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<strong>FRANKEN</strong> <strong>FRANKEN</strong><br />
Unter den Jugendlichen ist in Zeiten von Gameboy und Facebook die<br />
Bienenhaltung nicht gerade das Hobby Nummer eins. Für die Imkervereine<br />
ist aber junger Imkernachwuchs sehr wichti g. Im folgenden<br />
Interview lesen Sie, wie sich Adrian Stollberg als Jugendlicher für die<br />
Bienenhaltung begeisterte und wie ihm der Einsti eg erleichtert wurde.<br />
Adrian, wie alt warst Du, als Du<br />
mit dem Imkern angefangen<br />
hast?<br />
Ich habe mit 14 Jahren damit angefangen.<br />
Wie kam es dazu, dass Du dich für<br />
Bienen interessiert hast?<br />
Durch den Biologieunterricht wurde<br />
mein Grundinteresse dafür geweckt<br />
und verstärkt wurde dieses,<br />
als wir bei einer Wanderung<br />
mit der Familie einen Imker trafen.<br />
Dieser hat mir viel darüber erzählt<br />
und wir haben zusammen seine<br />
Bienenvölker durchgeschaut. So<br />
stand mein Entschluss fest, noch<br />
mehr darüber zu erfahren, einen<br />
Kurs zu besuchen und unter Anleitung<br />
das Imkern zu beginnen.<br />
Wie hoch ist der Arbeitsaufwand,<br />
den Du als Imker investi eren<br />
musst?<br />
Das ist ganz abhängig von der Anzahl<br />
der Bienenvölker die man betreut.<br />
Bei 2-3 Völkern sollte man<br />
mindestens einmal in der Woche<br />
diese durchsehen, was ca. 1 bis 2<br />
Stunden dauern kann, je nach dem<br />
wieviel Arbeit vorhanden ist. Je<br />
nach Jahreszeit gibt es verschieden<br />
viel Arbeit. Im Winter sollten, nach<br />
dem Einfü� ern und Behandeln gegen<br />
die Varroa Milbe die Bienen<br />
alleine bis zum Frühjahr zurechtkommen.<br />
Was braucht man alles, um mit<br />
dem Imkern anzufangen?<br />
Eine wich� ge Vorraussetzung dafür<br />
ist das Interesse an sich. Ein erfahrener<br />
Imker, welcher einen am<br />
Anfang unterstützt, ist sehr hilfreich,<br />
da man sich als Imkerneuling<br />
selbstverständlich noch nicht bei<br />
allem so sicher ist. Viele Vereine<br />
bieten auch Schulungen/<br />
Kurse an,<br />
die man besuchen<br />
kann um zu sehen,<br />
ob die Imkerei<br />
auch wirklich<br />
einem zusagt und<br />
um die Grundlagen<br />
zu lernen.<br />
Ein Bienenvolk ,<br />
dementsprechend<br />
auch einen Ort<br />
um es aufzustellen<br />
und Arbeitsmaterialien<br />
(wie<br />
z.B. Schutzausrüstung,<br />
Smoker,<br />
Stockmeißel evtl.<br />
Wasserzerstäuber).<br />
Viele Vereine<br />
bieten, um die Anschaff ung einer<br />
teueren Honigschleuder zu<br />
ersparen, gut ausgesta� ete Räumlichkeiten<br />
zum Honigschleudern<br />
an, die jedes Vereinsmitglied nutzen<br />
kann.<br />
Wo bekommt man als angehender<br />
Imker Hilfe?<br />
Da auch die Imkervereine mit der<br />
Zeit gehen, sind viele von diesen<br />
im Internet durch eine eigene Vereins-Homepage<br />
vertreten, wie<br />
zum Beispiel der Zeidlerverein für<br />
Nürnberg und Umgegend e.V. unter<br />
www.imker-in-nuernberg.de.<br />
Auf diesen sollte ein Interessierter<br />
Kontaktadressen fi nden. Man kann<br />
fragen, ob man bei den Vereinsversammlungen<br />
als Gast teilnehmen<br />
kann und so mit Imkern ins Gespräch<br />
kommen. Viele Vereine bieten<br />
Unterstützungen an, beispielsweise<br />
dass ein Imkerpate einem<br />
Neuling hil� oder wie schon oben<br />
genannt Kurse und Vorträge zur<br />
Fortbildung angeboten werden.<br />
Soweit ich weiß gibt es vom Staat<br />
einen Förderzuschuss auch für Anfänger,<br />
zum Beispiel für die Anschaff<br />
ung von einer Honigschleuder<br />
und Entdeckelungszubehör.<br />
Genaueres ist beim Bayerischen<br />
Staatsministerium für Ernährung,<br />
Landwirtscha� und Forsten oder<br />
im Imkerverein zu erfahren.<br />
Ein kluger Mann sagte einmal:<br />
„Wenn die Biene einmal von der<br />
Erde verschwindet, hat der<br />
Mensch nur noch vier Jahre zu<br />
leben. Keine Bienen mehr, kei-<br />
Kontaktadresse des interviewten<br />
Imkers: Adrian Stollberg<br />
Michaelstraße 53<br />
90425 Nürnberg<br />
Tel.: 0173/3534286<br />
6 Ausgabe 03/2012<br />
Bienen<br />
ne Bestäubung mehr, keine Pfl anzen<br />
mehr, keine Tiere mehr, kein<br />
Mensch mehr.“ Wie siehst Du<br />
dies?<br />
Die Bienen werden nicht nur verwendet,<br />
um Honig zu erzeugen.<br />
Man darf nicht denken, dass wenn<br />
die Biene verschwindet, es einfach<br />
keinen Honig mehr gibt. Sie<br />
ist ein sehr wich� ges Insekt zur Bestäubung<br />
von Nutzpfl anzen. Ohne<br />
sie gäbe es beträchtliche Einbußen<br />
von Ernteerträgen. Circa 80<br />
Prozent der bunt blühenden Wildund<br />
Nutzpfl anzen sind auf die Bestäubung<br />
durch die Honigbiene<br />
angewiesen. Ohne die Honigbiene<br />
gäbe es keine Artenvielfalt und der<br />
Mensch müsste verhungern.<br />
Vielen Dank für das Interview.<br />
Das Interview mit Adrian Stollberg<br />
führte Dr. Markus Hofmann.