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Eine Welt in Miniatur - Wirth Mainz

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ma<strong>in</strong>z 1|12 ww ww i r t s c h a ff ff t<br />

Der K<strong>in</strong>der-<br />

laden: treffpunkt<br />

für anton<br />

und andere K<strong>in</strong>der<br />

mit ihren<br />

„helden“<br />

© AGEnTuR BOnEWITZ<br />

<strong>E<strong>in</strong>e</strong> <strong>Welt</strong><br />

<strong>in</strong> M<strong>in</strong>iatur<br />

„ | A&E <strong>Wirth</strong> Der K<strong>in</strong>derladen<br />

V o n D o m i n i c S c h r e i n e r | seit 1929 beglückt e<strong>in</strong> traditionsgeschäft <strong>in</strong><br />

der Ma<strong>in</strong>zer <strong>in</strong>nenstadt Generationen an K<strong>in</strong>dern. Der K<strong>in</strong>derladen wirth ist<br />

für die Kle<strong>in</strong>en das Paradies am Münsterplatz, der hort der träume für manchen<br />

K<strong>in</strong>dheitswunsch – den man sich natürlich auch als Erwachsener nachträglich<br />

erfüllen kann. „Es kommt auf das sortiment an und auf die Pflege<br />

desselbigen“, sagt Margot Demmler, geborene wirth, die senior-chef<strong>in</strong>, die<br />

als 4-Jährige bereits die Eröffnung des familienbetriebs miterlebt hat.<br />

Die liebevolle und strategisch ausgefeilte<br />

Planung und Bestückung<br />

der Vitr<strong>in</strong>en hat dazu geführt, dass der<br />

K<strong>in</strong>derladen, geme<strong>in</strong>sam mit drei weiteren<br />

Traditionsgeschäften im Bundesgebiet,<br />

<strong>in</strong> Deutschland an der Spitze<br />

der Geschäfte steht, die wirklich ausschließlich<br />

Waren für ihre besondere<br />

Klientel anbietet, von Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern bis<br />

h<strong>in</strong> zu (jungen) Erwachsenen. 80.000<br />

verschiedene Artikel auf 2.000 Quadratmetern<br />

Verkaufsfläche, die sich wiederum<br />

über fünf Verkaufsebenen und<br />

vier Grundstücke an Schillerstraße<br />

und Große Bleiche verteilen, nochmals<br />

2.000 Quadratmeter Lagerfläche – alle<strong>in</strong>e<br />

diese nüchternen Fakten stehen<br />

für sich. Die Träume und Sehnsüchte,<br />

die <strong>in</strong> den Regalen präsentiert werden,<br />

lassen sich nicht <strong>in</strong> Zahlen bemessen.<br />

Wer schon e<strong>in</strong>mal im Geschäft vor Ort<br />

war, der braucht nur <strong>in</strong> die Augen der<br />

anwesenden K<strong>in</strong>der zu blicken. Oh<br />

glückselige K<strong>in</strong>dheit! Als Gesamthaus<br />

ist der K<strong>in</strong>derladen durch die enorme<br />

Breite se<strong>in</strong>es Sortiments fast schon als<br />

e<strong>in</strong>malig <strong>in</strong> Europa zu bezeichnen. Von<br />

Möbeln über Bekleidung bis zu den<br />

klassischen Spielsachen jeglicher Couleur,<br />

flankiert von ungewöhnlichen Angeboten<br />

wie der Wickelberatung, bietet<br />

<strong>Wirth</strong> e<strong>in</strong>en umfassenden Service – bekleiden<br />

und begleiten, von Geburt an<br />

bis <strong>in</strong>s Erwachsenenalter.<br />

Bereits <strong>in</strong> der dritten Generation<br />

steht die Firma <strong>Wirth</strong> nun <strong>in</strong> Familientradition.<br />

In se<strong>in</strong>er heutigen Form ist<br />

der Betrieb der Zusammenfluss zweier


38 ma<strong>in</strong>z 1|12 ww i r t s c h a ff t a & E w i r t h D E r K i n D E r l a D E n ma<strong>in</strong>z 1|12<br />

