Uhr an der<br />
Hochschule für Musik »Franz Liszt« statt.<br />
Neben Beiträgen von Prof. Dr. Detlef<br />
Altenburg und mir werden auch Vorträge<br />
von einigen ausgewiesenen »Faust«- und<br />
SchauspielexpertInnen zu hören sein.<br />
Mit Oliver Weder und Michael Kliefert<br />
sind zudem zwei Theaterpraktiker<br />
als Referenten des Symposiums zu<br />
erleben. Insgesamt sollen sowohl<br />
wissenschaftliche Hintergründe oder<br />
Überlegungen als auch musikpraktische<br />
Aspekte zur Sprache gebracht und<br />
zur Diskussion gestellt werden.<br />
Das Symposium richtet sich aber<br />
ausdrücklich nicht nur an ein spezielles<br />
Fachpublikum. Wir freuen uns auch über<br />
jeden fachfremden Besucher, der an den<br />
Hintergründen des Phänomens »Musik<br />
im ›Faust‹« interessiert ist.<br />
Das Interview führte Johanna Muschong<br />
7. SINFONIEKONZERT<br />
»Sie ist gerichtet! - Ist gerettet!« -<br />
Werke von Eduard Lassen<br />
Solisten und Kammerchor der Hochschule<br />
für Musik »Franz Liszt« Weimar<br />
Schauspielensemble des Theaters<br />
Rudolstadt / Musikalische Leitung: Oliver<br />
Weder / Chor: Jürgen Puschbeck /<br />
Texteinrichtung: Steffen Mensching und<br />
Michael Kliefert / Wissenschaftliche<br />
Beratung: Hannah Lütkenhöner und Prof.<br />
Dr. Detlef Altenburg<br />
Eduard Lassen: Schauspielmusik zu<br />
Goethes »Faust. Der Tragödie erster Teil«<br />
• 17.04. / 19.30 / Meininger Hof Saalfeld<br />
• 18.04. / 19.30 / Theater Rudolstadt<br />
• 19.04. / 17.30 / Musikgymnasium Weimar
GROSSES KINO IN RUDOLSTADT<br />
Musical-Klassiker »Singin' in the Rain« feiert im April Premiere im Großen Haus<br />
MUSIKTHEATER 7<br />
Ein Märchen aus Zelluloid: Hollywood<br />
1927. Don Lockwood und Lina<br />
Lamont sind das Traumpaar der<br />
Filmproduktionsgesellschaft<br />
»Monumental Pictures«. Privat können<br />
sich die beiden Stummfilmstars dagegen<br />
nicht ausstehen. Mitten in ihren<br />
Dreharbeiten landet die Konkurrenz<br />
einen Paukenschlag. Die Firma »Warner<br />
Bros.« produziert mit »Der Jazzsänger«<br />
den ersten Tonfilm. »Monumental<br />
Pictures« ist im Zugzwang. Schnell<br />
entscheidet der Produzent: Aus dem<br />
Stummfilm soll in Windeseile ein<br />
Revuefilm werden. Leider hat die<br />
Sache einen Haken: Lina hat nur ein<br />
Piepsstimmchen! Zum Glück kann<br />
die arbeitslose Theaterschauspielerin<br />
Kathy, in die sich Don verliebt hat,<br />
erfolgreich als Stimmdouble einspringen<br />
– doch der ganze Schwindel droht zu<br />
platzen. Natürlich hält Hollywood ein<br />
glamouröses Happy End bereit!<br />
Das 1983 am Londoner Westend<br />
erstmals aufgeführte Musical basiert<br />
auf dem gleichnamigen Film (1952) mit<br />
Gene Kelly, der mit seiner Interpretation<br />
des Titelsongs »Singin’ in the Rain«<br />
unsterblich wurde. Don Lockwood,<br />
der steppende Entertainer, ist eine<br />
Traumrolle für jeden Musical-Darsteller<br />
und wie gemacht, um Gaines Hall, den<br />
Publikumsliebling des Silvesterkonzertes<br />
»Swinging Broadway« aus dem Jahr<br />
