13.03.2015 Aufrufe

Studium - Geomatik und Planung - ETH Zürich

Studium - Geomatik und Planung - ETH Zürich

Studium - Geomatik und Planung - ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Departement Bau, Umwelt <strong>und</strong> <strong>Geomatik</strong><br />

<strong>Studium</strong><br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong>


Unseren Lebensraum erfassen,<br />

analysieren <strong>und</strong> darstellen<br />

Lebenswichtige Rohstoffe wie Boden, Wasser <strong>und</strong> Luft werden auf unserer Erde<br />

immer knapper. Dazu trägt auch die massive Ausdehnung zivilisatorisch intensiv<br />

genutzter Lebensräume <strong>und</strong> der weltweit anhaltende Trend zum Leben in<br />

städtischen Räumen bei. Diese globalen Entwicklungen erfordern immer grössere<br />

Anstrengungen zum Aufbau neuer <strong>und</strong> zur Erhaltung bestehender baulicher<br />

Infrastruktur. Planen <strong>und</strong> Bauen wird immer komplexer <strong>und</strong> die Bedeutung von<br />

Naturgefahren nimmt zu. Der zunehmende Druck auf die Ökosysteme verlangt<br />

eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> spielen raumbezogene Informationen eine immer<br />

wichtigere Rolle. Sie werden bei Fragestellungen in technischen, wirtschaftlichen,<br />

ökologischen <strong>und</strong> politischen Bereichen als Gr<strong>und</strong>lage für weiterführende<br />

Entscheidungsprozesse herangezogen. <strong>Geomatik</strong>ingenieurinnen <strong>und</strong> <strong>Geomatik</strong>ingenieure<br />

stellen diese Geoinformationen zur Verfügung: Sie beschäftigen<br />

sich mit deren Messung, Modellierung, Analyse <strong>und</strong> Darstellung. Sie verwalten,<br />

überwachen <strong>und</strong> vermarkten diese, damit unsere Umwelt optimal geplant,<br />

gestaltet <strong>und</strong> nachhaltig entwickelt werden kann.<br />

Nach dem <strong>Studium</strong> eröffnen sich <strong>Geomatik</strong>ingenieurinnen <strong>und</strong> <strong>Geomatik</strong>ingenieuren<br />

ausgezeichnete berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Projektierungsbüros,<br />

Unternehmungen <strong>und</strong> Agenturen im <strong>Geomatik</strong>-, <strong>Planung</strong>s- <strong>und</strong> Umweltbereich<br />

benötigen dringend <strong>Geomatik</strong>ingenieurinnen <strong>und</strong> <strong>Geomatik</strong>ingenieure<br />

der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong>, ebenso wie öffentliche Verwaltungen, Industrie <strong>und</strong> Forschungsinstitutionen.<br />

Der Studiengang <strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong> wird zusammen mit den Studiengängen<br />

Bauingenieurwissenschaften, Umweltingenieurwissenschaften sowie<br />

Raumentwicklung <strong>und</strong> Infrastruktursysteme vom Departement Bau, Umwelt<br />

<strong>und</strong> <strong>Geomatik</strong> (D-BAUG) der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> getragen.<br />

1<br />

2<br />

2


Das <strong>Studium</strong> im Überblick<br />

Voraussetzung für die Aufnahme<br />

eines <strong>Studium</strong>s an der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong><br />

ist die eidgenössische Matura oder<br />

ein gleichwertiger Abschluss.<br />

Das <strong>Studium</strong> in <strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Planung</strong> folgt dem international<br />

vereinbarten Bachelor-Master-System.<br />

Die Studierenden erwerben nach<br />

sechs Semestern den Bachelorabschluss,<br />

der ihnen erlaubt, ihr <strong>Studium</strong><br />

an der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> oder an einer<br />

anderen Hochschule im Ausland mit<br />

dem Masterstudium fortzusetzen.<br />

Das Departement Bau, Umwelt <strong>und</strong><br />

<strong>Geomatik</strong> bietet zwei Masterstudiengänge<br />

an, die inhaltlich unmittelbar<br />

an den «Bachelor of Science <strong>ETH</strong> in<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong>» anschliessen.<br />

Sie werden nach drei Semestern mit<br />

dem Titel «Master of Science <strong>ETH</strong> in<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong>» bzw. nach<br />

vier Semestern mit dem Titel «Master<br />

of Science <strong>ETH</strong> in Raumentwicklung<br />

<strong>und</strong> Infrastruktursysteme» abgeschlossen.<br />

Zum Masterstudium <strong>und</strong> zum<br />

Doktorat können auch Absolventinnen<br />

<strong>und</strong> Absolventen anderer in- <strong>und</strong><br />

ausländischer Hochschulen mit<br />

entsprechendem Abschluss zugelassen<br />

werden. Absolventinnen <strong>und</strong><br />

Absolventen von Fachhochschulen<br />

können in beide Masterstudiengänge<br />

aufgenommen werden mit der<br />

Auflage, fehlende Kenntnisse durch<br />

das Erbringen zusätzlicher Studienleistungen<br />

auszugleichen.<br />

Für den Nachweis der notwendigen<br />

Studienleistungen wird das europäische<br />

Kredittransfersystem ECTS<br />

verwendet. Für den Bachelortitel sind<br />

180 Kreditpunkte, für den Mastertitel<br />

in <strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong> weitere 90<br />

bzw. für den Mastertitel in Raumentwicklung<br />

<strong>und</strong> Infrastruktursysteme<br />

weitere 120 Kreditpunkte zu erwerben.<br />

Ein Kreditpunkt ECTS entspricht<br />

einer Studienleistung, die in 25 – 30<br />

Arbeitsst<strong>und</strong>en erbracht werden kann.<br />

Nach dem erfolgreichen Abschluss<br />

des Masterstudiums haben die<br />

Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen die<br />

Wahl, ins Berufsleben überzutreten<br />

oder bei Eignung an der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong><br />

oder an einer anderen Hochschule zu<br />

doktorieren.<br />

Ephraim Friedli<br />

6. Semester BSc<br />

«Der Bachelorstudiengang<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong><br />

