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denn OBI ist längst mehr als ein Baumarkt. OBI ist ... - Stadt Offenburg

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8 <strong>Offenburg</strong> gestern – Geschichte der <strong>Stadt</strong><br />

Das Salzhaus in den 1950er Jahren<br />

Veranstaltungen. Die Versammlung<br />

der „entschiedenen Freunde<br />

der Verfassung“ vom 12. September<br />

1847, die im Gasthaus<br />

Salmen stattfand, gab den Startschuss<br />

für die badische und deutsche<br />

Demokratiebewegung. Die<br />

13 <strong>Offenburg</strong>er Forderungen<br />

(u. a. Presse-, Gewissens- und Religionsfreiheit,<br />

allgem<strong>ein</strong>es Wahlrecht,<br />

gerechte Besteuerung,<br />

Ausgleich zwischen Arbeit und<br />

Kapital) formulierten erstm<strong>als</strong> die<br />

wichigsten Grundrechte, die in<br />

die späteren demokratischen<br />

Verfassungen mit <strong>ein</strong>flossen.<br />

Am 19. März 1848 nahmen<br />

20.000 Menschen an der <strong>Offenburg</strong>er<br />

Volksversammlung teil,<br />

deren Programm im Wesentlichen<br />

die Forderungen von 1847<br />

bekräftigte. Neu war der Wunsch<br />

nach der Bildung von Volksver<strong>ein</strong>en,<br />

die das Ziel hatten, die demokratische<br />

Bewegung landesweit<br />

zu organisieren und auf <strong>ein</strong>e<br />

breite Basis in der<br />

Bevölkerung zu stellen. Der Landeskongress<br />

der Volksver<strong>ein</strong>e am<br />

12. und 13. Mai 1849 war<br />

schließlich die dritte große Kundgebung.<br />

Über 30.000 Menschen<br />

trafen sich in <strong>Offenburg</strong> und<br />

wurden hier von der Ausrufung<br />

der Revolution überrascht. Die<br />

Programminhalte dieser bedeutenden<br />

Versammlungen gaben<br />

den Ereignissen in Baden die entscheidenden<br />

Impulse, bevor im<br />

Sommer 1849 deutsche Bundestruppen,<br />

insbesondere aus<br />

Preußen, den badischen Volksaufstand<br />

niederschlugen.<br />

Zwischen 1871 und 1914<br />

Nach dem deutsch-französischen<br />

Krieg ging die Entwicklung<br />

der <strong>Stadt</strong> unvermindert weiter.<br />

Der Eisenbahnbau machte<br />

<strong>Offenburg</strong> zum Verkehrsknotenpunkt<br />

und zum attraktiven<br />

Standort für viele Industriebetriebe.<br />

Leder- und Tabakfabriken siedelten<br />

sich ebenso an wie Webereien<br />

und Spinnereien. Eine besondere<br />

Blüte erlebten die Emailund<br />

Glasplakatefabriken, die<br />

<strong>Offenburg</strong> weit über Deutschland<br />

hinaus bekannt machten. In<br />

der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

erhielt die Bevölkerung<br />

Wasserleitungen, Kanalisation,<br />

Elektrizität und Gasbeleuchtung.<br />

Die Bevölkerung stieg zwischen<br />

1875 und 1900 von 6.600 auf<br />

13.670 Einwohner an. Da die<br />

<strong>Stadt</strong> seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

aus ihrem von der <strong>Stadt</strong>mauer<br />

begrenzten Gebiet<br />

allmählich herauswuchs, entstanden<br />

neue <strong>Stadt</strong>teile wie die<br />

Oststadt. Eine wachsende<br />

Einwohnerschaft brauchte auch<br />

<strong>mehr</strong> Schulen. Deshalb konzentrierte<br />

sich die <strong>Stadt</strong> auf die Gründung<br />

und Erweiterung von Schulen.<br />

So wurde ab 1870 die<br />

Mädchenvolksschule (Anne-<br />

Frank-Schule) gebaut, das Gymnasium<br />

zum Vollgymnasium erweitert<br />

(1881/82), die Handelsschule<br />

gegründet (1883), die<br />

Knabenvolksschule (Georg-<br />

Monsch-Schule) 1897/99 gebaut<br />

und die Oberre<strong>als</strong>chule am Schillerplatz<br />