2013, wieder nach Rudolstadt zu holen!<br />
PS: Wussten Sie, dass der Titelsong<br />
weitaus älter als der Film mit Gene<br />
Kelly ist? Er wurde für einen der ersten<br />
Tonfilme, für »The Hollywood Revue of<br />
1929« komponiert. Fotos: Alfredo Mena<br />
SINGIN` IN THE RAIN<br />
Drehbuch und Adaptierung: Betty Comden<br />
und Adolph Green / Musik und Songtexte:<br />
Nacio Herb Brown und Arthur Freed /<br />
Basierend auf dem Metro-Goldwyn-Mayer<br />
Film, in Übereinkunft mit Warner Bros.<br />
Theatre Ventures, inc. Musikverlag: EMI<br />
(Originalchoreographie des Films von<br />
Gene Kelly und Stanley Donen) Produziert<br />
in Vereinbarung mit Maurice Rosenfield,<br />
Lois Rosenfield und Cindy Pritzker Inc.<br />
Deutsche Dialoge von Hartmut H. Forche<br />
Musikalische Leitung: Oliver Weder /<br />
Inszenierung und Choreografie: Iris<br />
Limbarth / Kostüme: Elisabeth Stolze-Bley<br />
Bühne: Wolfgang Kurima Rauschning<br />
Kooperation mit dem Theater Nordhausen<br />
Es singen: Monica Becar, Katharina Blum, Katharina<br />
Boschmann, Uta Haase, Soo Kyung Lee, Femke<br />
Soetenga, Susanne Stephan; Jens Bauer, Michael<br />
Beck, Yavor Genchev, Gaines Hall, David Johnson,<br />
Thomas Kohl, Andreas Langsch, Matthias Mitteldorf,<br />
Dimitar Radev, David Roßteutscher, Marvin Scott,<br />
Markus Seidensticker, Auke Swen / Opernchor und<br />
Ballettkompanie des Theaters Nordhausen und die<br />
Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt<br />
• PREMIERE: 11.04. / 19.30 Uhr
8 JUNGES THEATER<br />
DER THEATERJUGENDCLUB REIF FÜR DIE INSEL?<br />
Rund zwanzig Kinder und Jugendliche des TheaterJugendClubs haben in den vergangenen Monaten geprobt, um die Geschichte einer Gruppe<br />
von gestrandeten Kindern auf die Bühne zu bringen. Worum gehts? Auf einer Insel, weitab von der Zivilisation, stürzt ein Flugzeug ab. Nur die<br />
Kinder überleben. Ralph, der alles für eine Rettung von außen tut, und Jack, dessen Jagdleidenschaft und Aggressivität genau dagegen ankämpft,<br />
sind die Anführer zweier Gruppen, die sich anfangs misstrauisch belauern, aber schon bald um die Vorherrschaft auf der Insel ringen. Ohne<br />
Erwachsene und feste Regeln schaffen es die Kinder nicht, ein Leben in Frieden und Gleichberechtigung zu führen. Je länger der Aufenthalt auf<br />
der unbewohnten Insel dauert, umso angespannter wird die Situation. Sie endet schließlich in einer blutigen Katastrophe.<br />
DER HERR DER FLIEGEN<br />
Stück nach dem gleichnamigen<br />
Roman von William Golding<br />
von Nigel Williams (13+)<br />
William Goldings 1954 erschienener<br />
Roman und die Dramatisierung des<br />
gleichnamigen Stück haben nichts von<br />
ihrer Aktualität verloren. Warum neigen<br />
Menschen zu Gewalt und wie lässt sich<br />
Demokratie erlernen? Auf diese und<br />
andere Fragen suchen die jungen Spieler<br />
vom TheaterJugendClub Antworten und<br />
wollen sie an ihr Publikum im theater<br />
tumult weitergeben.<br />
Es spielen:<br />
Mitglieder der TheaterJugendClubs<br />
Regie: Ulrike Lenz<br />
Bühne: Hans-Joachim Wolf<br />