bietet eine gute Möglichkeit,<br />

eine praxisnahe Arbeit<br />

zu schreiben. Das Institut<br />

für Geodäsie <strong>und</strong> Photogrammetrie<br />

eröffnete mir<br />

die Chance, mich in die<br />

faszinierende Disziplin der<br />

Photogrammetrie einzuarbeiten<br />

<strong>und</strong> meine Bachelorarbeit<br />

über ein UAV<br />

(Unmanned Aerial Vehicle)<br />

zu verfassen. Gegenstand<br />

war die Eva luation des Oktokopters<br />

Falcon 8. Neben<br />

spannenden Feld arbeiten<br />

wurde mir durch direkten<br />

Herstellerkontakt ein Blick in<br />

die Aussenwelt ermöglicht.»<br />

1. 3D-Visualisierung «Dents du Midi»<br />

2. Studierende im Vermessungskurs<br />

an der Lenk, Luftaufnahme mit dem<br />

Oktokopter<br />

3. Oktokopter<br />

3<br />

3


Das Bachelorstudium<br />

Anne-Kathrin Bodenbender<br />

6. Semester BSc<br />

«Schon als Kind war ich von<br />

Städten – besonders von<br />

Grossstädten – fasziniert. Als<br />

ich während eines Auslandsaufent<br />

haltes in der Schulzeit<br />

erfuhr, dass man in den USA<br />

«Urban Planning» studieren<br />

kann, war ich total begeistert.<br />

Für das <strong>Studium</strong> in <strong>Geomatik</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Planung</strong> habe ich mich<br />

entschieden, weil es mir die<br />

Möglichkeit bietet, in der<br />

Raum-, Stadt- oder Ver kehrsplanung<br />

einzusteigen, mir<br />

aber aufgr<strong>und</strong> der Kombination<br />

von Ver messung <strong>und</strong><br />

Raum planung zusätzlich<br />

weitere Alter nativen offen<br />

hält.»<br />

Im Bachelorstudium erwerben die<br />

Studierenden ein solides theoretisches<br />

<strong>und</strong> methodisches Basiswissen.<br />

Im ersten Studienjahr werden<br />

mathematisch-naturwissenschaftliche<br />

Gr<strong>und</strong>lagen wie Mathematik, Informatik,<br />

Geologie <strong>und</strong> Ökologie sowie<br />

ingenieurspezifische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

wie Mechanik, Systems Engineering,<br />

Betriebswirtschaftslehre <strong>und</strong> Geodätische<br />

Messtechnik vermittelt.<br />

Eine kleine Projektarbeit soll einen<br />

ersten Einblick in praktische Fragestellungen<br />

geben <strong>und</strong> das selbständige<br />

Arbeiten fördern. Alle Fächer<br />

werden nach dem ersten Studienjahr<br />

mit der Basisprüfung abgeschlossen.<br />

Im zweiten Studienjahr werden<br />

Kernkompetenzen in den Bereichen<br />

<strong>Planung</strong>, Geografische Informationssysteme,<br />

Physik, Geodätische Messtechnik,<br />

Geo visualisierung, Geoprocessing<br />

<strong>und</strong> Parameterschätzung,<br />

Kartografie, Photogrammetrie, Recht,<br />

Bildverarbeitung, Instrumente der<br />

Umweltplanung <strong>und</strong> in Verkehrsplanung<br />

vermittelt.<br />

Ab dem 5. Semester werden in zwei<br />

Wahlmodulen Gr<strong>und</strong>lagen für die<br />

verschiedenen Masterstudiengänge<br />

vermittelt. Folgende Bereiche stehen<br />

<strong>Planung</strong><br />

Geografische<br />

Informationssysteme<br />

Geodätische Messtechnik<br />

Geo visualisierung<br />

Geo processing <strong>und</strong><br />

Parameter schätzung<br />

zur Auswahl:<br />

> Geodäsie <strong>und</strong> Geodätische<br />

Messtechnik<br />

> GIS, Photogrammetrie <strong>und</strong><br />

Kartografie<br />

> Raumentwicklung <strong>und</strong><br />

Umweltplanung<br />

> Verkehr<br />

Raum-, Verkehrs- <strong>und</strong> Umweltplanung<br />

Ein umfangreiches Angebot sowohl an<br />

fachbezogenen als auch an geistes-,<br />

staats- <strong>und</strong> sozialwissenschaftlichen<br />

Lehrveranstaltungen der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong><br />

<strong>und</strong> Universität <strong>Zürich</strong> steht zur<br />

Horizonterweiterung zur Auswahl.<br />

Für alle Fächer sind Leistungskontrollen<br />

zu erbringen, die zum grossen<br />

Teil in Prüfungsblöcken erfolgen.<br />

Das Bachelorstudium wird mit der<br />

Bachelorarbeit abgeschlossen, einer<br />

selbständigen wissenschaftlichen<br />

Arbeit.<br />

Der Bachelorabschluss in <strong>Geomatik</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Planung</strong> eröffnet den direkten<br />

Zugang zu den beiden Masterstudiengängen<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong> sowie<br />

Raumentwicklung <strong>und</strong> Infrastruktursysteme.<br />

Ferner ermöglicht er den<br />

Zugang zu interdisziplinären Masterstudiengängen<br />

an der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> wie<br />

zum Beispiel Management, Technologie<br />

<strong>und</strong> Ökonomie.<br />

Modellierung raumbezogener Daten <strong>und</strong> Prozesse<br />

Abbildung <strong>und</strong> geometrische Er fassung der Erdoberfläche<br />

Überführung von Daten in anwenderspezifische visuelle<br />

Darstellungen mit entsprechenden Interaktionsmöglichkeiten<br />

Auswertung von Messungen in komplexen Modellen<br />

Kartografie<br />

Photogrammetrie<br />

Darstellung der Erdoberfläche in topografischen<br />

<strong>und</strong> thematischen Karten<br />

Bestimmung der räumlichen Lage oder der dreidimensionalen Form<br />

eines Objektes aus Fotografien <strong>und</strong> genauen Messbildern<br />

4<br />

1. Vermessungskurs an der Lenk<br />

2. Geodätische Feldarbeiten in Griechenland<br />

3. Staumauerüberwachung: Nivellement zur Höhenkontrolle<br />

4. Staumauer Nalps: Geodätisches 3D-Überwachungsnetz


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Bachelorstudium in <strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong><br />

