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Projektskizze Bedarfsbestimmung - VOJA

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<strong>Bedarfsbestimmung</strong> Kinder- und Jugendarbeit<br />

<strong>Projektskizze</strong><br />

Weisse Woche Huttwil, 04. November 2010<br />

Prof. Dr. Stefan Schnurr<br />

Julia Gerodetti, B.A. Soziale Arbeit<br />

Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

Hochschule für Soziale Arbeit<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe<br />

Thiersteinerallee 57<br />

4053 Basel<br />

Tel. 061 337 27 83/33


Inhalt<br />

1. Rahmen und Kontext<br />

2. Zielsetzungen<br />

3. Nutzen für die Praxis<br />

4. Konzeptionelle Überlegungen<br />

5. Vorüberlegungen: Verfahrensschritte bei der <strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

----- Diskussion------<br />

1. Das Ergebnismodell<br />

2. Vorüberlegungen: Entwicklungsprojekt<br />

3. Diskussion<br />

Literatur<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

2


1 Rahmen und Kontext<br />

– Bedarfe sind das Ergebnis von Interpretationen, von fachlichen und politischen<br />

Aushandlungen<br />

– Bedarfe werden bestimmt<br />

– <strong>Bedarfsbestimmung</strong>en haben immer eine normative Komponente („wie sollen<br />

Kinder und Jugendliche aufwachsen? Welche Angebote sollen sie nutzen<br />

können?“)<br />

– Grundfragen bei der Bestimmung von Bedarfen:<br />

– Wer? - Wer ist beteiligt? - Wer entscheidet?<br />

– Auf welcher Datenbasis? Welche Informationen gelten als bedeutsam?<br />

– Wie? – Wie wird vorgegangen?<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

3


1 Rahmen und Kontext<br />

<strong>Bedarfsbestimmung</strong> ist Teil eines umfassenderen Planungsprozesses.<br />

Dabei sind folgenden Fragen zu beantworten:<br />

- Was gibt es schon an OKJA im Planungsgebiet? (Bestand)<br />

- Welche Wirkungen und Ergebnisse sollen erreicht werden?<br />

- Wie und wodurch können die erwünschten Wirkungen und Ergebnisse erreicht<br />

werden? (Welche können überhaupt erreicht werden?)<br />

- Was braucht es an Ressourcen, Strukturen und Angeboten damit die<br />

erwünschten Wirkungen und Ergebnisse erreicht werden können? Was davon<br />

fehlt und ist neu zu entwickeln?<br />

Erforderlich:<br />

- Bestimmungsgrössen für Quantität und Qualität von Ergebnissen/Wirkungen<br />

- Bestimmungsgrössen für Quantität und Qualität von Ressourcen, Strukturen<br />

und Angeboten<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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1 Rahmen und Kontext - Planung von Angeboten der OKJA<br />

Angebotsplanung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) –<br />

Grundverständnis<br />

– Planung ist ein politischer Prozess (Bolay/Herrmann 1995; Stork 1995; 2010)<br />

– Keine exklusive Aufgabe von Experten (Wissenschaftler/innen,<br />

Jugendarbeitende) oder Politiker/innen oder Leistungserbringern (Vereine,<br />

Jugendhäuser, Träger)<br />

– Verschiedene Anspruchsgruppen und Nutzergruppen sind zu beteiligen:<br />

Kinder und Jugendliche (als Nutzerinnen/Nutzer)<br />

Jugendarbeitende (als Expertinnen/Experten)<br />

Politik (als gewählte Vertreter/innen)<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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1 Rahmen und Kontext - Einordnung des geplanten Verfahrens zur<br />

