Realschule Embsen - Wissenschaftsladen Hannover e.V.
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Projektdokumentation<br />
„Der natürliche und<br />
der verbaute Bach“<br />
Klasse 8d der Geschwister-Scholl-<strong>Realschule</strong>, <strong>Embsen</strong><br />
Ein Ausstellungsprojekt mit Unterstützung vom<br />
<strong>Wissenschaftsladen</strong> <strong>Hannover</strong> e.V.<br />
gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Geschwister Scholl <strong>Realschule</strong> <strong>Embsen</strong>:<br />
„Der natürliche und der verbaute Bach“<br />
Die Klasse 7d der Geschwister Scholl <strong>Realschule</strong> in <strong>Embsen</strong> beteiligte sich im Schuljahr<br />
2005/2006 an einem Projekt zur Renaturierung eines schulnahen Bachabschnittes der<br />
Illmenau. Diese Arbeiten wurden dokumentiert, Hintergründe wurden Unterrichts begleitend<br />
aufbereitet. Im Schuljahr 2005/2006 erstellt die Klasse (nun 8d) eine Ausstellung zu Ihren<br />
Arbeiten und den Hintergründen des Projektes aus dem Vorjahr. Die Ausstellung wurden im<br />
Rahmen des Projektes „Umweltausstellungen als Instrument der schulischen und<br />
außerschulischen Umweltbildung“ gemeinsam mit Mitarbeitern des <strong>Wissenschaftsladen</strong>s<br />
<strong>Hannover</strong> e.V. unter Begleitung von Experten aus Ausstellungsbau, Grafik/Design und<br />
Texten entwickelt. Das Projekt wurde gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />
(DBU) in Osnabrück. Ziel dieses Projektes war es, die Erstellung von Schülerausstellungen<br />
zu Umweltthemen zu unterstützen und zu fördern, indem Schulklassen unterschiedlicher<br />
Schulformen und Altersstufen bei der Erstellung ihrer Ausstellung von Experten methodisch<br />
geschult und angeleitet wurden. Aus den Ergebnissen der Arbeit in den Schulen wurde<br />
außerdem eine Materialsammlung erstellt, die Lehrern und Umweltbildnern zukünftig bei der<br />
Erstellung von Ausstellungen und Präsentationen zusammen mit Jugendlichen helfen soll.<br />
Arbeitsschritte zur Ausstellung waren<br />
Ausstellungskonzeption und<br />
Ideensammlung, Informationsbeschaffung,<br />
Beschaffen von Bildmaterial,<br />
Ideensammlung für Spiele und<br />
begleitendes Anschauungsmaterial,<br />
Methodenlernen für die Erstellung der<br />
Elemente, Umsetzung und Präsentation<br />
der Ergebnisse. Die Ausstellung wurde im<br />
Rahmen des Tages der offenen Tür in der<br />
Geschwister Scholl Schule im Mai 2006<br />
zum ersten Mal präsentiert. Ein zweite<br />
Präsentation vor außerschulischem<br />
Publikum fand im Juli 2006 auf einer<br />
Abschlusstagung des Projektes im<br />
Zentrum für Umweltkommunikation der<br />
DBU in Osnabrück statt, auf der alle am<br />
Projekt beteiligten Gruppen ihre Ausstellungselemente einander und interessierten<br />
Pädagogen und Umweltbildnern vorstellen konnten.<br />
Ziele<br />
Hauptziel der Ausstellung „Der natürliche und der verbaute Bach“ ist es, den Lebensraum<br />
Bach mit seinen wichtigsten Aspekten im Kontext seiner Umgebung verständlich<br />
darzustellen. Dabei soll deutlich werden, dass aktiver Naturschutz für jeden machbar ist. Die<br />
Projektdokumentation Seite 2