1. Studienjahr<br />

Obigatorische Lehrveranstaltungen SWS<br />

• Mathematik 20<br />

• Informatik 7<br />

• Geodätische Messtechnik 7<br />

• Mechanik 4<br />

• Geologie <strong>und</strong> Petrographie 3<br />

• Systems Engineering 3<br />

• Betriebswirtschaftslehre 2<br />

• Ökologie 2<br />

Projektarbeit Basisjahr 3<br />

2. Studienjahr<br />

Obigatorische Lehrveranstaltungen SWS<br />

• <strong>Planung</strong> 8<br />

• GIS 6<br />

• Physik 6<br />

• Geodätische Messtechnik 4<br />

• Geovisualisierung 4<br />

• Geoprocessing & Parameterschätzung 4<br />

• Kartografie 4<br />

• Photogrammetrie 4<br />

• Recht 4<br />

• Bildverarbeitung 2<br />

• Instrumente der Umweltplanung 2<br />

• Verkehrsplanung 2<br />

3. Studienjahr<br />

Obigatorische Lehrveranstaltungen SWS<br />

• Höhere Geodäsie 4<br />

• Landmanagement 4<br />

• Bahninfrastruktursysteme 2<br />

• Projektmanagement 2<br />

• Referenzsysteme 2<br />

Wahlmodule 17<br />

Wahlfächer 10<br />

Bachelorarbeit 8<br />

Total 1. Studienjahr 51<br />

pro Semester 24/27<br />

Total 2. Studienjahr 50<br />

pro Semester 26/24<br />

Total 3. Studienjahr 49<br />

pro Semester 25/24<br />

SWS: Anzahl Unterrichtsst<strong>und</strong>en pro Woche (Dauer eines Semesters: 14 Wochen)<br />

5


Das Masterstudium in<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong><br />

Masterarbeit<br />

Das Masterstudium wird mit einer<br />

Masterarbeit abgeschlossen. Sie wird<br />

in einer der gewählten Vertiefungsrichtungen<br />

verfasst <strong>und</strong> dauert 16<br />

Wochen.<br />

Geodätisch bestimmte Kontinentalplattenverschiebungen<br />

<strong>und</strong> -deformationen<br />

Das Masterstudium in <strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Planung</strong> an der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> dauert drei<br />

Semester <strong>und</strong> bietet die Möglichkeit,<br />

sich in drei von sechs Vertiefungsrichtungen<br />

fachlich zu spezialisieren.<br />

Vertiefungsrichtungen<br />

> Der Bereich Ingenieurgeodäsie<br />

<strong>und</strong> Satellitengeodäsie beschäftigt<br />

sich mit geodätischen Messmethoden<br />

<strong>und</strong> satellitengestützten<br />

Technologien.<br />

> Das Gebiet der Geoinformationswissenschaften<br />

<strong>und</strong> Kartografie<br />

umfasst Geodateninfrastrukturen<br />

<strong>und</strong> raumbezogene Informationssysteme<br />

sowie Analyse- <strong>und</strong><br />

Visualisierungsmethoden.<br />

> Photogrammetrie <strong>und</strong> Fernerk<strong>und</strong>ung<br />

befasst sich mit bildgestützten<br />

Messsystemen<br />

<strong>und</strong> Auswerte verfahren.<br />

> Im Bereich Navigation <strong>und</strong> Geodynamik<br />

werden die Studierenden<br />

vertieft in den Bereich der satellitengestützten<br />

Präzisionsnavigation<br />

<strong>und</strong> in die Erforschung von geodynamischen<br />

Prozessen eingeführt.<br />

> Die Umweltplanung behandelt<br />

interdisziplinäre <strong>Planung</strong>smethoden<br />

unter Einbezug aller umweltrelevanten<br />

Einflüsse.<br />

> Der Bereich Raumentwicklung hat<br />

die <strong>Planung</strong> der urbanen, periurbanen<br />

<strong>und</strong> ländlichen Landschaft als<br />

Lebensraum des Menschen zum<br />

Thema.<br />

Wahlfächer<br />

Das grosse Angebot an Wahlfächern<br />

erlaubt es den Studierenden, sich<br />

entweder in den gewählten Vertiefungsrichtungen<br />

weiter zu spezialisieren<br />

oder die Breite der Ausbildung<br />

zu vergrössern.<br />

Projektarbeit<br />

In einer der drei gewählten Vertiefungsrichtungen<br />

verfassen die<br />

Studierenden im 2. Semester eine<br />

Projektarbeit. Sie soll die Fähigkeit zu<br />

selbstständiger, praxisorientierter<br />

Problemlösung oder wissenschaftlichem<br />

Arbeiten fördern.<br />

Das Doktorat<br />

Am Departement Bau, Umwelt <strong>und</strong><br />

<strong>Geomatik</strong> bieten sich zahlreiche<br />

Möglichkeiten, um in einem interessanten<br />

Forschungsgebiet zu doktorieren.<br />

Gleichzeitig kann im Unterricht<br />

mitgearbeitet werden. Dies erlaubt es,<br />

sich in einem Fachgebiet weiter zu<br />

vertiefen, sich auf eine wissenschaftliche<br />

Karriere vorzubereiten oder<br />

wertvolle Kontakte zur Praxis <strong>und</strong> zu<br />

zukünftigen Arbeitgebern zu knüpfen.<br />

Masterstudium in<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong><br />

1. <strong>und</strong> 2. Semester<br />

Vertiefungsrichtungen<br />

KP ECTS<br />

• Vertiefungsrichtung 1 18<br />

• Vertiefungsrichtung 2 18<br />

• Vertiefungsrichtung 3 9<br />

Projektarbeit 9<br />

Wahlfächer 12<br />

Total 1. <strong>und</strong> 2. Semester 66<br />

Total pro Semester 33<br />

3. Semester<br />

KP ECTS<br />

Masterarbeit 24<br />

Total 3. Semester 24<br />

KP ECTS: Ein Kreditpunkt ECTS entspricht einer<br />

Studienleistung, die in 25 – 30 Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />

erbracht werden kann.<br />

6


Das Masterstudium in<br />

Raumentwicklung <strong>und</strong><br />

Infrastruktursysteme<br />

Der Masterstudiengang in Raumentwicklung<br />

<strong>und</strong> Infrastruktursysteme an<br />

der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> dauert vier Semester<br />