39<br />

38 39<br />

Textilunternehmen, die im Laufe der<br />

Zeit ihr Geschäftsfeld erweitert haben.<br />

1922 gründet Andreas <strong>Wirth</strong> unter der<br />

Firmierung <strong>Wirth</strong> & Rühe e<strong>in</strong>e Wäschefabrikation,<br />

die 1923 <strong>in</strong>s Handelsregister<br />

e<strong>in</strong>getragen und ab 1925 von<br />

ihm alle<strong>in</strong>e geführt wird. Se<strong>in</strong>e Frau<br />

Elisabeth fungiert als hauseigene Modedesigner<strong>in</strong><br />

und entwirft K<strong>in</strong>derbekleidung,<br />

die das unternehmen selbst<br />

produziert. Tochter Margot ist das firmeneigene<br />

K<strong>in</strong>dermodel, mit dem ersten<br />

Schrei des Lebens werden die Kreationen<br />

der Mutter an ihr ausprobiert.<br />

Das berechtigt Margot Demmler auch<br />

zu folgender Aussage: „90 Jahre alt und<br />

90 Jahre Berufserfahrung.“<br />

1929 eröffnet der erste „K<strong>in</strong>derladen“,<br />

zunächst wegen der irreführenden<br />

Bezeichnung belächelt. Der damalige<br />

Standort ist vom jetzigen nur wenige<br />

Meter entfernt, <strong>in</strong> der Schillerstraße, <strong>in</strong><br />

dem Gebäude, <strong>in</strong> dem sich heute das<br />

F<strong>in</strong>anzamt Ma<strong>in</strong>z-Mitte f<strong>in</strong>det. Zu dieser<br />

Zeit ist die Schillerstraße e<strong>in</strong>e große<br />

Flaniermeile, die Firma wächst, bis sie<br />

sich schließlich auf fünf kle<strong>in</strong>e Läden<br />

ausdehnt. und auch das Sortiment<br />

wächst, von Anfang an werden neben<br />

K<strong>in</strong>derbekleidung immer mehr Spielwaren<br />

verkauft. Durch das Bombardement<br />

der Alliierten wird das Wachstum<br />

des Familienunternehmens jäh gestoppt.<br />

Teilzerstörung, Plünderung und<br />

der tägliche Kampf ums Überleben stehen<br />

auf der Tagesordnung.<br />

In den Wirren des Kriegs lernt die<br />

junge Margot <strong>Wirth</strong> ihren späteren<br />

Mann He<strong>in</strong>z Demmler beim Skifahren<br />

<strong>in</strong> Damüls im Voralberg kennen.<br />

Obwohl sie sich nur e<strong>in</strong>mal begegnen,<br />

übersteht das zarte Pflänzchen der Liebe<br />

den Krieg. He<strong>in</strong>z Demmler stammt<br />

ebenfalls aus e<strong>in</strong>er Textil-Fabrikantenfamilie,<br />

se<strong>in</strong> Großvater Louis Demmler<br />

ist seit 1875 Königlich Württembergischer<br />

Hoflieferant. nach se<strong>in</strong>er<br />

Kriegsgefangenschaft <strong>in</strong> Marokko f<strong>in</strong>det<br />

sich das Paar wieder, die Verlobung<br />

im Mon-Repos-Park <strong>in</strong> Ludwigsburg<br />

folgt wenig später. Demmlers Vorteil<br />

ist: Er spricht fließend französisch,<br />

was bei allen Verhandlungen mit den<br />

französischen Besatzern von Ma<strong>in</strong>z e<strong>in</strong><br />

Vorteil ist. So ist er <strong>in</strong> der Lage, zusammen<br />

mit se<strong>in</strong>er Frau am 20. Juni<br />

1948, dem Tag der Währungsunion,<br />

e<strong>in</strong>en „folgenschweren“ Entschluss zu<br />

fassen. In e<strong>in</strong>em Behelfsbau am alten<br />

Standort an der Schillerstraße erfolgt<br />

der Wiederaufbau des unternehmens,<br />

100 Quadratmeter stehen der Firma<br />

zur Verfügung, knapp 30 Mitarbeiter<br />

f<strong>in</strong>den hier wieder Arbeit. Parallel dazu<br />

wird bis 1950 auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite das fünfgeschossige<br />