Ausstellung verdeutlicht, dass die aktive Arbeit einer Schülergruppe am Bach Engagement<br />
für unsere gemeinsame Zukunft bedeutet.<br />
Zielgruppe:<br />
Die Ausstellung wurde konzipiert für Schüler aller Schulformen im Alter von 11 bis 17<br />
Jahren. Zu den Besuchern zählen Klassengruppen (z.B. zur Vorbereitung auf den eigenen<br />
Praxiseinsatz eines ähnlichen Projektes, ggf. auch von anderen Schulen) und<br />
Einzelpersonen - ggf. Eltern oder Lehrer (in Pausen oder bei Veranstaltungen z.B. am Tag<br />
der offenen Tür). Die Besucher der Ausstellung sollen durch kurzweilige Unterhaltung<br />
(Spiele), Spaß (Aktivelemente), Anschaulichkeit (Bilder und Grafiken) sowie sinnliche<br />
Eindrücke (Begreifbares) interessiert werden.<br />
Projektverlauf:<br />
Das Ausstellungsprojekt wurde mit der Bewerbung beim Wettbewerb „Go! Create future!“<br />
des <strong>Wissenschaftsladen</strong>s <strong>Hannover</strong> e.V. begonnen. Dazu mussten die ersten Ideen zum<br />
Ausstellungsprojekt mit einer Kurzbeschreibung eingereicht werden. Die Ausstellungsidee<br />
zur Bachrenaturierung wurde durch den <strong>Wissenschaftsladen</strong> und die DBU ausgezeichnet.<br />
Der Wettbewerbspreis war die Unterstützung der Klasse bei der Umsetzung durch<br />
professionelle Ausstellungsmacher sowie ein Preisgeld für die Erstellung der Ausstellung.<br />
Bei der Umsetzung wurde zunächst mit einem Workshoptag begonnen. Dort ging es zuerst<br />
um die Ideenfindung („Was wollen wir eigentlich genau machen, welche Art von Ausstellung<br />
ist geplant?“) und die Themenfindung („Was wird Schwerpunkt der Ausstellung?“). Dabei<br />
wurden die Ziele festgelegt sowie die wichtigsten Botschaften und Hauptinhalte der<br />
Ausstellung gesammelt. Außerdem: „Welche Eindrücke sollen beim Besucher der<br />
Ausstellung „hängen bleiben“, was soll ihn bewegen?“ In einer nachfolgenden<br />
Zielgruppenanalyse wurde überlegt, wer die Ausstellung wann besuchen wird. Dabei wurde<br />
überlegt, dass die Besucher Interesse an unterhaltsamen (Aktiv-) Elementen und auffälligen<br />
Darstellungen (groß, farbig, illustriert), knappen, informativen Texten und einer<br />
altersgerechten Sprache haben werden. Für vertiefende Informationen sollten<br />
Begleitmaterialien zur Verfügung stehen. Berücksichtigt wurde insbesondere, dass die<br />
Ausstellung häufig nicht freiwillig besucht wird, nur wenige der Besucher ein „echtes“<br />
Interesse an Naturschutzthemen haben werden. Deshalb sollte die Information mit<br />
Unterhaltung verknüpft werden.<br />
Anschließend wurde der weitere<br />
Projektverlauf geplant. Nach einer<br />
Potenzialanalyse (Wer macht mit?<br />
Wer kann was besonders gut?)<br />
wurden weitere Arbeitsschritte<br />
festgelegt und Arbeitsgruppen<br />
eingeteilt. Bis zur Projektwoche, in<br />
der die eigentliche Gestaltung<br />
stattfinden sollte, mussten Inhalte<br />
Projektdokumentation Seite 3
und Bilder recherchiert werden, die für die Umsetzung genutzt werden sollten.<br />
Bei der Ausstellungsumsetzung wurde in drei Gruppen parallel gearbeitet: Modellbau, Spiele<br />
und Aktivelemente sowie Plakatgestaltung mit Text, Bildern und Grafiken. Hierfür wurden<br />
Methodenschulungen mit Experten aus den<br />