Bestimmung von Bedarfen in der OKJA<br />

Drei Bezugs-“Philosophien“ der Angebotsplanung<br />

- Kommunikativ-partizipative Planungskonzeptionen (Herrmann 2002)<br />

- Beteiligung als konstitutives Merkmal<br />

- Sozialraumorientierte Planungskonzeptionen (ebd.)<br />

- Einbezug des sozialräumlichen Blicks: z.B. wie nutzen Heranwachsende<br />

Plätze, Räume, Angebote? Welche Mobilitätsradien haben<br />

Kinder/Jugendliche? usw.<br />

- Ergebnisorientierte / wirkungsorientierte Planungskonzeption<br />

- Welche Bedingungen des Aufwachsens brauchen Kinder und Jugendliche?<br />

- Welche Gelegenheiten Bildungsgelegenheiten, Zugangs- und<br />

Nutzungschancen brauchen sie?<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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1 Rahmen und Kontext<br />

Bezug zum Vorgängerprojekt<br />

- voja und FH Solothurn Nordwestschweiz<br />

- „Entwicklung eines Modells zur Erhebung des Bedarfs an Offener Kinder- und<br />

Jugendarbeit“ (Sommerfeld/Hofer 2004)<br />

- Vorgängerprojekt: Wissenschaftler erarbeiten auf breiter empirischer<br />

Datenbasis, worin der Bedarf besteht<br />

- Geplantes Projekt: Wissenschaftler erarbeiten mit Akteuren aus der Offenen<br />

Jugendarbeit ein Verfahren zur <strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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1 Rahmen und Kontext<br />

Was bisher geschah …<br />

- Zwei Arbeitstreffen von Mitarbeitenden / Vertreterinnen und Vertreter<br />

- voja<br />

- Hochschule für Soziale Arbeit FHNW<br />

- HSA FHNW hat <strong>Projektskizze</strong> erarbeitet und grünes Licht für Weiterarbeit<br />

- Ideen, Vorüberlegungen zur Finanzierung<br />

- Einladung zur Weissen Woche: Feedback abholen (= VON IHNEN)<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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2 Zielsetzungen<br />

a.) Entwicklung eines Verfahrens, das<br />

– Den lokalen Bedarf an OKJA in Qualität und Quantität bestimmt<br />

– Die Ergebnisse der <strong>Bedarfsbestimmung</strong> dokumentiert und begründet<br />

– Selbständig durch Jugendarbeitende umsetzbar ist<br />

Zielprodukt: Prozessmanual für Jugendarbeitende<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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2 Zielsetzungen<br />

b.) Entwicklung eines Katalogs von Wirkungen<br />

– Die als erwünschte Wirkungen von OKJA gelten können<br />

– Erzielbar sind (unter den durchschnittlich anzutreffenden Bedingungen)<br />

Zielprodukt: Ergebnismodell der OKJA<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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3 Nutzen für die Praxis<br />

a.) Prozessmanual ermöglicht/dient:<br />

– Orientierung für begründete <strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

– Selbständige Durchführung<br />

– Expliziert den bestehenden Bedarf<br />

– Argumentationsgrundlage gegenüber Träger/Geldgeber<br />

– Referenzrahmen für Planungs- und Entwicklungsprozesse<br />

b.) Ergebnismodell ermöglicht/dient:<br />

– Beschreiben und Explizieren von erwünschten und erwartbaren Wirkungen<br />

– Argumentationsgrundlage gegenüber Kostenträgern<br />

– Argumente zur Begründung der OKJA und ihrer Konzepte<br />

– Referenzrahmen für Planungs- und Entwicklungsprozesse<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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4 Konzeptionelle Überlegungen<br />

Kooperative Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft:<br />

- Wissenschaftlich abgestütztes Verfahren<br />

- Erfolgreiche Anwendung des Verfahrens in der Praxis<br />

- Implizites Wissen der Jugendarbeitenden in explizites Wissen<br />

transformieren<br />

- Neues erweitertes Wissen gemeinsam generieren<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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4 Konzeptionelle Überlegungen<br />

Orientierung des Verfahrens:<br />

- Modelle sozialraumorientierter und partizipativer Planung von Angeboten für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

- Handlungsformen, die Kinder und Jugendliche aktivieren und beteiligen<br />

- Merkmale von Partizipation (Knauer/Sturzenhecker 2005) als Bestandteil<br />

des Verfahrens<br />

- Wissenschaftlich abgestützte Annahmen über erwartbare Wirkungen von<br />

Angeboten der OKJA<br />

- Begrenzt sich nicht nur auf die <strong>Bedarfsbestimmung</strong>, schliesst Vorstrukturierung von<br />

