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12 Tabelle 11 Nutzung und Nutzungsmöglichkeiten von Freizeitangeboten im Jahr Besucher - Nutzer - Teilnehmer Anschlüsse für Radio und TV Mio. Fernsehen, privat (1998) 29,9 Mio. Restaurants 7531 Ø Sehdauer (1997) am Tag 168 min Volksfeste 200 Radio (1998) 30 Mio. Bäder (öffentlich) 160 Ø Hördauer (1997) am Tag 177 min Kinos 143 Zeitungen Zeitschriften Museum (1996) 90,6 Publikationen Zahl Mio. Exp Theater (1995/96) öfftl. u. priv 31,06 Tageszeitungen (1996) 403 29,8 Sauna 22,9 Leser pro Ausgabe in Mio. 51 Erlebnisparks 22,2 Publikumszeitschriften (1996) 778 128,7 Multiplex-Kinos 32,2 Leser pro Ausgabe in Mio. 170 Regionalausstellungen, -messen 9,4 Zahl der Anteil Fußballbundesliga 9,3 Titel in % Fitneß-Studios 3,56 Buchproduktion für Freizeit (1996) Konzerte von Kulturorchestern 2,4 Buchtitel insgesamt 71 515 100,0 Festspiele 1,3 Belletristik 9.654 13,5 Erlebnisbäder 5,2 Kinder- u. Jugendliteratur 4.577 6,4 Volkssportveranstaltungen 4,4 Kunst, Kunstgewerbe, Photo- 4 718 6,6 Volkshochschulkurse für Freizeit 2,2 graphie, Musik, Spiel, Sport Geführte Wanderungen 2,0 Geographie, Reisen 2 503 3,5 Musikschüler 1,0 Quelle: Deutsche Gesellschaft für Freizeit, 1998, nach von Verbänden und nach zahlreichen Statistiken sowie eigenen Erhebungen, Hochrechnungen und Schätzungen Tabelle 12 Arbeit im Freizeitbereich im Vergleich Voll-, Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte 1982 2000 Tourismus 1 500 000 2 800 000 Tourismusindustrie, Reiseveranstaltungen und -vermittlung (Reisebüros), Fremdenverkehr, Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe, Kurund Bäderwesen Freizeitmobilität Herstellung und Handel von Autos, Krafträdern, Fahrrädern; Tankstellen; Straßenverkehrsgewerbe, Bahnen und sonstige Dienstleistungen 1 200 000 1 230 000 Sport Sportartikelindustrie, Camping, Caravaning, Jachtbau, Sportorganisationen, Bäder, Sport- und Fitnesseinrichtungen 66 000 615 000 Printmedien Herstellung und Handel von Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, Büchereien, Lesezirkel 458 000 555 000 Kulturbetrieb Kino, Theater, Orchester, Bühnen, kulturelle Einrichtungen, Veranstaltungswesen; Entertainment, Freizeitparks, Schaustellergewerbe 76 000 400 000 Elektronische Medien, Film, Foto Herstellung und Handel von Radio, Fernsehen; Film, Video (Herstellung, Verleih, Vertrieb), Filmtheater; Produktion und Sendung von TV-, Radio-, Videoprogrammen Herstellung und Handel von Foto- und Filmgeräten; 244 000 437 000 Grün und Tiere Öfftl. Park- und Gartenanlagen, Gartenpflege, -bau, Haustiere, Forstund Jagdwirtschaft, Handel mit zoologischem Bedarf, Pflanzen, Blumen 179 000 155 000 Do-it-yourself Heimwerkerbedarf, Hobby, Do-it-yourself, Handarbeiten (Handel); Sammlerbedarf/-handel 62 000 210 000 Spielen Spielwarenindustrie, Spielautomatenbetriebe, Spielbanken, -clubs, Wett-, Lotteriewesen 47 000 103 000 Beschäftigte insgesamt 3 900 000 6 942 000 Quelle: Deutsche Gesellschaft für Freizeit, 2000, nach Angaben der Branchen und Ausbildungsstätten sowie Statistisches Bundesamt, Bundesanstalt für Arbeit und eigenen Berechnungen; Vergleichsdaten 1982: Horst W. Opaschowski Sigurd Agricola - Expertise Freizeit und Erholung - 2000