bereichen Grafik/Design und Texten durchgeführt.<br />
Im Laufe dieser Workshops wurden dann auch die<br />
Plakate (6 Stück, in Form von Wassertropfen,<br />
verschiedenfarbig mit Texten und Bildern) am<br />
Computer mit Hilfe eines Grafikprogramms erstellt.<br />
Sie konnten anschließend im Format DIN-A-1<br />
gedruckt und kaschiert werden. Modelle,<br />
Aktivelemente und Aufhängungen für die Plakate<br />
wurden dann zu einem späteren Zeitpunkt fertig<br />
gestellt. Der Modellbau wurde in Zusammenarbeit<br />
mit einem aktiven Elternteil aus der Klasse<br />
umgesetzt.<br />
Folgende Informationen wurden in der Ausstellung<br />
aufbereitet:<br />
- Aspekte des verbauten und des renaturierten<br />
Baches<br />
- Folgen der Verbauung für Flora und Fauna<br />
- Lebensräume am Bach<br />
- Kulturlandschaftliche Nutzung<br />
- Wie funktioniert Rückbau und welche Arbeiten<br />
haben wir dabei geleistet?<br />
Die in der Ausstellung dargestellten Informationen beziehen sich auf das im letzten<br />
Schuljahr durchgeführte Projekt. Der Bachabschnitt befindet sich in unmittelbarer Nähe zur<br />
Schule und kann von Schülern der Geschwister Scholl<br />
Schule jederzeit besucht werden. Dabei werden die<br />
Ergebnisse der Renaturierung auch vor Ort sichtbar.<br />
Die einzelnen Ausstellungselemente haben keine<br />
festgelegte Reihenfolge. Es handelt sich dabei um<br />
eigenständige Einzelelemente. Um Quizfragen<br />
beantworten zu können (Aktivelemente mit<br />
Leuchtdioden für richtige und falsche Antworten,<br />
Kausalkettenmodell), ist es jedoch ratsam die<br />
Informationstafeln zuerst zu lesen.<br />
Projektdokumentation Seite 4
Motivation und Lernerfolg<br />
Die größte Motivation der beteiligten Schüler lag in der praktischen Arbeit. Die Workshops<br />
hatten hier zwar auch einen theoretischen Teil (der nicht so beliebt war), waren jedoch<br />
Im Vergleich zum „normalen“ Unterricht war an<br />
diesem Projekt positiv zu bewerten, dass durch<br />
die Art der Arbeit und der Begleitung kreativere<br />
Arbeit möglich war. Es konnten an einer Sache<br />
ausdauernder gearbeitet werden. Der eigentliche<br />
„normale“ Unterrichtsrahmen wurde aufgehoben.<br />
Das birgt Schwierigkeiten, die durch die<br />
maßgebliche Umsetzung im Rahmen der<br />
Projektwoche umgangen werden konnte.<br />
ansonsten auf die konkrete Umsetzung<br />
ausgelegt. Darüber hinaus haben einige<br />
Schüler eine gute Möglichkeit gesehen neue<br />
Erfahrungen zu machen und Techniken zu<br />
erlernen. Das Interesse an Natur- und<br />
Umweltschutz war ein weiterer Anreiz,<br />
insbesondere jedoch bei der direkten Arbeit<br />
des Rückbaus des ehemals verbauten<br />
Baches. Kooperationspartner war hier die<br />
Schutzgemeinschaft lebendige Ilmenau.<br />
Der Gewinn für die Gruppe ist, dass etwas<br />
Bleibendes und qualitativ Hochwertiges geschaffen<br />
wurde, von dem auch andere Schüler profitieren<br />
können. Für den Einzelnen war es besonders<br />
positiv, dass die kreative Arbeit Anerkennung und<br />
Wertschätzung erfahren hat (Preis, Zeitungs-<br />
berichte, gelungene Ausstellungselemente). Die<br />
praktischen Arbeitsanteile waren sehr hoch,<br />
Teamarbeit wurde gefördert.<br />
Projektdokumentation Seite 5