Prozessen der Konzeptentwicklung und Umsetzung ein.<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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5 Vorüberlegungen zu den Verfahrensschritten der<br />

<strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

1. Bestandesaufnahme<br />

2. <strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

3. Konzeptentwicklung<br />

4. Sicherung der politischen Unterstützung und der Ressourcen<br />

-----------------------------<br />

5. Umsetzung<br />

6. Auswertung / Evaluation<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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5 Vorüberlegungen zu den Verfahrensschritten der<br />

<strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

Verfahrensschritt<br />

Inhalt<br />

1. Bestandesaufnahme Sozialstrukturdaten<br />

Infrastrukturdaten<br />

Erfahrungen und Wissen der<br />

Jugendarbeitsexpertinnen und -experten<br />

Einschätzungen von Schlüsselpersonen<br />

Wünsche, Interessen, Bedürfnisse von Kindern und<br />

Jugendlichen (Nutzerinteressen)<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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5 Vorüberlegungen zu den Verfahrensschritten der<br />

<strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

Verfahrensschritt<br />

Inhalt<br />

2. <strong>Bedarfsbestimmung</strong> Abgleich der Informationen über den<br />

- Bestand mit dem<br />

- "Ergebnismodell / Günstige Bedingungen des<br />

Aufwachsens"<br />

unter Einbezug der Informationen über<br />

Nutzerinteressen und Einschätzungen von<br />

Schlüsselpersonen<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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5 Vorüberlegungen zu den Verfahrensschritten der<br />

<strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

Verfahrensschritt<br />

Inhalt<br />

3. Konzeptentwicklung Entwicklung von Angeboten / Programmen /<br />

Handlungsweisen<br />

Planung<br />

Bestimmung von erforderlichen Ressourcen<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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5 Vorüberlegungen zu den Verfahrensschritten der<br />

<strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

Verfahrensschritt<br />

4. Sicherung der<br />

politischen<br />

Unterstützung und<br />

der Ressourcen<br />

Inhalt<br />

Erstellen von Argumentarien<br />

Einmischung in Prozesse der politischen<br />

Entscheidungsfindung<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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5 Vorüberlegungen zu den Verfahrensschritten der<br />

<strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

Nachfolgende Schritte:<br />

Verfahrensschritt<br />

Inhalt<br />

5. Umsetzung Einführung der Angebote<br />

6. Auswertung /<br />

Evaluation<br />

Umsetzung der Programme etc.<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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Diskussion<br />

- Wie kommt das bei Ihnen an?<br />

- Sehen Sie in einem <strong>Bedarfsbestimmung</strong>sverfahren - wie oben beschrieben -<br />

einen Nutzen? Können Sie so etwas gebrauchen?<br />

- Was ist plausibel? Was nicht?<br />

- Haben Sie Interesse, an der Entwicklung mitzuarbeiten?<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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6 Das Ergebnismodell<br />

– Mit der Einführung eines Ergebnismodells in die Angebotsplanung betritt das<br />

geplante Verfahren Neuland<br />

– Entwicklungsaufgabe – wir stehen am Anfang<br />

– Inspiration und Muster: das Ergebnismodell von „Gesundheitsförderung<br />

Schweiz“<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

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Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

22


Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

23


6 Das Ergebnismodell<br />

– „Gesundheit“ ist als allgemeiner Zielbegriff für Offene Kinder- und<br />

Jugendarbeit nicht angemessen - Was dann?<br />

– Vorschlag: Handlungsbefähigungen und Verwirklichungschancen von<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

– Wissenschaftliche Fundierung<br />

– Capabilities-Ansatz (Sen 2000; Nussbaum 1999; Otto/Ziegler 2008; Albus et al. 2010)<br />

– Theorie und Empirie der Kinder- und Jugendarbeit (z.B. Scherr/Delmas 2005; Müller et al.<br />

