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Tiergarten<br />
100 Jahre Tiergarten Nürnberg<br />
Ob Familien- oder Schulausfl ug, ein Besuch im Tiergarten Nürnberg bleibt in Erinnerung.<br />
Seelöwenfütt erung um 1914 im Alten Tiergarten Nürnberg.<br />
(Foto: Tiergartenarchiv)<br />
Und das schon seit ein hundert<br />
Jahren. Am 11. Mai 1912 eröff nete<br />
der Tiergarten im Luitpoldhain<br />
seine Tore. Für die<br />
Gründung erwarben<br />
Nürnberger<br />
Bürger aller Bevölkerungsschichten<br />
Ak� enscheine.<br />
Sie wollten<br />
am Dutzendteich<br />
eine „Zierde“ für<br />
ihre Großstadt<br />
schaff en und<br />
schon damals<br />
den Stadtmenschen<br />
die Tierwelt<br />
näher<br />
bringen.<br />
Dafür ha� en<br />
sie einen modernen,<br />
gi� erfreien<br />
Zoo vor<br />
Augen und<br />
orien� erten<br />
sich an dem<br />
1907 in Hamburg<br />
eröff neten Hagenbeck‘schen<br />
Tierpark. Mehr als 800.000 Besucher<br />
wurden 1913 gezählt. Der Erste<br />
Weltkrieg und die darauf folgende<br />
Infl a� on bedrohten die Existenz<br />
des Tiergartens. Doch besonders<br />
durch die breite Unterstützung aus<br />
der Bevölkerung konnte der Zoo<br />
die schwierigen Zeiten überstehen.<br />
Ausgabe 03/2012<br />
Der vierjährige Gerhard mit seiner Mutt er<br />
1937 vor einem Aufsteller der legendären<br />
Papageienallee. (Foto: Gerhard Winkler)<br />
In den „Goldenen Zwanzigern“ erlebte<br />
der Tiergarten seine Blütezeit.<br />
Mit der ersten Zucht eines<br />
Orang Utans gelang 1928 sogareineWeltneuheit<br />
in Nürnberg.<br />
Doch die<br />
Erfolge<br />
des Tiergartens<br />
währten<br />
nicht lange.<br />
Adolf<br />
Hitler hatte<br />
das Gebiet<br />
am<br />
Dutzendteich<br />
zum<br />
Ausbau des<br />
Reichparteitagsgelän-<br />
desausgewählt. Der<br />
Zoo musste<br />
weichen und<br />
die Stadt Nürnberg erwarb unter<br />
NS-Oberbürgermeister Willy Liebel<br />
ab 1935 die vielfach auch im jüdischen<br />
Besitz befi ndlichen Ak� en.<br />
Es war dem Willen der Nürnberger<br />
und dem Engagement besonders<br />
des Vorstands der Tiergarten<br />
AG, Wilhelm Weigel, und dem<br />
Gründungsdirektor Dr. Karl Thäter<br />
zu verdanken, dass der Tiergarten<br />
nicht ersatzlos gestrichen, sondern<br />
als kommunale Einrichtung<br />
an einen neuen Standort verlegt<br />
wurde. Nach nur zwei Jahren Bauzeit<br />
eröff nete<br />
bereits am 5.<br />
Mai 1939 der<br />
neue Tiergarten<br />
am<br />
Schmausenbuck.<br />
Doch kaum<br />
eröff net,<br />
galt es wiederKriegszeiten<br />
mit<br />
Personal-<br />
und Futtermangel<br />
und nicht<br />
zuletzt<br />
sehr großenZerstörungen<br />
zu bewäl-<br />
Der erste im Tiergarten Nürnberg ab 1949<br />
ausgebildete Tierpfl eger Ludwig Löb bei der<br />
Löwenfütt erung. (Foto: Tiergartenarchiv)<br />
� gen. Besonders<br />
in<br />
den Bombennächten von<br />
1943 wurden bis zu 90 Prozent<br />
des Tiergartens zerstört.<br />
<strong>FRANKEN</strong> <strong>FRANKEN</strong><br />
Bis Ende der 1950er Jahre dauerte<br />
der Wiederau� au an.<br />
Mit dem Giraff enhaus wurde Mitte<br />
der 1960er Jahre der erste Neubau<br />
geschaff en. Weitere Baumaßnahmen<br />
wie der Bau<br />
des Tropenhauses<br />
und<br />
des Delphinariumsfolgten,<br />
um<br />
den Zoo<br />
weiterhin<br />
modern<br />
und zum<br />
Besten<br />
der Tiere<br />
zu gestalten.<br />
Die<br />
jüngsten,<br />
äußerst gelungenenBauwerke<br />
sind die<br />
Delphinlagune<br />
und<br />
das Mana� -<br />
haus. Sie wurden<br />
im Sommer 2011 eröff net.<br />
Die Delphinlagune ist die einzige Freianlage für Delphine in Deutschland.<br />
(Foto: Tiergarten Nürnberg)<br />
Nicola A. Mögel<br />
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