<strong>und</strong> bietet eine wissenschaftlich<br />

f<strong>und</strong>ierte universitäre Ausbildung<br />

für angehende Fachleute für das<br />

Erk<strong>und</strong>en, Klären <strong>und</strong> Lösen zentraler<br />

Aufgaben der gebauten räumlichen<br />

Umwelt <strong>und</strong> ihrer Verkehrssysteme.<br />

Ein zentrales Anliegen dieses <strong>Studium</strong>s<br />

ist es, Studierenden mit ganz<br />

unterschiedlichen fachlichen Hintergründen<br />

die Gelegenheit zu geben,<br />

eine gemeinsame Sprache <strong>und</strong> ein<br />

gemeinsames Methodenverständnis<br />

zu erarbeiten <strong>und</strong> sie auf dieser Basis<br />

zu befähigen, integrierte Lösungen<br />

für eine nachhaltige Raum- <strong>und</strong><br />

Infrastrukturentwicklung erarbeiten<br />

zu können.<br />

Das Masterstudium steht unter der<br />

inhaltlichen Verantwortung einer<br />

Dozentin oder eines Dozenten, Tutorin<br />

oder Tutor genannt. Die Studierenden<br />

stellen gemeinsam mit ihrer Tutorin<br />

oder ihrem Tutor einen individuellen<br />

Studienplan zusammen. Dieser<br />

Studienplan soll eine breite berufsbefähigende<br />

Ausbildung garantieren<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig den Begabungen<br />

<strong>und</strong> Erwartungen der Studierenden<br />

Rechnung tragen. Er umfasst folgende<br />

Lehrveranstaltungskategorien:<br />

Pflichtfächer<br />

Die Pflichtfächer sind für alle Studierenden<br />

obligatorisch <strong>und</strong> vermitteln<br />

Basiswissen in Verkehrssystemen, in<br />

Methoden der Umwelt- <strong>und</strong> Landschaftsplanung<br />

<strong>und</strong> in nachhaltiger<br />

Raumentwicklung.<br />

Vertiefungsfächer<br />

Gemeinsam mit der Tutorin oder dem<br />

Tutor legen die Studierenden fest,<br />

welche Vertiefungsfächer belegt<br />

werden sollen. Aus den folgenden vier<br />

Visualisierung vorhandener Siedlungsflächenpotenziale in der March<br />

Bereichen stehen Vertiefungsfächer<br />

zur Auswahl: Verkehrsplanung,<br />

Verkehrssysteme, Raumentwicklung<br />

<strong>und</strong> Umweltplanung.<br />

Wahlfächer<br />

Die Wahlfächer dienen dazu, das<br />

Fachwissen zu verbreitern <strong>und</strong> in<br />

ausgewählten Fachgebieten vertiefte<br />

Kenntnisse zu erlangen. Den Studierenden<br />

steht das gesamte Lehrangebot<br />

der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> <strong>und</strong> der Universität<br />

<strong>Zürich</strong> zur individuellen Auswahl<br />

offen. Die Tutorinnen <strong>und</strong> Tutoren<br />

unterstützen die Studierenden bei<br />

der Fächerwahl.<br />

Interdisziplinäre Projektarbeit<br />

Im 3. Semester erarbeiten die<br />

Studierenden im Rahmen einer<br />

interdisziplinären Projektarbeit<br />

Lösungen für eine schwierige raumbedeutsame<br />

Aufgabe im Team.<br />

Masterarbeit<br />

Das Masterstudium wird mit einer<br />

Masterarbeit abgeschlossen, die sich<br />

über das gesamte letzte Studiensemester<br />

erstreckt <strong>und</strong> mindestens<br />

16 Wochen dauert.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.re-is.ethz.ch<br />

Masterstudium in Raumentwicklung<br />

<strong>und</strong> Infrastruktursysteme<br />

1. bis 3. Semester<br />

KP ECTS<br />

Pflichtfächer 12<br />

Vertiefungsfächer 60<br />

Interdisziplinäre Projektarbeit 12<br />

Wahlfächer 12<br />

Total 1. bis 3. Semester 96<br />

Total pro Semester 32<br />

4. Semester<br />

KP ECTS<br />

Masterarbeit 24<br />

Total 4. Semester 24<br />

KP ECTS: Ein Kreditpunkt ECTS entspricht einer<br />

Studienleistung, die in 25 – 30 Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />

erbracht werden kann.<br />

7


Struktur des <strong>Studium</strong>s<br />

Eintritt<br />

Bachelorstudium<br />

Masterstudium<br />

Praxis<br />

Doktorat<br />

1. 2. 3. 4. 5. 6.<br />

1. 2. 3. 4.<br />

Semester<br />

BSc <strong>ETH</strong><br />

Semester<br />

MSc <strong>ETH</strong> in<br />

Raumentwicklung <strong>und</strong><br />

Infrastruktursysteme<br />

MSc <strong>ETH</strong> in<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Planung</strong><br />

Luftaufnahme Campus Science City (Hönggerberg)<br />

Campus Science City<br />

8


Studieren am D-BAUG<br />

der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Ein <strong>Studium</strong> an der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> ist<br />

intensiv <strong>und</strong> anspruchsvoll. Den<br />

Studierenden bleibt dennoch genügend<br />

Raum für Ausgleich, Sport <strong>und</strong><br />

Kultur in ihrer unterrichtsfreien Zeit.<br />

Zahlreiche Studierende engagieren<br />

sich im Fachverein der <strong>Geomatik</strong>- <strong>und</strong><br />

Umweltingenieure GUV (www.guv.<br />

ethz.ch) oder im Verein der Studierenden<br />

an der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> (www.vseth.<br />

ethz.ch). Diese Vereinigungen tragen<br />

viel zu einer attraktiven Studiengestaltung<br />

bei.<br />

Mit dem Akademischen Sportverband<br />

<strong>Zürich</strong> (www.asvz.ethz.ch) verfügen<br />

die beiden Zürcher Hochschulen über<br />

einen der grössten Sportverbände<br />

Europas. Den Studierenden stehen<br />

über 80 Sportarten <strong>und</strong> eine umfangreiche<br />

Infrastruktur zur Verfügung.<br />

Eingeschriebene Studierende können<br />

an den meisten Kursen kostenlos<br />

teilnehmen.<br />

<strong>Zürich</strong> ist eine attraktive Stadt mit<br />

einer sehr hohen Lebensqualität <strong>und</strong><br />

mit einem vielfältigen Freizeit- <strong>und</strong><br />

Kulturangebot. Ihre Lage am <strong>Zürich</strong>see<br />

<strong>und</strong> ihre Nähe zu den Bergen macht<br />

sie zu einem beliebten Ausgangsort<br />

für Wassersport <strong>und</strong> alpine Freizeitaktivitäten.<br />

Cycling Class des ASVZ<br />

Zahlen <strong>und</strong> Fakten<br />

des D-BAUG (2009)<br />

713<br />

204<br />

35<br />

Studierende in<br />

Bachelor-Studiengängen<br />

314<br />

Doktoranden<br />

Professorinnen<br />

<strong>und</strong> Professoren<br />

Studierende<br />

in Master-<br />

Studiengängen<br />

Roland Schenkel<br />

4. Semester BSc<br />

«Am Studiengang <strong>Geomatik</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Planung</strong> gefällt mir<br />