13 4.7 Beschäftigte im Freizeitbereich Die Zahl der Beschäftigten der Freizeitwirtschaft sind ebenso wie die Gesamtzahl der in Freizeitberufen in der derzeitigen Berufsstatistik nicht erkennbar. 4.8 Bedarf an Grundlagenwissen Bei den meisten Forschungsvorhaben steht Detailforschung im Vordergrund. Als Charakteristikum zieht sich durch Forschungsthemen und -gegenstände eine gewisse Form der Rationalisierung und Distanz zum Individuellen, wobei das Methodisch-Instrumentelle in den Vordergrund tritt. Da bemüht man sich um „Kundenorientierung“ oder „Nutzerfreundlichkeit“, jedoch nicht um „Kundenmotivation“ oder „Nutzerwünsche und -bedürfnisse“. Damit ist nichts gegen das oft vernachlässigte und leichter übertragbare Methodenwissen gesagt; auch nichts gegen die der Allwissenheit vorzuziehende suchorientierte, offene Haltung. Doch ohne das Wissen über den Kunden/Nutzer/Gast, den Menschen bleibt eine „Kundenorientierung“ eine leere Hülle. An welchem Kunden soll man sich orientieren, welchem Nutzer das Leben erleichtern? Die Erforschung neuer methodischer Möglichkeiten wie Kooperationsmarketing und Destinationsmanagement erfordert als Messgröße neben den in der Regel recht gut erhoben demographischen und sozioökonomischen Daten auch die Kennziffern der ökologischen und die soziokulturellen Situation der beteiligten Akteure. Da s al lge m ei ne Wi sse n übe r da s We sen „Me nsch“ und se i n Um f el d ist zwa r se hr um - f a ngr e ic h, je doc h ist Ke nntni s übe r di e je we i l ige n al l ta gskul t ur e l le n Be di ngunge n de r unte r schi e dl i c he n He r kunf t sge bie t e ge r ing. Em pir i sche Unt e r suc hungen in ve r sc hie de - ne n Quel l gebi e te n von Tour ist e n we r de n ni c ht ide nt isc he Fr age ste l l unge n ve r gl e ic hbar . Vi el m e hr ist die Bewe r tung und Int er pr et a t ion de r Ant wor t e n auf al lge m ei ne soz iokul - t ur e l l e Ke nnz a hl e n de r He r kunf tsge bi e t e ange wi ese n. Im Fa l l gr enz übe r schr e it e nde r E r he bunge n (i m eur opä i sc he n Ra um ) si nd sol che Ve r gle i c hswe r t e ungl ei c h wi c ht i ger , we nn man nic ht z u Fe hl int e r pr e ta t i one n kom me n wi l l . Grenzüberschreitende Grundlagenforschung dieser Art liegt nicht vor. Insbesondere fehlen solche Ergebnisse, die Maßstäbe und Richtwerte für Forschung setzen bzw. darstellen. Dadurch fehlt griffiges Wissen für die Forschungspraxis. Detailforschung hängt dadurch forschungsmethodisch in der Luft. 5. Zusammenfassung: Ein Wunschkatalog Die vorgenannten Statistiken mit ihren Beispielen sind Teil eines umfassenderen Wunschkatalogs. Eine europäische Tagung im Herbst 1998 zur Freizeit- und Tourismusforschung brachte einen Wunschkatalog für die europäische Ebene (Tabelle 13), der für die jeweils beteiligten Länder entsprechend gilt. Bedarf für regelmäßig wiederkehrende Statistiken besteht derzeit überwiegend im Bereich der angewandten Wissenschaften in den Wissensbereichen Zeitbudget, Werte, Motive und Verhalten, Mobilität (real und virtuell), Marktbeteiligung (einschl. Ausgabeverhalten und Umsätze), Mediennutzung und -wirkung, Infrastrukturausstattung und -nutzung (einschl. Betriebsstätten und Arbeitsplätze), Politikberatung und Planung, Vereinswesen, Ehrenamt und soziales Engagement. Diese Daten sind insbesondere als Kennziffern als Maßstab zur Prüfung von Erkenntnissen für eigene Erhebungen und Entscheidungen erforderlich. Neben den inländischen Daten, die auch für die regionale Ebene vorhanden sein sollten, werden internationale, besonders europäische Vergleichsdaten benötigt. Sigurd Agricola - Expertise Freizeit und Erholung - 2000
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