Kostüme: Hermine Wange<br />
Bühnenbildmodell für das Jugendstück<br />
»DER HERR DER FLIEGEN«.<br />
Das Modell und die Bauzeichnungen des<br />
Bühnenbildners dienen den Theaterwerkstätten<br />
als Grundlage für die Fertigung der<br />
Bühnenaufbauten.<br />
theater tumult<br />
23.04. / 18 Uhr (Premiere)<br />
Weitere Vorstellungen<br />
24.04. / 10 Uhr<br />
28.04. / 17 Uhr<br />
29.04. / 17 Uhr<br />
30.04. / 17 Uhr<br />
Victor Gluschkow in »Prinz und Bettelknabe«<br />
VOM FALSCHEN PRINZEN<br />
ZUM MÖRDER<br />
Victor Gluschkow schlüpft in seine<br />
zweite große Rolle<br />
Im September 2011 wurde Victor, damals<br />
11 Jahre alt, Mitglied im TheaterJugend-<br />
Club und stand im Frühjahr 2013 als<br />
»Bettelknabe« und »falscher Prinz« auf<br />
den Brettern, die für ihn, neben der<br />
Schule, die Welt bedeuten. Nun, zwei<br />
Jahre später, schlüpft er erneut in eine<br />
große Rolle. Damals noch Kinder, sind<br />
die Spieler in die Höhe geschossen und<br />
reifer geworden. Mit »Der Herr der<br />
Fliegen« geht es in ihrem neuen Stück<br />
gar nicht mehr märchenhaft, eher hart<br />
und aggressiv, zu. Ulrike Lenz gab ihm<br />
die Möglichkeit, seine Wunschrolle zu<br />
spielen.<br />
VICTOR GLUSCHKOW:<br />
Der Charakter Jack hat mich sofort<br />
gepackt. Schon beim Lesen des<br />
Buches hatte ich ihn genau vor<br />
meinen Augen: Ein streng erzogener<br />
Junge, der nun, ohne die Aufsicht von<br />
Erwachsenen, tun und lassen<br />
kann, was er will. Sofort habe ich mich<br />
von ihm berührt gefühlt. Seine<br />
später brutale, anführerische Art<br />
ließ ihn für mich sehr interessant<br />
erscheinen. Er ist eher das Gegenteil<br />
von mir selbst und man sagt ja:<br />
Gegensätze ziehen sich an.<br />
AUF EINER<br />
EINSAMEN INSEL<br />
Ein Streitspiel mit Worten<br />
Mit der Frage »Was nimmst du mit<br />
auf eine einsame Insel?« lässt sich<br />
ein unterhaltsames Spiel für die<br />
Konversation initiieren, und sorgt für<br />
kreative, wetteifernde Gespräche.<br />
VORBEREITUNG:<br />
Kärtchen mit Bezeichungen von<br />
Gegenständen – mehr oder weniger<br />
nützlich. ( z. B. Buch, Wasserkocher,<br />
Fön, Schere, Kerze, Kissen, Dosenöffner,<br />
Bademantel, Taucherbrille, Lippenstift<br />
usw.)<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
Jeder bekommt ein Kärtchen und damit<br />
einen Gegenstand zugewiesen. Es<br />
werden Zweiergruppen gebildet, in jeder<br />
Gruppe wird nun diskutiert, welcher der<br />
beiden Gegenstände nützlicher sein kann<br />
auf einer einsamen Insel. Innerhalb von<br />
fünf Minuten müssen sich alle Gruppen<br />
auf einen der beiden Gegenstände<br />
einigen.<br />
Dann müssen jeweils zwei Gruppen<br />
miteinander diskutieren, ihren<br />
Gegenstand verteidigen und sich<br />
schließlich auf einen einzigen<br />
Gegenstand einigen – bis sich schließlich<br />
alle für einen Gegenstand entschieden<br />
haben.<br />
ANMERKUNG:<br />
Man kann die Gruppengröße natürlich<br />
flexibel gestalten und auch mal<br />
eine Karte austauschen, wenn die<br />
Argumentation zu schwer fällt.