vor allem die ausgewogene<br />

Mischung des Studieninhaltes<br />

aus Theorie <strong>und</strong> Praxis.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der vergleichsweise<br />

geringen Anzahl Studierender<br />

ist die Atmosphäre angenehm<br />

familiär <strong>und</strong> trägt ihrerseits zu<br />

einem interessanten <strong>und</strong> kurzweiligen<br />

Studienalltag bei.<br />

Der Fachverein GUV bietet<br />

mit seinen regelmässigen<br />

Anlässen <strong>und</strong> Exkursionen<br />

zudem eine willkommene<br />

Abwechslung zum lehrreichen<br />

<strong>und</strong> zuweilen herausfordernden<br />

<strong>Studium</strong>.»<br />

Patricia Moll<br />

6. Semester BSc<br />

«<strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong> an<br />

der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> zu studieren<br />

bedeutet für mich, einen<br />

Campus mit grossem<br />

Infrastrukturangebot zur<br />

Verfügung zu haben. Der<br />

Hönggerberg bietet mir grosse<br />

Lernräume <strong>und</strong> zahlreiche<br />

Computerstationen, ein vielfältiges<br />

Verpflegungsangebot,<br />

das Sportcenter <strong>und</strong><br />

Musikräume. Der Campus lädt<br />

zum Verweilen ein, weit weg<br />

von der hektischen Stadt <strong>und</strong><br />

dem bevölkerten <strong>ETH</strong> Zentrum<br />

– <strong>und</strong> ist trotzdem, dank<br />

direkter Busverbindung, nur<br />

15 Minuten entfernt.»<br />

9


Beruf<br />

Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen des Studiengangs <strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong> sind<br />

dank ihres breit gefächerten Wissens vielseitig einsetzbar. Sie haben die Aufgabe,<br />

zentrale Komponenten unseres Lebens- <strong>und</strong> Wirtschaftsraumes wie Boden,<br />

Wasser, Siedlungsräume, Verkehrs- <strong>und</strong> Energieflüsse zu erfassen, verwalten,<br />

gestalten <strong>und</strong> nachhaltig zu sichern. Mit ihrer Arbeit tragen sie wesentlich zum<br />

besseren Verständnis des Planeten Erde, seiner Rohstoffe <strong>und</strong> umweltrelevanter<br />

Prozesse bei, <strong>und</strong> sie liefern Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen für einen nachhaltigen<br />

Umgang mit wichtigen, nicht erneuerbaren Gütern unserer Erde.<br />

Mittels moderner Erfassungs-, Analyse- <strong>und</strong> Kommunikationsverfahren erheben<br />

<strong>Geomatik</strong>ingenieurinnen <strong>und</strong> <strong>Geomatik</strong>ingenieure Daten <strong>und</strong> Informationen<br />

über unseren Lebensraum. Dazu entwickeln sie boden-, flugzeug- <strong>und</strong> satellitengestützte<br />

Mess- <strong>und</strong> Aufnahmeverfahren <strong>und</strong> setzen diese kompetent ein. Ihr<br />

Einsatzbereich spannt einen weiten Bogen von Aufgaben aus den Bereichen der<br />

Geodätischen Wissenschaften über die Landnutzung <strong>und</strong> Landentwicklung bis<br />

hin zur Raum planung.<br />

Der Beruf der <strong>Geomatik</strong>ingenieurinnen <strong>und</strong> <strong>Geomatik</strong>ingenieure kann<br />

folgende Tätigkeiten beinhalten:<br />

> Akquisition, Verwaltung, Analyse <strong>und</strong> Präsentation von Daten für<br />

Geoinformationssysteme für Privatbüros <strong>und</strong> öffentliche Verwaltungen.<br />

> Ingenieurvermessung in Ingenieurbüros, in der Industrie <strong>und</strong> bei B<strong>und</strong>,<br />

Kanton <strong>und</strong> Gemeinden.<br />

> Amtliche Vermessung als patentierte Geometerin oder patentierter Geometer.<br />

> Entwicklung <strong>und</strong> Marketing bei Systemherstellern <strong>und</strong> Softwarehäusern.<br />

> Erarbeitung von Plänen für die räumliche Entwicklung der natürlichen,<br />

gebauten <strong>und</strong> sozialen Umwelt in ländlichen <strong>und</strong> städtischen Gebieten für<br />

Stadtplanungs-, Architektur-, Verkehrs- <strong>und</strong> Landschaftsplanungsbüros.<br />

> Gefahrenzonenplanung <strong>und</strong> Erdbebenforschung.<br />

> Leitung von Entwicklungsprojekten zur Verbesserung der ländlichen<br />

Infrastruktur in Entwicklungsländern.<br />

> Forschung <strong>und</strong> Entwicklung in Forschungszentren.<br />

> Expertentätigkeit im Bereich Navigation.<br />

GPS-Überwachung eines Trams<br />

10


Absolventenportraits<br />

Was gab den Ausschlag, dass Sie<br />

sich für den Studiengang <strong>Geomatik</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Planung</strong> entschieden haben<br />

<strong>und</strong> nicht für eine andere Studienrichtung?<br />

Schon während des Gymnasiums<br />

wurde mir klar, dass ich im späteren<br />

Berufsleben auch die Möglichkeit<br />

haben möchte, draussen zu arbeiten.<br />

Nach Informationsveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Gesprächen mit Berufsleuten aus<br />

verschiedenen Branchen wurde mir<br />

aber schnell klar, dass <strong>Geomatik</strong><br />

oder Geographie meine Wünsche am<br />

besten miteinander kombinieren.<br />

Letztendlich hat mir die technischere<br />

Richtung «<strong>Geomatik</strong>» mehr zugesagt.<br />

Wovon haben Sie während Ihrem<br />

<strong>Studium</strong> am meisten profitiert?<br />

Der Studiengang <strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Planung</strong> widerspiegelt die spätere<br />

