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Unterrichtsmodell Jonglieren - Fachberatungsport Traunstein

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Universität Augsburg<br />

Sportzentrum<br />

Klaus Stillger<br />

Einführung in das <strong>Jonglieren</strong> - Ein <strong>Unterrichtsmodell</strong><br />

Abb. 1 - Bewegungsstrukturen <strong>Jonglieren</strong> Abb. 2 – Vermittlungsmethoden <strong>Jonglieren</strong><br />

(Stillger, 1995) (nach Ballreich, 1992)<br />

Neben der Verbesserung der Augen-Hand-Koordination werden<br />

Konzentrationsfähigkeit, Reaktionsschnelligkeit, Geschicklichkeit und Kreativität<br />

geschult. Doch vor allem Spaß, Motivation und geringe Kosten rechtfertigen das<br />

<strong>Jonglieren</strong> während einer Sportstunde. Ausrangierte Tennisbälle oder Luftballons,<br />

mit Quarzsand gefüllt, sind für den Anfang ausreichend.<br />

Die Vermittlungsmethoden im <strong>Jonglieren</strong> (Abb. 2) sind sehr vielfältig.<br />

Jongliertücher, Bälle am Boden oder auf der schiefen Ebene etc. verfolgen nur den<br />

Zweck, den Bewegungsablauf zu verlangsamen, um damit die Struktur des<br />

<strong>Jonglieren</strong>s aufzuzeigen. Deshalb ist es sinnvoll, das Werfen und Fangen mit einem<br />

Ball, in unterschiedlicher Größe, von der Elementarschule bis zu den<br />

fortgeschrittenen Jongleuren immer wieder in den Lernprozess einzubeziehen. Das<br />

Werfen eines Balles in unterschiedlichen Bewegungsebenen bereitet das Werfen<br />

komplizierter Bewegungsstrukturen vor. Die Kenntnis der Wurfstrukturen und das<br />

isolierte Training der rechten und linken Hand erschließen dem Anfänger die<br />

vielfältigen Möglichkeiten der Jonglage (Abb. 1)<br />

1 Laufspiel<br />

Laufen und einen Ball mit dem Partner wechseln.<br />

In der Musikpause oder bei Musikwechsel:


• Unterschiedliche Fangbewegungen: auf dem Handrücken, von der Seite, von<br />

oben.<br />

• Zusatzbewegungen: in die Hände klatschen, an Nase, Ohr, Knie fassen, in die<br />

Hocke gehen, auf den Boden klatschen, Pirouette, auf einem Bein stehen, an<br />

den Partner lehnen, auf der Stelle hüpfen, Ball besonders hoch werfen, dem<br />

Partner die Hand schütteln.<br />

• Körperwürfe: unter dem Bein, hinter dem Rücken, über den Kopf rollen,<br />

unter dem Bein fangen.<br />

2 Theorie<br />

Wissenswertes über Bälle: Beanbags, Bubbleballs, Stageballs, Sprungbälle, große<br />

Bälle, selbst gemachte Bälle<br />

Methoden (vgl. Abb. 2) .<br />

Strukturgruppen: Diagonalwürfe, Vertikalwürfe (vgl. Abb. 1).<br />

3 Einführen in das <strong>Jonglieren</strong> mit Tüchern und Bällen<br />

3 Tücher und 3 Bälle (Tennisbälle, Schlagbälle, Beanbags) pro Schüler. Rhythmische<br />

Unterstützung mit Musik.<br />

Material kennen lernen<br />

Erst ein dann zwei Tücher blasend in der Luft halten<br />

.<br />

3.1 Technik der Tuchjonglage erlernen<br />

3.1.1 Diagonalwürfe - Kaskade<br />

Ein Tuch (Tuch 2 und 3 im Hosenbund)<br />

Das Tuch beschreibt die Form einer liegenden 8, frontal in Schulterbreite.<br />

Das Tuch wird zunächst geführt und dann geworfen. Ein Tipp: Nach dem<br />

Abwurf mit der Abwurfhand dem abgeworfenen Tuch nach winken. Und früh<br />

fangen.<br />

Das Tuch wird mit gebeugtem Arm hochgeworfen (Arm bis zum Abwurf<br />

völlig strecken), über dem Kopf gefangen und in Brusthöhe wieder<br />

abgeworfen.<br />

Zwei Tücher (Tuch 3 im Hosenbund)<br />

Zwei Tücher diagonal werfen - Sprich laut mit "werfen-werfen-fangenfangen"<br />

oder „rechts-links-links-rechts<br />

Ergänzende Übungsformen:<br />

• In Gegenüber- (Gasse) und Nebeneinanderstellung (Linie) Tücher<br />

synchron mit dem Partner werfen.<br />

• hochwerfen - Partnerplatzwechsel.<br />

• Diagonalwurf rechts und links ohne und mit Körperdrehung.<br />

• „Diagonalpassing“ mit 4 Tüchern und einem Partner.<br />

• „Längspassing“ mit 4 Tüchern und einem Partner.