WER IST WANN WO UND MACHT WAS?<br />
Zu Besuch bei Charlotte Keck und Stephanie Georgi im Künstlerischen Betriebsbüro des Theaters<br />
Das Telefon klingelt alle paar Minuten,<br />
man könnte meinen, bei Charlotte Keck<br />
und Stephanie Georgi ist das sieben Tage<br />
die Woche der Fall. Die zwei jungen Frauen<br />
sind umgeben von Klebezetteln und einer<br />
großen Schreibtafel. Größte Sorgfalt und<br />
Organisationstalent werden tagtäglich<br />
von ihnen im Künstlerischen Betriebsbüro<br />
abverlangt. Das ist auch unvermeidlich, denn<br />
sie sind die Anlaufstelle am Haus, wenn es um<br />
Proben- und Veranstaltungspläne geht. Sie<br />
sind die Schaltzentrale in diesem Konstrukt<br />
verschiedenster Gewerke und Mitarbeiter.<br />
VORGESTELLT 9<br />
Doch was genau macht das Künstlerische<br />
Betriebsbüro, kurz KBB, eigentlich<br />
genau? Stephanie Georgi benannte es<br />
ganz treffend: »Wir machen die vielen<br />
W’s. Wer ist wann wo und macht was?«<br />
In ihren Händen liegt es, die Abläufe<br />
einer Theaterproduktion zu planen.<br />
Wann beginnen die Proben, und wie viel<br />
Zeit muss dafür eingerechnet werden?<br />
Wichtig ist, dabei nicht zu vergessen,<br />
dass eine Person nicht an mehreren<br />
Orten zur gleichen Zeit sein kann. Bei<br />
den vielen Mitarbeitern ist das manchmal<br />
aber gar nicht so einfach, vor allem,<br />
wenn der Betreffende gleichzeitig<br />
gebraucht wird. Charlotte Keck: »Wichtig<br />
ist, dass zum Schluss alle dort sind, wo<br />
sie sein müssen.«<br />
Doch nicht nur die Probenplanung,<br />
die auch die Organisation der<br />
Räumlichkeiten umfasst, gehört zum<br />
Aufgabenbereich des KBB, wichtig für die<br />
Zuschauer ist natürlich, wann welches<br />
Stück zur Aufführung kommt. Das muss<br />
langfristig geplant und veröffentlicht<br />
werden. Die Premierendaten werden<br />
gemeinsam mit der Intendanz festgelegt,<br />
um dann bestimmen zu können,<br />
wann der Beginn der Vorbereitungen<br />
und Proben sein muss. Doch woher<br />
bekommen Charlotte Keck und<br />
Stephanie Georgi die notwendigen<br />
Informationen um die Tages-, Wochenund<br />
Monatspläne erstellen zu können?<br />
»Man muss viele Informationen stetig<br />
im Kopf haben, aber wir bekommen<br />
natürlich auch Urlaubsscheine oder<br />
Krankmeldungen, damit wir sehen, wer<br />
da ist und wer nicht «, so Charlotte.<br />
Damit jeder Schauspieler oder auch<br />
Techniker weiß, was am folgenden Tag<br />
dran ist, sind genaue Beschreibungen<br />
unabdingbar. So wird vermerkt,<br />
Charlotte Keck und Stephanie Georgi<br />
nach einer Rückinformation durch<br />
die Regieassistenten, welche Szenen<br />
geprobt werden sollen oder auch,<br />
welche Schauspieler zu bestimmten<br />
Uhrzeiten auf den Bühnen sein müssen.<br />
Ein Dispositionsprogramm auf dem<br />
Computer erleichtert, den Überblick zu<br />
behalten, und gibt eine grobe Anordnung<br />
vor, an der sich die zwei Frauen<br />
orientieren können. Charlotte: »Es<br />
kommt oft vor, dass man auf dem Gang<br />
kurz zugerufen bekommt: ›Samstag<br />
ist Probe!‹, das muss man sich dann<br />
natürlich merken. Sonst fällt es einem<br />
später auf die Füße. Sorgfalt ist ganz<br />
