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Lehre & Forschung<br />
Lehre & Forschung<br />
Studierende entwickeln virtuelles Modell einer Werkzeugmaschine<br />
Eine neue, innovative<br />
Produkt idee sollte nahezu unmittelbar<br />
in ein fertiges Produkt<br />
umgesetzt werden, damit es<br />
schnellstmöglich vom Kunden<br />
gekauft werden kann. Die daraus<br />
abgeleitete Forderung nach<br />
kurzen Entwicklungszyklen<br />
von Produkten und die damit<br />
einhergehende Notwendigkeit<br />
von kürzeren Produktionsanlaufzeiten<br />
sind die wichtigste<br />
treibende Kraft für die Fertigung.<br />
Werkzeugmaschine real...<br />
Um diese Forderung zu erfüllen, wurden<br />
unter dem Überbegriff ‘Virtuelle<br />
Fabrik‘ eine Reihe von rechnergestützten<br />
Planungs- und Simulationswerkzeugen<br />
entwickelt, deren Ziel es ist,<br />
die Fertigungsplanung so weit wie möglich<br />
von der realen in die virtuelle Welt zu<br />
verlagern.<br />
Bisher wurden, bevor ein neues Produkt<br />
gefertigt werden konnte, aufwändige Testprozeduren<br />
an der realen Maschine und<br />
damit lange Einrichtungszeiten notwendig.<br />
Häufig ist in der produzierenden Industrie<br />
das Szenario anzutreffen, dass die<br />
Maschinen für technisch und zeitlich intensive<br />
Testprozeduren blockiert werden<br />
und in diesen Einrichtungszeitfenstern keinen<br />
Mehrwert für das Unternehmen und<br />
dessen Kunden schaffen.<br />
damit im Rechnermodell prüfen, testen und<br />
optimieren. Dies verkürzt die Einrichtungszeitfenster<br />
erheblich und spart Maschinenstunden<br />
und Kapazitäten in der Werkstatt.<br />
Diese können dann für die eigentliche Aufgabe,<br />
die Produktion, genutzt werden.<br />
Eine vergleichbare Situation ist auch an<br />
der Beuth Hochschule für Technik Berlin<br />
zu finden. Es besteht eine hohe Auslastung<br />
des produktionstechnischen Labors, wodurch<br />
es zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit<br />
der Labormitarbeiter kommt. Ziel<br />
muss es sein, durch Verlagerung von aufwändigen<br />
Test- und Einrichtungsprozessen<br />
in die virtuelle Welt Kapazitäten einzusparen.<br />
Die so gewonnenen Kapazitäten können<br />
dann direkt für die Ausbildung der<br />
Studierenden, also den Kunden der Beuth-<br />
Hochschule, genutzt werden.<br />
Mit dem Einsatz der modernen Simulationstechnik<br />
lassen sich sprichwörtlich ‘zwei<br />
Fliegen mit einer Klappe schlagen‘. Auf der<br />
einen Seite entzerrt sich die Auslastungssituation<br />
im produktionstechnischen Labor.<br />
Die Fertigungsplanung kann nun weitgehend<br />
virtuell durchgeführt werden. War<br />
das Verhältnis zwischen virtueller Planung<br />
und realen Testläufen bis zur endgültigen<br />
Fertigung mit herkömmlichen, bisher verwendeten<br />
CAM-Werkzeugen 30 zu 70 Prozent,<br />
so entsteht nun das Potenzial für 95<br />
zu 5 Prozent. Andererseits ermöglicht es<br />
den Studierenden mit Simulationstechnologie<br />
zu arbeiten, die dem neusten Stand<br />
der Technik entspricht.<br />
Komplexe Fertigungsmaschinen<br />
erfordern realitätsnahe Simulation<br />
Ein Teilbereich der ‘Virtuellen Fabrik‘ liefern<br />
Simulationswerkzeuge zur realistischen<br />
Simulation NC-gesteuerter Bearbeitungsprozesse<br />
auf CNC-Maschinen. Bearbeitungsstrategien<br />
und NC-Programme lassen sich<br />
Praxisnahe Ausbildung<br />
... und virtuell mit Bediener.<br />
24 <strong>interface</strong> | 1-2009