„Er verlässt uns – aber verschwindet nicht!” Wolfgang ... - DESMA.de

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bevor ich die erste Frage stellen
kann, packt Wolfgang Koliwer
eine Tragetasche aus. Darin ist
– so zeigt er mir – seine erste Per-
sonalakte. Das große gelbe Stück
Pappe zeigt die Überstunden des
16-jährigen Wolfgang Koliwer, die
wenigen Male, an denen er Vor-
schuss beantragte, und seinen
Gesamtverdienst in dem Jahr
1959: DM 465,16. Ich blinzele: „War
das genug?“, frage ich. Er zuckt mit
den Schultern und denkt schon
an die nächsten Schritte seiner
Karriere. „Muss wohl!“, sagen wir
gemeinsam.
„Er verlässt uns – aber
verschwindet nicht!”
Wolfgang Koliwer geht im April 2009
in Pension: 50 Jahre bei DESMA
1959 war ein auf-
regendes Jahr für
Wolfgang Koliwer
und für die aufstrebende
DESMA. 200 Mitarbeiter in
Achim arbeiteten mit so
spannenden neuen Materiali-
en wie PVC-Paste, und in den
frühen 60ern eroberten die mas-
sive DESMA 606 und später die
DESMA 701 die Schuhwelt. 84%
aller Goldmedaillengewinner in
Rom trugen auf DESMA Maschi-
nen produzierte Schuhe.
nach Beendigung seiner
Ausbildung und zwei Jahren Ar-
beit als technischer Zeichner in
Achim wollte Wolfgang Koli-
wer mehr: Er wusste, dass der
Schlüssel zum Erfolg in weite-
rer Ausbildung lag. Also ging er
nach Berlin und kam 1968 als
qualifizierter, graduierter Ingenieur
zurück, direkt in die
DESMA Kundendienstabteilung.
Zu den Kunden gehörten bereits
die Schuhgiganten adidas und
Puma, Romika und Dunlop.
Die nächsten Jahre sind einfach voller
Neuheiten – sowohl für DESMA,
als auch für Wolfgang Koliwer, der
viele wichtige Patente hält. 1986
wurde er Leiter im Kundendienst.
„Und wenn das Telefon klingelte“,
plötzlich wird er ernst, „versprach
ich immer, dass wir das Problem
lösen würden.“ Seine Augen
leuchten. „Ich wusste, dass unsere
Kunden von uns erwarteten, alles
im Hintergrund zu berücksichtigen,
sodass sie den Kopf frei hatten,
sich auf die Produktion zu konzentrieren.
Und das haben wir getan!“
Bereits vor 25 Jahren verfügte DESMA über ein schlagkräftiges Serviceteam,
damals unter der Leitung von Herrn Koliwer.
„sie Waren den Kunden wohl
immer sehr nahe und verstanden,
was die Kunden brauchten“,
schlage ich vor. Er nickt. „Wir bei
DESMA waren immer stolz auf
unsere langjährigen Bindungen
zu unseren Kunden. Es mag
merkwürdig klingen, aber sehr
viele von ihnen sind persönliche
Freunde geworden.“ Er zeigt mir
Briefe aus Indien, erzählt von seinen
Kontakten nach Russland. Er
schwadroniert über Joint Ventures
– Moskau, St. Petersburg,
China, Indien, die Arbeit, die er
mit Handelskammern und Spezialistenkomitees
leistet, über
DESMA Errungenschaften, technische
Fortschritte, die Herstellung
mehrfarbiger Sohlen, Roboterzellen,
amir, die Liste ist endlos. Die
letzten Entwicklungen?
„DESMA TEC! Für uns ist das wirklich
‘zurück zu den Wurzeln’, da
wir von Beginn an Spezialisten
für die Produktion technischer
Artikel waren, und dieses Gebiet
erfährt gerade eine Renaissance.
Das ist gut zu sehen.“
„War es Das? Wird DESMA
Sie verlieren?“, frage ich. „Mit den
Herren Freese und Decker ist die
Firma in den allerbesten Händen.“
Wolfgang Koliwer ist zuversichtlich.
„Und außerdem werde ich
nicht auf den Golfplatz verschwinden
– ich werde immer am
anderen Ende der Telefonleitung
sein, wenn sie meine Hilfe brauchen!“
Und in Zeiten wie diesen ist es
schön zu wissen: Manche Dinge
ändern sich nie!
Auch vor 50 Jahren war DESMA weltweit Technologieführer, zum Beispiel
mit Vulkanisierspressen und später mit PVC-Stiefelanlagen.
4 DESMA today | 04/2009
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Die Redner der Abschiedsfeier