wichtig.«<br />
»Wir sind die Sammelstelle für Fragen<br />
jeglicher Art.«<br />
In Krankheitsfällen ist das KBB immer<br />
vor eine Herausforderung gestellt.<br />
Es ist schwierig, Ersatz für einen<br />
Schauspieler aus einem anderen<br />
Theater zu bekommen. Denn die<br />
Textbücher sind in der Regel Änderungen<br />
unterzogen worden, was ein spontanes<br />
Einspringen schwierig macht. In<br />
solchen Ausnahmefällen und um die<br />
Veranstaltung nicht absagen zu müssen,<br />
kommt es vor, dass Mitarbeiter, die<br />
eng mit dem Produktionsprozess<br />
verbunden waren, spontan für eine<br />
Rolle einspringen müssen. Das war<br />
beispielsweise bei dem vergangenen<br />
Märchen »Schneewittchen und die 2<br />
Zwerge« der Fall. Der Part der Königin<br />
musste neu besetzt werden, und so<br />
wurde es vielen Kindern ermöglicht, die<br />
Vorstellungen zu besuchen.<br />
»Man ist ganz nah dran, obwohl man<br />
nicht mit drin steckt.«<br />
Wenn man an das Künstlerische<br />
Betriebsbüro denkt, steht das oft im<br />
Zusammenhang mit einem niemals<br />
endenden Arbeitstag. »Der Kopf ist<br />
immer an«, meint Charlotte. »Doch es<br />
ist nicht mehr so, dass man selbst am<br />
Wochenende im Theater sein muss.«<br />
Die Pläne für Samstag, Sonntag und<br />
Montag werden bereits am Freitag zuvor<br />
erstellt, und somit steht einem fast<br />
freien Wochenende nichts im Weg. »Es<br />
kommt aber gelegentlich vor, dass man<br />
am Wochenende angerufen wird. Wir<br />
müssen tatsächlich jederzeit erreichbar<br />
bleiben«, sagt Charlotte. Kann man<br />
da seine Arbeit wirklich immer gern<br />
machen? Stephanie sagt dazu: »Das<br />
Schöne an unserem Beruf ist aber, dass<br />
man nie weiß, was einen am neuen<br />
Tag erwartet.« Als Schnittstelle für alle<br />
Mitarbeiter der Inszenierungen lernt<br />
man jeden am Haus kennen und das in<br />
kürzester Zeit. Charlotte genießt das,<br />
denn »man steckt einfach mitten drin. Es<br />
ist ein gutes Gefühl.«<br />
Wichtige Voraussetzungen für die Arbeit<br />
im KBB sind die Liebe zum Theater,<br />
Flexibilität, Aufnahmebereitschaft und<br />
die Fähigkeit, mit- und weiter zu denken.<br />
»Die Stelle hier hat viel mit Persönlichkeit<br />
zu tun«, sagt Charlotte. Und die haben<br />
die zwei Damen allemal.<br />
Foto und Text: Lisa Stern
10<br />
DIES UND DAS<br />
Karla Hielscher zum 150. Geburtstag<br />
von Anton Tschechow am 29.01.2010<br />
im Deutschlandfunk<br />
Es ist spannend zu beobachten, wie Anton<br />
Tschechow, ein Schriftsteller, dessen wirkliche<br />
Entdeckung in Deutschland erst viele<br />
Jahrzehnte nach seinem Tod in den 70er-<br />
Jahren ganz zögernd und schrittweise begann,<br />
inzwischen zu den unumstrittenen Größen der<br />
Weltliteratur geworden ist.<br />
Wie Shakespeare ist er von den Bühnen<br />
überhaupt nicht mehr wegzudenken, und<br />
seine sensible, in ihrem Verzicht auf alles<br />
Moralisieren und jede Autorenallwissenheit so<br />
moderne Prosa haben auch die Leser des 21.<br />
Jahrhunderts lieben gelernt. Der Mensch und<br />
Autor Tschechow mit seiner Bescheidenheit,<br />
seinem lebenslangen Engagement für<br />