errichtet (1912). Wichtige<br />

Ereignisse für die <strong>Stadt</strong> waren<br />

Das Salzhaus heute<br />

außerdem der Bau der Kaserne<br />

an der W<strong>ein</strong>gartenstraße und der<br />

Einzug des „Infanterieregiments<br />

170“. Die Eröffnung des „Bähnli“,<br />

der Kl<strong>ein</strong>bahn <strong>Offenburg</strong>-Altenheim,<br />

ermöglichte den leichteren<br />

Transport von Menschen<br />

und Material (vor allem von Tabak<br />

und Arbeitskräften) in der<br />

Rh<strong>ein</strong>ebene. 1912 wurde das<br />

städtische Krankenhaus am<br />

Ebertplatz eröffnet.<br />

1915 bis 1945<br />

Im Ersten Weltkrieg erlebte <strong>Offenburg</strong><br />

im Jahre 1915 zwei<br />

schwere Fliegerangriffe, nach<br />

dem Krieg kam es 1923/24 zur<br />

Besetzung der <strong>Stadt</strong> durch französische<br />

Truppen. In der <strong>Stadt</strong><br />

entstand großer Wohnraummangel,<br />

da elsässische Flüchtlinge<br />

aufgenommen wurden. Doch<br />

bald erfuhr das wirtschaftliche<br />

Leben neuen Aufschwung –<br />

nicht zuletzt durch die Ortenauer<br />

Herbstmesse, die 1924 zum ersten<br />

Mal eröffnet wurde und seither<br />

aus dem städtischen Jahreslauf<br />

nicht <strong>mehr</strong> wegzudenken <strong>ist</strong>.<br />

Die Entwicklung der <strong>Stadt</strong> zwischen<br />

1927 und 1938 zeigte sich<br />

in verschiedenen Bereichen, wie<br />

der Einrichtung der elektrischen<br />

Straßenbeleuchtung, dem Ausbau<br />

der Grabenallee und der<br />

Eröffnung des Stegermatt-Bads.<br />

Die Machtübernahme der Nation<strong>als</strong>ozial<strong>ist</strong>en<br />

wirkte sich auch in<br />

<strong>Offenburg</strong> auf die Kommunalpolitik<br />

aus. Der gewählte Bürgerme<strong>ist</strong>er<br />

Walter Blumenstock wurde<br />

von den Nation<strong>als</strong>ozial<strong>ist</strong>en<br />

zum Rücktritt gezwungen und<br />

musste ins holländische Exil gehen,<br />

<strong>als</strong> er sich weigerte, die Hakenkreuz-Fahne<br />

auf dem Rathaus<br />

zu hissen. Ab 1933 wurden<br />

die Rechte der jüdischen Mitbürger<br />

nach und nach immer <strong>mehr</strong><br />

beschnitten. In der „Reichskr<strong>ist</strong>allnacht“<br />

vom 9. auf den 10.<br />

November 1938 wurde die Einrichtung<br />

der Synagoge völlig zerstört.<br />

1940 wurde die jüdische<br />

Gem<strong>ein</strong>de gezwungen, das Gebäude,<br />

in dem sich die Synagoge<br />

befand, an die <strong>Stadt</strong> zu verkaufen.<br />

Im Oktober 1940 wurden alle<br />

Juden, die noch in <strong>Offenburg</strong><br />

und Baden lebten, in das Lager<br />

Gurs in Frankreich deportiert und<br />

1942 dann von dort nach Auschwitz<br />

in den sicheren Tod. Ein<br />

Bombenangriff verursachte 1944<br />

große Schäden in der <strong>Stadt</strong>, besonders<br />

betroffen waren das<br />

Bahnhofsgebäude und die Gleisanlagen.<br />

Am 15. April 1945 marschierten<br />

die französischen Truppen<br />

in <strong>Offenburg</strong> <strong>ein</strong>.<br />

Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg<br />

Die Schrecken des 3. Reiches und<br />

des Zweiten Weltkriegs wirkten<br />

noch lange nach. Durch den Zuzug<br />

vieler Heimatvertriebener<br />

und die Stationierung der französischen<br />

Besatzungssoldaten<br />

und ihrer Familien musste dringend<br />

Wohnraum geschaffen<br />

werden: Es entstanden neue<br />

Wohngebiete, etwa Albersbösch<br />

(Baubeginn 1952) und Uffhofen<br />

(ab 1963), das städtische Kran-

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