2005; Fauser et al. 2006; Cloos et al. 2007; Schulz 2010)<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

24


6 Das Ergebnismodell<br />

Grundzüge des Capabilities-Ansatzes (Albus et al. 2010; 118f)<br />

– Reale Freiheit und Wohlergehen („Well-Being“) als Leitbegriffe von Sozialer Arbeit und<br />

Wohlfahrtsproduktion – und damit auch von OKJA<br />

– Das übergreifende Ziel: Gewährleisten, dass (junge) Menschen, die<br />

Handlungsbefähigungen und Ressourcen erwerben, die es ihnen ermöglichen, ein<br />

Leben zu führen, das ihren Vorstellungen bestmöglich entspricht<br />

– Normativ? Ja – aber nicht in Bezug auf einen bestimmten Lebensstil, eine bestimmte<br />

Lebensweise, bestimmte Fähigkeiten („Employability“), sondern in Bezug auf die<br />

gleiche Verteilung von Freiheiten („Befähigungsgerechtigkeit“)<br />

– Wohlergehen und Reale Freiheit werden nicht als Güter konzipiert, die „erst später“<br />

realisiert werden können – sie müssen (auch in den Angeboten) schon jetzt verwirklicht<br />

sein<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

25


6 Das Ergebnismodell – Capabilities (Nussbaum 1999)<br />

1. Life: Die Fähigkeit, ein volles Menschenleben bis zum Ende zu führen;<br />

2. Bodily Health: Gesundheit insbesondere als Ernährung, Wohnen, Sexualität und Mobilität;<br />

3. Bodily Integrity: Fähigkeit, unnötigen Schmerz zu vermeiden und freudvolle Erlebnisse zu haben;<br />

4. Senses, Imagination and Thought: Fähigkeit, fünf Sinne zu benutzen, sich etwas vorstellen und denken zu<br />

können;<br />

5. Emotions: Bindungen zu Dingen und Personen einzugehen, zu lieben, zu trauern, Sehnsucht und<br />

Dankbarkeit zu empfinden;<br />

6. Practical Reason: Sich Vorstellungen vom Guten zu machen und kritisch über die eigene Lebensplanung<br />

nachzudenken;<br />

7. Affiliation: Für andere und bezogen auf andere zu leben, verschiedene Formen familiärer und sozialer<br />

Beziehungen einzugehen;<br />

8. Other Species: Verbundenheit mit Tieren und Pflanzen und der ganzen Natur zu (er-) leben;<br />

9. Play: Fähigkeit zu lachen, zu spielen und Freude an Erholung zu haben;<br />

10.Control over One´s Environment: Das eigene Leben und nicht das eines anderen zu leben; 10.a. Fähigkeit,<br />

sein eigenes Leben in seiner eigenen Umgebung und seinem eigenen Kontext zu leben<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

26


6 Das Ergebnismodell<br />

Übertragung des Capabilities-Ansatzes in einer Untersuchung zu den Wirkungen von<br />

Kinder- und Jugendhilfe (Albus et al. 2010; 118 f):<br />

1. Gesundheit<br />

2. Wohnen und Leben<br />

3. Körperliche Integrität<br />

4. Bildung<br />

5. Fähigkeit zu Emotionen (Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeitserleben)<br />

6. Vernunft und Reflexion (Entwicklung des eigenen Lebensentwurfs, Orientierung an<br />

Werten und Normen, Sinn und Identität finden)<br />

7. Zugehörigkeit<br />

8. Zusammenleben<br />

9. Kreativität, Spiel und Erholung<br />

10. Kontrolle über die eigene Umgebung<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

27


6 Das Ergebnismodell<br />

– Die Idee: diese sehr abstrakten Dimensionen auf die spezifischen<br />

Möglichkeiten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit beziehen<br />

– Was kann OKJA dazu beitragen, dass diese Güter als Voraussetzungen, ein<br />

„gutes Leben“ zu führen gewährleistet sind?<br />

– Was bedeutet das für diese Gemeinde?<br />

– Wie muss sie ausgestattet sein?<br />

– Wie muss das Angebot aussehen?<br />

– OKJA nicht überfrachten!<br />

– Deshalb: Bezugnahme auf wissenschaftliche Studien zur Frage der möglichen<br />