Vielfältigkeit im Beruf sehr stark.<br />

Durch praktische Arbeiten werden<br />

die Studenten auf die Zeit nach dem<br />

<strong>Studium</strong> vorbereitet. Die Master ­<br />

arbeit kann so gewählt werden, dass<br />

sie einer sehr praxisnahen Aufgabe<br />

entspricht.<br />

Was hat Ihnen das <strong>Studium</strong> für Ihre<br />

heutige Arbeit gebracht?<br />

Während des <strong>Studium</strong>s wurde ein<br />

sehr breites Basiswissen vermittelt<br />

<strong>und</strong> das analytische Denken gefördert.<br />

Was beim <strong>Studium</strong> an der <strong>ETH</strong> nicht<br />

zu unterschätzen ist, ist das Netzwerk<br />

unter Studierenden, Assistenten<br />

<strong>und</strong> Professoren, welches automatisch<br />

aufgebaut wird. Ein solch ausgedehntes<br />

Netzwerk ist für das Berufsleben<br />

enorm wichtig.<br />

Wo arbeiten Sie heute, <strong>und</strong> was ist<br />

der Inhalt Ihrer Arbeit?<br />

Ich arbeite als Projektleiter in den<br />

Bereichen Amtliche Vermessung <strong>und</strong><br />

Ingenieurvermessung. Meine Arbeiten<br />

sind über das gesamte Arbeitsspektrum<br />

in diesen beiden Bereichen<br />

verteilt. Sie beinhalten neben Spezialaufgaben<br />

der amtlichen Vermessung<br />

auch Deformationsvermessungen,<br />

Bauabsteckungen, Terrainmodelle <strong>und</strong><br />

Bahnvermessung.<br />

Was gefällt Ihnen am besten / was<br />

fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?<br />

Die Zusammenarbeit mit den<br />

ver schiedenen K<strong>und</strong>en in allen<br />

Arbeitsbereichen ist eine grosse<br />

Herausforderung <strong>und</strong> erfordert<br />

teil weise grosse Flexibilität. Meine<br />

Arbeit bietet mir einen sehr guten<br />

Mix aus Büroarbeit <strong>und</strong> Arbeiten<br />

im Feld.<br />

Tipps fürs <strong>Studium</strong>?<br />

Nutzt die Chancen, die euch angeboten<br />

werden. Das Praktikum im<br />

7. Semester hat mir persönlich<br />

sehr viel gebracht <strong>und</strong> ich empfehle<br />

dieses auch unbedingt weiter.<br />

«Das Praktikum<br />

im 7. Semester hat<br />

mir persönlich<br />

sehr viel gebracht.»<br />

Florian Buol<br />

Projektleiter<br />

Gr<strong>und</strong>er Ingenieure AG<br />

Burgdorf<br />

11


«Eine der grössten<br />

Herausforderungen<br />

ist die optimale<br />

Koordination der<br />

Messeinsätze mit<br />

dem Bauablauf. »<br />

Daniela Fasler Isch<br />

Projektleiterin<br />

AlpTransit Gotthard AG, Luzern<br />

Warum haben Sie sich für den<br />

Studiengang <strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong><br />

entschieden?<br />

Ich habe den Studiengang <strong>Geomatik</strong><br />

gewählt, weil dieser eine sehr<br />

vielfältige Fächerkombination<br />

anbietet. Im Studienplan sind<br />

einerseits technik- <strong>und</strong> computerorientierte<br />

Fächer (z. B. Geodätische<br />

Messtechnik, Geografische Informationssysteme),<br />

andererseits auch<br />

<strong>Planung</strong>s- <strong>und</strong> grafische Fächer<br />

(Raumplanung, Kartografie) im<br />

Angebot.<br />

Worin sehen Sie die Stärke des<br />

Studiengangs?<br />

Aufgr<strong>und</strong> der überschaubaren<br />

Studentenzahl in der <strong>Geomatik</strong> habe<br />

ich am meisten von der persönlichen<br />

Betreuung durch die Professoren <strong>und</strong><br />

Assistierenden sowie vom umgänglichen<br />

Kontakt zu den Mitstudenten<br />

profitiert.<br />

Was hat Ihnen am <strong>Studium</strong> am<br />

besten gefallen?<br />

Das <strong>Geomatik</strong>-<strong>Studium</strong> ist sehr<br />

abwechslungsreich, da neben den<br />

Vorlesungen viele Übungen, oft auch<br />

draussen im Feld, angeboten werden.<br />

Zudem wird das selbständige Arbeiten<br />

durch verschiedene grössere <strong>und</strong><br />

kleinere Projektarbeiten gefördert.<br />

Wo arbeiten Sie heute, <strong>und</strong> was ist<br />

der Inhalt Ihrer Arbeit?<br />

Seit meinem Studienabschluss im<br />

Januar 2008 arbeite ich bei der<br />

AlpTransit Gotthard AG als Projektleiterin<br />

Vermessung. Ich bin für<br />

die leistungs-, kosten- <strong>und</strong> termingerechte<br />

<strong>Planung</strong> <strong>und</strong> Realisierung der<br />

Vermessungsarbeiten im Projekt<br />

AlpTransit, Achse Gotthard, zuständig.<br />

Eine der grössten Herausforderungen<br />

ist die optimale Koordination der<br />

Messeinsätze mit dem Bauablauf.<br />

Überraschungen gehören auf Grossbaustellen<br />

zum Alltag. Dies macht<br />

meine Arbeit besonders spannend.<br />

Im <strong>Studium</strong> wie auch in der Arbeitswelt<br />

sind Frauen in diesem Fachbereich<br />

in der Minderheit. Wie erleben<br />

Sie das?<br />

Im <strong>Geomatik</strong>studium war ich als<br />

Frau vollständig integriert <strong>und</strong><br />

akzeptiert. In der Arbeitswelt wird<br />

kaum zwischen Ingenieuren <strong>und</strong><br />

Ingenieurinnen unterschieden.<br />

Schliesslich gibt es immer mehr<br />