neue Stammhaus hochgezogen. E<strong>in</strong><br />

nachkriegsmythos ist geboren, vor dem<br />

Geschäft versammeln sich immer wieder<br />

Menschentrauben, die die Auslagen<br />

mit dem neusten Spielzeug bestaunen.<br />

und es s<strong>in</strong>d nicht nur K<strong>in</strong>der, auch<br />

Erwachsene genießen den Anblick von<br />

spielerischen <strong>Welt</strong>en als Symbol für den<br />

nachkriegsaufschwung. Der K<strong>in</strong>derladen<br />

verkauft Träume.<br />

Von 40 Mitarbeitern <strong>in</strong> den 1950er<br />

Jahren auf 80 heute ist das unternehmen<br />

erneut gewachsen. und Familie<br />

Demmler kennt jeden ihrer Beschäftigten<br />

gut – und mit namen. Wenn<br />

Margot Demmler mit immer noch federnden<br />

Schritten durch ihr Geschäft<br />

eilt, hat sie für jeden Mitstreiter e<strong>in</strong><br />

freundliches, persönliches Wort übrig.<br />

Im K<strong>in</strong>derladen spricht man von Mitstreitern,<br />

nicht von Angestellten. Das<br />

lässt tief blicken: „nur so macht uns das<br />

Geschäft Spaß“, sagt Margot Demmler.<br />

unternehmertum der alten Schule, das<br />

sich natürlich auch dem Wandel der<br />

Zeit unterwerfen muss. Inzwischen<br />

s<strong>in</strong>d die Söhne Friedrich und Christoph<br />

die Chefs im K<strong>in</strong>derparadies,<br />

Margot Demmler hat ihr Engagement<br />

zurückgefahren, „von 60 auf 50 Stunden“<br />

schmunzelt Sohn Friedrich, dem<br />

der Stolz über die agile Mutter deutlich<br />

anzumerken ist.<br />

nicht nur <strong>in</strong> der Geschäftsführung,<br />

auch im Sortiment gab es den zu vollziehenden<br />

Wandel. Dieser ist auch dem<br />

impressum<br />

MAInZ<br />

Vierteljahreshefte für Kultur | Politik |<br />

Wirtschaft | Geschichte<br />

Gründungsherausgeber Jockel Fuchs<br />

32. Jahrgang | Februar 2012 | Heft I<br />

ISSn 0720-5945<br />

Verlag Agentur & Verlag Bonewitz<br />

herausgeber und chefredakteur<br />

Michael Bonewitz<br />

chef<strong>in</strong> vom Dienst Birgit Lehr<br />

redaktion Herbert Bonewitz,<br />

Dr. Matthias Dietz-Lenssen<br />

Gestaltung & layout<br />

Agentur & Verlag Bonewitz<br />

Kontakt<br />

Agentur & Verlag Bonewitz<br />

Postfach 65 | 55292 Bodenheim<br />

Tel. 06135.931662 | Fax 06135.3983<br />

E-Mail Ma<strong>in</strong>zhefte@bonewitz.de<br />

www.ma<strong>in</strong>z-hefte.de<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsweise vierteljährlich<br />

auflage 5.500 Exemplare<br />

Preis pro heft 7,50 Euro<br />

Jahresabonnement 25 Euro<br />

Das Abonnement gilt als verlängert, wenn<br />

es nicht spätestens sechs Wochen vor Jahresende<br />

schriftlich gekündigt wird. Die Rechte<br />

an den Texten liegen bei den Autoren, e<strong>in</strong><br />

nachdruck und jegliche Reproduktion<br />

bedarf der Genehmigung des Autors.<br />

l<strong>in</strong>ke seite:<br />

im K<strong>in</strong>derladen<br />

f<strong>in</strong>det man<br />

vor allem e<strong>in</strong><br />

klassisches,<br />

hochwertiges<br />

sortiment.<br />

© AGEnTuR BOnEWITZ


40<br />

ma<strong>in</strong>z 1|12<br />

zum Teil enormen Druck <strong>in</strong> der Branche zu<br />

verdanken, die Konkurrenz von großen Warenhäusern<br />

mit gemischtem Sortiment und die<br />

aus der virtuellen <strong>Welt</strong> des Internets s<strong>in</strong>d spürbar.<br />