Wirkungen und des möglichen Nutzens von OKJA<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

28


6 Das Ergebnismodell<br />

Untersuchung zu Leistungen Offener Jugendarbeit aus Sicht jugendlicher<br />

NutzerInnen (Scherr/Delmas 2005):<br />

1. Räume für selbstbestimmte Gesellung, in ungezwungenem Kontakt zu<br />

päd. Bezugspersonen<br />

2. Projekte und Aktionen zu sie bewegenden Themen, die eröffnen,<br />

selbsttätig Kompetenzen anzueignen<br />

3. Lernen aus der Begegnung zwischen unterschiedlichen Jugendlichen<br />

/Jugendszenen<br />

4. Lernen eigenverantwortlicher, konstruktiver Konfliktregelung<br />

5. (begrenzte) Übernahme von Verantwortung<br />

Schnurr HSA FHNW 25.11.2010<br />

29


6 Das Ergebnismodell<br />

Untersuchung zu Bildungspotenzialen von Jugendarbeit (Müller et. al.<br />

2005):<br />

1. Lernort für differenzierte Beziehungsformen<br />

2. Erprobungsraum für geschlechtliche Identität<br />

3. Ort interkultureller Erfahrungen<br />

4. Aneignungsort für Kompetenzen<br />

5. Ort der Erprobung von Verantwortungsübernahme und Engagement<br />

6. Ort ästhetischer Selbstinszenierung<br />

Schnurr HSA FHNW 25.11.2010<br />

30


6 Das Ergebnismodell<br />

Zusammenfassung der geplanten Schritte zu einem Ergebnismodell:<br />

– Wohlergehen / Handlungsbefähigung und Verwirklichungschancen als Leitbegriffe<br />

– Die abstrakten Dimensionen des Wohlergehens und der Voraussetzungen für<br />

Verwirklichung konkretisieren<br />

– Daraus Bestimmungsgrössen „günstiger Bedingungen des Aufwachsens“ entwickeln<br />

– Auf die spezifischen Möglichkeiten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit beziehen<br />

– Ergebnisse und Wirkungen von Offener Kinder- und Jugendarbeit als „Sollkonzept“,<br />

das mit dem „Ist-Zustand“ abgeglichen werden kann<br />

– Leitfrage für die Planung: Welche Ressourcen und Konzepte braucht es, damit OKJA<br />

ihren Beitrag zur Gewährleistung von Verwirklichungschancen für Kinder und<br />

Jugendliche in dieser Gemeinde leisten kann?<br />

Schnurr HSA FHNW 25.11.2010<br />

31


7 Vorüberlegungen zu Entwicklungsprojekt – Phase 1<br />

Sicherung Finanzierung, Vereinbarungen HSA <strong>VOJA</strong><br />

Literaturstudium<br />

Entwicklung Ergebnismodell<br />

HSA<br />

Entwicklung eines Rahmenkonzepts für Bestandesaufnahme und<br />

<strong>Bedarfsbestimmung</strong> - Planung der Schritte (1) Bestandesaufnahme - (2)<br />

<strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

Entwicklung eines Rahmenkonzepts für Konzeptentwicklung und<br />

Sicherung der poltischen Unterstützung und der Ressourcen - Planung<br />

der Schritte (3) Angebots- und Konzeptentwicklung - (4) Sicherung der<br />

politischen Unterstützung und der Ressourcen<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe<br />

25.11.2010 32


7 Vorüberlegungen zu Entwicklungsprojekt – Phase 2<br />

Workshop 1: Diskussion und Weiterentwicklung des Ergebnismodells<br />

und des Rahmenkonzepts für Bestandesaufnahme und<br />

<strong>Bedarfsbestimmung</strong> (1) - (2)<br />

Workshop 2: "Realitätsprüfung" und ggf. Anpassung des Konzepts zur<br />

Ermittlung von Sozialstrukturdaten<br />

Entwicklung von Indikatoren und Verfahren für die Beschreibung der<br />

lokalen Infrastruktur für Kinder und Jugendliche<br />

HSA<br />

<strong>VOJA</strong><br />

Workshop 3: Partizipative Verfahren der Bedarfsermittlung mit Kindern<br />

und Jugendlichen<br />

HSA<br />

<strong>VOJA</strong><br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe<br />