Frauen im Beruf, die Akzeptanz ist<br />

stetig gewachsen. Auf Baustellen<br />

sind die Umgangsformen manchmal<br />

etwas rauer, es wird aber nicht<br />

speziell zwischen Männern <strong>und</strong><br />

Frauen unterschieden.<br />

Gotthard-Basistunnel:<br />

Installationsplatz Erstfeld<br />

12


Landeskarten-<br />

Massstabsreihe<br />

Warum haben Sie den Studiengang<br />

<strong>Geomatik</strong> gewählt?<br />

Das war für mich bereits in der<br />

Primarschulzeit klar. Damals war mir<br />

die Vermessung bekannt <strong>und</strong> mir<br />

gefiel neben der Technik vor allem die<br />

Abwechslung von Feldarbeiten <strong>und</strong><br />

Bürotätigkeit. Natürlich hat sich das<br />

mit meiner Spezialisierung im Bereich<br />

der Geoinformatik etwas relativiert.<br />

Weshalb haben Sie sich für ein<br />

Doktorat entschieden?<br />

Als Assistent bin ich im Rahmen eines<br />

internationalen Forschungsprojekts<br />

ins Doktorat «gerutscht». Für mich ein<br />

Glücksfall – so konnte ich mich<br />

spezialisieren <strong>und</strong> einen Beitrag zum<br />

wissenschaftlichen Fortschritt leisten.<br />

Wie haben Sie die Studien- <strong>und</strong><br />

Doktoratszeit erlebt?<br />

Im <strong>Studium</strong> habe ich vor allem<br />

die vielseitige Ausbildung <strong>und</strong> das<br />

familiäre Umfeld eines kleinen<br />

Studiengangs sehr geschätzt. Im<br />

Doktorat waren es internationale<br />

Kontakte <strong>und</strong> die Möglichkeit, zu<br />

publizieren oder an Konferenzen<br />

neuste Erkenntnisse auszutauschen.<br />

Wo arbeiten Sie heute, <strong>und</strong> was ist<br />

der Inhalt Ihrer Arbeit?<br />

Ich bin als «Projektkoordinator<br />

Datenharmonisierung» beim B<strong>und</strong>esamt<br />

für Landestopografie swisstopo<br />

angestellt. In meiner Tätigkeit trage<br />

ich zur Realisierung der nationalen<br />

Geodateninfrastruktur bei. Im Bereich<br />

Geodatenmodelle <strong>und</strong> Geodienste<br />

koordiniere <strong>und</strong> berate ich die<br />

Tätig keiten der beteiligten B<strong>und</strong>esstellen.<br />

Was gefällt Ihnen besonders gut<br />

an Ihrer Arbeit?<br />

Ich finde insbesondere die Vernetzung<br />

sehr spannend. Das Spannungsfeld<br />

zwischen technischen Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> bisweilen politischen<br />

Rahmenbedingungen machen meine<br />

Arbeit äusserst interessant. Hinzu<br />

kommt der Einsatz aktuellster<br />

Technologie im Bereich WebGIS <strong>und</strong><br />

Geodienste.<br />

Können Sie Maturandinnen<br />

<strong>und</strong> Maturanden das <strong>Studium</strong><br />

empfehlen?<br />

Unbedingt! Die Mischung aus Technik<br />

<strong>und</strong> Natur verb<strong>und</strong>en mit ingenieurmässiger<br />

Kreativität <strong>und</strong> projektorientiertem<br />

Arbeiten machen das<br />

<strong>Studium</strong> in <strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong><br />

sehr interessant <strong>und</strong> attraktiv.<br />

Dr. Peter Staub<br />

Projektkoordinator<br />

B<strong>und</strong>esamt für Landestopografie<br />

swisstopo, Wabern<br />

«Das Spannungsfeld<br />

zwischen technischen<br />

Heraus forderungen<br />

<strong>und</strong><br />

bisweilen politischen<br />

Rahmenbedingungen<br />

machen meine<br />

Arbeit äusserst<br />

interessant.»<br />

13


«Die ersten<br />

Semester zusammen<br />

mit Bau- <strong>und</strong><br />

Umwelt ingenieuren<br />

sind sehr vielseitig. »<br />

Noemi Neuenschwander<br />

Doktorandin<br />

Institut für Raum- <strong>und</strong><br />

Landschaftsentwicklung, <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Warum haben Sie sich für den<br />

Studiengang <strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong><br />

entschieden?<br />

Mir war immer klar, dass ich ein<br />

<strong>Studium</strong> wählen will, welches<br />

ver schiedene Fachrichtungen abdeckt<br />

<strong>und</strong> doch eine technische Hauptrichtung<br />

hat. So habe ich mit<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong> das ideale<br />

<strong>Studium</strong> gef<strong>und</strong>en.<br />

Wie haben Sie die Studienzeit<br />

erlebt?<br />

Die ersten Semester zusammen mit<br />

Bau- <strong>und</strong> Umweltingenieuren sind<br />

sehr vielseitig. Erst in den höheren<br />

Semestern findet eine Vertiefung in<br />

eine der Fachrichtungen statt. Mit<br />

Umweltplanung habe ich eine sehr<br />

lebensnahe Fachrichtung gewählt.<br />

Worüber haben Sie Ihre Masterarbeit<br />

geschrieben?<br />

Im Rahmen meiner Masterarbeit<br />

habe ich ein Verfahren zur Bewertung<br />

von städtischen Grünflächen untersucht.<br />

Das Verfahren wurde vor über<br />

zehn Jahren für die Stadt Pisa entwickelt<br />

mit dem Ziel, die bisher wenig<br />

beachteten urbanen Grünflächen<br />

zu erfassen <strong>und</strong> damit eine Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Verbesserung der Qualität<br />