andere, seiner skeptisch melancholischen<br />
Lebensfreude und seiner außergewöhnlichen<br />
inneren Freiheit ist zur bewunderten Leitfigur<br />
geworden. Der Sterbeort des Schriftstellers,<br />
Badenweiler, inszeniert sich erfolgreich als<br />
Tschechow-Pilgerstätte, und kürzlich wurde<br />
die »Deutsche Tschechow-Gesellschaft«<br />
gegründet.<br />
Für welchen Beruf wurde Anton Tschechow an<br />
der Moskauer Lomonossow-Universität<br />
von September 1879 bis zum erfolgreichen<br />
Abschluss im Sommer 1884 ausgebildet?<br />
A) Apotheker<br />
B) Jurist<br />
C) Arzt<br />
Die Lösung senden Sie uns bitte bis zum<br />
10. April 2015.<br />
Theater Rudolstadt, Anger 1,<br />
07407 Rudolstadt<br />
oder per Mail an<br />
presse@theater-rudolstadt.de<br />
Unter den richtigen Einsendungen<br />
verlosen wir 1 mal 2 Freikarten für<br />
einen Besuch in Ihrem Theater Rudolstadt.<br />
(Gilt nicht für Gastspiele und Sonderveranstaltungen)<br />
Die Lösung in unserer Februarausgabe lautete:<br />
VERDI<br />
Der Gewinner ist Dr. Thomas Peiser aus<br />
Uhlstädt. Wir wünschen ihm viel Freude beim<br />
Theaterbesuch.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Thüringer Landestheater - Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt GmbH<br />
Intendant und Geschäftsführer: Steffen Mensching / Spielzeit 2014/2015<br />
Heft Nr. 2-2015 / Redaktion: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dramaturgie<br />
/ Layout: Hermine Wange, Tim Bartholomäus / Technische Herstellung:<br />
flyeralarm / Satz: Hermine Wange, Tim Bartholomäus<br />
»MMM - WAS BIN ICH?« KANTINENGESPRÄCH<br />
MIT JÖRG KACHELMANN<br />
Jörg Kachelmann zu Gast bei der 47. Ausgabe von »MMM — Was bin ich?« am 18. Februar<br />
Was haben Sie heute gemacht?<br />
Was lieben Sie an Ihrem Beruf?<br />
Ich war heute in Frankfurt am Main und Man weiß direkt am nächsten Tag, ob<br />
habe eine Vollmacht für meinen geschätzten<br />
Anwalt Johann Schwenn unter-<br />
den wenigsten Berufen, dass man so<br />
man gut gearbeitet hat. Das hat man in<br />
schrieben. Dann bin ich nach Rudolstadt schnell weiß, ob man gut war oder nicht.<br />
gefahren, und das war es eigentlich.<br />
Sind Sie schon einmal in Rudolstadt gewesen?<br />
Ja, ich habe hier eine Wetterstation im<br />
Schwimmbad eingeweiht. Das ist aber<br />
schon lange her.<br />
Welchen Beruf hätten Sie ergriffen, wenn Sie<br />
nicht das geworden wären, was Sie jetzt sind?<br />
Ich hatte immer darüber nachgedacht,<br />
dass Politiker sein doch eine tolle Sache<br />
ist. Da ich schon immer gern versucht<br />
habe, andere von meiner Meinung zu<br />
überzeugen, wäre das eine gute Gelegenheit<br />
gewesen. Vielleicht schlage ich<br />
diesen Weg ein, wenn ich älter bin und<br />
mir langweilig geworden ist.<br />
Würden Sie etwas an Ihrem Leben ändern?<br />
Das wüsste ich nicht. Eigentlich bin ich<br />
rundum zufrieden.<br />
Was war Ihre letzte gute Tat?<br />
Die findet oft statt, denn ich gebe immer<br />
ein genügend großes Trinkgeld. Denn<br />
ich weiß, was vor allem in Deutschland<br />
in der Gastronomie verdient wird. In der<br />
Schweiz ist es ein Vielfaches. Deshalb ist<br />
mir wichtig, dass ich den ausgebeuteten<br />