25.11.2010 33


7 Vorüberlegungen zu Entwicklungsprojekt – Phase 3<br />

Probelauf: Erprobung des Verfahrens in den Schritten<br />

(1) Bestandesaufnahme und (2) <strong>Bedarfsbestimmung</strong><br />

<strong>VOJA</strong><br />

Wissenschaftliche Begleitung des Verfahrens in den Schritten<br />

(1) Bestandesaufnahme und (2) <strong>Bedarfsbestimmung</strong> HSA<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe<br />

25.11.2010 34


7 Vorüberlegungen zu Entwicklungsprojekt – Phase 4<br />

Workshop 4: Angebots- und Konzeptentwicklung<br />

Workshop 5: Sicherung der politischen Unterstützung und der<br />

Ressourcen<br />

HSA<br />

<strong>VOJA</strong><br />

Probelauf: Erprobung des Verfahrens in den Schritten (3) Angebots- und<br />

Konzeptentwicklung und (4) Sicherung der politischen Unterstützung<br />

und der Ressourcen<br />

<strong>VOJA</strong><br />

Wissenschaftliche Begleitung der Erprobung in den Schritten (3) und (4)<br />

HSA<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe<br />

25.11.2010 35


7 Vorüberlegungen zu Entwicklungsprojekt – Phase 5<br />

Auswertung der Erfahrungen bei der Erprobung der Schritte (3)<br />

Angebots- und Konzeptentwicklung und (4) Sicherung der politischen<br />

Unterstützung und der Ressourcen<br />

HSA<br />

Erste Auswertung des Gesamtprozesses HSA <strong>VOJA</strong><br />

Anpassung / Optimierung Ergebnismodell<br />

Anpassung / Optimierung Rahmenkonzept<br />

Gesamtbericht<br />

Prozessmanual<br />

HSA<br />

HSA<br />

Abschlussworkshop HSA <strong>VOJA</strong><br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe<br />

25.11.2010 36


8 Diskussion<br />

- Wie kommt das bei Ihnen an?<br />

- Fragen?<br />

- Kommentare?<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

37


Literatur<br />

Ackermann, Günter (2005). Das Ergebnismodell von Gesundheitsförderung Schweiz. Ein Wegweiser zur guten Praxis. In: Focus. (24). S. 14-17.<br />

URL: http://www.gesundheitsfoerderung.ch/pdf_doc_xls/d/gesundheitsfoerderung_und_praeventition/tipps_tools/Focus-Artikel-<br />

Ergebnismodell-d.pdf.<br />

Albus, Stefanie/Greschke, Heike/Klingler, Birte/Messmer, Heinz/Micheel, Heinz-Günter/Otto, Hans-Uwe/Polutta, Andreas (2009). Fazit der Evaluation<br />

zum Bundesmodellprogramm "Wirkungsorientierte Jugendhilfe". In: ISA Planung und Entwicklung (Hg.). Wirkungsorientierte Jugendhilfe Band<br />

09 - Praxishilfe zur wirkungsorientierten Qualifizierung der Hilfen zur Erziehung. Münster. URL: http://www.wirkungsorientiertejugendhilfe.de/seiten/material/wojh_schriften_heft_9.pdf.<br />

Bolay, Eberhard/Herrmann, Franz (1995) (Hg.). Jugendhilfeplanung als politischer Prozess. Beiträge zu einer Theorie sozialer Planung im<br />

kommunalen Raum. Neuwied - Kriftel - Berlin: Luchterhand.<br />

Cloos, Peter/Köngeter, Stefan/Müller, Burkhard/Thole, Werner (2009). Die Pädagogik der Kinder- und Jugendarbeit, 2. durchgesehen Aufl.<br />