der Stadt zu schaffen. Ich habe eine<br />

Applikation entwickelt, um die<br />

Daten erfassung mit dem Mobiltelefon<br />

zu ermöglichen, so dass sie auch<br />

durch direkt betroffene Anwohner<br />

ausgeführt werden könnte.
<br />

Weshalb haben Sie sich für ein<br />

Doktorat entschieden? Worin sehen<br />

Sie die Vorteile eines Doktorats?<br />

Im Bereich der Umweltplanung sehen<br />

wir uns immer neuen Problemen<br />

gegenüber, die unser Leben mehr<br />

oder weniger direkt betreffen. Viele<br />

Fragen sind ungelöst <strong>und</strong> es tauchen<br />

immer mehr neue auf. Ich empfinde<br />

es als sehr spannend, mich mit<br />

meiner Umwelt zu beschäftigen <strong>und</strong><br />

Konzepte zu entwickeln, wie wir<br />

diese verbessern können.<br />

Was gefällt Ihnen am besten an<br />

Ihrer jetzigen Tätigkeit?<br />

Die Arbeit hier am Institut ist sehr<br />

vielseitig <strong>und</strong> interessant. Neben der<br />

Diss sorgen Vorlesungen <strong>und</strong> Studentenarbeiten<br />

für einen Ausgleich.<br />

Welche Tipps würden Sie Studienanfängern<br />

geben?<br />

Geniess das <strong>Studium</strong>, es ist eine<br />

schöne Zeit, die schnell vorbei geht.<br />

14<br />

3D-Visualisierung einer<br />

Lawinenschutzverbauung in<br />

Andermatt


Warum haben Sie sich für<br />

den Studiengang <strong>Geomatik</strong><br />

entschieden?<br />

Für mich war schon immer klar, dass<br />

ich ein Ingenieurstudium an der <strong>ETH</strong><br />

in Angriff nehmen wollte. Der Studiengang<br />

<strong>Geomatik</strong> begeisterte mich dabei<br />

durch seine Vielfältigkeit am<br />

stärksten. Der grosse Bogen zwischen<br />

Vermessung, GIS, <strong>Planung</strong> <strong>und</strong> Kulturtechnik<br />

faszinierte mich.<br />

Woher wussten Sie, dass Sie den<br />

richtigen Studiengang gewählt<br />

haben?<br />

Nach dem ersten Semester wusste<br />

ich, dass ich den richtigen Studiengang<br />

gewählt hatte. Die Abwechslung<br />

zwischen Vorlesungen <strong>und</strong> Übungen<br />

sowie die kollegiale Atmosphäre<br />

unter den Mitstudierenden liessen<br />

mich nie an meiner Wahl zweifeln.<br />

Wem würden Sie ein Doktorat<br />

empfehlen?<br />

Das Doktorat empfehle ich Studierenden,<br />

die sich gerne intensiv <strong>und</strong> über<br />

längere Zeit mit einem Forschungsthema<br />

beschäftigen möchten. Eine<br />

wichtige Voraussetzung für ein Doktorat<br />

ist dabei eine gewisse Hartnäckigkeit,<br />

mit der das Ziel der Dissertation<br />

verfolgt wird. Man muss sich auch<br />

nach Rückschlägen immer wieder<br />

erneut motivieren können.<br />

Wo arbeiten Sie heute, <strong>und</strong> was ist<br />

der Inhalt Ihrer Arbeit?<br />

Ich arbeite als Applikationsingenieur<br />

im Produktmanagement bei Leica<br />

Geosystems in Heerbrugg. Wir entwickeln<br />

<strong>und</strong> produzieren Vermessungsinstrumente<br />

für den weltweiten<br />

Markt. Meine Aufgaben sind sehr vielfältig.<br />

So definiere ich als Applikationsingenieur<br />

einerseits die Instrumente<br />

von morgen, bin also stark in den Entwicklungsprozess<br />

für neue Produkte<br />

eingeb<strong>und</strong>en. Andererseits bin ich<br />

auch im engen Kontakt mit unseren<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> berate <strong>und</strong> unterstützte<br />

die Vermessungsfachleute beim<br />

Einsatz unserer Instrumente.<br />

Was gefällt Ihnen am besten / was<br />

fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?<br />

An meiner Arbeit faszinieren mich<br />

das internationale Umfeld <strong>und</strong> die<br />

Möglichkeit, sich mit den neusten<br />

<strong>und</strong> zukunftsweisenden Technologien<br />

zu beschäftigen.<br />

Welche persönlichen Eigenschaften<br />

finden Sie wichtig für einen<br />

Ingenieur?<br />

Man darf als Ingenieur keine Angst<br />

vor Problemen haben. Ein Ingenieur<br />

muss Probleme verstehen <strong>und</strong> sie<br />

anschliessend lösen können. Der<br />

Ingenieur wird täglich mit neuen<br />

Problemen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

konfrontiert. Dies macht die tägliche<br />

Arbeit sehr spannend <strong>und</strong> abwechslungsreich.<br />

«Der grosse Bogen<br />

zwischen Vermessung,<br />

GIS, <strong>Planung</strong><br />

<strong>und</strong> Kulturtechnik<br />

faszinierte mich.»<br />

Dr. Hans-Martin Zogg<br />

Applications Engineer<br />

Leica Geosystems AG, Heerbrugg<br />

Was raten Sie zukünftigen<br />

Studierenden?<br />

Sie sollen sich stets mit Freude an<br />

neue Herausforderungen heranwagen<br />

<strong>und</strong> nicht schon vorher aufgeben –<br />

<strong>und</strong> sich natürlich für ein <strong>Geomatik</strong>-<br />

<strong>Studium</strong> entscheiden.<br />

50m-Kalibrierungsstrecke für<br />

geodätische Instrumente<br />

15


Weitere Informationen<br />

Studiengang <strong>Geomatik</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Planung</strong>:<br />

www.geomatik.ethz.ch<br />

Studiensekretariat<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong><br />

Postfach 184, HIL E 31.1<br />

Wolfgang-Pauli-Strasse 15<br />

CH-8093 <strong>Zürich</strong><br />

Tel. +41 (0)44 633 22 79<br />

Tel. +41 (0)44 633 12 43<br />

geomatik@baug.ethz.ch<br />

Y <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong>:<br />

www.ethz.ch<br />

Y Departement Bau, Umwelt <strong>und</strong><br />

<strong>Geomatik</strong>:<br />

www.baug.ethz.ch<br />

Y Studieren an der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong>:<br />

www.ethz.ch/prospectives<br />

Y Zulassung zum <strong>Studium</strong>:<br />

www.rektorat.ethz.ch<br />

zulassungsstelle@rektorat.ethz.ch<br />

Y Stipendien:<br />

www.rektorat.ethz.ch<br />

stipendien@rektorat.ethz.ch<br />

Y Unterkunft:<br />

www.wohnen.ethz.ch<br />

www.woko.ch<br />

Y Sport:<br />

www.asvz.ch<br />

Y <strong>Zürich</strong> Tourismus:<br />

www.zuerich.com<br />

Ausgabe: August 2010<br />

Bildnachweis: AlpTransit Gotthard AG, European Space Agency ESA (P. Carril), Bildarchiv Departement Bau, Umwelt <strong>und</strong> <strong>Geomatik</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!