Menschen ein entsprechendes Trinkgeld<br />
zurücklasse. Ob das eine gute Tat ist,<br />
weiß ich nicht, aber es ist eine kleine<br />
menschliche Tat. Das Interview führte:Lisa Stern<br />
Sommertheater auf der Heidecksburg<br />
Ein turbulentes Verwechslungsabenteuer rund um den größten Frauenhelden<br />
aller Zeiten. Erleben Sie einen tollkühnen Bühnenspaß auf der Schlossterrasse<br />
der Heidecksburg mit Musik, Slapstick und Figuren voll<br />
ungebremster Leidenschaft.<br />
PREMIERE:<br />
19. Juni 2015 / 19:30<br />
DER<br />
FALSCHE<br />
DON JUAN<br />
Komödie von Francisco de Rojas Zorrilla<br />
WEITERE TERMINE: 20.06., 19:30 / 21.06., 15:00 / 26.06., 19:30 / 27.06., 19:30 / 28.06., 15:00<br />
10.07., 19:30 / 11.07., 15:00 / 11.07., 19:30<br />
ZUSATZTERMIN in Bad Lobenstein: 05.07.2015 / 19:00<br />
Reservieren Sie die Karten rechtzeitig an allen VVK-Stellen und unter: (036 72) 42 27 66
DIE THÜRINGER BAUERNHÄUSER<br />
FEIERN GEBURTSTAG!<br />
Das älteste Freilichtmuseum Deutschlands wird 100!<br />
Die „Thüringer Bauernhäuser“ gelten als ältestes Freilichtmuseum Deutschlands. Die malerische,<br />
aus mehreren Gebäuden bestehende Hofanlage befindet sich im Heinrich-Heine-Park. Die aus<br />
dem 17. und 18. Jahrhundert stammenden Häuser wurden in den Jahren 1914/15 in umliegenden<br />
Dörfern abgetragen und im Rudolstädter Stadtpark wieder aufgebaut.<br />
Anlässlich des 100. Geburtstages gibt es eine Reihe von Veranstaltungen,<br />
die Sie sich nicht entgehen lassen sollten:<br />
So, 19. April, 13 Uhr FRÜHLINGSFEST<br />
Sa, 27. Juni, 15 Uhr MIT CHORGESANG IN DEN SOMMER<br />
Sa, 27. Juni, 19 Uhr TANZ IN DEN SOMMER<br />
Do, 02. bis So, 5. Juli MUSIK UND WEIN ZUM TFF<br />
SOMMERTHEATER<br />
<br />
18. Juli, 20 Uhr / 25. Juli, 20 Uhr / 1. August, 20 Uhr /<br />
8. August, 20 Uhr / 09. August, 15 Uhr<br />
DER ZWEITE SCHUSS<br />
Kriminalkomödie von Robert Thomas<br />
theater-spiel-laden rudolstadt<br />
SOMMERKINO jeweils 21.30 Uhr:<br />
Fr, 24. Juli DIE AUGEN DER MUMIE MA (D 1918)<br />
Regie: Ernst Lubitsch – mit sphärischen Cello-Klängen von PRYPJAT SYNDROME<br />
So, 26. Juli ST. VINCENT (USA 2015) Regie: Theodore Melfi<br />
Mi, 29. Juli LA GRANDE BELLEZZA (Italien, Frankreich 2013) Regie: Paolo Sorrentino<br />
Fr, 31. Juli BESSER ALS NIX (D 2014) Regie: Ute Wieland<br />
So, 02. August BIRDMAN (USA 2015) Regie: Alejandro Gonzales Inárritu<br />
Mi, 05. August MY OLD LADY (USA, Frankreich 2014) Regie: Israel Horowitz<br />
Fr, 07. August THE HOMESMAN (USA, Frankreich 2014) Regie: Tommy Lee Jones<br />
So, 09. August WIR SIND DIE NEUEN (D 2014) Regie: Ralf Westhoff<br />
So, 13. September, 10 Uhr TAG DES OFFENEN DENKMALS<br />
So, 27. September, 14 Uhr HERBSTFEST<br />
GAUNER, GRAUSEN UND GESPENSTER<br />
Führung mit dem Buckelapotheker jeweils 15 Uhr<br />
11.4., 10.5., 7.6., 23.8., 12.9. und 25.10. 2015<br />
KulTourDiele / Marktstraße 57, 07407 Rudolstadt<br />
22. Mai bis 27. Juni 2015 – 100 Jahre Bauernhäuser (Ausstellung)<br />
Öffnungszeiten: Täglich 11 bis 18 Uhr<br />
Thüringer Bauernhäuser, Kleiner Damm 12, 07407 Rudolstadt, Tel. 03672 – 422465,<br />
bauernhaeuser@rudolstadt.de
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