Wiesbaden: VS.<br />

Deinet, Ulrich/Nörber, Martin/Sturzenhecker, Benedikt (2002). Kinder- und Jugendarbeit. In: Schröer, Wolfgang/Struck, Norbert/Wolff, Mechtild (Hg.).<br />

Handbuch Kinder- und Jugendhilfe. Weinheim - München: Juventa. S. 693-713.<br />

Deinet, Ulrich/Sturzenhecker, Benedikt (2005) (Hg.). Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit. 3., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage.<br />

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />

Fauser, Katrin/Fischer, Arthur/Münchmeier, Richard (2006). Jugendliche als Akteure im Verband. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung der<br />

Evangelischen Jugend Opladen - Farmington Hills: Budrich.<br />

Herrmann, Franz (2002). Jugendhilfeplanung. In: Schröer, Wolfgang/Struck, Norbert/Wolf, Mechtild (Hg.). Handbuch Kinder- und Jugendhilfe.<br />

Weinheim - München: Juventa. S. 869-882.<br />

Jordan, Erwin/Hansbauer, Peter/Merchel, Joachim/Schone, Reinhold (2001). Expertise Sozialraumorientierte Planung. Begründungen, Konzepte,<br />

Beispiele. In: e.V., Institut für Soziale Arbeit (Hg.). Im Auftrag der Regiestelle E&C der Stiftung SPI Sozialpädagogisches Institut Berlin.<br />

Münster:<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

38


Literatur<br />

Knauer, Raingard/Sturzenhecker, Benedikt (2005). Partizipation im Jugendalter. In: Hafeneger, Beno/Jansen, Mechtild M./Niebeling,<br />

Torsten (Hg.). Kinder- und Jugendpartizipation. Im Spannungsfeld von Interessen und Akteuren. Opladen - Farmington Hills:<br />

Budrich. S. 63-94.<br />

Müller, Burkhard/Schmidt, Susanne/Schulz, Marc (2005). Wahrnehmen können. Jugendarbeit und informelle Bildung. Freiburg i. Brsg.:<br />

Lambertus.<br />

Nussbaum, Martha C. (1999). Gerechtigkeit oder das gute Leben. Frankfurt am Main: Suhrkamp.<br />

Scherr, Albert/Delmas, Nadine (2005). Bildungspotenziale der Jugendarbeit. Ergebnisse einer explorativen emoirischen Studie. In:<br />

Deutsche Jugend. 53. Jg. (3). S. 105-109.<br />

Schrödter, Mark/Ziegler, Holger (2007). Was wirkt in der Kinder- und Jugendhilfe? Internationaler Überblick und Entwurf eines<br />

Indikatorensystems von Verwirklichungschancen. Münster: Institut für Soziale Arbeit.<br />

Sen, Amartya (2000). Ökonomie für den Menschen. München: dtv.<br />

Sommerfeld, Peter/Hofer, Marie Thérèse (2004). Wissenschaftlicher Schlussbericht des Projekts Entwicklung eines Modells zur<br />

Erhebung des Bedarfes an Offener Kinder- und Jugendarbeit. S. i-73. [Zugriffsdatum: 30.07.2010].<br />

Spencer, Brenda/Broesskamp-Stone, Ursel/Ruckstuhl, Brigitte/Ackermann, Günter/Spoerri, Adrian/Cloetta, Bernhard (2008). Modelling<br />

the results of health promotion activities in Switzerland: development of the Swiss Model for Outcome Classification in Health<br />

Promotion and Prevention. In: Health Promotion International. 23. Jg. (1). S. 86-97. URL:<br />

http://heapro.oxfordjournals.org/content/23/1/86.abstract. 10.1093/heapro/dam038.<br />

Stork, Remi (1995). Jugendhilfeplanung ohne Jugend? Chancen der Partizipation in der offenen Jugendarbeit. Münster: Votum.<br />

Institut Kinder- und Jugendhilfe 25.11.2010<br />

39

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