Drei Tücher – die Kaskade<br />

Abwurf des 3. Tuches und im Rhythmus weiterjonglieren. Ein Tipp: Die<br />

Tücher möglichst hoch werfen.<br />

3.1.2 Vertikalwürfe - Säulen<br />

2 Tücher mit einer Hand senkrecht nebeneinander abwerfen.<br />

Dasselbe mit der anderen Hand.<br />

3 Tücher – Wirf ein Tuch körpermittig ab, die beiden anderen außen.<br />

Eine Hand wirft 2 Tücher, die andere 1 Tuch.<br />

Ergänzende Übungsformen<br />

• Säule mit Innenwurf und Außenwurf.<br />

• Kaskade und Säule verbinden.<br />

• Kreisaufstellung (5 Pers.) Tücher zum Partner werfen rechts oder links<br />

herum.<br />

Weiterführende Wurfformen - Gestalten<br />

• Kaskade mit Partner in Gegenüberstellung, der Partner übernimmt.<br />

• Tücherraub, auch mit Punkteverteilung.<br />

• Kaskade mit Partner in Nebeneinanderstellung.<br />

3.2 Technik der Balljonglage erlernen<br />

3.2.1 Diagonalwürfe - Kaskade<br />

Der Ball beschreibt die Form einer liegenden 8 frontal in Schulterbreite, wird<br />

mit halboffener Hand gefangen und bis knapp über Kopfhöhe abgeworfen.<br />

Übungsformen<br />

• Diagonalwürfe mit einem Ball.<br />

• Diagonalwürfe mit zwei Bällen.<br />

• Beginne den Abwurf im Wechsel re - li - li – re.<br />

• Diagonalwurf (Kaskade) mit drei Bällen (halte den dritten Ball noch<br />

fest).<br />

• Diagonalwurf (Kaskade) mit drei Bällen .<br />

• Steigerung der Anzahl der Abwürfe.<br />

• Vertikalwurf (Säule) mit drei Bällen.<br />

3.2.2 Vertikalwürfe – Säulen<br />

Zwei Bälle mit einer Hand senkrecht nebeneinander abwerfen.<br />

Dasselbe mit der anderen Hand.<br />

3 Bälle – Wirf einen Ball körpermittig ab, die beiden anderen außen.<br />

Eine Hand wirft 2 Bälle, die andere 1 Ball.


4. Problemlösungsvorschläge<br />

Problem:<br />

Lösung:<br />

Der Abwurf erfolgt mit gestrecktem Drücke die Ellbogen an die Hüften und<br />

Arm<br />

wirf nur mit dem Unterarm und<br />

Handgelenk, oder stelle dich vor eine<br />

Wand.<br />

Eine Hand wirft nach vorne<br />

Stelle dich dicht vor eine Wand oder<br />

gehe beim Abwurf rw. Beginne den<br />

Abwurf mit der schwächeren<br />

Hand.<br />

Die li Hand übergibt den Ball an die re<br />

Hand, anstatt ihn zu werfen.<br />

Sprich laut mit "werfen-werfen-fangenfangen",<br />

oder beginne mit dem li Ball.<br />

Die Hände greifen zum Fangen nach Drücke die Ellbogen an die Hüften.<br />

oben<br />

Ball Nr. 4 wird nicht abgeworfen. Konzentriere dich auf den vierten<br />

Abwurf und lasse Ball Nr. 3 einfach<br />

fallen.<br />

Literatur:<br />

Ballreich, R.<br />

Grabowiecke, U. (1992)<br />

Zirkus-Spielen. Ein Handbuch für Artistik, Akrobatik,<br />

<strong>Jonglieren</strong>, Äquilibristik, Improvisieren und<br />

Clownspielen Stuttgart: Hirzel Verlag / Lichtenau-<br />

Scherzheim: AOL-Verlag.<br />

Stillger, Klaus (1995) Konzept für den Differenzierten Sportunterricht –<br />

Bewegungskünste.<br />

Bayer. Staatsministerium für Unterricht und Kultus.<br />

Stillger, Klaus (1995) <strong>Jonglieren</strong> 1- Elementare Balljonglage. Lehrfilmreihe<br />

Bewegungskünste, DVD. Meitingen: KS-<br />

Videoproduktion.

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