Für die großen Warenhäuser s<strong>in</strong>d Spielwaren<br />

lediglich e<strong>in</strong> Market<strong>in</strong>g<strong>in</strong>strument, seit<br />

rund e<strong>in</strong>er Dekade haben die Konzerne sie<br />

als Lockmittel entdeckt, die Zusammensetzung<br />

des Sortiments kann dabei beliebig se<strong>in</strong>.<br />

Dagegen setzt der K<strong>in</strong>derladen e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches<br />

aber bewährtes Rezept: Qualität. „Wir müssen<br />

ganzjährig von Spielwaren, K<strong>in</strong>derbekleidung<br />

und K<strong>in</strong>dermöbeln leben“, sagt Christoph<br />

Demmler. Also muss sich das Angebot von<br />

dem der Konkurrenz absetzen, und das erfolgt<br />

über die qualitativ hochwertigere Ware. Dafür<br />

genießt der K<strong>in</strong>derladen se<strong>in</strong>en entsprechenden<br />

Ruf, und dafür kommen die Kunden aus<br />

Ma<strong>in</strong>z und aus Wiesbaden, aus Rhe<strong>in</strong>hessen<br />

und sogar aus dem Hochtaunus. „Easy bus<strong>in</strong>ess“<br />

hat <strong>in</strong> der immer schnelllebigeren Geschäfts-<br />

und Konsumwelt heute e<strong>in</strong>e gewisse<br />

Priorität erlangen können, dagegen versucht<br />

die Firma <strong>Wirth</strong> mit <strong>in</strong>dividueller Beratung,<br />

Branchenkennertum und pädagogisch wertvolleren<br />

Konzepten den Kontrapunkt zu setzen.<br />

E<strong>in</strong> Vorteil ist, dass zwei Generationen <strong>in</strong>zwischen<br />

von K<strong>in</strong>desbe<strong>in</strong>en an mit dem Geschäft<br />

und se<strong>in</strong>en Gepflogenheiten und Herausforderungen<br />

vertraut s<strong>in</strong>d. und sich auch<br />

e<strong>in</strong> bisschen den Blick e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des auf die<br />

Ware beibehalten konnten. Wenn Friedrich<br />

Demmler auf e<strong>in</strong>er Spielzeugmesse ist, kann<br />

er sich eben immer noch auf den Boden legen<br />

und beispielweise e<strong>in</strong>e neue Eisenbahn ausprobieren.<br />

Haptik? Optik? Macht das Spaß?<br />

Expertise von K<strong>in</strong>desbe<strong>in</strong>en an haben sie mitbekommen<br />

die Söhne Friedrich und Christoph,<br />

e<strong>in</strong>en humanen Führungsstil gegenüber<br />

den Angestellten, nüchternen Geschäftss<strong>in</strong>n<br />

und bei allem Erfolg Bescheidenheit. So verwundert<br />

es auch nicht, dass Friedrich und<br />

Christoph ihr Spielzeug im eigenen Geschäft<br />

vom eigenen Taschengeld kaufen mussten.<br />

Inzwischen wächst die vierte Generation <strong>in</strong>s<br />

unternehmen, Friedrichs Sohn Alexander<br />

sammelt momentan, nach Beendigung<br />

se<strong>in</strong>es Studiums, e<strong>in</strong> Jahr Market<strong>in</strong>gerfahrung<br />

bei e<strong>in</strong>em großen schweizerischen<br />

Spielzeughersteller.<br />

Großmutter Margot Demmler hat<br />

<strong>in</strong> 90 Jahren Beruf nie den Blick für das<br />

große Ganze verloren, orientiert sich<br />

gerne über die Grenzen des eigenen Geschäfts<br />

h<strong>in</strong>aus und analysiert <strong>in</strong>sbesondere<br />

die Entwicklung ihrer Stadt Ma<strong>in</strong>z<br />

<strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht auf das Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />

und naturgemäß über die Entwicklungen<br />

des Waren- und E<strong>in</strong>kaufsangebots.<br />

Die Pläne der Firma ECE, die Ludwigsstraße<br />

mit e<strong>in</strong>em Zentrums-Konzept<br />

umzugestalten, stoßen bei ihr auf Widerstand<br />

und unverständnis. Sehr energisch<br />

betont sie: „Wir brauchen ke<strong>in</strong>en<br />

künstlichen E<strong>in</strong>kaufspol. Das Tri-Pol-<br />

Konzept von ECE ist überflüssig, mit<br />

den bereits vorhandenen zwei Polen,<br />

Brand und Römerpassage, ist Ma<strong>in</strong>z<br />

bestens versorgt. <strong>E<strong>in</strong>e</strong> Stadt braucht<br />

e<strong>in</strong>e natürliche Verzahnung, wie sie<br />

beispielsweise <strong>in</strong> München gewachsen<br />

ist.“ Margot Demmler belässt es dabei<br />

nicht beim Theoretisieren, nach Wiesbaden<br />

ist sie gefahren, hat sich dort das<br />

neue E<strong>in</strong>kaufszentrum Luisen-Center<br />

genau angesehen, den Austausch mit<br />

befreundeten E<strong>in</strong>zelhändlern aus Karlsruhe<br />

gesucht. Dort gibt es bereits e<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>kaufszentrum von ECE – was die<br />

Gesichtslosigkeit der Stadt befördert<br />

und verme<strong>in</strong>tliche 1a-Geschäftslagen<br />

konstruiert hat. „<strong>E<strong>in</strong>e</strong> 1a-Geschäftslage<br />

ist dort, wo sich der E<strong>in</strong>zelhandel von<br />

selbst niederlässt“, bekräftigt sie ihre<br />

Ablehnung. natürlich schimmert dabei<br />

auch die Sorge um das eigene Geschäft<br />

und die eigene Zukunft durch. Bei allem<br />

Traditionsbewusstse<strong>in</strong> wissen die<br />

Demmlers auch um die notwendigkeit<br />

des Wandels. und s<strong>in</strong>d deswegen auch<br />

tätig geworden.<br />

Der K<strong>in</strong>derladen ist mittlerweile<br />

auch im Internet präsent (www.4little.<br />

de). Als Zusammenschluss mit den e<strong>in</strong>gangs<br />

erwähnten drei weiteren führenden<br />

Spielzeuggeschäften <strong>in</strong> Deutschland<br />

hat man e<strong>in</strong>e Vertriebsplattform<br />

<strong>in</strong>stalliert, bei der die ganz ungeduldi-<br />

gen Kunden auf das breite Sortiment<br />

zugreifen können. Das kompensiert<br />

e<strong>in</strong> wenig die natürlichen Grenzen, an<br />

die der K<strong>in</strong>derladen <strong>in</strong>zwischen gestoßen<br />

ist. „Eigentlich müsste unsere Präsentationsbreite<br />

<strong>in</strong> den Vitr<strong>in</strong>en noch<br />

größer werden“, stellt Margot Demmler<br />

fest. Aber das ist, bei aller Liebe für<br />

den Kunden und die Ware, e<strong>in</strong>fach irgendwann<br />

nicht mehr zu leisten. Auch<br />

so ist die Auswahl gigantisch, auch so<br />

steht genug Qualität und spielerisch<br />

erlernbare Pädagogik <strong>in</strong> den Regalen.<br />

Auch so hat man vielen Generationen<br />

von Ma<strong>in</strong>zern <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit so manchen<br />

Traum erfüllen können und wird<br />

es auch <strong>in</strong> Zukunft tun. Der Spieltrieb<br />

des Menschen lässt im Alter ja nicht<br />

nach, nur die Preise der Spielzeuge ändern<br />

sich. Daher sollte man sich nicht<br />

wundern, wenn Erwachsene, vor allem<br />

erwachsene Männer, mit leuchtenden<br />

Augen vor den Schaufenstern des K<strong>in</strong>derladens<br />

zu sehen s<strong>in</strong>d. Ich gestehe:<br />

Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er von ihnen.<br />

80.000 ausgesuchte<br />

artikel<br />

br<strong>in</strong>gen nicht<br />

nur K<strong>in</strong>deraugen<br />

zum<br />

leuchten.<br />

© AGEnTuR BOnEWITZ

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